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My favorite Game – Sakuras Courage

oder: Wenn Sakura die Hand ausrutscht.
von

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My favorite Game – Sakuras Courage

My favorite Game – Sakuras Courage
 

Sasuke Uchiha: kalt, emotionslos und still. Das war es was die Leute über ihn erzählten. Die Kerle bewunderten ihn für sein stets cooles Auftreten und die Frauen küssen praktisch den Boden auf dem er ging. Gott, die Leute hatte ja keine Ahnung!…
 

10 Minuten stand ich jetzt schon auf ein und der selben Stelle und während ich mich mit gesenktem Kopf davon überzeugte keine Wurzeln zu schlagen, brach über mich ein wahrer Sturm herein. Schon seit einer Weile verstand ich nicht mehr den genauen Zusammenhang seiner Worte. Ich wusste nur eins: Sie waren laut und sie waren aggressiv. Eigentlich hörte ich nur noch in regelmäßigen Abständen die Worte „verdammt“ und „Sakura“ – meistens in Verbindung miteinander. Konnte man sich eigentlich an seinem eigenen Namen satthören? Wenn ja, dann war ich nicht mehr weit davon entfernt.
 

Na ja, da musste ich jetzt halt wohl durch. Immerhin hatte er ja in einem Punkt recht. Es war meine Schuld! Es war meine Schuld, dass unsere Mission gescheitert war. Auch wenn es sicher keinen Absicht war. Immerhin hatte ich mir durch den Schlag dieses Riesen die Schulter ausgekugelt und, dass ich dabei den Kristall fallen ließ und er in 1.000 Stücke zerbrach, war sicherlich genau so wenig Teil meiner Tagesplanung gewesen, wie der stechende Schmerz der immer mal wieder durch meine Schulter fuhr.
 

Wäre ja eigentlich auch Alles so weit kein Problem gewesen. Ich hätte diesen Tag einfach als einen abstempeln können, den man wohl besser im Bett verbracht hätte, gäbe es da nicht diese eine einfache Regel: Ein Uchiha versagt nicht!

Ich hatte dafür gesorgt, dass er versagt und genau für diesen Fakt wurde ich jetzt bestraft.
 

Ich versuchte mich wieder auf seine Worte zu konzentrieren.

»3 Jahre, Sakura. 3 Jahre! Was hast du denn in der ganzen Zeit gemacht, in der Naruto und ich trainiert haben?«, brüllte er mir völlig in Rage und ein wenig verzweifelt wirkend entgegen.

»Jetzt lass mal gut sein, Sasuke. Ist halt doof gelaufen. Sie kann da nichts für und ich denke, so langsam hat sie verstanden, dass du sauer bist«, versuchte Naruto vergebens ihn zu beruhigen. Sasuke wandte sich zu ihm um und ließ mir so zumindest wieder für einen Moment Raum zum atmen.

»Natürlich kann sie etwas dafür«, schrie Sasuke völlig außer sich und so langsam machte ich mir ernsthaft Sorgen um seinen Geisteszustand. »Sie ist einfach immer noch genau so ein Klotz am Bein wie Früher – schwach, hilflos und zu nichts zu gebrauchen«
 

Boom...
 

Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Das hatte er nicht wirklich gesagt. Unmöglich! Niemals! Das konnte einfach nicht sein Ernst sein. Plötzlich wurde Alles um mich herum still. Nur Sasukes Stimme und dieser Satz hallten immer und immer wieder durch meinen Kopf. Ich hatte trainiert wie eine Besessene. Bin oft an meine Grenzen gestoßen und am Ende weit über mich hinausgewachsen. Ich war kein Klotz am Bein! Ich wusste das. Naruto wusste das und auch Sasuke wusste es. Ich würde niemals an das Format der beiden heranreichen – diese Illusion machte ich mir schon lange nicht mehr–, doch ich war verdammt nochmal eine gute Konoichi und definitiv kein Klotz am Bein!
 

Er wollte dir nur wehtun, Sakura – und es hatte funktioniert –, also beruhig dich wieder, redete ich mir immer wieder ein. Du wirst jetzt nicht ausflippen und wie eine Furie auf ihn losgehen, darauf wartet er doch nur. Ich spürte wie sich jeder Muskel in meinem Körper verkrampfte und die Nerven in meinen rechten Unterarm zu zucken begannen.
 

