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Hübsche Rivalin

von

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Kapitel 29

DONNERSTAG
 

Akana sah Ranma hinter her und es herrschte das reinste Chaos in ihrem Kopf. Seine Worte hallten in ihrem Kopf und sie hätte von Ranma nie so ein Geständnis erwartet. Er war verliebt in sie und es war ihm wirklich ernst. Das blau-haarige Mädchen stand vom Bett auf, schloss das Fenster und blieb davor stehen. Es war eine schöne und klare Nacht. Sie schmeckte Ranma noch immer auf ihren Lippen. Auch das kribbeln spürte sie noch. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Kasumi hatte wirklich Recht gehabt. Das Herz gehört immer nur einem.
 

Akane huschte ins Bett und brauchte nicht lange um einzuschlafen.
 

Ranma wusste nicht was er von Akanes Reaktion halten sollte. Klar, er hatte sie total überfallen damit, aber wann war schon der perfekte Zeitpunkt für so etwas? Er wollte sie wieder haben. Vielleicht hätte er auch nicht so überstürzt gehen sollen, sie hatte gar keine wirkliche Gelegenheit etwas darauf zu sagen. Ranma seufzte. Ob sie mit ihm zum Stadtfest geht, hatte er sie jetzt auch nicht gefragt, aber wann hätte er das auch tun sollen?
 

Daheim angekommen, ging Ranma erst duschen und lies sich dann ins Bett fallen. Er hatte einen langen Tag hinter sich und spürte wie die Erschöpfung über ihn herein brach. In diese Nacht würde er gut schlafen.
 

Als es Zeit für die Schule war, hatte Akane äußerst gute Laune und hatte sich eins vorgenommen. Sie würde mit Juri reden. Wenn er Zeit hatte, gleich nach der Schule. Nach dem sie sich gewaschen und angezogen hatte, schrieb sie ihm eine SMS. Mit ihrer Schultasche ging sie runter um zu frühstücken. Nabiki fehlte noch.
 

„Fühlst du dich wirklich fit genug für die Schule Akane?“ erkundigte sich ihr Vater.

„Ja mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen.“ antwortete die jüngste der Tendo-Schwestern.

Soun nickte und nippte an seinem Tee.

Nabiki setzte sich an den Tisch und somit waren sie vollständig. Sie aßen gemeinsam wie jeden morgen und Akane spürte wie es in ihrer Tasche vibrierte. Nach dem sie gegessen hatte, machte sie sich gleich auf den Weg zur Schule und las die SMS von Juri. Er hatte Zeit und sie würde sich nach der Schule gleich mit ihm treffen und die Angelegenheit klären.
 

Unterwegs traf sie ihre Freundinnen und die wunderten sich schon über ihre äußert gute Laune, doch Akane erzählte nichts von den nächtlichen Ereignissen mit Ranma. Sie fragten ihr schon jede Menge Löcher in den Bauch, weil sie beinahe ertrunken wäre. Das reichte erstmal.
 

Ranma traf sie auf dem Schulhof nicht, doch seine Freunde sah sie. Ihn sah sie erst in der Klasse. Er verhielt sich ganz normal, als wäre das gestern gar nicht passiert. Akane würde es nicht anders machen.

Die Zeit verstrich nur sehr langsam. Einer dieser Tage, in dem man das Gefühl hatte die Zeit würde überhaupt nicht voran schreiten.
 

Alle Schüler atmeten auf, als endlich Mittagspause war. Es herrschte strahlender Sonnenschein, doch zur Freude aller, war es nicht so erdrückend heiß, wie in den vergangen Tagen. Akane blickte sich nach Ranma um, doch sie wusste selbst nicht warum.
 

„Nach wem hälst du den ausschaut Akane?“ wurde sie von Sakura in die Seite mit dem Finger gepiekst.

„Niemanden.“ antwortete Akane schnell und hörte auf damit.

„Das sah aber nicht danach aus.“ schmunzelte Yaya.

„Habt ihr auch so Hunger wie ich?“ wechselte das blau-haarige Mädchen schnell das Thema und machte ihre Bento-Box auf. Kasumi übertraf sich jedes mal selbst mit ihren Kreationen.
 

Die anderen schmunzelten über ihre Verhalten und begannen ebenfalls ihre Bento-Boxen zu öffnen.
 

„Was macht ihr heute nach der Schule?“ fragte May in die Runde.

„Also ich werde mir den neuen Laden in der Allee anschauen. Die hatten so süsse Sachen im Schaufenster.“ erzählte Sakura.

„Ui, wirklich? Der würde mich auch interessieren.“ gab Liz von sich.

„Na dann komm doch einfach mit“ lächelte Sakura.

„Nur zu gerne. Akane. May. Yaya. Geht ihr mit?“ erkundigte sich Liz.

„Also ich auf jedenfall.“ antwortete Yaya.

May schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht, ich schaue heute bei meinen Großeltern vorbei.“

„Und du Akane?“ fragte Liz.

„Ich bin nach der Schule mit Juri verabredet.“ erzählte das blau-haarige weibliche Wesen.
 

„Uhhhh. Was macht ihr den? Händchen haltend den sonnigen Tag genießen?“ witzelte Maya und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Haha....sehr witzig. Nein wir treffen uns nur um zu reden.“

„Verstehe. Gibt es da etwas das wir wissen sollten?“ hakte Sakura etwas genauer nach.
 

Zu Akanes Glück läutete die Schulglocke das Ende der Pause ein. Sie war erleichtert. Akane wollte ihren Freundinnen jetzt noch nichts erzählen. Erst wenn sie das mit Juri geklärt hatte.
 

Sie marschierten alle wie brave Soldaten in ihre Klassenzimmer zurück. Die Hälfte war geschafft.
 

In der 3. Stunde hatte Akane Geschichte und lauschte konzentriert den Worten ihres Lehrers. Doch ein kleiner zusammen gefalteter Zettel, der ihr vor die Nase flog holte sie aus ihrer Konzentration. Akane blickte sich um, um zu erfahren von wem sie ihn hatte. Doch keiner machte auf sich aufmerksam. Sie entfaltete den Zettel hinter ihrem Mäppchen um nicht die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich zu ziehen:
 

Gehst du am Freitag mit mir auf das Stadtfest? Ich hol dich um 20 Uhr ab.
 

