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Your love will keep me alive

Die Treppe
von

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Prolog

Hallo Leute,

hier ist mal wieder eine neue Geschichte von mir. Ich weiß, ich sollte eigentlich meine anderen FFs weiter schreiben, aber irgendwie bekommen ich das gerade nicht auf die Reihe. T.T° Tut mir echt Leid, für alle, die warten, aber ich werde die Geschichten nicht abbrechen. Irgendwann geht’s auch da weiter.

Diese FF ist entstanden, nachdem meine Relilehrerin den Kurs "gezwungen" hat mal kreativ zu arbeiten. Sie hat und das Bild "Die Treppe" an die Wand projiziert und dazu sollten wir dann etwas schreiben. Leider weiß ich nicht mehr, wer das Bild gemalt hat. Vielleicht weiß es ja wer von euch. Könnt ihr mir dann einen Link schicken???
 

Pairing: ???? (Wer ´s errät, dem widme ich das nächste Kapitel)

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash??

Kapitel: 2-3 (je nachdem wie sich das Pitel entwickelt)

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)

P.S. Wer weiß, ob man „aufhilft“ zusammen oder auseinander schreibt, der meldet sich bitte bei mir. Ich weiß es nämlich nicht ^^°
 

Die Treppe
 

Prolog:
 

Alles liegt in Trümmern

kaputt

zerstört

nichts ist mehr übrig.

Meine Welt wurde zerstört.

Zerstört binnen weniger Minuten.

Mit Worten...

Worte so klein und unbedeutend und doch so unendlich scharf und verletzend wie Rasierklingen.

„Was erwartest du von mir? So was ist doch nicht normal!“

Mit Gesten...

Gesten so alltäglich und doch so zerstörerisch wie Waffen.

Der abwertende Blick, die abweisende Körperhaltung und die panische Flucht...

Du, der verrückte, bunte Engel, richtest mich mit deiner Reaktion.

Hast meine Welt in Trümmer gelegt und niemand ist da, der mir hilft sie zu ordnen, einen Neubeginn zu wagen.

Niemand ist da, der die Nacht erhellt.

Weder meine, noch die der Welt.

Keiner der mir auf hilft.

Aber wahrscheinlich könntest sowieso nur du mir helfen, den Tag wiederzusehen, wieder zu lachen und wieder zu fühlen.

Du bist mir alles.

Schon so lange.

Doch für die bin das Gleiche.

Ich bin jemand der den du kennst; nicht mehr, nicht weniger. Ein Klassenkamerad...
 

Hier sitze ich jetzt

Auf der Fensterbank, in die Welt, in de nachtschwarzen Himmel blickend.

Der Sichelmond beleuchtet die Häuser mit seinem kalten Licht, vermittelt eine grausame Einsamkeit.

Eine Wolke hebt sich hell ab vom Himmel.

Eine engelsgleiche Gestalt.

Du...
 

Es tut so weh.

Ich will aufhören zu leiden!

Meine Welt wird nie wieder heil.

Warum gehe ich nicht einfach?

Mein Glaube an die Liebe hängt schief;

ist wahrscheinlich schon von Turm gefallen.

Alles ist kaputt.

Was hält mich noch in dieser Welt?

Nichts...

Warum soll ich dann bleiben?
 

Mein Blick fällt auf die Schere auf dem Schreibtisch.

Warum eigentlich nicht?

Langsam, wie in Trance, stehe ich auf und greife nach der Schere. Dann gehe ich die paar Schritte zur Fensterbank zurück,setzte mich darauf.

Die Bewegungen fallen mir schwer.

Die Dunkelheit ist so kalt, so einsam...
 

Ich setzte die Schere am linken Handgelenk an.

Ein sauberer, tiefer Schnitt in Richtung Oberarm...

Warm fließt das Blut über meinen Arm.

Tropft auf mein Kleid.

Blutrot auf nachtschwarz...
 

Ein letztes Mal schweift mein Blick über den Nachthimmel.

Der Engel weint...

Eine silberne Träne in seinem Auge...

Der Morgenstern...

Der Abendstern...

Die Venus...
 

Das Letzte, was ich sehe ist die Träne meines Engels, dann wird alles schwarz.
 

Ich öffne die Augen und sehe meine Welt.

In Trümmern...

Nichts, als Trümmer...

Meine Freunde, da liegen sie, blutüberströmt...

Mein Glauben, da hängt das Kreuz schief...

Meine Liebe, da steht sie, abgewandt...

Meine Hoffnung, da häufen sich die Trümmern...

Meine Welt, da liegt der Schutt...
 

Vor mir eine Treppe.

Alt, steinern, kaputt.

Am Ende eine Tür.

Abgenutzt, hölzern, aus den Angeln gerissen.

Sie strahlt Wärme aus...

Genau das, wonach ich, meine Seele, mich jetzt sehne...

Mit schwachen Schritten erklimme ich die Treppe.

Ich stehe auf der letzten Stufe.

Vor mir die Wärme spendende Tür, die in ein undurchdringliches Weiß führt.

Unter mir alles, was mir wichtig war. In Trümmern...
 

Ich zögere nicht, gehe den letzten Schritt...

Lebt wohl...
 

Eine Hand hält mich zurück.

Umfasst mein geschundenes Handgelenk.

Warm, zart...

Deine Hand...

Du lässt mich nicht los; ziehst mich zurück.
 

Das Weiß greift nach mir zieht mich mit...

Lässt nicht los, will mich nicht wieder freigeben.
 

Ich will leben.

Ich werde leben.

Ich werde dich lieben.
 


 

So, ich hoffe, der Anfang hat euch gefallen.

Und ihr seit auch beim nächsten Kapitel wieder dabei

^^

Eure Ananko-chan

Kapitel 1

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: auch wenn mans nochnicht merkt Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash

Kapitel: weiß ich noch nicht, mal sehen

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

So hier ist das zweite Kapitel dieser FF.

Ist wirklich keinem von euch ein passendes Pairing eingefallen?? Schade!!

Ich hoffe mal das hier gefällt euch besser.

Jetzt geht´s weiter:
 

Um ihn herum war es dunkel. Dunkel, aber warm. Er konnte seinen Körper nicht bewegen. Es fühlte sich an, als läge er in einem warmen Moor. Warm und schwer bedeckte es Mana. Hielt ihn fest, ließ ihn nicht gehen. Der junge Schüler wollte auch nicht weg von dort. Es gefiel ihm an diesem Ort. Schließlich konnte er vergessen und war nicht täglich der Konfrontation mit seiner Klasse ausgesetzt, obwohl sie alle ihn so oder so hassten. Dies hier war ein Ort an dem er frei, erselbst, sein konnte. Hier störte sich niemand an ihm.
 

Von weit her drang eine zaghafte, sanfte, manchmal auch etwas disharmonische Stimme zu ihm durch; sang ein Lied. Melancholisch, mit einer schüchterne Melodie. Irgendwoher kannte Mana die Stimme, dessen war es sich komplett sicher, aber ihm wollte nicht einfallen, woher. Es schien ihm auch nicht wichtig zu sein, diese Person genauer zu zu ordnen. Es hätte einfach keinen Wert. Immer wieder kam sie, sang ein paar Mal dieses Lied und verschwand dann wieder unbemerkt. Danach war es leise, fast schon bedrückend still. Nur diese eine Stimme hörte er, sonst nichts. Wahrscheinlich kam ihn sonst auch niemand besuchen. Wer sollte auch?
 

„Es tut mir Leid!“

Etwas Nasses fiel auf die Hand der jungen Gothic-Lolita und wurde auch gleich von schlanken, warmen Fingern fortgewischt. Ein geflüstertes „Lebewohl“ und er hörte, wie Schritte sich entfernten, die Tür sich öffnete und wieder schloss und die Schritte schließlich verstummten.

Jetzt war er allein.

Jetzt war er einsam.

Und die Stille fing ihn ein.
 

Es wurde wieder schwarz und diesmal war es keine wohlige Wärme, die ihn einhüllte, begrüßte, sondern eine eiskalte Welle, die über dem schwarzhaarigen Gitarristen zusammenschlug. Obwohl Mana es eigentlich mochte allein zu sein und es auch in den siebzehn Jahren seines Lebens gelernt hatte mit Kälte umzugehen, sie sogar der Wärme vorzog, wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass diese ihm bekannt unbekannte Person wieder zurück kommen würde, um ihm etwas von der eben gespürten Wärme zurückzugeben.

Aber sie kam nicht zurück.

Blieb einfach weg und überließ ihn der Stille.

Er wollte diese Wärme wieder…
 

Verzweifelt versuchte Mana dem Moor, seinem nun mehr unerträglichen Gefängnis, zu entkomme, sich zurück an die Oberfläche zu kämpfen.

Je näher er der Oberfläche kam, desto kälter wurde es. Noch kälter als es für so schon war.

Er wollte nicht in diese Kälte hinaus,nicht zurück zu ihr, er hatte sie sein ganzes Leben lang gehabt, hatte sie jetzt satt. Zurück zu dieser wunderbaren Wärme, das war alles, was er in diesem Augenblick wollte. Wollte nur wissen, wer die ganze Wärme mitgenommen hatte. Wollte sie sich wieder holen. Vielleicht könnte er ja nur dieses eine Mal Glück haben und das Leben würde ihm diesen Wunsch erfüllen. Ihm einfach jemanden an die Seite stellen, der für ihn da wäre.

Es musste einfach...
 

Schwerfällig schlug Mana die Augen auf und versuchte seine Umgebung zu erkennen. Sie war hell, fast schon grell, und klinisch.

Weiß.

Leer.

Immer wieder verschwammen die Umrisse des Raumes im Grau und nur langsam klärte sich seine Sicht auf das Zimmer. Ohne wirklich etwas zu sehen, starrte der Siebzehnjährige an die graue, seltsam gemusterte Decke. Hier war so oder so nichts, was sich lohnte betrachtet zu werden. Nichts, weswegen er sich aus seiner Lethargie reißen lassen müsste. Er spürte es einfach. Dieses Zimmer war bis auf ihn und diverse störend piepsende Maschinen leer. Komplett leer.

Draußen vor dem Fenster wurde es schon langsam dunkel, hellblau wurde zu rosa, dann zu rot-gold und schließlich zu dunkel blau, fast schwarz, als eine junge Frau in weißer, altmodischer und leicht eingestaubt wirkender Schwesternuniform durch die Tür trat. Sie hielt ein Klemmbrett in der linken Hand und schien ihre Mitschriften oder Notizen, was auch immer es sein mochte, das dort auf ihren Zetteln stand, noch einmal zu überfliegen.

Mit einem dumpfen Aufschlag fiel das Klemmbrett auf den Boden und die junge Dame fing hektisch, fast schon hysterisch, und mit fiepender, hoher und vor allem schrecklich gekünstelter Stimmer an auf ihn einzureden. Mana erinnerte sie stark an einen Wasserfall. Einen verhältnismäßig nervigen:

„Yamaguchi-kun, wie schön, dass du endlich wach bist. Deine Mutter wird sehr erfreut sein das zu hören. Sie war jeden Tag da um mit dir zu sprechen. Sie war so sehr besorgt um dich. Sie wird sich bestimmt freuen, wenn sie das hört! Du solltest froh sein, dass du so eine liebevoll sorgende Mutter hast.“ Munter plapperte die junge Schwester weiter, immer wieder erwähnend, wie glücklich er sich doch schätzen solle so eine Mutter zu haben, während Mana mit gleichgültigem Blick beobachtete, wie sie ihm beim Erzählen Blut abnahm und dann sofort das Zimmer verließ. Scheinbar um einen Arzt zu holen.

'Meine Mutter besorgt, hat sie gesagt, dass ich nicht lache. Das Einzige, was ihr jemals am Herzen lag, war der gute Ruf der Familie, den ich mit meinem Aussehen sowieso schon zugrunde gerichtet habe, ihre teure Kleidung und Spaß und den bekommt sie zur Genüge. Da bin ich eh nur im Weg. Sie hat sich doch nie um mich gekümmert. Immer wollte sie eine Tochter; keinen Sohn. Und jetzt wo ihr Sohn ihre Tochter sein will, stößt sie ihre Tochter weg. In meiner Familie gab es nie so etwas wie Liebe. Mein Vater ist nahezu das gesamte Jahr in der „Firma“, auf „Dienstreisen“ oder sich irgendwo außerehelich vergnügen. So war es immer schon. Was soll man da erwarten. Wie ich mich dabei fühle hat nie jemand gefragt.' Frustriert fasste Mana gedanklich seine Familiensituation zusammen. Resigniert kam er wieder einmal zu dem Schluss, dass eine liebende Familie etwas anderes war und, dass er sich diese Familie eigentlich gerne ersparen würde, wenn er irgendwie die Chance hätte.

Das quietschende Geräusch vom Öffnen der Tür riss ihn aus seinen trüben Gedanken.

Ein Mann im langen, weißen Kittel betrat den Raum. Der Arzt, wer sollte sonst auch in solchen Sachen herumlaufen. Hier gab es wahrscheinlich nicht sonderlich viele Leute, die nur so zum Spaß in weißen Kitteln herumrannten. Auf jeden Fall machte dieser gleich damit weiter ihn zu untersuchen und mit Fragen zu löchern, womit er Manas durchaus angebrachte Vermutung über den Berufsstand des Mannes vor ihm bestätigte. Der Arzt redete mindestens genauso viel wie die junge Schwester vor ihm, allerdings erreichten von seiner Vorstellung und dem darauf folgenden, ellenlangen Monolog nur ein begrenzter Prozentsatz wirklich die Gehirnkapazitäten in denen solche Informationen aufgenommen und verarbeitet werden konnten.

'Das ist etwas, dass ich inzwischen perfektioniert habe. Auf Durchzug schalten und den Eindruck erwecken, alles mit zu bekommen.', schoss es Mana durch den Kopf. Von dem was er sich gemerkt hatte, meinte er entnehmen zu können, dass er über zwei Wochen im Koma gelegen hatte; um genau zu sein scheinbar sechzehn Tage. Und der Arzt meinte, dass er auf jeden Fall einmal mit dem Krankenhauspsychologen reden sollte. Mana fragte sich nur, was ihm das bringen sollte?

Reden...

'Wer mein Schweigen nicht versteht, der versteht auch meine Worte nicht', rief er sich in Erinnerung. Das hatte zumindest das Schoßhündchen von einem sehr guten Freund mal gesagt.

Außerdem, warum sollte er reden? Es verstand ihn doch so oder so niemand. Wie sollte ihn jemand verstehen, wenn er sich selbst nicht verstand, nicht wusste, wer er selbst war.

'Selbstzerstörerisch und hungernd nach Liebe', analysierte er sich selbst, 'das bin ich.

Wer soll meinen Hunger stillen?

Ich weiß, wen ich mir mir wünsche, aber diese Vorstellung ist ein Wunschtraum. Und Träume sind wie Schmetterlinge. Schmetterlinge sind zerbrechlich. Ist man zu grob, zerbersten sie. Tut man nichts fliegen sie wieder davon.

Am Ende ist man allein. Da kann mir auch kein Psychologe helfen.'
 

Immer noch redet der Arzt auf den jungen Mann vor sich ein. Was interessierte ihn das?

Unbeteiligt starrte Mana aus dem Fenster. Das Bett stand direkt davor - 'Wie gut, dass ich nicht selbstmordgefährdet bin', dachte er zynisch.

Draußen, in der Dunkelheit, der Freiheit, vor dem Fenster tollten die einzelnen Blütenblätter der Kirsche durch die Luft. Zärtlich hob der Wind sie höher und höher, bis sie aus seinem Blickfeld verschwanden, nur um dann, kurze Zeit später, wieder in sein Blickfeld zurück zu fallen. Alles getrieben durch den Wind.

