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Im Zeichen des Phönix

von

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Trennungsschmerz

Kapitel 13 - Trennungsschmerz
 

„Miep.“

„Mhh...“
 

„Miep.“

„Mhh...“
 

„Miep.“

„Mhh...“
 

Die Wochen zogen durchs Land und zwischen Tala und Aria entwickelte sich etwas, was er sich nie, hätte erträumen können. Fast jeden Tag trafen sie sich und unternahmen allerlei romantische Spaziergänge oder lustige Abende in ihrer, mittlerweile, Stammbar in der Einkaufspassage. Und konnten sie sich einmal nicht treffen, Telefonierten sie, wann immer sie konnten. Aria war einfach nur glücklich und zufrieden. Sie ging mit einem bezaubernden Jungen, hatte echt atemberaubende Schäferstündchen mit ihm und Kai war auch endlich wieder normal zu ihr. Sie führten mittlerweile sogar, eine noch innigere Freundschaft. Am heutigen Tag, traf sich Aria mal nicht mit Tala, denn er und seine Jungs wollten ein bisschen in der Stadt bummeln, Männerkram machen und ein bisschen bladen. Deshalb gammelte sie jetzt mit Kai, auf seinem Lieblingshügel herum, lagen im Gras, starrten die Wolken an und ''miepten'' und ''mhh´ten'' sich an. Wer welche Rolle, bei dieser tiefsinnigen Konversation führte, konnte man sich ja denken.
 

„Hast du nochmal was von diesem Justin gehört?“ fragte plötzlich Kai und spuckte seinen Grashalm weg, den er bis eben noch im Mund hatte.

„Nicht direkt. Als ich mit Tala einmal im Hotel, einen Kaffee getrunken hatte, kam er auf uns zu und wollte mit mir reden.“ murmelte sie und gähnte vor Entspannung.

„Und?“ fragte Kai und drehte den Kopf in ihre Richtung.

„Nichts und. Tala und ich sind aufgestanden und gegangen. Haben ihn einfach dumm stehen lassen.“

„Warum hast du dir nicht angehört, was er zu sagen hat?“ fragte Kai.

„Interessiert mich nicht.“ zischte Sie.

„Okay, verstehe. Du bist nachtragend.“ gluckste er.

„Manchmal.“ lachte sie auf und verdrehte die Augen.

„Er muss sich schon was besseres einfallen lassen, um meine Aufmerksamkeit zu kriegen.“ fügte sie hinzu.

„Mhh... versteh ich.“ nuschelte Kai und zupfte sich einen neuen Grashalm.
 

„Und mit Tala und dir ist alles in Ordnung?“ fragte er weiter.

„Ja. Alles perfekt. Aber...“ murmelte sie, brach aber ab und schaute nachdenklich einem Vogel hinterher.

„Mh?“ hakte Kai nach und Aria wusste, dass sie dieses Gespräch jetzt zu Ende bringen müsste, oder Kai ließ sie heute nicht mehr in Ruhe.

„Na ja. Seit einigen Tagen, hab ich irgendwie ein beklemmendes Gefühl, wenn ich mit Tala zusammen bin. Ich glaube, sie fliegen bald zurück nach Russland und trauen sich nicht, mir das zu sagen. Weil Tala weicht häufig meinem Blick aus. Und Spencer und Bryan verhalten sich auch merkwürdig, in meiner Anwesenheit.“ seufzte sie.

„Und Ian?“ hakte Kai nach.

„Tzz! Der! Der soll es sich bloß wagen mich nochmal anzusprechen und ich breche ihm seinen reisen Kolben. Dieser lächerliche Wicht. UH! Wie ich ihn nicht leiden kann!“ wetterte sie und schnaufte verächtlich, doch Kai konnte nur darüber Lachen.

„Ach komm. So schlimm ist er auch nicht.“ gluckste Kai.

„OH DOCH!“ rief sie und einige Vögel schreckten auf und flatterten wild aus den Bäumen, wo sie pausiert hatten.
 

„Und was ist mit dir los, Kai? Du bist immer seltener zu Hause.“ fragte nun Aria.

„Mhh... Ach ich weiß auch nicht.“ nuschelte er und schloss wieder seine rubinroten Augen.

