Zum Inhalt der Seite

Twins Twist

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Florida

„Nun?“, fragte Lucius ernst. „Welchen Grund hattest du, mir nicht zu sagen, wie schlecht es meinem Sohn geht? Willst du, dass ich dich von ihm abziehe?!“
 

„Nicht! Master, Sir bitte! Dobby hat getan, was Master wollte! Master wollte nicht, dass jemand weiß, dass er krank ist! Master will nie, dass jemand es weiß! Dobby getan hat, was er konnte!“
 

Lucius runzelte die Stirn, das gefiel ihm gar nicht, aber der Kleine hatte Recht, seine Hauptaufgabe waren Darians Wünsche und Bedürfnisse, nicht seine. Er würde Dobby nichts tun, da er Recht hatte. „Das nächste Mal werde ich sofort in Kenntnis gesetzt!“
 

„Ja, Master, Sir, “ nickte Dobby mit hängenden Ohren. Dabei hatte er doch nur alles richtig machen wollen.
 

„Gut. Du wirst ihn auch nach Hogwarts begleiten, “ erklärte Lucius dann. „Du musst darauf achten, dass er genug isst und seine Tränke rechtzeitig nimmt und sollte es irgendwelche Probleme geben, kommst du sofort zu Severus oder zu mir.“
 

„Ja, Master, Sir.“
 

„Gut, “ nickte Lucius, sah den Kleinen an. „Und jetzt will ich wissen, was Darian mag und was nicht. Fangen wir beim Essen an.“
 

Dobby legte seinen Kopf schief, grinste dann. „Master Süßes mag!“, wusste er sofort. „Schokokuchen, Schokofrösche, Gummis und Eis! Außerdem Master mag auch Hühnchen und Ente und Salat und Gemüse und Obst!“
 

Lucius hob eine Augenbraue. Draco und sein Bruder waren sich ähnlicher, als sie auch nur dachten. „Gut. Was ist mit Freizeit?“
 

Dobbys Ohren fielen sofort wieder in sich zusammen. „Master Darian nie Freizeit hatte, Master, Sir,“ druckste der Kleine.
 

„Gut, dann muss ich das so rausfinden,“ nickte der Blonde und sah in den Garten, wo Draco seinem Bruder gerade das Reiten beibrachte, wobei Darian sich aber auch recht gut anstellte, er würde bereits mit ihnen Beiden mitkommen können, er hielt sich gut im Sattel für einen Anfänger und die Stute, die er ritt, war ein absolut harmloses, sanftmütiges Mädchen.
 

„Master gern liest!“
 

„Das ist immerhin ein Anfang,“ stimmte Lucius zu. „Sonst noch etwas?“
 

„Masters Eule tot ist, Sir,“ brachte Dobby dann heraus. „Masters falscher Onkel ihr Kopf gedreht hat,“ fügte er an. „Master ganz traurig ist.“
 

„Ein Haustier...“
 

„Aber keine Eule, Master, Sir!“
 

„Natürlich wird er auch eine Eule brauchen,“ gab Lucius zurück. „Aber er braucht natürlich auch ein Kuscheltier, mal sehen, was uns diesbezüglich einfällt,“ fügte er an. „Oh, und melde der Küche, dass es heut asiatisches Essen geben soll, große Auswahl, verschiedenes Fleisch, Fisch, Reis, Nudeln und viel Gemüse. Als Nachtisch eine Eistorte mit verschiedenen Soßen und Kleinigkeiten.“
 

„Ja, Master!“
 


 


 


 

„Draco? Was soll das werden?!“, fragte Harry etwas irritiert, die Heilung war gerade mal eine Woche her und seither war er praktisch nicht mehr allein gewesen. Nachts legte Draco sich direkt zu ihm und tagsüber waren sie auch meist zusammen, aber er fühlte sich nicht eingeengt, sondern einfach nur versorgt.
 