Ja

Nein

Ich will einen Keks
 

Akane musste über Option 3 schmunzeln. Er machte sich nicht einmal die Mühe seinen Namen drunter zu setzten. Warum auch? Sie kannte seine Handschrift und er wusste das. Sie setzte ihr Kreuz und warf den Zettel dann unauffällig zu Ranma zurück.
 

Der schwarz-haarige Kämpfer las den Zettel und war erfreut. Er hatte ein Date mit Akane am Freitag. Ranma steckte den Zettel ein und versuchte sich auf das Gequatsche das es vorne gab zu konzentrieren. Wann war die Schule endlich aus?
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit läutete die Schulglocke. Das Heilige Signal für das Ende der Tyrannei. Das Ende der Sklaverei.
 

Die ganze Klasse sprang auf. Jeder hatte die letzten Minuten unauffällig seine Tasche gepackt um schnell verschwinden zu können. Auch Akane gehörte zu den Flüchtlingen. Obwohl das nicht ihre Art war. Aber sie wollte das Gespräch mit Juri so schnell es geht hinter sich bringen.
 

Ranma machte sich nach der Schule in die Pizzeria auf. Eigentlich hätte er erst gegen 18 Uhr anfangen sollen, doch sein Chef hatte ihm eine SMS geschrieben, dass er ihn dringend bräuchte. Kein Problem für Ranma. Das hieß dann nur, dass er heute auch früher Heim kommen würde. Mathe musste er noch unbedingt machen, wenn er nicht wieder eine auf den Deckel kriegen wollte.
 

Als Akane zum Treffpunkt lief, sah sie Juri von weitem schon auf sie warten.

„Hallo. Ich hoffe du hast nicht all zu lange auf mich warten müssen?“ fragte Akane.

„Nein. Bin auch erst her gekommen und außerdem, auf dich würde ich Stunden warten, weil ich wüsste es würde sich lohnen.“ lächelte er und nahm ihre Hand.
 

Akane wusste nicht was sie darauf sagen sollte und lächelte nur verlegen. Ihre Hand entzog sie ihm gleich wieder. Die Jüngste der Tendo-Schwestern lief mit Juri in den Park. Dort konnten sie ungestört reden.
 

„Hast du dich gut von dem Unfall am See erholt?“ kam es von Juri.

„Ja natürlich. Der Arzt hat mich untersucht und es fehlte mir nichts. War nur erschöpft und deshalb gestern nicht in der Schule.“

Juri nickte. „Es tut mir wirklich leid, was passiert ist Akane. Du musst mir glauben ich wollte nicht, dass das passiert. Ich hatte solche Angst um dich. Wieso hast du mir nicht erzählt, dass du nicht Schwimmen kannst?“

„Weis nicht. Wir hatten nie darüber gesprochen und mir schien es nicht so wichtig. Ich habe mich nie in so tiefes Gewässer von selbst begeben.“ erzählte Akane.

Juri nickte verständnisvoll. „Es ist alles meine Schuld. Ich hoffe du kannst mir verzeihen Akane. Ich hätte dich fragen müssen und hätte dich nicht so einer Gefahr aussetzen dürfen.“

Akane schüttelte den Kopf. „Natürlich verzeih ich dir Juri. Es ist ja Gott sei Dank alles gut gegangen. Ranma ist ein fantastischer Schwimmer.“
 

„Wo du ihn gerade erwähnst....woher kennst du ihn? Er hat auf mich einen wilden Eindruck gemacht.“

Akane seufzte. „Juri, da gibt es etwas, dass ich dir bisher noch nicht erzählt habe.“

„Da bin ich mir sicher Akane. Von heute auf morgen, kann man nicht alles über eine Person erfahren und ich möchte alles über dich erfahren Akane.“ lächelte Juri und zupfte eine Blümchen von einem niedrig hängenden Ast für sie.
 

Akane nahm das Blümchen lächelnd und beschäftigte ihre Hände damit.

„Juri ich habe Ranma vor vielen Jahren kennen gelernt. Unsere Väter sind befreundet und kamen auf die glorreiche Idee das wir später einmal heiraten sollten und haben uns verlobt. Weder Ranma noch ich waren davon begeistert, aber wir konnten es nicht ändern und so hat Ranma und sein Vater ab dem Tag bei uns gelebt. Er sollte mal unseren Dojo übernehmen. Ranma hat mir und meiner Familie sehr viel Ärger bereitet, aber er ist kein schlechter Kerl. Du kannst wirklich alles über ihn sagen, dass er grob ist, stur und arrogant, aber er kann auch anders.“
 

„Verzeih das ich dich unterbreche Akane, aber eines muss ich jetzt wissen. Er ist jetzt dein EX-Verlobter richtig?“

Sie nickte.

„Okay. Für einen Moment hatte ich Angst, er stünde unserer Zukunft im Weg. Meine Eltern freuen sich darauf, dich kennen zu lernen.“ atmete Juri erleichtert auf.
 

„Lässt du mich bitte fertig erzählen Juri?“

„Natürlich Akane. Fahr fort.“
 

„Ranma und ich hatten vor mehr als 4 Monaten einen heftigen Streit. Ich löste die Verlobung und Ranma zog aus, seit dem hatte ich nichts mehr mit ihm zu tun und sehe ihn nur in der Schule, da wir in die gleiche Klasse gehen.“
 

„Das war sicherlich nicht leicht für dich Akane. Ich bewundere deine Stärke.“
 

„Juri...was ich dir sagen möchte...ich mag dich. Du bist ein anständiger Kerl und jedes Mädchen würde tauschen um an meiner Stelle zu sein, aber ich kann deine Eltern nicht kennen lernen.“

„Was sagst du den da Akane? Natürlich kannst du. Ich möchte das du sie kennen lernst. Sie werden dich so mögen wie ich es tue.“

Akane fiel es nicht leicht dieses Gespräch zu führen. Die ersten Tränen kullerten ihre Wange hinunter.

„Bitte verzeih mir. Ich habe die Zeit mit dir sehr genossen, aber ich kann nicht. Ranma empfindet immer noch etwas für mich und ich habe auch noch Gefühle für ihn. Ich dachte ich wäre sie los, aber ich habe mich geirrt . Es tut mir leid Juri, ich kann mit dir nicht zusammen sein.“
 

Juri blieb stehen und Akane konnte ihm ansehen, dass er das gerade Gehörte verarbeitete.
 

