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Engel des Schicksals II

Die Macht des alten Reiches
von

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Engel des SchicksalsII/6
 

Ohne viel Gerede, wie versprochen der nächste Teil.
 

Kapitel 6
 

Er fuhr mit seinem Wagen zu dem Aussichtspunkt, den er auf dem Weg zum Strandhaus gesehen hatte und parkte dort. Man konnte die Bucht wunderbar einsehen, und auch das Strandhaus war zusehen. Dean entdeckte Scarlett schneller als erwartet. Sie hatte sich einen versteckten Platz in den Klippen gesucht. Entschlossen lief er den Weg zum Strand hinunter.

"Du wirst mir jetzt augenblicklich die ganze Wahrheit sagen, Scarlett!" Scarlett fuhr herum und sah ihn entsetzt an,

"Wo kommst du denn her?" er setzte sich neben sie,

"Aus dem Strandhaus! Ich bin eigentlich nicht der heimliche Lauscher, doch das Gespräch deiner Freunde war sehr aufschlußreich! Vor allem eines ist mir klar geworden, deine Alpträume hatten nichts mit überreizter Phantasie zu tun, wie du immer behauptet hast! Scarlett bitte sag mir die Wahrheit! Ich will dich verstehen und auf keinem Fall will ich dich verlieren!" Scarletts Blick ging in die Ferne. Sie hatte geahnt, daß es herauskommen würde, wenn Dean ihr folgen würde. Er war ganz einfach zu hartnäckig, deswegen hatte sie versucht, ihn so vor den Kopf zu stoßen, daß er sie fallen ließ. Das war ihr jedoch nicht gelungen. Sie wußte daß es keinen Sinn mehr hatte ihm Lügen aufzutischen,

"Worüber haben sie sich unterhalten!"

"Über dich! Die Kleine macht sich Sorgen! Sie hat dich... durchschaut!" Scarlett war nicht überrascht,

"Ich frag mich, warum jeder in Momoko ein schutzbedürftiges Wesen sieht!"

"Das tust du doch auch! Ganz davon abgesehen glaube ich nicht, daß sie schutzbedürftig ist, auch, wenn sie im ersten Moment so aussieht!"

"Warum?"

"Sie hat ziemliches Feuer!"

"Einerseits überrascht es mich, daß du es siehst, andererseits auch wieder nicht! Du hast dich noch nie auf den ersten Eindruck verlassen!.....Momoko ist der mächtige Engel der Liebe WeddingPeach und die Göttin des Engelsreiches PeachGoddess! Sie war der Engel mit der Macht die Welten zu vernichten und sie hat es getan. Wir waren Engel Dean, Liebesengel, Peach, Lily, Daisy und ich, Salvia! Und Kiiro!"

"Und was ist mit diesem Yousuke?"

"Yousuke?...Yousuke war Viento, der mächtige Krieger aus der Familie Raphaels!"

"Raphael ist doch ein Erzengel!" Scarlett schüttelte den Kopf,

"Nein, alles andere als ein Engel! Die Raphaels waren die mächtigste Sippe im Reich der Dämonen. Ihre Krieger waren gefürchtet als die stärksten und erbarmungslosesten und ihr Name allein ließ die Engel erbeben. Viento hat uns gezeigt warum, aber ich muß am Anfang anfangen, wenn du es verstehen sollst! Es begann vor fünf Jahren! Damals existieren drei Welten! Unsere, die Menschenwelt, das Reich der Engel und das der Dämonen! Zwischen dem Reich der Engel und dem der Dämonen herrschte seit ewigen Zeiten Krieg. Die Dämonen waren auf der Suche nach den zauberhaften Vier, welche von unserer Königin, Göttin Aphrodite in die Welt der Menschen geschickt worden waren um die Liebe im Reich der Engel zu stärken. Darum kamen sie in die Welt der Menschen und begannen die Menschen zu tyrannisieren. Sie kamen als erstes dem Alt wie die Welt auf die Spur und das gehörte Momoko und verlieh ihr die Macht zu WeddingPeach, dem Engel der Liebe zu werden."

"Aber da muß sie doch noch ein halbes Kind gewesen sein!"

