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Engel des Schicksals II

Die Macht des alten Reiches
von

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So, hier also ist der nächste Teil, auch wenn ich nicht weiß, wie es euch gefällt!

Bitte Bitte sag mir doch mal jemand seine Meinung!

Ich würde mich riesig freuen!
 

Kapitel 2
 

"Heh, Momoko, was geht ab?" Hinagiku gab Momoko einen Klaps auf den Rücken, so daß sie auf ihrer Bank nach vorn krachte,

"Danke, Hinagiku, echt nett von dir! Jetzt bin ich wach!" Momoko rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Es war letzte Nacht doch etwas spät gewesen. Sie hatte das Gefühl Klebstoff in den Augen zu haben. Hinagiku ließ sich auf ihren Platz fallen und Yuri betrachtete Momoko nachdenklich,

"Hast du Kummer, Momoko? Du siehst schlecht aus!"

"Ich bin nur todmüde! Das ist alles!" Momoko stützte die Stirn in die Hände. Alles konnte sie jetzt brauchen, nur kein Verhör von Yuri und Hinagiku.

"So? Todmüde! Was hast du letzte Nacht getrieben?"

"Gar nichts!"

"Ach nein? Ich habe zufällig gesehen, wie du mit Miyako nach Hause gegangen bist! Raus mit der Sprache! Wie läuft es mit Yousuke? Brauchst du jetzt schon Schützenhilfe von seiner kleinen Schwester?" Hinagiku lümmelte mit anzüglichen Grinsen in ihrer Bank, während Yuri das Verhör führte. Momoko funkelte Yuri wütend an,

"Ich hab Miyako bei den Hausaufgaben geholfen und bin gegangen, bevor Yousuke nach Hause kam! Und mal ganz davon abgesehen, was geht euch das an?" Yuri setzte sich auf den Stuhl vor Momokos Bank,

"Nun, es ist nicht zu übersehen, daß ihr zwei mal wieder in der Klemme steckt! Wir machen uns nur Gedanken um unser Traumpaar!"

"Wir sind kein Traumpaar, Yuri! Das wießt du ganz genau!"

"Wir machen uns aber trotzdem Sorgen! Es scheint mir ganz so, als wäre Yousuke auf Abwegen!" Momoko verfluchte Kazujas Geschwätzigkeit. Von jemand anderem konnte Yuri ihre Kenntnisse nicht haben, denn auch auf dem College waren Kazuja und Yousuke in einer Klasse, ebenso, wie Shiori.

"Yousuke und Shiori wohnen im selben Haus und gehen in die selbe Klasse, warum sollen sie nicht zusammen nach Hause gehen?!"

"Momoko, bist du blind? Diese Ziege baggert Yousuke an wie blöde!", dieser Einwurf kam von Hinagiku. Es schien, als hätten die beiden sich ausführlich Gedanken um ihre Beziehung zu Yousuke gemacht,

"Ich vertraue Yousuke!" Beide sahen genervt aus und Hinagiku meinte,

"Vorsicht ist besser als Nachsicht!"

"Momoko, ich glaube, du solltest mal ernsthaft mit Yousuke reden, er kann doch nicht so tun, als sei es selbstverständlich, daß du ihm das durchgehen läßt! Ihr zwei geht zusammen und das schon seit mehr als drei Jahren. Was ist los mit euch beiden? Yousuke macht einen auf obercool und du tust, als sei das okay! Ich finde das nicht richtig!" Momoko stand so abrupt auf, daß ihr Stuhl umfiel und die beiden sahen sie völlig überrascht an, als sie sich um wandte und aus dem Klassenzimmer lief.