„Komm schon!“, lachte der Andere, er hatte in den letzten zwei Tagen einige Dinge herausgefunden, die dazu geführt hatten, dass sein Dad und er zusammen die Urlaubsplanung vollkommen umgeworfen hatten. Statt eines geruhsamen Sommers im Manor würde es jetzt für sie alle eine Art Abenteuerurlaub werden. Darian hatte erwähnt, dass er noch nie das Meer gesehen hatte, also hatte Dad beschlossen, dass sie heute aufbrechen würden, nach Florida, in ihr Loft am Strand. Dort würden sie einige Tage bleiben, bevor es weiter gehen würde, zu einer Meerestieraufzuchtsstation, wo sie vielleicht sogar mit den Delphinen ins Wasser durften, da Dad den Betreiber kannte und einer der Werbeträger war, die das alles mit Geld unterstützten.
 

Aber das, worauf Draco sich am meisten freute, war der Ausflug nach Disneyland und in eine Artistikshow in Las Vegas. Das würden tolle Ferien werden, da war er sich ganz sicher! Und zwar für sie alle und am Stand würden sicher ein paar Mädchen zum Flirten sein!
 

„Draco!“
 

„Nun lass dich doch überraschen!“, lachte der Andere nur und zog seinen Bruder weiter, in das Büro, wo Lucius schon auf sie wartete.
 

Der war guter Laune, denn er hatte seinen Rachefeldzug begonnen. Der fette Junge, der seinem Sohn das Leben zur Hölle gemacht hatte, befand sich nun in einer Militärakademie im untersten Rang, wo er zweifelsohne lernen würde, sich zu benehmen, die kuhgesichtige, schier unerträgliche Frau im Gefängnis und Vernon Dursley, so sehr auf seinen Ruf bedacht, war mit viel Furore abgeführt worden, wobei überall herumgeschrien worden war, dass er ein Kindesschänder war. Und er wurde in ein Muggelgefängnis gebracht. Sein Leben würde ab jetzt die Hölle werden, Dieselbe, die er seinem Neffen bereitet hatte, wenn nicht schlimmer, denn er war in einer Gemeinschaftszelle untergebracht und jeder wusste, weswegen er hier war.
 

„Dad! Wir sind da!“
 

„Ich sehe es,“ meinte Lucius nur trocken, grinste aber und hob seinen Stock, stellte sich zwischen die Beiden. „Bitte anfassen.“ Und noch bevor der Jüngste reagieren konnte, wurde er herumgerissen, ein Portschlüssel, stellte er zu seinem Entsetzen fest. Nur dank seines Vaters landete er einigermaßen sicher und weich.
 

Er richtete sich auf, sah sich um. Sie befanden sich in einer Wohnung, glaubte er, vielleicht war es auch ein Haus, er wollte es nicht schwören müssen. Alles war hell, groß und mit riesigen Fenstern. „Was...?“
 

„Willkommen in Florida,“ lächelte Lucius nur und ließ seinen Sohn vorsichtig herunter. „Das ist unser Loft am Stand,“ fügte er an.
 

„Strand? Florida? USA?!“, fragte der Jüngere ungläubig, rannte zu einer der Fensterfronten und starrte ungläubig nach draußen. Aber es war wahr. Direkt vor ihrem Haus ging ein schmaler Weg vorbei, auf dem gerade ein Mann mit einem Rad und eine Frau mit Inlinern vorbei fuhr, sie befanden sich ganz oben in einem Haus und als er seinen Blick in die Ferne richtete, konnte er tatsächlich das Meer sehen.
 

Draco trat neben den Jüngeren. „Na, hör mal! In deinem Alter als Malfoy das Meer noch nicht gesehen zu haben, ist schlicht intolerabel! Also haben wir unsere Urlaubspläne etwas geändert!“
 

„Aber...das hättet ihr doch nicht...!“
 

Lucius trat zu den Beiden. „Eigentlich hat es ganz gut gepasst,“ lächelte er. „Ich muss ohnehin einige Dinge hier klären.“
 

„Hier? In der Muggelwelt?!“
 

„Auch in den Staaten gibt es eine magische Gasse,“ gab er nur zurück, wuschelte Darian dann aber über die Haare: „Aber ja, dieses Mal habe ich einige Dinge in der Muggelwelt zu regeln. Starbucks läuft leider auch nicht immer von selbst und ich muss einigen Managern mal so richtig auf die Füße treten.“
 

Harry runzelte die Stirn, ohne zu verstehen, sah dann aber wieder nach draußen.
 