»Für jemanden der sich mehr mit seinen Haaren beschäftigt, als mit dem Training, ist der Job als Schinobi halt nichts«

Mir stockte der Atem und in dem Moment, als ich sein verachtendes, überhebliches Lächeln sah, klingte in meinem Gehirn etwas aus. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mein Denken und mein Tun. Abgesehen davon ging alles so unfassbar schnell... Ich sog die Luft scharf durch die zusammengebissenen Zähne ein, holte mit der rechten Hand aus und schmetterte sie mit einem lauten Knall direkt in Sasukes makelloses Gesicht.
 

Schon in dem Moment, als ich noch das Gefühl hatte, der Knall würde von den Bäumen wiederhallen, starrte ich fassungslos auf meine eigene Hand. Sasukes Gesicht wurde von dem Schlag zur Seite gerissen und er bewegte sich ebenso wenig wie ich. Der blanke Schock, über das Ereignis der letzten Sekunden, stand uns allen ins Gesicht geschrieben.
 

Ich starrte erschüttert auf meine Hand, die langsam zu pochen anfing und mich so wieder in die Realität holte. Ich riss meinen Blick nach oben und sah, wie sich auf Sasukes zu mir gewandter Wange langsam ein Rotschimmer bildete, der schon sehr bald im krassen Kontrast zu seiner sonst so blassen Haut stehen würde.
 

Er rührte sich immer noch nicht und so langsam verursachte diese drückende Stille um uns herum, in mir Panik. Was hatte ich nur getan? Ich machte einen Schritt auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus. »Sasuke es tut mir…« Ich stockte, als er mir langsam sein Gesicht zuwandte und machte schnell wieder einen Schritt zurück.

»Hey, Sasuke! Mach jetzt nichts Falsches!«, riss sich jetzt, in Anbetracht der für mich bedrohlichen Lage, Naruto aus seiner Starre und warf sich zwischen uns. Naruto redete wild auf Sasuke ein, doch ich las in seinem Gesicht, dass seine Worte ebenso wenig bei ihm wie bei mir ankamen.
 

Sasukes pechschwarze Augen starrten mich über Narutos Schulter hinweg finster an. Bohrten sich tief in mich hinein und wünschten mir den Tod, auf eine Weise, wie sie schmerzhafter nicht hätte sein können. Ich hielt seinem Blick stand. Doch nur, weil ich zu große Angst hatte seinen Angriff zu verpassen, wenn ich ihn nur eine Sekunde aus den Augen lassen würde. Er kochte vor Wut, das sah ich genau. Wenn man Sasuke lange genug kannte, bekam man ein Gefühl dafür, welche Emotionen grade hinter seiner beispiellosen, kalten Fassade brodelten.
 

Und dann geschah es… Ganz langsam, fast in Zeitlupe, und heute bin ich mir sicher er ließ diesen Vorgang mit Absicht so langsam ablaufen, beobachtete ich voller Entsetzen, wie sich das nachtschwarz seiner Augen in das blutrot verwandelte, welches mir niemals bedrohlicher erschien, als in diesem Moment.
 

Ich war panisch. Ich spürte wie mein Herz schneller schlug, um mein Gehirn und meine Muskeln mir mehr Sauerstoff zu versorgen. Die perfekte Grundlage für eine schnelle Flucht. Das war es! Flucht. Ich musste hier weg, so schnell wie möglich. Vorsichtig setzte ich einen ersten Schritt nach hinten, dann einen Weiteren. Dabei ließ ich ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Muskeln zuckten ebenso wie meine, als ich kurz vor dem dramatischen Höhepunkt meiner inneren Wut stand. Ich war ihm wirklich dankbar – selbst in diesem Moment – dass er sich so eine Mühe gab die Kontrolle über sich zu behalten und dabei anscheinend erfolgreicher war, als ich.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Am Abend saß ich allein am Lagerfeuer und starrte in die Flammen. Wir waren einfach noch zu weit von Konoha weg gewesen, also gab es keine andere Wahl, als noch eine Nacht im Freien zu verbringen. Ich übernahm freiwillig die erste Nachtwache. Nur hatte ich nicht vor einen der Männer zur Zweiten zu wecken. Ich hatte wirklich sowas wie Todesangst in Sasukes Nähe und die Vorstellung, mitten im Nirgendwo von einem wütenden und in seinem Stolz gekränkten Uchiha im Schlaf erwürgt zu werden, milderte diese Angst nicht wirklich.
 