Eine Weile schwiegen sie sich wieder an, als Kai erneut eine Interessante Frage durch den Kopf schlich.

„Hat Mr. Dickenson eigentlich noch einmal neue Infos für dich gehabt?“

„Nein. Aber er hat mir viel über meine Eltern erzählen können. Vor allem warum meine Schwester und ich so merkwürdige Namen haben. Mein Vater war fasziniert von alten Mythen und Legenden und hat wohl Fantasy Bücher verschlungen, wie Tyson seine Brötchen. Arianith und Syclya haben es ihm wohl angetan. Er meinte früher, bevor er überhaupt meine Mutter kannte, dass diese Namen elfisch klingen und das fand er wohl toll. Mr. Dickenson erzählte mir auch, dass wenn ich ein Einzelkind geworden wäre, Ich beide Namen getragen hätte. Mein Vater war wohl ein richtiger Träumer.“ Erzählte sie Kai und lächelte liebevoll den Himmel an.

„Wann willst du diesen Samuel anrufen?“ fragte er nun.

„Weiß nich. Erstmal will ich Infos über meine Schwester. Ich will wissen ob sie lebt. Und falls nicht, will ich wissen wo sie begraben ist.“ nuschelte Aria und wurde plötzlich Traurig. Sie seufzte und obwohl sie zu gerne wissen wollte, was dieser Samuel ihr zu sagen hatte, hielt sie trotzdem so viel ab. Sie konnte es sich nicht erklären, doch es war, als würde sich eine Schranke in ihrem Kopf runter lassen und ihr den Weg, da anzurufen, versperren.
 

Sie zuckten plötzlich zusammen, als Arias Handy klingelte. Sie fischte das kleine Ding, aus ihrer Tasche und schaute überrascht drauf.

„Tala...“ nuschelte sie und nahm den Anruf an.

„Hallo, schöner Mann.“ begrüßte sie ihn.

„Hi. Du wir müssten uns mal unterhalten. Wo steckst du?“

„Öhm, im Park. Kai und ich liegen hier im Dreck und starren in den Himmel.“

„Im Park? Wo? Wir sind nämlich auch im Park.“

Aria stockte kurz und blickte vom Hügel runter.

„HA! Ich sehe dich Tala. Dreh dich mal um.“ grinste sie.

„Ach da oben seit ihr. Ich komme herauf.“ lachte er auf und beendete das Gespräch. Dann stapfte er den Hügel hoch.
 

Liebevoll begrüßte er sie mit einem innigen Kuss. Kai schüttelte er die Hand und setzte sich zu ihnen ins Gras.

„Es geht um euren Heimflug, richtig?“ fragte sie leise.

„Woher weißt du...Ja du hast recht.“ nuschelte er und schaute auf das Gras.

„Ich hätte schon viel früher mit die reden sollen, aber irgendwie hab ich es nicht übers Herz gebracht.“ erklärte er und wurde traurig.

„Wann fliegt ihr?“ fragte Aria und griff nach seiner Hand.

„... morgen.“ nuschelte er.

„Oh... Ich hab schon gehofft, du sagst mir jetzt, das du hier bleibst. Aber ich glaube, dass wäre zu viel verlangt, richtig?“ nuschelte sie und lächelte zaghaft. Er hielt jetzt beide Hände von ihr und küsste diese.
 

„Wie gerne würde ich das sagen. Und obwohl du es immer wieder schaffst, mein Herz zum rasen zu bringen, schlägt es doch nur richtig in Russland. Ich hoffe du verstehst das.“ sagte Tala und schaute ihr tief in die Augen.

„Natürlich verstehe ich das. Wann fliegt ihr morgen?“

„Gegen elf Uhr, geht unser Flieger.“ sagte er leise.

„Ich werde da sein.“ murmelte Aria.

„TALA! Komm jetzt, wir müssen noch packen.“ rief von unten Spencer und mit einem seufzen, beugte er sich zu seiner Liebsten, küsste sie erneut und stand dann auf. Mit hängendem Kopf ging er den Hügel wieder herunter, zu seinem Team. Auch Aria seufzte und legte sich lächelnd zurück ins Gras. Voller Sorge musterte Kai seine beste Freundin. Obwohl sie lächelte, sah er den Schmerz in ihren Augen. Aber er hatte es ihr ja gesagt. Er wusste, dass es irgendwann soweit sein würde und er wusste auch, dass sie es die ganze Zeit gewusst hatte.
 

