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Engel des Schicksals II

Die Macht des alten Reiches
von

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So, da kommt Kapitel 13! Und eine weniger tolle Nachricht: es sind nur noch zwei Kapitel! Ich hoffe das hindert euch nicht weiter zu lesen.
 

Big thanks an alle, die mir Kommis schreiben! Vielleicht schreib ich ja doch noch weiter *eg*!
 

Man liest sich, KimRay
 


 


 

Teil 13
 

Momoko wurde am nächsten morgen vom Läuten der Türglocke geweckt. Es war sehr spät geworden gestern Nacht und vermutlich hatten sie alle verschlafen. Sie stand auf und zog ihren Morgenmantel über. Hinagiku und Yuri schliefen im hinteren Teil des Hause und es war fraglich, ob sie etwas gehört hatten und Scarletts Zimmer lag im Untergeschoß. Sie ging zur Tür und hoffte nicht aufmachen zu müssen, denn sie fühlte sich furchtbar und hatte geschwollene Augen. Die Stimmung der Mädchen war trübe.

Ein Blick durch den Spion ließ sie jedoch aufstöhnen. Draußen standen Kazuja und die anderen. Vermutlich waren sie mit Dean gekommen,

"Momoko, bist du das?"

"Ja leider!.. Ich zieh jetzt den Schlüssel ab und du gibst mir eine halbe Minute um zu verschwinden, bevor ihr rein kommt okay!" Kazuja sah völlig verständnislos aus,

"Was ist denn los mit dir?", doch Momoko antwortete nicht und er hörte wie der Schlüssel abgezogen wurde. Er wartete einen Moment, bevor er aufschloß.

"Was ist denn los?", Yousuke sah Kazuja über die Schulter,

"Keine Ahnung! Momoko scheint nicht besonders gut drauf zu sein!...Komm, bringen wir erst Mal den Krempel rein!" Sie trugen ihre Taschen und mehrere Tüten mit Einkäufen ins Haus, daß noch immer wie ausgestorben war. Momoko war die einzige gewesen, die etwas gehört hatte. Takuro steckte den Kopf aus der Küchentür,

"Hier gibt's ja nicht mal Kaffee! Pennen die denn noch?"

"Quatsch nicht, koch Kaffee!" Dean ließ eine volle Einkaufstüte auf den Tisch knallen, als Yousuke hereinkam und eine weitere Tüte abstellte,

"Haben wir irgendwas verpaßt!"

"Die Damen scheinen vorgefeiert zu haben!", Kazuja kam mit zwei leeren Weinflaschen aus dem Salon und ließ sie im Schrank verschwinden. Die Jungs lehnten an der Schränken und sahen sich ziemlich verwundert an, bevor sie sich alle vier gleichzeitig auf den Weg in die Zimmer machten, die sie sich im Sommer mit den Mädchen geteilt hatten.

Momoko lag im Morgenmantel bäuchlings, quer auf dem Bett und war wieder eingeschafen. Yousuke setzte sich neben sie und streichelte ihre Wange. Sie war blaß und schien geweint zu haben. Momoko schmiegte ihre Wange gegen seine Hand. Yousuke hob ihren Kopf auf seinen Schoß und streichelte sie zärtlich weiter. Sie war wieder fest eingeschlafen und kuschelte sich an ihn. Er machte sich neben ihr lang, zog sie an sich und deckte sie zu. Wenige Minuten später schlief er genauso fest, wie sie.

Kazuja knallte mit der flachen Hand auf die Arbeitsplatte und Yuri und Hinagiku schraken zusammen, während Takuro nur seinen Kaffee in Sicherheit brachte,

"Das kann sie nicht erwarten! ...So was kann sie nicht verlangen!" Takuro schnaubte trocken,

"Kazuja! Ich dachte inzwischen wüßtest du, wie Momoko ist!...Wir kennen sie doch wirklich lange genug!" Takuro mochte ein unauffälliger, zurückhaltender Typ sein, doch mit seinen Einschätzungen lag er leider meist richtig. Kazuja kannte Momoko, sie alle kannten sie und sie wußten, daß ihr handeln absolut typisch war. Yuri und Hinagiku hatten erzählt, was am Abend geschehen war. Sie sahen beide nicht besser aus, als Momoko und saßen im Morgenmantel mit einer Tasse Kaffee in der Hand am Küchentisch. Scarlett und Dean waren noch nicht erschienen und mit Momoko und Yousuke rechneten sie nicht, denn es war davon auszugehen, daß Yousuke mit Momokos Meinung übereinstimmte.