„Und ich dachte wirklich, du fühlst das selbe wie ich. In dir hatte ich meine Seelenverwandte gesehen.“

Er lachte kurz bitter. „So kann man sich irren.“
 

„Juri, wenn du mir verzeihen kannst, vielleicht können wir dann Freunde sein und von vorne anfangen.“

„Ich denke nicht Akane. Meine Freunde suche ich mir selbst aus. Wenn du mich entschuldigst, es warten wichtige Angelegenheiten auf mich. Ich wünsch dir alles Glück mit deinem Wilden.“
 

Mit diesen Worten lies Juri Akane im Park alleine stehen und lief zur Hauptstraße zurück um sich ein Taxi zu nehmen.
 

Das blau-haarige Mädchen wischte sich die Tränen von den Wangen. Sie konnte seine Reaktion verstehen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sein Verhalten sie verletzte. Es war nicht ihre Absicht gewesen, seine Gefühle zu verletzen.
 

Akane lief durch den restlichen Park alleine und nahm den langen Weg nach Hause. Juri tat ihr Leid. Doch sie bereute es nicht, dass sie ihm reinen Wein eingeschenkt hatte. Ranma war ihre Zukunft. Ihr Fels in der Brandung, auf den sie sich immer verlassen konnte. Egal was zwischen ihnen vorgefallen war.
 

Jetzt musste sie ihm nur sagen, dass sie seine Gefühle erwiderte. Ranma hatte es geschafft ihr seine Gefühle zu Offenbaren. Sie konnte das auch. Allein bei dem Gedanken daran, liefen Akanes Wangen rot. Sie hatte noch nie jemanden ihre Liebe gestanden. Es gab für alles ein erstes Mal.
 

Im Restaurant war ganz schön viel los und Ranma lief sich die Füße wund. Wobei Alana schon eine Stunde früher angefangen hatte wie Ranma. Die beiden nutzten jede Verschnaufpause die sie kriegen konnten.
 

Es begann bereits zu dämmern, als endlich ihre Ablöse kam. Sie zogen schon fast synchron ihre Schürzen aus und gingen sich umziehen. Als Ranma aus der Umkleide kam, stand sein Kumpel Li vor ihm.
 

„Der Kavalier ist wieder da. Ein Date mit Alana?“ fragte Ranma grinsend.

„Bingo. Warum sollte ich auch dich von der Arbeit abholen?“ lachte Li und strahle anschließend Alana an, die aus der Umkleide kam.
 

„Ich sehe schon Schatz. Du hintergehst mich mit einer meiner besten Freunde. Hätte nicht gedacht, dass du so hinterhältig bist.“ gab Ranma tod ernst von sich und blicke Alana an.

Alana lachte und boxte Ranma in die Schulter.

„Sag doch sowas nicht. Und warum bekomme nur ich Anschiss, Li hat auch Schuld.“

„Von dem hab ich nichts anderes erwartet.“ antwortete Ranma und wich einem Schlag von Li aus.
 

„Na vielen Dank auch Ranma.“ gab Li von sich.

„Immer wieder gern mein Freund. Alana ich habe morgen frei, brauchst mich also nicht abholen.“

„Na alles klar. Was machst du den morgen?“ fragte das Mädel neugierig.

„Bin für das Stadtfest verabredet“ zwinkerte Ranma den beiden zu. „Na dann euch beiden noch viel Spass, ich darf jetzt noch Mathe machen.
 

„Danke Ranma. Bis morgen in der Schule.“ verabschiedete sich Li.

„Komm gut Heim.“ rief Alana hinterher und zack war Ranma auch schon aus der Tür draußen.
 

Er beeilte sich mit dem nach Hause kommen. Wenn er sich recht erinnerte, war Mathe gar nicht mal so wenig.
 

Als Akane vom Park Heim kam, war keiner der restlichen Familienmitglieder da. Das kam ihr ganz gelegen, so würde keiner Fragen über ihre verquollenen Augen stellen. Sie ging in Ihr Zimmer und suchte ihren Trainingsanzug raus. Etwas Meditation und Training konnte nicht schaden. Gedacht. Getan.
 

Das blau-haarige Mädchen nahm mitten im Dojo im Schneidersitz platz und sammelte sich. Sie dachte über Ranma und sich nach und darüber wie sie ihm ihre Liebe gestehen sollte. Nach einer Weile verbannte sie die Angelegenheit aus ihrem Kopf und versuchte ihre innere Mitte und Ruhe zu finden. Sie war viel zu schlecht in Form. Früher hatte sie das innerhalb weniger Minuten bewerkstelligt.
 

Kaum das Ranma in seiner Wohnung ankam, schmiss er alles von sich und ging erstmal unter die Dusche. Schnappte sich einen Apfel aus der Küche und machte sich an seine Mathearbeiten. Mit den ersten 4 Aufgaben hatte er zu kämpfen, doch die restlichen erschienen ihm anschließend lächerlich leicht. Nach dem er Fertig war, streckte er sich ausgiebig und warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits mal wieder spät und Zeit für ihn ins Bett zu gehen. Ranma seufzte. Er hätte gerne Akane bei sich gehabt. Der schwarz-haarige Junge krabbelte ins Bett und schloss die Augen um den gestrigen Abend mit seiner Ex-Verlobten revue passieren zu lassen. Er schlief ein dabei.
 

Akane hatte sich beim Training total verausgabt. Nach einer wohltuenden Dusche, gab es Abendessen und ohne umschweife ging Akane auf ihr Zimmer. Sie blickte auf ihr Handy. Vielleicht hatte sich Juri bezüglich ihres Gespräches gemeldet. Dem war aber nicht so. Sie legte ihr Mobiltelefon auf die Seite und setzte sich auf ihr Bett. Morgen würde sie mit Ranma ausgehen und sie freute sich auf den Abend mit ihm. Akane würde ihm sagen was sie fühlte und alles andere auf sich zukommen lassen.
 

FREITAG
 

Es war ein Morgen wie er im Buche stand.

Akane hatte verschlafen und fluchte beim fertig machen ohne Unterbrechung. Mitten in der Nacht hatte ihr Wecker seinen Geist aufgegeben. Sie hatte nicht mal mehr Zeit zum frühstücken. Ihre Familie saß Seelenruhig am Tisch und genoss wie jeden morgen das Frühstück von Kasumi. Genma die verfressene Socke haute sich wie üblich den Wans voll und ging anschließend als Panda Faulenzen.
 