„Kommst du morgen mit?“ wisperte sie mit erstickter Stimme.

„Selbstverständlich. Ich lasse dich doch nicht alleine am Flughafen.“ sagte Kai und drückte ihre Hand. Sie schloss wieder ihre Augen, denn sie wusste wenn sie ihre Augen jetzt auf ließ, würden die Tränen kommen. Tränen, die sie jetzt noch nicht vergießen wollte.

„Wollen wir nach Hause gehen?“ fragte Kai vorsichtig. Aria nickte stumm und stand auf.
 

Sie hatte keine Probleme mehr mit dem gehen. Ihre Schmerzen, waren fast vollständig weg. Hin und wieder pochte ihre Hüfte zwar noch, aber ansonsten war sie wieder gelenkig und konnte rennen, springen, klettern, das volle Programm eben. Auch war sie nicht mehr übersät von Blauen Flecken. Leider wurde vor allem ihr Rücken, jetzt von etwas anderem geziert. Tiefe Narben waren jetzt richtig sichtbar, nachdem die Haut, ihre Flecken verloren hatte. Das ärgerte Aria ziemlich, denn sie wusste genau, dass sie im Bikini immer dumm Blicke von anderen Menschen kassieren würde. Und was ihre Amnesie anging: Leider kam sie da nur sehr Langsam voran. Und sie wusste, dass sie es von alleine nicht schaffen würde. Sie war am überlegen, in kürze doch Justin aufzusuchen. Sie wusste, dass sie mit seiner Hilfe ihrem Ziel ein Stück näher kommen würde. Außerdem schuldete er ihr eh noch Antworten. Sie hatte diese Wette immerhin ehrlich bei dem Turnier gewonnen.
 

Mit getrübter Stimmung gingen sie zurück zum Dojo. Aria war geistig nur noch selten anwesend, denn ihre Gedanken kreisten nur um Eisblaue Augen, die sie liebevoll anschauten. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihn jetzt schon vermisste. Aber was sollte sie tun? Sie musste hier in Japan bleiben. Um ihrer Vergangenheit Willen. Und wegen ihrer Schwester. Und natürlich wegen Kai. Und er musste zurück nach Russland. Immerhin war dort sein Leben und nicht hier. Es zerriss ihr jetzt schon das Herz in der Brust, aber das Leben würde weitergehen. Sie fragte sich, ob sie ihn irgendwann einfach vergessen würde, so wie sie ihre Vergangenheit vergessen hatte.
 

Sie seufzte laut und wäre fast gegen das Hoftor gelaufen, wenn Kai sie nicht so aufmerksam bei Seite gezogen hätte. Dankend blickte sie in kurz an und sie gingen ins Haus. Aria ging prompt in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle.

„Möchtest du was trinken?“ fragte Kai. Sie nickte stumm und zog ihr Handy raus.

„Ich schreib Tala jetzt eine SMS, ob wir uns heute nochmal sehen.“ flüsterte sie, als Kai ihr ein Glas Eistee auf den Tisch stellte. Es dauerte nicht lange und ihr Handy klingelte kurz. Sie öffnete die SMS und lächelte sanft.

„Was hat er geschrieben?“ fragte Kai und setzte sich, ihr gegenüber.

„Er hofft, das wir uns heute nochmal sehen.“ nuschelte sie und Traurigkeit spiegelte sich in ihren Augen.

„Hey, hey da seid ihr zwei ja wieder!“ rief plötzlich Tyson und kam in die Küche gesprungen. Nach ihm kamen auch die anderen dazu.

„Ach war das hektisch. Grad am Flughafen angekommen und Mariah fiel auf, das sie ihre Handtasche im Hotel vergessen hatte.“ erzählte Max und setzte sich neben Kai, an den Tisch.

„Ja. Sie sind trotzdem in dem Flieger gestiegen und wir schicken die Tasche per Post.“ erzählte nun Tyson.

„Ach ja. Und so sind die White Tigers nun auch wieder auf dem Weg nach Hause.“ murmelte Ray und wirkte traurig.