Sie hielt erst wieder an, als sie die Schule schon lange hinter sich gelassen hatte. Es war ihr gleich, das sie vielleicht einen Verweis bekam. Yuris und Hinagikus Gerede waren der Tropfen, der das Faß zum überlaufen gebracht hatte. Auch wenn er noch gestern Abend bei ihr gewesen war, wußte sie doch daß es längst nicht mehr so war, wie zu Anfang, nachdem sie beide einfach nur glücklich gewesen waren, all das heil überstanden zu haben und wieder zusammen sein zu können. Yousuke wußte , daß er frei war. Etwas, worüber er sich früher nie Gedanken gemacht hatte, was ihm aber jetzt mit aller Deutlichkeit vor Augen stand und Momoko wußte, daß sie keine Chance hatte, wenn er sich für diese Freiheit entschied. Die Freiheit, die für sie das aller wichtigste war, denn erst dann würde sie wirklich zeigen, wie stark ihr Liebe wirklich war und im Moment schien es, als sei sie tatsächlich nicht stark genug, um die Wirrungen und Verlockungen des Alltags zu widerstehen. Momoko begriff nicht, wie es für Yuri und Hinagiku so selbstverständlich sein konnte, daß ihr Beziehungen allem trotzen würden. Sie bewunderte die beiden wirklich für ihr Vertrauen und beneidete sie auch ein wenig darum. Vielleicht war zwischen ihr und Yousuke einfach zu viel geschehen, um blauäugig in den Tag zu gehen. Vielleicht machte sie sich aber auch ganz einfach viel zu viele Gedanken. Momoko hätte zu gern gewußt, welche Vermutung richtig war.

"Hi Momoko!" Momoko schrak aus ihren Gedanken,

"Kaa....Ka...Kazuja!...Wawawawas machst du denn hier um diese Zeit?" Kazuja setzte sich neben sie auf die Bank,

"Ich glaube das gleiche könnte ich dich fragen! Unser Professor ist überraschend erkrankt! Die Vorlesungen sind ausgefallen und sie haben uns eine Hausarbeit aufgebrummt!"

"Wo...?"

"Yousuke wollte dich eigentlich von der Schule abholen! Ich schätze da wird er dich nicht finden! .... Ich habe Yuri gleich gesagt, daß es keinen Sinn haben würde, dich zu bearbeiten! Das ist doch der Grund, warum du die Schule schwänzt, oder?" Er sah sie aufmerksam an. Momoko sah betreten auf ihre Hände. Es war ihr furchtbar peinlich, daß Yuri mit Kazuja über ihre Beziehung zu Yousuke gesprochen hatte. Für sie war er noch immer der edle Engel Kiiro.

"Ich habe nie verstanden, warum sie ausgerechnet euch beiden so schwere Prüfungen auferlegt haben, Peach! Bis zum Schluß habt ihr beide am meisten gelitten! Das war nicht fair! Zumindest habe ich es so empfunden!", Momoko war von seiner Sicht der Dinge völlig überrumpelt und das sah er ihr wohl an, als sie ihn ungläubig anschaute,

"Du verstehst nicht, warum ich ausgerechnet damit anfange, nicht wahr? Es ist ganz einfach so, Momoko, du, genauso wie Yousuke seid daran gewöhnt mit Schwierigkeiten zu rechnen, es war ganz einfach selbstverständlich, daß ihr um eure Liebe kämpfen mußtet und immer mit irgendwelchen Schwierigkeiten gerechnet habt! Ich glaube, daß euch das so in Fleisch und Blut übergegangen ist, daß es euch jetzt, wo es keine Gefahr mehr gibt, schwer fällt mit der Normalität zu leben, weder Yuri und ich, noch Hinagiku und Takuro haben jemals wirklich alles riskieren müssen, während das für dich und Yousuke selbstverständlich war. Bei Yousuke habe ich den Eindruck, daß er dieser Gefahr nachrennt und du machst auf mich den Eindruck, als würdest du diesem Frieden mit immer mehr Mißtrauen entgegen treten. Ein Zustand, der dir offensichtlich auf Gemüt schlägt! Nimm den Frieden an, Momoko, sei wieder du selbst und hör auf aller Welt zu mißtrauen! Ihr seid es nicht gewöhnt keine Feinde zu haben! Vielleicht wird das die schwerste Prüfung! Doch ich kann mir nicht vorstellen, daß ihr ausgerechnet an so einer Lappalie scheitern sollt! Das wäre traurig und wirklich schade! Denn etwas sagt mir, daß ihr zwei wirklich zusammen gehört! Vielleicht ein Überrest meines Instinkts als Engel oder auch einfach nur Wunschdenken! Du bist eine Kämpferin, Momoko, vielleicht sogar mehr als er! Aber es war ja schon immer eine Tatsache, daß wir Männer im Vergleich zu euch Frauen schwach sind, auch wenn wir das vielleicht nicht gern hören!", Momoko sah Kazuja an, als sähe sie ihn zum ersten Mal, der Vergleich mit den Überresten seines Engelsdaseins erschien ihr wirklich naheliegend. Es war das erste Mal, das er sie in seinem irdischen Dasein ernsthaft an Kiiro erinnerte. So, wie er es schilderte, hatte sie es noch nie gesehen und doch schien es ihr völlig schlüssig.