"Was können wir tun?" Yuri sah Kazuja hoffnungsvoll an, doch der war genauso ratlos, wie sie. Yuris Blick wanderte zu Takuro, doch der starrte ins Leere,

"Wenn man wenigstens wüßte, worum es geht?...Sie schiebt nicht umsonst solche Panik! Momoko ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und den Kopf hat sie bisher immer nur dann verloren, wenn es um andere ging!...Aber sie behauptet, es ginge um sie!"

"Das geht es ganz bestimmt! Du kennst doch die Geschichte, die sich vor Kazujas Unfall zugetragen hat!"

Kazuja starrte zum Fenster hinaus. Die Sache mit dem Unfall ließ ihm keine Ruhe, auch, wenn er das keinem erzählt hatte. Er hatte das Gefühl irgend etwas wichtiges vergessen zu haben und als ihm Yuri dann fast zwei Wochen später endlich erzählt hatte, was noch vorgefallen war, war dieses Gefühl immer stärker geworden. Das Problem war, daß sie nichts genaues wußten. Scarlett hatte nur erzählen können, was sie gesehen hatte und das war vermutlich das wenigste. Sie beide hingen in einer miesen Geschichte und weigerten sich, Hilfe anzunehmen.

Yousuke erwachte, als Momoko aus dem Schlaf fuhr. Es war fast mittag. Sie sah ihn völlig entgeistert an,

"Was machst du denn hier?"

"Ähm...ich bin auch eingeladen!"

"Aber....", ihr Blick fiel auf Yousukes Uhr, "Oh mein Gott! Warum hast du mich nicht geweckt!" Sie sprang vom Bett und rannte ins angrenzende Bad.

"Das ist vielleicht ne Begrüßung!" Yousuke beobachtete in den Türrahmen gelehnt, wie sie sich unter der Dusche kaltes Wasser über den Körper laufen ließ. Ihr Blick traf seinen, als sie nach dem Handtuch langte. Er hielt es für besser sich nicht in ihre Richtung zu bewegen. Sie rubbelte ihr Haar trocken und wickelte das Handtuch um sich, bevor sie sich an ihm vorbei quetschte. Er sah ihr nach,

"Heh....du hast mich noch nicht mal begrüßt!" Momoko blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Langsam kam sie wieder auf ihn zu,

"Entschuldige!" Sie stellte sich auf die Zehen, zog seinen Kopf zu sich herunter und küßte ihn. Yousuke zog am Handtuch, bis es zu Boden fiel. Seine Hände begannen ihren Rücken zu liebkosen und er zog sie fester an sich. Momoko mußte an seinen Haaren zerren um zu Wort zu kommen,

"Yousuke, bitte, ich hab schon viel zu lange gepennt!"

"Da kann ich aber nichts dafür!"

"Du hättest mich wecken können!", er knurrte nur und schob sie unwillig von sich. Momoko lief zum Schrank und zog sich an. Yousuke hatte sich wieder aufs Bett geworfen und sah ihr zu. Als sie zur Tür wollte und am Bett vorbei lief, fing er sie ab, warf sie aufs Bett und schob sich auf sie,

"Ich muß mit dir reden!"

"Jetzt nicht, Yousuke!"

"Sei nicht so gemein zu mir!" Momoko küßte ihn,

"Später, okay! Ich muß erst sehen, was noch zu machen ist!" Yousuke rollte zu Seite und Momoko stand auf und ging hinaus. Gabriels Übertragung hatte ihren Zweck erfüllt. Sie sah viel besser aus, als noch vor ein paar Tagen. Was auch immer sie belastete, sie schien es wieder im Griff zu haben

Das Haus war noch immer ungewöhnlich ruhig. In der Küche traf sie auf Takuro, der in einer Zeitschrift laß und nebenbei an seinem Laptop hantierte.