„Hier ist es gerade früher Vormittag,“ erklärte Lucius. Er lächelte und legte jedem der Jungen eine Hand auf die Schulter. „Warum erkundet ihr nicht die Gegend?“, fragte er dann. „Eure Koffer sind in eurem Zimmer ausgepackt, ich habe mir erlaubt, euch in eines einzuquartieren, ihr landet ohnehin immer in einem Bett. Da können wir dem armen Darian auch den Weg abnehmen. Ich gebe euch Geld, dann könnt ihr irgendwo zu Mittag essen und abends essen wir dann hier.“
 

„Au ja!“, lachte Draco begeistert und schnappte sich die Scheine, die der Ältere ihnen gab. Und das waren einige. Nicht zu Vergessen, dass er ja auch noch eine Muggelgeldkarte besaß. Einen weiteren Geldbeutel, identisch zu seinem Eigenen, gab er an seinen Bruder weiter, während er diesen schon zum Aufzug zerrte.
 

Harry nahm den Geldbeutel und steckte ihn ein. „Was macht Vater?“, fragte er dann leise. Es hatte gedauert, bis er den Anderen so nennen konnte.
 

„Leute nerven,“ kam es prompt zurück. „Kann uns vollkommen egal sein! Auf der Promenade gibt es wirklich tolle kleine Wühlläden! Und ganz in der Nähe einen echt coolen Muggelladen mit tollen Jeans!“
 

„Du trägst Muggelsachen?!“
 

„Na ja, manchmal? Ich mein, wir sind in der Muggelwelt, oder?“, stichelte der Andere. „Und für dich finden wir auch was! Ah! Versuch es gar nicht erst! Du bist ein Malfoy, was dir gefällt, das bekommst du auch! Du hast eine Platinkarte in deinem Geldbeutel! Und die will auch benutzt werden! Du hast noch praktisch keinen Schmuck! Oder kein Zubehör! Und ein paar richtig feiner Schuhe! Komm schon!“
 

Harry hob eine Augenbraue, doch er ließ sich weiter ziehen, nicht, dass Draco ihm eine Wahl ließ. Sie gingen am Pförtner vorbei, der erst mal richtig dumm guckte, dann aber sofort Haltung annahm und grüßte, er nickte auch freundlich zurück, Draco hingegen stürmte einfach durch die Tür, die ihnen aufgehalten wurde, auf den Weg. Und weiter in Richtung Stand.
 

Und tatsächlich, um die erste Biegung herum stand ein kleiner Straßenladen neben dem Anderen, sie boten Tücher an, Ketten, Handtaschen, Bücher, bemalte Steine, Porzellanfigurinen. Und dazwischen viele Stände, die Essen anboten, Burger, Pommes, Fisch, chinesische Küche, Süßes, es schien Nichts zu geben, was es hier nicht gab.
 

Und Draco war in seinem Element. Er durchwühlte jeden Laden mit Spaß und Ausdauer, und ja, er ließ mehrere Dollar dort zurück. Für ein Shirt mit Drachenaufdruck, das er sofort doppelt kaufte und auch Harry musste sein Hemd ausziehen und es direkt anziehen. Dem folgten drei Drachenfiguren, die Draco einfach zu toll fand, um sie stehen zu lassen.
 

Harry dagegen betrachtete die Ketten an dem Stand gegenüber, es waren wirklich ein paar Schöne dabei. Er ließ sich schließlich auch überreden, zwei davon zu kaufen, die ihm wirklich gefielen. Gegen Mittag kauften sie sich Pommes, einen Burger, Fisch und je ein Eis, nahmen aber alles mit runter zum Wasser und aßen es dann dort, die Plastiktüten mit ihren Einkäufen neben sich.
 