Wind...

„Das ist Luft, die es eilig hat!“ Das hatte vor Jahren, damals noch in der Grundschule, einer von Manas Klassenkameraden zu ihrer Naturwissenschaftslehrerin gesagt. Besagte Lehrerin war nicht sonderlich erfreut gewesen von dieser Antwort. Sie war sich verschaukelt vorgekommen und hatte seinen Klassenkameraden vor die Tür gesetzt. Mit Wassereimer auf dem Kopf. Diese Lehrerin war aber auch ein richtiger Drachen gewesen.

Seit der ersten Klasse bin ich mit diesem Jungen in einer Klasse. Wir waren nie die besten Freunde, haben auch nie viel miteinander geredet, aber irgendwie ist er doch eine der wichtigsten Personen in meinem Leben geworden. Noch vor meinen Eltern, aber das ist auch nicht schwer. Er, die Person, von der Ruki und Uruha in der siebten Klasse eins auf die Nase bekommen haben, weil sie mich wegen der Mädchenuniform und der Kleider, die ich seit damals trage, geärgert und herumgeschubst haben. Er war es auch, der mich mit wenigen Sätzen dazu gebracht hat, letztes Jahr während der Einschulungszeremonie der neuen Klasse eins ein selbstkomponiertes Lied vor zuspielen.

Mana ging nicht davon aus, dass der Klassenkasper bis vor zweieinhalb Wochen überhaupt wusste wie wichtig er ihm war. Wahrscheinlich hat er naiv, wie er nun einmal war, nicht im entferntesten gewusst, wie er das Verhalten seines Klassenkameraden auffassen sollte. Miyavi war schon immer so gewesen. Naiv, überdreht und fest davon überzeugt, dass jeder Mensch gut ist. In der Grundschule und auch später hatte sich da nichts dran geändert.

Aber er konnte ihm nicht glauben. So gern Mana auch wollte. Er war einfach kein guter Mensch. Der Mensch im allgemeinen ist nicht gut. Der Mensch fügt anderen gerne Schmerzen zu; er mag es Andere, gerade die die er liebt zu verletzten. So ist der Mensch. Nicht die Krone der Evolution, sondern das niederträchtigste und armseligste aller Raubtiere. Kein anderes Raubtier tötet zum Spaß; nur der Mensch tut es. Nur der Mensch...
 

Es war schon spät, als sich die Tür zu Manas Raum in weiteres Mal öffnete. Fast schon hatte er es geahnt. Bereist lange bevor auch nur der Türknauf herunter gedrückt worden war waren die harten Schritte der Pfennigabsätze auf dem hässlichen Linoleumboden zu hören. Durch die Tür trat seine Mutter. Wer hätte es auch sonst sein sollen?

Sie sah aus wie immer. Die langen schwarzen Haare zu einem strengen Knoten gebunden, in einem teuren Designerkostüm und perfekt geschminkt. Mana konnte sich nicht daran erinnern, sie einmal nicht komplett zurechtgemacht gesehen zu haben und wenn doch war es schon zu lange her. Wenn man sie so sah würde man sie nie für eine besorgte Mutter halten. Das war sie wahrscheinlich auch nicht. War sie nie gewesen. Sie hatte einfach nur Angst um den Ruf der Familie. Ihr Gesicht war verkniffen und wahrscheinlich musste sie sich zusammenreißen um ihr einziges Kind nicht anzuschreien.

Sie atmete einmal kurz durch und begann dann ihre Gardinenpredigt:

„Was fällt dir eigentlich ein Junge? Hast du bei deinem ach so tollen Weltfluchtversuch eigentlich einmal an deine arme Familie gedacht? Was glaubst du, was die Leute sagen? Sie reden ohne Unterlass. Hättest du dich nicht vor einen Bus werfen können? Aber nein, das ist den werten Herrn ja nicht ästhetisch genug, es mussten ja Rasierklingen sein. Alle Welt glaubt jetzt, wir wären nicht in der Lage eine Familie zu sein und unser Kind zu versorgen. Noch viel schlimmer, wir seien schlechte Eltern. Du denkst auch nicht für fünfzig Yen! Ich hoffe nur für dich, dass wir das wieder rückgängig machen können.“

Sie war nicht laut geworden, hatte nicht geschrien. Es war einfach dieser Tonfall. Mana wusste schon immer, dass er ihr egal war, aber es tat ihm trotzdem weh. Einige Minuten blieb sie noch im Zimmer, dann ging sie wieder. Ohne ein Wunsch, ohne ein Wort.

Müde tastete er nach dem Lichtschalter neben seinem Bett und löschte das Licht. Tränen rannen über das blasse Gesicht. „Warum bin ich überhaupt zurückgekommen? Hier ist doch niemand. Was soll ich hier überhaupt. Es lohnt sich doch gar nicht“

Es dauert lange bis Mana endlich einschlief. Von seinen eigenen Tränen in den Schlaf gesungen.
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen!

^^

Ananko-chan

Kapitel 2

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: auch wenn mans nochnicht merkt Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash

Kapitel: weiß ich noch nicht, mal sehen

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Hallo Leute,

ich weiß, es hat eine ganze Weile gedauert, aber jetzt geht es hier mal weiter. Das ganze Kapitel ist in meinen Herbstferien in der Türkei entstanden und ich habe noch eine ganze Menge vorgeschriebener Kapitel auf Lager, die ich jetzt nach und nach abtippen werde.

Ansonsten wünsch eich euch allen viel Spaß:
 

Draußen vor dem Fenster brach die Dämmerung gerade an und in der Luft tanzten noch immer die Blütenblätter des Kirschbaumes, die den langsam erwachenden Tag begrüßten. Hinter den meisten Fenstern des Hochhauskomlexes herrschte tiefe Dunkelheit. Noch schliefen wahrscheinlich die Patienten des Krankenhauses in ihren Betten und träumten - friedlich.

Aber nicht alle schliefen. Mana war schon wach. In seinem Zimmer - Nummer 382 - herrschte zwar Stille, an Schlaf allerdings war nicht zu denken. Nicht mehr. Bereits vor Stunden war der junge Schüler aus dem Schlaf geschreckt. Jetzt, im Nachhinein, konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen, woran genau es gelegen hatte. Wahrscheinlich, so überlegte er, war es ein Alptraum, der ihn so früh aus dem Schlaf gerissen hatte, vielleicht war es aber auch einfach Gewohnheit gewesen.

„War es das jetzt wirklich, was den Schlaf für heute angeht? Wahrscheinlich schon. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht wieder einschlafen will.“, dachte Mana still. Der gestrige Tag hatte ihn bei weitem mehr Energie gekostet, als er momentan zur Verfügung hatte. Die Anschuldigungen seiner Mutter und die Gewissheit, dass die Person, die immer für ihn gesungen hatte nicht kommen würde, machten ihn fertig. Es war schmerzhaft zu wissen, dass diese Person scheinbar so einfach mit ihm abschließen konnte. Dass Mana ihr scheinbar nichts weiter bedeutete. Denn sonst könnte man doch nicht so einfach gehen. Gehen ohne wieder zu kommen...

„Aber vielleicht bin ich auch zu ungeduldig mit mir und allen Anderen. Vielleicht kommt er noch.Vielleicht...“, Mana hoffte es. So sehr.

Ein „Gutes“, wenn man es so nennen wollte, hatte der Besuch seiner Mutter allerdings gehabt. Nun war er sich sicher, dass sie nicht die Person war, die gesungen hatte; nicht die Person, die ihn in die Realität zurück geholt hatte. Traurigkeit überfiel Mana, wenn er daran dachte, dass es ihr vermutlich egal war, dass er wieder aufgewacht war und sie es womöglich sogar vorgezogen hätte keinen missratenen Sohn mehr zu haben. Ihre Stimmer erreicht Mana einfach nicht. Schon lange nicht mehr. Zwar höre er die Worte, doch sein Herz verstand sie nicht. Traurig, aber wahr:

Seiner Mutter bedeutete ihm absolut nichts. Solange sie tun und lassen konnte, was sie will, war es für sie nicht von Bedeutung, wie es ihrem Sohn oder ihrem Mann ging oder was sie machten. Es sein denn etwas, das Mana, sein Verhalten oder sein Aussehen betraf, schadete dem Ansehen der Familie. Dann hatte es weitreichende Konsequenzen für ihn. Nicht nur einmal hatte seine Mutter aus einem solchen Grund Mana eingesperrt, ihm das Essen und Taschengeld verweigert oder ihn geschlagen. Etwas anderes aber war er auch nicht gewohnt. So war es schon immer gewesen in seiner Familie. Seit Manas Kindheit. An keinen Tag konnte er sich erinnern, an dem er sich angenommen und geliebt gefühlt hatte. Nie hatte er ein anderes Verhalten kennen gelernt. Die Worte die seine Mutter gestern verwendet hatte gehörten fast schon zum Alltag. Besonders waren sie jedenfalls nicht mehr. Nichts Besonderes hieß aber noch lange nicht schön. Denn das waren die Worte nicht. Sie taten weh und zerschneiden die Seele, auch wenn er sich inzwischen daran gewöhnt haben sollte.

Während vor dem Fenster der Tag sich immer weiter näherte und Aurora begann Wolken und Himmel rot zu färben stand Mana so gut es eben ging auf und quälte sich auf wackeligen Füßen zum Schrank, in den seine Mutter in den vergangenen Tagen noch eine Tasche mit Kleidung gepfeffert hatten. Wann wusste er nicht, aber die Tasche lugte aus dem Schrank hervor und jemand anders wird es wohl kaum gewesen sein. Je länger der schwarzhaarige Junge die Tasche betrachtete, desto klarer wurde es ihm, dass dies das Exemplar war, in dem er auch sein Notenheft und ein kleines Täschchen mit Stiften hatte liegen lassen, als er das letzte Mal zusammen mit seinen Freunden ein paar Tag am Meer verbracht hatte.

Mit mühsamen Schritten erreichte Mana den Schrank und sackte auf die Knie. Seine Beine taten ihm weh. Eigentlich sein ganzer Körper, aber er musste an die Tasche. Die Melodie, die ihn zurückgerufen hatte. Er musste sie einfach aufschreiben. Sofort. Sie durfte nicht einfach so verfliegen. Nicht verschwinden und ihn wieder allein zurücklassen. Unter großem Kraftaufwand zog Mana sich am Griff der Schranktür hoch und lehnte sich gegen den Rahmen, sodass er eine Chance hatte die Tür auch zu öffnen. Vor dem offenen Schrank ließ er sich wieder auf die Knie sinken. Das war zwar anstrengend, aber Mana hatte den Verdacht, dass er sicherer war, als wenn er versuchen würde im Stehen in der Tasche herumzukramen.

Eingepackt hatte seine Mutter sicherlich nur wieder das Allernötigste und außerdem waren es bestimmt nur Anziehsachen für Jungen. Um aber die gesuchten Schreibutensilien zu finden, hob Mana die oben aufliegende Hose und den Pullover an und staunte nicht schlecht. Unter den unscheinbaren Kleidungsstücken lagen, fein säuberlich zusammengelegt, einige seiner selbst genähten Kleider. Außer der Hose und dem Pullover war die gesamte Sporttasche mit Kleidern gefüllt. Damit war es Mana klar. Diese Tasche hatte seine Mutter definitiv nicht gepackt. Nie im Leben würde sie ihren Sohn unterstützen indem sie ihm Kleider ins Krankenhaus brächte. Das würde dem Ruf der Familie viel zu sehr schaden.

Genau wie Mana es erwartet hatte, lag das Notenheft und die silberne Schatulle mit den Stiften auf dem Boden der Tasche. Behutsam zog er beides hervor und nahm die Gegenstände fest in die Hand. Unter großem Kraftaufwand hievte er sich am Schrank hoch und kämpfte sich langsam zurück zu dem ungemütlichen Krankenbett. Leise aufstöhnend ließ er sich in das Kissen zurücksinken und öffnete die kleine Materialschatulle. Normalerweise befanden sich in dem kleinen Objekt ein schwarzer, filigraner Füller, schwarze Tintenpatronen, ein Bleistift, ein Radiergummi, Zeichenkohle, etwas trockenes Brot und ein Rotstift. Heute allerdings war außer dem normalen Inhalt noch ein gefalteter Zettel mit darin. Instinktiv wusste Mana was für ein Zettel das war. Er hatte einfach schon zu viele davon auf seinem Schreibtisch, Bett oder dem Küchentisch gefunden. Das beschriebene Blatt war aus dem Schreiblernheft seiner kleinen Cousine. Das kleine Mädchen heißt Kaya, war gerade mal sechs Jahre alt und dieses Jahr in die Schule gekommen. Kaya war das einzige weibliche Wesen, das in Manas Leben eine größere Rolle einnahm. Sie war seine kleine „Tröstereule“ und für sie war Mana der beste Cousin, den man sich wünschen konnte. Das aus einem ganz einfachen Grund. Er war immer da, wenn ihre Mutter – Manas Tante also –arbeiten musste, was leider viel zu häufig vorkam, und half ihr bei allen möglichen Problemen. Jeden Morgen brachte Mana seine Cousine in die Schule, holte sie am Nachmittag nach der Betreuung wieder ab, lernte mit ihr, kochte für sie und beschäftigte sie so gut es ging, wenn er selbst noch Hausaufgaben oder Bandproben zu absolvieren hatte.

Verwirrt und verunsichert nahm Mana das Blatt in die Hand und faltete den Brief auseinander, um das von unsicherer Kinderhand verfasste, Schriftstück zu lesen.

~Hallo Nii-san!

Es is vol blöt, das du nich da bisd. Mama wil nich, das ich zu dier geh. Aba ich hab di Tasche führ dich gepakt. Auch mit Schminge.

Kom balt wider. Ich vamis dich. Ich hab dich liep.

Kaya~

Tränen bahnten sich den Weg über die blassen Wangen Manas und fielen auf die unbeholfenen, zumeist freischwebenden, Hiragana. An Kaya hatte er nicht gedacht, als er versuchte seinem Leben ein Ende zu setzen. Wahrscheinlich war sie die Person, die am meisten unter der jetzigen Situation litt. Mana wusste genau, dass er eine der wichtigsten Bezugspersonen für Kaya war, wenn nicht sogar die wichtigste. Trotzdem hatte er versucht sich einfach aus dem Leben seiner kleinen Cousine zu schleichen.

Mit diesen Gedanken fielen immer mehr Tränen auf den Brief in Manas Schoß. Das Gefühl in ihm frass ihn auf, es zerriss ihn als Schuldigen für die Problem die er seiner kleinen Cousine bereitete. Verzweifelt schlug er die Hände vors Gesicht, um den zum Schrei verzogenen Mund zu verdecken. Aber es war überflüssig. So oder so verließ kein Laut die schmalen Lippen.
 

Es dauert lange bis der Schüler sich wieder beruhigt hatte. Aber das war Mana auch relativ egal. Vorbei gekommen war bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand und somit gab es auch keinen Grund für ihn eine Maskerade zu vollführen und die etwa vierzigjährige Krankenschwester, die gerade das Zimmer betrat, bemerkte scheinbar nichts von dem Gefühlsausbruch, oder sie besaß zumindest das nötige Feingefühl, um ihn nicht direkt darauf anzusprechen.

Mit einem freundlichen: „Guten Morgen, Mana-kun. Ich bringe dir dein Frühstück und soll dir auch beim Waschen helfen.“schloss die Krankenschwester wieder die Tür. Kaum hat sie das ausgesprochen, war sie auch schon am Waschbecken in der Zimmerecke um einen Wascheimer zu holen, den ihr junger Patient allerdings mit schwer schockiertem Blick fixiere. Ein genuscheltes: „Das kann ich selbst“ später, schnappte Mana der verdutzen Dame, die inzwischen wieder vor seinem Bett stand, den Waschlappen aus der Hand und sah zu, dass seine Knochen möglichst erfolgreich aus ihrer Reichweite verschwanden. Lachend meinte die Krankenschwester nur, dass in zehn Minuten eine Kollegin mit dem Frühstück vorbeikäme.

Eine Katzenwäschen später saß Mana immer noch auf seinem Bett und wartete darauf, dass die Krankenschwester mit dem angekündigten Frühstück kommen und die Waschsachen wegräumen würde.

Nach etwas mehr als zehn Minuten erschien dann eine etwas resolut, aber vor Allem schlecht gelaunt, aussehende Krankenschwester in der Tür zu Zimmer Nummer 382. Diese hatte ein Tablett mit einem traditionellen japanischen Frühstück in der Hand. Mit einigen geübten Handgriffen klappt sie das Tischchen an dem weiß-grünen Nachtschrank aus und stellte das Tablett darauf. Dann nahm sie die Waschsachen vom Fußende, goss das Wasser ins Waschbecken, packte alles weg und verließ das Zimmer mit den geknurrten Worten: „Ich kommen in etwa einer halben Stunde wieder und räume dann das Frühstück wieder ab.“ Schon war sie wieder verschwunden. Wahrscheinlich um dem oder der Nächsten das Frühstück zu bringen. Wer auch immer dieser arme Schlucker sein sollte.

Kurz fragte Mana sich noch, was für eine seltsame Krankenschwester das gewesen war, da er allerdings eh nicht herausfinden würde, warum sie so schlecht gelaunt war, ließ der Junge die Grübelei und wand sich wieder seinem Frühstück zu. Reis, etwas eingelegtes Gemüse und Fisch. Garantiert nicht Manas Lieblingsgericht, aber auch nichts, was er überhaupt nicht aß.

Gerade als der Schüler gerade mit seinem Frühstücken anfangen wollte, ging die Tür zum dritten Mal an diesem Morgen auf, obwohl man diesmal auch sagen könnte sie flog auf. Mana jedenfalls war drauf und dran, genervt über die Störung beim Frühstücks, die Augen zu verdrehen, als plötzlich knappe zwanzig Kilo Schulkind und noch einmal vier Kilo Schultasche auf seine Beine hüpften.

„Hallo Oni-san!“, quäkte Kaya und strahlte ihren Cousin begeistert an. Verwundert betrachtete der das kleine Mädchen, das schon in ihrer rot-weißen Schuluniform steckte.

„Wie kommst du denn um diese Zeit hierher, junge Lady?“, fragte Mana sie, denn normalerweise schaffte er es sonst nur mit Mühe und Not sie rechtzeitig für die Schule aus dem Bett zu schmeißen und heute war sie scheinbar wesentlich früher aufgestanden. Der Weg vom Haus in dem sie mit ihren Familien lebten zum Krankenhaus war recht weit. Kaya würde wahrscheinlich eine dreißig Minuten für den Weg brauchen, mutmaßte Mana. Grinsend kletterte das schwarzhaarige Mädchen mit ihrem dunkelroten Faltenrock in Richtung Kopfende.

„Mama weiß doch eh nicht, wann ich losgehen muss, um pünktlich zur Schule zu kommen. Also bin ich einfach früher losgegangen und bin dann zum Krankenhaus. Und unten die Tante hinterm Fenster habe ich dann gefragt, wo du bist. Ganz einfach!“ Stolz grinsend erzählte Kaya ihre Geschichte.

„Dir ist schon klar, dass deine Mutter einen Tobsuchtsanfall bekommt, wenn sie das erfährt, Kaya-chan?“Mana gluckste. Er war sich allerdings sicher die Antwort schon zu kennen. Schließlich kannte er seine Chaotin.

„Klar weiß ich das Oni-san“, konterte das sechsjährige Mädchen kess, „aber, was Mama nicht weiß, macht sie nicht kalt.“ Ein Lächeln schlich sich auf Manas Lippen. So war sie seit er zurückdenken konnte: kess, um keine Antwort verlegen und ein Mensch, dem man alles erzählen kann. Egal ob sie das Problem jetzt verstand oder nicht. Liebe Worte bekam man immer von ihr. Mana zumindest. Manchmal versuchte sie auch einen Ratschlag zu geben, die waren dann immer von so kindlicher Leichtigkeit, dass man es einfach ausprobieren musste. In den meisten Fällen funktionierte es dann auch. Außerdem mochte sie Sprichworte. Nur irgendwie warf sie immer alle Möglichen durcheinander.

Für ihren Cousin jedenfalls war sie ein kleiner Helferengel.

„Ich finde es doof, dass du nicht zu Hause bist. Jetzt macht Mama mir immer das Frühstück und das Essen für die Schule und das schmeckt nicht. Außerdem holt mich keiner von ab oder lernt mit mir. Und ich bin ständig allein. Voll blöd.“

Dann herrschte eine kurze Weile Ruhe, in der Kaya sich an ihren Cousin schmiegte und hungrig dessen Frühstück fixierte.

„Duhu, Mana, kann ich was von deinem abhaben?“ Der Angesprochene nickte nur und gleich schnappte sich Kaya die Stäbchen und fing an das Frühstück zu verputzen. Während ihres gemeinsamen Frühstücks pendelte sich bald der ganz normale Morgenablauf ein. Kaya erzählte Mana, manchmal etwas unbeholfen, von ihrem bevorstehenden Schultag und ihr Cousin nickte ab und zu oder gab einen kurzen Kommentar ab. Nachdem das Frühstück beseitigt war, sprang Kaya vom Bett und hüpfte fröhlich zu Manas Tasche, die noch immer im Schrank lag. Lachend zog sie die teure, schwarze Haarbürste und eine Schachtel mit Haargummis, Haarnadeln, Bändern und Spangen heraus. Glücklich summend hopste sie wieder zurück und ließ sich im Schneidersitz vor dem Oberstufenschüler nieder, damit er ihr die Haare machen konnte. Inzwischen kanten sie beide diese Prozedur und der Ältere begann damit ihr langes, schwarzes Haar zu bürsten.

Mana wusste ganz genau, was jetzt noch kommen musste. Schließlich war Kaya nicht dumm und für ihr Alter eigentlich sogar sehr frühreif. Manchmal wusste sie gut - seiner Meinung nach sogar zu gut – darüber Bescheid, wie es den Menschen in ihrer Umgebung ging und wie es um deren Gefühle bestellt war. Noch dazu vertrat Kaya die Meinung, dass es sich beim Frisieren am besten über Probleme reden ließ. Speziell wenn sie frisiert wurde.

„Dass du jetzt im Krankenhaus bist, das hat was mit Miyavi-senpai zu tun, oder? Der macht dich immer so traurig und wenn man ganz doll traurig ist, dann wird man krank.“

Eine Weile schwieg Mana und arbeitete lieber an den Affenschaukeln weiter, die er für heute ausgesucht hatte.

„Nein, eigentlich nicht wirklich“, begann er, um auf Kayas Frage einzugehen, „Miyavi-kun hat mir zwar weh getan, aber eigentlich war es nur eine Kurzschlussreaktion. Ich wollte das alles nicht machen.“

„Miyavi-kun hat die gehauen?“ Schockiert blickte Kaya Mana aus großen, braunen Augen an. Leise drängte sie diesem der Verdacht auf die ganze Begebenheit etwas zu differenzieren.

„Nein, Miyavi-kun hat mich nicht geschlagen. Er hat meine Gefühle verletzt. Außerdem hat er das bestimmt nicht mit Absicht getan. Da ist einfach etwas schief gelaufen in der Art, wie wir miteinander geredet haben.“, versuchte er dem Grundschulkind die Situation verständlich zu machen.

„Wenn er so etwas macht“, stellte Kaya trotzig fest, „dann hat er so jemand Tolles wie dich gar nicht verdient. Du bist nämlich der beste große Bruder auf der ganzen weiten Welt. Da ist es auch egal, dass du mein Cousin bist.“ Und um ihre Aussage zu bestärken, verschränkte sie die dünnen Ärmchen vor der schmalen Brust. Während sie schmollend vor Mana saß, befestigte der junge Schüler noch zwei dunkelroten, zu ihrer Schuluniform passende, Schleifen an den Knotenpunkten ihrer Zöpfe über den Ohren.

Kaum hatte Mana die Schleifen fertig gebunden, drehte sich Kaya noch einmal um, knuddelte ihn, sprang dann von meinem Bett und aus der Tür des Zimmers hinaus.

„Kaya-chan! Deine Schultasche!“, rief Mana ihr noch hinterher, da besagte Tasche noch auf dem Bett lag. Lachend erschien die Grundschülerin fast augenblicklich in der Tür, schnappte sich ihre Schultasche und rief Mana noch ein: „Ich sag den Jungs Bescheid und schicke sie her!“ zu. Dann war der kleine Wirbelwind auch schon aus dem Zimmer verschwunden und ihr Cousin fing nun endlich damit an die Melodie, die ihn aufgeweckt hat, zu notieren.
 

So, das war es für dieses Mal.

Allerdings habe ich noch eine kurze Anmerkung zu machne.

1. Nein, ich bin nicht mitten im Text einen schweren Anfall von Legasthenie erlegn, sondern wollte Kayas Brief "realistisch" gestallten. Die junege Dame ist nämlich gerade mal in der 1.Klasse und da sahen zumindest meine Schreibversuche nicht viel besser aus. Eher noch schlechter.

Ich hoffe mal, es hat euch gefallen und wir lesen uns beim nächsten Kapitel wieder

^^

Eure Ananko-chan

Kapitel 3

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: auch wenn mans nochnicht merkt Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash

Kapitel: weiß ich noch nicht, mal sehen

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Hallo Leute,

irgendwie schäme ich mich in Grund und Boden. Eigentlich habe ich schon mehrere Kapitel fertig nur war ich bis jetzt immer zu faul sie abzutippen. Ich werde mich aber anstrengen die Kapitel weiter abzutippen. Ich gelobe Besserung *gomen ne*
 

Wenn das jemanden interessiert: Ich habe die Zeitform geändert in der ich schreibe. Die Geschichte ist jetzt in der Vergangenheit und nicht mehr in der Gegenwart. Außerdem habe ich die Person verändert. Von der ersten Person Singular auf die dritte Person Singular.

Aber ich glaube nicht, dass das so ist. Egal.
 

Wie immer gehört mir nichts, außer der Idee und jetzt viel Spaß!!!
 

Die Zeit die er sonst jeden Morgen in der Schule verbrachte verging für Mana an diesem Tag, im Gegensatz zu sonst, nur sehr langsam. Den Großteil des Vormittags und auch des Nachmittags verbrachte er still auf dem Bett sitzend und die Noten seiner Melodie notierend. Leider war das Stück nicht so komplex, dass er damit den ganzen Tag hätte totschlagen können und so hatte Mana bereits nach dem Mittagessen keine Noten mehr zum Notieren und fixierte aus Mangel an Alternativen die Wand gegenüber des Bettes, während er über einen Titel für das Stück nachsann. Aber es gelang dem jungen Schüler einfach nicht etwas Passendes zu finden. Es schien gerade so, als würde sich das Stück mit aller Macht einem Titel entziehen. Auch Worte konnte er partout nicht für diese Melodie finden, obwohl gerade das ihm sonst immer am leichtesten fiel. Diesmal aber erschien Mana alles schrecklich unpassend dafür. Mal waren Text und Titel zu schwach für die Gefühle der Melodie und mal zu intensiv. Es war einfach nie das dabei, was dieses Stück wirklich brauchte. Doch je länger er nachdachte desto klarer wurden einige Worte für ihn:

Piano, Note und zerspringen.

Doch es war ganz egal, wie sehr er auch versuchte diese Worte zusammen zusetzen, es hörte sich doch immer falsch an. Kein Text wollte die Stimmung, die Gefühle, des Liedes richtig treffen. Außerdem schien es ihm als gäbe es wirklich keinerlei sinnvolle, oder auch nur annähernd harmonische, Verbindung zwischen diesen Worten und den Gefühlen, die der Melodie innewohnten.

Als um drei Uhr eine Krankenschwester mit Tee und Gebäck das Zimmer betrat, gab Mana für den Rest des Tages auf und legte seine Schreibutensilien zur Seite. Ihm war durchaus klar, dass es nicht besser werden würde, sollte er versuchen, dem Lied einfach einen Text auf zu zwingen, das würde alles nur unharmonisch und dissonant machen. Also wand der Patient seine Aufmerksamkeit etwas anderem zu:

Dem Kirschbaum vor dem Fenster.

Vor dem Fenster seines Zimmers stand ein großer Kirschbaum, den er beobachten konnte und sich somit auch nicht langweilen musste. Schließlich war dieser Baum gerade dabei zu blühen und bot ein außergewöhnlich schönen Anblick da. Die junge Krankenschwester, die ihm den Tee gebracht hatte war schon wieder gegangen. Allerdings hatte sie es sich nicht nehmen lassen vorher noch das Fenster zu öffnen. Wirklich wahrgenommen hatte er das junge Ding trotzdem nicht.

„Damit du mal frische Luft kriegst“ hatte sie gesagt und insgeheim war Mana ihr auch wirklich dankbar dafür. Denn erstens mochte er die leichte Frühlingsbrise und zweitens tanzten nun die Blütenblätter der Kirsche nicht mehr nur vor dem Fenster, sondern sie tanzten auch in den Raum hinein und legten sich dann als zarte Farbtupfer auf das grünlich-graue Linoleum und die weiße Bettdecke. Einige wirbelten auch hoch, der Zimmerdecke entgegen, und segelten dann wieder träumerisch ruhig gen Boden. Andere setzten sich, als wäre es selbstverständlich, auf die ruhig ausgestreckte Hand Manas und einige ganz wenige nur, legten sich wie kostbare Perlenstecker schimmernd auf die langen glänzend schwarzen Haare, die offen über seine fragil wirkenden Schultern flossen. Anmutig wie eine Geisha kniete er nun auf dem Bett, die Teetasse mit einer Hand im Schoss haltend und die andere zum Auffangen der Kirschblüten ausgestreckt.
 

Irgendwann zwischen der unfassbar langwierigen und uninteressanten Morgenvisite und dem Besuch der Krankenschwester mit dem eher nicht so spannenden Mittagessen, hatte er sich angezogen und trug nun ein einfaches, dunkelblaues Lolitakleid mit filigranen schwarzen Stickereien. Dieses Kleid gehörte schon immer zu Manas Lieblingsstücken, auch heute noch. Es war das erste Kleid gewesen, bei dem er gemeinsam mit Kaya Stoffe, Schnittmuster, Garn und alle weiteren Dinge ausgewählt hatte. Bis heute hatte er diese Entscheidung nicht einmal bereut, denn seitdem war Kaya jedes Mal mit dabei, wenn er ein neues Kleid entwarf, schneiderte oder für ein neues Kleid einkaufen ging. Kaya kam das auch zu Gute, denn sie hatte inzwischen eine sehr feines Gespür für alle Dinge gewonnen, die es beim Schneidern eines solchen Meisterwerkes bedurfte. Außerdem war auch schon das eine oder andere Kleid für sie dabei abgefallen. Schließlich wusste das junge Mädchen schon lange was sie wollte. Und im Moment waren das nun einmal „Kleider, so wie du sie immer an hast“. Genau diese Kleider wurden auch sehr zum Missfallen aller Verwandten zu jeder nur denkbaren Gelegenheit herausgekramt und angezogen. Mana selbst hatte inzwischen auch seine Schuluniform umgenäht, damit sie seinem Stil entsprach. Zuerst waren seine Eltern und die Schulleitung im Dreieck gesprungen, aber nach einiger Zeit in der er einfach beide Fraktionen ignoriert hatte, hatten sie sich dann doch wieder beruhigt. Wobei sie einfach dazu übergeganen waren ihn und seine auffällige Kleidung zu ignorieren.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte Mana fest, dass es schon auf fünf zu ging und die meisten Schüler jetzt Schulschluss haben sollten, zumindest regulär.
 

