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Dhun

Obsession
von

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„Was meinst du?“, fragte Abhay und hoffte inständig, dass Geeta seinen Schock nicht mitbekommen hatte. Sie setzte sich daraufhin auf und rückte näher an ihn heran. „Was ich meine?“, wiederholte sie. „Abhay, ich bin nicht dumm. Ich sehe doch, dass du in letzter Zeit ständig abwesend bist. Irgendetwas beschäftigt dich. Was ist es? Du weißt doch, dass du mit mir darüber reden kannst...“ Bei ihren Worten entkrampfte sich Abhays Körper wieder und er atmete tief durch. „Ich...“, begann er und sah darin die perfekte Gelegenheit, sie über seine Kündigungspläne zu informieren. „Es ist die Arbeit. Ich finde keinen guten Rhythmus und ich fühle mich dort auch nicht sehr wohl... Deswegen...“ „Wirklich? Aber ich dachte, dir gefällt es dort so gut...“, warf Geeta ein, woraufhin Abhay fortfuhr. „Eigentlich ja auch schon, aber ich habe das Gefühl, das irgendetwas Wichtiges fehlt. Auf Dauer sehe ich dort keine Zukunft für mich... Wenn wir wieder zurück sind, werde ich meine Kündigung einreichen.“ Geeta musterte ihren Mann aufmerksam und meinte dann: „Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Ich meine, du hast anfangs so von der Uni geschwärmt und jetzt...“ Abhay nickte, auch wenn es ihm eigentlich das Herz zerbrach, denn er liebte diesen Job. Er sah jedoch keine andere Möglichkeit, um die Sache mit Sona ein für alle mal zu beenden. „Ja, ich bin mir sicher. Du hast ja gesehen, wie es mir in letzter Zeit ging... Und so schwer es mir auch fällt, ich muss daraus die Konsequenzen ziehen...“ Geeta nickte stumm und legte dann ihren Kopf auf seine Schulter. „Du hast Recht. Es wird dann wohl wirklich das Beste sein... Und hast du dich schon nach einer neuen Stelle umgesehen?“, wollte sie wissen, doch Abhay schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich werde sofort damit anfangen, wenn wir wieder zu Hause sind.“ Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, nahm sie in den Arm und wartete auf die Erleichterung – von der er dachte, dass sie sich einstellen würde – doch nichts geschah.
 

Sona glaubte, sich verhört zu haben, als am Anfang des nächsten Semesters bekannt gegeben wurde, dass Abhay seinen Dienst quittiert hatte. Den weiteren Ausführungen des Dekans und der Vorstellung ihres neuen Dozenten schenkte sie schon gar keine Aufmerksamkeit mehr. Der Schock saß zu tief. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, sie hatte Abhay während der Semesterferien vermisst und sich darauf gefreut, ihn endlich wiederzusehen. Sie hätte niemals erwartet, dass er kündigen würde. Die wildesten Gedanken schossen ihr durch den Kopf und sie fragte sich, ob er seiner Frau ihre Affäre gebeichtet und sie daraufhin seine Kündigung verlangt hatte oder ob er sie aus eigenem Antrieb eingereicht hatte.

Sona fühlte sich plötzlich so leer und beschloss nach der ersten Vorlesung, den restlichen Tag zu schwänzen. Kiran erzählte sie, dass sie starke Kopfschmerzen hatte und deswegen lieber zurück ins Wohnheim ging. Eigentlich hatte sie das auch tatsächlich vorgehabt, doch als sie auf dem Weg dorthin an einem Park vorbeikam, beschloss sie, sich ein wenig auf den Rasen zu legen und die Sonne zu genießen.

Es fiel ihr schwer, ihre momentane Gefühlslage in Worte zu fassen. Sie spürte vor allem eine große Leere und den unbändigen Drang, Abhay zu sehen und zu erfahren, wie es ihm ging. Da kam ihr plötzlich die Idee, mit Tarun zu reden. Wie sie es mitbekommen hatte, schien er Abhays bester Freund zu sein und somit war sie sich fast sicher, dass er von ihrer Affäre wusste.

Entschlossen stand sie auf und machte sich auf den Weg zurück zur Uni. Bei Taruns Vorbereitungsraum angekommen, atmete sie tief durch und klopfte schließlich an. Als sie ein dumpfes „Herein.“ hörte, öffnete sie die Tür und trat ein.



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