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Love me,... Princess?

von

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Titel: Love me, …Princess?

Teil: 8
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Was glauben diese Hühner eigentlich, was sie sich erlauben können!“ Aufgebracht betrat Casey den Raum und warf seinen Umhang auf das Bett.

Mikaela folgte ihm hastig. Schon seit ihrem Aufbruch versuchten sie und Kiana ihn zu beruhigen.

„Ich meine, was glauben die, wer ihren Lebensstil finanziert hat? Sicher nicht ihr Vater, dieser Nichtsnutz. Der war doch immer der Erste, der die Hand aufhielt.“

„Sie wissen es eben nicht besser und das ist gut so.“ Mikaela nahm den Umhang vom Bett und strich über den Stoff. Dann brachte sie ihn in das Ankleidezimmer.
 

„Was kein Grund ist, dass sie ihre Wut an mir auslassen. Hast du die Kette der Ältesten gesehen? Das war sicher kein Geschenk von ihrem Vater, der kann sich solche Sachen nicht leisten.“ Casey verstand die Wut, der Mädchen. Ja, sie waren Valerians Schwestern gewesen, doch nicht nur sie litten unter seinem Verlust. Nein, auch er trauerte um einen guten Freund.
 

Er setzte sich aufs Bett, auf dem der Bologneserwelpe eingerollt lag. Gedankenverloren sah er den Hund an. Das letzte Geschenk, das er von ihm bekommen hatte. Ein Geschenk einer Prinzessin würdig und es war auch ein durchaus würdiges Abschiedsgeschenk. So als ob er es geahnt hätte. Bis jetzt hatte er sich nicht groß um den Welpen gekümmert. In den ersten Tagen nach Valerians Tod hatte er ihn nicht einmal sehen wollen. Das sollte er nun ändern, immerhin war das so etwas wie das Vermächtnis seines Freundes.
 

Casey nahm den Welpen in die Hände und hob ihn vor sein Gesicht. „Nun, sehr eindrucksvoll siehst du ja nicht aus.“

Noch immer sah er für ihn aus wie eine zu groß geratene Ratte, da half es nichts den Blickwinkel zu ändern. „Dann brauchst du wohl einen großen Namen, wenn du es schon selbst nicht bist.“

Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er kurz nachdachte. Eigentlich wäre es nur gut und Recht, wenn er nach demjenigen benannt wurde, der ihn hergeschenkt hatte. So etwas war durchaus üblich, allerdings wäre das in diesem Fall etwas makaber. „Ich weiß, du heißt ab heute Valerius.“

Dabei beugte er sich zu dem Welpen und berührte dessen Nase mit seiner. Zufrieden mit der Namensgebung ließ er ihn wieder auf das Bett sinken.
 

„Prinzessin?“ Kiana trat nach einem kurzen Klopfen ein.

„Lady Elisabeth bittet um eine kurze Audienz.“

„Was?“ Gerade als er glaubte, sich wieder beruhigt zu haben, musste er sich schon wieder aufregen.

„Reicht es ihr nicht, was bei der Beerdigung passiert ist? Hat sie denn keinen Anstand?“ Elisabeth war Valerians jüngste Schwester und seine engste Vertraute. Zumindest war es so bis zu seinem Tod gewesen. Hätte sie ihn heute beschuldigt, Valerian indirekt getötet zu haben, so wie ihre Schwestern, dann hätte er es hingenommen. Denn sie hatte ihn wirklich geliebt, seine anderen Schwestern hatten in ihm nur eine nie versiegende Geldquelle gesehen. Doch im Gegensatz zu ihren Geschwistern, hatte sie nur geschwiegen und das Andenken ihres Bruders geehrt. Caseys Wut auf sie wäre ungerecht.
 

„Sie sei ihr gewährt.“ Mit einer Handbewegung entließ er Kiana wieder.

Er stand auf und strich sein Kleid glatt. Wie er diese umständliche Verkleidung manchmal hasste. Sie war unpraktisch, wenn man rasch repräsentabel sein musste. Kein Wunder, dass einen die meisten Mädchen stundenlang warten ließen. Die Männer hatten ja keine Ahnung.
 

Es dauerte nicht lange, bis es abermals an der Tür klopfte. Mit einem kurzen Wort erteilte er seinen Gästen die Erlaubnis, einzutreten.

Kiana öffnete die Tür und ließ Valerians Schwester eintreten. Dann schloss sie Tür von außen hinter ihnen. Etwas, das entgegen ihrer sonstigen Neugier war, doch wahrscheinlich vertraute sie darauf alle Einzelheiten von Mikaela zu erfahren, die sich ja auch noch im Zimmer befand.
 