"Sicher, aber das mußte sie ganz schnell hinter sich lassen! Ihr folgten Yuri und Hinagiku als Lily und Daisy mit dem Blau wie die Treue und Geborgt wie das Leben. Zu guter Letzt kam ich dazu, mit der Macht von Wie der Tag so neu. Wir bekämpften die Dämonen mit den Wellen der Liebe. Bis sich herausstellte, daß Yousuke, mit dem Momoko damals schon zusammen war, ein Dämon ist. Von da an hat sie alles getan um ihn zu schützen entgegen unserer Überzeugung, doch sie hat es geschafft. Viento hat sich mit seiner Macht des Hasses auf unsere Seite gestellt, gegen alle Widerstände. Sie haben zusammen gekämpft und...und...bis in den Tod an ihrer Liebe festgehalten. Damit haben sie die Königin des Dämonenreiches Rainedevila besiegt und vom Reich der Engel ihr Leben zurück erhalten."

"Das klingt wie ein Märchen!"

"Es ist aber wahr! Und eines weiß ich, niemand von uns hätte gesiegt, wenn Momoko und Yousuke nicht an diese unmögliche Liebe geglaubt hätten. Sie haben den ersten Krieg der Welten beendet! Mit ihrer Liebe. Danach war eine Weile Ruhe. Wir haben unsere Erinnerungen auslöschen lassen und als Menschen unter Menschen gelebt. So lange bis erneut unbelehrbare Dämonen in unsere Welt kamen und ihr Unwesen trieben. So bekamen wir unsere Erinnerungen und unsere Kräfte zurück. Vientos Reaktivierung war ein dummer Zufall, als er in ein Gefecht zwischen Peach und einem Dämon geriet. Er hatte eine Weile Mühe damit klar zukommen, doch nachdem er von Aphrodite neue Kräfte verliehen bekommen hat, wurde er zum Krieger Tenshi Kais, des Engelsreiches. Bis zu diesem verdammten Tag!", Dean sah, wie schwer ihr das weiterreden fiel und legte ihr den Arm um die schmalen Schultern,

"Momoko ist ein verdammter Dickschädel! Sie ist allein los gerannt und in eine schwere Auseinandersetzung mit drei starken Dämonen geraten. Wir kamen noch rechtzeitig sie zu schützen, doch etwas war geschehen, denn Viento kämpfte mit der Kraft des Hasses, zum Glück auf unserer Seite. Das Kräfteverhältnis zwischen den Welten hatte sich verändert. Die Wellen des Hasses wurden wieder stärker und er bekam seine alte Macht zurück. Etwas, womit wirklich nicht zu spaßen war. Aphrodite sagte uns dann, daß die Friedensbemühungen von den Dämonen abgebrochen worden waren und eine neue Auseinandersetzung bevorstand. Die Dämonen verschwanden, doch Momoko wurde noch einmal von einem kleineren Dämon angegriffen. Vientos Schwester Storm, von der keiner gewußt hatte. Das war...der Anfang vom Ende. Peach und Viento gingen ins Dämonenreich um Storm zu holen, doch sie war Kraft des Hasses erwacht und bekämpfte Peach. Peach fiel in die Hände der Kriegerinnen Raphaels. Ich war den beiden gefolgt und Viento schickte mich und Jamapi sie zu suchen, doch wir kamen zu spät. Genauso, wie er. Die Dämoninnen hatten Peach so geschwächt, daß sie keine Chance mehr hatte. Es war mein Fehler, daß sie sie so leicht töten konnten. Ich attackierte die Dämonen, statt neben ihr zu bleiben. Gemeinsam hätten wir einen Bannkreis schaffen können, der uns schützte. Meine Arroganz ist Peach zum Verhängnis geworden und auch Viento. Peach hat als Siegel fungiert, doch das wußte außer ihr und Kiiro nur Aphrodite. Sonst hätte ich es ihm gesagt, denn dann hätte er sie nicht mitgenommen, doch so ist sie gestorben und das Siegel gebrochen und Viento erwachte Kraft reinen Hasses zum Dämon. Sein ganzes vorangegangenes Leben war ausgelöscht. Er kannte nur noch Haß und blinde Wut. Ihm wäre es gelungen das Reich der Engel zu vernichten, doch Peach kam zurück."

"Sie kam zurück? Sie war doch tot! Wie kann sie zurückkommen?" Dean sah ungläubig aus, doch immerhin war sie da. Das Ganze ging ein wenig über sein Begriffsvermögen. Scarlett erzählte so teilnahmslos, als ginge sie das nichts an und genau das sagte ihm, daß es sie bis in ihr tiefstes inneres aufwühlte.