„Aria? Ist alles in Ordnung?“ fragte plötzlich Hillary und schaute ihre Freundin besorgt an.

„Mit mir? Natürlich ist alles in Ordnung.“ stammelte der Silberschopf und wand schnell ihre feuchten Augen ab.

„Erzähl doch keinen Blödsinn. Du weinst ja fast!“ schimpfte jetzt Max. Und dann brach alles aus Aria raus. Sie verfiel den Tränen und die Küche wurde erfüllt von einem heftigen Schluchzen.

„Hey... hey Aria. Was ist denn los?“ sprach Hillary leise und nahm Aria fürsorglich in den Arm. Aria wollte sprechen, doch konnte sie nicht. Sie brachte nur ein herzzerreißendes Wimmern raus.
 

„Tala fliegt morgen wieder nach Russland.“ Erklärte Kai knapp und stand auf. Auch er beugte sich zu Aria und legte seine Hände auf ihre Schultern. Stumm schaute er sie an.

„Oh je.“ murmelte Max.

„Ach Aria. Das wird schon wieder.“ versuchte Hilli sie aufzuheitern.

„Wie denn?! Eine Beziehung über Kontinente? Das kann nicht dein Ernst sein!“ schimpfte Aria plötzlich los und funkelte Wütend in die Runde. Sie war sauer, auf alle, aber besonders auf sich, weil sie weinen musste. Sie wollte nicht weinen. Sie wollte Stark sein, für Tala und für sich. Sie konnte wirklich nicht verstehen, wie so ein paar fürsorgliche Worte, sie so aus der Fassung brachten.
 

Kai packte sie plötzlich unter den Armen und zog sie hoch.

„Hey!“ protestierte sie mit Tränen überströmten Gesicht und versuchte ihn abzuschütteln.

„Komm mit.“ sagte er und zog sie am Handgelenk. Sie riss sich los und funkelte ihn wütend an. Sie wollte lieber alleine sein und mit ihrer Wut klar kommen. Kai seufzte und beugte sich nach unten. Der Drückte seine Schulter an ihren Bauch, umfasste ihre Taille und hob sich einfach hoch.

„Was soll das denn?! Lass mich gefälligst wieder runter!“ zischte sie und vergaß für einen Moment ihren Schmerz. Noch mehr Wut, über seine Ignoranz kochte in ihr auf und wild trommelte sie mit den Fäusten auf seinem Rücken ein.

„Hillary? Kann ich mir dein Auto für eine Weile ausleihen?“ Fragte Kai und ignorierte Arias getrommel. Ungläubig starrten alle Kai an, doch nickte Hillary dann zaghaft und zog einen Autoschlüssel aus ihrer Hosentasche. Mit aufgerissenem Mund, reichte sie Kai den Schlüsselbund und zog fragend eine Augenbraue hoch. Kai steckte den Schlüssel ein, ging kurz zum Tisch und nahm Arias Handy und ihre Handtasche an sich, und drehte sich Wortlos um, zum gehen. Immer noch hämmerte Aria auf seinem Rücken herum und fluchte wie ein Rohrspatz.
 

„Kai! Ich brauch aber meine Schlüssel in ein paar Stunden wieder. Und passe bloß auf.“ rief die Brünette, Kai hinterher. Er brummte nur bestätigend und sie hörten, wie die Haustür ins Schloss fiel. Kai verließ das Grundstück und ging zielstrebig auf einen quietsch gelben Kleinwagen zu. Mit der freien Hand kramte er den Schlüsselbund aus der Hosentasche und drückte einen Knopf, um das Auto zu öffnen. Er öffnete die Beifahrer Tür und setzte Aria ab.

„Steig ein.“ murmelte er und wartete.

„WAS SOLL DER SCHEIß?!“ brüllte sie. Kai hingegen grinste nur, was sie noch zorniger machte. Sie hob die Hand, als wollte sie ihm eine Ohrfeige geben, doch krallte sie sich an seinen Schal und zog seinen Kopf ruckartig zu ihrem.

„Wo willst du mit mir hin?!“ zischte sie gefährlich und ihre Augen, die von Tränen gerötet waren, blitzten wütend auf. Kai hingegen grinste noch breiter und pustete ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Vertrau mir einfach.“ murmelte er und hielt ihrem strengen Blick stand. Mürrisch schnaubte Aria und ließ sich, mit verschränkten Armen, auf den Beifahrersitz fallen.

