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Transformers

von

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Sechsundvierzig

In Ratchets Untersuchungsraum war es zwar wärmer als draußen, doch das half Lena kein bisschen weiter.

Stumm saß sie neben Optimus auf der Liege und wartete darauf, dass Ratchet mit der Untersuchung von Blackjack nebenan fertig war.

Optimus hatte zwar mehrfach beteuert, keinen Arzt zu brauchen, doch Lena wollte nicht das Risiko eingehen, dass Blackjack irgendeine seiner noch nicht allzu lange verheilten Verletzungen in Mitleidenschaft gezogen hatte.

„Also“, sagte sie schließlich zögerlich, allerdings in möglichst lockerem Tonfall, als spräche sie über das Wetter, „äh, dein Sohn, ja? Und, äh, was ist mit seinen Optics? Pubertät?“

„Geburtsfehler.“, antwortete Optimus düster.

Er fixierte das Anatomieposter an der Wand, als sei es ein Porträt von Megatron selbst.

Lena nickte bedächtig.

„Geburtsfehler.“, wiederholte sie langsam.

Wem wollte er denn das erzählen?

Optimus‘ Blick huschte zu ihr.

„Was willst du hören?“, fragte er scharf, „Ja, er ist der Sohn meiner Partnerin, nein, ich bin nicht sein biologischer Vater, wie ihr das formulieren würdet, und ebenfalls nein, das weiß er nicht, und er wird es auch nicht erfahren. Als Mensch unterscheidet ihn sowieso nichts mehr von uns.“

Lena nickte schwach.

„Ähm… wer ist denn sein biologischer Vater?“, fragte sie vorsichtig zurück.

Optimus presste die Lippen zusammen.

„Er ist Megatrons Sohn.“, antwortete er knapp.
 

Argwöhnisch spähte Thunderblast in das tiefschwarze Loch, das sich zu ihren Füßen aufgetan hatte.

„Du gehst zuerst.“, verkündete sie.

Barricade gab einen unerfreuten Laut von sich, doch offensichtlich war ihm nicht danach, mit ihr zu streiten, denn er klemmte sich ohne ein weiteres Wort seine Taschenlampe zwischen die Zähne und machte sich daran, die wackelige Leiter nach unten zu klettern. Thunderblast folgte ihm wenig später.

Natürlich warnte Barricade sie nicht vor, und entsprechend quietschte sie mehr erschrocken als verängstigt auf, als sie in einer Wasserpfütze landete und Feuchtigkeit in ihre Stiefel sickerte.

„Ich hab‘ doch gesagt, der Keller ist halb überschwemmt.“, bemerkte Barricade mit einem Schmunzeln, „Wenn wir Glück haben, finden wir hier ein paar trockene Ecken und müssen nicht alle im Wasser schlafen, wenn Megatron und der Rest herkommen. Du bist allerdings ein Boot, dich dürfte das kaum stören.“

„Wenn Megatron hier ist, wird er eh wollen, dass ich oben schlafe.“, antwortete sie.

Seltsam, noch vor ein paar Monaten wäre sie darüber ziemlich glücklich gewesen, doch inzwischen freute der Gedanke sie ganz und gar nicht mehr.

Na ja, sie würde es überleben, sie hatte schlimmeres überlebt.

Barricade antwortete nicht, sondern drehte sich nur um und watete voraus.

Thunderblast folgte ihm.

„Vielleicht lebt hier was.“, argwöhnte sie und wie auf Kommando plätscherte es leise im Dunkeln.

„Gut.“, antwortete Barricade, „Fleisch.“

Thunderblast verzog das Gesicht und aktivierte ihre Scanner.

Tatsächlich wimmelten um sie herum eine Vielzahl kleinerer Säugetiere, die sie mit einem leisen Schaudern als Ratten identifizierte.

„Ich hab‘ schon schlimmeres gegessen.“, bemerkte Barricade, als habe er ihre Gedanken gelesen.

