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Blauer Blick durch rosa Scheibe

Mein Gedächtnis bist du...
von

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sensible Tränen

Ich schüttelte kaum merkbar den Kopf. Das konnte nicht sein. „Tobi lass mich auf der Stelle los! Ich bin zwar alt, kann aber auf mich alleine aufpassen. Außerdem wollte ich gar nicht schwimmen gehen, lediglich nur mit den Füßen ins Wasser.“ Er lachte auf, lies sie aber trotzdem los. „Wer's glaubt.“ Und dann sah er mich wieder an. Ein unangenehm schönes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Ich schluckte. Tobi. Der Junge aus meinen Träumen. Der Junge aus meinen wiedergekehrten Erinnerungen. Automatisch tat ich einen Schritt auf ihn zu, gefangen in der Vertraut- und gleichzeitigen Fremdheit. Es kam mir so vor als ob er den Arm ein wenig nach mir ausstreckte als ich mich umdrehte und ging.
 

„Hey Sakura warte mal!“ ,rief Gaara als ich an ihm vorbeiging.
 

Tobi ruft nach mir und versucht mich einzuholen, doch ich bleibe nicht stehen oder drehe mich um. Meine Knie schmerzten, weil ich zuvor die Treppe runtergefallen war und mein Make- Up saß auch nicht. Meine Zunge kribbelte- ich hatte sie mir beim Kaffeetrinken verbrannt und meine Laune war am Boden. Ich ging weiter und versuchte Tobi so gut wie möglich zu ignorieren.
 

„Jetzt warte doch mal“ ,keuchte Gaara und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich er schrak und brauchte einige Sekunden um wieder ganz bei mir zu sein. „Willst du heute Abend mit mir was trinken gehen?“ „Keine Zeit.“ Er zog seine Schmolllippe, die aber keine Wirkung mehr auf mich hatte, und verschränkte die Arme. „Und mit wem soll ich dann einen wunderschönen Abend verbringen?“ „Es gibt noch genügend wunderschöne, sexsüchtige Mädchen in dieser Gegend. Glaub mir. Und alle wollen es bestimmt gern mal mit dir treiben. Genau wie die kleine Schwarzhaarige die stöhnend auf dir geritten ist du ''Hengst''“ ,konterte ich mit scharfen Unterton. Er sah mich entgeistert an. „Was?“ Ich verdrehte die Augen: „Du weißt schon was ich meine. Heute bist du den ganzen Tag in deiner Suite gewesen und als ich nun vor deiner Schlafzimmertür stehe, um zu gucken ob es dir gut geht, muss ich mir mit ansehen, wie eine notgeile Diva auf dir rumrutscht.“ Er lachte. „Ach Süße, das war mein Bruder. Der macht so was öfters.“ Nun war es an mir entgeistert zu gucken. „Ich fasse es nicht!“ „Ja er ist echt schlimm.“ Augenblicklich schnellte meine Hand nach oben und prallte mit voller Wucht gegen seine Nase. Voller Genugtuung sah ich, wie mein Gegenüber vor Schmerz aufschrie und, seine blutende Nase haltend, nach hinten taumelte. „Bist du bescheuert?!“ ,schrie er mich an. „Nein. Wenn ich es wäre, wäre ich auf deine absolut bescheuerte Lüge reingefallen. Dein Bruder? Für wie naiv hältst du mich eigentlich? Du bist so ein verdammtes Arschloch.“ Er legte den Kopf nach hinten und schniefte. „Scheiße.“ Ich schnaubte und drehte mich um. „Du musst den Kopf nach vorne legen, Idiot.“ „ Und du bist eine vorlaute Schlampe! “ Gelassen schlenderte ich zum Hotel: „Fick dich doch du Macho.“
 

Wütend trat ich in die große Eingangshalle. Fahren sollte ich- sofort packen und einen Flug zurück buchen. Stattdessen steuerte ich die Hotelbar an und setzte mich an die Theke. „Irgendwas Hartes.“ ,nuschelte ich, als mich der Barkeeper fragend ansah. Ich schüttelte mich als ich von dem giftgrünen Getränk nippte. „Das ist ja widerlich.“ Hustend wog ich das Glas leicht in meiner Hand hin und her. „Was soll's.“ Achselzuckend setzte ich an und trank alles in einem Zug.

