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Transformers

von

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Dreiundzwanzig

„Domino Steward.“

Sichtlich gelangweilt räkelte sich die junge Frau auf dem Metallstuhl.

„Geboren am 9. April 1985.“

Sideswipe seufzte leise, trug das jedoch folgsam ein.

„Okay. Jetzt die anderen Daten.“

„Andere?“

Ihre Miene war so unschuldig, dass Sideswipe es ihr beinahe abgekauft hätte.

„Wovon bitte reden Sie?“

Sideswipes Blick wanderte kurz auf den Tisch hinunter, wo das gesammelte Waffenarsenal der jungen Frau ausgebreitet lag.

Und zwei Schachteln Zigaretten, die sie die ganze Zeit über bereits nervös fixierte.

„Dein Name.“, wiederholte Sideswipe mit stählerner Ruhe, „Dein Alter. Deine Position bei den Decepticons.“

„Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.“

Sie lehnte sich zurück.

„He, kann ich ’ne Zigarette haben?“
 

„Setz dich.“

Starscream musterte Ratchet noch argwöhnischer als sonst, gehorchte jedoch.

„Was macht deine Schulter?“

Starscream antwortete nicht, knöpfte nur widerstandslos mit der unverletzten Hand sein Hemd auf und streifte es ab, um Ratchet die Untersuchung zu ermöglichen.

Ratchet warf den beiden Wachen einen Blick zu.

„Würden Sie uns allein lassen?“

Die beiden wirkten nicht sehr erfreut, gehorchten jedoch.

Ratchet machte sich daran, Starscreams Schulter zu verarzten.

„Also“, sagte er nach einer Weile ruhig, „wer ist sie?“

Starscream lächelte, doch es wirkte nur halb so selbstsicher wie sonst.

„Wer?“, fragte er unschuldig.
 

„Hier drin herrscht Rauchverbot.“, erklärte Sideswipe knapp.

Die junge Frau verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, sagte jedoch nichts.

Sideswipe atmete tief durch.

„Was hast du unten bei Starscream gemacht?“

Die Augenbrauen der jungen Frau wanderten in die Höhe.

„Wer ist Starscream?“

„Der Mann, in dessen Zelle du gewesen bist.“, antwortete Sideswipe mit stoischer Ruhe.

„Meinen Informationen nach handelt es sich dabei um Stuart Byrne.“, entgegnete sie scharf.

Sideswipe hätte um ein Haar die Augen verdreht.

„Wie auch immer, was hast du nachts um drei in seiner Zelle verloren?“

„Ich bin Lieutenant und will auf das vorbereitet sein, was mich hier erwartet.“, antwortete sie kühl.

„Und es ist dir nicht in den Sinn gekommen, dass es möglicherweise verboten sein könnte, nachts um drei mit einem Gefangenen der höchsten Sicherheitsstufe eine zu rauchen. Oder auch eine halbe Schachtel.“

Sie grinste nur und antwortete nicht.
 

„Ich nehme mal an, sie ist ein Decepticon.“, überlegte Ratchet laut, während er den Verband an Starscreams Schulter erneuerte, „Alles andere wäre verdammt unlogisch, nach dem, was auf den Überwachungsvideos in deiner Zelle zu sehen war; mir ist nämlich nicht bekannt, dass Sixshot noch eine Schwester bei den Autobots hat... wenn es der Sixshot ist, um den es sich handelt, aber davon bin ich überzeugt. So einen gibt’s kein zweites Mal.“

Starscreams Lippen wurden schmal, doch er sagte kein Wort.

„Und er hat nur eine Decepticonschwester.“, fuhr er fort, „Deren Name ist Firestorm.“

Er hielt inne und sah auf Starscream hinab.

„Allerdings hab’ ich noch nie gehört, dass die blindlings zur Rettung eines Artgenossen herbeigeeilt wäre... oder überhaupt zur Rettung von irgendwem.“

Noch immer antwortete Starscream hielt, hielt den Blick stur gesenkt.

Ratchet legte den Kopf schief, sagte jedoch nichts, sondern fuhr damit fort, den Verband zu befestigen.

„Also, weißt du, ich hab’ zwar keine Ahnung, was genau zwischen euch beiden läuft, aber...“

„Wo ist sie?“

Starscreams Stimme war heiser vor unterdrücktem Zorn; ein wenig verdutzt sah Ratchet ihn an.

„Sideswipe redet mit ihr-“

„Wenn er ihr nur ein Haar krümmt-“

„Haben wir nicht nur dich auf dem Hals, sondern auch Sixshot, und das will keiner, glaube ich.“

Ratchet ließ ihn vollständig los und nahm ihm gegenüber Platz.

„Wie wär’s, wenn du mir erzählst, was ihr zwei hier spielt, mmh? Das macht es für uns alle einfacher, schätze ich.“

Starscreams Blick war immer noch eisig, doch in die Mischung aus Hass und Zorn mischte sich noch etwas anderes, etwas, von dem es eine Weile dauerte, bis Ratchet es erkannt hatte.

Dann allerdings wurde ihm klar, dass er genau den richtigen Punkt erwischt hatte.

Es war blanke Angst.
 

„Du bleibst hier.“

Das Mädchen zitterte vor Angst, sie rührte sich nicht.

„Steig aus.“, sagte Sixshot scharf.

Noch immer regte sie sich nicht, schluchzte nur vor sich hin.

Sixshot stöhnte.

Er transformierte einen Arm, packte die Kleine und setzte sie außerhalb des Wagens ab.

Anschließend transformierte er sich vollständig und in seine menschliche Gestalt.

„Jetzt komm schon, hör auf, zu flennen.“

Sie schniefte tapfer.