Wahrscheinlich würde er mich nicht töten, sondern lediglich dafür sorgen, dass ich wahnsinnig vor Angst werden würde und jedes Mal zusammenzucke wenn jemand auch nur seinen Namen sagt. Ja, dass wollte er. Der würde das Risiko nicht eingehen, sich selbst zu schaden indem er mich tötet, er würde sich einfach damit begnügen, zuzusehen wie ich langsam verrückt werde. Ich sah mich schon jetzt in der dunkelsten Ecke meines Zimmers sitzen, mit den Beinen fest an den Körper gezogen und zu einem unmelodisch gesummten Lied, vor und zurück wippen.
 

Ich weigerte mich so zu enden. Ich weigerte mich verrückt zu werden. Sasuke würde mich nicht töten und ich würde mich nicht auf sein abartiges Spielchen einlassen und wehrlos dabei zusehen, wie sich mein Verstand langsam verabschiedete!
 

»Sakura?« Ich verkniff es mir zu schreien und beschränkte mich darauf, dass ich unweigerlich zusammenzuckte und mir einer Schauer über den Rücken lief, als ich meinen Namen hörte.

»Warum hast du mich nicht geweckt? Es ist schon 2 Uhr. Willst du nicht auch noch ein bisschen schlafen?« Na klasse, dass hatte ich jetzt von meiner großen Klappe…

»Um ehrlich zu sein nicht«, lächelte ich dem gähnend auf mich zukommenden Naruto an.

»Vergiss es! Du bist immer unausstehlich wenn du müde bist. Also geh schon!«, sagte er im spielerisch bösen Ton und streichelte mir, wie einem kleinem Hund, über den Kopf. Ich sah zu ihm auf und lächelte ihn so munter, wie es meine schweren Lider zuließen, an »Ist wirklich ok, Naruto. Leg dich ruhig wieder hin«

»Abgang!«, sagte er streng und deutete auf das Zelt.

»Naruto, ich« Er brachte mich mit einem finsteren Blick, der keine Diskussionen zuließ, zum schweigen.
 

Ich seufzte ergeben und richtete mich auf.

»Schlaf schön, Saku«, grinste mit Naruto entgegen, während er sich neben das Feuer auf die kalte Erde fallen ließ. Ich rang mir ein gequältes Lächeln ab, achtete sorgfältig darauf, dass es auch als solches zu erkennen war und kehrte ihm den Rücken zu.

»Lass dich nicht von den Bettwanzen beißen!«, rief er mir scherzend hinterher.

»Bettwanzen sind bestimmt nicht das Schlimmste, was da auf mich wartet«, murmelte ich vor mich hin während ich mir vorkam, als wäre ich auf dem Weg zum Schafott.
 

Ich schluckte schwer, als ich den Reißverschluss des Zeltes öffnete. Meine Hand zitterte – wie albern. Ich schob die Plane des Zeltes etwas zu Seite und erstarrte. Wow, dachte ich. Wenn ich diese Nacht überleben würde, musste ich unbedingt herausfinden, was für ein Parfüm Sasuke benutzt. Egal was es war, die Duftwolke aus Zedernholz und süßen Tonkabohnen, die aus dem Zelt strömte, schlug mir genau ins Gesicht und vernebelte mir auf einem Schlag sämtliche Sinne. Es roch atemberaubend. Ich schüttelte abrupt den Kopf und verbat mir, noch einmal tief einzuatmen, um diesen aromatischen Duft noch näher zu analysieren.
 