"Ich weiß es nicht! Keiner weiß es außer Jamapi und Viento, doch die haben nie ein Wort darüber verloren und ohne Viento wäre es nicht möglich gewesen. Aphrodite sagte, daß es mit seiner Liebe möglich wäre, doch das einzige, was ich mir nicht vorstellen kann, ist, wie ein haßerfüllter Viento Liebe empfinden kann.....Fest steht, sie kam zurück, doch sie war nicht mehr die selbe. Sie hatte viel mehr Macht als früher und einen Bannkreis, für den sie keinen zweiten Engel brauchte. Aphrodite nannte sie Engel Raphaels, doch das war es wohl nicht. Es wird wohl eher damit zusammen gehangen haben, daß sie Aphrodites Ablösung war. Immerhin war sie der letzte Engel göttlichen Blutes und Aphrodite übertrug ihr ihre Macht. Viento hat gegen sie gekämpft, doch er kam nicht gegen den Bannkreis an, daß letzte, was wir sahen, war, wie sie ihn von dem neuen Wappen befreite, daß er aus welchen Grund auch immer ebenfalls trug und ihr eigenes Wappen verschwand, danach hat sie uns weggeschickt. Alles andere ist ein Geheimnis zwischen den beiden. Wir spürten die Auslöschung der Welten und dann nichts mehr. Am nächsten morgen sind wir alle in unseren Betten erwacht und zu Momokos Elternhaus gerannt und da sind sie aufgetaucht, als wäre alles in bester Ordnung. Keiner von beiden hat je darüber gesprochen. Niemand außer Momoko und Yousuke weiß, was geschehen ist!" Scarlett lehnte den Kopf gegen Deans Schulter und starrte aufs Meer hinaus. Sie wußte nicht, ob es richtig gewesen war ihm all das zu erzählen. Doch im Grunde war es gleich. Glauben würde ihm diese Story sowieso keiner. Dean nahm sie in die Arme,

"Und jetzt bist du zurück gekommen, weil du glaubst sie sei in Gefahr! Warum hast du mir nicht einfach die Wahrheit gesagt?"

"Weil ich normaler Weise nur mir selbst vertraue! Momoko ist in Gefahr. Ich weiß es so sicher, wie ich hier bin! Hinagiku hat mir erzählt, daß sie in letzter Zeit schlecht ausgesehen hat und sich das erst in den letzten Tagen wieder gebessert hat. Aber sie sind schon seit dem Wochenende hier, was heißt, daß Yousuke die ganze Zeit in ihrer Nähe ist. Ich bin mir sicher, daß er etwas weiß und aufpaßt, doch mit Yousuke kann ich kein vernünftiges Wort reden!" Dean grinste,

"So ähnlich hat er es auch ausgedrückt! Aber Mal ehrlich Scarlett! Ich bin schockiert über deinen Mangel an Vertrauen! Ich habe dir vorhin fast geglaubt! Hätte ich nicht zufällig gehört, was Momoko gesagt hat, wäre ich weg!"

"Was hat sie wieder für Weisheiten von sich gegeben?"

"Sie sagte, daß du dich gefreut hättest, als sie dir sagte, daß ich da sei!" Scarlett senkte den Kopf. Tränen traten in ihre Augen und sie wünschte sich weit weg, doch sie war hier und Dean saß neben ihr und konnte ihre Tränen sehen. Wie sollte sie ihm sagen, was sie fühlte. Sie wünschte, daß sie immer bei ihm sein könnte, doch sie schaffte es nicht, sich von den Liebesengeln loszusagen. Sie mußte Momoko beschützen. Dessen war sie sicher.

"Hast du dich gefreut, Scarlett?"

"Ja...aber...aber ich ....!"

"Du kannst nicht anders, du mußt hier sein, nicht wahr!", sie nickte,

"Ich kann das verstehen, Scarlett! Du ...du mußt deiner Überzeugung folgen!...Das liebe ich so an dir!", überrascht hob Scarlett den Kopf und sah ihn an. Dean lächelte. Zum ersten Mal hatte Scarlett das Gefühl, als könne doch alles gut werden. Er sah wieder hinaus aufs Meer,

"Ich werd mir was einfallen lassen! Vielleicht findet sich ja in einer Niederlassung unserer Firma was für mich!"

"Was?...d...d...du willst hier bleiben?" Er sah sie nicht an, als er sagte,

"Eigentlich ist es ganz einfach so, daß ich bei dir sein möchte! Egal wo. Und immerhin habe ich ja die Möglichkeit dazu!"