"Morgen Takuro!", er sah sie an,

"Hi Momoko! Hina, Yuri und Kazuja haben sich noch mal hingelegt und Dean und Scarlett sind unterwegs, die paar Sachen zu besorgen, die wir vergessen haben!" Momoko nahm sich einen Kaffee und lehnte sie gegen die Arbeitsplatte. Takuro beobachte sie,

"Du tust ihnen weh, Momoko!" Momoko musterte den Fußboden. Sie wußte, was er meinte,

"Takuro.....willst du eine Zukunft mit Hinagiku?"

"Natürlich, auch, wenn nichts im Leben sicher ist!"

"Weißt du,...... sie ist ein Mensch....nur noch ein Mensch, genau, wie du und ich!...Der Tod eines Menschen ist unabänderlich!"

"Was willst du damit sagen?", Takuro war blaß geworden,

"Ich will damit sagen, das sie sterben werden, wenn sie sich einmischen! Das kann ich nicht verantworten!"

"Sag uns doch wenigstens, worum es geht, Momoko! Wenn sie einen Grund hätten, den sie verstehen, wäre es sicher leichter!" Momoko starrte noch immer zu Boden,

"Nein, Takuro, das kann ich nicht!" Takuro stand auf und faßte sie bei den Schultern,

"Aber warum nicht...warum denn bloß nicht? Ihr habt doch immer alles gemeinsam geschafft! Ich bin sicher, dir wäre leichter, wenn du uns sagst, was los ist!"

"Das kann ich nicht!"

"Warum denn nur nicht?" Momoko sah ihn an,

"Weil ihr alle dann sterben würdet!"

Takuros Gesicht drückte Fassungslosigkeit aus und Yousuke, der gerade auf dem Weg in die Küche gewesen war um einen Kaffee zu trinken erstarrte in der Bewegung.

Takuro brannte vor Momokos Augen lichterloh, und sie schloß die Augen, um sofort das große Einmaleins rückwärts zu rechnen, nur um dieses Bild loszuwerden. In diesem Moment ließ Takuro seine Kaffeetasse fallen,

"Autsch!" Momoko starrte ihn mit einem Ausdruck blanken Entsetzens an,

"Was ist denn passiert?" Takuro starrte auf seine Hand,

"Ich hab mich verbrannt! Nicht weiter schlimm!....aber...eigentlich war doch der Kaffee gar nicht mehr heiß!" Er begann die Scherben aufzulesen. Momokos Lippen zitterten. Sie biß sich auf die Unterlippe. Ihr Blick hing an der Verbrennung an Takuros Hand. Selbst wenn der Kaffee brühheiß gewesen wäre, hätte er sich nicht so daran verbrennen können,

"Laß das, ich mach das! Kümmere dich um deine Hand! Laß kaltes Wasser darüber laufen!" Momoko nahm einen Lappen aus der Spüle um den Kaffee vom Boden zu wischen, während er hinaus ging um im Bad seine Hand zu kühlen. Momoko hörte Ariel in ihrem Kopf höhnisch lachen und begann wieder zu rechnen.

Yousuke kam in die Küche und zog die Tür hinter sich zu. Momoko bemerkte ihn nicht, so sehr konzentrierte sie sich aufs Rechnen.

"Womit droht er dir?", sie fuhr zusammen und ließ die Kehrschaufel fallen. Yousukes Stimme dröhnte in ihren Ohren und irritiert nahm sie den aggressiven Unterton darin wahr,

"Wie kannst du mich so erschrecken?"

"Ich hab dich nicht erschreckt! Du hast dich nur so sehr abgeschottet, daß du gar nichts mehr mitbekommst!"

"Ich war nur in Gedanken versunken!", er sah sie spöttisch an,

"Wegen Takuros Hand?" Momoko wußte nicht, wie sie diese Bemerkung verstehen sollte und schwieg.