Sixshot seufzte und ließ sich vor ihr auf ein Knie sinken.

„Schon besser.“

Er wischte ihr das Gesicht ab.

„Und jetzt warte hier, klar?“

Die in Tränen schwimmenden blauen Kulleraugen hätten jedem anderen den Spark gebrochen.

Sixshot gab ein leises Grollen von sich.

„Dann komm halt mit.“, knurrte er, „Auf deine Verantwortung!“
 

Sideswipe hatte sich samt der Waffensammlung seiner Gefangenen in das abgedunkelte Nebenzimmer zurückgezogen und grübelte gerade über seine weitere Vorgehensweise, als Ratchet den Raum betrat.

„Sideswipe...?“

Der Autobot sah auf.

Erstaunt bemerkte er, dass Starscream, wie üblich in Handschellen und flankiert von zwei Soldaten, Ratchet begleitet hatte.

Der Blick des Decepticons flackerte kurz zu der jungen Frau hinter der abgedunkelten Scheibe hinüber, die sichtlich gelangweilt auf dem Metallstuhl herumrutschte.

„Wie geht es ihr?“

Die Stimme des Decepticons klang gepresst; fragend sah Sideswipe zu Ratchet.

Dieser hob nur die Augenbrauen.

„Soweit gut.“, antwortete Sideswipe langsam, „Was...“

„Ich will mit ihr sprechen.“

Starscreams Stimme klang drängend, fast flehentlich.

„Sofort.“

„Jetzt nicht.“

Ratchet legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Du warst früher selbst ein Autobot, Starscream.“, sagte er leise, „Wir neigen nicht dazu, Gefangene während des Verhörs zusammen zu schlagen. Wenn Sideswipe sagt, dass es ihr gut geht, dann wird das stimmen.“

Starscream presste die Lippen zusammen; offenbar glaubte er Ratchet nicht ein Wort.

Sideswipe hätte beinahe die Augen verdreht.

„Ratchet, was soll das? Der kann uns hier auch nicht weiterhelfen-“

„Ihr Name ist Firestorm.“, sagte Starscream scharf.

Sideswipe hob eine Augenbraue.

Die Firestorm-“

„Megatron hat sie bezahlt, um mich zu töten, aber ich versichere euch, dass sie weder für euch noch für mich eine Gefahr ist. Sie hasst die Decepticons.“

„Warum hat Megatron sie dann engagiert?“

„Weil sie sehr gut im Tarnen und Täuschen ist, abgesehen davon ist Megatron ein Idiot!“, blaffte Starscream, „Jetzt lasst sie verdammt noch mal gehen, sie hat euch nichts getan!“

Sideswipe und Ratchet tauschten einen kurzen Blick, bevor Sideswipe mit unbewegter Miene wieder nach drinnen trat.
 

„Firestorm.“

Sie musterte ihn unter einer hochgezogenen Augenbraue, sagte jedoch nichts.

„Dein Name ist Firestorm.“, wiederholte Sideswipe, „Du wurdest hergebracht, um Starscream zu töten, aber du hast nicht vor, das auszuführen. Richtig?“

Sie schnaubte.

„Wer hat Ihnen das erzählt? Er?“

Sideswipes Blick sagte alles; sie verdrehte die Augen.

Jetzt werd’ ich ihn wirklich umbringen.“

Sideswipe lehnte sich zurück.

„Kannst du mir verraten, was ich jetzt mit dir anfangen soll, Firestorm?“

Sie lächelte zuckersüß.

„Gib mir meinen Kram zurück und lass mich gehen.“

Sideswipe verdrehte die Augen.

„Das hättest du wohl gern.“

Sie grollte leise.

„Dann gib’ mir wenigstens meine verdammten Kippen zurück!“, zischte sie.

Sideswipes Augenbrauen zuckten.

„Hat Megatron dich hergeschickt?“

„Kippen!“

„Auskünfte.“

„Du weißt doch schon alles, gib’ mir die Zigaretten!“

„Ein bisschen Entgegenkommen könnte dir nicht schaden.“

In ihren Augen blitzte es gefährlich rot auf.

„Decepticon, schon vergessen?“, zischte sie, „Entgegenkommen ist nicht so mein Ding!“

Sideswipe seufzte leise, aktivierte jedoch sein Funkgerät.

„Ratchet, bitte bring sie in einer der Zellen unter.“, sagte er leise, „Ich glaube, wir sind für heute Nacht hier fertig.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-26T19:12:11+00:00 26.09.2010 21:12
Das Verhör war echt toll gemacht^^
*schnell weiterlesen geh*

LG Amalia
Von:  xXDracoXx
2009-11-11T15:18:00+00:00 11.11.2009 16:18
Schön geschrieben, wie immer :)
Von: abgemeldet
2009-10-18T13:27:25+00:00 18.10.2009 15:27
Wieder einmal echt gut geschrieben, Man kann es sich gut vorstellen, wie die verhöre ablaufen und unterhaltsam sind sie auch...
mach weiter so.
mfg
Von:  Barricade
2009-10-12T21:03:42+00:00 12.10.2009 23:03
Rofl die Katz, das Verhör samt Firestorms Neigungen und Verhalten sind einfach nur geil xD
Allerdings bin ich leider doch nicht mit meiner Vermutung nahe gekommen, ich hätte gedacht, dass es sich bei dem Killer um Lockdown handeln würde ^^

Nya. Starscream war mal ein Autobot? Es wird immer interessanter
Von:  Taiya
2009-10-12T19:17:27+00:00 12.10.2009 21:17
sehr schönes neues kapitel, die verhöre find ich gut, jeder mach es halt auf seine art XD
machst es echt sehr spannend, ich staune ja das starscream sich um jemanden sorgt XD
also weiter so^^


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