Im Dunkeln stieß sie gegen etwas Hartes und verzog das Gesicht; ihre Scanner verrieten ihr, dass es sich dabei offenbar um irgendeine Form von Kiste handelte.

Argwöhnisch musterte sie den zugenagelten Deckel.

„Kriegst du das auf?“

Barricade richtete die Taschenlampe auf die Kiste.

„Hast du ein Brecheisen?“, fragte er ruhig zurück.

„Oben.“, antwortete Thunderblast zögerlich.

Der Gedanke, allein zurück nach oben gehen zu müssen und sich dann im Dunkeln zurück zu Barricade tasten zu müssen, gefiel ihr ganz und gar nicht. Allerdings gefiel er ihr immer noch besser als die Vorstellung, allein im Dunkeln zwischen Ratten zu sitzen und zu befürchten, dass Barricade die Falltür zum Keller über ihr zuschlug und sie hier zurückließ, weshalb sie sich rasch auf den Weg zurück nach oben machte und wenig später das besagte Brecheisen mitbrachte.

Sie übernahm die Taschenlampe, damit Barricade die Kiste aufhebeln konnte, und spähte neugierig ins Innere.

„Hmm, Decken. Und Dosen.“

Sie spähte aufs Etikett.

„Die Decken müssen wir rauf zum Trocknen bringen, aber dann lassen sie sich vielleicht verwenden. Die Dosen… na ja, ich schätze, die müssen wir aufmachen. Aber immerhin ist Fleisch dabei.“

Sie grinste zufrieden und zum ersten Mal, seit sie aus dem Wald zurückgekehrt waren, schien auch Barricade einigermaßen gute Laune zu haben.
 

„Megatrons Sohn?“, fragte Lena scharf, „Willst du mich verarschen? Hast du ihm diese Elita One ausgespannt oder was?!“

Optimus‘ Blick, den er ihr zuwarf, war so eisig, dass Lena befürchtete, von ihm auf der Stelle niedergeschlagen zu werden, und betreten zog sie die Unterlippe zwischen die Zähne.

„Für Sparklinge braucht man funktionstüchtige Protoformen.“, sagte Optimus schließlich müde, „Frag Ratchet, wie die hergestellt werden. Bevor der Krieg ausbrach, hatten wir Millionen von Protoformen, um das Überleben unserer Rasse zu sichern. Viele von ihnen wurden während des Krieges von den Decepticons zusammen mit bereits funktionstüchtigen Sparklingen gestohlen. Unter Starscreams Mithilfe, nachdem er die Seiten gewechselt hatte, denn er war vorher mit der Energonversorgung der Ungeborenen beauftragt gewesen. Um den Protoformen Leben einzuhauchen, im wahrsten Sinne des Wortes, sind zwei intakte Sparks nötig, die mit genug Energon versorgt werden.“

Optimus schloss die Augen und lehnte den Hinterkopf gegen die Wand.

Lena rutschte wieder neben ihn auf die Liege, und einem Impuls folgend griff sie nach seiner Hand.

Er zog sie nicht weg.

„Die Sparks verbinden sich, es gibt eine Überladung und dadurch entsteht eine dritte Energiequelle, die in die Protoform eingesetzt wird.“, fuhr Optimus fort, „Anschließend bewahren wir die Sparklinge in Energonhüllen auf, damit sie wachsen und… irgendwann schlüpfen sie.“

Sein Blick irrte ein wenig verloren durch den Raum.

Verunsichert zog Lena die Unterlippe wieder zwischen die Zähne.

Sie hatte zwar nicht die geringste Ahnung, worauf Optimus mit seinem Bericht hinauswollte, aber sie hatte das dumpfe Gefühl, dass es ihr nicht gefallen würde.