"Ich will jetzt sofort von dir wissen, wie Ariel dich angreift! Ich weiß, daß er dich im Griff hat, also rede!" Ihr Gesicht wurde verschlossen und sie erwiderte seinen finsteren Blick, doch sie sagte nichts.

"Momoko, rede, ich mach dein Spielchen jetzt nicht mehr lange mit!"

"Spinnst du? Ich spiele keine Spielchen!"

"Dann sag mir endlich, was los ist!"

"Gar nichts werde ich sagen, wenn du so mit mir redest!"

"Das Problem ist, daß du auch nichts sagst, wenn ich anders mit dir rede!"

"Das kannst du gar nicht wissen!" Yousuke funkelte sie endgültig wütend an,

"Leider weiß ich das ganz genau und jetzt rede!" Momoko versuchte an ihm vorbei zu kommen, doch er stemmte die Hände links und rechts von ihr gegen den Schrank,

"Yousuke, du machst mir Angst!", er kniff die Augen zusammen,

"Ich mach dir Angst?....Ich ...mach...dir...Angst? Das ist ja ganz was neues!" Momoko sah in seine Augen. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Diese Aggressivität und Unnachgiebigkeit waren ihr fremd. Irgendwie bekam sie das Gefühl, daß er sich total verändert hatte. Yousuke las in ihrem Blick, daß sie meinte, was sie sagte und das machte ihn noch wütender,

"Momoko, verdammt, ich will dich doch nur beschützen! Ich weiß, daß er dich bedroht! Ich habe gehört, was du zu Takuro gesagt hast! Warum vertraust du mir nicht mehr? Ich will dir helfen?" Seine Hände umklammerten ihre Schultern und er zog sie nach oben, so daß nur noch ihre Zehen den Boden berührten,

"Du tust mit weh!" Momokos Stimme war kaum zu hören und Tränen traten in ihre Augen. Yousuke ließ sie los wie eine heiße Kartoffel und machte zwei Schritte rückwärts. Fassungslos sah er sie an. Ihre Hände umklammerten die Kante der Arbeitsplatte und Tränen liefen über ihre Wangen.

>Was hab ich getan?...Was ist nur los mit mir?< Wortlos wandte er sich ab und stürmte hinaus. Daß er dabei Hinagiku, die gelauscht hatte, die Tür an den Kopf knallte bekam er gar nicht mit.

Hinagiku kam in die Küche und rieb sich die Stirn. Momoko sah sie verständnislos an,

"Was ist denn mit dir passiert?", sie schaute grimmig drein,

"Yousuke hat mir die Tür an den Schädel geknallt!"

"Das kommt davon, wenn man lauscht!" Hinagiku betrachtete Momoko genauer, >Früher hättest du mich ausgelacht!<, nicht einmal der Hauch eines Lachens war in ihrem Gesicht zu sehen,

"Was ist bloß los mit euch, Momoko?" Momoko ging zum Kühlschrank, nahm Eis aus dem Kühlfach und tat es in einen Plastikbeutel, den sie Hinagiku auf die Stirn drückte,

"Sieht blöd aus, wenn du heute Abend mit einem blauen Horn rumläufst!" Hinagiku sah ihr nach, als sie hinaus ging. Offensichtlich hatte sie sich entschieden dieses Thema zu ignorieren.
 

Yuris Party stand unter keinem guten Stern. In der Küche lief alles schief und die ersten Gäste kamen viel zu früh. Yousuke war verschwunden, Momoko war unkonzentriert wie immer in letzter Zeit, Kazuja hatte Kopfweh und so ging es weiter. Sie hatten am Nachmittag noch gemeinsam den Weihnachtsbaum geschmückt, doch auch da war die Stimmung nicht besonders gut gewesen. Momoko bereute, nicht irgend etwas erfunden zu haben. Sie wußte, daß es ihre Schuld war.

