Zum Inhalt der Seite

Black Crow

Akatsuki Tribute
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Out of the dark

Neun. Vielleicht Chu- oder Jo-nin. Nichts Besonderes.

Lächelnd schwang Kisame Samehada vor sich, welches die Schläge des Feindes gurrend vor Verlangen blockte.

Aber so nah beim Versteck, das beunruhigte ihn. Wo war Zetsu, wenn man ihn brauchte? Normalerweise patrouillierte er doch ständig im Wald.

„Formation B!“, rief einer von ihnen, vielleicht der Teamführer.

Der Blauhaarige wusste nicht, was er meinte, aber das war auch nicht wichtig. Sie hatten keine Chance gegen ihn und Itachi, da konnten sie ausgebildet und vorbereitet sein, wie sie wollten.

„B für ‚bye-bye’“, grinste er und ließ Samehadas Griff los – das Schwert suchte sich selbst seinen Weg bis zu dem Kopf des Shinobi und eröffnete seinem Herrn die Chance, die freien Hände für ein Siegel zu nutzen. „Suiton: Suikodan no Jutsu! Haifischgeschoss!“

Der aus der Luftfeuchtigkeit kristallisierende Hai schlug kurz mit der Flosse, bevor er vorschoss und den nächsten Shinobi vor sich heriss. Beide verschwanden irgendwo zwischen den Bäumen.

Damit waren es nur noch Sieben, stellte Kisame zufrieden fest, die Hand öffnend um Samehada zurückzuholen. Gerade rechtzeitig, um einen Kunaiangriff zu blocken.

Auf der Suche nach einem sicheren Stand – mit einem weiteren Haifischgeschoss könnte er vielleicht sogar zwei auf einmal treffen – stieß er gegen eine Person hinter sich. Keiner der Feinde, das hätte er gemerkt, nein, das Chakra war vertraut. Itachi sah ihn unverändert an.

„Itachi-san, halt dich bereit, ich nutze das Wassergefängnis, dann hat dein Genjutsu freie Bahn.“

Der Blick seines Partners veränderte sich und er musste sich fragen, ob Itachi ihn überhaupt verstanden hatte.

„Hyah!“ Wieder riss er sein Schwert hoch, um sich vor den Kunai zu schützen – einen Moment zu spät bemerkte er das zischende Geräusch.

Briefbomben!

„Achtung“, teilte er dem schwarzhaarigen Jungen überflüssigerweise mit, denn dieser hatte sich schon in die Luft und in Richtung eines rettenden Astes befördert, also setzte auch Kisame zum Ausweichen an. Einig der Kiri-nin versuchten ihr Ausweichmanöver zum Angriff zu nutzen.

„Kommt nur, kommt nur!“, feixte der Akatsuki und wirbelte sein Schwert herum, was es keckernd begrüßte. „Mittagessen für dich, Samehada!“

Es war der Moment, als unter ihm das Kunai explodierte, in dem er nur auf die Feinde achtete. Es war der Moment, in dem er Itachi kurz aus den Augen ließ – in dem er vergaß, wie schwer dessen Atem ging, in dem er vergaß, wie schwach er die letzten Tage gewesen war.

Als er bemerkte, dass Itachi dem angreifenden Shinobi nicht ausgewichen war, konnte er den Schlag nicht mehr verhindern.

Itachi… Itachi war nie verletzt worden. In keinem Kampf gegen keinen Gegner. Itachi wurde nicht verletzt.

Aber wie hatte er nicht bemerkt, in welcher Verfassung er sich wieder befand?

Kisame riss das Chakra schlürfende Schwert herum und verhinderte einen weiteren Angriff, mit der freien Hand zog er Itachi aus der Luft und ermöglichte ihm so eine sanftere Landung auf dem Boden.

Bewusstlos. Einen kurzen Moment musste er seinen Partner ungläubig anstarren, wie er fast leblos in seiner Armbeuge hing. Es war nur ein Treffer gegen die Brust gewesen, hatte der Kiri-Nin ein Jutsu verwendet? Niemand konnte Itachi-san so einfach ausknocken!

Sein nächster Blick galt den Feinden, die sich in ehrbürtigem Abstand aufgerappelt hatten. Nur ein Augenblick, bevor ihre Beine wieder Angriffsbereit über den Waldboden fegten.

Verdammt! Kisame hob die Hand, Samehada zitterte erwartungsvoll. Das war schlecht.