„Wir sind in einen Hinterhalt geraten.“, sagte Optimus müde, „Der Krieg war schon vorbei, Elita und ich waren mit einigen anderen auf der Flucht vor den Decepticons, die gewonnen hatten… wenn man es so nennen will. Sie haben uns erwischt und… Megatron wusste natürlich, wer sie war, wir hatten uns vor dem Krieg gut gekannt, das ist eine lange Geschichte. Die Decepticons waren fast genauso aufgerieben wie wir, es gab kaum noch Energon, der Allspark war bereits verschwunden und viele ihrer Sparklinge waren gestorben, weil sie nicht versorgt worden waren… sie brauchten Nachschub…“

Lenas Nackenhaare stellten sich auf und ihr wurde schlagartig kalt.

„Er hat sie vergewaltigt?“

Optimus‘ Blick zuckte zu ihr zurück.

„Wenn man es auf menschliche Art und Weise ausdrücken wollte.“, antwortete er zögerlich.

Flüchtig fuhr er sich mit der Zungenspitze über die Lippen.

„Sie wollte den Sparkling nicht bei Megatron lassen, was ich gut verstehen kann… also haben wir ihn eben mitgenommen. Ich denke, Megatron geht davon aus, dass er tot ist, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.“

Es war offensichtlich, dass er sich wieder um seinen üblichen kontrolliert-militärischen Tonfall bemühte.

Lena nickte leicht.

„Mach dir mal keine Sorgen, wir werden schon auf ihn aufpassen.“, sagte sie leise.

Ein wenig verdutzt sah Optimus sie an.

„Was?“

Ebenfalls ein wenig fragend sah Lena zurück.

„Na, Blackjack. Dein Sohn. Oder… Stiefsohn. Oder sowas. Dein Sohn. Lennox wird ihn schon nicht rauswerfen, also können wir uns auch alle um ihn kümmern.“

Optimus musterte sie einen flüchtigen Moment lang fast so unergründlich wie Blackjack vorhin auf dem Hof.

„Danke.“, sagte er schließlich leise.

Noch immer hielt Lena seine Hand fest; ein etwas verlegenes Grinsen huschte über ihr Gesicht.

„Ähm. Kein Problem.“

Am liebsten hätte sie seine Hand nie wieder losgelassen; vermutlich war ihm aufgefallen, dass sie sich an seine Finger klammerte, denn sein Blick wanderte flüchtig auf ihre Hände hinab und er schmunzelte verhalten.

„Verfolgst du damit irgendeine bestimmte Absicht?“

In seiner Stimme lag kein Vorwurf oder irgendein Zeichen davon, dass sie ihm auf die Nerven ging; er klang höchstens neugierig, und wieder einmal wurde ihr klar, dass, nach dem, was er ihr gerade in puncto Sparklinge geschildert hatte, Cybertronier offenbar wirklich nicht allzu viel Wert auf Körperkontakt legten. Abgesehen davon schien er relativ dankbar für eine Möglichkeit, sich von ihrem vorherigen Gesprächsthema abzulenken.

Irritiert sah sie ihn an.

„Äh. Ich… also, äh… ich wollte… na ja, also, äh… ich mag dich?“, sagte sie vorsichtig, „Und… ich dachte, du könntest vielleicht Unterstützung gebrauchen oder so?“

Optimus fixierte sie immer noch neugierig, mit leicht schief gelegtem Kopf, sagte jedoch nichts.

„Ich kann’s auch lassen, wenn du das möchtest?“, fügte Lena noch ein wenig vorsichtiger hinzu.

Einen Moment lang beäugte Optimus ihre Hand nachdenklich, bevor er leicht den Kopf schüttelte.

„Nein, das ist nicht nötig.“, sagte er leise.

Ratchet räusperte sich dezent von der Tür aus; Lena zuckte zusammen.

„Hast du eine Minute, Optimus?“, fragte er ruhig.

Er warf Lena einen kurzen Blick zu.

„Was hältst du davon, wenn du nach nebenan gehst und Blackjack ein bisschen Gesellschaft leistest?“, fuhr er ruhig fort, „Ich glaube, er könnte einen Gesprächspartner gebrauchen.“

Ein wenig fragend sah Lena zu Optimus und löste ihre Hand zugegebenermaßen eher widerwillig von seiner, bevor sie nach nebenan huschte.