„Na? Wie ist es hier?“, fragte Draco grinsend, während er sein Eis leckte. Er war immer mal wieder gern hier. Es war toll, es war warm, es regnete kaum und es war immer was los, am Strand gab es massig süße Mädchen.
 

„Toll,“ lächelte Harry, seinen Blick auf das Meer gerichtet. Es glänzte blau und schien schier endlos zu sein, in leichten Wellen plätscherte es gegen den Sandstrand. Und es hatte praktisch keine Ähnlichkeiten mehr mit England. Die Leute hier waren viel entspannter, niemand blieb stehen, um ihn zu begaffen, er war nicht mehr als irgendein Tourist.
 

„Na siehst du!“, grinste er nur. „Komm, mach hinne! Dann geht es weiter! Ich will in die Boutiquen! Ich will neue Jeans! Die passen viel besser zu den Shirts!“
 

Und schon ging die wilde Jagd weiter. Dieses mal durch die Edelshoppingmeile am Strand. Schnell waren Jeans gefunden, passend dazu sündhaft teure Sportschuhe, die Draco bezahlte, ohne auch nur eine Mine zu verziehen, während sich bei Harry alles rumdrehte. Was ihr Vater wohl dazu sagen würde?! Wenn er die Rechnung bekam?!
 

Als sie dann, am späten Nachmittag, wieder in die Wohnung kamen, trugen sie Beide mehrere Taschen, Harry mit einem sichtlich schlechten Gewissen und Draco stolz wie Oscar.
 

„Ich sehe, es war ein erfolgreicher Tag?“, fragte Lucius trocken, als er die Beiden sah, identisch angezogen, eine Angewohnheit, die sie in den letzten Tagen erst entwickelt hatten, was sich aber nicht schlecht machte und es schien Darian zu helfen und die Beiden sahen sich wirklich ähnlich, sie wurden sich auch jeden Tag ähnlicher, auch, wenn es bei Darian noch viel Maskerade war, der Wunsch, sich anzupassen und zu gefallen.
 

„Und wie!“, strahlte Draco. „Drei Paar Jeans für jeden von uns, ein paar lustige Shirts, Ketten, Darian hat sich eine wirklich süße Kugel mit Innenbild geleistet, Schuhe, ich hab ein paar neue Drachenfiguren entdeckt.“
 

„So wenig?“, fragte Lucius, wirklich überrascht. Er wusste, normalerweise kam Draco mit viel mehr zurück. Also hatte Darian einen guten Einfluss auf ihn.
 

„Schon, aber Darian hat gemeint, es wäre zu viel...,“ schmollte Draco nur.
 

„Die Sachen waren aber doch so teuer und...!“
 

Lucius lächelt nur etwas. „Junge, ihr könntet den gesamten Tag einkaufen gehen und trotzdem bekämet ihr nicht mal die Zinsen von einem Tag weg!“, lachte er schließlich. „Also mach dir mal um Geld keine Sorgen!“
 

„Das heißt, wir werden morgen wieder einkaufen gehen! So, das hast du davon!“, grinste Draco nur und streckte dem Anderen die Zunge raus.
 

Lucius hob nur eine Augenbraue, bevor er bekannt gab: „Nach dem Abendessen machen wir einen Spaziergang direkt am Meer entlang,“ erklärte er Darian. „Dann ist der Strand praktisch leer und es lässt sich angenehm laufen.“ Er lächelte etwas, strich über die Haare seines jüngeren Sohnes. „Oh, bevor ich es vergesse, ihr habt in einer Woche Geburtstag...“
 

Draco grinste nur. „Jap,“ gab er zurück.
 

Harry dagegen sah überrascht auf. Nächste Woche? Das war doch erst Mitte Juli! Er hatte doch...! Nein, er hatte nicht, er hatte also nächste Woche Geburtstag. Noch etwas, das neu war. Nichts mehr schien beim Alten geblieben zu sein. Gar nichts. „Ist das... wichtig?“, fragte er daher vorsichtig.
 

Lucius stöhnte innerlich auf. Das hatte er vollkommen vergessen, bei all den Ereignissen. „Was weißt du über Veela?“, fragte er daher erst mal.
 

„Nicht... viel,“ gab Harry zu. „Nur, dass sie eine große Anziehung auf Andere auswirken und... ziemlich hell sind... so was in der Art.“
 

„Oh Merlin,“ murmelte Lucius nur. Er setzte sich auf das Sofa und deutete auch den Beiden, das zu tun. „Habt ihr das denn nie durchgenommen?“
 

Erneut musste Harry den Kopf schütteln.
 

„Draco?“
 

„Natürlich nicht,“ gab der nur kühl Auskunft. „Du weißt, dass wir nur über magische Tiere was lernen, aber nicht über magische Wesen! Vampyre, Sirenen, Veala, natürlich hat man darüber nie geredet! Du weißt, wie Dumbledore alles hasst, was nicht normal ist!“
 

„Ich vergaß,“ stellte Lucius fest. „Und das ist noch ein Punkt auf der Liste meines nächsten Briefes an Fudge,“ fügte er an. „Das ist unverantwortlich! Eine magische Schule mit Kindern aus den verschiedensten Familien mit unterschiedlichen Erben und keiner weiß, wie man miteinander umgeht!“
 

„Ach neeeeeeeeeee.“
 

„Draco, das ist kontraproduktiv,“ gab er zurück, sah seinen Sohn an. „Darian, du weißt, dass du Vollblutveela bist?“, fragte er ruhig.
 

„Nein?“
 

„Gut, fangen wir ganz am Anfang an,“ murmelte Lucius. „Ich bin praktisch reinrassiger Veela, eure Mutter war es auch. Das heißt, Draco und du sind es ebenfalls.“
 

Harry starrte den Mann an, er wusste nicht, was das nun schon wieder bedeutete. „Was... bedeutet das?“
 

„Zu eurem sechzehnten Lebensjahr werdet ihr zu vollwertigen Veela werden,“ erklärte er. „Mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Unter Anderem eben die Anziehungskraft, die wir auf Andere auswirken und auch das eigentliche Erwachen der magischen Kräfte. Das Erwachen des Gefährtensinnes.“
 

„Was... genau wird passieren?“, fragte Harry vorsichtig.
 

„Ihr werdet es höchstwahrscheinlich einfach verschlafen,“ lächelte Lucius beruhigend. „Aber wenn ihr aufwacht, werden eure Haare etwa so lang sein, wie meine Eigenen, ihr werdet etwas gewachsen sein. Ich werde dann zwei Tage damit verbringen, euch zu zeigen, wie ihr diese Anziehung im Griff halten könnt, danach wird alles im Grunde wieder beim Alten sein.“
 

„Ah,“ nickte Harry, er stellte keine Fragen, obwohl er es vermutlich hätte tun sollen, vor allem als das Wort Gefährte gefallen war, aber wenn er nicht fragte, konnte er keine Antworten erhalten und musste sich nicht noch mehr Gedanken machen.
 

Lucius lächelte etwas und strich über Harrys Haare. „Wir sind die gesamte Zeit über da und jetzt kommt – gehen wir essen.“
 


 


 


 


 

„Was tun wir hier?“, fragte Harry überrascht, als Lucius Draco und ihn am Vormittag zu einem großen Gebäude brachte. Sie waren nicht mehr in Florida, sondern in einer Art Freizeitpark, der sich Seaworld nannte, ein ganzes Stück weiter im Landesinneren.
 

Erst vor zwei Tagen hatte er eine heftige Panikattacke gehabt, weil Draco ihn scherzeshalber ins Wasser geschubst hatte, so hatten die Beiden erfahren, dass er nicht schwimmen konnte und Panik vor Wasser hatte, wenn er keinen Grund mehr unter den Füßen hatte. Sein Vater war sofort hinterher gesprungen, hatte ihn wieder raus gefischt und ihn dazu gebracht, die Geschichte zu erzählen, warum er Angst hatte.
 

„Warte es ab,“ lächelte Lucius, der einen guten Grund hatte, hier zu sein, sein Geld und sein Einfluss hatten es möglich gemacht. Er machte sich keine Illusionen, er wusste, Darian war noch weit davon entfernt, ein normales Leben führen zu können, auch, wenn er sichtlich aufblühte. Und ein Muggelkollege hatte ihn auf eine Idee gebracht. Er führte die Beiden durch einige kleine Seitenwege hin zu einem riesigen Gebäude etwas abseits, wo sie schon erwartet wurden.
 

„Guten Morgen, Sir!“
 

Lucius nickte dem Mann zu. „Ist Alles vorbereitet?“
 

„Ja, Sir.“
 

„Gut.“
 

„Dann wollen wir mal! Jungs, kommt mit, ich hoffe, ihr habt Schwimmsachen dabei?“
 

„Schwimmen?!“, fragte Harry entsetzt, er wandte sich zu seinem Vater um, sah ihn regelrecht bittend an.
 

„Ah, das erklärt, wer Panik vor dem Wasser hat,“ grinste der Mann nur und führte Beide weiter. „Keine Sorge, es wird nichts passieren, ich denke, es wird euch Beiden sehr viel Spaß machen und ihr habt keine Ahnung, wer euch alles darum beneiden wird! Los, da sind die Umkleiden!“
 

„Dray, was geht hier ab?“, fragte Harry ängstlich.
 

„Keine Ahnung,“ gab der Ältere zu, zuckte mit den Schultern und schubste den Jüngeren in eine der Kabinen. „Los doch! Dad hat sicher nichts Schlimmes vor!“
 

Nur ungern zog Harry sich um, trat dann raus, wo der Andere schon auf ihn wartete und ihn mit sich zerrte, dahin, wo schon Lucius und der andere Mann warteten, wobei Letzterer einen Neoprenanzug trug. Sie standen an einem beängstigend hohen Becken –das auch noch voller Wasser war.
 

„Was...?!“
 

Der Mann, der sich nun als Richard Eden vorstellte, machte einen Schritt beiseite. Woraufhin auf ein Mal ein Delphin auftauchte und sich auf eine Plastikplatte schwemmen ließ, fröhlich klackerte und den Kopf zurückwarf. „Darf ich vorstellen? Das hier ist Sera, sie ist, offensichtlich, ein Delphin und sie liebt Gesellschaft! Na los, ihr Beiden! Geht zu ihr hin! Da geht es schließlich nicht tief ins Wasser! Das bedeckt kaum die Füße!“
 

„Na los! Komm schon!“, lachte Draco begeistert. „Du hast sie doch vor der Küste auch immer so toll gefunden!“ Er ging voran, trat zu dem Tier und stupste es an – was die Delphindame sofort zurückgab. Das endete damit, dass Draco auf seinem Hintern landete. „He du! Das ist nicht fair!“
 

Der Tiertrainer lachte nur. „Doch, so spielen sie,“ meinte er nur, winkte auch dem anderen Jungen, der dem Ersten zwar wie aus dem Gesicht geschnitten war, aber der wesentlich schüchterner zu sein schien und der wohl Angst vor dem Becken hatte. Das war es, was man ihm gesagt hatte, dass der Junge durch irgendwas traumatisiert war.
 

Lucius lächelte nur und trat hinter seinen Sohn, schubste ihn in die richtige Richtung. „Na los,“ forderte er diesen nur auf.
 

Langsam näherte auch Harry sich dem Tier, das voll und ganz damit beschäftigt schien, seinen Bruder zu ärgern, der schließlich einfach ins Becken sprang und losschwamm, immer dicht gefolgt von dem Tier, bis der Mann wieder in die Pfeife pustete. So, dass der Delphin wieder zu der Platte kam. Sie schnüffelte an seiner ausgestreckten Hand, stupste ihn dann an und klackerte.
 

„Du bist süß,“ lächelte Harry leicht, gab ihr einen Fisch, den er von dem Pfleger bekam. Er beobachtete, wie Sera in Richtung eines Balls deutete. Er nahm ihn einfach mal und warf ihn ins Becken. Sofort sprang die Delphindame hinterher, stupste den Ball in der Luft an und schoss ihn zurück, schlug die Vorderflossen zusammen.
 

„Sie mag dich,“ stellte Richard nur fest. Er trat zu dem Jungen und machte dem Tier ein Zeichen, so, dass es zu dem anderen Jungen schwamm, unter ihn tauchte, auftauchte und ihn, gegen dessen Willen – zurück auf die Plattform brachte.
 

„He du Riesenfisch!“, beschwerte Draco sich lachend. „Ich wollte schwimmen!“ Doch auch er gab Sera einen Fisch, setzte sich dann zu Darian, der sich sichtlich entspannt zu haben schien. „Na los! Geh mit dem Riesenbaby ins Wasser! Du musst nicht mal selbst schwimmen! Das macht sie für dich!“
 

„Das... ist aber tief!“
 

„Keine Sorge,“ schaltete sich der Trainer ein. „Sie lässt dich nicht untergehen. Versuch es. Halt dich an ihrer Fluke fest. Den Rest macht sie.“
 

Langsam streckte Harry seine Hand aus, er streichelte Sera über den Kopf, hielt sich an ihrer Fluke fest – und sofort ließ der Delphin sich wieder ins Wasser gleiten, blieb aber tatsächlich an der Oberfläche, zog ihn mehrere Runden sicher durch das Bassin, bevor sie ihn wieder zu der Plattform brachte, wo er ihr einige Fische gab. Denn Angst vor Tieren hatte er ja noch nie gehabt. Im Gegenteil, er fühlte sich immer wohler, merkte gar nicht, wie Draco das Becken schließlich verließ, während er mit dem Tier spielte.
 

Lucius beobachtete seinen jüngeren Sohn. So hatte er diesen tatsächlich noch nicht erlebt. Er ließ sich sogar noch zwei Mal durch das Becken ziehen, wirkte, das erste Mal überhaupt, vollkommen entspannt und ja, glücklich. Ruhig und sicher. Manchmal hatten Muggel doch ganz brauchbare Ideen, musste er zugeben. Und das nicht nur bezüglich Kaffee.
 

„Dad, wie bist du denn da drauf gekommen?“, fragte Draco überrascht, während er seinen Bruder beobachtete. „Das war ja genial!“
 

„Glaub es, oder nicht. Das ist eine Muggelmethode, um traumatisierte Kinder und Jugendliche zu behandeln. Delphintherapie nennt sich das. Es hilft den Betroffenen, sich etwas zu öffnen und zu entspannen. Und scheinbar hilft es Darian. Mit so einem Erfolg habe ich eigentlich gar nicht gerechnet, wenn ich ehrlich bin.“
 

Draco sah wieder zu seinem Bruder und lächelte. „Er mochte Viecher schon immer,“ gab er zurück. „Und die ihn. Erinnerst du dich noch an den Gryffin?“
 

„Ja, da war mal was...“
 

„Du, Dad...“
 

„Hm?“
 

„Ich will ihm zum Geburtstag ein Tier schenken...“
 

„Ich dachte, er will keins.“
 

„Er hat Angst, dass er wieder Schuld am Tod von einem Tier wäre, aber da der Delphin bisher auch noch nicht Bauch oben schwimmt, denk ich, dass wir es versuchen sollten. Ich red ja nicht von einer Eule, sondern von einer einfachen Muggelkatze aus dem Tierheim. Er soll sie sich selbst aussuchen.“
 

Lucius blickte zu Darian, der gerade, erstaunlich nah an der Kante zum tiefen Wasser sitzend, dem Delphin einen Ring zuwarf, dem der hinterher tauchte. „Warum nicht? Ich denke, du hast Recht, er liebt Tiere, er sollte eins haben.“
 

