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Dhun

Obsession
von

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Die nächsten Tage vergingen eher schleppend, doch Abhay schaffte es, Sona weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Er musste die Praktikanten zwar in ihren Aufgaben anleiten und ihnen bei Fragen zur Seite stehen, doch da der Zeitplan recht eng gehalten war, entstanden keine großen Pausen, wo private Gespräche hätten aufkommen können. Seine Mittagspausen verbrachte er zudem ausschließlich in seinem Büro.

Er sprach zwar mit Sona, doch nur um ihr bestimmte Sachen zu erklären oder wenn sie Fragen hatte. Als er ihr bei einem Versuchsaufbau half, streiften sich mehrmals zufällig ihre Hände. Allein diese winzigen, eigentlich unbedeutenden Berührungen reichten bei ihm allerdings schon, ein brennendes Verlangen danach zu entfachen, ihre weichen, zarten Hände auf seiner Haut zu spüren. Es kostete ihn unendliche Überwindung, sich Nichts anmerken zu lassen, doch er schaffte es. Niemand seiner Kollegen oder der Praktikanten ahnte, dass er und Sona sich bereits kannten – vor allem nicht, wie gut sie sich kannten.
 

Die erste Woche hatte er schließlich hinter sich gebracht und er war froh, nun schon die Hälfte hinter sich zu haben. Er war zuversichtlich, dass er diese eine verbleibende Woche auch noch irgendwie herumbekommen würde.

Das Wochenende verbrachte er mit Geeta. Samstag gingen sie in den Zoo und anschließend essen, Sonntag verbrachten sie faul auf der Couch. Dabei schmiedeten sie Pläne, wann sie denn das nächste Mal Tarun und Preeti besuchen fahren würden, da ihr letztes Treffen schon viel zu lange her war.
 

Am darauffolgenden Montag war Abhay einer der ersten im Gebäude. Er hatte nicht mehr schlafen können und da er sowieso noch ein paar Versuchsauswertungen durchsehen musste, traf sich das ganz gut. Er legte seinen Mantel und seine Tasche ab und machte sich als allererstes einen Tee. Während er wartete, dass der Tee durchzog, warf Abhay einen Blick aus dem Fenster, wo er zu seiner großen Überraschung Sona sah, die auf dem Weg ins Gebäude war. Schnell schaute er auf seine Uhr und stellte fest, dass noch eine gute halbe Stunde Zeit war bis die Praktikanten eigentlich hätten anfangen sollen – was also machte sie schon hier? Er schüttelte kurz den Kopf, um seine Gedanken zu verscheuchen und machte sich dann daran, seinen Tee fertig zu machen. Er goss sich einen Schluck Milch hinein und setzte sich dann an seinen Schreibtisch, wo er die bisherigen Praktikumsberichte aufschlug und anfing, sie durchzuschauen. Plötzlich hörte er allerdings Schritte auf dem Gang und er bemerkte, als er aufsah, dass er seine Bürotür nicht richtig geschlossen hatte. Kurz darauf kam auch schon Sona vorbei und hielt inne, als sie ihn an seinem Tisch sitzen sah. Langsam kam sie auf sein Büro zu und öffnete die Tür ein Stückchen weiter. Zögerlich blieb sie im Türrahmen stehen und biss sich auf die Unterlippe. Abhay beobachtete sie dabei und bemerkte, wie sein Atem plötzlich schwerer ging und sein Bauch anfing zu kribbeln. „Guten Morgen...“, meinte er schließlich und zwang sich zu einem freundlichen Lächeln, was sie auch erwiderte. Als dann eine drückende Stille zwischen beide trat, fügte Abhay noch hinzu: „Schon so früh hier...?“ „Ja, ich wollte mich noch mit einer Freundin auf den heutigen Versuch vorbereiten und den kurz durchsprechen...“, antwortete Sona, woraufhin Abhay nickte. Wieder legte sich Stille über die beiden bis Sona schließlich all ihren Mut zusammennahm und plötzlich einen Schritt in den Raum hineintrat. „Abhay, ich...“, begann sie, doch plötzlich wurde sie am Handgelenk festgehalten. Eine junge Frau steckte ihren Kopf zur Tür herein und meinte: „Sona, da bist du ja! Ich warte schon seit fünf Minuten auf dich. Chalo!“ Noch bevor Sona etwas sagen oder sich wehren konnte, wurde sie auch schon von ihrer Freundin aus Abhays Büro gezogen.

Abhay schaute nur überrascht hinterher und wusste nicht, wie er diese Situation nun einschätzen sollte, denn Sona hatte eindeutig etwas zu ihm sagen wollen. Allein die Art, wie sie seinen Namen ausgesprochen hatte, ließ ihn erschaudern und vermuten, dass es sich um etwas Wichtiges handelte – etwas das sie beide betraf. Doch wollte er das wirklich wissen? Würde das sein Gefühlschaos nicht womöglich nur noch größer machen?

Er nahm einen Schluck seines Tees und konzentrierte sich wieder auf die Berichtshefter. Er wollte nicht weiter über Sona nachdenken. Es führte ja doch nur alles in eine Sackgasse und brachte ihn nicht weiter.



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