Es schmeckte bitter und mein Hals brannte aber nach wenigen Sekunden breitete sich in mir eine Wärme aus, die alle meine Sorgen verschwinden lies. „Noch ein Glas davon!“ ,verlangte ich mit rauer Stimme. Ein Fehler, wie ich am nächsten Morgen feststellen sollte.
 

„Sakura? Sakura! Du musst jetzt wirklich aufstehen. Hey!“ Irgendein Idiot rüttelte an mir ununterbrochen und verlangte tausend Sachen von mir, doch anstelle zu hören drehte ich mich mit einem lauten Schmatzgeräusch auf die andere Seite um weiterzuschlafen. Dabei merkte ich dass neben mir ein riesiges Loch war und streckte die Arme aus, um mich irgendwo festzuhalten. Meine Hände krallten sich zwar in einen Stoff aber fallen tat ich trotzdem. Ich schrie auf als mein Körper , begleitet von einem reißendem Geräusch, in kaltes Nass tauchte. Ich weiß nicht was sich Gott dabei gedacht hatte, als im nächsten Moment ein Penis vor meinem Gesicht baumelte. Noch geschockter, als ich eh schon war, sah ich auf. „Das ist jetzt mal blöd, nicht?“ ,sagte Sasuke peinlich berührt. Ich nickte nur stumm. „Was machen Sie denn da?“ Ein schlanker Mann in Uniform kam mit eiligen Schritten und empörten Gesichtsausdruck auf uns zu. Er blieb ein paar Meter vor Sasuke stehen und betrachtete, laut luftschnappend, seinen Hintern. „Hören Sie-“ ,setzte Sasuke an und drehte sich um ehe ich ihn aufhalten konnte. Der Mann zog scharf die Luft ein, da er nun auch freie Sicht auf das beste Stück von dem Schwarzhaarigen hatte. „Das werde ich umgehend melden!“ „Nein, lassen sie es mich erklären!“ ,rief Sasuke und machte einen Schritt auf ihn zu, wobei sein kleiner Sasuke hin und her wippte. „Bleiben Sie bloss da stehen wo sie sind!“ ,zischte unser Gegenüber und hielt abwehrend die Hände hoch. „Ihre perversen Liebesspielchen können Sie in Ihrer Suite vollführen. Ich gehe jetzt und melde diesen Vorfall!“ „Jetzt warten Sie doch!“ ,rief Sasuke. Genau in diesem Moment betrat eine Frau die Terrasse, schrie auf und rannte hysterisch davon. Der Uniformmann beschleunigte und war nach wenigen Sekunden verschwunden. „Na toll! Und nun?“ Sasuke drehte sich schwungvoll um. Ich konnte seinem Penis nur knapp ausweichen indem ich untertauchte. „Zieh dir was an!“ ,befahl ich wieder an der Oberfläche. „Wie denn? Ich hab ja nichts! Du hast mir doch meine Hose plus Unterhose zerrissen, als du ins Wasser gefallen bist. Ich stöhnte und streckte ihm meine Hand entgegen. Er sah sie nur fragend an, was mich zu einem weiteren Stöhnen bewegte. „Hilf mir raus!“ Er nahm meine Hand in seine Hand und zog mich raus. Dabei spannten sich seine Muskeln am Oberarm herrlich an, was sehr sexy war. „Und jetzt?“ „Lauf!“ ,sagte ich bestimmt, „Doch bevor du läufst, halte dir das vor deinen Schambereich.“ Ich zog mir mein T-Shirt aus und gab es ihm. Doch gerade als wir loslaufen wollten kam die Polizei um die Ecke. „Shit.“ ,murmelte ich tonlos.
 