Harry merkte gar nicht, wie die Zeit verging, bis der Trainer ihn zurief, dass er langsam raus müsse, es wäre so warm in der Halle auch nicht und er würde schon seit zwei Stunden hier sitzen. Nur ungern verabschiedete er sich, gab Sera den Rest der Fische und ging wieder an Land. Sekundenlang überlegte er, ob er es tun sollte, doch dann trat er zu seinem Vater und umarmte ihn. „Danke,“ flüsterte er. „Das war toll...“
 

Überrascht sah Lucius zu dem Trainer, der ihn angrinste, bevor er die Umarmung erwiderte. Es war die Erste, die der Junge initiierte, der sonst vor Berührungen, außer eben vor denen seines Zwillings, zurückschreckte. Aber ja, diese Zeit hier war jeden Dollar, Cent und Knut wert gewesen, den er investiert hatte. „Gern geschehen,“ lächelte er nur, strubbelte ihm durch die Haare. „Los, geh duschen und dich wieder anziehen, dann gehen wir irgendwo im Park essen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (14)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bessere_Haelfte
2009-09-28T09:51:35+00:00 28.09.2009 11:51
das war sooo süß! Darian hatte echt voll spaß mit den delphinen! das war aber auch ne tolle idee von luc!er ist toll! ein super papa!

und draco war mal toll! voll im kaufrausch! mit seinem bruder!
und so hat ri auch den strand endlich mal sehen können
Von:  ai-lila
2009-09-25T20:30:20+00:00 25.09.2009 22:30
Hi~~

Luc wird mir immer sympatischer. ^^
Er läßt Darien nicht fallen, weil er unbequem ist.
Und Draco ist ein echt guter großer Bruder.
Ach ja... die Idee mit dem Delphin war klasse. ^^

Das war ein super Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  kaya17
2009-09-25T19:50:05+00:00 25.09.2009 21:50
Tolles Kapitel ( : das mit den Delfinen fand ich voll ne super idee^^
Von:  dragoni
2009-09-25T15:19:20+00:00 25.09.2009 17:19
Schönes Kapitel^^
Fand die Idee mit den Delfinen echt gelungen ...
Bin gespannt wie es weiter geht....
LG
Dragoni
Von:  strega79
2009-09-23T13:22:08+00:00 23.09.2009 15:22
wie immer super echt klasse entwicklung........
Von: abgemeldet
2009-09-23T12:24:24+00:00 23.09.2009 14:24
Schade... kein verzeifelter Schneider XD
Das Kappi war richtig schön *schwärm*
Ich würde gern Darians Geschichte zu seiner Wasserpanik kennen...
Freu mich schon aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser
Von:  mathi
2009-09-22T22:06:42+00:00 23.09.2009 00:06
hey,
das kaptel war echt klasse!
bin froh das es harry geholfen hat und das er o von seinen vater überrascht wordenw ar :D
schreib bald weiter
mathi
Von:  aYaKaShI
2009-09-22T20:41:45+00:00 22.09.2009 22:41
oh mann
dass war echt lieb
ich kann nicht glauben dass du sie nach florida geschickt hast
aber war eine echt tolle idee^^

lg aya
Von:  toya-chan
2009-09-22T20:11:50+00:00 22.09.2009 22:11
waaaaaaaah
*0*
wie tollig!!
ein super kapitel, ich bin begeistert.
ich find´s klasse das darien die delphintherapie anscheinend hilft. wie der geburtstag wohl wird?
und wer nun die gefährten von den beiden sin?
ob darien wohl wieder ein tier als haustier will und aktzeptiert ohne gleich wieder angst haben zu müssen?
freu mich schon auf das nächste kapitel!
lg
toja-chan
(^o^)~~
Von:  Caratinu
2009-09-22T19:35:28+00:00 22.09.2009 21:35
Tolles Chapter


Zurück