Eine Viertelstunde später – Mana hätte seinen Wecker danach stellen können – wurde die Tür aufgerissen und eine beträchtliche Besuchergruppe machte es sich auf allen nur erdenklichen Sitzgelegenheiten bequem. Gackt hatte es sich mit Kai auf dem Schoß am Fußende des Bettes bequem gemacht, wo die zwei jetzt kuschelten, Kami hatte das Bettgestell als Sitzplatz auserkoren und Yu-ki hatte sich auf den einzigen Besucherstuhl gepflanzt.

Ganz offensichtlich war Kaya wirklich bei den Jungs vorbei gegangen und hatte den verrückten Haufen aufgescheucht. Bevor er selbst irgendetwas sagen konnte fingen die vier Anwesenden auch schon an auf ihn einzureden:

„Warum hast du das gemacht, Mana?“ - „Wir sind so froh, dass du wieder unter uns bist!“ - „Weißt du eigentlich, was für einen Schrecken du uns eingejagt hast?“ - „Was sollte das überhaupt werden?“ - „So was ist doch sonnst nicht deine Art!“ - „Mach so was nie wieder, mein Lieber, sonst reiße ich dir eigenhändig alle Haare einzeln aus!“

Nach der ersten Frage stellte Mana auf Durchzug. Die Vier redeten so oder so zu schnell und würden ihn in nächster Zeit auch nicht auf ihre Fragen antworten lassen. Insgesamt dauerte es bestimmt fünf Minuten bis die vier Jungen sich wieder einigermaßen gefangen hatten und ein für ihre Verhältnisse ordentliche Unterhaltung möglich wäre.

Während er auf Durchzug geschaltet hatte, fiel Mana etwas doch recht Ungewöhnliches auf. Erstens: ihre Runde war ziemlich löchrig. Um genau zu sein fehlten nämlich Kyo, Shinya und Közi. Und Zweitens: Kai saß – auch wenn er scheinbar mit einer Feuerqualle konkurrieren wollte – auf Gackts Schoß.

„Jungs“, mit einem lauten Pfiff versuchte Mana Ruhe in seine bunten Haufen zu bringen, was heute sogar mal relativ gut funktionierte. „Ich beantworte eine Frage nach der andern, wenn ihr sie geordnet stellt. Vorher möchte ich aber noch zwei Dinge wissen. Erstmal, warum seid ihr heute so dezimiert und dann noch, warum sitzt Kai-kun auf Gackt-kuns Schoß und sieht dabei aus wie eine Feuerqualle auf Urlaub?“ Bei diesen Worten wurde die Feuerqualle noch etwas feuriger und versteckte ihr Gesicht im Kragen von Gackts Schuluniform.

„Also“, erbarmte sich Yu-ki seinem völlig im Dunkeln tappenden Klassenkameraden, „Kyo-kohai ist heute mal wieder zu spät zur Schule gekommen und dann noch beim Rauchen erwischt worden. Der muss nachsitzen. Shinya-kun und Közi-kun holen Kaya-chan von der Betreuung ab. Die hat sich nämlich bei uns beschwert, weil sie keiner abholt. Alle vier kommen aber noch nach. Und Gackt-kun und seine Feuerqualle können dir selber erklären, was bei ihnen los war, schließlich sind sie hier und haben Beide einen Mund.“

Kai fixierte während Yu-kis Erklärung über Gackts Schulter hinweg die Wand und machte keinerlei Anstallten, die darauf schließen ließen, dass er innerhalb der nächsten Minuten noch etwas sagen würde, weshalb Gackt also die ganze Situation aufklärte:

„Kai und ich sind zusammen. Wir sind eigentlich schon eine ganze Weile ein Paar. Eigentlich wollten wir es aber noch niemandem sagen. Einfach wegen Kais Eltern und Ruki-kohai – ihr wisst schon der andere Kampfzwerg – ,der frühstückt doch jeden Morgen sein Schälchen Homophobie. Aber nachdem Reita-kohai uns vor zwei Tagen beim Knutschen hinter der Sporthalle erwischt hat, haben wir uns überlegt, dass wir ihm am besten den Wind aus den Segeln nehmen und uns selber outen, bevor Reita-kohai es tut und dabei irgendeinen Mist erzählt und Tatsachen verdreht.“

„Na dann gratuliere ich mal nachträglich zu dieser guten Wahl“, kommentierte Mana die Erzählung seines Klassenkameraden.

„Für dich hoffe ich mal, dass Ruki-kohai bald sein Frühstück umstellt“, kicherte Yu-ki und brachte damit auch die Anderen zum Lachen. Nach einer Weile meinte Kai:

„Ich hoffe das eher für Uruha-kun. Ruki-kun macht ihm jetzt schon das Leben schwer. Wenn er erfährt, dass Uruha-kun in ihn verliebt ist, dann gibt es Tote.“ Mana und Kami nickten stumm, Gackt nuschelte nur „Aua“ und Yu-ki brummte etwas, das sich stark nach „Arme Sau“ anhörte.

„Apropos Arme Sau!!“, fiel es Kami ein, „die Arme Sau des Tages war ja wohl Miyavi-kohai. Erst prügelt er sich mit Reita-kohai und bekommt ordentlich eines auf die Nase, weshalb er nachsitzen muss und dann kommt Kaya-chan und klebt ihm eine. Nach der sechsten Stunde war seine linke Wange komplett rot.“ Kami lachte befreit und streckte die Arme aus.

„Die Kleine kann ganz schön zuhauen, Mana!“, merkte Gackt an und hauchte dann seinem Freund einen Kuss in den Nacken.

„Von wem sie sich das wohl abgeguckt hat“, tönte Yu-ki. Kami lachte und fragte nur:

„Na, spricht da wer aus Erfahrung??“ Yu-ki schnappte beleidigt nach Luft, während der Rest der Gruppe sich vor Lachen kringelte. Yu-ki sprach aus Erfahrung. Mana hatte ihm in der Grundschule mal eine Ohrfeige verpasst, weil er gemeint hatte es wäre witzig Farbe auf die Kalligraphiehausaufgabe seines Klassenkameraden zu kippen.Dafür hatte Mana ihn geohrfeigt. Außerdem war es allgemeinen bekannt, dass wenn Mana mal eine Ohrfeige verteilte der Empfänger Tage später noch einen roten Handabdruck im Gesicht hatte.

Leicht verwirrt betrachtete Mana seine Besucher. Kai, der das als Einziger bemerkte und richtig deutete, wand sich an die Übrigen und schlug vor:

„Jungs, ich glaube wir sollten Mana mal erzählen, was heute in der Schule los war. Er war ja schließlich nicht dabei und hat noch gar keinen Durchblick, oder?“ Mana schüttelte verneinend den Kopf. Durchblicken tat er durch diese Erzählung nicht wirklich. Im Moment hätten sie ihm sogar erzählen können, das ihr alter Biolehrer eine Stunde abgehalten hatte ohne über Photosynthese zu sprechen. Das war zwar ziemlich unwahrscheinlich, da es noch nie vorgekommen war und ihr Lehrer außerdem von keinem anderen Thema auch nur die leiseste Ahnung hatte. Ihr Professor schaffte es selbst von der Fortpflanzung der Seeschildkröte zur Photosynthese zu schwenken. Ein Gutes hatte das aber allemal. Nach dem Biounterricht bei diesem Lehrer konnten dann alle Schüler die Photosynthese noch im Tiefschlaf. Selbst Tora hatte das Thema inzwischen im Schlaf drauf und der konnte nun wirklich fast nichts, was die Schule betraf. Vor jeder Prüfung saß er tagelang mit Saga zusammen, der ihm alles irgendwie einprügelte, damit er nicht durch die Prüfung fallen würde. Bis heute hatte das auch immer erstaunlich gut funktioniert. Lächelnd schob Mana den Gedanken an Tora und Saga und ihren Biolehrer beiseite und hörte Kamis Erzählung über den vergangenen Schultag zu.

„Also, das war so...“, begann Kami.
 

So, hier geht’s dann im nächsten Kapitel weite. Ich hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns bald wieder

^^

Ananko-chan

Kapitel 4

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash??

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Ich melde mich gerade auch der Schule^^

Mein Kunstunterricht ist ausfgefallen (8/9. Stunde) und ich habe gleich noch Sport. Da hab ich gedacht, ich tue euch nochmal was Gutes und tippe schnell mein Kapi zu ende. Ich hatte jetzt noch keine Zeit noch einmal drüber zu lesen, werde das aber heute abend noch mal machen. Jetzt aber viel SPaß mit den unkorrigierten Kapitel.
 


 


 

„Also, das war so...“, begann Kami.

*Flashback*
 

Als Gackt und Yu-ki an diesem Morgen zusammen den Schulhof betraten, standen Shinya und Közi schon händchenhaltend und aneinander gelehnt in ihrer Stammecke bei den Kirschbäumen. Kai, der immer mit dem Rad zur Schule fuhr, verließ gerade den Fahrradunterstand und bewegte sich ebenfalls auf die beiden Wartenden zu. Kami kam gerade mit dem Klassenbuch unter dem Arm aus dem rechten der drei großen Gebäude geschlendert und gesellte sich dann auch zu den übrigen Jungs.

Die Jungs mochten ihre Schule. Nicht, dass sie übermäßig gerne zu Lernen in diesen Gebäudekomplex kamen, aber trotzdem hatten sie einen unsagbar großen Vorteil. Schließlich war die Gesamte Gruppe an dieser Schule und so konnten sie ständig Kontakt halten. Außerdem war ihre Schule nicht einfach Grund-, Mittel- oder Oberschule. Die großen Gebäude waren u -förmig angelegt , sodass alle Schüler der verschiedenen Jahrgangsstufen im direkten Kontakt zueinander standen. Im linken Flügel war die Grundschule untergebracht, im mittleren Teil die Mittelschule und im rechten Gebäude hatte die Oberschule ihre Unterrichtsräume. Der Schulhof selbst war groß genug um den „Großen“ beziehungsweise den „Kleinen“ effektiv aus dem Weg zu gehen oder aber sich Schulübergreifend zum Essen, Reden, Spielen oder Lernen in den Pausen zu treffen.

Viele Clubs liefen schulübergreifend und es gab viele Projekte wie etwa die Patenschaften, Förderunterricht und Feste bei denen eine enge Zusammenarbeit zwischen den Stufen von den Schülern verlangt wurde. Bei vielen Gelegenheiten wurden sogar die Kinder des angegliederten Kindergarten und die Studenten der dazugehörigen Uni mit einbezogen.

Alles in allem war der Bildungskomplex riesig und man konnte vom Kindergarten bis hin zur Universität in diesem Umfeld lernen, was für die meisten Schüler einen enormen Vorteil bot.
 

Nachdem sich alle aus der Gruppe begrüßt hatten standen sie erstmal eine Weile still in der Gegend herum. Auch wenn ihre Gruppenkönigin gerade in der Schule wenig bis gar nicht sprach merkten doch alle, dass Mana fehlte.

Irgendwann durchbrach Shinya die Stille und erkundigte sich:

„Hat einer von euch heute schon Kyo gesehen?“ Gackt verneinte Shinyas Frage und auch die Übrigen schüttelten nur den Kopf.

„Nein, warum denn?“ Wäre Gackt in Shinyas und Kyos Klasse gewesen hätte der der Junge jetzt die Augen verdreht und gesagt, er solle endlich aufhören zu träumen und aufpassen. Da Gackt allerdings ein Jahr über ihnen war sah er davon ab und erklärte den buntgemischten Haufen, was los war.

„Kyo soll heute in der ersten Stunde zusammen mit Toshiya ein Referat über die Epochen in der japanischen Literatur halten Frau Shiragawa hat gesagt, dass sie nachsitzen bis sie zwanzig sind, wenn sie zu spät kommen oder das Referat nicht fertig ist.“

Yu-ki war bei der Erwähnung von Toshiyas Namen aus seinen Gedanken aufgeschreckt und hörte seitdem aufmerksam zu. Gackt grinste währenddessen und flaxte Kami an:

„Na da wird dein Hausmonster wohl die nächsten vier Jahre nachsitzen.“

„Sei du mal froh, dass dein Kätzchen noch nicht weiß, wie es seine Krallen benutzen kann“, meinte der Angesprochene nur mit hochgezogenen Augenbrauen. Kai lief rot an, was den Rest der Trümmertruppe dazu verleitete zu lachen. Alle bis auf Yu-ki. Der starrte verträumt das Schultor an, durch das gerade Toshiya hindurch schlenderte. Toshiya war ein Jahr unter ihm, also zusammen mit Kyo und Shinya in einer Stufe, und galt mit Shinya zusammen als wohl hübschester Junge in dem Jahrgang. Zwar waren Shinya noch Toshiya nicht sonderlich maskulin, aber gerade das und ihr Mut sich extravagant zu kleiden, die Schuluniformen umzuschneidern und sich zu schminken machte sie gerade bei den Mädchen beliebt. Die Jungs fanden sie zumeist einfach nur sexy.

Toshiya hatte das Hemd seiner Schuluniform unter der Brust verknote, die Ärmel abgetrennt und die Hose zu Hot Pants umgenäht, wobei er die Beine als Stulpen zweckentfremdet hatte. Seine langen, blauen Haare hatte er zu zwei Zöpfen über den Ohren gebunden und antoupiert, während seine Füße in Plateauschuhen steckten.

Gerade als Shinya seinen Klassenkameraden zu ihnen herüberwinken wollte, klingelte es und alle fünf machten sich auf den Weg zum richtigen Gebäude und dann zu ihren jeweiligen Klassenräumen. Als Yu-ki gerade das Gebäude der Oberstufe betrat, konnte er aus den Augenwinkeln erkennen, wie Kaya durch das Eingangstor und in das gegenüberliegende Gebäude flitzte.

´Na da ist unser keiner Handfeger heute spät dran´, dachte er noch, wand sich dann aber doch den zwei bevorstehenden Chemiestunden zu.

Bei der Clique hatte es sich mit der Zeit eingependelt, dass alle die normalen Pausen bei ihren Klassenkameraden verbrachten und sie sich alle in der einstündigen Mittagspause bei den Kirschbäumen auf der Wiese hinter dem riesigen Gebäude trafen um dort zusammen Mittag zu essen und zu quatschen.

In Anbetracht dieser Verabredung verbrachten alle sieben Schüler einen mal mehr und mal weniger normalen Morgen in der Schule. Alle sieben da Kyo noch zweiundzwanzig Minuten nach Unterrichtsbeginn mit einem genuschelten „Hab verschlafen“in seine Japanisch Doppelstunde gepoltert war und sich deshalb eine Rutsche Nachsitzen eingebrockt hatte. Das einzig Unnormale an diesem Tag war wohl die Tatsache, dass Miyavi versuchte sich mit Reita aus seinem Jahrgang zu prügeln, wobei er allerdings wenig erfolgreich war. Im Endeffekt lief es nur darauf hinaus, dass Beide diverse Blutergüsse und Schürfwunden davontrugen und sich für mehrere Wochen Nachsitzen einhandelten. Warum sie sich geprügelt hatten, wusste niemand so genau. Sie wollten auch alle beide nicht darüber reden. Selbst der Rektor, dem sie über ihr Verhalten Rechenschaft ablegen mussten, konnte sich den Zwischenfall nicht erklären.Er bekam aber auch keine Erklärung von den Streithähnen
 

Das Mittagessen selbst verlief eigentlich ganz normal. Sie saßen alle zusammen mit Kaya und Toshiya, der sich, sehr zur Freude Yu-kis, ab und an von Shinya mitschleppen ließ, auf der Wiese, aßen und erzählten von ihrem Vormittag

Yu-ki hatte sich etwa in Chemie bei einem Experiment die Haare angesenkt, Kaya hatte ein fehlerfreies Diktat zurückbekommen, Kyo die Englischstunde verschlafen und Kai hatte, sehr zur Belustigung seiner Klasse und jetzt auch seiner Freunde, in der Biologiestunde Kondome geschenkt bekommen anhand derer ihr Lehrer versucht hatte die Photosynthese erklärt hatte. Ihre Schule war schon ein wenig verrückt, aber wirklich kümmern tat das die Schüler nicht.