"Hab ich dir wenigstens ein bißchen geholfen?", Kazuja sah sie fragend an und ein lang verschollenes Lächeln schlich sich auf Momokos Gesicht. Kazuja war vollkommen konsterniert, als sie ihm einen Kuß auf die Wange gab und meinte:

"Yuri hat glaub ich keinen Schimmer, was für ein Glück sie hat!" Momoko sprang auf und lief davon. Kazuja sah ihr lächelnd nach. Das die beiden Schwierigkeiten hatten war ihm genauso aufgefallen, wie Yuri, doch hatte er es ein wenig anderes gesehen, wie sie. Zum Glück!

Momoko lief den ganzen Weg zu Yousukes Apartmenthaus. Inzwischen würde er bemerkt haben, daß sie die Schule geschwänzt hatte und dürfte nach Hause gegangen sein. Es überraschte sie kein bißchen, daß Shiori ihn im Treppenhaus abgefangen hatte und jetzt fröhlich plaudernd mit ihm vor ihrer Tür stand. Shiori wollte ihr Yousuke ausspannen, daß war ihr sofort klar geworden, als sie sie gestern zusammen gesehen hatte, doch das konnte sie im Moment nicht schrecken, denn Kazuja hatte ihr die Augen geöffnet. Bedingungsloses Vertrauen in die Zukunft war etwas ganz neues für sie beide.

Yousukes Blick veränderte sich, als er sie außer Atem die Treppe herauf kommen sah,

"Sorry, daß ich ausgerechnet heute die Schule sausen lassen habe, aber Hinagiku und Yuri haben mich genervt!"

Shioris Blick wurde kalt, doch daß sah keiner von ihnen.

"Was, Hina und Yuri können dich nerven? Ist das echt möglich!" Sie lachte und faßte seine Hand,

"Sieht so aus, komm, ich muß mit dir reden! Ich habe Kazuja getroffen und wir haben uns im Park eine Weile unterhalten! Was er mir gesagt hat, klingt völlig plausibel. Ich muß dich unbedingt fragen, ob er recht hat!" Yousuke verabschiedete sich nicht einmal von Shiori, als sie ihn die Treppe hinauf zog. Momoko warf Shiori ein strahlendes Lächeln entgegen, daß sagte >Glaubst du wirklich, daß du gegen mich eine Chance hast?<

Yousuke schloß die Wohnung auf und folgte Momoko, die ihre Schuhe abgestreift hatte und ins Wohnzimmer gegangen war,

"Was hat Kazuja mit dir angestellt? Du bist ja wie aufgezogen?" Mit Genugtuung nahm sie den leicht aggressiven Unterton war, den er in Bezug auf Kazuja gelegentlich immer noch anschlug.

"Ist es wirklich war, daß wir beide immer noch auf Ärger warten und ihn sogar heraufbeschwören?" Sie hatte sich zu ihm umgewandt und sah ihn ernst an. Yousuke war von ihrer Frage vollkommen überrascht,

"Wie meinst du das?" Momoko kam auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen,

"Ist es dir wirklich zu ruhig?...Hast du wirklich Langeweile?...Mußt du unbedingt Ärger provozieren?... Willst du dich wirklich mit mir anlegen?", bei der letzten Frage zog sie die linke Braue hoch um ihrem Blick die nötige Schärfe zu verleihen, doch Yousuke verstand auch so, was sie meinte.