Beim reinkrabbeln in das viel zu schmale Zelt, achtete ich penibel genau darauf, Sasuke nicht ausversehen anzustoßen. Als ich neben ihm lag, nahm ich mir vor, einfach sofort die Augen zu schließen und zu hoffen, dass ich sie in ein paar Stunden froh, munter und vorallem lebendig wieder öffnen würde. Pustekuchen. Sasuke lag mit dem Gesicht zu mir gedreht auf der Seite und ich…ich starrte ihn an. Es gab kein anderes Wort für das was ich tat – ich starrte. Ich zuckte nicht einmal mit den Wimpern, während ich sein Gesicht unaufhörlich musterte. ich war der festen Überzeugung, dass er jeden Moment die Augen aufreißen würde und ich, im angesichts seines erschreckenden Sharingan, vor Schreck sterben würde.
 

Ob seine Augen wohl im Dunkel leuchten?
 

Oh Gott! Nein! Es fing an. Ich verlor den Verstand. Anders war es beim besten Willen nicht zu erklären, dass ich mich etwas so dermaßen Sinnfreies in einer solchen Situation fragte. Zu dem war da noch ein Punkt, der mich genau in diesem Moment daran zweifeln ließ, sie noch alle beisammen zu haben. Ich ertappte mich nämlich grade selbst dabei, wie aus meinem zum überleben wichtigen mustern, ein faszinierendes beäugen wurde.
 

Ich hatte ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr so lange und so genau betrachtet und es bereitete mir fast schon Vergnügen sein perfektes Erscheinungsbild nach kleinen Fehlern zu untersuchen. Seine Gesichtszüge waren Formvollendet. Sein markantes Kin, die hohen Wangenknochen und seine perfekt geschwungenen Lippen, strahlten selbst im Schlaf eine solche Autorität aus, dass man sofort strammstehen und salutieren wollte. Ich musste mich geschlagen geben. Es gab einfach keinen Makel an seinem Gesicht. Also ließ ich meinen Blick tiefer wandern. Er lag vollkommen entspannt da und trotzdem spannten sich die Muskeln fest um seine Schulter und Oberarme. Verdammt! Da musste etwas sein. Irgendein kleiner Fehler. Nur eine winzig kleine Schwäche.… Und da sah ich sie. Eine Nabe, an seiner linken Brust. Sie war nur etwa 4 Zentimeter groß und zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass ich mit dem Kopf weiter zu ihm gerückt war, um sie überhaupt erkennen zu können. Doch sie war da!
 

Innerlich jauchzend vor Freude biss ich mir auf die Unterlippe und riss mich zusammen, nicht triumphierend in die Hände zu klatschen. Ich wusste es. Ich war mir so sicher, und da war der Beweis. Er prangte direkt über seinem Herzen und würde nur für mich sichtbar, fortan das Wort „Mensch“ auf die Stirn seines Besitzers schreiben. Auch ein Uchiha ist nicht perfekt. Eine Tatsache an der ich zwar nie vollkommen, aber immer ein bisschen meine Zweifel hatte.
 

Ich schloss die Augen und badete mich im gleißenden Licht meines Erfolges, als ich etwas Warmes in meinem Gesicht spürte. Mit geschlossenen Augen und immer noch berauscht von meinem Triumph versuchte ich den warmen Luftzug zu deuten der erneut auf mein Gesicht traf. Es dauerte tatsächlich ein paar Sekunden, bis sich in mir eine böse Vorahnung breitmachte.
 

Vorsichtig öffnete ich ein Augenlid nach dem anderen und legte dann im Millimetertakt meinen Kopf in den Nacken. Verflucht! Nur dieses eine Mal hatte ich mir gewünscht unrecht zu haben, doch meine Vermutung bestätigte sich. Das makellose und autoritäre Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und würde gekrönt von zwei blutroten und ziemlich aggressiv wirkenden Augen. Mit Erschrecken stellte ich fest, wie nah ich mein Gesicht eigentlich an die Brust meines Zeltpartners gebracht hatte, nur um diesen verflucht kleinen Makel zu entdecken.
 