Kai knallte die Tür zu und stieg auf der Fahrerseite ein. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, stellte Sitz und Spiegel richtig ein und drehte den Schlüssel im Schloss. Leise schnurrend, erwachte der Motor zum Leben.
 

„Schnall dich an.“ murmelte er und ließ seinen Gurt, klickend in die Halterung gleiten. Grummelnd schnallte auch sie sich an und verschränkte wieder die Arme vor der Brust, als er los fuhr. Schmollend hielt sie stur den Blick aus dem Fenster gerichtet. Eine Weile kurvten sie schon durch die Stadt, als sie diese rasant verließen. Aria wurde diese Stille langsam zu blöd also öffnete sie ihren Mund.

„Seit wann kannst du Auto fahren?“

„Seit ich meinen Führerschein habe.“ murmelte er und überholte ein anderes Auto.

„Wusste ich gar nicht.“ flüsterte sie und schaltete das Radio ein.

„Es gibt so vieles was du noch nicht, von mir weißt.“ murmelte er zurück und sie starrte wieder aus dem Fenster.

Nach einer Weile, kamen sie im absoluten Nichts an. Zumindest empfand es Aria so. Überall war es grün und so gut wie kein Verkehr. Vor ihnen war eine Steile Klippe, auf der ein rostiges Geländer stand und darunter laut brausend, das Meer um sich schlug. Er schnallte sich ab und machte das Auto aus. Augenblicklich später, verstummte das Radio.

„Komm.“ befahl er und stieg aus. Sie wurde langsam neugierig und folgte ihm stumm. Mit einem klicken verriegelte er das Auto und ging zur Klippe. Stumm starrte er hinunter aufs Meer, als sie sich neben ihn stellte und ihn fragend anschaute.
 

„Schrei deine Wut raus.“ erklärte er. Noch verwirrter schaute sie jetzt. Kai seufzte leise.

„Du bist traurig und wütend. Brüll es raus! Hier hört dich eh keiner.“ erklärte er ihr und schloss die Augen.

„Nich dein Ernst.“ murmelte sie ungläubig doch er nickte nur. Zaghaft nickte sie und atmete tief ein. Die Spannung die auf ihrer Seele lag, löste sich Augenblicklich als sie aufschrie. Ihr Wutschrei wurde immer lauter und brannte in ihrer Kehle, doch sie konnte nicht aufhören.

Nachdem ihr die Luft ausging, fiel sie auf die Knie und blickte erschöpft zum Meer runter. Kai ging in die Hocke und blickte sie an. Seine Hand ruhte auf ihren Kopf.

„Geht es dir jetzt besser?“ fragte er leise. Stumm nickte Aria und war fassungslos, über das, was sie gerade getan hatte.

„Du musst mich doch jetzt, für total lächerlich halten.“ murmelte sie mir kratziger Stimme.

„Nein. Ich halte dich sogar für äußerst mutig.“ Antwortete er und stand auf. Er hielt ihr die Hand hin und zog sie hoch.

„Und jetzt sammelst du deine Gedanken, machst dich ein bisschen zurecht und ich bringe dich zum Hotel.“ erklärte ihr Kai und sie zwinkerte ungläubig.

„Er soll ja nicht sehen das du geweint hast, oder?“ fragte Kai und sie schüttelte stumm mit dem Kopf.
 

Gesagt, getan. Sie setzten sich für eine Weile auf eine Bank, in der Nähe des Autos, auf der sie sich sammeln konnte und ihre Gedanken wieder ordnen konnte. Nachdem sie sich wieder einigermaßen, gefasst fühlte, gingen sie zum Auto und Kai reichte Aria ihre Handtasche. Sie machte sich zurecht und Kai brachte sie zum Hotel.

„Soll ich auf dich warten? Oder ich komme später nach? Ach ruf einfach an, wenn was ist.“ murmelte er und sie umarmte ihn kurz. Dann ging sie in den Fahrstuhl und fuhr nach oben. Vor der Zimmertür, der Jungs blieb sie kurz stehen. Sie hörte Geräusche von innen und lauschte.