„Sie behaupten also dass Ihre Freundin bewusstlos am Beckenrand des Hotelswimmingpools lag und dass Sie sie aufwecken wollten!?“ ,fragte einer der beiden Polizisten und sah auf ein Formular. Sasuke nickte. „Nach langem Probieren soll sie sich dann einfach umgedreht und den Halt verloren haben!?“ Wieder ein Nicken seitens Sasuke. „Daraufhin hat sie sich kurzerhand an ihrer Hose festgehalten, um im nächsten Moment in den Pool zu fallen und Ihnen Hose samt Unterhose zu zerreißen!?“ „Ja verdammt, so war es!“ ,rief Sasuke und fuchtelte mit seinen Händen in der Luft herum. „Nun das … ist eine sehr unfassbare Geschichte.“ ,sagte der andere, dicke Polizist mit scharfem Ton und sah Sasuke skeptisch an. Letzterer stöhnte nur und sank in seinem Stuhl zurück. „Was sagen Sie dazu?“ Die Frage war an mich gestellt. „Ähm“ ,stotterte ich, „ich weiß ehrlich gesagt nichts mehr. Zu mindestens nicht, wie ich überhaupt an den Pool gekommen bin. Aber das mit der Unterhose ist … wahr.“ Peinlich berührt sah ich zur Seite. Die beiden Polizisten grinsten sich an und fingen im nächsten Moment laut an zu lachen. „Sie können dann gehen.“ ,kicherte der dicke von beiden während der andere vom Neuen losprustete. „Wie...“ ,setzte Sasuke an. „Das ist die amüsanteste Geschichte aller Zeiten!“ ,kicherte der Dicke und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge. „Es ist hier immer so langweilig, da kommt so ein Fall gerade recht.“ ,stimmte der Andere zu und räusperte sich um im nächsten Moment ernst fortzufahren. „Ich denke das ist kein Grund solch großen Heckmeck zu veranstalten. Ich habe mir ihre Akten angesehen, welche völlig unbeschmutzt sind. Also gehen Sie. Aber wehe es kommt noch einmal vor.“ Wir schüttelten den Kopf und er fing wieder an zu kichern: „Die Hose samt Unterhose kaputt gerissen...“ Sasuke und ich verabschiedeten uns schnell und gingen.
 

„Trink beim nächste mal nicht mehr so viel.“ ,ermahnte mich der Schwarzhaarige vor der Tür des Polizeireviers und lief angesäuert los. Ich seufzte traurig und rannte ihm hinterher. „Bist du sehr sauer?“ Er sagte nichts. „Es tut mir leid! Ehrlich!“ Wieder nur Schweigen. „Sasuke.“ ,flüsterte ich den Tränen nah, „Das ist nicht fair!“ Wieso war es mir verweigert etwas zu trinken? Wieso durfte ich nicht einmal über die Strenge schlagen? Verdammt, wegen dem bescheuerten Alkohol hätten wir beinahe miteinander geschlafen! Und wer war betrunken gewesen? Er! Ich schüttelte mich und rannte davon.
 

Während ich rannte verschleierte sich mein Blick immer mehr durch die Tränen welche mir in die Augen stiegen. Ich war seit dem Unfall so scheiß sensibel geworden. Ich wusste weder wo ich war, noch wie lange ich überhaupt schon lief. Meine Lunge protestierte doch ich hörte nicht auf sie, unterdrückte den aufkommenden Würgereiz und beschleunigte. Doch irgendwann kam der Punkt an dem meine Beine nachließen und mich ,wortwörtlich, auf den Boden der Tatsache zurück zogen. Und dann lag ich da- mitten im Dreck, staubig, dreckverschmiert und verheult. Meine Knie brannte, die Hose hatte bestimmt etliche Löcher und meiner Lunge ging es alles andere als gut. Schwer atmend richtete ich mich auf und humpelte weiter. Zum Glück war das Hotel nicht mehr weit entfernt aber dass mich ein Opa überholte stärkte meinen Optimismus nicht gerade. Auf einmal setzte mein Bewusstsein aus und mir wurde schwarz vor Augen. Kurz bevor ich fiel sah ich ein vertrautes Gesicht und rief mit letzter Kraft: „Hilf mir!“
 