»Ich…ähm« Mir fehlten die Worte. Ich hatte mal in einem Buch gelesen, dass einige Dinosaurier ihre Beute nicht sehen konnten, wenn sie regungslos dastand. Vielleicht klappt das ja in meiner Situation auch. Eins hatte hatten die gigantischen Urtiere und der wütende Mann vor mir ja zumindest gemeinsam – ausgestorben waren sie beider…der Eine mehr der Ander weniger…
 

»Ich…«, fing ich wieder an und setzte Millimeter für Millimeter zum Rückzug an »Ich wollte nur…« Ok, ich hatte mich schon ein paar Zentimeter von ihm wegbewegt, noch ein Paar und ich würde mich einfach auf die andere Seite drehen, die Augen ganz fest zukneifen und beten, dass Sasuke so gnädig sein würde, mir ganz schnell den Gar aus zu machen.
 

Schnell war das Stichwort, denn wie schon einmal an diesem Tag gingen auch die folgenden Abläufe ganz schnell. Noch eh ich einen weiteren Zentimeter von ihm wegrücken konnte, schnellten Sasukes Hände nach vorne und packten meine Handgelenke. In einer ziemlich unsanften Bewegung presste er mich auf den Rücken und nagelte meine Arme rechts und links neben meinem Kopf fest. Ich fasste den ersten klaren Gedanken erst, als ich den Druck seiner Unterarme auf meinen fühlte. Ich spürte wie meine Unterlippe zu zittern begann, als ich ihn mit einer Mischung aus Angst und flehender Verzeihung ansah. Hatte ich vorhin gesagte, dass ich noch niemals so eine Angst vor ihm hatte? Ich hatte mich geirrt, denn in dem Moment, als ich das mörderische, schiefe Lächeln auf seinem Gesicht sah und seine Hände sich beinah liebevoll in meinen Haaren vergruben, wusste ich, was für eine perverse Freude der Tod an seine Arbeit hatte.
 

»Sasuke bitte!«, flehte ich mit zitternder Stimme.

»Bitte was?« Oh Gott seine Stimme zu hören war fast eine Erleichterung nach der ganzen bedrohlichen Stille.

»Du musst das nicht tun«, presste ich heraus »Es wird doch sofort rauskommen wenn du mich tötest. Willst du dir diese Probleme wirklich aufhalsen? Ich verschwinde einfach. Wenn du willst sofort. Ich lass mich in ein anderes Team versetzen. Ich trete dir nie wieder unter die Augen und ich schwöre bei meinem Leben, dass niemals jemand von dieser Sache erfährt!« Ja, ich bettelte grade um mein Leben. Ja, es war ziemlich armselig. Und verdammt noch mal; Ja, es bereitete Sasuke eine unglaublich Freude, wie nur schwer durch das immer überlegender wirkende Lächeln in seinem Gesicht zu übersehen war. Doch was sollte ich tun? Dann würde ich halt all meiner Würde Lebewohl sagen, die Hauptsache war das Ganze hier mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen.
 

»Hmm«, machte er auf einmal gespielt nachdenklich und brachte sein Gesicht gefährlich nah an meines. Er wird jawohl nicht im Stande sein mich zu beißen, oder? Nein, das traute ich selbst ihm nicht zu.

»Du schwörst es mir also bei deinem Leben?«

»Ja!«, presste ich ihm fast schon ein bisschen lasziv entgegen und bereute schon im nächsten Augenblick meine Antwort, als er die Zähne bleckte und mich ansah, wie ein Vegetarier das Salatbuffet in einem Steakhaus.
 

»Und du glaubst tatsächlich, ich lasse dich einfach so ohne eine Lektion gehen?« War ihm meine Todesangst und die Tatsache, dass ich Zuhause wahrscheinlich lange Zeit die beste Freundin eines Psychiaters sein würde denn nicht Lektion genug?

»Glaub mir, ich hab meine Lektion gelernt«, versicherte ich ihm, mit wenig Zuversicht ihn überzeugen zu können.

»Oh, das glaub ich nicht, meine liebe Sakura!« Ich hatte noch nie gehört, dass jemand einen Namen mit einer so reinen und schönen Bedeutung so fies aussprechen konnte.

»Weißt du eigentlich wie erschreckend es ist, wenn jemand etwas tut mit dem du überhaupt nicht gerechnet hast?« Versuchte er grade einen auf Mitleid zu machen?