Casey warf einen Blick zum Ankleideraum. Wie lange dauerte es eigentlich einen Umhang aufzuhängen? Nun, ihm war es nur Recht, wenn er nicht ganz so alleine war, wie es den Anschein machte. „Lady.“

Seine Stimme klang kühl bei seiner Begrüßung, das würde sich auch nicht ändern, bis er den Grund ihres Besuches erfuhr.

„Prinzessin.“ Sie knickste kurz.

„Als Erstes möchte ich mich für die Worte meiner Geschwister entschuldigen. Es war nicht richtig, euch zu beschuldigen. Gerne würde ich sagen, dass sie die Trauer überwältigt hat, doch ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Aus diesem Grund werde ich es auch nicht behaupten.

Ich hoffe nur, dass ihr ihnen nicht allzu lange zürnt.“
 

Das war einfach nur aufrichtige Ehrlichkeit, wie man sie nicht oft am Hofe fand. Etwas, das ihn Elisabeth sofort sympathisch machte. Zu sagen, dass er sie kannte, war gelogen, da er nur durch Valerians Erzählungen mit ihr in Berührung gekommen war. Doch der erste Eindruck von ihr war durchaus angenehm.
 

„Allen Grund dazu hätte ich ja.“

„Ich weiß.“ Sie senkte niedergeschlagen den Kopf.

Nun, auch wenn sie und Valerian sich ähnlich sahen, so traf dies nicht auf ihren Charakter zu. Im Gegensatz zu ihrem Bruder, hatte sie noch nicht gelernt sich zu verstellen. „Doch ich bitte euch, ihnen zu vergeben. Ihre Vorwürfe waren unbegründet und das wussten sie. Valerian kannte die Gefahr, so wie jeder in unserer Familie, doch wir nahmen sie in Kauf. Sie sind einfach nur schockiert, dass nun wirklich der schlimmste Fall eingetreten ist.“

„Das bin ich ebenfalls.“ Casey seufzte geschlagen. Nein, er würde seine Wut nicht an ihr auslassen, das war ungerecht. Valerian würde das nicht gutheißen. Es war seltsam, seit er nicht mehr hier war, legte er viel mehr Wert auf dessen Meinung, als zu seinen Lebzeiten.
 

Er wies mit der Hand auf eine Bank, die sonst immer seine Hofdamen belegten. „Bitte nehmt doch Platz. Ihr wolltet mit mir reden?“

Elisabeth sah auf und nickte. „Ja, das wollte ich.“

Mit diesen Worten ging sie zur Bank und setzte sich.

Casey beobachtete sie genau. Zwar war sie noch etwas ungelenk, doch das war sicher nur aufgrund ihres Alters. Soweit er von Valerian wusste, war sie noch nicht debütiert. Allerdings konnte er in seiner Lage nicht wählerisch sein, jede Frau war für ihn derzeit eine Feldstudie. Er wollte wie sie sein, also musste er lernen, wie sie zu sein.
 

Auch er setzte sich, allerdings ihr gegenüber in einen Sessel. „Also?“

Sie umklammerte das Band ihrer Tasche fester. „Eigentlich wollte ich schon heute Morgen mit euch sprechen. Leider haben meine Geschwister schneller reagiert als ich.“

Nach diesen Worten legte sie eine kurze Pause ein. „Vielleicht wisst ihr es nicht, aber ich und mein Bruder standen uns sehr nahe. Deswegen weiß ich Dinge, die meinen Geschwistern unbekannt sind.“

Bei dieser Aussage erstarrte Casey innerlich. Hatte Valerian etwa geplaudert? Allerdings sähe ihm das gar nicht ähnlich, das war Hochverrat und das würde er seiner Familie niemals antun. Seine ganze Familie würde dafür büssen müssen.
 

Doch aus Erfahrung wusste Casey auch, wie schwer dieses Geheimnis wog. Wollte er selbst nicht erst vor einigen Wochen diese Maskerade beenden? Hatte sich Valerian seiner Schwester anvertraut? Wenn dem so war, dann hatte er ein Problem.
 

Elisabeth zog ihre Tasche noch etwas näher an sich, so als könnte sie nur wegen ihr weiter sprechen. „Aus diesem Grund weiß ich auch, wie sehr er euch geliebt hat. Er wollte immer an eurer Seite stehen und euch helfen. Ja, er wollte euch sogar die Herrschaft überlassen.“

In den Augenwinkeln des Mädchens sammelten sich Tränen, die sie rasch mit einer Hand wegwischte.
 

