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Transformers

von

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Neunundzwanzig

Diverse Breitengerade weiter nördlich hatte Barricade inzwischen beschlossen, seine Wut an Thunderblast auszulassen, wenn sie ungestört in Brasilien waren.

Die besagte Decepticon spielte im Augenblick die Unschuld in Person, als sie ihm in den Helikopter folgte und ihre Tasche nach hinten in den Laderaum warf – sie hörte sich ziemlich schwer an; vermutlich war sie voller Waffen.

„Soundwave, die Koordinaten.“, sagte Barricade und versuchte, zu ignorieren, dass Thunderblast neben ihm auf dem Co-Pilotensitz Platz genommen hatte.

In der Sonne schimmerten ihre noch feuchten Haare dunkelbraun.

Barricade verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, fixierte seinen Blick auf den Instrumenten und bewegte argwöhnisch die Finger seiner Hand.

Es tat weh; dafür würde die kleine Schlampe noch bluten müssen.

Thunderblast beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.

Unter anderen Umständen hätte sie ihm wohl angeboten, seine Hand zu verarzten; dummerweise befürchtete sie, dass er sie dann aus dem Helikopter warf.

Der hatte inzwischen dummerweise das offene Meer erreicht, und sie war sich nicht ganz sicher, ob sie in der Lage sein würde, sich zu transformieren, bevor die Kälte im Wasser sie bewegungsunfähig gemacht hatte.

Oder er verprügelte sie erst und warf sie dann aus dem Helikopter, dann war sie vermutlich ohnehin zu benommen.

Barricades Blick glitt erneut zu ihr; sie lächelte ihr charmantestes Lächeln.

„Fang nicht an zu sabbern.“, sagte sie freundlich und zupfte am Kragen ihrer Bluse.

Barricade knurrte leise.

„Ich bestimme, wann ich sabbere!“, zischte er.

„Dann rutsch nicht aus.“, antwortete Thunderblast und sah in Richtung Fenster.

Gerade noch rechtzeitig sah sie etwas dunkles in ihre Richtung fliegen, dann zersprang auch schon die Glasscheibe, als eine Granate nur wenige Millimeter vor ihrer Nase vorbeizischte und kurz vor dem Aufprall auf den Meeresspiegel unten detonierte.

Sie starrte Barricade an, als sei der nicht mehr ganz bei Trost.

„Halt’s Maul!“, zischte er und widmete sich wieder mit beiden Händen dem Steuern der Maschine.

Sie hob eine fein geschwungene Augenbraue.

„Wirfst du mich sonst raus?“

„Führ‘ mich nicht in Versuchung.“

Sie warf einen kurzen Blick nach unten.

„Na ja, ich bin ’ne gute Schwimmerin.“

Sie verzog das Gesicht und machte sich auf die Suche nach irgendetwas, um das kaputte Fenster abzudichten.

„Leute, habt ihr nichts besseres zu tun?“, erklang Soundwaves Stimme über das Headset.

„Nein.“, antwortete Barricade eisig.

Er warf einen Blick zu Thunderblast – sie hatte eine Rolle Klebeband gefunden und bearbeitete damit das Fenster.

„Und was dich angeht, ich bezweifle, dass Megatron die Anwesenheit irgendeiner Konkubine als wichtig genug erachtet um irgendjemandem Stress zu machen, falls dich zufällig versehentlich mit Absicht eine Kugel treffen sollte.“

Thunderblast lächelte.

„Ich bin nicht als Konkubine hier, Süßer. Schon gar nicht für Megatron.“

Zwar scheute sie nicht davor zurück, gewisse körperliche Reize einzusetzen, um ihr Ziel zu erreichen, doch Megatron hatte, soweit sie wusste, nicht das geringste Bedürfnis nach derartigem.

„Sondern als dumme Schlampe, die uns nerven soll?“, entgegnete Barricade, den Blick noch immer fest nach draußen gerichtet.

Thunderblast nahm wieder vollständig neben ihm Platz.

„Zu deiner Information, ich bin das einzige Wasserfahrzeug, dem er vertraut.“, sagte sie.