»Glaub mir, dass kann ich mir gut vorstellen«, lächelte ich ihm verkrampft entgegen.

»Ach wirklich?«, raunte er mit rauer Stimme.
 

Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Jeder seiner Atemzüge brannte wie Feuer auf meiner Haut. Er war meinem Gesicht so furchteinflößend nah, dass ich die Augen zukniff und die Zähne fest aufeinander biss, um ja nicht loszuschreien, denn ich wusste, würde ich schreien, wär das mein Ende. Meine Atmung war hektisch und mein Herz raste in einem Tempo, dem des nicht lange folgen können würde. Lägen die Dinge anders, hätte die ganze Situation etwas richtig Erotisches. Doch die Dinge lagen, wie sie langen und da war absolut nichts Erotisches. Einzig und allein meine blanke Angst erfüllte den Raum, gepaart mit dem betörenden Duft von Sasukes himmlischem Parfüm.
 

Und dann war der Moment gekommen. Es war nur eine winzige Bewegung, doch sie genügte, um jeden einzelnen Muskel meines Körpers zu versteifen, meine Atmung vollständig zum erliegen zu bringen und mich meine Augen weit aufreißen zu lassen. Was er tat war unfassbar. Nicht die reine Ausführung an sich, sondern schlicht weg der Fakt, dass er es tat. Er küsste mich. Er schob seine Hand schützend unter meinen Kopf und presste seine perfekt geschwungenen Lippen fest auf meine. Mein Körper war immer noch starr, doch ich hatte zumindest wieder Kontrolle über meine Augen, die bis Dato stur die Decke fixiert hatten. Also sah ich ihm dabei zu, wie er seine Augen geschlossen hielt, als er den Kuss löste, sich genüsslich über die Lippen leckte und dann in aller Seelenruhe die Konturen meiner Lippen mit der Zunge nachfuhr.
 

Ich wusste nicht was ich denken sollte. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte. Mein Kopf war vollkommen leer. Alles was ich wahrnahm war seine heiße Zunge auf der empfindlichen Haut meiner Lippen. Ich schloss die Augen und tat einen kräftigen Atemzug, der so wunderbar belebend war, wie der Allererste. Seine Lippen berührten wieder die meinen und dieses Mal nahm ich sie ganz bewusst war. Es fühlte sich eigenartig an, den Kuss, wenn auch nur zögerlich, zu erwidern, doch ich gewöhnte mich schnell an das fremde Gefühl.
 

Seine Zunge strich vorsichtig zwischen meinen Lippen entlang und ich ließ es zu das sie jedes Mal ein klein wenig tiefer in mich eindrang, bis sie meine Zungenspitze streifte. Sein Geschmack war fast so atemberaubend wie sein köstlicher Duft. Ich wollte mehr. Noch vor einer Minute hatte ich eine solche Angst, dass ich fast in Tränen ausgebrochen wäre, doch jetzt wollte ich einfach nur mehr. Mehr von diesem atemberaubenden Duft, mehr von diesem süßen Geschmack, mehr von seinen Berührungen, einfach mehr.
 

Ich riss meine Arme los und schlang sie um seinen Hals. Diese plötzliche Gier in mir war unglaublich. Berauschend, warm, allmächtig. Ich klopfte ihm innerlich auf die Schulter und gratulierte ihm. Ich hatte ihn vergessen. Meine Gefühle für ihn auf eine Basis gebracht, auf der wir beide als Teamkollegen bestehen konnten und nun war ich ihm zum zweiten Mal verfallen. Nur dieses Mal – so befürchtete ich – unwiderruflich. Dieses Mal würde es keinen Weg zurück geben, in eine Welt ohne Sasuke Uchiha, dessen war ich mir vollkommen klar.
 

Ich bäumte meinen Körper auf und presste ihn an seinen, um ihn noch näher zu spüren, als er sich von mir losriss. Fassungslos sah ich ihn an, wie er vor mir saß, die Lippen schürzte und ein tadelndes »Tztztz« von sich gab. Ich rang um meine Fassung und sah ihn erwartungsvoll an.