Natürlich wollte er ihm die Herrschaft überlassen, es war ja auch sein Land. Doch Casey war auch klar, dass es für Außenstehende unbegreiflich war. Wann regierte schon eine Frau ein Land? Vor allem, wenn sie einen jungen und gesunden König an ihrer Seite hatte?
 

„Ich weiß, wir haben darüber gesprochen.“

Casey wollte sie gerne trösten, doch das erschien ihm in diesem Moment unpassend. Sie trauerten zwar um denselben Menschen, doch war er selbst schon einen Schritt weiter als Elisabeth.

„Entschuldigt.“ Sie schniefte kurz.

„Auf jeden Fall hat er mir aufgrund unseres engen Verhältnisses etwas anvertraut. Ich sollte es euch geben im Falle… im Falle… wenn ihm etwas zustößt.“

Die Blondhaarige öffnete ihre Tasche und zog einen Brief daraus hervor. „Dies gehört euch. Mein Bruder hat ihn für euch geschrieben.“

Bei dem letzten Satz hörte Casey auf. Ein Brief? Ein Brief von Valerian?

Ungläubig starrte er das Blatt Papier an. „Wann…?“
 

Elisabeth lächelte sanft bei dieser unausgesprochenen Frage. „Valerian gab ihn mir vor drei Monaten. Er meinte, ihr solltet nicht im Unklaren über seine Gefühle gelassen werden, wenn ihm etwas passiere.“

„Danke.“ Mit diesem Wort griff Casey nach dem Brief und nahm ihn an sich.

„Ich werde mich nun verabschieden, Prinzessin.“ Elisabeth stand auf und knickste kurz. Nun, wo sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, wirkte sie ziemlich erleichtert.
 

„Es hat mich gefreut, euch kennen zu lernen. Meine Schwestern meinten zwar, ich sollte mich bei euch beliebt machen, doch das ist nicht meine Art. Allerdings würde ich mich sehr freuen, wenn ihr zu gegebener Zeit eine meiner Einladungen annehmen würdet.“

„Natürlich.“ Casey nickte geistesabwesend. Eigentlich wartete er nur noch darauf, dass sie ging. Alles in ihm drängte darauf, den Brief zu lesen.

Elisabeth nickte nur und verließ den Raum.

Doch auch jetzt öffnete er den Brief nicht, da er wusste, das er noch nicht alleine war.
 

Einen Moment nach Elisabeths Abschied, kam Mikaela aus dem Ankleidezimmer und knickste ebenfalls. Dann verließ auch sie rasch das Zimmer.

Casey stand auf und wanderte unruhig im Zimmer umher. Jetzt, wo er wirklich alleine war, zögerte er nun doch. Seine Finger fuhren über das Siegel von Valerians Familie. War er bereit dazu? Hatte er überhaupt schon das Recht, diesen Brief zu lesen?
 

In seinen Augen war dem nicht so. Noch hatte er seinen Tod nicht gerächt, also hatte er auch noch kein Recht, seinen letzten Willen zu hören. Und auch wenn Casey es sich nicht eingestehen wollte, so hatte er Angst. Das hier war Valerians letzte Worte, so etwas wie sein Vermächtnis. Was würde er lesen? Beschuldigungen, Liebesbeteuerungen oder gar Hasstiraden?
 

Nein, noch war er nicht soweit, Valerian gehen zu lassen. Nicht, solange er nichts getan hatte, um ihn zu rächen. Erst dann konnte er ihn ruhigen Gewissens ziehen lassen und dann würde er auch den Brief lesen. Casey ging zu seiner Kommode und öffnete eine kleine Truhe, die darauf stand. Darin waren seine privaten Dinge, niemand, nicht einmal seine Hofdamen wagten es, sie anzufassen. Er legte den Brief dazu und schloss den Deckel wieder.
 

„Bleib noch ein Weilchen hier Valerian und sieh zu, welches Schauspiel ich dir biete.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Laniechan
2009-10-05T16:48:30+00:00 05.10.2009 18:48
ich will wissen, was in dem brief steht -.-

viel ist ja nicht passiert in dem kapi. is wie immer prima geschrieben, aber so langsam möchte ich, dass die geschichte voran geht. dieses hinhalten zermürbt mich auf dauer...

also bitte lass endlich mal raoul auftreten ^^
Von:  saspi
2009-10-04T19:19:42+00:00 04.10.2009 21:19
Hey!!!
Klasse kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
gemein gemein gemein da bekommt er einen brief von ihm und dann ließt er ihn nicht. *heul*
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  evejean
2009-10-04T19:16:14+00:00 04.10.2009 21:16
ui. ein brief von valerie. und dann bleibt er verschloßen o.O da platzt man doch vor neugierte. bin sehr gespannt wie das weiter geht

lg eve


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