Es war ihr gelungen, das Fenster halbwegs abzudichten; der Rotor war dennoch viel zu laut und sie musste fast schreien.

Immerhin zog es nicht mehr so stark.

Barricade schnaubte verächtlich, sagte jedoch nichts.

In Bezug auf Megatron war Thunderblast sich tatsächlich nicht sicher, was sie von ihm halten sollte.

Dass er zwei Jahre lang offline gewesen war – dank einem gewissen Menschenjungen, der glücklicherweise inzwischen das Zeitliche gesegnet hatte – , hatte wohl zweifellos Spuren hinterlassen, aber es traute sich kaum jemand, herauszufinden, welche Auswirkungen das nun genau hatte.

Tatsache war, dass Megatron sich nur noch sehr selten außerhalb eines ihrer Stützpunkte aufhielt, und die meiste Zeit damit verbrachte, in irgendeinem Keller düstere Rachepläne gegen die Autobots zu schmieden.

Dass er sich für den Angriff auf das College, bei dem laut Thunderblasts Informationen Optimus Prime so schwer verletzt worden war, hervorgewagt hatte, war schon etwas besonderes gewesen.

Nachdenklich fuhr sie sich durch die noch immer nassen Haare.

Vermutlich war es das Beste, wenn sie einen großen Bogen um Megatron machte – war der Decepticonanführer vorher bereits cholerisch gewesen, war er inzwischen geradezu unberechenbar geworden.

Ganz zu schweigen von dem neuesten Desaster am Hoover-Staudamm; das hatte seine Laune wohl nicht gerade gehoben...
 

Schnee knirschte unter den Reifen eines roten Sportwagens; abgesehen von Sideswipe hatten die restlichen Autobots Schwierigkeiten, mit Firestorm mitzuhalten.

„Überanstreng dich nicht, mmh?“, sagte Starscream leise und fuhr ihr sanft über das Lenkrad.

Aus dem Radio drang ein leises Schnauben.

Schlitternd kam sie hinter einer Schneewehe zum Stehen, öffnete die Türen und beförderte Sixshot und ihn nach draußen, bevor sie sich transformierte.

Es klickte leise, als sie sich reckte und die Metallstacheln auf ihrem Rücken sich aufrichteten.

„Was jetzt?“

„Du wirst deine menschliche Gestalt benutzen müssen.“, antwortete Ratchet, der sich gerade von Ironhide mit Waffen ausrüsten ließ – ihr derzeitiger Anführer hatte offenbar seinen gesamten Spind ausgeleert und mitgenommen, „Da drin ist kein Platz für einen Transformer, oder?“

Starscream schüttelte leicht den Kopf.

Wenig später stand Firestorm wieder als Mensch vor ihnen, in einen alten Armee-Parka gehüllt, und schlang die Arme um den Körper, um sich vor der Kälte zu schützen.

Starscream legte einen Arm um sie und rieb sachte über ihren Oberarm; sie murrte leise und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie sich gegen ihn lehnte und Ironhide fragend ansah.

„Ist es noch weit?“

„Etwa eine Meile.“, antwortete Ironhide, „Den Rest gehen wir zu Fuß; wir haben keine genauen Angaben über eventuelle Sensoren und sonstige Sicherheitsvorkehrungen.“
 

Im Hauptquartier drehte sich Bumblebee gelangweilt auf dem Stuhl vor ihrem Computer hin und her.

Lightbringer spielte selbstvergessen auf dem Bett mit ein paar Modellfiguren, die irgendwer für sie aufgetrieben hatte; die brauchte jedenfalls keine Beschäftigung.

Bumblebee dafür umso mehr.

Ihr war auch nicht danach, Optimus auf seinem Krankenzimmer Gesellschaft zu leisten.

Am liebsten wäre sie den anderen natürlich gefolgt, aber das hätte wohl niemand gutgeheißen.

Abgesehen davon versetzte ihr die Vorstellung, sich in Eis und Schnee zu begeben, bereits Herzrasen, also ließ sie das besser bleiben.