Yousuke kam erst mit hereinbrechender Dunkelheit zurück. Momoko war froh sich schon fertig gemacht zu haben und nicht mit ihm in allein im Zimmer sein zu müssen. Sein Ausbruch hatte sie zutiefst verunsichert. Nie zuvor hatte sie Angst vor Yousuke gehabt, nicht einmal, ganz zu Beginn seiner Zeit als Dämon, obwohl er sie damals mit Sicherheit getötet hätte, wenn er Gelegenheit gehabt hätte. Sie half Yuri dabei die Überreste des Currys zu retten, was vor wenigen Minuten angebrannt war. Yuri war dabei alles brauchbare in eine andere Pfanne zu befördern und Momoko bereitete frische Zutaten vor, doch sie hatte nicht viel Hoffnung, daß das viel helfen würde. Zum Glück hatten sie reichlich vorbereitet und es war von allem anderen mehr als genug da.

"Hört auf! Es ist mehr als genug zu Essen da! Es interessiert keinen, ob es Curry gibt oder nicht!" Hinagiku ließ sich ein Glas Wasser aus der Leitung und stürzte es hinunter, "Mir ist überhaupt nicht nach Weihnachten!" Ihr und Yuris Blick blieben an Momoko hängen. Diese umklammerte den Griff des Messers, bevor sie es auf den Tisch knallte und hinaus lief.

Yousuke sah sie durch die Leute hetzen. Er hatte sich bis gerade eben mit einem Kameraden vom Fußballteam unterhalten. Er hatte mitbekommen, wie die anderen sie unter Druck setzten und hoffte noch immer, daß sie nachgeben würde. Sie verschwand ohne Jacke durch die Terrassentür und er überlegte ob er ihr folgen sollte, doch nach der Geschichte am Mittag, wußte er nicht mehr, wie er sie anfassen sollte. Er wußte, daß er ihr weh getan hatte und fühlte sich schuldig. Es war ein völlig fremdes Gefühl, die Kontrolle über sich zu verlieren und er ahnte, daß das eine Folge des Konfliktes zwischen seiner und Raphaels Persönlichkeit war.

Momoko stand ans Terrassengeländer gelehnt und ließ sich die kalte Luft ins Gesicht wehen. Es hatte zu schneien begonnen und der Wind trieb ihr Schneeflocken ins Gesicht. Sie schloß die Augen und genoß das Gefühl des schmelzenden Schnees auf ihrer Haut. Sie wünschte sich, sie könnte den Heilig Abend und Yuris Party genauso genießen, doch das war aussichtslos. Sie hatte allen die Stimmung verdorben, doch ihr siebter Sinn sagte ihr, daß es noch nicht vorbei war. Ariel war verstummt. Seit Stunden war Ruhe in ihrem Kopf, ohne daß sie Rechnen oder Geschichtsdaten durchexerzieren mußte. Sie fragte sich, ob er erreicht hatte, was er wollte. Vertraute sie Yousuke noch, oder nicht? Nach seinem Ausbruch am Mittag wußte sie es nicht mehr.

"Momokochen! Du siehst furchtbar traurig aus! Was ist denn passiert?" Jamapi ließ sich neben ihr auf dem Geländer nieder.

"Jamapi, was machst du denn bei diesem Wetter hier draußen?"

"Wir machen uns Sorgen!" Jamachu und Jamapon erschienen ebenfalls aus dem Schatten.

"Was ist denn los?" Jamachu sah auf des tosende Meer,

"Ich weiß nicht, ich kann es nicht genau sagen, aber ich habe ein ganz schlechtes Gefühl! Irgendetwas ist in dieser Welt, was nicht hier sein dürfte! Etwas ganz fremdes!" Momoko nahm die drei Jamas in die Arme. Sie konnten also auch spüren, daß etwas in Bewegung geraten war,

"Macht euch keine Sorgen!"

"Momoko, du lügst mich an! Das weiß ich!" Momoko sah Jamapi traurig an,

"Du hast recht Jamapi! Aber ich kann es nicht ändern! Ich muß abwarten!"

"Momoko, du bist in Gefahr!" Jamachu sah sie besorgt an,

"Es gibt kein zurück! Ich kann dieser Sache nicht ausweichen!"

"Man hat immer eine Wahl!"

"Ich wünschte du hättest recht, Jamachu! Wartet, ich mach euch das Fenster von unserem Zimmer auf, daß ihr euch aufwärmen könnt!" Momoko ging hinein und ließ die drei in das Zimmer, daß sie sich mit Yousuke teilte. Sie schloß das Fenster und meinte,

"Macht es euch bequem! Ich bring euch später etwas zu essen, okay!"