Mit Itachi in einer Hand konnte er nicht kämpfen. Nicht gegen sieben Gegner.

Aber wenn er es auf einen Schlag beenden wollte, müsste er das tanzende Haigefängnis verwenden. Doch dann…

„Sorry, Itachi-san“, knurrte er, das erste Handzeichen formend. „Du bist in der Schusslinie, aber ich kann mich auf keinen langen Kampf einlassen…!“

Sein Schwert erschauderte und Kisame spürte, was es spürte. Ein weiteres Chakra. Das war…!

Der Blick des Blauhäutigen wand sich gerade nach oben, als er den Schatten sah. Ein schneller Pfeil, der Zielsicher inmitten der Feinde landete, eine Hand auf je einer Schulter der zwei hintersten, bevor er schon wieder in der Luft war. Beide Shinobi sanken lautlos zusammen.

„Was…!“, rief einer von ihnen. Weiter kam der Kiri-Nin nicht, denn ein über sein Genick gezogener Fuß unterbrach seine letzten Worte.

Das Mädchen wankte kurz, bevor sie ihr Gleichgewicht fand, dann wand sie sich sofort den beiden Shinobi neben sich zu. Eine kleine Berührung und ihr letzter Atemzug war getan.

Hinter ihr fingen sich die Shinobi. „Jutsu des-“ Weiter kam auch er nicht. Die Schwarzhaarige schritt zurück und rammte ihm den Ellenbogen in die Hüfte. Der letzte von ihnen wurde bei der Gelegenheit von ihrer Schulter gestreift, bevor er sein Kunai kampfbereit erhoben hatte.

Das war’s…

Aufatmend sah sie zu ihm – und Kisame könnte schwören, sie noch nie so entschlossen gesehen zu haben. Für einen Moment waren sein bewusstloser Teampartner und das brummende Schwert in seinen Händen vergessen.

„Haru-chan!“

Und ein Grinsen tanzte über ihre Lippen.
 

Sie legte seinen Kopf vorsichtig auf den Boden. Sein Atem war zu kurz und zu schnell, das hätte sie auch gewusst, wenn sie keine Erfahrung in Medizin hätte.

„Was ist mit ihm passiert?“

Kisame hockte sich neben sie, eine Spur von Unsicherheit in seinen weißen Augen. Itachi so zu sehen behagte ihn nicht, Itachi war immer derjenige gewesen, der aufrecht gestanden hatte, egal, was passierte. Aber jetzt…

„Ihm geht es schon eine Weile nicht prächtig. Er hat oft gehustet und vorhin wirkte er unkonzentriert. Dann hat er von einem der Kopfgeldjäger einen Schlag abbekommen und seitdem ist er bewusstlos“, rekonstruierte er, während Haruka dem Bewusstlosen die Hand auf die Brust legte. „Vielleicht hat er ein Jutsu verwendet, jedenfalls hab ich ihn noch nie so schnell zusammenklappen gesehen.“ Samehada bebte wieder. „Ich denke, wir sollten ihn zum Treffpunkt und Konan bringen – sie wird wissen, was zu tun ist, und-“

„Bis dahin schafft er es nicht.“

Kisame erstarrte und sah das Mädchen ungläubig an. „Was…?!“

Wie konnte sie so etwas sagen? Natürlich schaffte er es – das war Itachi! Woher wollte sie das überhaupt wissen?

Gerade wollte er sich darüber beschweren, als er sah, wie ihre Hände sich auf ihren Knien verkrampften.

„…kann man…nichts machen?“

Langsam drehte sie den Kopf zu ihm. Ihre Augen schienen durch ihn hindurch zu sehen. Dunkle Augen, braun wie eine alte Eiche.

Itachi hatte ihr geholfen. Er hatte sie mitgenommen, er war kalt gewesen, er hatte sie trainiert, aber er war da gewesen. Konnte sie…?

Sie biss sich auf die Lippen und warf Kisame die Taschen zu, die sie um ihre Hüften gebunden hatte.

„Geh zehn Schritte zurück!“, herrschte sie ihn entschlossen an. „Und öffne das Papier in der hinteren Tasche, damit Konan weiß, wo wir sind!“

Er sah sie verwirrt an. „Eh…“

„KISAME!“

Stillschweigend und perplex von ihrer plötzlichen Lautstärke schlich er zurück.