"Wirklich?", sie sah ungläubig aus, doch jetzt lächelte er sie wieder an,

"Natürlich! Was glaubst du, warum ich hier bin?", für Dean war all das so selbstverständlich, von Anfang an. Scarlett hatte es nie begriffen. Es hatte nie einen Menschen gegeben, der sie einfach so nahm, wie sie war. Nicht einmal ihre Eltern hatten das geschafft. Die einzige, die es zumindest immer wieder versucht hatte, war Momoko gewesen, doch Dean tat es einfach. Er nahm sie so, wie sie war, akzeptierte ihre Macken und stellte keine Bedingungen für seine Zuneigungen. Zum ersten Mal im Leben hatte sie das Gefühl nicht mehr allein zu sein und das sagte sie ihm auch. Sie konnte sehen, daß ihn das völlig überraschte, doch sie sah auch, daß es ihn glücklich machte.
 

Momoko und Yousuke inzwischen waren sich richtig in die Haare geraten. Yousuke konnte sagen, was er wollte. Momoko weigerte sich ihm seine Theorie zu glauben. Letztendlich erschien er allein zum Essen, was mit allgemeiner Verwunderung aufgenommen wurde, denn bisher hatte noch keiner erlebt, daß die beiden tatsächlich gestritten hatten. Doch Yousukes düstere Miene verhinderte jegliche Neugier.

Momoko lag auf ihrem Bett und starrte ins Leere. Yousukes Argumente waren schlüssig. Das wußte sie, doch sie wollte um jeden Preis verhindern, daß er und die anderen ihretwegen erneut in Gefahr gerieten, auch, wenn sie das dumpfe Gefühl hatte, daß Yousuke auf jeden Fall mit drin hing, denn er trug das Wappen, daß sich in ihre Haut gebrannt hatte. Sie setzte sich auf und schleuderte das Kissen an die Wand. Warum konnten sie nicht einfach in Frieden leben? Warum mußte es immer wieder irgendwelchen Ärger geben. Die vordringlichste Frage war jedoch, wo sollte der Ärger noch herkommen. Tenshi und Akuma Kai existierten nicht mehr, dessen war sie sicher und doch stellte sich Momoko die Frage, wo sie gewesen waren nachdem die Welten vernichtet und bevor sie in die Menschenwelt zurück gekehrt waren und warum sie Aphrodites Stimme gehört hatte, obwohl diese doch zuvor all ihr Macht an sie übergeben hatte. Sie fragte sich, ob Yousuke das auch gehört hatte und war sich relativ sicher, daß es nicht so war. Momoko jedenfalls bezweifelte, daß sie in Gefahr war, doch sie war sicher, daß etwas vor sich ging.

Unruhig stand sie vom Bett auf und ging hinaus auf die Terrasse. Warum mußte er auch so einen Wirbel veranstalten. Sie war sich zwar sicher, daß es nur aus seiner Sorge heraus geschah, doch das änderte nichts daran, daß er sie nicht wie ein Kind behandeln mußte und an seiner Theorie mit dem Alptraum zweifelte sie völlig. Erneut aufgebracht lief sie die Treppe zum Strand hinunter und entschloß sich ein bißchen spazieren zu gehen. Sie hatte schon die ganze Zeit den Eindruck gehabt, daß Yousuke sich wegen irgend etwas Sorgen machte und am meisten ärgerte sie eigentlich, daß er ihr nicht gleich die Wahrheit gesagt hatte, auch, wenn das typisch für ihn war. Er glaubte noch immer alle Probleme allein lösen zu müssen. Über Scarlett regte er sich auf, doch im Prinzip war er genauso, auch wenn er seine Grenzen ganz genau kannte.

Momoko war schon eine ganze Weile am Strand entlang gegangen, als sie schließlich resigniert die Schultern hängen ließ. Es war wohl das erste Mal in ihrer Beziehung, daß sie sich richtig gestritten hatten. Sie zog ihre Schuhe aus und ging ein paar Schritte in die Brandung. Das kühle Wasser umspülte ihre Füße und kühlte auch langsam ihr hitziges Gemüt ab. Es war kein schönes Gefühl mit Yousuke uneins zu sein und doch fühlte sie von seinen unnachgiebigen Argumenten überrollt und bevormundet. Das schlimme war, daß sie nicht genau wußte, wer von ihnen beiden nun im Recht war. Vermutlich war auf beiden Seiten ein bißchen Wahrheit. Momoko warf die Schuhe an den Strand, zog das Kleid aus und schleuderte es ebenfalls auf den trockenen Sand, bevor sie sich ins Wasser warf. Den Bikini hatte sie schon seit dem Morgen an, doch bis jetzt war sie noch nicht dazu gekommen ein erfrischendes Bad zu nehmen. Sie schwamm ein Paar Züge und ließ sich dann auf dem Rücken treiben, doch das half ihr auch nicht dabei, eine Entscheidung zu treffen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit Yousuke ins Reine kommen sollte

Hinagiku und Yuri wechselten einen Blick, bevor Hinagiku an die Tür von Yousukes und Momokos Zimmer klopfte. Als sich nichts rührte, klopfte sie noch einmal lauter.