Gerade als Kaya dabei war ihre Bentoboxen zusammen zu packen, fiel ihr plötzlich wieder etwas ein:

„Jung, ihr sollt nachher nochmal bei Mana vorbeigehen. Der sitzt so alleine in seinem Zimmer.“

Mit diesen zwei Sätzen hatte die zierliche Grundschülerin die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, was sonst immer lautes Brüllen oder stundenlanges Warten bedeutete.

„Häh?!“, machte Kyo, während er das kleine Mädchen verwirrt fixierte.

„Das heißt ´Wie Bitte?`“, korrigierte Shinya. Er starrte Kaya auch an, konnte es aber trotzdem nicht lassen sich um Kyos Ausdrucksweise zu bemühen. Im Großen und Ganzen wurde Kaya gerade von allen angestarrt. Sogar von Yu-ki, der sich dafür sogar von Toshiyas Anblick losriss.

„Ja, ihr sollt halt bei Gelegenheit bei Mana vorbei gucken“, erklärte sie die Jungs, die immer noch aus der Wäsche guckten wie eine Kuh wenn´s donnert.

„Woher willst du das denn wissen, junges Fräulein?“, fragte Gackt.

„Na ist doch ganz einfach. Ich war heute Morgen bei Mana im Krankenhaus“, erzählte sie stolz grinsend. Mit diesem Satz begann es bei Yu-ki zu rattern.

„Ah so, deshalb bist du heute morgen noch so spät durchs Schultor geschlüpft!“, teilte Yu-ki seine neuste Erkenntnis der Gruppe mit.

„So was kriegst du mit Yu-ki?“, stichelte Közi. Gackt lachte nur:

„Aber auch nur weil er Toshiya hinterher gestarrt hat!“ Auf diese Behauptung seines Kumpels stotterte Yu-ki einen Protest zusammen, der allerdings keinen sonderlich überzeugte. Toshiya währenddessen starrte einen imaginären Punkt auf der Rückseite des Schulgebäudes an.

„Duhu, Kami. Sagt mal, wer ist eigentlich Miyavi?“, Kaya versuchte möglichst unschuldig und uninteressiert zu klingen, in Wirklichkeit aber, war sie gespannt wie ein Flitzebogen auf diese Antwort. Mit Miyavi, das hatte sie sich vorgenommen, musste sie noch dringend ein Hühnchen rupfen. Oder einen Hahn, Oder einen Vogelstrauß. Da war sie sich noch nicht ganz so sicher.

Ihr war völlig klar, warum sie diesen Miyavi nicht mochte. Schließlich hatte der ihrem Onii-san weh getan und das durfte absolut niemand.

„Kaya, guck mal. Siehst du den großen Jungen mit den bunten Haaren, der in der großen Gruppe bei den Tischen steht?“, fragte Kami an das Mädchen gewandt, „Das ist Miyavi.“

Mit zusammengekniffenen Augen sah sich Kaya den Jungen an. Für wirklich toll konnte sie ihn aber nicht befinden. Er war viel zu groß, sah aus wie eine angemalte Bohnenstange und hatte ein Piercing. Und er war ihr viel zu alt. Mindestens 17. Aber Onii-san war auch schon 17. Das Alter konnte ihr ja eigentlich auch egal sein.
 

Schnell, bevor einer der Jungs genauer überlegen konnte, wozu sie diese Information brauchte, stand Kaya auf und stapfte mit festem und vorgeschobener Unterlippe auf die Gruppe der Oberstufenschüler zu. Mit ihrer Lunchbox unter dem Arm stellte sie sich direkt in den Kreis und betrachtete alle Schüler genauestens. Dann plusterte sie sich mit bösem Blick und in die Hüften gestemmten Händen vor Miyavi auf.

„Sie sind Miyavi, oder?“

Da das kleine Mädchen allerdings keine Antwort von dem älteren Schüler erhielt, fuhr sie einfach mit dem fort, was sie sagen wollte:

„Du bist ganz doll böse! Du hast Onii-san nämlich ganz doll weh getan! Und das darfst du nicht machen! Onii-san hat dich nämlich ganz doll lieb. Bis zum Mond und zurück. Aber du tust ihm nur weh und wegen dir ist er jetzt im Krankenhaus. Er sagt das stimmt nicht, aber ich weiß das besser. Das ist alles deine Schuld. Du hast so wen tolles wie Onii-san gar nicht verdient!!“ Mit diesen Worten trat Kaya Miyavi einmal gehörig vors Schienbein, was diesen dazu brachte ein ganzes Stück näher in Kayas Reichweite zu kommen. Dann holte sie aus und verpasste dem Jungen eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Mit roter Wange und gedanklich völlig überfordert sah Miyavi die Grundschülerin an.

„Das war für meinen Onii-san!“, fauchte sie.

Während der ganzen Standpauke hatte sie Miyavi immer wieder mit dem Zeigefinger in den Bauch gepickt. Das hatte sie mal bei Kami gesehen, als der Gackt zusammengefaltet hatte, weil er schon wieder einem Mädchen weh getan hatte. Obwohl, eigentlich hatte Kami Gackt in die Brust gepickt, aber dafür war Miyavi einfach zu groß, oder Kaya zu klein. Je nachdem wie man es sehen wollte. So hatte sei eben provisorisch mit dem Bauch vorlieb nehmen müssen.

Miyavi selbst starrte nach dieser Rede verwirrt und schockiert auf das kleine Mädchen vor ihm, das dem Jungen noch nicht einmal bis zur Brust reichte, aber immer noch mit den Fäusten in der Hüfte und mörderischem Blick da stand. Ganz bemerkenswert war die Tatsache, das Miyavi zunächst einmal gar nicht wusste wo er die kesse Grundschülerin zuordnen musste. Ehrlich gesagt dauerte es eine ganze Weile, bis bei ihm der Groschen fiel und er sich dann mehr oder weniger sicher war, dass es sich bei dem kleinen Mädchen um Manas kleine Schwester handeln musste. Nach einigem grübeln fiel den bunten Paradiesvogel auch ein, wo er das Kind schon einige Male gesehen hatte. Meist aß sie zusammen mit Mana und dessen Freunden zu Mittag. In dem meisten Fällen aber verschwand sie recht schnell wieder zu den anderen Erstklässlern.

Bei Miyavi, der nach wie vor böse von der sechs Jahre alten Schülerin angestarrt wurde, ratterte es indes gewaltig hinter der Stirn, als auf einmal von dem Baum in dessen Ästen es sich Reita und Ruki bequem gemacht hatten ein gehässiges Lachen ertönte.

„Siehst du, Miyavi? Selbst dieser Zwerg sagt, dass du unsere heißeste Schnecke nicht verdient hast. Vielleicht solltest du Mana doch besser mir überlassen“, fies grinsend hockte der Schulmacho auf seinem Ast und brüllte über den halben Schulhof zu der Schülertraube in deren Mitte Miyavi und Kaya standen und in ihrer etwas ungewöhnlichen Konstellation äußerst interessiert von den Übrigen begutachtet wurden.

Kaya drehte sich mit blitzenden Augen zu Reita um und fauchte wie eine Katze der man auf den Schwanz getreten war über den Schulhof.

„Du erst recht nicht. Du hältst alle drei Tage einem anderen Mädchen Händchen. Und Mariko hat gesagt, dass du allen Mädchen nur weh tust und sie ausnutzt. Das hat ihre große Schwester gesagt und die hat wegen dir ganz viel geweint. Du bist noch viel blöder als Miyavi. Du hast Onii-san gleich gar nicht verdient.“ Dann drehte sie sich mit wehenden Affenschaukeln auf den Hacken ihrer Halbschuhen um und stolzierte hocherhobenen Hauptes in Richtung Sandkasten. Miyavis einziger Gedanke als er das sah war, dass sie sich das bestimmt von ihrem großen Bruder abgeschaut hatte.

Alle Schüler aus dem Kreis, inklusive Reita, starrten ihr ungläubig hinterher. Mit ihrer Bentobox unter dem Arm ging sie wieder zurück zu ihren Freundinnen.

Nach Kayas filmreifen Abgang war die Gruppe um Gackt unter ihrem Kirschbaum in lautes Lachen ausgebrochen. Die sieben hatten alles genau beobachtet um im Notfall eingreifen zu können, was aber nicht nötig gewesen war.
 

So ging die Pause dann mehr oder weniger wie jeden Tag weiter. Kaya spielte mit ihren Klassenkameradinnen, die Paare kuschelten und die Gruppe im Ganzen unterhielt sich über den Tag, Hasuaufgaben, Lehre, Nachmittagsunterricht und alles was sonst noch so anfiel.

Als es um zwei zu Nachmittagsunterricht klingelte, lösten sie sich auf und machten sich alle auf den Weg zu ihren Unterrichtsräumen. Kami hatte Altjapanisch, Kai Chemie, Kyo, Shinya und Toshiya hatten Ethik und Moral und Yu-ki, Közi und Gackt durften sich für die nächsten neunzig Minuten mit Sport beschäftigen. Kurz vor dem Gong hatten sie noch beschlossen sich nach dem Unterricht und ihren Clubaktivitäten vor dem Schultor zu treffen und gemeinsam zum Krankenhaus zu gehen.

Shinya hatte sich zusammen mit Közi freiwillig gemeldet um Kaya abzuholen. Auch Kyo würde nachkommen, denn der musste schließlich noch nachsitzen.

Alles in allem passierte in den letzten zwei Stunden nichts großartige interessantes mehr. Zumindest, wenn man davon absah, dass Gackt Miyavi während der Clubzeit mit einem Fußball abschoss und sich zudem auf der Wange des Jüngeren eine kleine rote Hand abzeichnete. Davon würde er noch länger etwas haben. DA war sich Gackt ziemlich sicher, denn eins wussten sie alle: Sowohl Mana als auch Kaya konnten schmerzhaft kräftig zuschlagen, wenn sie wollten.

Wären sie nicht schon Cousin und Cousine, sie würden ein herrliches Geschwisterpaar abgeben. Es war aber nicht nur der Handabdruck, der Miyavis Gesicht zierte, sondern auch der Bereich um sein linkes Auge hatte sich jetzt einige Stunden nach der Schlägerei mit Reita bunt verfärbt. Auch seine Unterlippe hatte einiges abbekommen. Sie war angeschwollen und aufgeplatzt. Reita sah aber auch nicht viel besser aus. Seine Augenbraue hatte einen Riss davon getragen und auch seine Nase sah etwas lädiert aus. Gackt fand es berechtigt. Man musste sich auch nicht zwangsläufig prügeln.

Miyavi hatte die Wutrede Kayas scheinbar wirklich mitgenommen. Auf die Frage, wer ihm eine gescheuert hätte, antwortete dieser nämlich nur:

„Nicht so wichtig. Die Ohrfeige hatte ich mehr als verdient.“ Dabei ließ er es dann auch bewenden. Als der Clublehrer sowohl Reita als auch Miyavi bei Seite nahm erhielt er zumindest was die andern Verletzungen anging eine genauere Antwort: Beide hatten sich geprügelt, den Grund wollten sie nicht nennen. Für beide endete es mit drei Tagen nachsitzen. Weder Gackt noch YU-ki oder Közi hatten Mitleid mit ihnen. damit gab sich ihr Clublehrer Miyasaki zufrieden.

Während der Clubs geschah sonst ausnahmsweise einmal nichts und so trafen sich Gackt, Yu-ki, Kami und Kai vor dem Schulgebäude, um sich dann zu Fuß auf den Weg zu Krankenhaus zu machen. Toshiya wollte nicht mitkomme, da er Mana kaum kannte, Közi und Shinya holten gerade noch Kaya ab und Kyo musste ja noch bei ihrem Direktor nachsitzen.

*Flashback Ende*
 

So, das war's für heute. Ich hoffe mal es hat euch gefallen und ihr belibt mir treu. Bis zum nächsten Mal

^^

Ananko-chan

Kapitel 5

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash??

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Frohe Weihnachten an alle die meine Geschichte lesen^^

Und besonders an Asmodina, die als einzige hier auf Mexx einen Kommi hinterlassen hat. Danke. Ich habe mich sehr gefreut^^

Ich hoffe ihr bekommt alle ein paar schöne Geschenke.
 


 

„Ja und jetzt sitzen wir hier. Und das war dann es dann auch eigentlich“, schloss Kami seine Erzählung und schaute sich im Zimmer um. Mana hatte die ganze Geschichte still mitangehört ohne etwas zu sagen. Jetzt schüttelte er den Kopf und begann zu lachen:

„Ich glaube Kaya bekommt einfach zu viel für ihr Alter mit. Viel zu viel.“

Yu-ki nickte heftig, wobei seine Haare durch die Luft flogen.

„Ich schwöre die Yu-ki“, stichelte Kami, „wenn du nicht bald mit Toshiya redest, dann macht das Kaya für dich. Die Kleine hat ein unglaubliches Talent, Gefühle zu deuten. Und wenn du dich von einer siebenjährigen Grundschülerin verkuppeln lassen musst, schicke ich die Story ans Jahrbuchteam.“

„Das wagst du nicht!“, fauchte Yu-ki. Kami lachte und klimperte mit den Wimpern:

„Können diese Augen lügen?“

„Ja!“, tönte es beleidigt von der Tür, „am Ende des Kindergartenjahres hast du mir versprochen mit mir Eis essen zu gehen. Das hast du immer noch nicht gemacht!“ Bei diesen Worten zog Kaya, die zusammen mit ihrem „Abholdienst“ in der Tür stand, eine Schmollschnute und machte es sich dann auf dem Bett gemütlich um sich an ihren Cousin zu kuscheln.

Breit grinsend betrachtete Yu-ki das Szenario: „Tja, das hast du nun davon, Kami.“

„Kaya, Kaya, Kaya. Manchmal bist du wirklich eine kleine Hexe.“

Verwirrt sah das kleine Mädchen ihren Cousin an. „Was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?“

„Közi hat mir erzählt, was du heute mit Miyavi und Reita gemacht hast. Das war nicht wirklich die eleganteste Lösung.“

„Aber du hast doch gesagt, man muss mit den Leuten sprechen, mit denen man ein Problem hat.“ Kaya blickte Mana aus großen, braunen, unschuldigen Kinderaugen an.

„Das ist schon richtig, Kaya“, mischte sich nun Shinya, der an Közi gelehnt an der Fensterbank stand, ein, „aber ich glaube, Mana meinte, man muss mit diesen Leuten unter vier Augen reden und sich vorher sachliche Argumente überlegen.“

„Hmmmm...“, murrte Kaya, während sie eine Schnute zog, bei der die Oberlippe die Nase berührte. „Das habe ich nicht wirklich getan, oder?“

„Nein, nicht wirklich“, beantwortete Yu-ki ihre Frage. Auch der Rest der Chaotentruppe stimmt nickend zu.