Nachdenklich drehte sie sich wieder zum PC und tippte gelangweilt wahllos auf der Tastatur herum.

Überwach die Funkfrequenzen, pah.

Ein Messengerfenster blinkte am unteren Rand des Bildschirms auf.

Das wiederum war eine menschliche Erfindung, die Bumblebee mehr als recht gewesen war; sie liebte es, sich im Internet unerkannt unter menschliche User zu mischen und sich mit ihnen auszutauschen.

Ironhide hatte das des öfteren belächelt - Wir sind keine Menschen, wir machen hier nur unseren Job.

Sie warf einen Blick auf den Nickname, der ihr nichts sagte.

Vermutlich irgendein anderer User, der sie in einem der Musikforen, in denen sie sich üblicherweise aufhielt, aufgestöbert hatte.

hallo du da!!“, verkündete das Nachrichtenfenster.

Bumblebee tippte ein paar weitere Sekunden gelangweilt auf eine Taste ein, bevor sie sich entschloss, zu antworten.

wer bist du?

Auf dem Bett hatte Lightbringer damit begonnen, das Modell eines Polizeiautos fein säuberlich auseinander zu nehmen.

Bumblebee grinste.

Braves Mädchen.

Sie wandte sich wieder dem PC zu; der Messenger quäkte.

sonar2009 von myspace.“, antwortete ihr neuer Gesprächspartner, „weißt du wann das neue album von lagwagon rauskommt? bist ja in der freundesliste

Sie rieb sich den Hinterkopf.

keine ahnung, schau doch mal auf der website

Im Augenblick hatte sie ja ohnehin nichts anderes zu tun, da war der eine oder andere menschliche Gesprächspartner ihr jedenfalls ganz Recht.

Sie legte das Kinn auf den Tisch und wartete auf die nächste Message.
 

„Wenn Arcee irgendwas passiert ist und du was damit zu tun hast, dann brech‘ ich dir irgendwas.“, knurrte Sideswipe.

Starscream seufzte leise, zog es jedoch vor, nicht darauf zu antworten; Firestorm warf Sideswipe schon einen Blick zu, der noch eisiger war als ihre Umgebung.

Sideswipe starrte kurz eisig zurück.

„Primus, ich hab‘ nichts damit zu tun, dass sie jetzt da drin sitzt, klar?“, zischte Starscream.

Langsam aber sicher wurde es ihm zu viel; sie stapften durch eine zugefrorene Landschaft, ihm war dementsprechend kalt, langsam aber sicher bekam er Hunger und das ständige – nachvollziehbare – Misstrauen der Autobots zehrte an seinen Nerven.

Immerhin hatte er wohl die entsprechende schlechte Laune, die nötig sein würde, wenn sie auf Decepticons trafen.

„Könnten wir die alten Geschichten nicht einfach ruhen lassen...“

„Ruhen lassen?“, zischte Sideswipe, „Du hast leicht reden, du kennst ihre Panikattacken nicht, du schläfst nicht jede Nacht mit ihr in einem Zimmer und-“

Es wurde merklich stiller, diverse Augenpaare – gerade von den Autobots – richteten sich auf Sideswipe.

Dessen Ohren färbten sich wohl nicht nur von der Kälte rosa.

Firestorm verdrehte die Augen und unternahm den Versuch, sich trotz ihrer Handschuhe eine Zigarette anzuzünden; es misslang.

Starscream seufzte leise.

„Könnten wir das später klären, ja? Ich glaube, jetzt-“

„Schnauze!“, zischte Ironhide.

Allgemeine Stille trat ein; in einiger Entfernung war der Rotor eines Helikopters hörbar.

Blitzartig kam Bewegung in die Truppe; binnen weniger Sekunden waren alle im Unterholz des schneebedeckten Waldes verschwunden, als Blackout über sie hinweg zog.

Firestorm, die sich an Starscream drückte, zischte leise.

Ihrer Meinung nach war es verdammt sinnlos, sich zu verstecken; wenn Blackout auf Patrouille war und die Gegend regelmäßig scannte, dann entdeckte er sie ohnehin, falls Soundwave das nicht eh schon längst getan hatte.