„Tut mir leid Kasumi, ich habe keine Zeit mehr zum frühstücken.“ stürmte Akane die Treppe runter.

Kasumi wäre aber nicht Kasumi, wenn sie auf so etwas nicht vorbereitet wäre. Sie reichte ihrer kleinsten Schwester ihr Mittagessen, in dem sich ein Extra Apfel befand, den sie unterwegs Essen konnte.

„Ich habe dir etwas mehr eingepackt. Hab einen schönen Schultag.“ winkte Kasumi ihrer Schwester hinterher und nahm dann wieder am Frühstückstisch platz.
 

„Musst du nicht auch los Nabiki?“ fragte ihr Vater Soun.

Der Geldgeier schüttelte den Kopf. „Die erste Stunde fällt bei uns heute aus.“

Soun nickte und beschäftigte sich weiter mit seiner Zeitung.
 

Doch dann fiel dem 3-fachen Familienvater wieder etwas ein.

„Gibt es Neuigkeiten wegen Ranma und Akane?“ fragte er Nabiki. „Mir ist aufgefallen, das Akane wieder angefangen hat zu trainieren.“

„Stimmt. Sie hat gestern ganz schön hart im Dojo trainiert.“ gab Kasumi von sich.

„Vielleicht ist das ein gutes Zeichen.“ keimte in Soun Tendo die Hoffnung.

„Wer weis, wer weis.“ sagte Nabiki nur und widmete sich ihrem grünen Tee.
 

Akane kam gerade noch rechtzeitig in die Schule. Als die Glocke ertönte, betrat sie so eben das Klassenzimmer. So spät war sie noch nie dran gewesen. Der Lehrer blickte Akane verwundert an und diese setzte sich schnell an ihren Platz. Im rennen hatte sie ihren Apfel verdrückt, damit ihr Magen im Unterricht nicht zu knurren begann. Das wäre ihr zu peinlich gewesen.
 

Die Mittagspause rückte schnell näher und die ganzen Schüler machten sich auf dem Gelände breit.
 

„Hey Ranma, was machst du nach der Schule?“ fragte Mike.

„Nichts. Bin aber für heute Abend fürs Stadtfest verabredet“ erzählte Ranma.

„Das wollte ich dich gestern schon fragen, mit wem gehst du? Etwa mit Akane?“ hakte Li nach.

Auf Ranmas Gesicht zeichnete sich ein Grinsen ab.

„Dein ernst jetzt? Akane geht mit dir aus? Wie hast du das geschafft? Verzeiht sie dir, weil du sie gerettet hast?“ kam es von Korro.
 

Ranma musste leicht lachen. „Abwarten. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“

„Na dann viel Glück!“ grinste Li.

„Danke.“

„Wie wärs wenn wir nach der Schule in die Spielhalle gehen? fragte Mike.

„Ich wäre dabei“ antwortete Korro.

„Ich auch.“ gab Li von sich

„Ich habe auch nichts gegen.“ stimmte Ranma zu.
 

„Klasse, dann könnt ihr alle bei Tekken wieder verlieren und weinen.“ lachte Mike.

„Ja von wegen Mike...Diesmal bist du fällig!“ ballte Korro die Faust.
 

„Und wie ist der neue Laden in der Allee?“ fragte Akane ihre Freundinnen.

„Er ist super. Ich habe viel zu viel Geld dort gelassen. Sie haben sehr viele schöne Dekosachen und auch Schmuck.“ schwärmte Yaya.

Sakura und Liz mussten lachen.

„Sie hatte ständig irgend etwas in der Hand, dass noch süsser war, als die vorherige Sache.“ grinste Liz.
 

„Akane wie war dein Treffen mit Juri eigentlich?“ kam es von Maya.

Das blau-haarige Mädchen machte einen kräftigen Atemzug.
 

„Ich habe die Sache mit Juri gestern beendet.“ sagte Akane gerade heraus.

Ihre Freundinnen schauten sie an und erwarteten mehr von ihr zu hören.

„Seit ihr gar nicht überrascht?“ fragte Akane verwirrt.

Sakura lächelte. „Nein warum auch. Wir wissen doch, dass dein Herz für Ranma schlägt.“

„Aber....aber ich wusste es bis vor kurzem nicht einmal selbst.“

„In solchen Dingen warst du schon immer etwas langsam Akane.“ klärte Liz sie auf.
 

„Was hat dir den Anstoss dafür gegeben?“ hakte May nach.

Und so erzählte Akane ihren Mädels was Mittwoch Nacht mit Ranma passiert war.
 

Ihre Freundinnen waren alle entzückt von dieser Geschichte.

„Das könnte aus einem Manga stammen.“ schwärmte Liz und driftete mit ihren Gedanken ab.

„Ohje, Liz befindet sich nicht mehr unter uns. Heute Abend geht ihr jetzt zusammen aus?“ kam es von Sakura.

„Ja. Wir gehen auf das Stadtfest. Er holt mich ab.“ antwortete das blau-haarige Mädchen.

„Und? Wirst du es ihm endlich sagen, damit ihr dem Sonnenuntergang entgegen laufen könnt?“ lachte Yaya.

„Was habt ihr alle mit eurem Sonnenuntergang???? Ich werde versuchen es ihm heute Abend zu sagen.“

„Uiiii, ist das aufregend.“ quietschte Liz.
 

„Jetzt kann gar nix mehr schief gehen und wir haben endlich ein Happy End. Ihr zwei könnt gar nicht ohne einander existieren.“ sagte Maya.
 

Akanes Wangen färbten sich rot. Das ganze Gerede darüber machte sie nervös.
 

Die Schulglocke beendete die letzte Mittagspause für diese Woche und alle liefen in ihre Klassen zurück.
 

Akane und Ranma schrieben in den verbliebenen Stunden eine unangekündigte Arbeit in Mathe. Aber ihre Lehrerin war so gnädig, vorher mit Ihnen die Hausgaben zu korrigieren, bevor sie die Arbeit auspackte.

Die ganze Klasse stöhnte auf und Ranma war so froh, dass er sich damit gestern Abend noch beschäftigt hatte. Es zahlte sich auch aus für ihn. Seine Hausaufgaben waren richtig gewesen und auch mit der Arbeit tat er sich leicht. Vielleicht konnte er damit seinen Notenschnitte etwas verbessern.
 