Ratchet zog die Handschuhe aus, die er bei Blackjacks Untersuchung getragen hatte, und warf sie in den Papierkorb.

„Wann wirst du mit ihm reden?“, fragte er, noch immer völlig ruhig und in neutralem Tonfall.

Optimus zog die Augenbrauen zusammen.

„Worüber?“

Ratchet warf ihm nur einen Blick zu und zog die Augenbraue hoch; Optimus rutschte von der Liege, lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Gar nicht. Er ist mein Sohn, dabei bleibt es.“

Ratchet seufzte leise.

„Weißt du, Optimus, er ist langsam aus dem Sparklingsalter raus, in dem man ihm einreden konnte, die Sache mit seinen Optics sei ein Resultat des Energonmangels gegen Ende des Krieges. Und es ist nicht so, als wüssten nicht fast alle anderen hier ebenfalls Bescheid. Arcee, Ironhide und Starscream wissen es aus erster Hand, das bedeutet, Firestorm und Sixshot werden es auch erfahren, und wir können von Glück reden, wenn Bumblebee es nicht erfährt, damit sie sich nicht verplappert, was ich ihr durchaus zutrauen würde. Du bist ein guter Anführer, Optimus, und du weißt, dass ich deine Entscheidungen respektiere, aber den Jungen auf die Akademie zu schicken, damit Sentinel Prime ihn ausbildet, war nicht unbedingt eine deiner besseren Ideen…“

Optimus lächelte müde.

„Sentinel Prime ist ein guter Soldat.“

„Und der Junge ist mehr als offensichtlich nicht ganz Autobot.“, antwortete Ratchet leise, „Er hat von Arcee nach ihrem Seitenwechsel schon nichts gehalten und versucht, sie deaktivieren zu lassen, ich schätze, wir können von Glück reden, dass Blackjack hier heil angekommen ist, oder? Ich glaube nicht, dass es ihm noch so gut gehen würde, wenn du nicht ein Auge auf ihn gehabt hättest.“
 

Sie hatten noch vier weitere Kisten mit ähnlichem Inhalt zutage gefördert.

Die Decken hingen zum Trocknen durch den halben Flur des Hauses aufgehängt; die gefundenen Dosen hatte sie teilweise geöffnet und nur zwei davon waren verdorben gewesen. Den Rest hatte Thunderblast genutzt, um davon ihr Abendessen zu kochen.

Barricade hatte die Pfanne fast allein geleert, und keine halbe Stunde später war er fast ohnmächtig ins Bett gefallen. Es wunderte sie nicht, immerhin hatten sie den ganzen Tag in diesem Kellerloch zugebracht und Dinge nach oben geschleppt – auch, wenn sie ihm zugegebenermaßen in Anbetracht seiner körperlichen Verfassung etwas mehr Kondition zugetraut hätte.

Sie selbst hatte noch geduscht und inzwischen waren ihre Haare auch trocken genug als dass sie darauf schlafen konnte.

Lautlos schlich sie in ihr Schlafzimmer, duckte sich unter das Moskitonetz und setzte sich neben Barricade auf die Matratze.

Er regte sich nicht, murrte nur leise im Schlaf.

Sie schmunzelte unwillkürlich.

Rasch und noch immer lautlos zog sie ihren Schlafanzug an und legte ihre Sachen ans Fußende des Bettes, noch unter das Moskitonetz.

Barricade schlief immer noch seelenruhig; sie lehnte sich ein wenig nach vorne und zog die Bettdecke etwas mehr über ihn. Er hatte sie im Wald auch zugedeckt, oder?

Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen; sie zog die Füße an und rutschte zu ihm unter die Decke, wo sie sich an ihn schmiegte.

Vermutlich hätte er sie aus dem Bett geworfen, wenn er das mitbekommen hätte.