Yousuke war mit Takuro und Kazuja in die Stadt zu einem Freundschaftsspiel gefahren und Yousukes Eifer hatte darauf hin gedeutet, daß er Momoko aus dem Weg gehen wollte.

Nachdem im Zimmer wieder niemand reagierte, drückte Hinagiku entschlossen die Klinke herunter und öffnete. Das Zimmer war leer. Sie wechselte wieder einen Blick mit Yuri,

"Wo mag sie hin sein?"

"Wahrscheinlich zum Strand!", Yuri deutete auf die offene Terrassentür.

"Gehen wir sie suchen! Heute ist ja richtig was los! Momoko und Yousuke streiten, Scarlett hat sich in Luft aufgelöst und die Herren gehen zum Fußball! Richtig Klasse!"

"Keine Sorge, daß zahlen wir ihnen Heim! Jetzt suchen wir Momoko und Scarlett und dann fahren wir in die Stadt und gehen in den BlueLight Club!" Hinagikus Augen begannen zu glänzen,

"Diese Idee finde ich spitze! Komm laß uns die zwei suchen und schnell finden!", Hinagiku lief durch die Terrassentür hinaus und rannte fast die Treppe zum Strand hinunter. Es dauerte nicht allzu lange, bis sie Momokos Sachen am Strand fanden und sie in der Brandung entdeckten. Hinagiku hob winkend die Arme und brüllte,

"Heh, Momoko, komm raus! Wir haben heute noch etwas vor!", sie mußte noch ein paar Mal brüllen, bis Momoko sie hörte und ans Ufer kam,

"Was führst du denn hier für einen Kriegstanz auf?", Hinagiku grinste frech,

"Kriegstanz ist gut! Komm wir gehen nach Haus, machen uns schick und fahren in die Stadt!"

Momoko runzelte verwundert die Stirn,

"Was ist denn mit euch los?" Yuri antwortete ihr,

"Die Herren hatten nichts besseres vor, als zum Fußball zu gehen! Darum wollen wir heute in den BlueLight Club gehen! Was hältst du davon?"

"Gute Idee! Laßt uns gehen!", entschlossen sammelte Momoko ihre Sachen ein und sie machten sich auf den Rückweg.

Scarlett mußten sie nicht mehr suchen. Sie stand auf der Terrasse und suchte offensichtlich den Strand ab. Als sie die drei kommen sah, hob sie grüßend die Hand. Der Plan der drei überraschte sie ein bißchen, doch da Yousuke nicht da war entschloß sie sich Yuri, Hinagiku und Momoko zu begleiten. Sie war als erste fertig und rief von einer Telefonzelle auf dem Parkplatz vor Haus Dean in dem kleinen Hotel an, wo er sich ein Zimmer genommen hatte:

"Hi, Sweethart, was gibt's?"

"Momoko und die anderen haben kurzfristig beschlossen einen Club in der Stadt zu besuchen! Scheint, als stände den Jungs ein wenig Ärger bevor. Sie sind nämlich zum Fußball. Ich wollte es dir nur sagen, für den Fall, daß du irgendwelche Pläne hattest!", am anderen Ende war sein Lachen zu hören und Scarlett lächelte in sich hinein. "Schade! Ich dachte, ich könnte dich noch mal sehen!...Oder soll ich dich begleiten? Schließlich hab ihr ja keinen Begleitschutz!"

"Das halte ich für keine gute Idee! Hinagiku würde einen Spießrutenlauf veranstalten!"

"Du hast ja wirklich nette Freundinnen!...Wir werden sehen! Jetzt werde ich erst mal allein etwas Essen gehen! Danach lasse ich mir etwas einfallen! Wie heißt der Club!"

"BlueLight! Er ist in der Nähe vom Bahnhof! Was hast du vor?"

"Weiß ich noch nicht!"

"Mach keinen Blödsinn, Dean, bitte!"