In den letzten 2 Schulstunden bekamen Sie die Neuverfilmung von Romeo und Julia gezeigt und so verliefen diese Stunden entspannt.
 

Schule aus. Wochenende an. Akane wusste nicht, wann es beschlossen wurde. Doch ihre Freundinnen waren der Meinung, das Akane für ihr Date mit Ranma auch ein ganz besonders schönes Kleid bräuchte und so war nach der Schule Shopping angesagt. Es interessierte sie gar nicht, dass Akane viele schöne Kleider im Schrank hatte. Ihre Argument: Ranma kannte die Kleider alle schon, schließlich kannten sie sich nicht erst seit gestern. Dagegen konnte Akane überhaupt nicht argumentieren und so lies sie es über sich ergehen.
 

3 Stunden später mit ihren Freundinnen, hatten sie 7 Läden durchforstet und das Ergebnis: sie hatte 2 neue Kleider, mit passenden Schuhen, Schmuck und Handtaschen. Akane musste nicht mal ein Vermögen dafür bezahlen.
 

Die jüngste der Tendos war froh, als sie Daheim war. Man konnte sagen was man will, aber einkaufen war anstrengend um so länger man es tat.
 

Ihre Familie war mal wieder ausgeflogen. Nur Genma lag außen im Garten und schien ein Schläfchen zu halten.
 

Akane verzog sich in ihr Zimmer und betrachtete ihre neuen Sachen in Ruhe. Die Kleider waren wirklich hübsch. Ranma würden sie sicherlich an ihr gefallen. Da die Ex-Verlobte von Ranma noch jede Menge Zeit hatte, bis sie abgeholt werden würde, zog sie sich um und ging in den Dojo hinunter um zu trainieren.
 

Ranma vergnügte sich mit seinen Freunden in der Spielhalle. Sie führten sich wie 12 Jährige auf und es war ihnen egal. Jeder Sieg über den anderen wurde gefeiert als wäre er für die Geschichte der Welt bedeutend.
 

Die Kerle jagten ihr ganzes Kleingeld in die Automaten bevor sie gingen. Mike mit seinen Joystick Händen blieb in Tekken der unangefochtene Sieger. Zum Leidwesen von Korro.
 

Die Freunde gingen noch zu Shampoo und aßen gemeinsam Ramen bevor sich ihre Wege trennten.
 

Ranma hatte keine ganze Stunde mehr bevor er Akane abholen musste. So beeilte er sich nach Hause zu kommen, sprang unter die Dusche, zog sich etwas bequemes an und machte sich auch gleich wieder auf den Weg Akane abzuholen.
 

Der junge Saotome fragte sich ob er seinem Vater begegnen würde. Den alten Sack hatte er zuletzt bei seinem Auszug aus dem Tendo-Anwesen gesehen. Vermutlich war er mittlerweile Rund wie ein Sumoringer, weil er seine Portion mit verdrückte.
 

Ranma war ganze 15 Minuten zu früh, als er zum Tendo-Anwesen kam. Er sprang auf das Vordach von Akanes Zimmer, doch da war sie nicht. Der Wind trug dem schwarz-haarigen Jungen Kampflärm ans Ohr.

Er wunderte sich, ob sie jetzt wirklich trainieren war. Mit ein paar Katzensprüngen landete Ranma auf dem Dach des Dojos und hüpfte von dort hinunter. Er blieb im Türrahmen stehen und beobachtete sein Herz. Sie war wirklich am trainieren. Und so wie sie am schwitzen war, sah es aus als hätte sie nicht erst vor einer Stunde begonnen.
 

Ihre Technik war wirklich schlecht. Sie war schon um einiges besser gewesen. Akane übte ihren hohen Tritt und hatte Ranma den Rücken zugedreht. Er schmunzelte und näherte sich seiner Ex-Verlobten auf leisen Sohlen von hinten. Bei ihren nächsten Kick, kickte er ihr Standbein weg. Akane kreische vor Überraschung auf und bereitete sich psychisch darauf vor den Boden zu küssen, doch der charmante Ranma fing sie, bevor sie diese schmerzhafte Erfahrung machen musste.
 

„Deine Kicks sahen schon mal besser aus. Und dein Standbein hielt schon mal mehr aus.“

Akane keuchte und blickte Ranma irritiert an.

„Was machst du hier?“ fragte sie und löste sich aus Ranmas Rettungsgriff.

„Wir haben gleich 20 Uhr. Du erinnerst dich? Das Stadtfest?“

„Was?! Ist es wirklich schon so spät? Das tut mir leid. Ich habe die Zeit total vergessen.“

„Ist doch nicht so wild. Geh duschen und mach dich fertig. Ich warte der weilen unten im Garten auf dich.“
 

Akane nickte und verdrückte sich schnell aus dem Dojo. Sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden, diese kühlten aber schnell wieder ab als sie an seine Kritik dachte. Ein „Blödmann.“ murmelte sie vor sich hin, als sie in ihr Zimmer ging.
 

Während Akane sich duschte und fertig machte, setzte sich Ranma auf die Veranda zum Garten hinaus.

Wie oft war er in diesen blöden Teich gefallen, als er mit seinem Vater gekämpft hatte. Oder wie oft hatten sie die Wand stellenweise reparieren müssen. Sie war ein Mosaik aus neuen und alten Steinen. Der Kämpfer hing seinen Gedanken nach, während er die Ruhe genoss und auf seinen Trampel wartete.
 

Die jüngste der Tendo-Schwestern machte so schnell sie konnte. Eigentlich mochte sie es nicht, wenn sie sich so stressen musste, aber diesmal war sie selbst dran schuld. Akane brauchte eine halbe Stunde, bis sie mit Duschen, Haare waschen, anziehen und Accessoires anlegen fertig war. Sie warf einen Blick in ihren Spiegel und fand sich hübsch. Wehe es würde jetzt nicht Ranma gefallen.
 

Akane eilte die Treppen hinunter und fand Ranma in der Tür zur Gartenveranda sitzen. Er hatte den Kopf an den Rahmen gelehnt und blickte in den Garten raus. Die Sonne verlieh diesem Bild einen Hauch von Magie. Ihr Herz begann etwas schneller zu Klopfen. Ranma sah schon wirklich gut aus, so wie er da gerade saß.
 