Nicht dass sie dafür nicht Verständnis gehabt hätte; immerhin bewegte sich ihre Beziehung auf rein beruflicher Basis, aber… sie war eben niemand, der gerne allein schlief.

Zufrieden schloss sie die Augen und war wenige Minuten später ebenfalls eingeschlafen.

Es war Barricade, der einige Stunden später aufwachte.

Irgendetwas stimmte nicht.

Einige Minuten lang starrte er reglos an die Decke des Zimmers, ignorierte selbst Thunderblast, die zufrieden neben ihm schlummerte, bevor ihm klar wurde, wo das Problem lag: Es war arschkalt.

Wahrscheinlich hatte er sich die letzten zwei Wochen nur eingebildet und befand sich eigentlich immer noch in Russland.

Noch irgendetwas stimmte nicht; es dauerte diesmal etwas länger, bis ihm auffiel, dass er vor Kälte zitterte.

Hatte irgendein Idiot die Klimaanlage runtergedreht?

Thunderblast regte sich schwach.

„Was‘ los, Großer?“, murmelte sie.

„Es ist kalt.“, knurrte er leise.

Thunderblast schob das Kinn auf seinen Oberarm und öffnete ein Auge.

„Ist es nicht. Es ist total warm. Deshalb nennt man es Dschungel… oder so.“

Sie schloss das Auge wieder; Barricade biss die Zähne zusammen.

„Red keinen Blödsinn, es ist schweinekalt.“

Thunderblast seufzte leise und öffnete diesmal beide Augen.

„Sind deine Sensoren kaputt oder so, Süßer?“

„Woher denn?“, knurrte er und wickelte sich etwas mehr in die Decke ein.

Thunderblast zog die Augen zusammen und musterte ihn besorgt.

„Du wirst mir doch nicht krank, oder, Schatz?“

Offensichtlich waren sie schon beim Schatz angekommen.

„Was weiß ich.“

Thunderblast setzte sich auf und legte ihm flüchtig die Hand auf die Stirn.

„Ich glaube, du hast Fieber.“

Barricade verzog das Gesicht.

„Mir ist aber kalt und nicht warm.“, antwortete er; seine Zähne schlugen hörbar aufeinander.

Thunderblast seufzte leise.

„Ja, aber wenn du hohes Fieber hast, dann kann dir trotzdem kalt sein, weil deine Körpertemperatur steigt und… weiß ich auch nicht. Hab‘ ich gelesen. Ich bin kein Fleischlingsarzt.“

Erneut legte sie ihm die Hand auf die Stirn.

„Steck mich bloß nicht an, was auch immer du hast!“, warnte sie, „Hast du irgendwie… Halsweh oder so?“

Barricade schüttelte leicht den Kopf, schlang die Arme wieder um sie und zog sie an sich; sie war wenigstens warm.

Zwar hingen überall im Haus Decken, aber die waren vermutlich noch nicht trocken und außerdem von sonstwas befallen.

Thunderblast sah ein wenig verdutzt auf ihn hinab; sie hätte nicht gedacht, dass ihm im Moment nach kuscheln war.

„Ähm.“

Vorsichtig strich sie ihm übers Haar.

Er vergrub das Gesicht an ihrer Schulter; offensichtlich hatte er nichts dagegen.

„Äh… mach dir keine Sorgen, wir kriegen dich schon wieder gesund.“, sagte sie, bemüht um einen aufmunternden Tonfall. Bei Gelegenheit würde sie Soundwave anfunken, um sich von ihm über alle möglichen Tropenkrankheiten informieren zu lassen. Sie hatte zwar schon einige Zeit auf diesem Planeten zugebracht, und sie wusste auch durchaus, wie man Verletzungen behandelte, aber von Krankheiten hatte sie zugegebenermaßen eher wenig Ahnung.
 

Ratchet hatte Blackjack in eines der Krankenhausbetten verfrachtet, womit der Junge offensichtlich überhaupt nicht glücklich war.