"Wann mach ich denn Blödsinn?"

"Ständig!"

"Verwechselst du da nicht etwas!", jetzt mußte sie lachen,

"Vielleicht!...Ciao, Dean!"

"Bis später, Sweethart!"

Scarlett ging zurück ins Haus und wartete im Wohnzimmer auf die anderen, die noch immer nicht fertig waren. Sie fragte sich, ob sie es wirklich noch schaffen würden, den Bus zu erreichen. Eineinhalb Stunden später machten sie es sich an einem Bistrotisch im BlueLight Club gemütlich. Scarlett hatte ihre anfängliche Skepsis aufgegeben. Es war doch ganz nett wieder einmal mit wirklichen Freunden unterwegs zu sein. Ihr war nicht klar gewesen, wie sehr ihr das gefehlt hatte. Schon nach einer halben Stunde war die Stimmung bestens und der Ärger über die Jungs vergessen.

Deren Stimmung war am Boden, als sie aus dem Bus stiegen. Ihre Mannschaft hatte verloren und sogar Takuro, dessen Interesse am Fußball ziemlich gering war, hatte begriffen, daß sie wirklich schlecht gespielt hatten. Die Stimmung geriet endgültig in den Minusbereich, als sie das unbeleuchtete Haus sahen. Takuro meinte geschockt,

"Heh, was hat das denn zu bedeuten!... Sieht aus als wäre keiner zu Hause!"

"Scheint, als wären sie doch ein bißchen sauer!", warf Kazuja ein und Yousuke knurrte,

"Ich werde jetzt gleich richtig sauer!"

"Beruhige dich Kumpel! Ich denke, daß habt ihr verdient!", Dean hatte seinen Wagen tief im Schatten geparkt und es sich bequem gemacht, während er auf die drei gewartet hatte.

"Dean Butler?...Was machst du denn noch hier!" Dean machte das Licht seines Wagens an,

"Warten!...Ich wollte sehen, wie ihr aus der Wäsche kuckt!" Yousukes Stimmung schien weiter zu sinken, wenn man seinen Ton beurteilte,

"Sieht aus, als hättet ihr euren Streit beigelegt!...Daß ausgerechnet Scarlett solchen Mist mitmacht überrascht mich doch ein wenig!" Dean funkelte ihn an,

"Gerade du müßtest doch wissen warum, oder?" Yousuke verließ den Lichtkegel von Deans Auto und starrte in die Ferne, Momokos Starrsinn begann ihn ernsthaft aufzuregen.

Inzwischen bemerkte Takuro,

"Heh, Moment mal! Ihr kennt euch?", als Yousuke schwieg, antwortete Dean, während er endlich aus dem Wagen stieg,

"Flüchtig! Wir haben uns heute Mittag kennen gelernt, als ich Scarlett besucht habe! Ich bin Dean Butler, Scarletts Freund!" Er reichte zuerst Takuro, der sich nun auch vorstellte und dann Kazuja, der Takuros Beispiel folgte die Hand,

"Freud mich euch kennen zu lernen! Wie ist es, wollen wir den Damen einen Strich durch die offene Rechnung machen und sie überraschen?"

"Weißt du denn, wo sie stecken!"

"Sicher!"

"Okay, kein Problem oder?", Kazuja war rücksichtsvoll, wie immer.

"Unfug, ich brauch doch einen Grund für meinen Auftritt!" Kazuja lachte und machte es sich mit Takuro auf dem Rücksitz bequem, während Dean Yousuke in der Dunkelheit zu erkennen versuchte,

"Und.....was ist mit dir?" Yousuke wandte ihm das Gesicht zu und musterte ihn eine kleine Ewigkeit lang:

"Du bist mir zu glatt, Butler, aber du paßt zu Scarlett! Da hat Momoko recht!", Yousuke ging auf die Beifahrerseite, öffnete die Tür und ließ sich in den Sitz fallen. Dean starrte ihn irritiert an. Dieser Kerl war wirklich ein Fall für sich.

Unterwegs kam ein recht angenehmes Gespräch auf. Offensichtlich waren die anderen von der Tatsache, daß Scarlett einen Freund hatte überrascht und verwickelten ihn in ein möglichst unverbindliches Gespräch. Der einzige, der kein Wort von sich gab war Yousuke. Er starrte die ganze Zeit aus dem Fenster.