Sie lief auf ihn zu und Ranma drehte seinen Kopf zu ihr.

„Wow. Ist das ein neues Kleid, dass du da trägst? Es steht dir sehr gut.“

Akanes Wangen färbten sich leicht und sie winkte ab. „Ich habe es schon seit einer Weile“ verdrehte sie die Wahrheit lächelnd.

„Wenn du alles hast, dann lass uns los gehen.“

Ranmas Herz nickte. Er stand auf und so verliesen die das Tendo-Anwesen.
 

Die Stimmung war etwas komisch zwischen ihnen. Keiner von beiden wusste so recht was er sagen sollte.
 

„Wie lief die Mathe Arbeit heute bei dir?“ begann Akane schließlich.

„Nicht schlecht. Habe ein gutes Gefühl und bei dir?“

„Ich finde sie war leicht, wenn man die Hausaufgaben gemacht hatte.“

Ranma stimmte nickend zu und die beiden schwiegen wieder.
 

Das Stadtfest war voll im Gange als sie ankamen. Überall standen kleine Buden, an den man Spiele spielen oder leckeres Essen bekommen konnte. Ranma steuerte gleich auf einen Stand mit Yakitori-Spieße.
 

„Du hast doch sicherlich Hunger nach deinem Training oder Akane?“

„Ja schon.“

Ranma kaufte einige Spieße und hielt Akane die Spitze hin zum abbeißen. Mit hochrotem Kopf kam sie seiner stummen Aufforderung nach und kaute verlegen.

Der schwarz-haarige Kämpfer schmunzelte und drückte ihr den Pappteller mit den Spießen in die Hand. Für sich kaufte er ein paar Mitarashi-Dango-Spieße. Er konnte ein dutzende dieser leckeren Spieße verdrücken.
 

Da beide den Mund voll hatten, schlenderten sie durch die Reihen und schauten sich an was es so alles gab. Akane blieb vor einem Goldfischhändler stehen, bei dem man sie gewinnen konnte.

„Ich glaube ich versuche jedes Jahr einen Goldfisch zu gewinnen und jedes mal scheitere ich daran.“ erzählte Akane Ranma während sie ihren letzten Spieß verdrückte.
 

„Dann lass doch später auf dem Rückweg schauen, ob du dieses Jahr mehr Glück hast.“ schmunzelte Ranma und Akane nickte lächelnd.

Sie entsorgten ihren Müll vom Essen und machten sich daran ins Zentrum des Geschehens vorzudringen, wo es auch die eine oder andere Show zu bewundern gab. Um so näher sie diesem Zentrum kamen um so voller wurde es und Ranma nahm Akanes Hand in seine um sie nicht zu verlieren.
 

Ranmas Hand fühlte sich warm und zart an. Akane verstärkte ihren Griff um seine Hand. Sie schlängelten sich durch die Massen und kamen rechtzeitig zum Beginn der Show der Feuerspucker. Akane war wie gebannt. Sie liebte Feuerspucker. Schon als kleines Kind fand sie sie faszinierend. Daran hatte sich bis heute nichts geändert. Ranma beobachtete wie viel Freude ihr die Show bereitete. Er war froh, dass sie es noch rechtzeitig geschafft hatten.
 

Die Masse spendete bei jedem Trick Applaus und man konnte meinen Akane wäre die lauteste unter ihnen gewesen. Als die Show vorbei war, konnte Ranmas Ex-Verlobte ihre Begeisterung nicht im Zaun halten.
 

„Hast du das gesehen Ranma? Der Feuerball war so riesig. Unglaublich was die alles können.“

„Ja ist wirklich cool, was die drauf haben.“ stimmte er ihr zu. „Ich wusste gar nicht, dass es dieses Jahr auch ein Feuerwerk gibt.“ meinte Ranma während er auf ein Plakat blickte.

„Wirklich? Ein Feuerwerk gab es bisher noch nie. Wo findet es statt?“

„Das steht nicht da. Aber ich vermute man wird es vom ganzen Gelände aus sehen können.“ meinte Ranma.
 

Die beiden schlenderten umher und die Massen lichteten sich, doch keiner erachtete es für notwendig, die Hand des anderen los zu lassen. Sie gönnten sich ein Eis und lachten über die Clown die überall kleine Showeinlagen zeigten. Diese beklemmende Stimmung die am Anfang des Abends zwischen ihnen herrschte, hatte sich vollständig in Luft aufgelöst. Die beiden waren ausgelassen und genossen den gemeinsamen Abend.
 

Es gab viel zu sehen. Eine Trommelgruppe marschierte durch die Straßen und animierten alle zum Rhythmus mit zu wackeln. Showkämpfe wurden gezeigt. Menschen mit Losbeuteln verkauften ihre Lose für die große Tombola. Kinder konnten sich an Schminkhütten als Tiere anmalen lassen. Es gab niemanden, der keinen Spass am Stadtfest hatte.
 

Die Zeit verflog wie in Windeseile und so waren Akane und Ranma ganz überrascht, als alle Lichter ausgingen und die Masse im Chor ein „Ohh“ und „Aahh“ von sich gab. Das Feuerwerk hatte begonnen. Ranma hatte mit seiner Vermutung recht gehabt, es war von überall her zu sehen, doch einen besseren Blick wollte er trotzdem haben.
 

„Halt die fest Akane.“ gab er nur kurz von sich.

„Was warum?“ Das blau-haarige Mädchen hatte kaum ausgesprochen, da wurde sie schon von Ranma auf die Arme genommen und er sprang mit ihr auf eines der stabileren Stände.

„Puuuhh. Das wäre doch gar nicht nötig gewesen Ranma.“

„Das seh ich anders.“
 

Im sitzen, setzte er Akane zwischen seine Beine und umarmte sie von hinten. Dem blau-haarigen Mädchen lief alles Blut in den Kopf und sie machte sich Gedanken darum, dass man sie so sitzend sehen könnte,

doch sie warf ihre Bedenken schnell über Bord als sie dem Feuerwerk ihre Aufmerksamkeit schenkte.
 

Sachte und mit klopfendem Herzen lehnte sich Akane gegen Ranma. Sie spürte seinen Atem an ihrem linken Ohr. Es war schön ihm so nahe zu sein. Die beiden saßen eine Weile auf dem Dach und bestaunten das Feuerwerk. Alle Besucher hatten inne gehalten und blickten da wo sie gerade standen in den Himmel hinauf.