Ein wenig argwöhnisch musterte er Lena, als diese eintrat.

„Wo steckt Optimus?“

„Nebenan.“, antwortete Lena mit einem leichten Lächeln, „Wie geht’s dir?“

Blackjack presste die Lippen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Beschissen.“

Immerhin nahm er kein Blatt vor den Mund, wie Lena unwillkürlich ein wenig amüsiert feststellte, obwohl die Situation an sich natürlich ganz und gar nicht amüsant war.

Sie nickte leicht und setzte sich auf den Rand des Bettes, was Blackjack nach wie vor aufmerksam beobachtete.

„Stimmt es, was Optimus gesagt hat?“, fragte er zögerlich, „Ist sie tot?“

Lena haderte einen Moment mit sich selbst – das hätte vermutlich besser Optimus mit ihm geklärt – , bevor sie nickte.

„Ja.“, sagte sie leise, „Es tut mir so leid, Blackjack.“

Der Junge nickte langsam, zog die Knie an die Brust und legte das Kinn darauf.

„Bist du seine neue Tussi?“, fragte er plötzlich und geradeheraus; Lena musste sich beherrschen, um ihren Unterkiefer an Ort und Stelle zu halten.

„Äh – äh, nein. Ich glaub‘ auch nicht, dass dein Vater – ich meine, er hat deine Mutter sehr geliebt, und – ich glaube nicht, dass er überhaupt jemanden neues… sucht.“

Blackjack zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf leicht schief.

„Aber du wärest gerne seine neue Tussi. Wer bist du überhaupt?“

„Lena.“, antwortete Lena ein wenig verdutzt, „Ich bin Lena Whitwicky.“

Blackjack krauste die Nase.

„Also ein Fleischling? Vergiss es. Ich hab‘ über euch in der Schule gelernt, ihr lebt überhaupt nich‘ lange genug, als dass man ’ne Beziehung mit euch anfangen könnte.“

Verdutzt sah Lena ihn an.

„Ich bin kein Fleischling.“, antwortete sie schließlich, „Ich bin… der Allspark.“

Das entsprach ja den Tatsachen. Sie war kein Mensch… aber sie war auch kein Cybertronier.

Blackjack zog erneut gekonnt eine Augenbraue hoch und musterte sie abschätzend.

„Warum~?“, fragte er gedehnt und legte die Fingerspitzen aneinander.

Lena grinste ein wenig müde.

„Mein Vater war der Allspark, und ich hab’s… geerbt. Sozusagen.“

Blackjack nickte.

„Also ist dein Vater tot?“

„Ja.“, antwortete Lena nach einem leichten Zögern, „Die Decepticons haben meine Eltern umgebracht.“

Genauer gesagt, sein Vater hatte ihren Vater umgebracht. Und ihre Mutter ebenfalls.

Sie schob den Gedanken rasch beiseite; immerhin konnte der Junge nichts dafür.

Dennoch schien das kurze Aufflackern auf ihrem Gesicht Blackjack nicht entgangen zu sein; er ließ die Hände wieder sinken und schlang die Arme stattdessen um seine Knie.

„Ich bin kein Decepticon.“, erklärte er, „Ich bin nach dem Krieg geboren, es gab nicht genug Energon, um alle zu ernähren, und meine Optics wurden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Sie mussten mich reparieren, aber hatten keine Ersatzteile mehr. Also musste ich die von einem Decepticon kriegen. Arcee hat ja auch blaue Optics, obwohl sie nicht immer ein Autobot war.“

Lena nickte leicht. Die Erklärung klang sogar irgendwie plausibel. Also gut, sie würde dabei bleiben.

Blackjack legte das Kinn wieder auf die Knie.

„Ist Optimus böse auf mich?“, fragte er zögerlich.

In Lena keimte der jähe Impuls auf, den Jungen in den Arm zu nehmen. Sie widerstand dem Bedürfnis, streckte jedoch trotzdem die Hand aus, um ihm sachte den Arm zu tätscheln.

„Nein.“, sagte sie sanft, „Er macht sich nur Sorgen um dich. Warum bist du von Cybertron aus abgehauen, ganz allein?“

Blackjack verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und folgte ihrer Hand mit den Augen.

„Weil die Akademie dämlich und langweilig ist.“, antwortete er, „Sentinel Prime ist eh seit Monaten nicht mehr da, und Schule ist total langweilig.“

Unwillkürlich musste Lena lächeln.

„Vielleicht finden wir ja hier einen Platz für dich.“

Auch wenn Optimus dem Jungen wohl kaum erlauben würde, an irgendwelchen Feldeinsätzen teilzunehmen; vielleicht konnten sie ihn ja auf die High School schicken, und die Autobots konnten sich um ihn kümmern.

Wahlweise heiratete sie Optimus und sie beide kümmerten sich um Blackjack.

Der Gedanke ließ sie innerlich erneut grinsen; sie dachte wie eine verknallte Zwölfjährige, wie sie feststellte.

Blackjack musterte sie erneut neugierig und schien dabei bis in ihre Seele durchzublicken; unwillkürlich fragte sich Lena, von welchem Elternteil er das hatte.

Vielleicht konnte sie Arcee ein wenig über seine Mutter ausfragen, immerhin hatten die beiden wohl relativ eng zusammengearbeitet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Black_Polaris
2011-08-04T19:31:58+00:00 04.08.2011 21:31
wann geht es wieter schnief
Von:  SephirothWhite
2011-07-23T13:51:35+00:00 23.07.2011 15:51
*smile*
Das mit dem verknalletn Schulmädchen kommt hin.^^
Ich finde die Figur von Blackjack sehr interessant.
Bin gespannt was da noch kommt.^^
Von:  fahnm
2011-07-22T00:29:55+00:00 22.07.2011 02:29
Der Bengel ist Megatrons Sohn?
Ach du schande.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Bernsteinseele
2011-07-21T23:18:26+00:00 22.07.2011 01:18
Tztz ... Blackjacks Benehmen ... ich glaub ich würd dem eine schwalben, wenn der so mit mir reden tät. o_O

Zu Thunder und Barricade. Ziehn die sich im Fernsehn nit immer aus und kuscheln sich aneinander, wenn einer gewärmt werden muss? *_*
Von:  Black_Polaris
2011-07-21T19:53:30+00:00 21.07.2011 21:53
vor allem frage ich mich was aus den anderen charas wurde, vermiss die auch XD

Ironhide was tut er denn momentanXD
Bumblebee was hat sie den jetzt and en armen?????besort ist um sie

Megatron, tut mir auch ein wneig leid, ich dneke diese toderfahrung hat ihn richtig aus dem konzept gebracht, er bräuchte wohl jemand an dem er sich aussprechen kann XD



Von:  Black_Polaris
2011-07-21T17:05:18+00:00 21.07.2011 19:05
vor freude fast aus dem fenster sprang XD
es geht wieter
kreisch!!!!!!!!!!!!!!!

was!!! Megatrons sohn, heiliges kanonenrohr,
aber Blackjack finde ich hammer süß XD
würde ihn adortirern, vor allen wie locker er meint
du wärst gerne seine neue tussi,
voll niedlich,
oh weh meine armen backen tun schon wieder weh beim grinsen XD
ich dachte schon im letzten cak das die beiden ein zerstörtes vater-sohn beziehung ahben aber jetzt merkt man das beide ishc schon gedanken amchen um den andren, ob otimus böse auf ihn wäre, auch voll drollig,
aber mich würde es interessieren ob sich and ieser ebziehung was ändert wenn er die wahrheit erfährt?
ich hoffe nicht, ich finde optimus als vater figur voll niedlich,
ich wiedehrole mich gell?
aber egal, ich liebe diese ff und kanns kaum erwarten wie es wieter geht ^---------------------------------------^




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