„Ach Tala. Jetzt lass den Kopf nicht hängen.“ hörte sie Bryans Stimme.

„Aber ich muss mit ihr reden.“ hörte sie Tala.

„Natürlich musst du das. Aber sie ist doch nicht dumm. Sie versteht das.“ brummte jetzt Spencers Stimme. Aria atmete tief ein und klopfte an die Tür. Das Stimmengewirr verstummte augenblicklich. Die Tür öffnete sich und Bryan stand da.

„Hallo Aria. Komm rein.“ murmelte er und machte ihr platz. Aria nickte nervös und trat in das geräumige Hotelzimmer.
 

„Spencer! Ian! Lasst uns irgendwo was Essen gehen.“ rief Bryan und zog die beiden mit sich. Die Tür fiel ins Schloss und nervös standen sich Aria und Tala nun gegenüber. Im Aufenthaltsraum standen schon vier gepackte Koffer bereit. Das machte es Aria nicht unbedingt leichter und sie seufzte.

„Hallo mein Schatz.“ flüsterte Aria und umarmte Tala fest. Er lächelte sie zaghaft an und gab ihr einen Kuss.

„Gut das du gekommen bist. Ich muss mit dir reden.“ murmelte er und bot ihr einen Platz an. Sie setzten sich an den Esstisch und schauten sich eine Weile stumm an.

„Ich möchte nicht, das du morgen zum Flughafen kommst.“ murmelte Tala. Fragend schaute Aria ihn an.

„Weil ich es nicht verkraften kann, dass das Letzte was ich in Japan sehe, dein weinendes Gesicht ist. Lass uns noch ein paar gemeinsame Stunden verbringen und dann getrennte Wege gehen. Die Jungs kommen vor heute Abend nicht wieder.“ erklärte er leise. Aria schien darüber sehr lange nachzudenken, nickte dann aber betrübt.

„Getrennte Wege? So weh es mir gerade tut, aber das ist vermutlich das vernünftigste.“ wisperte sie und kämpfte gegen die Tränen.
 

„Ja. Führe du dein Leben hier und vor allem, versuche dein altes Leben wieder zu finden. Das ist jetzt das wichtigste! Und ich führe mein Leben in Russland. Es würde uns beide nur verletzen, diese Beziehung über eine so grausame Entfernung zu führen. Vielleicht kriegen wir eine zweite Chance, in ferner Zukunft. Aber im Moment, ist das einfach nicht möglich.“ erklärte er und Wünschte sich vom ganzen Herzen, dass sie es verstehen würde. Aria nickte wieder.

„Du hast recht. Es ist das Beste so. Aber trotzdem werde ich dich niemals vergessen Tala. Meinst du es ist möglich, das wir Freunde bleiben?“ fragte sie vorsichtig, doch glaubte sie nur gering an ihre Worte.

„Die erste Zeit vermutlich nicht. Aber irgendwann, sicher. Ich werde dir auf jedenfall regelmäßig schreiben. Das verspreche ich dir.“ flüsterte er und hielt ihre Hand.

„Ich dir auch.“ antwortete sie und sie wusste nicht recht ob sie glücklich oder traurig war.

„Danke für alles. Du hast mir im Leben sehr geholfen. Und das werde ich niemals vergessen. Du hast meinem Herz gezeigt, wie man liebt.“ flüsterte er und nahm sie fest in den Arm.
 

„Aber Aria. Versprich mir bitte eines: Verliere niemals dein wunderschönes Lachen.“ flüsterte er ihr ins Ohr und ihr Herz pochte wild.

„Versprochen.“ hauchte sie.

„Und du versprichst mir auch was: Lern in Russland ein nettes Mädchen kennen, die dich genauso liebt, wie ich es tue. Aber werde bloß nicht so wie Bryan.“ murmelte sie und lachte sogar leise auf.

„Versprochen.“ lachte er zurück und sie schauten sich an.

„Ich denke es ist jetzt alles gesagt Tala. Unsere Wege sollten sich jetzt trennen. Sonst schöpft unser Herz bloß neue Hoffnung und der Abschied wird schwerer. Danke für alles.“ Hauchte Aria.

„Du hast Recht. Ich werde dich niemals vergessen. Und solltest du einmal in Russland sein, melde dich.“ sagte er und brachte sie zur Tür. Ein letztes mal küssten sie sich innig und es sollte ihr letzter Kuss sein.