»Ich glaub du hast deine Lektion gelernt. Du siehst wirklich erschrocken aus«, grinse er mir überheblich entgegen.

»Hä?«, stöhnte ich vor Verwirrung, am Rande des Wahnsinns und riss meine Augenbraun soweit nach oben, wie noch niemals zuvor.

Er unterdrückte ein Lachen und ergötzte sich himmlisch an meinem vollkommen irritierten Gesichtsausdruck. Mir fiel alles aus dem Gesicht.
 

Dieses widerliche Ekel. Er hatte mit mir gespielt – wie er es immer getan hatte und ich war auch noch dumm genug, um darauf reinzufallen. Lerne ich denn nie etwas dazu? In mir keimte ein Gefühl auf, welches ich weder genau identifizieren konnte, noch wollte. Ekel vor mir selbst, Wut über sein arrogantes Verhalten und Schmerz – der stechende Schmerz in meinem Herzen, den ich so erfolgreich verbannt hatte.
 

Du denkst ich habe daraus gelernt? Na, dass sehen wir ja gleich. Ich holte aus um im wieder meine Hand ins Gesicht zu schlagen, doch dieses Mal ohne Erfolg. Nur wenige Zentimeter, bevor meine Hand ein zweites Mal Bekanntschaft mit seinem Gesicht geschlossen hätte, packe er mein Handgelenk. Er sah mich bemitleidend an, wandte den Kopf zur Seite und hauchte mir einen zarten Kuss auf das Handgelenk, eh er mich wieder ansah. »Nicht nochmal«, bat er in seiner Forderung.
 

Diese Hilflosigkeit, die sich wie eine tödliche Krankheit, unaufhaltsam in meinem Körper breitmachte, war zu viel für mich. Ich verachtete mich dafür, wieder so schwach gewesen zu sein, doch ich konnte nichts dagegen tun; unaufhaltsam bahnte sich eine einzelne Träne den Weg über meine Wange, während ich den Blick senkte und den Tod als eine willkommene Alternative für diese schreckliche Situation begrüße.
 

Das Gefühl, als sich seine Hand auf meine Wange legte und er mit dem Daumen meine Träne verwischte, hätte erniedrigender nicht sein können. Mein tauber Körper nahm seine Berührungen zwar kaum noch war, doch sein bemitleidender Blick brannte wie Feuer auf meiner Haut. Langsam neigte er seinen Kopf neben meinen, sodass seine Stirn fast auf meiner Schulter lag, eh ich erneut seine tiefe Stimme vernahm. »Noch niemals hat es einer gewagt, mir so respektlos entgegenzutreten, wie du« Der Tod als willkommene Alternative? Kündigte er sich jetzt etwa so an? »Ich bewundere deine Courage, Sakura« Was? Meine Augen weiteten sich, als ich verstand was er mir da in Ohr raunte. »Ich bin wirklich stolz darauf, zu sehen was aus dir geworden ist« Geschockt riss ich den Kopf nach oben und bekam nur am Rande mit, wie mir Sasuke einen Kuss auf die Schläfe drückte, eh seine Hand an meiner Wange herunter, über meine Schulter und meinen Arm, bis hin zu meiner Hand wanderte, sie einmal kurz drückte und seine Haut dann meine verließ.
 

Er war stolz auf mich? Betäubt, verwirrt und völlig neben der Spur starrte ich die Zeltplane an. Es verging eine ganze Weile, eh ich meinen Blick wieder von dem dunkelgrünen Plastik losreißen konnte. Ich blickte nach links und sah Sasuke, in eben der schlafenden Position, in der ich ihn vor nicht einmal einer Viertelstunde vorgefunden hatte.
 

So, als wäre nichts geschehen. Als hätte ich nicht diese überwältigende Angst gespürt. Als hätte er mich nicht geküsst... Ich leckte mir über die Lippen und ertrank noch einmal in seinem himmlischen Geschmack.
 