Ich erwachte tief in der Nacht mit einer schrecklichen Hustenattacke. Keuchend tastete ich nach dem Lichtschalter, doch ehe ich ihn fand wurde das Licht schon angemacht. Ich saß in meiner Suite, in meinem Bett und war immer noch so dreckig wie vorher. „Auf dem Nachttisch steht Medizin. Der Arzt meinte du hast deine Lunge überlaste. Deine Atemwege sind total trocken und deshalb hast du auch die Hustenanfälle.“ Ich sah ihn stumm an. Zum einen da eh nur Krächzen aus meiner Kehle kommen würde und zum anderen, da er vor kurzem noch auf mich sauer war und ich wegen dem Vorfall überhaupt in dieser Verfassung war. „Tu so was nie wieder! Hast du verstanden?“ Ich verzog innerlich das Gesicht. Ich hasste den Ton in dem er sprach! Seine strenge Mine wurde besorgt und er kam zu mir. „Es tut mir so leid Sakura! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“ Er kam immer näher und stand nun ganz dicht neben mir. „ Als ich erfahren habe, dass es dir nicht gut geht, hab ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich dich einfach weggehen lies. Und dann sah ich dich so erschöpft in deinem Bett liegen und da wurde alles nur schlimmer. Und dann dieser Typ, ich dachte er und du...“ Den letzten Satz sprach er so schnell, dass ich ihn kaum verstand. Ich sah ihm tief in seine schwarzen Augen. Und da passierte es: In diesem einen Moment war ich ihm so nah wie noch nie. Er lies mich in sein Innerstes blicken, er teilte seine Gefühle für ein paar Sekunden mit mir. Dann verschloss er sich wieder. Bis jetzt war mir nie aufgefallen, dass er nicht viel von seinem Befinden preisgab. Er war immer so cool, unbeschwert und guter Laune. Dabei sah es ganz anders in ihm aus. Ich beugte mich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.“ ,flüsterte ich.
 

„Bist du fertig?“ Ich schrie auf und drehte mich um, wobei ich eine Vase vom Tisch stieß. Gaara stöhnte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Das wären wohl tausend Euro mehr zu zahlen.“ Ich stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn böse an. „Wenn du mich so erschreckst! Ich bezahl es schon selber.“ Der Gedanke an die verschenkte tausend Euro tat ziemlich weh aber den Sieg würde ich Gaara nicht lassen! Ich drehte mich um und packte meine Sachen weiter. „Nur weil du etwas gegen Sex im Urlaub hast, bist du noch lange, lange nicht im recht mich so anzukeifen. Ich bezahle die tausend Euro, so wie ich auch schon den Flug und das Hotel bezahlt habe.“ Ich ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte ich ihm an den Kopf geworfen, dass er ein rücksichtsloses Arschloch war. Er hatte mir den Glauben an sein Interesse an mir geschenkt. Er war in mein Leben geplatzt und so lange an meiner Seite gewesen bis ich mir meinen Gefühlen nicht mehr sicher wahr. „Lass mich allein!“ ,zischte ich mit zusammen gebissenen Zähnen.
 

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Einen Tag später schloss ich die Wohnungstür im Internat auf und rief: „Home, sweet home!“ Zur Antwort drang ein Stöhnen an mein Ohr. Seufzend schloss ich die Tür leise hinter mir und ging in mein Zimmer. Diese Ferien bestanden eindeutig aus zu viel Sex! Zugegeben deprimierte es mich, da ich selber noch nie dieses Vergnügen erleben durfte. Mit gerunzelter Stirn trat ich in den Flur und verfolgte das leise Stöhnen, bis ich vor Hinatas Zimmer stand. Verblüfft nickte ich anerkennend, da ich so was nie von ihr erwartet hätte. Sie war ein aufgeschlossener, bodenständiger Mensch, der nicht einfach so für eine schnelle Nummer war. Oder ich kannte sie noch zu wenig.
 

Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich an den Schreibtisch und fuhr meinen Laptop hoch. Ich hatte ihn schon so lange nicht mehr benutz, dass er ganz verstaubt war. Und auch in dem ganzen Zimmer sah es nicht besser aus. Ich machte leise Musik an, holte mir einen Eimer Wasser, einen Lappen und ein Handtuch und begann meinen Laptop vorsichtig sauber zu machen. Danach wischte ich meinen Schreibtisch ab, das Regal aus (welches ein weißes Wave Regal war, du kannst es ja mal googlen) und sämtliche Ecken. Mit im Takt wiegenden Hüften sprühte ich die Fenster mit Glasreiniger an und wischte auch diese sauber. Das gleiche machte ich beim Spiegel. Nach getaner Arbeit lies ich mich erschöpft in den Drehstuhl vor meinem Schreibtisch fallen. Mir war eine Idee gekommen. Sicherlich hatte niemand die Daten, also Fotos, Dokumente, gespeicherte Internetseiten, gelöscht und genau diese konnten wahnsinnig viele Informationen enthalten, welche mir halfen mein Gedächtnis wiederzufinden. Nur ein Problem gab es- ich wusste das Passwort zu meinem Laptopprofil nicht mehr. Frustriert fuhr ich ihn wieder runter und überlegte angestrengt nach einer Lösung. Entschlossen schnappte ich mir meine Strickjacke plus Geld und machte mich auf dem Weg zu Tsunade.
 

Ohne zu klopfen schmiss ich die Tür auf und ging zu dem großen braunen Schreibtisch am Ende des Zimmers. „Tsunade“ ,sagte ich ohne zu warten, „wo habe ich früher gewohnt?“ Sie sah mich zuerst verwundert und dann böse an. „Sakura Haruno, was fällt dir ein...“ „Es ist wichtig!“ ,unterbrach ich sie. Tsunade sah mich durchdringlich an, zeigte keinerlei Anstand mir meine Frage zu beantworten. „Bitte!“ Ich faltete die Hände zusammen und sah sie flehend an. „Ich weiß zwar nicht warum es so wichtig ist“ Sie stand auf und ging zu einem Schubfach um dieses aufzumachen und eine Akte herauszuholen „Aber ich werde dir zu liebe nach schauen.“ Mir fiel auf, dass sie mit erstaunlicher Klarheit die Sätze aussprach. Sie musste wohl auf Entzug sein. Tsunade setzte sich eine Brille auf, was sie unheimlich geschäftlich wirken lies, und sah sich die Akte an. „Du hast in Sungakure gewohnt. Eine schöne Stadt, nur ziemlich warm da.“ Ich bedankte mich und verschwand so schnell wie ich gekommen war.
 