Aria nickte im zu und verließ das Zimmer. Tala schaute ihr traurig nach, bis die Fahrstuhl Türen sich schlossen und ihre Grünen Augen hinter Metall versteckten. Im Fahrstuhl griff sie nach ihrem Handy. Hastig wählte sie Kais Nummer.
 

„K..Kai? Kannst du mich abholen?“ wimmerte sie.

„Natürlich. Bin in zehn Minuten da.“

„Danke Kai.“ murmelte sie und legte auf. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und sie schlurfte raus, mit hängendem Kopf. Aria warf einen kurzen Blick in das Hotel Café und entdeckte Bryan, Spencer und Ian. Sie setzte ein Lächeln auf und ging in das Café. Augenblicklich hoben die Drei ihren Kopf und schauten sie fragend an.

„Ist was passiert?“ fragte Bryan und musterte streng ihren Blick. Aria schüttelte mit dem Kopf.

„Es ist das Beste so. Ich wollte mich auch von euch noch verabschieden.“ hauchte sie und versuchte krampfhaft weiter zu Lächeln. Die Drei standen auf und Aria fiel Bryan um den Hals.

„Ich werde euch vermissen. Wir schreiben uns regelmäßig, okay?“ fragte sie und Bryan und Spencer nickten. Jetzt umarmte sie Spencer.

„Passt auf euch auf.“ hauchte sie.

„Du auch auf dich. Und viel Erfolg bei der Suche nach deiner Vergangenheit.“ murmelte Spencer.

Aria ging zu Ian und reichte ihm die Hand. Zögernd ergriff er diese und sie schüttelten sich zaghaft die Hände.

„Kommt gut nach Hause.“ murmelte sie nun. Ian nickte.

„Du auch.“ murmelte er. Sie ließen sich wieder los und Aria wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Ich gehe dann mal. Man sieht sich Jungs.“ murmelte sie und drehte sich um. Als sie das Café verließ, winkte sie ein letztes Mal und verschwand aus dem Hotel. Draußen stach ich ein quietsch gelber Wagen ins Auge, der ihr ungemein bekannt vor kam. Sie öffnete die Beifahrertür und stieg zu Kai ins Auto.
 

„Du bist aber früh.“ murmelte sie.

„Du auch.“ meinte er grinsend und fuhr los. Während der Fahrt, erzählte sie dem Gestreiften, von dem Gespräch mit Tala.

„Es wird das Beste sein. Glaub mir.“ murmelte er, als sie fertig war und parkte vor dem Dojo.

„Jetzt aber schnell, sonst tötet mich Hillary noch.“ grummelte Kai und sie gingen hinein. Aria hatte absolut keine Lust auf Gespräche und verdrückte sich ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und machte es sich auf dem Sofa bequem. Lustlos zappte sie durch die Kanäle. Und bis zum Abend, ging sie jedem Gespräch bestmöglich aus dem Weg. Zu ihrer Überraschung, sprach sie beim Abendessen niemand auf Tala an, sondern sie redeten alle übers bladen oder über einige Missgeschicke von Tyson, die ihm heute wohl passiert sind. Aria versuchte zuzuhören, doch fiel es ihr sehr schwer. Lustlos schob sie mit der Gabel, ihr Essen hin und her und stocherte hin und wieder darin herum. Sie hatte absolut keinen Hunger und seufzte lieber deprimiert ihren Kartoffelauflauf an.
 

Als es später Abend wurde wand sich Aria zu Kai.

„Kann ich vielleicht bei dir schlafen? Ich glaub, ich würde mich wohler fühlen.“ flüsterte sie.

„Natürlich. Wenn du willst, kann ich meinen Futon auch zu deinem legen, so haben wir mehr Platz.“ antwortete er und sie nickte, mehr oder weniger begeistert. Die Bladebreakers plauderten noch eine Weile in der Küche, als Kai ins Dojo ging, um seinen Futon zu ihrem zu legen und Aria betrat seufzend das Bad. Lange starrte sie ihr Spiegelbild an.