"Danke, Momokochen!"

Momoko nahm sich eine Jacke und ging wieder hinaus auf die Terrasse. Sie hatte Kazuja den Weg zum Bootssteg hinuntergehen sehen und wollte mit ihm reden. Yousuke, der im tiefen Schatten an die Wand gelehnt stand, bemerkte sie nicht. In seiner Brust begann etwas zu brennen, denn er hatte Kazuja ebenfalls gesehen.

Kazuja stand im trüben Licht der Laterne auf dem Bootssteg und starrte auf das tosende Meer hinaus. Momoko trat neben ihn und sah ihn von der Seite an,

"Alles okay, Kazuja?" Kazuja wandte ihr das Gesicht zu und meinte traurig,

"Das fragst ausgerechnet du, Momoko?"

"Ich weiß, daß ich allen den Abend verdorben habe!"

"Darum geht es gar nicht und das weißt du auch! Wie kannst du verlangen, daß wir dich im Stich lassen? Ist dir eigentlich klar, daß du unsere Königin bist?"

"Wenn ich das noch wäre könnte ich euch eure Kraft wieder geben und müßte euch nicht vor euch selbst schützen!"

"Wenn du nicht unsere Königin bist, mußt du uns auch nicht schützen!"

"Vielleicht! Aber ich gehe davon aus, daß ich eure Freundin bin und es für euch wichtig ist, daß es mir gut geht!"

"Es geht dir aber nicht gut, bloß weil wir dir versprechen uns heraus zu halten!"

"Nein! Das ist wahr, aber ich müßte mir weniger Sorgen machen und könnte mich darauf konzentrieren, mir selbst zu helfen!"

"Momoko ich glaube nicht, daß wir dir nicht helfen können! Das kann ich einfach nicht glauben! Sag mir doch wenigstens, was los ist!" Momoko starrte nachdenklich vor sich hin. Sie fragte sich, ob Ariel sie noch überwachte und war sich relativ sicher, daß er es tat, auch, wenn er jetzt schwieg.

"Takuro hat dir doch sicher gesagt, was ich ihm heute Mittag gesagt habe!" Kazuja sah sie an,

"Tut mir leid, daß glaube ich dir nicht!" Momoko fragte sich, ob sie ihm wirklich sagen sollte, was sich bei seinem Unfall zugetragen hatte.

"Kazuja, es ist zu eurer Sicherheit! Ich habe Angst um euch, kannst du das nicht verstehen?"

"Warum Momoko, es ist nicht erwiesen, ob dieser Feind uns wirklich etwa tun kann!" Für einen kurzen Augenblick bröckelte Momokos Fassade. Zu sehr hatte sie schon seit Stunden um ihre Beherrschung kämpfen müssen. Die plötzlich Stille war genauso schwer zu ertragen, wie der Psychoterror die Wochen zuvor,

"Hättest du gesehen, was ich gesehen habe, hättet auch du Angst!" Kazuja sah sie verblüfft an, stellte jedoch sofort fest, daß das ihr absoluter Ernst war. Einen Sekundenbruchteil lang war ihr totale Panik anzusehen. Er zog sie automatisch in seine Arme und Momoko barg ihr Gesicht an seiner Schulter,

"Kazuja, versprich mir die anderen vor sich selbst zu schützen und zu verhindern, daß sie sich einmischen!"

"Momoko, wir wollen dir helfen! Es tut uns weh, dich so zu sehen!"

"Kazuja, ich will nicht, das du wirklich stirbst!" Momoko hob den Blick und sah ihn an. Er sah befremdet aus. Tief in seinem Inneren ahnte er jedoch, was kommen würde,

"Wie bitte?"