Allerdings lag sie wohl falsch, denn Blackout kehrte weder um noch landete er oder stürzte sich auf sie.

Stattdessen zog er Richtung Stützpunkt weiter.

Erst hier angekommen scannte er den Umkreis ihres Verstecks, bevor er landete und Brawl absetzte.

Der Decepticon hatte nach wie vor eine geschwollene Nase und war verdammt schlecht auf Thunderblast zu sprechen; die konnte sich wohl glücklich schätzen, den Stützpunkt bereits verlassen zu haben.

Fraglich war, ob Barricades Gesellschaft so viel besser war.

Soundwave, der im hinteren Teil des Helikopters saß, rührte sich nicht und tippte weiter stoisch auf sein Laptop ein.

Blackout räusperte sich vernehmlich.

„He?“

Der Kopf des jungen Mannes schoss hoch.

„Endstation.“, verkündete Blackout.

„Mmh.“

Soundwave tippte rasch drei Buchstaben (b, r und noch einmal b, wie Blackout interessiert feststellte; das war wohl irgendein Code) auf der Tastatur ein und klappte sein Laptop zu.

Er verstaute es in der Tasche und kletterte nach draußen, wo er stehen blieb und sich durchs Haar fuhr.

Irgendetwas stimmte nicht.

Soundwave sah sich um.

„Blackout?“

„Mmh?“

Der Hubschrauber transformierte sich gerade.

„Hast du was mitgekriegt?“

Soundwave fuhr sich erneut durchs Haar; ein sicheres Zeichen für ihn, dass er grübelte.

„Ich weiß nicht.“

Er verengte die Augen ein wenig, damit der Schnee, auf den im Augenblick schräg die Sonne einfiel, ihn nicht blendete.

„Nimm mich mal auf ’nen kleinen Rundflug mit. Ich will die Gegend scannen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Taiya
2010-01-19T06:57:25+00:00 19.01.2010 07:57
wieder super kapitel, es wird immer spannender^^
wie bee und sound chatten XD
und fire und screamer..die haben nerven..in der kälte dort rumzuknutschen 0o
freu mich schon wie es weitergeht ^^
Von:  xXDracoXx
2010-01-18T19:43:01+00:00 18.01.2010 20:43
Schönes Kapitel. Schmunzeln musste ich auch so einige Male. Was Starscream und Fire da machen finde ich auch mal schön.... so kleinere Knutscher vor einem Kampf... können die Moral steigern. *Fire am liebsten erwürgen und sich an ihre Stelle setzen würde^^*

Blackout ist ja auch nicht schlecht.... brb als Geheimcode zu bezeichnen *fg*

Freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel :)
Von:  YukisBubble
2010-01-18T17:15:53+00:00 18.01.2010 18:15
XD geiles kapitel musste einiges mal schmunzeln
ich mag dein schreibstil tierisch
*rumhüpf*
hoffe darauf das schnell ein neues kapitel kommt
Von:  Barricade
2010-01-18T16:58:58+00:00 18.01.2010 17:58
Barricade knurrte leise.
„Ich bestimme, wann ich sabbere!“, zischte er.
-> *Augenbrauenzucken*
Sehr sehr unsexy ..... *drop*

Maaan D: Screamer und Fire sollen aufhören, herumzuknutschen D: Die sind im Einsatz, hier werden knallharte Söldner gefragt! xD

Lightbringer! D: Man nimmt keine Police Töff Töff's auseinerander! *heul*

Sideswipe hat sich ja ein echtes Fettnäpfchen gesucht und Soundwave und Bee chatten *_*

Aber waren die Cons nicht auf dem Weg nach Brasilien? Oder sind Brawl, Blackout und Soundwave erstmal zurückgeblieben? Dann versteh ich nämlich nicht, wieso Soundwave sich zu Anfang des Kappis über die Zickereien von Cade und Thunder beschweren kann <<

Ich freu mich schon aufs nächste Kappi *_*


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