»Warum hab ich nicht auf Kai gehört? Er hat mich doch davor gewarnt. Er wusste, das ich so unglücklich werden würde. Und was mache ich? Ich ignoriere seine Warnung und hab mich verliebt. Ich bin so dumm. So furchtbar dumm, aber ich bereue es nicht. Nicht eine Sekunde bereue ich meine Liebe zu Tala.« dachte sie stumm nach und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

»Der Schmerz wird vergehen. Ganz bestimmt.« machte sie sich selbst Mut. Seufzend, zog sie sich ihre Schlafsachen an und ging aus dem Badezimmer und zum Dojo.
 

Ihre Freunde lagen schon in ihren Futons und unterhielten sich weiter. Aria nickte allen kurz zu und ging zu ihrem Futon, wo Kai schon auf sie wartete.

„Gute Nacht.“ seufzte Aria und ihre Freunde wünschten ihr, das Gleiche. Das Licht erlosch und stumm lagen sie alle da. Nicht lange dauerte es und ein tiefes grollen, erfüllte das Dojo, denn Tyson schnarchte laut vor sich hin.
 

Eine ganze Weile lag Kai schon wach und hielt seinen Blick auf Arias Rücken, dem sie ihn zu wand, denn sie lag auf der Seite. Er wusste das sie noch wach war und kämpfte. Er hörte es an ihrem Atem, der relativ schnell ging. Manchmal ungleichmäßig und er konnte sich denken, dass sie die Tränen unterdrückte. Auch er legte sich jetzt auf die Seite und schlang einen Arm um sie. Leise keuchte sie auf. Seine Stirn drückte er vorsichtig an ihren Nacken und mit der Hand suchte er nach ihrer. Als er eine ihrer Hände fand, drückte er diese leicht und sie erwiderte den Druck. Aria zog seine Hand zu ihrem Gesicht hoch und drückte diese gegen ihre Wange. Kai spürte wie eine heiße Träne über seine Hand lief und mit dem Daumen strich er ihr vorsichtig über die feuchte Wange. Er hoffte das sie bald ihren Schlaf fand und leiste seufzend schloss er seine Augen, die Aria vorher noch voller Sorge angeschaut hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-09-27T19:48:17+00:00 27.09.2009 21:48
Ich habe die FF verschlungen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich liebe sie und ich hoffe und flehe dich an das du ne Fortsetzung schreibst!!!
Bitte Bitte Bitte
Es wäre echt Klasse!!!
Dann musst du mir sofort bescheid sagen und ich werde dir immer wenn ich Zeit zum lesen finde ein Kommi hinterlassen!!!
Du könntest ja jrgendwie schreiben das sie schwanger wäre und das dann jrdend ein Tunier in Russland wäre wo alle wären oder so und Tala ne neue hat, um sie zu vergessen so eine total schreckliche Frau oder so und Aria das nicht verkraftet und beinahe das Kind verliert oder verliert und vielleicht was mit Kai dann hat und das alles noch schlimmer macht(ich weiß ich und meine Ideen, ist aber nurn vorschlag vielleicht hast du ja auch schon ne eigene tolle idee) aber schreib Bitte bitte ne fortsetzung und mach auch immer wieder so tolle lange Kapitel und auch immer soviele und so oft hintereinander
Ach ich bin begeistert und ich könnte noch viel mehr schreiben aber ich will dich nicht nerven aber du musst weiterschreiben das war eine der besten FFs die ich gelesen habe und dann auch noch mit Tala und Kai meinen 2 Lieblingen
Hach ich bin gerührt und du häst mich jetzt bestimmt für bekloppt aber schreib bitte weiter *auf die knie fall und dich darum bitte*
Ps. kannst mir ja auch ne naricht schreiben ob du weiter schreibst oder nicht (was ich nicht hoffe) Wäre echt nett wenn du mir ne nachricht schreibst
Von:  phoenix-franzi
2009-09-25T14:38:09+00:00 25.09.2009 16:38
Oh gott,
hab schon Tränen in den Augen, fange gleich an zu heulen Q_Q

ES ist immer so furchtbar traurig, wenn man geliebte Menschen verliert, ob es nun Geliebte oder Freunde sind, ist meist nur zweitrangig.

Hast die Gefühle von Aria und Tala toll beschrieben, hab richtig mit beiden mitgefühlt *schnief* T^T

LG phoenix


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