Ich hatte Glück. Als ich am Bahnhof ankam konnte ich sofort eine Fahrkarte nach Sunagakure einlösen und in den Zug steigen. Ich stöpselte mir meine Ohrhörer in die Ohren, die Musik auf meinem Mp3-Player fand ich immer noch gut, und versuchte den aufsteigenden Gedanken zu unterdrücken, dass meine Tat vielleicht zu voreilig war. Ich spürte wie sich jemand zu mir gesellte und sah auf. Augenblicklich stockte mein Atem. Gegenüber von mir lies sich Tobi nieder. Er sah unverschämt gut aus. Ein weißes T-Shirt auf dem die Umrisse blauer Häuser aufgedruckt waren spannte sich sanft über seinen Oberkörper. Dazu trug er eine lässig verblichene Jeans die am rechten Oberschenkel leicht aufgeschliffen war. Er sah mich mit seinen dunkelbraunen Augen belustigt an und lächelte. Ich lächelte zögernd zurück, wandte meinen Blick dann aber ab. Es war komisch in in Wirklichkeit vor mir zu sehen. Mein Gehirn sagte dass er es unmöglich sein konnte, dabei brauchte ich nur die Hand ausstrecken und ihn berühren, doch mein Herz wusste genau das er es war. Es schlug irgendwie regelmäßiger in seiner Gegenwart, dass war mir bei unserer ersten Begegnung schon aufgefallen. Mir lief eine stumme Träne über die Wange. Ich wollte mein altes Leben zurück! So unauffällig wie möglich wischte ich sie weg und nahm die Ohrhörer ab. „Tobi.“ ,flüsterte ich. Er sah mich an. „Ja.“ Seine Stimme hatte einen leichten rauen Unterton, war aber trotzdem angenehm. Genauso wie aus meinen Träumen nur realistischer, nur intensiver. Ich sah in seine Augen. Ehe sich mein Gehirn dagegen wehren konnte sprang ich auf und fiel ihm in die Arme. Viel mehr stolperte ich, das war mir aber egal. Ich fiel also in seine Arme und fing an zu schluchzen und zu weinen. Er wartete geduldig bis ich mich beruhigt hatte und streichelte mir immer wieder beruhigend über den Rücken. „Wieso musste mir so was passieren?“ Er seufzte und drückte mich etwas fester. „Ich weiß es nicht. Du bist eben extrem tollpatschig.“ Er stockte. „Oder nicht mehr?“ Ich richtete mich auf und wischte mir energisch übers Gesicht. „Oh doch. Und sensibel bin ich geworden.“ ,lachte ich. Er lächelte mich an. „Es wäre schlimm gewesen, wenn du dich so sehr verändert hättest.“ Er sah mich an, so intensiv wie er es schonmal getan hatte. „Komm her!“ Er zog mich an sich und drückte mir einen Kuss auf die Haare. „Verdammt ich hab dich so vermisst. Ich wusste die ganze Zeit nicht wo du hingezogen bist und dann sah ich dich in dem Café...“ Ich lauschte seiner schönen Stimme an seiner Brust und nahm seinen regelmäßigen Herzschlag in mich auf. „Tobi?“ „Hm?“ Ich vergrub mein Gesicht noch mehr in sein T-Shirt und sagte: „Du musst mir helfen meine Erinnerungen wieder zu finden. Ich bin mir sicher das sie wiederkommen werden, aber nur wenn ich etwas dafür tue. Ich will wieder alles wissen.“ Er hielt mich ein Stück von sich weg um mir in meine Augen schauen zu können. „Du wirst immer auf mich zählen können. Immer. Egal wie viele Gedächtnisverluste du erleidest und ich immer wieder von vorne anfangen muss dir zu helfen und zu erklären. Ich werde dir immer helfen!“
 

Es tat gut neben Tobi durch die Straßen von Sunagkure zu laufen. Er blieb stehen als wir an einem Skatepark vorbei kamen. „Hier waren wir früher manchmal.“ Ich sah ihn entgeistert an: „Ich mochte es zu skaten?“ Er schüttelte grinsend den Kopf. „Du hast es gehasst aber mir zu liebe bist du mitgekommen.“ Wir gingen weiter und es dauerte nicht lange bis wir an einer Eisdiele vorbei kamen. „Hier waren wir Eis essen, nachdem wir uns im Park getroffen hatte. Nicht wahr?“ Ich erinnerte mich ganz klar daran. „Ja das kann sein, wir sind danach noch viele male hier her gegangen.“ „Zeig mir den Park!“ ,befahl ich, nahm seine Hand und zog ihn mit. Er stolperte hinter mir her und sagte mir den Weg, bis wir vor einem riesengroße Gelände standen. Überall wuchsen zwischen kleinen Bäumen lauter exotische Pflanzen. Kein Wunder, hier herrschte echt heißes Klima. Tobis Hand ruhte warm in meiner. Ich drückte sie etwas fester und sog tief die warme Luft ein. Er fing an „home, sweet home“ zu summen. „Zeig mir wo ich gewohnt habe.“
 