"Der Unfall war kein Zufall! Yousuke ist sich absolut sicher. Er hat eine eisige Welle gespürt, ähnlich der Kälte, die mich einhüllte, wenn ich träumte. Kazuja! Jemand hat versucht dich zu töten!" Kazuja preßte Momokos Kopf gegen seine Schulter, nur um die Überzeugung in ihrem Gesicht nicht sehen zu müssen, die er selber spürte. Das war es, was ihm entfallen war. Das Gefühl eisiger Kälte, bevor beschützende Wärme ihn eingehüllt hatte,

"Wie konnte er mich beschützen?" Momoko schüttelte an seiner Schulter den Kopf,

"Ich weiß es nicht! Ich habe das Gefühl ihn nicht mehr wieder zu erkennen! Er ist mir völlig fremd!"

"Yousuke würde alles für dich tun, Momoko! Das weißt du!"

"Tief in meinem Herzen ja! Aber heute hat er mir Angst gemacht!" Kazuja hob ihr Gesicht, um sie ansehen zu können. Die Erinnerung hatte ihm klar gemacht, daß sie keine andere Wahl hatten, als ihr zu vertrauen und sich heraus zuhalten,

"Momoko, ich verspreche dir auf die anderen aufzupassen......aber.....versprich du mir niemals das Vertrauen in Yousuke zu verlieren, okay?" Momoko sah ihn an, doch dann nickte sie,

"Versprochen!" Kazuja lächelte gab ihr einen freundschaftlichen Kuß auf die Stirn und behielt sie im Arm, denn er konnte spüren, daß sie ziemlich durcheinander war und dringend das Gefühl brauchte verstanden zu werden.

Yousuke auf der Terrasse hatte das Gefühl als risse jemand seine Seele in Fetzen. Er wandte sich um, stürmte durchs Haus, ohne nach rechts und links zu sehen und verließ die Party, ohne auch nur noch mit jemandem zu sprechen. Momoko in Kazujas Armen war der Tropfen, der seinen inneren Aufruhr endgültig zum überkochen brachte. Draußen auf der Straße brüllte er seine Wut heraus und kickte mehrere Straßenbarken um, doch das reichte ihm nicht, sich abzureagieren. Er begann zu laufen bis er das Gefühl hatte, die Lunge würde ihm platzen, doch er lief immer weiter. Weiter und weiter weg von Momoko. Daß Yuri sich zu den beiden gesellte und Momoko an Kazujas Stelle in die Arme nahm, sah er nicht mehr.

"Momoko, ich wünschte wir könnten dir helfen!" Momoko sah Yuri traurig an,

"Ich auch, daß kann ich dir versichern! Mir wäre lieber, wir alle gemeinsam könnten uns jedem Feind stellen, doch leider geht das nicht!...Geht und kümmert euch um eure Gäste! Ich brauche noch ein bißchen frische Luft!" Kazuja legte Yuri den Arm um die Schultern,

"Ist das wirklich okay?" Momoko setzte ein gekünsteltes Lächeln auf,

"Klar man!"

"Okay! Dann bis später!" Yuri lächelte Momoko an, bevor sie mit Kazuja zum Haus zurück ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sanny
2003-04-06T15:55:45+00:00 06.04.2003 17:55
Ich stimm den Beiden zu.
Lessen werde ich es auf jeden Fall.
Schreib schnell weiter.

Sanny
Von: abgemeldet
2003-04-06T09:01:37+00:00 06.04.2003 11:01
Hi KimRay,

schade das Du dabei beim Drama bleibst. Weis noch nicht ob
ich weiterlesen werde. Eigentlich gefällt mir die Geschichte ja, aber ohne gutes Ende........ . Ich liebe Happy End's ;)

Viele Grüße
MagicGirl
:)
Von: abgemeldet
2003-04-05T23:50:18+00:00 06.04.2003 01:50
Super, dass du so schnell weitergeschriben hast. Aber es ist echt schade, dass es nur noch 2 Kapitel werden. Ich glaub im nächsten Teil geht es richtig zur Sache. Auf jeden Fall passiert irgendwas mir Yosuke....
Du musst ganz schnell weiterschreiben, es ist nämlich echt gemein an so einer Stelle aufzuhören *gg*. Aber es ist auch ein sehr guter Cliffhanger.
Schreib auf jeden Fall ganz schnell weiter!!

Bye


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