„Obwohl sie es Beide definitiv verdient hatten“, kommentiert Kyo die Unterhaltung trocken.

„Hey! Sowas kannst du doch nicht einfach sagen“ Wirklich Erfolg hat Toshiya mit seinem Einwand aber nicht. Kyo brummelt irgendwas, das sich stark nach: 'stimmt aber' anhört in seinen Bart, gibt sonst aber Ruhe.

„Aber ich habe doch trotzdem etwas erreicht, oder?“, fragt Kaya und schaut sich einmal unsicher in der Runde um.

Kurz überlegte Közi ehe er dem Gruppenküken antwortete:

„Auf jeden Fall hast du was erreicht. Allein schon Miyavis und Reitas belämmerte Gesichter sind eine Topleistung.“ Shinya lächelte.

„Ich glaube, seit ich die Beiden kenne, haben noch nie so blöd aus der Wäsche geschaut“, beteiligte sich jetzt auch Kai. Und der musste es wissen, denn immerhin war Miyavi sein Cousin. Meistens verstanden sie sich auch ganz gut, nur momentan war Kai einfach der Meinung, dass sein lieber Vetter ein bisschen am Rad drehte. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht, da war er sich sicher, aber das interessierte Kai gerade tendenziell eher wenig.

Wenn man von einigen kleineren Problemchen absah, war er momentan glücklich und hatte daher auch keinerlei Lust sich die Probleme anderer aufzuladen. Oder wohl eher die seines Cousins. In ihrer buntgemischten Gruppe wäre das keine Frage gewesen, aber so verzichtete er dankend. Außerdem würde Miyavi schon kommen, wenn Kai ihm helfen könnte, oder wohl eher sollte.
 

„Hey Gackt, Közi, Yu-ki, hat einer von euch in der Zeit in der ich gefehlt habe so mitgeschrieben, dass man mit den Mitschriften arbeiten oder nachholen kann?“, Mana wusste genau wieso er diese Frage so detailliert gestellt hatte. Schließlich kannte er seine Chaoten. Mitschreiben taten zwar alle, aber sie meisten leider nicht so, dass man die Mitschriften hinterher für irgendetwas gebrauchen konnte. Die anderen aus ihrer Gruppe die brauchbar mitschrieben waren leider allesamt in einem anderen Jahrgang.

„Also sagen wir es mal so“; begann Yu-ki, „mitgeschrieben: ja, brauchbar: eher nein.“

Gackt versuchte einen halbwegs brauchbaren Vorschlag zu machen und meinte: „Du kannst ja die Mitschriften von uns drein nehmen und die dann zusammenschreiben.“

„Oder du fragst Reita“, schlug Közi vor.

Mit skeptischem Blick reagierte Mana auf den Vorschlag seines Klassenkameraden

„Dir ist schon klar, dass ich diesen Neandertaler dann nie wieder los werde, nicht wahr Közi?“ Mana konnte einfach nicht anders als die Aussage seines Kumpels so trocken zu kommentierten. Mit hochkonzentrierter Mine schaltete sich jetzt auch wieder Kaya in die Unterhaltung der Gruppe ein: „Was ist ein Neandertaler?“

Manas Blick sagte eindeutig Freiwillige vor. Er hatte gerade keine Lust den Erklärbär für seine Cousine zu mimen. Kami nahm sich der Erklärung nach kurzem dann an:

„Ein Neandertaler ist ein Mensch aus der Steinzeit. Also einer der Vorfahren der heutigen Menschen. Heute gibt es die nicht mehr. Und wenn heute einer sagt, jemand ist ein Neandertaler, dann heißt das, dass diese Person dumm ist.“

„Also ist Reita dumm und müsste eigentlich ausgestorben sein. Und weil er aber nicht aussterben will, wird Mana ihn jetzt nicht mehr los?“, schlussfolgerte Kaya aus der ebenerhaltenden Erklärung.

„So könnte man das ausdrücken“, schloss Shinya das Neandertaler-gespräch.
 

Közi stand gedankenverloren an der Wand und starrte die gegenüberliegende Wand an ohne wirklich etwas zu sehen. Aus irgendeinem Grund hatte er sich schon nach Kayas Frage gedanklich ausgeklinkt. Er bekam wirklich nicht viel von dem laufenden Gespräch mit und völlig verpeilt warf er ein: „Warum wird Mana Reita nicht los?“ ein. Er bekam gerade wirklich nicht mit, was in der Schule ablief.

„Közi“, begann Shinya sanft, „warum werde ich die nicht mehr los?“ - „Weil ich dich liebe!“ - „Warum wird Kai Gackt nicht mehr los?“ - „Weil Gackt Kai liebt?“ - „Warum wird Kami Kyo nicht mehr los?“ - „Weil Kyo Kami liebt?“ - „Und warum wird Toshiya Yu-ki nicht mehr los?“ - „Weil Yu-ki auf Toshiya steht!“ - „DANKESCHÖN!“, brüllte Yu-ki eingeschnappt in die Unterhaltung. Allerdings ließ sich Shinya nicht aus der Ruh bringen und machte einfach weiter:

„Warum wird Mana demnach Reita nicht wieder los?“ - „Weil Reita auf Mana... Aua! Das tut weh. Irgendwie tust du mir gerade leid, Mana!“

Resigniert seufzte Mana: „Ich mir auch, Közi. Ich mir auch.“

„Onii-san, warum tust du dir selbst leid? Und warum stehen Reita und Yu-ki auf dich und Toshiya? Das tut doch weh.“

Von Zeit zu Zeit geschah es durchaus einmal, dass sie vergaßen, dass Kaya manche Sachen einfach noch nicht verstand und man ihr es dann erst einmal erklären musste.

„Also...“, grinste Gackt und erntete einen „Mach-das-bloß-ordentlich-Blick“ von Seiten Manas, „wenn man auf jemanden steht, dann findet man diese Person ganz toll. Man findet,dass die Person auf die man steht die schönste von allen ist und will immer bei ihr sein. Genau, wie wenn man verliebt ist.“

„Aha“, kurz dachte Kaya über Gackts Erklärung nach und meinte dann:

„Also ist Reita in Onii-san verliebt, Onii-san aber in Miyavi und Miyavi ist doof, weil der Onii-sa weh tut und dafür tut Reita Miyavi weh. Yu-ki ist auch verliebt und zwar in Toshiya und Toshiya will immer in Yu-kis Nähe sein. Das habe ich verstanden. Aber warum tust du dir jetzt selber leid?“

Mana überlegte einen Moment wie er Kayas Frage am ehesten Kindgerecht verpackt beantworten konnte:

„Du hast das heute in der Schule schon ganz gut erkannt. Reita tut den Menschen in seiner Umgebung ganz schön weh. Außerdem lässt er einen nicht mehr in Ruhe, wenn er etwas will. Dann wird er richtig aufdringlich und fasst einen an, auch wenn man das gar nicht will. Deshalb tue ich mir selbst leid.“

Im Großen und Ganzen stimmte es auch so. Zwar hatte Mana es für Kayas Altersgruppe passend umformuliert und entschärft, aber es entsprach immer noch dem, was schon einige Male passiert war.

Kaya überlegte noch einmal und beschloss dann:

„Mir tust du auch leid. Reita ist blöd!“

Kai fing ganz unvermittelt an zu strahlen:

„Ist doch toll. In diesem Punkt sind wir uns mal alle einig: Reita ist blöd!“

Was Kai sagte stimmte. In ihrer Gruppe prallen viele konträre Meinungen aufeinander und so war es wirklich eine Seltenheit, wenn alle acht plus Kaya einer Meinung waren. Im Stillen nahmen sowohl Shinya als auch Kai sich vor diesen Tag rot im Kalender anzustreichen.

„Kaya-chan, wie sieht es eigentlich mit deinen Hausaufgaben aus?“ Genervt verdrehte das Mädchen die Augen.

„Die muss ich noch machen.“

„Na dann ab. Hol die Tasche und fang an“, forderte Mana seine Cousine auf.

„Das kommt davon, wenn der Cousin Klassenbester ist, Kaya-chan!“,zog Közi das junge Mädchen auf.

„Musst du gerade sagen. Du bräuchtest auch mal jemanden, der dir was Schule und Lernen angeht, in den Arsch tritt“, entgegnete Shinya trocken um seinem Freund gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Kaya gluckste und ließ sich von Shinya ihre Schultasche geben, während dieser seinem eingeschnappten Freund den Nacken kraulte.

Während Mana also geduldig mit Kaya Hausaufgaben machte, begann auch der Rest damit die noch zu erledigenden Hausaufgaben zu machen. Die Einen aus reiner Berechnung, die Anderen, weil sie die Aufgaben erledigt wissen wollten und die Dritten, oder wohl eher Yu-ki, machten sie weil alle Anderen auch Hausaufgaben machten.

Mana hatte sich zusätzlich noch die Mitschriften seiner Klassenkameraden geschnappt, um sie einigermaßen brauchbar zusammen zu schreiben.

So wie es in dieser Situation lief, hatte es sich schon seit einer ganzen Weile unter den Freunden eingependelt. Nach der Schule und den Klubs setzten sie sich zusammen, machten Hausaufgaben und Musik und redeten.
 

Nach gut zwei Stunden waren alle Hausaufgaben und Mitschriften fertig und auch Kyo hatte sich, zu beginn wild fluchend, im Krankenzimmer eingefunden. Das wildfluchende Hausmonster war allerdings recht schnell von Kami mundtot gemacht worden und hatte danach nur noch, ab und zu unflätlich knurrend, mit verschränkten Armen auf Kamis Schoß gesessen. Den Rest des Tages verbrachte die ungleiche Gruppe damit die Stücke für das kommende Sommerkonzert auszusuchen und dann auszusieben. Schließlich hatten sie bisher jedes Jahr gespielt. Oft, eigentlich immer, mit außergewöhnlicher Besetzung, aber immer mit viel Spaß.

Sie waren mit ihrer Auswahl noch nicht fertig, als um sieben Uhr der alte Oberschwesterndrache ins Zimmer platzte und die Horde unsanft rausschmiss.

Nach während sich aller voneinander verabschiedeten, wurde schon überlegt, ob und wann man sich bei Mana treffen wollte um nach der Entlassung eine kleine Gruppenfeier zu veranstalten.

Heraus kam, dass sie sich nach der Entlassung um sechs Uhr bei Mana Zuhause treffen und übernachten würden. Denn Mana war sich sicher, dass niemand außer seiner Tante, Kaya und ihm Zuhause sein werden.

In Anbetracht der Tatsache, dass es schon ziemlich dunkel war als die Sieben gingen, erklärten sich Kyo und Kami dazu bereit Kaya nach Hause zu bringen. Immerhin war sie erst sieben und da musste sie nicht unbedingt eine so lange Strecke allein in der Dunkelheit laufen.

Mit einem „Bis Morgen“ verabschiedeten sich alle und im Zimmer kehrte nach Stunden wieder Ruhe ein.

Nachedem alle gegangen waren dauerte es noch knapp eine halbe Stunde bis eine Krankenschwester mit den Essen vorbeikam – Traditionell japanisch auf Krankenhausniveau.

Lange war das Essen noch nicht abgeräumt, da machte Mana das Licht aus und legte sich schlafen. Er war müde.

Keine fünf Minuten später schlief er selig.
 

Frohe Weihnachten^^

Bis zum nächsten Mal, ich hoffe wir lesen uns^^

Ananko-chan

Kapitel 6

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: auch wenn mans nochnicht merkt Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash

Kapitel: weiß ich noch nicht, mal sehen

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Hallo,

hier melde ich mich mit dem neuen Kapitel zu meiner FF. Ich hoffe mal ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest und seit ohne Blessuren ins neue Jahr gekommen^.^

Danke an Asmodina. Ich hab mich über deinen Kommi gefreut und hier geht's auch gleich weiter^^

In nächster Zeit kommt erstmal kein Kapitel, da ich jetzt meine Facharbeit schreibe und das dann einfach nicht schaffe. Tut mir leid. Jetzt aber Schluss.

Ich hoffe, das letzte hat euch gefallen^^

Hier geht es bei den Chaoten jetzt also weiter:
 

Wirklich gut geschlafen hatte Mana nicht. Wieder hatte ihn die textlose Melodie im Schlaf verfolgt und große, schlaksige, schemenhafte Gestalten hatten sich in seine Träume geschlichen. Eine sanfte, besorgte und vor allem bekannte Stimme hatte ihn gerufen und für ihn gesungen. Aber Mana konnte einfach nicht verstehen, was diese Stimme sang. Es war surreal. Je mehr Mana sich bemühte den Text zu verstehen, desto mehr schien die Stimme zu schwinden.

Am Schlimmsten empfand er es, dass über all seinem Traumchaos ein selbstgefällig grinsender Amor mit regenbogendfarbenen Pfeilen schwebte. Wäre da nicht die vertraute Stimme und Gestalt gewesen, hätte der junge Mann den Traum bestimmt unter „Wiederholung? Nein, danke!“ abgeheftet, so aber hatte sein Traum etwas Warmes, Vertrautes, gehabt. Vor allem aber hatte er sich auf seltsame Weise geborgen gefühlt. Unter genau diesen Aspekten war ihm auch in Moment eine Wiederholung nicht unbedingt ungebeten gewesen.

Noch während dieses Gedankenganges öffnete sich die Zimmertür und eine junge Krankenschwester betrat das Zimmer. Wahrscheinlich hatte sie Mana wecken sollen, aber der war ja schon seit einigen Minuten wach, womit sich dieses Vorhaben also erübrigte.

„Sie sind wirklich ein Frühaufsteher. Das hätte ich gar nicht gedacht. Die meisten Patienten schlafen noch, wenn wir zum Wecken herumgehen und wollen auch nicht aufstehen“, erzählte die junge Frau munter und zog nebenbei die Vorhänge auf um die Fenster zu öffnen.

Auf die Feststellung zu seinem Frühaufsteherdasein nickte Mana nur. Zuhause stand er unter der Woche noch wesentlich früher auf. Um halb fünf um genau zu sein, anschießend ging er joggen, machte sich für den Tag fertig, bereitete zwei Bento vor, weckte dann seine Cousine, frühstückte mit ihr und sorgte dafür, dass Kaya jeden Tag pünktlich zum Unterrichtsbeginn in ihrer Klasse saß. Man musste halt früh aufstehen, wenn man das alles schaffen wollte und genau das wollte Mana.

Die junge Krankenschwester reagierte ihrerseits nicht weiter darauf, sondern legte die Waschutensilien bereit. Dann verließ sie das Zimmer wieder und der Oberschüler begann mit seiner Morgentoilette. Als die Krankenschwester eine halbe Stunde später mit dem Frühstück zurückkam, war er bereits angezogen, geschminkt und machte gerade noch sein Haar.

Völlig verwundert über über die ungewöhnliche Verwandlung ihres Patienten stellte sie das Tablett auf den ausklappbaren Tisch und betrachtete Mana dann. So etwas war ihr auch noch nicht untergekommen. Auf einmal wurde aus einem schmächtigen, unscheinbaren Jungen eine zierliche, junge Schönheit. Zuerst hatte sie gedacht sie würde halluzinieren, aber das war eindeutig ein und dieselbe Person und genau aus diesem Grund machte die arme, verwirrte Frau auch, dass sie so schnell wie möglich ohne sich zu blamieren aus dem Raum kam.

Das Objekt ihrer Verwirrung sah ihr wissend hinterher. Sie war bei Leibe nicht die Erste, die verstört die Flucht ergriff.

Etwa zehn Minuten später flog die Tür auf und Kaya hüpfte ins Zimmer. Fast hatte Mana schon mit seiner Cousine gerechnet. Er kannte nun einmal seine Chaoten und in diesem Fall seine Chaotin. Kaya war nun einmal ein Mensch, der absolut nicht allein sein konnte und genau das war sie, wenn Mana morgens nicht da war. Ihre Mutter musste morgens um sechs bei der Arbeit sein und ließ Kaya somit allein. Manas Vater, also der Vater der kleinen Gruppenprinzessin, verließ um halb sechs das Haus um zu seiner Firma, einem Medikamentekonzern, zu fahren und Kayas Tante schlief bis um neun um sich dann mit ihren feinen Freundinnen zum Frühstücken zu treffen und wecken sollte man sie lieber nicht, da sie ja ihren Schönheitsschlaf brauchte.

So lief Kaya lieber eine halbe Stunde von zu Hause bis zum Krankenhaus, als allein am Frühstückstisch zu sitzen. Das junge Fräulein wusste, dass auch Mana gerne Gesellschaft hatte beim Frühstück und so hatten sie Beide etwas davon.

An sich verlief alles wie jeden Morgen. Kaya erzählte und Mana hörte ihr zu.

„Wir sollen heute in Kunst ein Bild von unseren Geschwistern malen hat Yamagawa-sensei gesagt. Deswegen sollen wir auch ein Bild von uns und unseren Geschwistern mitbringen. Und ich habe eins von uns allen mitgenommen. Guck mal!“ Mit diesen Worten zog sie ein Photo aus der Schultasche. Das Bild zeigte sie alle an Kayas letztem Geburtstag. Kai, Gackt, Közi, Shinya, Yu-ki, Kami, Kyo, Kaya und ihn selbst, wie sie in die Kamera strahlten. Da Manas Mutter, die Hausherrin, keinen Kindergeburtstag erlaubt hatte, waren sie einfach mit Kaya in den Zoo gegangen um ihr einen schönen Tag zu schenken. Ihre Überraschung hatte wirklich gepasst und Kaya war total begeistert gewesen. Also hatten sie zu neunt einen schönen Tag im Zoo verbracht, wobei sich Kyo von einem Lama hatte anspucken lassen. Alle bis auf ihn fanden das auch witzig. Wobei Kyo ja auch zurückgespuckt hatte, das fand dann das Lama eher weniger witzig.

Während Mana noch seinen Erinnerungen hinterher hing, plapperte Kaya schon munter weiter:

„In Mathe kriegen wir heute bestimmt den Test mit den verliebten Herzen wieder. Und wir haben heute Sport. Unser Lehrer hat uns letzte Stunde gesagt, dass wir heute Gerätebrennball spielen. Das macht voll Spaß. In Japanisch treffen wir heute wieder unsere Paten um lesen zu üben. Da freue ich mich schon voll drauf. Toshiya ist richtig nett. Die anderen Jungs sind meist genervt, wenn wir nicht so gut lesen. Du, Onii-san, Yu-ki findet Toshiya doch auch ganz nett, oder?“

Mana versuchte ein Lachen zu unterdrücken:

„Du bekommst wirklich alles mit, oder? Wir haben ja auch darüber gesprochen. Aber ja, Yu-ki mag Toshiya. Und jetzt hol mal die Bürste und das ganze Haarzeug.“ Lachend hüpfte das Mädchen vom Bett und holte die Sachen. Dann setzte sie sich vor ihren Cousin und um sich die Haare machen zu lassen. Geduldig begann er ihr einen französischen Zopf zu flechten und Kaya erzählte währenddessen weiter:

„Wenn alle zu uns kommen, wenn du hier raus kommst, dann guckt ihr mit mir aber noch einen Disneyfilm, bevor ich ins Bett muss, oder? Können mich dann Kami und Kyo ins Bett bringen? Die singen immer so tolle Schlaflieder.“ Kaya hatte ihren, hoffentlich baldigen, Übernachtungsabend schon komplett durchgeplant. Sie wusste genau, was sie alles machen wollte. Und dazu gehörte in jedem Fall einen Disneyfilm gucken, sich von Kami und Kyo ins Bett bringen lassen und vorher mit allen zusammen Abendbrot zu kochen und dann zu essen. Mana schüttelte aufgrund Kayas' ausgeheckter Pläne den Kopf.

„Wegen dem ins-Bett-bringen musst musst du die Zwei selber fragen, aber den Disneyfilm kann ich dir versprechen. Wir gucken doch immer erst einen Film, bei dem du mitgucken kannst.“

Inzwischen hatte sich ein fester Ablauf bei ihren Übernachtungen eingependelt. Als Erstes wurde gemeinsam geprobt oder gespielt, dann kochten sie ihr Abendessen, sahen einen Kinderfilm und brachten Kaya ins Bett, wobei das meist an Kami und Kyo hängen blieb, danach also als Letztes kamen dann die Filme und Gespräche oder Spiele für die Großen.

Mit routinierten Handbewegungen band Mana Kaya das Haargummi in ihr Haar und befestigte dann noch einige Schleifen in der französischen Flechtfrisur. Dann, mit einem Blick auf die Uhr, stellte der Krankenhauspatient fest, dass Kaya sich wohl bald auf den Weg zur Schule machen musste, wenn sie nicht zu spät kommen wollte.

„Kaya, du musst gleich los, nicht dass du zu spät kommst, dann bekommst du nur Ärger mit deiner Klassenlehrerin“, machte er die Grundschülerin auf die Uhrzeit aufmerksam. Mit einem großen Satz hüpfte die vom Bett und griff nach ihrer Schultasche und dem selbstgenähten Turnbeutel.

Aus der Schublade seines Nachttisches zog Mana einen Zettel und einen Stift. Schnell glitt seine Hand über das Papier und hinterließ einige kalligraphisch anmutende Kanji.

„Gib das hier nachher Toshiya. Das ist ganz wichtig. Wir wollen ja nicht das Yu-ki noch länger mit seinem Kopf in den Wolken gefangen bleibt.“ Damit drückte er der Erstklässlerin den Zettel in die Hand. Kaya grinste:

„Versuchst du jetzt Yu-ki mit Toshiya zu verkuppeln, damit ich das nicht mehr machen kann und Kami die Geschichte nicht ans Jahrbuchteam schicken kann?“

Lächelnd nickte Mana und Kaya schob die Unterlippe vor:

„Das ist blöd. Ich hätte da soooooo viel Spaß bei gehabt!“ Zum Abschied bekam Mana noch ein Küsschen und dann verschwand sie mit einem „Bis heute Nachmittag“ aus dem Zimmer.
 

Nachdem Kaya das Zimmer verlassen hatte, machte sich ihr Cousin wieder an das Musikstück. Diesmal allerdings nicht um einen Text zu schreiben, das hatte er erst einmal abgehakt, sondern um eine Geigenstimme zu komponieren. Das Stück erschien ihm besonders und im Moment spielte er mit dem Gedanken das Lied auf dem Sommerkonzert zu spielen. Er wusste nicht warum, aber er war sich sicher, dass der eigentliche Komponist nichts dagegen hätte, wenn er es spielte, und es wahrscheinlich eher als Aufforderung sich zu erkennen zu geben auffassen würde. Außerdem war Mana sich sicher, dass der Komponist ein anderer Schüler sein musste.

Schon jetzt war er gespannt, wer es wohl am Ende sein würde, da er sich auf unerklärliche Weise dieser Person verbunden fühlte.
 

So, ich hoffe es hatt euch gefallen und bis zum nächsten Mal

Ananko-chan^^

Kapitel 7

Titel: Your love will keep me alive – Die Treppe

Pairing: auch wenn man's noch nicht merkt Miyavi/Mana

Genre: Drama, Romance (aber mit Happy End)

Rating: P16Slash

Kapitel: weiß ich noch nicht, mal sehen

Beta: keiner

Disclaimer: It´s illegal to import J-rockers (Nix Geld, nix mir, drop^^°)
 

Hallo Leute,

eigentlich wollte ich das neue Kapitel schon längst hochgeladen haben, aber irgendwie hat das nicht geklappt -.-°

Aber nach dem genialen Miyavikonzert wollte ich euch auch eine Freude machen. Ich hab schon wieder viel zu viel Geld ausgegeben T.T Aber was soll's

Also hab ich jetzt den Rest des Kapitels abgetippt. Es ist diesmal sogar richtig lang geworden.

Danke noch an Asmodia und Yamii, die als Einzige beim letzten Kapitel einen Kommi dagelassen haben. Ich hab mich riesig gefreut.

Ich hoffe mal euch gefällt es und wir lesen uns wieder^^
 

Die nächsten Tage, die Mana noch im Krankenhaus verbringen musste, zogen sich in die Länge wie ein ausgekauter Kaugummi. Nichts passierte wirklich. Alles geschah wie hinter einem Nebelschleier.

Kaya kam jeden Morgen vor der Schule vorbei um ihren Cousin zu besuchen und am Nachmittag schneiten meist auch die übrigen Chaoten herein. Dann wurden Hausaufgaben gemacht und erklärt, Mitschriften abgeschrieben und besonders aber geredet und gelacht. Immer wieder versuchten auch die verschiedenen Krankenschwestern der Station oder der hauseigene Psychologe mit ihm zu sprechen, doch Glück hatten sie nicht. Mana wusste genau, dass er zumindest Kami, Gackt und Közi noch eine vollständige Erklärung liefern musst, aber sonst niemandem. Und bestimmt keiner Person in diesem Krankenhaus.
 

Es war kurz nach zwei an diesem Tag, als der Chauffeur der Familie das Zimmer betrat um die gepackte Tasche ins Auto und Mana zurück in seinen goldenen Käfig zu bringen. Als ob er eine andere Wahl hätte. Von Zuhause weg konnte er nicht und einen anderen Weg sah der junge Hobbymusiker, zumindest zu diesem Zeitpunkt, nicht.

Noch immer seinen trüben Gedanken nachhängend fixierte Mana einen Punkt an der weißen Wand gegenüber seines Bettes. Herr Higuchi hatte ihn schon immer überall hingebracht und auch wieder abgeholt. So war es schon immer. Erst seit Kaya dieses Jahr eingeschult worden war, hatte der Oberstufenschüler es geschafft für sie zwei die Erlaubnis zu Fuß zur Schule zu gehen zu erkämpfen. Es war einfach angenehmer nicht schon in der ersten Klasse heraus zu stechen, weil man jeden Tag vom Chauffeur zur Schule gebracht wurde. Außerdem bedeutete es doch für sie beide eine gewisse Freiheit.

Für Mana war es immer ganz furchtbar gewesen so zur Schule gebracht zu werden. Seine Klassenkameraden hatten damals angenommen, er wäre arrogant und wollten dementsprechend auch nichts mit ihm zu tun haben. Damals hatte es wirklich lange gedauert bis er seinen ersten richtigen Freund gefunden hatte. Közi war erst in der 5.Klasse umgezogen und in seine Klasse gekommen. Danach hatte es sogar noch einmal gut ein Jahr gedauert, bis sie sich dann wirklich miteinander angefreundet hatten. Genau diese lange Zeit ohne einen richtigen Freund wollte Mana seiner kleinen Cousine nicht zu muten. Sie sollte möglichst viele Freunde finden.

Herr Higuchi, der ihn leise ansprach, riss Mana aus seinen Gedanken:

„Kommen Sie junger Herr. Ihre Frau Mutter besteht darauf, dass Sie pünktlich um drei Uhr zum Nachmittagstee wieder daheim sind.“

Der alte Mann in seiner dunkelblauen Uniform hatte bereits die Tasche mit Manas Kleidung in der Hand und stand vor dem Stuhl auf dem Stuhl auf dem eben noch die Tasche gestanden hatte. Mit einer flüssigen Bewegung stand der langhaarige Schüler auf und und folgte dem alten Mann aus dem Zimmer heraus, aus dem Krankenhaus und schließlich in die Limousine, die auf dem Parkplatz vor dem großen Gebäude stand.
 

Die Fahrt zum Familienanwesen verschlang eine gute halbe Stunde, die beide Männer schweigend verbrachten. Herr Higuchi da er so oder so nicht viel sprach und Mana da für ihn das selbe galt und er zusätzlich noch die Kopfhörer seines I-Pods in den Ohren hatte. Mit jedem Meter den sich das Auto dem Anwesen seiner Familie näherte, wünschte sich Mana mehr und mehr nicht in das Haus zurückkehren zu müssen.

Gerade als das Auto letztendlich nach der langen Auffahrt vor dem großen Portal anhielt, fiel dem jungen Mann das Fahrrad auf, das an der breiten Treppe aus weißem Stein lehnte. Es war ein ziemlich altes Damenrad mit grünen Punkten auf rotem Grund. Zweifellos war die Lackierung neu, aber das Rad an sich hatte seine besten Tage wohl in der Nachkriegszeit gehabt und war jetzt wohl eher ein Fall fürs Museum als für den Straßenverkehr. Mit hundertprozentiger Sicherheit konnte Mana sagen, dass das Rad auf keinen Fall Kaya oder einer Klassenkameradin von ihr gehörte. Dafür war es zu groß. Auch die Angestellten der Familie schloss er aus. Die meisten kamen zu Fuß zur Arbeit oder aber parkten ihre Fahrräder wo anders. Auch seinen Freunden konnte Mana es nicht zuordnen. In ihrer Chaostruppe hatte niemand ein so exzentrisches Fahrrad.

Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Wenn der Radbesitzer ihn besuchen wollte, würde er gleich erfahren wer es ist und wenn nicht, dann musste es ihn auch nicht großartig interessieren. Kopfschüttelnd betrat Mana die große Eingangshalle, in der er erst einmal seinen knielangen Mantel an die Garderobe hängte und dann sein Schuhwerk wechselte. Er mochte zwar seine schwarzen Plateauhalbschuhe, aber die blauen bestickten Hausschuhe waren dann doch bequemer. Kurz überlegte er, ob er nicht lieber direkt in sein Zimmer gehen sollte, entschloss sich im Endeffekt aber dagegen. Einfach aus dem Grund, dass es in fünf Minuten Teezeit war und seine Mutter hatte ihm nun einmal klar und deutlich zu verstehen geben lassen, dass er bei diesem täglichen Ritual anwesend zu sein hatte.

Mit einem tiefen Seufzer auf den Lippen machte der siebzehnjährige Junge auf den Weg zum gelben Salon, in dem seine Mutter mit ihren Freundinnen Tee zu trinken pflegte. Heute war er sich aber sicher, dass nur seine Mutter in diesem Zimmer warten würde. Wahrscheinlich um ihm noch einmal die Leviten zu lesen. Seit ihrem Besuch im Krankenhaus hatte Mana sie nicht mehr gesehen. Bestimmt hatte sie inzwischen mehr zu meckern als noch bei ihrem letzten Besuch.

Noch einmal einen tiefen Atemzug nehmend blieb Mana vor der Tür stehen. Ein letztes Mal schloss er noch die Augen ehe er sich in seine persönliche Löwenhöhle, den Lieblingssalon seiner Mutter, wagte.

Auf dem gelben Sofa mit dem Block zum Fenster saß bereits eine streng, aber dennoch elegant, gekleidete Frau. Seine Mutter. In der Hand hielt sie eine teuer anmutende Teetasse. Sie trug einen schwarzen Rock, dazu eine weiße schmucklose Bluse und hatte die schwarzen Haare zu einem festen Knoten verschlungen. Wie immer wirkte sie mehr wie eine strenge Gouvernante als wie eine liebende Mutter.