Es war ein bitteres Gefühl vor meinem alten Appartment zu stehen und das Namensschild mit der Aufschrift „Fam. Akimichi“ zu lesen. Ein weiterer Beweis, dass es kein zurück gab. Mein Magen zog sich zusammen weil ich Hunger hatte und knurrte furchtbar laut. „Komm wir gehen etwas essen.“ Er wollte mich sanft mitziehen aber ich hielt ihn zurück. „Nein. Ich … ich möchte zu dir gehen.“ Ich errötete leicht weil dieser Gedanken für mich absurd erschien. Ich wusste so gut wie nichts mehr über ihn und überstürzte irgendwie alles. Doch er schien es nicht so zu sehen.
 

„Ich hab nicht mehr viel im Kühlschrank aber für Bolognese reicht es noch.“ Ich stellte ein Foto auf dem ein bildhübsches Mädchen, wahrscheinlich Tobis Freundin, in die Kamera strahlte zurück an seinen Platz und ging zu ihm in die Küche. „Schneidest du die Tomaten?“ Ich nickte stumm. Er gab mir ein Schneidebrett und ein Messer und wuselte weiter in der Küche umher. Während ich anfing die Tomate einmal in der mit durchzuschneiden holte er Hackepeter aus dem Kühlschrank und setzte Wasser zum Kochen auf. „Ist das deine Freundin auf dem Foto im Wohnzimmer?“ Er kicherte, nahm sich ebenfalls ein Schneidebrett und schnitt den Hackepeter in viele kleine Würfel. „Nein, dass ist meine Schwester Konan. Sie wohnt in Amegakure und wird bald heiraten.“ Ich schnitt die nächste Tomate in Scheiben. „Wie geht es dir in dem Internat?“ Er stellte den Hackepeter zur Seite und griff sich eine Zwiebel. „Gut. Die Mädchen sind wahnsinnig nett dort.“ „Die Jungs nicht?“ Tobi ging aus der Küche und kam mit einer Taucherbrille wieder. Ich sah ihn verwirrt an worauf er antwortete: „Damit ich nicht heule.“ „Wir wär's noch mit einem Toast?“ ,schlug ich spaßeshalber vor. Tatsächlich griff er in eine Brotbox und steckte sich ein Toast in den Mund. Mit zusammen geknautschten Gesicht sah er mich an und ich musste lachen. Ich lachte so lange bis das Wasser überkochte und Tobi sich fluchend auf den Topf stürzte, ihn zu Seite schob und das übergelaufene Wasser wegwischte. Dann stellte er den Topf wieder auf die Herdplatte, machte die Spagetti hinein und gab Salz dazu. „Und die Jungs sind also nicht nett?“ ,führte Tobi das Gespräch weiter. „Was heißt nett? Sie sind ganz okay...“ Er sah mich ernst an. Wobei es durch die Taucherbrille eher komisch aussah und ich mir einen neuen Lachanfall verkneifen musste. „Also der Schwarzhaarige Typ scheint sich ja sehr um dich zu kümmern.“ Ich überlegte kurz. „Sasuke? Wieso?“ „Du kamst kurz vor deiner Abreise angehumpelt und bist dann vor meinen Augen umgefallen. Davor hast du mich um Hilfe geboten. Und als ich dich auf die Arme nahm, um deine Suite zu suchen, kam dieser … Sasuke an und riss dich aus meinen Armen. Er war total aufgebracht dass ich, ein Fremder, dich anfasse.“ Er schälte die Zwiebel. „Davon hat er gar nichts erzählt.“ ,bemerkte ich stirnrunzelnd und widmete mein Messer der letzten Tomate. „Er war dann aber sehr besorgt und hat sich bei mir für sein Verhalten entschuldigt.“ Er stellte einen zweiten Topf auf den Herd, kippte Öl in ihn hinein und gab dann die Zwiebeln dazu. „Kann ich etwas zu Trinken haben?“ Er nickte und schenkte mit ein Glas Eistee ein. „Wenn dich irgendwann jemand verletzten sollte, sag es mir!“ Er gab mir das Glas und nahm die Taucherbrille ab. „Sie sind alle wirklich nett, außer..“ Ich schüttelte den Kopf. „Ist egal.“ Er sah mich böse an. „Die Geschichte ist total bescheuert.“ ,rief ich und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. Nachdem er mich drei Minuten weiter so böse angeguckt hatte, fing ich schweren Herzens an ihm alles zu erzählen. „... Und dann meinte er: Nur weil du etwas gegen Sex im Urlaub hast, bist du noch lange, lange nicht im recht mich so anzukeifen. Ich bezahle die tausend Euro, so wie ich auch schon den Flug und das Hotel bezahlt habe.“ Tobi sah wütend aus. „Diese Art von Typen gibt es leider zu oft. An meiner Schule gibt es auch so ein notgeiles Arschloch- Itachi Uchiha.“ Ich erstarrte. Uchiha. Er bemerkte es sofort und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich bejate und wies ihn auf die glasigen Zwiebelstückchen in dem Topf hin.
 