Ich unterdrückte ein Lachen. Dieser widerliche Kerl... Er bestrafte mich mit seinen Küssen und hob mich in den siebten Himmel mit seinen Worten. Und ich... ich spielte mit. Folgte strikt seinen Regeln. War seine Spielfigur. War ihm ein zweites Mal mit Leib und Seele verfallen. Doch dieses Mal, mein Liebster, wird dir meine Courage, die du so bewunderst, zeigen, dass auch ein Spielmeister gewissen Regeln unterliegt.
 

Ich ließ mich zurück in mein Kissen fallen, drehte mich auf die Seite und brachte mich ein zweites Mal in dieser Nacht, so nah an seinen Körper, dass seine Wärme mich umfing. Mit einer unglaublichen Genugtuung schmiegte ich mich näher an ihn, als sein Arm sich um meine Taille legte.
 

Schon Morgen würden die Karten neu gemischt werden und die heutige Nacht wäre vergessen. Ein neues Spiel würde beginnen, doch nun kannte ich die Regeln. Ich wusste, dass ich verlieren würde, doch bis zu dem Tag, an dem die letzte Partie gefochten ist, würde ich kämpfen. Es war ein Spiel, welches ich nicht gewinnen konnte und dennoch... war und ist es mein liebstes Spiel.
 

And that's all!...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Studio
2010-01-12T21:50:19+00:00 12.01.2010 22:50
cooler os
ich konnte mir sakura und sasuke richtig bildlich vorstellen
lg
Von:  Milena
2009-11-29T23:53:48+00:00 30.11.2009 00:53
Guter OS.

So ein Spiel lässt man sich doch gern gefallen.

Gibt´s da auch ne Fortsetzung von?

LG, Milena
Von: abgemeldet
2009-10-20T22:21:18+00:00 21.10.2009 00:21
Hahah, total coole Idee :D
Hat Naruto garnichts mitbekommen ?
Ich finds klasse :9
Von:  dannysahne
2009-09-24T10:16:27+00:00 24.09.2009 12:16
Oh man, was für eine OS...
wirklich einfach nur klasse!
So witzig und spannend... und natürlich die arme Sakura.
Das hört sich fast so an, als ob da noch einiges auf sie zukommt... schade dass du nicht weiterschreiben willst!
Ne Fortsetzung wär auf jeden Fall lesenswert!
Mach weiter so!

LG
Von:  Sonni
2009-07-14T12:30:09+00:00 14.07.2009 14:30
hi coole ff
mach weiter so
hdgdl
Sonni
Von:  Schatten_des_Lichts
2009-07-13T20:19:25+00:00 13.07.2009 22:19
Wow der One-shot ist wirklich schön^^
Auch wen man weiß das man verliert kann es manchmal ein schöneres spiel werden als wen man Siegt!
Bei manchen stellen musste ich fast lachen obwohl sie nicht lustig waren, naja der Vergleich mti einem Dinosaurier war schon lustig xD, man konnte sich gut in Sakura hinein versetzen mit deinem schreibstil und ich werde diesen One-shot bestimmt noch öfters Durchlesen^^
Hmm Sakura hatte manchmal etwas zu große angst aber so ist sie nun mal und deswegen hats du den Charakter gut hinbekommen genau so wie Sasuke und Naruto
LG

Von:  Gillian
2009-07-13T18:51:26+00:00 13.07.2009 20:51
okay!
das war gut ~
XDD
und witzig
schön das man sasuke so ungeniert mit einem monster vergleichen kann XD
allerdings sind mir echt krasse rechtschreibfehler aufgefallen
schwär???? <--- <____<
naaaa dann
ich will jetzt nicht pingelig sein
*keks geb*

lg
Gillian
Von: abgemeldet
2009-07-13T16:39:52+00:00 13.07.2009 18:39
Das ist wirklich ein sehr gute os
ich musste wirklich lachen es war auch sehr witzig
am ende hört es sich so an als würde es eine Fortsetzung geben.
:D
Von:  inci
2009-07-13T15:44:32+00:00 13.07.2009 17:44
wow super os!
aber willst du es bei der os belassen? ich meine das hört sich vielmehr an wie der anfang eines interessanten spiels.
naja du musst es wissen.
die os ist witzig und spannend zugleich. ich bin begeistert und hätte gern'ne ENS wenn du es dir anders überlegen solltest.
lg inci


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