"Bin ich wirklich so mißtrauisch geworden, daß ich selbst dir nicht mehr traue, geschweige denn dem Frieden? Obwohl ich dir doch mein Leben verdanke? Dir und deinem Mut?...Yousuke, ich sag es dir ganz ehrlich!...Ich glaube nicht, daß ausgerechnet wir es nötig haben, uns auf die Probe zu stellen!" Yousuke strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange,

"Mißtrauen, Momoko?" Momoko schmiegte ihre Wange gegen seine Hand und schloß die Augen,

"Ich kann dem Frieden einfach nicht trauen! Schlimm, daß erst Kazuja mir das klar machen mußte! Dieses Mißtrauen frißt schon eine Ewigkeit an mir und ich habe es nicht gemerkt! Aber ich habe wirklich keine Lust vor Eifersucht fast zu platzen und gleichzeitig so zu tun, als ginge es mich nichts an! Das paßt glaube ich nicht zu mir!"

"Eifersucht, Momoko?"

"Ärger, Yousuke?" Das war die Momoko, die er kannte und die er für nichts in der Welt eintauschen würde. Seine Hand schlich sich in ihren Nacken und begann mit ihrem kurzen Haar zu spielen. Es hatte lange gedauert, bis er sich daran gewöhnt hatte, doch jetzt wollte er es schon lange nicht mehr ändern. Momoko schlang ihre Arme um seine Taille und kuschelte sich an ihn,

"Ich will dir nicht mißtrauen, Yousuke!"

"Und ich will dich nicht ärgern, ... Momopi... !" Momoko knuffte ihn in die Seite. Immer wieder hoffte sie, dieses Wort nie wieder zu hören. Yousuke hob sie vom Boden, so daß sie ihm direkt in die Augen sehen konnte,

"Ich habe es dir gestern schon gesagt! Gib mir nie wieder das Gefühl mich nicht mehr zu lieben!"

"Und ich habe dir schon vor Ewigkeiten gesagt, daß du niemals an meiner Liebe zweifeln sollst! Aber wie ist das mit dir? Liebst du mich denn noch? Oder wirkt dieses blonde Gift?"

"Eifersucht steht dir nicht, auch, wenn es mir ganz gut gefällt!"

"Das war nicht die Frage!" Yousuke senkte den Kopf und knabberte an ihrem Hals,

"Sei nicht so neugierig!"

"Willst du wirklich Ärger!" Er lachte leise,

"Dummkopf! Ich will nur das von dir, was ich dir gebe! Es wird niemals jemanden geben, den ich so sehr liebe, wie dich, Momoko! Egal, was geschieht und was die Zukunft bringt!" Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen und Momoko erwiderte seinen Blick. Ihre Hände streichelten durch sein Haar. Sie würde sich nie wieder vom Mißtrauen ängstigen lassen.

Yousuke ließ Momoko langsam wieder zu Boden gleiten und zog ihr die Jacke aus. Sie waren viel zu selten allein.
 

"Verflixt! Miyako!", vom Flur war das Geräusch eines Schlüssels zu hören. Yousuke sprang vom Bett und Momoko zog sich die Decke über den Kopf. Sie war krebsrot geworden. Er zog sich das T-Shirt wieder über und fuhr sich durch die Haare. Die Hose hatte er noch an. Momoko hörte die Zimmertür klappen und zog sich auch noch das Kissen über den Kopf.

"Hallo, Yousuke, was machst du denn schon zu Hause?"

"Mom? Ich dachte Miyako käme! Hast du heut schon Schluß?" Miyako kam jetzt ebenfalls zur Tür herein, würdigte ihn jedoch keines Blickes und marschierte an ihnen vorbei in die Küche. Midori sah ihr nach,

"Was habt ihr zwei nur mit einander?...Ich habe heute früher Schluß gemacht und Miyako von der Schule abgeholt! Sie ist viel zuviel allein! Was hältst du davon, wenn wir übers Wochenende zu Setsuna fahren?"

Setsuna war eine Freundin seiner Mutter, mit der sie sich regelmäßig traf, seit sie wieder in Japan war,

"Ich hatte eigentlich am Wochenende was anderes vor! Außerdem haben wir von Ishida eine Hausarbeit gekriegt, weil heute der Unterricht ausgefallen ist!"

"Schade, aber ich glaube ich fahr trotzdem mit Miyako! Sie scheint Setsunas Tochter zu mögen, obwohl sie zwei Jahre älter ist!" Sie ging in die Küche um Tee zu machen. Yousuke folgte ihr und Miyako marschierte ins Schlafzimmer, das sie mit Midori teilte und gleichzeitig als ihr Zimmer nutze. Midori sah ihr nach,

"Was hast du angestellt, Yousuke? Miyako liebt dich doch sonst immer heiß und innig, oder hat es etwas mit den Schuhen draußen im Flur zu tun? Die gehören doch, Momoko? So kleine Füße hat sonst niemand, den ich kenne!" Yousuke öffnete perplex den Mund und schloß ihn wieder um zu schlucken. Midori schob die Tür zum Wohnzimmer zu und sah ihn liebevoll an,

"Was hältst du davon, wenn ich irgendwo in der Vorstadt ein kleines Häuschen suche, vielleicht nicht zu weit weg von Momokos Eltern? Miyako mag Momoko sehr!"

"Ich will nicht raus aus der Wohnung!", sein Gesichtsausdruck war von verblüfft zu finster über gegangen.

"So war es auch nicht gemeint, Yousuke! Ich meinte für mich und Miyako!....Ich weiß, daß es dir nicht leicht gefallen ist, dich wieder daran zu gewöhnen, nicht allein zu leben! Aber du hast das wirklich klasse weggesteckt! Ich finde einfach, ich bin es dir schuldig, dich dein eigenes Leben leben zu lassen! Das ich Miyako nicht mit nach Paris nehmen kann war mir von Anfang an klar, aber ich kann auch dir diese Verantwortung nicht aufhalsen! Du hast früh genug die Verantwortung für dich selbst übernommen! Also dachte ich, daß wir beide uns was eigenes suchen und du hier bleibst! Ich habe schon ein paarmal darüber nachgedacht, jedoch nie etwas gesagt, weil ich weiß, wie sehr Miyako an dir hängt, doch es scheint, als nehme das überhand!"

"Miyako hat gestern nur etwas falsch verstanden und übereilte Schlüsse gezogen, wie es eben ihre Art ist!"

"Darum geht es auch gar nicht in erster Linie! Ich möchte sie einfach nicht mehr missen, doch es ist egoistisch, wenn dein Privatleben dafür drauf geht und darum denke ich, ist es ein ganz guter Gedanke, wenn ich uns etwas eigenes suche! Du bist erwachsen und brauchst deine Freiräume und niemanden, dem du Rechenschaft schuldig zu sein glaubst!" Midori streichelte seine Wange und Yousuke hielt ihr Hand fest. Ihm war erst im letzten Jahr klar geworden, daß sie ihm wirklich gefehlt hatte.

"Ich bin froh, daß du zurück gekommen bist, Mom!" Midoris Blick ging in die Ferne,

"Ich habe diese Stadt gehaßt, als mir klar wurde, daß dein Vater nie mehr zurück kommen würde! Wirklich! Doch als du auch verschwunden warst hab ich so furchtbare Angst bekommen, daß ich einfach kommen mußte! Ich wollte dich nicht auch noch verlieren! Und dann saß da Storm auf dem Sofa! Ich wußte sofort, daß sie deine Schwester war! Am Anfang habe ich manchmal gedacht, ich würde sie hassen, aber dann wurde mir klar, daß sie wie eine zweite Chance war, eine Art Trost von Kenji und sie hat es so verdammt nötig geliebt zu werden! Storm hat mich mit meiner Heimkehr versöhnt! Etwas, was ich nie für möglich gehalten habe! Sonst wäre ich schon längst wieder fort! So sehr ich dich auch liebe!" Yousuke nahm seine Mutter in die Arme. Er hatte ihr niemals einen Vorwurf gemacht. Er hatte es zwar nie verstanden, doch wirklich verübelt hatte er es ihr nie. Sie war vor ihrer Traurigkeit geflohen, daß hatte er früh begriffen und um so höher war es ihr anzurechnen, daß sie für Miyako hier bleiben wollte. Yousuke konnte seine kleine Schwester hinter dem Türspalt stehen sehen. Er streckte ihr die Hand entgegen und sie kam herein gehuscht und schmiegte sich an sie. Midori nahm sie im gleichen Moment in den Arm, wie Yousuke. Beide hatten ihre verweinten Augen gesehen. Yousuke wußte, wie recht seine Mutter hatte, wenn sie sagte, daß Miyako sehr viel Liebe brauchte. Das war vermutlich auch der Hauptgrund dafür, warum er und Momoko so wichtig für sie waren. Sie beide waren für Miyako vermutlich der Inbegriff von Liebe.

Es war Spätnachmittag, als Midori und Miyako sich auf den Weg zu Setsuna Takeshi machten. Yousuke fragte sich, was Momoko inzwischen durch den Kopf ging und beeilte sich die Tür abzuschließen und zu ihr zu gehen. Sie schlief tief und fest, noch immer halb unter Kissen und Decke verborgen. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Sie war vermutlich todmüde gewesen, nachdem es gestern weit nach Mitternacht geworden war. Er hatte nicht allzuviel Hoffnung, daß sie heute noch einmal aufwachen würde und entschloß sich Sakura anzurufen,

"Hanasaki!", es schien, als habe sie neben dem Telefon gesessen, so schnell hatte sie abgenommen.

"N'Abend, Sakura! Ich bin's! Ich wollte dir nur sagen, daß du dir wegen Momoko keine Sorgen machen mußt! Sie ist bei mir auf dem Sofa eingeschlafen und ich habe nicht den Eindruck, als würde sie heute noch mal aufwachen! Und morgen ist ja zum Glück Samstag."

"Himmel! Gott sei Dank! Seid Yuri und Hinagiku hier waren habe ich mir wirklich ernstlich Sorgen gemacht! Suichiro wollte sie schon suchen gehen!"

"Nicht nötig! Sie ist gut aufgehoben und schläft wie ein Murmeltier!"

"Ist das auch wirklich okay? Hat deine Mutter nichts dagegen?"

"Nein, nein, das ist schon okay!", Yousuke hielt es nicht unbedingt für nötig, ihr zu sagen, daß sie allein waren. Momoko würde morgen vermutlich schon genug Ärger mit ihrem Vater bekommen.

"Danke Yousuke, das ist wirklich lieb von dir, daß du uns Bescheid gegeben hast!"

"Ist doch selbstverständlich ,Sakura!"

"Gut...also...Ciao!"

"Ciao!", er legte auf. Irgendwie hatte er den Eindruck, daß Sakura verlegen gewesen war. Vielleicht konnte sie sich denken, daß sie allein waren. Bei ihr konnte man das nie so genau wissen.

Als Momoko erwachte graute der Morgen. Es dauerte eine Weile, bis ihr klar wurde, wo sie sich befand und daß das stetige Pochen, das sie hörte Yousukes Herzschlag war. Er hielt sie im Arm. Momoko hob den Blick und betrachtete ihn im blassen Morgenlicht. Es war schon eine Ewigkeit her, daß sie die ganze Nacht zusammen gewesen waren und Momoko mußte sich eingestehen, daß ihr das gefehlt hatte. Es war ganz einfach schön in seinen Armen auf zu wachen. Unter ihrer Wange konnte sie spüren, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Er beobachtet sie unter halb gesenkten Lidern hervor. Momoko erwiderte seinen Blick, als er sie auf sich zog und da weiter machte, wo sie gestern aufgehört hatten.