Konzentriert drückte Haruka die Handflächen aufeinander.

Es musste klappen. Es musste einfach. Sie konnte ihn nicht hier sterben lassen!

„Okaa-san“, flüsterte sie lautlos. Als sie die Augen schloss hatte sie wieder das Bild der Frau mit den langen, schwarzen Haaren und dem gütigen Lächeln vor sich. Sie hatte an sie geglaubt. Sie hatte geglaubt, ihre Tochter würde sie übertreffen können.

Sie würde es schaffen…

Sie würde es schaffen!

„Ich schaffe das!“ Ihre Augen waren wieder strahlend gelb – das wusste sie in dem Moment, als sie ihre Lider öffnete.

Selbstvertrauen! Sie hatte Hidan gefunden, sie hatte mit Naruto trainiert, sie war stark geworden! Sie schaffte das!

„Chiyu Ryoku! Heilende Kraft!“

Kisame, in sicherer Entfernung, hatte nur bemerkt, dass ihr Rücken immer aufrechter geworden war. Dann trennte sie ihre Handflächen und legte eine wieder auf Itachis Körper – Samehada quietschte fast. Und durch die Verbundenheit mit den Schuppen an seinem Rücken bemerkte Kisame auch warum: Harukas Chakra bäumte sich auf. Wie eine Flamme um ihren Körper, die aufflackerte, sie manifestierte und als brüllender Panther zersprang. Das Gras welkte, erst nur dort, wo Haruka saß, dann immer weiter, wie ein Kreis des Verderbens, der sich über alle Pflanzen ausbreitete. Kurz vor Kisames Füßen stoppte der Kreis und ließ seine Kraft auf das Mädchen übertragen.

„Sie benutzt die Energie einer so großen Umgebung…“ Fassungslos sah der Blauhäutige zu, wie Itachis Brust sich hebte und senkte, immer noch zu schnell. Dann senkte er den Blick und sah das verdorrte Grünzeug vor seinen Zehen.

Es sei anstrengend, hatte Haruka ihm gesagt. Anstrengend die Kraft der Pflanzen zu verwenden, um ihr eigenes Chakra zu vermehren. Anstrengend für einen so kleinen, zerbrechlichen Körper, wie sie ihn hatte.

Er schluckte, bevor seine Entscheidung fiel. Obwohl Samehada protestierte zog er es von seinem Rücken und ließ es in den vertrockneten Boden fahren. Das Mädchen sah erschrocken zu ihm.

„Nimm etwas von Samehadas und meinem Chakra. Wir haben mehr als genug.“

Sie lächelte erschöpft. Kisame erwiderte.

Bitte, halte durch, Itachi-san…
 

Es war leer. Leer um ihn.

Was war das? Diese Leere?

Er kannte sie. Aber er wusste nicht mehr, wie er sie genannt hatte.

„Nii-san!“

Er kannte den Jungen, der auf ihn zu rannte. Zu klein und verletzlich für diese Welt. Zu klein für die Verantwortung, die auf ihm lag. Zu klein, um sich selbst zu beschützen.

Sasuke.

Der Name ließ ihn lächeln, so süß lag die Erinnerung, die er mit sich brachte.

Sasuke, Sasuke.

Aber die Erscheinung veränderte sich. Das Lächeln des kleinen Jungen wurde hasserfüllt. Die Augen rot wie von Blut verschmiert. Die verletzliche Gestalt groß und selbstbewusst.

Und Itachi spürte die Klinge durch seine Brust fahren.

Erschrocken fuhr er auf.

„Ugh!“ Seine Brust schmerzte. Sein Kopf pochte. Das Licht war zu grell.

Wo war er?

Erstaunt sah er die langsam kristallisierten Umrisse der Bäume. Und da war noch etwas, direkt neben ihm. Ein schwarzhaariges Mädchen, zusammengesunken in den Armen einer Frau. Konan, das war ihr Name. Wer war das Mädchen?

Und der Mann mit der blauen Haut. Kisame, er kannte ihn. Ihn und das offene Grinsen kannte er nur zu gut.

„’Morgen, Itachi-san.“

Schweigend fasste er sich an die pochende Stirn. Viel zu laut dröhnte es.

…Haruka. Haruka, das war ihr Name.
 

Sie kannte das Gefühl.

Ihre Eltern schienen nicht weit entfernt, sie lief ihnen aber nicht entgegen. Sie kannte die Träume. Sie kam nie an.