Yousuke war kein bißchen überrascht, als Dean in der Nähe des Bahnhofs hielt. Vermutlich waren sie im BlueLight. Das war Hinagikus Lieblingsladen, wenn sie gefrustet war und das sie es war, stand außer Frage. Wie anders sollte sie reagieren, wenn sie die Befehlsgewalt über Takuro verlor. Sie stiegen aus und Yousuke fragte sich, ob man sie überhaupt reinlassen würde in ihren Freizeitklamotten, wobei er in seiner Jeans wahrscheinlich die schlechtesten Karten hatte, doch das war ihm egal. Er wußte sowieso nicht, wie er Momoko anfassen sollte. Die Lage war ihm völlig neu.

"Heh Kumpel, was ist! Willst du vor der Tür warten?", Dean begann ihn aufzuregen. Alles regte ihn im Moment auf, doch er folgte den dreien unwillig. Kazuja ließ sich zu ihm zurückfallen,

"Heh, Kumpel, das gehört nun mal dazu!", sein süffisantes Grinsen machte Yousuke unweigerlich klar, daß er ganz genau wußte, was los war.

"Wenn du jetzt auch noch mit dem Scheiß anfängst geh ich nach Hause!" Kazuja lachte. Seit er den Mantel des Engel abgestreift hatte war er viel lockerer,

"Das wird dir gar nichts helfen! Und das weißt du! Die einzige der du damit eine Freude machst ist Shiori!"

"Hör bloß auf! Die würde mir noch fehlen zu meinem Glück!"

"Na also! Sie lieber zu, daß du mit Momoko wieder ins Reine kommst!"

Es war mühsam die Mädchen in dem überfüllten Laden zu finden. Dank Deans geschniegelter Fassade hatten sie den Eingangsbereich unbeschadet hinter sich gelassen. Yousuke suchte den Raum nach Momoko ab und entdeckte sie mit einem seiner Kommilitonen an der Bar. Das gab ihm den Rest. Er kämpfte sich durch die Menge ohne die anderen auch nur noch zu beachten.

Sein Klassenkamerad Yamato schien jedoch überhaupt kein Problem mit seinem Auftauchen zu haben, Momoko schon eher.

"Heh Yousuke! Ich dachte du warst beim Fußball!"

"War ich auch!"

"Momoko ist wirklich ein zu nettes Mädchen! Ich dachte mir, die kannst du nicht einfach allein hier sitzen lassen! Sonst kriegen die zwei vielleicht noch Zoff und ich bin Schuld!.. Nicht wahr Momoko?", er zwinkerte Momoko zu und schien gar nicht zu merken, daß sie vollkommen verlegen war, "Aber jetzt hat sich der Fall ja erledigt! Ich schätze Mal du wirst lieber selber wieder auf sie aufpassen wollen...War nett sich mit dir zu unterhalten, Momoko! Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder hier! Das ist mein Lieblingsladen!" Momoko lächelte ihn an, bevor er sich umwandte und in der Menge verschwand. Yousuke fixierte ihr Gesicht, doch sie sah ihn nicht an.

"War das Absicht?", diesmal erntete er einen giftigen Blick,

"Glaubst du?", nein, tat er nicht, doch im Moment ritt ihn der Teufel, heut war alles so schief gelaufen, wie es nur konnte,

"Wer weiß!", jetzt funkelte Momoko ihn wütend an,

"Bist du nur gekommen um weiter mit mir zu streiten?"

"Besser als gar nicht mit dir reden zu können!", das war ihm herausgerutscht, doch damit hatte er Momoko allen Wind aus den Segeln genommen. Sie sah ihn verblüfft an. Yousuke erwiderte ihren Blick,

"Ich will mich nicht mit dir streiten, Momoko! Ich mag es nicht, wenn du nicht mit mir redest!" Momoko senkte den Kopf und meinte kaum hörbar,

"Ich auch nicht! Ich mag es auch nicht!" Yousukes Arm schlängelte sich um ihre Taille und zog sie an sich. Er senkte den Kopf und flüsterte dicht an ihrem Ohr,

"Laß uns abhauen!", sie nickte kaum merklich an seiner Brust. Ihr war schon eine Stunde nach ihrer Ankunft klar geworden, daß ihre anfänglich gute Laune eine reine Trotzreaktion gewesen war, während sich Scarlett, Yuri und Hinagiku wirklich gut amüsiert hatten. Yousuke zog sie über die Tanzfläche zum Ausgang. Draußen zog er sie in den nächstgelegenen Schatten, nahm sie in die Arme und küßte sie,

"Mach das nie wieder mit mir, klar!"

"Schätze das wird sich nicht vermeiden lassen!"

"Vielleicht! Aber ich hab absolut keine Lust darüber jetzt nachzudenken!", Momoko lachte leise,

"Das nenn ich Konfliktbewältigung!"

"Keine Rede!...Fahren wir erst raus zum Strandhaus, oder gehen wir zu mir!"

"Hast du eine Vorstellung, was los geht, wenn wir morgen früh nicht da sind?"

"Hinagiku wird erst mal Scarlett auseinander nehmen! Du hast doch Dean sicher gesehen, oder?"

"Hab ich, aber ich denke trotzdem, daß es besser ist, wenn wir zum Bus gehen! Jetzt fährt noch einer!", Yousuke antwortete nicht. Seine Hände hatten sich selbständig gemacht und waren unter ihrem T-Shirt verschwunden, während seine Lippen ihren Hals hinunter wanderten. Momoko schob ihn resolut von sich,

"Yousuke,....Benimm dich!", in seinen Augen blitzte der Schalk. Momoko knuffte ihn in die Seite,

"Komm jetzt! Sonst verpassen wir den Bus!" Grinsend legte er ihr den Arm um die Schultern,

"Wenn es unbedingt sein muß!", sie waren jedoch kaum über die Straße, als Dean hupend neben ihnen hielt. Scarlett sah aus dem Fenster,

"Seh ich das richtig, daß ihr nach Hause wollt?"

"Ja, warum?", Momoko bemerkte Yousukes abgekühlten Gesichtsausdruck gar nicht.

"Steigt ruhig ein! Dean bringt mich raus! Er hat ein Zimmer im Esplanade-Hotel!", das ließ sich Momoko nicht zweimal sagen, Yousukes Widerstand ignorierte sie. So ging es auf jeden Fall schneller, als mit dem Bus. Sie betrachtete Dean im Rückspiegel und er zwinkerte ihr zu, als er es bemerkte, gerade weil er Yousukes finstere Mine genauso sehen konnte.

Nur zwanzig Minuten später hielt er am Strandhaus und ließ Momoko und Yousuke aussteigen. Momoko warf einen Blick zu Scarlett auf dem Beifahrersitz,

"Hast du noch was vor?", sie wurde krebsrot,

"Geht dich das was an?" Momoko grinste frech,

"Aber nicht doch!...Gute Nacht!" Dean gab Gas und nur einen Augenblick später waren die Rücklichter seines Wagens hinter einer Kurve verschwunden.

"War doch nett, daß sie uns mitgenommen haben!"

"Sicher!", in Yousukes Stimme schwang nur wenig Begeisterung.

"Was hast du gegen Dean?"

"Weiß ich noch nicht!" Momoko lachte und zog ihn hinter sich her als sie zur Tür ging,

"Dich stört ganz einfach, daß es noch andere Männer gibt, die so groß sind wie du!"

"Blödsinn!", jetzt konnte er sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Momoko schloß die Tür auf. Yuri hatte jedem Pärchen einen Schlüssel gegeben. Yousuke schob sie auf direktem Weg in ihr Zimmer und schloß die Tür hinter sich ab,

"Du hast mich heute zur Weißglut getrieben, Momoko!"

"Das beruht auf Gegenseitigkeit!"

Mit zwei Schritten war er bei ihr, nahm sie in seine Arme und küßte sie. Momoko erwiderte seinen Kuß, alles andere verdrängend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-02-23T22:33:55+00:00 23.02.2003 23:33
WOW! Was anderes fällt mir nicht dazu ein. Ich hab deine FF an einem Stück gelesen (Auch den Vorgänger), deswegen auch erst jetzt ein Kommentar.
Ich bin einfach nur begeistert. Du bringst das alles unglaublich gut rüber. Ich lese so gut wie nie eine FF über WP, aber eine Freundin von mir meinte, ich muss deine unbedingt mal lesen, weil die großartig ist. Naja, und da kann ich ihr nur Recht geben.
Du hast eine wunderbaren Schreibstil. Mach weiter so, ich hoffe der nächste Teil kommt bald.

Bye
Von: abgemeldet
2003-02-22T17:53:39+00:00 22.02.2003 18:53
Hi KimRay,

die Geschichte gefällte mir immernoch total gut und ich
werde sie auch weiterhin lesen. Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung.
Habe Momokos Herz gelesen. Super!!! Hoffentlich schreibst Du noch so ein paar schöne Geschichten über die Beiden.

Ciao
:-)


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