Stunden später fuhr sie erneut aus dem Schlaf, als es an der Tür klingelte. Yousuke zog sich nur knurrend das Kissen über den Kopf. Momoko stand auf und suchte nach etwas brauchbarem zum Überziehen. Immerhin hatte er ihr im Morgengrauen ja wenigstens verraten, daß Miyako und Midori nicht da waren. Letztendlich zog sie entnervt Yousukes Hemd, das er gestern über die Stuhllehne gehängt hatte und ihr Dank seiner Größe fast bis zum Knie ging. An der Tür klingelte es inzwischen Sturm und Yousuke unter seinem Kissen wurde hörbar sauer. Momoko rannte zur Tür und hoffte inständig, daß es nicht ihr Vater oder ihre Mutter waren. Der Blick durch den Spion machte sie jedoch augenblicklich fuchsteufelswild. Es war Shiori, die vor der Tür stand und offensichtlich glaubte, daß Yousuke allein war. Es brauchte nur einen Moment des Nachdenkens, bevor sie sich gesammelt hatte, ein falsches Lächeln aufsetzte und die Tür öffnete,

"Guten Morgen, Shiori, was gibt's denn so früh am Tag?" Shiori starrte sie mit offenem Mund völlig entgeistert an. Es war so offensichtlich, wo Momoko her kam, das es schon wieder unwirklich wurde.

"Ich....ich...wir...!", sie brachte keinen vollständigen Satz heraus. Momoko entgegnete frech,

"Ja?!?"

"Ich komm später wieder!", noch im Reden fuhr sie herum und schoß die Treppe hinunter. Momoko schloß die Tür wieder und lehnte sich mit einem Blick auf Yousukes Zimmertür dagegen,

"Ist wohl besser so!" Yousuke sah ihr entgegen, als sie in sein Zimmer zurück kam. Er hatte schon dem Gespräch an der Tür aufmerksam gelauscht, als er Momokos Tonfall gehört hatte. Sie hatte Shiori zweifellos eine volle Breitseite verpaßt. Hoffentlich hatte sie es jetzt begriffen.

"Sie wollte mit mir die Hausarbeit besprechen!"

"Ach so! Das glaube ich nicht! Eine Tasche hatte sie nicht dabei!" Momoko war wütend. Yousuke schnappte sie am Hemd und zog sie aufs Bett,

"Ich denke, jetzt hat sie es begriffen!"

"Da wäre ich mir nicht so sicher!" Sie sah noch immer wütend aus, doch scheinbar war sie nicht auf ihn wütend. Er zog sie an sich. Momoko schloß die Augen. Shioris Benehmen beunruhigte sie.

"Laß uns frühstücken, ja! Und vielleicht solltest du deine Mutter anrufen!" Momoko nickte nur. Sie schien mit Shiori ein ernstes Problem zu haben. Yousuke entschloß sich, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.
 

Noch einmal! Schreibt mir Kommentare! Das spornt an!
 

Bye KimRay



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2003-02-02T01:00:44+00:00 02.02.2003 02:00
Wieder ein sehr gelungener Teil!!! Schreib bitte schnell weiter! Mit MagicGirl und mir hast du zwei treue leser!!! ;)
Mystical
Von: abgemeldet
2003-02-01T16:44:13+00:00 01.02.2003 17:44
Hi

ich bin's nochmal. Habe etwas vergessen. Engel des Schicksals war schön lang. Wird die Fortsetzung auch so lang????? Hoffentlich *bitte*
(Die Geschichte hat mir gut gefallen und gefällt mir immer noch sehr guuut)

Tschüß
;-)
Von: abgemeldet
2003-02-01T16:33:01+00:00 01.02.2003 17:33
Hallo KimRay,

ich habe mir gedacht ich schreibe Dir mal ein Kommentar. (Mache ich normalerweise nicht so oft) Also Engel des Schicksals hat mir sehr gut gefallen. Beim ersten Teil der Fortsetzung war ich mir nicht so sicher. Aber der zweite Teil hat mir wieder gut gefallen. :-) Ich hoffe Du schreibst bald weiter. :-)

Bye
MagicGirl


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