 

In dieser Nacht konnte Sasuke Uchiha nicht einschlafen, obwohl er normalerweise keine Probleme damit hatte. Seine Gedanken schwirrten ungeordnet in seinem Kopf herum. Hauptsächlich drehten sie sich um Sakura, was ihn nicht sonderlich wunderte da dieses Mädchen schon lange einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit besaß. Seit jenem Tag war es aber unerträglich. Er machte sich immer noch Vorwürfe. Wie konnte er so dumm sein und sie davon rennen lassen? Wie konnte er ihr so weh tuen? Er hatte seine Worte gar nicht für so verletzend gehalten. Irgendetwas war mit diesem Mädchen. Etwas was er heraus finden musste. Sasuke stand auf und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Dann ging er ins Bad und sah in den Spiegel- ein verpeiltes und ausgelaugtes Gesicht sah ihm entgegen. „Was ist nur aus dir geworden?“ , fragte eine zu raue Stimme sein Spiegelbild. Er machte den Wasserhahn auf und lies seine Hand voll mit Wasser laufen. Mit viel Schwung schmiss er sich das kühle Nass ins Gesicht. Diese raue Stimme war seine Stimme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  oOkySpy
2010-08-11T21:52:35+00:00 11.08.2010 23:52
ENS! Ich will ne ENS, ne ENS, ne ENS.
Und achja, hab was vergessen: ENS!

XD
Deva
Von:  Carameldream
2010-08-07T13:05:40+00:00 07.08.2010 15:05
Hau ihm noch eine rein. Gaara ist echt bescheuert. wirklich.
die SasuSaku Szene fand ich sehr witzig gestaltet. Aber Sasuke ist etwas ooC in deiner FF. Finde ich aber nicht schlimm. Ich finde es cool.
Was mich aber erschreckt hat ist die Sache, die in Hinatas Zimmer passiert war. Denn das ist so unvorstellbar...
naja, ich hoffe Saku findet mit tobi ihr Gedächtnis wieder. Auch wenn ich glaube, dass es noch eine menge Folgen mit sich bringen wird.
Bin schon gespannt, wie es weitergehen wird.

LG AleTheSunshine
Von:  xSasuSakux
2010-08-04T13:09:39+00:00 04.08.2010 15:09
Das Kapi war echt toll
Und das Sasu sich um Saku gesorgt hat
Ach ne, einfach zu suez
Aber Gaara kann ich nicht ausstehen
So fies wie der ist..
Freu mich auf das nächste Kapi

Lg
xSasuSakux
Von:  Sakura-Jeanne
2010-08-03T11:23:07+00:00 03.08.2010 13:23
HAmmer kapoitel
#
ich hofe das sakura ihr gedechniss weider findet
Von:  fahnm
2010-08-02T22:56:24+00:00 03.08.2010 00:56
Klasse kapi!^^


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