Sie kannte die Menschenmengen.

Die Leute redeten und verurteilten, sie schimpften und sie verfolgten, doch sie wehrte sich nicht dagegen. Sie kannte die Träume. Sie würde immer verlieren.

Sie kannte die Trauer.

Zusammengekauert in einer Ecke, allein. Sie war immer allein. Sie kannte die Träume.

Doch dieser war anders. Es war der Junge, der auf sie zu kam, gekleidet in einem schwarzen Mantel mit roten Wolken. Er lief nicht an ihr vorbei, er blieb vor ihr stehen. Sein Gesicht sah freundlich aus, ihr war plötzlich nicht mehr nach weinen.

Als er die Hand ausstreckte, reichte sie ihm ihre. Sie vertraute ihm. Er würde sie nicht verletzen. Doch ihre Hände berührten sich nicht. Er war wie aus Luft, und die Luft löste sich auf. Anscheinend kämpfte er dagegen, aber sie konnte ihm nicht helfen. Sie konnte nur danebenstehen.

Haruka.

Rief er das?

Haruka!

Wieso ging er? Warum löste er sich auf, wenn er bleiben wollte?

Haruka!

Und erneut streckte sie die Hand aus, um seine zu erreichen.,,

Erstaunt blinzelnd durchflutete das Licht ihre Sicht und verscheuchte die Bilder des Traumes.

Es war weich unter ihr, irgendjemand hatte sie in ein Bett gelegt, sie hatte wohl geschlafen.

Wie lange?

Als sie eine Präsenz neben sich spürte drehte sie den Kopf.

Itachi.

Sie hatte es geschafft!

Das war Itachi!

Er sah sie an, das Buch, in dem er gelesen hatte, sinken gelassen. Wie lange saß er schon da auf dem Stuhl? Und wie lang hatte sie verdammt noch mal geschlafen?

„Deidara und Konan machen sich Sorgen um dich. Die letzten drei Tage waren sie ununterbrochen hier. Gerade holen sie etwas Schlaf nach.“

Drei Tage…

Sie setze sich auf und starrte die Wand gegenüber an. Er hatte das Buch inzwischen geschlossen, aber sein Blick ging in die Leere. Vorsichtig richtete sie ihr Wort wieder an ihn.

„…Du bist krank, Itachi. Du weißt das, nicht wahr?“

Er wich ihr aus. Haruka wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Die ganze Situation war unangenehm.

„…Wie lange…hab ich noch…?“

Also wusste er es. Unentschlossen spielte sie mit den Falten der Bettdecke.

„Wenn du nichts unternimmst höchstens noch zwei Jahre.“ Er reagierte nicht, aber seine Augen hatten sich etwas geweitet. Sie wusste, dass ihre Stimme zittern würde, doch sie sprach trotzdem weiter: „Es tut mir Leid, Itachi. Wenn ich nur annähernd so gut wie Okaa-san wäre, hätte ich dich heilen können. Aber ich war nur in der Lage, dir etwas Zeit zu verschaffen…“

„Zwei Jahre…das geht nicht…ich kann ihn nicht…“ Immer noch sah er gefasst aus. Aber seine geballten Hände verrieten ihn.

„Weißt du… es gibt viele Medikamente, die dir helfen können.“ Nachdenklich wippte sie vor und zurück. Es gab Themen, über die wollte sie nicht sprechen, aber es gab auch Themen, über die musste man sprechen. „Wenn du außerdem deinem Körper noch viel Ruhe gönnst, dann können daraus auch noch gute zwanzig Jahre werden.“

Kurz hob er den Blick, bevor er wieder undurchsichtig den Boden absuchte. Haruka wusste nicht, für was er sich entscheiden würde. Sie wusste nicht, wie sie ihm helfen könnte. Aber sie wusste, für was er sich entscheiden sollte. „Bitte, Itachi. Gib jetzt nicht auf.“

„Haruka!“

Konan war kaum ins Zimmer gestürzt, als ihr schon Deidara folgte.

„Dir geht es gut, un!“

„Deidara! Konan!“

Wie gut es tat, ihre Gesichter zu sehen. Wie unglaublich gut!

Itachi verließ wortlos den Raum.

Aber sein Verschwinden bemerkte Haruka erst, als sie sich aus der Umarmung ihrer beiden Freunde befreit hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück