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Transformers

von

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Achtundvierzig

Nach Blackjacks Auftauchen war verständlicherweise der ganze Stützpunkt in Aufruhr gewesen, und so dauerte es ein paar Stunden, bis wieder die übliche Nachtruhe eingekehrt war.

Allerdings war er wohl nicht der einzige, der heute Nacht keine Ruhe mehr finden würde, wie Ironhide feststellte, als er über den Gang schlich.

In Bumblebees Zimmer brannte ebenfalls noch Licht, und er konnte das leise Klappern ihrer Computertastatur hören.

Lightbringer lag zusammengerollt auf der Liege am anderen Ende des Zimmers und schlief selig vor sich hin; sie rührte sich nicht einmal, als Ironhide sachte mit den Fingerknöcheln gegen den Türrahmen klopfte und Bumblebee zusammenzuckte.

„Heee…“

Nervös wippte sie auf dem Stuhl hin und her.

„Was machst du denn hier?“

„Ich kann nicht schlafen.“

Sein Blick huschte zu dem Sparkling hinüber.

„Du auch nicht, wie’s aussieht…“

Bumblebee verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf; ihr Blick huschte ebenfalls kurz zu Lightbringer hinüber, bevor sie ihren Laptop zuklappte und sich mit ihrem Schreibtischstuhl völlig umdrehte und auf die zweite Liege wies.

„Setz dich doch.“

Folgsam nahm er Platz und Bumblebee huschte zu ihm hinüber, wo sie sich neben ihn setzte und an seinen Arm schmiegte.

„Und warum kannst du nicht schlafen?“, fragte er leise und tätschelte dem Mädchen flüchtig den Rücken.

Bumblebee verzog das Gesicht.

„Wegen der Sache im Staudamm.“, murrte sie, „Wir haben Henderson immer noch nicht gefunden und wir wissen nicht, wie er mit den Decepticons zusammengearbeitet hat, und überhaupt kann ich an gar nichts anderes mehr denken. Als hätte ich einen dieser blöden Gruselfilme geguckt, die immer nachts im Fernsehen kommen…“

Ironhide seufzte leise.

„Bee, was im Staudamm passiert ist, war nicht deine Schuld. Du bist eine gute Soldatin, Henderson hat uns nur alle verarscht, das hätte nicht passieren dürfen. Aber er hat auch Optimus und alle anderen verarscht, hmm?“

Bumblebee zog die Nase kraus und schlang die Arme um seinen Oberkörper.

„Ja, ich weiß. Aber trotzdem. Ich hätte auf Lena aufpassen müssen.“

„Sie lebt doch noch, oder?“

Bumblebee schürzte die Lippen und musterte ihn streng.

„Darum geht’s nicht. Sie hätte gar nicht erst in den Staudamm kommen dürfen, und Megatron hätte sie auch nicht nach Russland verschleppen dürfen.“

Ironhide schmunzelte unwillkürlich bei ihrem Gesichtsausdruck, wurde jedoch rasch wieder ernst.

„Ich weiß doch.“, antwortete er mit einem leisen Seufzen und klopfte ihr erneut sachte über den Rücken, „Aber zumindest dagegen, dass sie in den Staudamm geht, hättest du nicht groß was tun können, oder?“

Bumblebee murrte leise, legte jedoch das Kinn auf seinen Arm und war einen Augenblick still.

„Und warum kannst du nicht schlafen?“, fragte sie schließlich nachdenklich.

Ein Grinsen huschte über Ironhides Gesicht.

„Nicht genug Bier.“, antwortete er und klopfte Bumblebee auf den Rücken, „Jetzt sei so gut und entschuldige mich. Wenn der Prime mit Blackjack gesprochen hat, braucht er sicher auch was davon, mmh?“

Bumblebee gluckste leise, ließ ihn jedoch aufstehen und huschte zurück an ihr Laptop.
 

Das Bier hätte Thunderblast inzwischen wohl auch gut gebrauchen können.

Inzwischen fühlte sie sich, als ob Barricade ihr die Seuche ebenfalls an den Hals gejagt hätte; ihre Knochen schmerzten und sie war völlig ausgelaugt.

Allerdings lag das vermutlich eher daran, dass sie die letzten paar Stunden damit zugebracht hatte, ihrem Patienten beim Kotzen zuzusehen und ihm dann mit einiger Mühe dabei geholfen hatte, sich unter die Dusche zu schleppen.

Einen Witz zum Thema Männer und kalte Duschen hatte sie sich dabei vorsichtshalber verkniffen; vermutlich war Barricade noch nicht geschwächt genug, um sie nicht doch noch zu erwürgen, wenn sie es übertrieb. Abgesehen davon hätte es sie ohnehin gewundert, wenn er in seinem Zustand noch zu derartigen körperlichen Reaktionen fähig gewesen wäre… und es hätte sie vermutlich auch beeindruckt.

Im Moment jedenfalls saß sie an der Wand gegenüber der Badezimmertür auf dem Boden, der Schmutz, den offenbar seit Jahrzehnten hier keiner weggeputzt hatte, versaute ihr die Hose und sie wartete darauf, dass Barricade unter der Dusche fertig war.

Er brauchte verdammt lange.

Mit einem Seufzen stand sie wieder auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und ging langsam auf dem Gang auf und ab.

Schließlich klopfte sie an die Tür.

„Alles in Ordnung?“

Von drinnen kam keine Antwort; hastig öffnete sie die Tür, stellte jedoch fest, dass Barricade sie offenbar lediglich nicht gehört hatte; er hatte die Stirn gegen die Wand gelehnt und ließ sich weiterhin mit dem Wasser berieseln.

Einen Augenblick lang zögerte sie – es war wirklich eigenartig, was sie ihm gegenüber auf einmal beinahe schüchtern geworden war, vor allem, weil es an ihrem Körper nun wirklich nichts gab, was er nicht schon gesehen hätte – , dann trat sie hinüber zu ihm und berührte ihn sachte an der Schulter.

„Cade?“

Er zuckte zusammen und musterte sie aus müden Augen.

„Was willst du?“, murrte er.

Sie seufzte leise.

„Ich will, dass du wieder zurück ins Bett gehst.“, sagte sie ruhig, „Und dich ausruhst.“

Seinem Blick zufolge war das für ihn keine besonders anheimelnde Alternative.

Sie seufzte ein drittes Mal, drehte das Wasser ab – Barricade protestierte leise, hielt sie jedoch nicht auf – und griff nach einem der Handtücher, um ihm das um die Schultern zu legen.

„Komm…“

Er knurrte leise und schob ihre Hände weg.

„Mir geht’s bestens, ich brauch‘ kein Kindermädchen.“

Sie senkte ihre Hände, hob jedoch vielsagend die Augenbrauen, während er sich ein wenig unbeholfen die Haare abtrocknete.

Argwöhnisch warf er ihr einen Blick zu.

„Was ist?“

Ihre Augenbrauen wanderten noch ein bisschen höher und sie trat ein wenig näher zu ihm hin.

„…bestens?“

Ruhig nahm sie ihm das Handtuch wieder ab und machte sich daran, seinen Oberkörper abzutrocknen. Barricade folgte ihren Händen mit dem Handtuch ein wenig misstrauisch mit den Augen, sagte jedoch nichts.

Wenig später hatte sie Barricade immerhin wieder zurück in seine Kleidung und zurück ins Bett verfrachtet; wie vorher setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante und lehnte den Rücken gegen das Kopfende.

Noch immer fühlte sie sich völlig zerschlagen; vermutlich hätte sie die eine oder andere Mütze Schlaf auch gut gebrauchen können.

Für einen Moment schloss sie die Augen und lehnte den Hinterkopf leicht gegen das Moskitonetz.

Etwas streifte federleicht ihr Bein; rasch öffnete sie die Augen wieder und stellte verdutzt fest, dass es Barricade war, der sachte mit den Fingerspitzen über ihren Oberschenkel strich.

„Danke.“, sagte er schließlich leise.

Unwillkürlich lächelte sie ein wenig müde.

„Schon gut, Großer.“

Er war… eigenartig, seit er krank war.

Nein, eigentlich war er schon ein wenig seltsam zu ihr gewesen, bevor sie krank gewesen war… auf jeden Fall freundlicher als vorher.

Vielleicht hatte es mit der Nacht im Wald zu tun.

Sie streckte die Hand aus und fuhr ihm flüchtig durch die schwarzen Haare. Sie waren immer noch nass, wie sie feststellte.

„Brauchst du noch was?“

Er schüttelte leicht den Kopf und schloss die Augen wieder.

Einen Moment lang herrschte Stille, dann rückte er mit einem unwilligen Laut auf dem Bett ein wenig zur Seite.

„Jetzt leg dich schon hin.“

Unwillkürlich huschte ein Schmunzeln über ihr Gesicht und folgsam legte sie sich wieder neben ihn ins Bett.

Seine Temperatur schien sich glücklicherweise einigermaßen normalisiert zu haben; nach allem, was sie wusste, hatte Malaria da einen ziemlich gleichmäßigen Rhythmus, aber sie war sich nicht mehr hundertprozentig sicher. Besser, sie fragte Soundwave bei nächster Gelegenheit.

Sie streckte die Hand aus und strich Barricade sachte über den Arm.

„Schlaf ein bisschen und ruh dich aus, na los.“

Einem Impuls folgend beugte sie sich vor, um seine Lippen flüchtig mit ihren zu streifen.

Barricade öffnete ein Auge wieder.

„Was wird das?“

Ihre Mundwinkel zuckten leicht.

„Übung macht den Meister. Also… auf mich bezogen. Nicht auf dich. Ich glaub nicht, dass du da noch sonderlich viel Übung bräuchtest.“

Er schloss das Auge wieder, doch das Grinsen auf seinem Gesicht war mehr als deutlich.

Sie schürzte die Lippen ein wenig und piekste ihn sachte in den Bauch.

„Was gibt’s da zu lachen?“

Er verzog das Gesicht und krümmte sich leicht zusammen.

„Nichts, nichts… lass das, das ist bestimmt nicht, äh, genesungsfördernd…“

Sie schmunzelte und legte einen Arm um ihn, um sich etwas dichter an ihn zu kuscheln.

Umso irritierter war sie, als Barricade sich ein wenig mehr zu ihr lehnte, um sie seinerseits zu küssen.

Verdammt, was sollte das denn werden?

Nicht dass sie ihn wegstieß, aber zumindest musterte sie ihn unter einer erneut hochgezogenen Augenbraue.

„Doch noch mehr Übung, Süßer? Was wird das?“

Das Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück.

„Mmh, keine Ahnung.“, murmelte er, „Vielleicht sind das eh nur Fieberträume.“
 

Ironhide lauerte Optimus vor Blackjacks Zimmer auf, kaum dass der Junge eingeschlafen war und er sich eigentlich in den Hangar hatte zurückstehlen wollen.

Offenbar blieb ihm heute Nacht auch nichts erspart, stellte er fest, als er ein Paket mit sechs Flaschen aus braunem Glas unter Ironhides Arm sah.

„Ironhide…“

Abwehrend hob er die Hände.

„Geh einfach ins Bett, ja? Ich bin müde, ich hatte einen ziemlich unerfreulichen Tag, ich will nur…“

„Ja, ich weiß.“, unterbrach ihn Ironhide, legte ihm ungeachtet dessen einen Arm um die Schultern und dirigierte ihn in Richtung der Kantine, „Deshalb werde ich dich jetzt aufmuntern. Wie in alten Zeiten. Vielleicht willst du ja auch, äh, reden. Fleischlinge tun das, hab ich gehört.“

Zugegeben, nach den Ereignissen der letzten Nacht fehlte ihm die Kraft, Ironhide da zu widersprechen, und entsprechend resigniert ließ er sich von ihm mitziehen.

Die Kantine war natürlich um vier Uhr in der Früh menschenleer; Ironhide schien das offenbar nicht zu stören, eher im Gegenteil.

„Also, Prime“ fuhr er fort und angelte einen Flaschenöffner aus dem Schrank, um eine der braunen Flaschen zu öffnen und ihm in die Hand zu drücken, „ich bin ganz Ohr.“

Er öffnete sich eine zweite Flasche, setzte diese an den Mund, um die Flasche bis fast zur Hälfte zu leeren, und nahm anschließend an einem der Kantinentische Platz, die Flaschen vor sich auf dem Tisch, und lächelte sein offenstes und vertrauenerweckendstes Lächeln.

Optimus warf einen etwas irritierten Blick auf die Flasche in seiner Hand hinunter und schnupperte flüchtig daran, bevor er mit einem entnervten Laut neben Ironhide Platz nahm und die Flasche auf den Tisch stellte, ohne sie anzurühren.

„Und worüber soll ich reden?“

Ironhide seufzte leise und rückte ein wenig näher.

„Über Blackjack zum Beispiel.“

Vielsagend wackelte er mit den Augenbrauen.

„Was wird aus dem Kleinen?“

Ein müdes Lächeln huschte über Optimus‘ Gesicht.

„Ich weiß es nicht.“, sagte er leise, „Hier kann er nicht bleiben, das ist klar.“

Ironhide nickte demonstrativ verständnisvoll und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche.

„Und wo schaffen wir ihn dann hin?“, fragte er.

Flüchtig rieb Optimus sich das Kinn.

„Na ja, wir haben Lena auf dem College recht gut versteckt bekommen. Sie kann hier auch nicht ewig bleiben, und der Sparkling von Arcee und Sideswipe… die Sparklinge von der Nemesis, wenn wir sie von da zurückgeholt haben…“

Ironhide nickte erneut sehr verständnisvoll, die Flasche im Mundwinkel.

Unwillkürlich fragte sich Optimus, wie viele dieser Flaschen sein bester Freund im Verlauf der heutigen Nacht schon geleert hatte.

„Der Stützpunkt ist keine Aufzuchtstation.“

Nachdenklich drehte er die Flasche in den Händen, immer noch, ohne sie anzurühren.

„Vielleicht können wir uns in menschlicher Gestalt bei den Fleischlingen tarnen…“

Andererseits waren beim Angriff auf das College viele Fleischlinge ums Leben gekommen, und er wollte nicht das Risiko eingehen, dass so etwas nochmal passierte.

Es gab Städte in der Nähe von Diego Garcia, die NEST schnell erreichen konnte… und Lena und Annabelle mussten eine Gelegenheit haben, ihr Studium zu beenden… dann war da noch Lightbringer, die auch auf eine Schule für Menschen gehen können würde…

Sein Blick huschte zurück zu Ironhide.

„Wir brauchen eine Unterkunft.“, sagte er zögerlich, „Wir brauchen eine Basis, wie den Stützpunkt, der nahe genug bei den Menschen ist, um die Sparklinge zur Schule schicken zu können…“

Sie brauchten einen Rückzugsort, den die Decepticons nicht so schnell fanden, und den auch die Regierung nicht kannte.

Außerdem durften die Fleischlinge nicht in der Nähe sein, für den Fall, dass die Decepticons sie doch aufstöberten, und gleichzeitig musste er nahe genug bei den Menschen liegen…

Als er sich das erste Mal über das Land, in dem sie sich momentan aufhielten, informiert hatte, hatte er erfahren, dass die meisten Leute in diesem Land selbst die Nachfahren von Einwanderern waren. In manchen Städten war es dabei so weit gekommen, dass es Stadtviertel gab, die nur von Einwohnern eines bestimmten Landes bewohnt gewesen waren… Technisch gesehen war ihm das immer noch zu nah bei den Fleischlingen, aber es war eine Alternative. Zwar waren sie längst nicht genug Cybertronier, um ein ganzes Stadtviertel in Beschlag zu nehmen, aber sie mussten rein theoretisch nur ein neu gebautes Siedlungsgebiet finden und kaufen, dann hatten sie genug Platz und auch eine Barriere zu den Fleischlingen. Und mit etwas Glück konnten sie einen entsprechenden Kampf mit den Decepticons von den Fleischlingen fernhalten.

Leider hatte seine Idee eine Schwachstelle: Dafür brauchten sie eine ganze, ganze Menge Geld.

Hoffentlich konnte Colonel Lennox ihnen in der Hinsicht aushelfen; sie mussten nur dafür sorgen, dass Sektor Sieben nichts davon erfuhr.

Er stand auf – Ironhide folgte ihm fragend mit den Augen – und klopfte seinem Freund auf den Schulter.

„Ironhide, ich danke dir. Du bist ein Genie. Schlaf gut.“

Mit diesen Worten ließ er ihn in der Kantine zurück.

Ironhide seufzte leise und angelte sich die offene, unangetastete zweite Flasche Bier.

„Ich weiß.“, antwortete er freundlich der geschlossenen Tür, den Blick auf die Flasche gerichtet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Black_Polaris
2012-01-28T17:57:58+00:00 28.01.2012 18:57
wie immer totall genail und lustig ^^
ich habe es immer und immer wieder gelesen,
will mehr XD
Von: abgemeldet
2012-01-21T09:05:42+00:00 21.01.2012 10:05
Ein super KApitel!!!!!!!!!
Richtig gut geschrieben!!!!!!!!
Schreib weiter so!!!!!!!!!!!!!

Lg Duski1
Von:  xXDracoXx
2012-01-20T00:50:58+00:00 20.01.2012 01:50
Schönes Kapitel :)

Bei Cade und Thunder muss ich immer wieder schmunzeln. Zu Niedlich die beiden.
*Schale mit Lobkeksen da lass*

Freue mich auf das nächste Kapitel :)
Von:  fahnm
2012-01-19T20:22:10+00:00 19.01.2012 21:22
Hammer Kapi^^
Von:  SephirothWhite
2012-01-19T16:31:21+00:00 19.01.2012 17:31
*smile*
Schönes Kappi.^^
Cade und Thunder sind irgendwie ein echt putziges Pärchen.^^
Wirklich ein sher herrliches Kappi!^^
*Daumen hoch*


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