Die Begrüßung fiel auf beiden Seiten kühl aus. Kaya hätte jetzt wahrscheinlich gesagt: „Mach mal einer den Kühlschrank zu!“

Eine Weile saßen sie auf den gegenüberliegenden Sofa und starrten aus dem Fenster oder auf dem Monet an der Wand. Je nach Sitzplatz. Mana hielt die Teetasse noch in der Hand als seine Mutter schon ausgetrunken hatte. Einen Moment betrachtete sie ihr einziges Kind ehe sie zu sprechen anfing:

Ich hoffe, dein „Freizeitaufenthalt“ war für dich amüsant!“ Die Ironie in ihren Worten war beinahe greifbar.

„Denn für mich war es nicht sonderlich amüsant. Was glaubst du, was die Leute sagen? Alle reden über uns. Dein Vater hat nur Ärger wegen dir. Wie kommst du nur auf solche dumme Ideen? Hast du dir wenigstens inzwischen Gedanken gemacht? Was auch immer das für ein außerordentlich lächerlicher Gedanke war, er ist zweifelsfrei ein geistesgestörter.

Wie um Himmelswillen kommst du außerdem schon wieder an diese schrecklichen Kleider? Das ist doch Perversion der höchsten Stufe. Kommst du wohl endlich wieder in die Wirklichkeit? Wir sollten dich in die Irrenanstalt bringen. Das ist doch krank was du tust. So wie du dich verhältst bist du eine Schande für die ganze Familie.“

Schweigend saßen sie im Salon.

„Ich werde jetzt gehen. Heute Abend treffen sich die „Hilfsbereiten Hausfrauen“. Von dir will ich die nächsten Tage nichts hören, aber auch gar nichts.

Mit einer routinierten Bewegung stand sie auf, betrachtete noch einmal ihren Sohn, um dann fast schon erfreut den Salon zu verlassen. Einen Augenblick lang saß Mana noch bewegungslos auf dem Sofa. Sein Kopf schwirrte. Von überall schienen die Worte seiner Mutter wieder zu hallen.

Wie ferngesteuert erhob er sich und verließ den Raum. Möglichst leise schlich Mana durch das Haus um zu seinem Zimmer zu gelangen.
 

Langsam sanken die Worte seiner Mutter in seinen Verstand ein. Es tat weh. Zwar war Mana eigentlich der Ansicht sich inzwischen an solche Ereignisse gewöhnt zu haben, doch so war es nicht. Genau wie jedes Mal trafen ihn auch jetzt die Worte hart und trieben ihm die Tränen in die Augen. In der Stille wurden seine leisen Schritte schneller und Mana begann zu laufen. Die Tränen perlten von den porzelanartig anmutenden Wangen und zogen schwarz-blaue Schlieren über die helle Haut. Es dauerte nicht lange bis er am Musikzimmer vorbeikam. Nicht das Manas Eltern sonderlich musikalisch waren, aber sie bestanden auf eine ausführliche musikalische Erziehung der Kinder im Haus. Das war auch das einzige für das der junge Mann seinen Eltern wirklich dankbar war. Im Gegensatz zu seinen eigenen Eltern liebte seine Tante die Musik. Zwar war sie keine Musikerin, aber das Zuhören machte ihre immer wieder unglaubliche Freude. Überhaupt war es Mana gewesen, der mit etwa zehn Jahren das Zimmer eingerichtet und ausgestattet hatte. Es wurde auch hauptsächlich von ihm und Kaya genutzt. Oft auch zusammen.Oder der ganze Chaoshaufen traf sich um in dem großen Raum gemeinsam zu musizieren.

Eigentlich wollte er ja vorbeigehen, ein Stockwerk höher, um zu seinem Zimmer zu gelangen, aber die leise Musik, die aus dem Raum erklang, bewegte ihn dann doch dazu nicht vorbei zu hasten, sondern einfach stehen zu bleiben um zu lauschen. Aus dem Raum erklang ein unbekanntes Lied. Eine Klavierstimme und eine Gitarrenstimme versuchten zusammen zu spielen. Mana kannte die Melodie nicht.Er vermutete, dass das Stück selbstkomponiert war. Aber er wusste, wer Klavier spielte. Man konnte es eindeutig heraus hören. Der junge Mann war sich sicher zu hören, bei welchen Griffwechseln seine kleine Cousine noch Probleme hatte. Die Person, die Gitarre spielte konnte er nicht identifizieren. Zwar kannte er diese Art zu spielen und er wusste, dass es bestimmt keiner seiner Chaoten war, der das Lied begleitete, ebenso wie er Kayas Klassenkameraden kategorisch ausschloss, einfach weil sie so etwas noch nicht spielen konnten, aber wer es nun wirklich wer, der spielte konnte er partout nicht sagen.Genau dieses Ausschlussverfahren war es machte ihm deutlich, dass die Proben für das Sommerkonzert begonnen hatten. So wie es aussah hatte Kaya einen älteren Schüler zugeteilt bekommen, der sie begleiten sollte und den dann auch mit nach hause geschleppt um hier zu proben. Das zeigte sich auch deutlich an der Uhrzeit. Normalerweise wäre das junge Mädchen um diese Uhrzeit noch lange nicht wieder da. In der Probenzeit für dieses Konzert fielen aber immer alle Klub und großteils auch der Nachmittagsunterricht aus, damit die Schüler üben konnten.

Einen Moment spielte Mana mit dem Gedanken das Zimmer zu betreten und zu zuhören, doch in Anbetracht der Tatsache, dass sich eine wahrscheinlich fremde Person im Zimmer befand und sich sein Make-up ebenfalls nicht mehr in der Ausgangsposition befand verwarf er den Gedanken doch wieder. Er blieb vor der Tür stehen.

Es dauerte nicht lange, bis die Klänge der Instrumente aus dem Raum verstummten und an ihre Stelle zwei Stimmen traten. Sie waren keinesfalls so laut, dass man verstehen konnte, was Kaya und ihr Gast besprachen, aber die Lautstärke reichte aus um die Melodie der Stimmen zu verstehen. Aus dieser Melodie schloss Mana, dass es sich bei Kayas Partner für das Vorspiel um einen Jungen aus einem der höheren Jahrgänge handelte.

Mit einer flüssigen Handbewegung löste der Schüler eines der schwarzen Samtbänder aus seinem Haar und knotete es locker um den Türknauf. Kaya würde wissen, dass er in seinem Zimmer war und nachkommen, sobald sie ihren Gast zur Tür gebracht hatte. Jetzt erreichte er mit etwas ruhigeren Schritten sein Zimmer.

Auf dem Bett stand schon die Reisetasche, die Kaya noch vor gar nicht allzu langer Zeit sorgfältig zusammen gestellt hatte. Mana machte sich nicht die Mühe die Tasche jetzt schon auszupacken. Die Kleider konnten auch noch warten bis sie schließlich in den Schrank oder den Wäschekorb wandern würden. Mit wenigen Handgriffen richtete er vor dem großen Spiegel sein Make-up und ließ sich dann auf die gepolsterte Fensterbank sinken um den Garten hinterm Haus zu beobachten. Die leise Musik aus dem eben eingeschaltetem CD-Player schwebte unaufdringlich durch den stilvoll eingerichteten Raum.

Innerlich war der Siebzehnjährige froh jetzt wieder in seinen eigenen vier Wänden zu sein und somit die Hektik im Krankenhaus gegen seine vertraute Umgebung getauscht zu haben. Mit geschlossenen Augen lehnte er den Kopf gegen die Wand, während im Hintergrund die Werke Chopins erklangen. Endlich kehrte etwas Ruhe ein. Diesmal auch in Manas Gemüt.
 

Wahrscheinlich war er eingedöst, denn als Mana die Augen das nächste Mal aufschlug, stand die Sonne schon tief am Himmel, die Musik Chopins war verklungen und vom CD-Player hörte man nur noch ein monotones Rauschen. Außerdem hatte Kaya es sich auf seinem Schoß bequem gemacht und döste friedlich an ihren Cousin gekuschelt vor sich hin. Möglichst sanft versuchte Mana seine Kleine aus ihrer Traumwelt zu holen. Diese Möglichkeit stand für das junge Mädchen aber nicht wirklich zur Debatte. Sie kräuselte nur die Nase und und schmiegte sich aus Protest einfach näher an Mana.

„Du, Schlafmütze.“ Mana gluckste und strich Kaya mit dem Spitzenbesatz an den Ärmeln seiner Bluse über die Nase. Ein wenig zerknittert schaute sie sich um und strahlte dann ihren Cousin an.

„Ich bin so froh, dass du jetzt wieder Zuhause bist. Jetzt muss ich mich nicht mehr so alleine fühlen wenn ich aus der Schule komme oder Morgens vor der Schule.“

„Ich auch“, wisperte Mana und strich ihr über das schwarze Haar. Eine Weile bleiben sie ruhig auf der Fensterbank sitzen. Einfach mal wieder gemeinsam zur Ruhe kommen und beim Kuscheln etwas herunterfahren. Gerade das war etwas, das in diesem Haus eindeutig zu kurz kam. In ihrer stillen Übereinkunft blieben sie sitzen bis es gut eine halbe Stunde später an der Haustür klingelte. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sprang Kaya vom Schoß ihres Cousins und sauste wie eine Gepardin auf Futtersuche zur Haustür. Das „Ich mach auf“ von Kaya konnten bestimmt auch alle vor der Tür verstehen. Zumindest nahm das Mana an. Mit etwas angepassterem Tempo folgte er seiner Cousine die Treppe nach unten in den Flur. Dort standen schon die üblichen Verdächtigen, denen Kaya gerade eben noch die Tür aufgerissen hatte, wobei Kyo allerdings fehlte. Mit einem skeptischen Blick sah Mana Kami an:

„Sag mal, wo hast du denn unseren Giftzwerg gelassen?“Angesprochener schüttelte nur lächelnd den Kopf und erklärte dann:

„Kyo ist beim Kendotraining. In zwei Wochen ist die Landesmeisterschaft und der Sensei hat ihn verdonnert jetzt auch mal zum Training zu kommen, statt immer nur die Wettkämpfe mitzumachen. Also muss er jetzt öfter mal nach dem Unterricht zum Training gehen. Aber er meinte, sobald er mit Training fertig ist und geduscht hat, kommt er nach.

„Tja“, meinte Közi nur, „da hat er wohl gelitten.“

Shinya gluckste: „Nein, eigentlich hat er nur geknurrt und versucht den Trainer mit seinen Blicken zu häuten, als er zu uns in den Geschichtsunterricht gekommen ist.“

„Und dann?“

„Nichts und dann, Kaya“, erzählte Shinya weiter, „Kyo hat noch ein bisschen gemeckert und ist dann nach dem Unterricht zu Training gegangen.“

Gemächlich und inzwischen in Hausschuhen dackelte der wild schnatternde Haufen in Richtung Musikzimmer. Wobei, eigentlich ging es erst einmal in das Zimmer des Gastgebers um die Übernachtungssachen abzulegen und dann die Alltagskleidung anzuziehen.

Kami hatte gerade seine Uniformjacke und das Hemd ausgezogen und das T-Shirt aus der Tasche geholt, als Yu-ki auch schon zu glucksen anfing:

„Mit welcher Kreuzung zwischen Katze und Staubsauger hast du dich denn angelegt?“

Mit roten Ohren zog Kami sich das T-Shirt über den Kopf nur um dann etwas unverständliches in den Kragen seines T-Shirts zu nuscheln.

„Onii-san, wie kreuzt man eine Katze und einen Staubsauger? Wie sieht das dann aus und wie heißt das dann?“

Mana blickte Yu-ki mit einem bösen Blick. Doch dann fing er plötzlich an zu lächeln:

„Da frag mal Yu-ki, meine Kleine, der weiß bestimmt gut darüber Bescheid.“

Yu-kis Augen weiteten sich und er fing an zu stottern; während Kaya ihn erwartungsvoll ansah:

„Äh... ja... ähm... nun... eine Kreuzung zwischen Katze und Staubsauger heißt äh... ja... Stautze. Ja eine Stautze Wie die entstehen... Ja, dass weiß ich nicht so recht. Aber manchmal trifft man so eine Stautze. Die sehen nämlich aus wie Menschen. Nur ein wenig grummliger. Kaya zog die Stirn Kraus:

„Aber wie kommt Kami an so eine Stautze? Er ist doch mit Kyo zusammen.“

Seit Yu-ki angefangen hatte zu erklären war das Kichern und Giggeln der Anderen stetig lauter geworden.

„Sag jetzt bloß nichts Falsches, mein Lieber!“, presste Kami kichernd hervor und versuchte gleichzeitig Yu-ki böse anzusehen, was ihm aber wirklich gelang, da ein böser Blick und gleichzeitiges Kichern einfach nicht sonderlich bedrohlich wirkten. Yu-ki sagte gar nichts. Stattdessen zog er eine Schnute und drehte sich mit dem Rücken zur restlichen Gruppe um sich nun auch um zu ziehen.

Das war der Moment, an dem an dem alle anfingen zu lachen.
 

Közi schüttelte schließlich noch immer grinsend den Kopf und griff als Erster nach seinem Gitarrenkoffer, während sich auch allmählich alle Anderen beruhigten und dann geschäftig schnatternd ihre Schuluniformen aus- und die Alltagskleidung anzogen. Insgesamt dauerte dieser Vorgang eine halbe Ewigkeit. Sie waren nun einmal eine unglaublich langsame Truppe oder zumindest konnten sie nicht reden und sich gleichzeitig anziehen. Laufen schon gleich gar nicht.

Aber irgendwann war dann auch der Letzte angezogen und genauso schleichend wie sie sich angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zum Musikzimmer, um dann endlich mit den Vorbereitungen für das Sommerkonzert anzufangen.
 


 

So, dass war es für dieses Mal und wir lesen uns dann beim nächsten Kapitel

^^

Ananko-chan



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: abgemeldet
2017-11-28T13:55:24+00:00 28.11.2017 14:55
Hallo^^

Manas leben scheint ja zur Zeit echt beschießen zu sein. Miyavi verletzt ihn und seine Mutter bemängelt ihn in einer tour.
Kaya finde ich toll, auf der einen seite ist sie niedlich und auf der anderen kann Kaya dafür auch richtig austeilen. Ihre Standpauke vor Miyavi und Reita war genial!
Reita soll bloß die Finger von Mana lassen, er würde ihn nur noch mehr weh tun als Miyavi es getan hat. Reita scheint ja mit Ruki befreundet zu sein und dieser soll ja Homophob sein. Was sagt der den dazu das Reita auf Mana steht?
Das paaring Kai/Gackt gab ich so noch nie gehabt, find ich aber mal ne ganz gute idee.

Gib es hoffnung das die Story noch weiter geführt wird?
Auf den kleine feier bei Mana zusammen mit seinen Freunden und Kaya würde ich mich nämlich sehr freuen.

Lg iwagami_tatsurou
Von:  Joachim-tschann
2011-05-23T15:50:31+00:00 23.05.2011 17:50
Ich habe mich soo gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Kapitel online ist *__*

Ich lese diese Fanfic soo gerne <3
Danke, dass du dir die Mühe machst und immer alles abtippst etc.

Von:  Joachim-tschann
2011-03-04T15:44:55+00:00 04.03.2011 16:44
Das hoffe ich auch ^^
Die Fanfiction ist so toll *___*
Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen♥
Von:  Asmodina
2011-01-13T06:55:19+00:00 13.01.2011 07:55
Und ich hoffe, das nächste Kapitel lässt, trotz Facharbeit, nicht allzu lange auf sich warten.^^ Ich liebe diese Story
Von:  Asmodina
2010-12-24T10:26:30+00:00 24.12.2010 11:26
Hhihihi..Mana als Klassenbester..das kann ich mir richtig vorstellen.^^ Schreibe weiter
Von:  Asmodina
2010-11-10T22:42:20+00:00 10.11.2010 23:42
Ein ungewöhnliches Thema mit humorvollen Elementen...Klein-Kaya gefällt mir...schreib schnell weiter


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