Niemand bewegte sich.
 

Als es vorbei war klatschte und jubelte die Menge vor Begeisterung.
 

„Sollen wir weiter?“ hauchte Ranma Akane ins Ohr und lies sie erschaudern.

Sie nickte nur verlegen und mit einem Katzensprung hatte Ranma sie beide wieder auf den Boden befördert.
 

Ranma nahm wie selbstverständlich Akanes Hand in seine und bahnte sich einen Weg zum Goldfischhändler.
 

**Das wäre der perfekte und romantischste Augenblick überhaupt gewesen um es es ihm zu sagen** schimpfte Akane in Gedanken mit sich selbst. **Vielleicht hätte er mich aber auch überhaupt nicht gehört und ich hätte es wiederholen müssen. Wie sage ich es ihm nur ohne im Boden zu versinken?**
 

Akane lies sich von Ranma durch die Menge führen und so gelangen sie nach einer Weile zum Goldfischhändler.
 

„Also Akane, dann probier doch jetzt mal dein Glück.“ meinte Ranma und lies ihre Hand los.

Die jüngste der Tendo-Schwestern musste den Implus unterdrücken, seine Hand wieder zu ergreifen. Sie hatte sich schnell daran gewöhnt. Sie nickte ermutigt und setzte sich auf den kleinen Hocker, der vor dem alten Mann aufgestellt war, dem die Hütte gehörte.
 

„Du kennst die Regeln?“ fragte der Alte mit einer sehr tiefen und wohlklingenden Stimme.

Akane nickte und schluckte.
 

Der Alte zeigte Akane wo die Kugel sich befand und mischte die 3 umgedrehten Becher so schnell, dass sie ihm kaum folgen konnte. Ranma war überrascht wie schnell der Alte war. Er hatte angenommen, Akane würde sich nur wie Godzilla anstellen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte der alte Mann auf zu mischen und nahm die Hände von den Bechern.

„Unter welchem ist die Kugel?“ fragte er Akane und diese saß wie ein Häufchen Elend auf dem Hocker. Sie konnte ihm von Anfang an nicht folgen und konnte nur raten unter welchem Becher sie steckte.
 

Akane wählte die goldene Mitte und lag damit völlig falsch. Wie hätte es auch anders sein können. Sie seufzte enttäuscht und stand auf.
 

„Vielleicht beim nächsten Mal junges Fräulein.“ versuchte der weiß-haarige Alte sie auf zu muntern, doch Akane probierte es schon zu viele Jahre um daran zu glauben.
 

„Lass uns gehen Ranma.“

„Nein, warte. Jetzt möchte ich es mal probieren.“ Mit einem frechen Grinsen setzte er sich auf den Hocker und gab dem alten Mann mit seinem Nicken zu verstehen, dass er los legen konnte.

Dies lies sich dieser nicht zwei mal sagen. Er legte die Kugel zu Beginn in die Mitte und fing dann das mischen an. Ranma hatte Schwierigkeiten ihm zu folgen, so schnell wie er war, doch hatte er diese Handarbeit schon irgendwo mal gesehen. Der junge Saotome wählte links und griff genauso daneben wie Akane.

„Was?! Okay nochmal.“
 

Akane schüttelte den Kopf. Da hatten sie wieder etwas begonnen. Ranma würde mal wieder nicht locker lassen, bis er es geschafft hatte zu gewinnen. Er war zu stur um bei so etwas als Verlierer hervor zu gehen.
 

Ranma und der alte Mann spielten insgesamt 9 Spiele, bis Ranma es einmal aus Glück schaffte die Kugel zu finden. Der Mann war einfach zu schnell. Egal wie konzentriert Ranma seine Hände verfolgte, er konnte sie nicht mit Gewissheit ausmachen. Der Kämpfer sprang auf und freute sich wie ein kleines Kind über seinen Sieg. Fremdschämen war angesagt. Der alte Mann schmunzelte, strich sich einen Bart glatt und packte für die zwei Hübschen einen Goldfisch im Beutel ein. Er reichte ihn Ranma und dieser reichte ihn gleich an Akane weiter mit den Worten „Wehe du lässt ihn draufgehen.“
 

Ranmas Ex-Verlobte pustete die Backen auf und riss den Goldfisch an sich.

„Du bist so ein Idiot.“

Saotome grinste nur und drückte Akane einen Kuss auf die Wange. Ihre Backen wurden augenblicklich rot. Wie konnte er das nur in der Öffentlichkeit machen??!!! Sonst wer hätte sie dabei beobachten können.
 

Es war spät und äußerst finster um das Fest herum. Bei der ganzen Festbeleuchtung könnte man fast meinen es wäre Tag. Sie liefen gemütlich nach Hause und überlegten sich einen Namen für den Fisch.
 

„Nenn ihn doch Godzilla.“ schlug Ranma vor und machte zur Sicherheit einen Schritt zur Seite.

„So nenne ich ihn ganz bestimmt nicht! Er ist ein Fisch und kein Dinosaurier.“

„Lass dich von dem äußeren nicht täuschen.“ grinste Saotome und kassierte einen vernichtenden Blick von seiner Ex-Verlobten.

„Ich werde ihn Goldi nennen.“

„Wie einfallsreich von dir Akane...“

„Lass mich! Du hast ihn mir geschenkt, also kann ich ihn nennen wie ich will.“

„Also schön. Goldi viel Glück mit ihr als Herrin.“

„RANMA!!“

Er lachte, nahm Akanes freie Hand und drückte ihr einen Kuss darauf.

„Voll schleimen hilft dir da auch nicht mehr.“ sagte sie verlegen und betrachtete den außergewöhnlichen Goldfisch.
 

Sie blieben vor dem Tendo Anwesen stehen das im Dunkeln lag. Das einzige Licht spendete eine Laterne die ein paar Meter weiter weg stand.

„Da wären wir.“ meinte Ranma und erntete ein Nicken von Akane.
 

„Saotome, hast du den Sicherungskasten endlich gefunden?“

„Nein, wie den auch. Ich sehe nichts! Es ist stock dunkel alter Freund, falls du das bemerkt hast.“

„Such weiter, wie sollen wir so unsere Go-Partie zu ende spielen?“

„Ja ja, ich bin dabei.“

„Vater hier hast du die neue Glühbirne.“ kam Kasumi ins Wohnzimmer hinzu.

„Wie lang braucht ihr den um eine Glühbirne zu wechseln?“ gab Nabiki motzend ihren Senf dazu.
 

„Sind es nur wir oder hat es vielleicht in der Nachbarschaft auch die Sicherung raus gehaut?“ fragte Saotome laut und haute sich anschließend das Knie an irgend einem niedrigen Tisch an.

„Moment, ich schaue gleich mal.“ antwortete Soun und blickte aus dem Fenster neben der Eingangstüre.
 

„Saotome!!! Saotomeeee!!“ halb schreiend und flüstern.

„Was den? Ich hab den Kasten noch nicht gefunden.“

„Der Sicherungskasten ist jetzt unwichtig, komm sofort her.“

„Was so interessant da draußen?“ fragte Nabiki und gesellte sich zu ihrem Vater.

„Kasumiiiii. Komm schnell.“
 

Genma und Kasumi gesellten sich zu den anderen und erblickten Ranma und Akane die auf der Straße vor dem Haus standen.
 

„Waren die beiden etwa aus?“ fragte Soun. „Wieso wusste ich nichts davon?“ wurde das Familienoberhaupt ganz hysterisch.

„SSCHHHHH. Wenn du so weiter schreist, hören sie dich vielleicht draußen alter Freund.“ meinte Genma und so drückten sich beide Familien vor dem Fenster rum und beobachteten die beiden.
 

„Vielen Dank für die Einladung und für Goldi. Er bekommt ein schönes grosses Glas.“ sagte Akane und wusste so gar nicht wo sie hinschauen sollte. Das war so ein peinlicher Tschüssmoment wie sie in den Mangas immer vor kamen.

„Gern geschehen.“ schmunzelte Ranma.

„Ich geh dann mal rein. Gute Nacht Ranma.“

Das blau-haarige Mädchen drehte auf dem Absatz rum und wollte sich davon stellen, doch Ranma lies sie nicht so schnell gehen.
 

Er hielt sie an der Hand zurück, verflocht seine Finger mit ihren und eliminierte den Abstand zwischen ihnen. Zärtlich strich er ihr mit der anderen Hand eine blaue Strähne aus dem Gesicht und lies sie auf ihrer Wange ruhen. Akane schloss die Augen und lies sich von Ranma küssen.
 

Die Familie Saotome und Tendo war im Haus leise am ausflippen. Das war DAS Ereignis des Jahres. Diese ganzen Jahre, in denen sie dachten die beiden würden sich nie finden, hatten endlich ein Ende. Alle vier grinsten über beide Backen und konnten es nicht fassen. Die beiden Väter beglückwünschten sich selber im Flüsterton.
 

Ranma löste seine Lippen von Akanes und blickte ihr tief in die Augen.

„Sag es mir.“

„Was soll ich dir sagen?“ stellte sich Akane dumm. Es fühlte sich an, als würde ihr Herz jeden Moment aus ihrer Brust springen.

„Sag es mir.“ flüsterte Ranma und küsste sie erneut. Das blau-haarige Mädchen lies sich nur zu gerne von ihm küssen. Ranma lies erneut von ihren Lippen ab.

Ihre Wangen waren so rot wie reife Tomaten und Akane fand den Boden nur all zu interessant. Ranma fand es zu süss und schmunzelte. Akane verstärkte ihren Griff um Ranmas Hand.

„Nur wenn du es zuerst sagst.“ meinte Akane ganz kleinlaut und Ranma musste grinsen.

Er musste ihr Herzklopfen hören, es klopfte viel zu schnell und viel zu stark. Des weiteren mussten tausende von Schmetterlingen in ihrem Bauch eine Party feiern. Der junge Saotome hob Akanes Kinn sachte an, damit sie ihn anschaute.

„Ich liebe dich Akane. Du bist die einzige die ich mir an meiner Seite wünsche.“

Akane warf sich Ranma an den Hals und umarmte ihn. Sie flüsterte ihm „Ich liebe dich auch.“ ins Ohr und Ranma drückte sie fest an sich. Er würde sie mehr gehen lassen.
 


 

3 MONATE SPÄTER
 

Akane kuschelte sich an Ranma und zeichnete seine Muskeln mit dem Finger nach. Er gähnte herzhaft und drückte seiner Verlobten einen Kuss auf den Haaransatz.
 

„Morgen Süsse.“

„Guten Morgen Ranma.“
 

Akane setzte sich auf und setzte sich auf Ranma.

„Du solltest wissen, dass ich das nicht als Guten Morgen Kuss akzeptiere“ lächelte sie und beugte sich zu ihm runter um sich einen richtigen Kuss von ihm zu holen. Ranma schmunzelte und legte seine Hände unter ihrem Schlafshirt auf ihre Taille. Er liebte ihre Haut. Sie fühlte sich viel zu gut an um wahr zu sein. Akane küsste Ranma lange und er genoss es in vollen Zügen.
 

„Wir kommen zu spät.“ nuschelte Akane an seinen Lippen und machte sich bereit sich wieder von ihm zu erheben.

„Wir sind doch schon verlobt. Für was eine Party schmeißen?“ grummelte Ranma und lies seine Hände über Akanes tollen Po wandern. Sie schmunzelte und strich ihm durchs Haar.

„Du weist unsere Väter wollen angeben. Sie planen die Feier schon seit Wochen.“

„Ich bleib lieber mit dir im Bett.“ mit diesen Worten zog Ranma Akane wieder vollens zu sich, was das blau-haarige Mädchen auflachen lies. Sie würde ihm nicht entkommen, wenn er in Schmuselaune war und ein paar Minuten Verspätung wären sicherlich nicht so wild. THE END



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Xisi
2011-09-14T16:12:37+00:00 14.09.2011 18:12
Oooooh, schade, dass es jetzt vorbei ist...!!! Aber ein wirklich schönes Ende einer super gelungenen Geschichte!!!
Wann kommt die nächste FF??? ;)
Liebe Grüße,
Xisi
Von:  mitsuki11
2011-08-26T20:12:39+00:00 26.08.2011 22:12
Super Kapitel!!! Ich freue mich für die beiden!!! Schade ist nur das die Story jetzt zu ende ist!!!

Danke für diese wunderschöne FF!!

LG Mina


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