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Strange Things Happen

L. Ch.: Shikamaru zieht ein
von

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Plan B

„Shikamaru Nara.“

Die Stimme seines Gegenübers klang düster und untermauerte dessen dunkle Aura noch zusätzlich. Seine schwarzen Klamotten, die langen, schwarzen Haare, der fast emotionslose Gesichtsausdruck und die leicht zuckende, linke Augenbraue unterstrichen ähnlich effektiv wie die verschränkten Arme die bedrohliche, ablehnende Haltung und als sein Blick nach rechts wanderte, senkte der Angesprochene ganz langsam die Hand mit seinem Wurstbrot und legte dieses bedächtig auf dem Teller vor sich ab. Er hatte das Gefühl, jetzt besser beide Hände frei haben zu sollen - und seinem Gefühl konnte er normalerweise vertrauen.

„Ja?“, fragte er, bemüht um den ihm eigenen, leicht gelangweilten Ton (obwohl er im Moment wohl alles andere als gelangweilt, sondern eher höchst misstrauisch war) und ließ seinen Blick von Neji zu Sasuke wandern, der neben diesem stand und das Gesamtbild nicht nur durch die dunkle Kleidung, sondern zusätzlich auch durch Nieten und Stachelarmbänder ergänzte. Shikamaru verbuchte es als Vorteil, den hellholzigen Küchentisch zwischen sich und diesen Racheengeln stehen zu haben.

„Ich glaube, wir müssen uns dringend mal unterhalten“, antwortete Neji immer noch mit diesem kaum hörbaren, dunklen Grollen in der Stimme und bewegte sich dabei keinen Millimeter. Sasuke nickte einfach nur.

„Okay. Und… worüber?“, wagte das Opfer ihrer bösen Blicke doch tatsächlich zu fragen und registrierte mit leichtem Unwohlsein den Wunsch, Naruto wäre jetzt hier. Der hätte durch seine hellen Haare und sein warmes Gemüt bestimmt für eine kleine Auflockerung der Situation gesorgt. Genau genommen lag die Spannung nämlich so erdrückend in der Luft, dass sie sich für Shikamaru eher anfühlte wie die 95 Atmosphären auf der Oberfläche der Venus. Nicht, dass er schon mal da gewesen wäre.

„Shikamaru Nara“, wiederholte Neji vollkommen beherrscht und ließ ihn dabei nicht aus den Augen, was sein Gegenüber langsam aber sicher etwas nervös machte. „Ich denke, auch dir ist klar, dass es so nicht weiter gehen kann.“

Shikamaru schob seinen Stuhl ein kleines Stück zurück und setzte sich etwas aufrechter hin - keinesfalls, um schneller aufspringen zu können, wenn das nötig werden sollte. „Ich befürchte, ich weiß nicht ganz, um was es hier geht.“

„Bitte?“, übernahm nun Sasuke, nicht weniger bedrohlich, das Wort. „Du haust hier nun schon seit drei Wochen, machst dich langsam überall breit, schlemmst und schläfst hier und kannst dir nicht vorstellen, was Sache ist?“

Shikamaru runzelte innerlich die Stirn. Er hatte ja schon befürchtet, dass das nicht lange gut gehen würde - Naruto schien sich über etwas mehr Gesellschaft zu freuen, aber der Putzdienst der WG hatte seine Anwesenheit natürlich überdeutlich zur Kenntnis genommen. Vielleicht hätte er doch lieber Plan C verfolgt. „Und…?“, fragte er trotzdem nach.

Sasuke schnaubte. „Hör mal, Nara, wir haben dir gesagt, wir haben nichts dagegen, wenn du hier mal die ein oder andere Nacht auf der Couch pennst, wenn du Stress mit deinen Eltern oder mit einer Frau hast, aber das war nicht auf eine Dauereinrichtung bezogen, in der du zwar schön entspannt durchs Leben kommst, aber leider nichts dazu beiträgst.“

Shikamaru nickte. Das hatte war ihm auch schon in den Sinn gekommen, er hatte allerdings gehofft, dieses unangenehme Gespräch noch etwas weiter in die Zukunft verschieben zu können. Tja. „Also…?“, fragte er weiter und gestand sich in irgendeinem Winkel seines Verstandes, den er kaum besuchte, ein, dass er sich schon ziemlich uncool anhörte mit diesen abgehackten Sprachfetzen.

Jetzt ergriff Neji wieder das Wort: „Hör mal, Kleiner, so kann es einfach nicht weiter gehen. Du nervst und wir sind es ehrlich gesagt leid, immer hinter dir herräumen zu müssen, wenn du im Gegenzug nicht auch mal was dafür tust. Du hast genau zwei Möglichkeiten: Erstens, du packst jetzt sofort dein Zeug und haust dann ganz schnell nach hause ab, wo dich deine liebenswürdige Mutter erwarten wird, gegenüber der du deine Anwesenheit seit Wochen verleugnen lässt, und die dich bestimmt mit offenen Armen und noch viel mehr zu hause empfangen wird.“

Shikamaru schauderte bei der bloßen Vorstellung und obwohl er es sich nicht anmerken ließ, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Das wäre anstrengend!

„Oder zweitens“, ergänzte Sasuke mit einem fiesen Grinsen in Richtung seines armen Opfers, „Du kannst bei uns bleiben, bekommst jetzt das Gästezimmer, damit wir unsere Couch mal wieder benutzen können, zahlst ab sofort wie jeder von uns Miete, hilfst bei den Einkäufen, beim Kochen und beim Naruto-Sitting und nennst dich ab sofort Knöllchenbakterie statt Bandwurm.“

Shikamaru wagte es nicht, über diesen zugegebenermaßen etwas ungewöhnlichen Vergleich die Stirn zu runzeln. Nicht in der Küche, wo der Messerblock nur wenige Schritte von Sasuke entfernt war.

„Also?“, fragte Neji und starrte mit einem triumphierenden Grinsen auf ihn herab.

Shikamaru musste nicht einmal sein überdurchschnittlich intelligentes Gehirn bemühen: Sein Entschluss nach dieser Show stand sowieso schon fest.
 

Als Naruto an diesem Abend von seinem Nebenjob zurückkam und beim Betreten der Wohnung statt Salatdressing (im Zusammenhang mit Sasukes und Nejis Lieblingsessen) den herrlichen Geruch von Lasagne einatmete, seufzte er erleichtert auf und warf seine Umhängetasche enthusiastisch auf die orangene Couch, die in den vergangenen Stunden anscheinend von Bettzeug befreit worden war. Seine drei Mitbewohner fand er am Küchentisch, wo diese mehr oder weniger auf ihn gewartet hatten, und der Blondschopf der WG rief bereits begeistert „Itadakimasu!“ als er sich auf seinen Stuhl fallen ließ, was diesen gefährlich ins Wanken brachte.

„Super, dass du mit Choji befreundet bist, Shikamaru!“, verkündete er, Gabel und Messer schon in der Hand und den Blick fest auf die dampfende Pasta gerichtet, - nur, um dann inne zu halten und nachdenklich hinzuzufügen: „Ach ja apropos gutes Essen! Ich habe heute übrigens Gaara-kun bei Ichiraku getroffen und ihn gefragt, ob er nicht auch mal ein paar Tage bei uns verbringen möchte.“

Eine etwas merkwürdige Stille senkte sich über seine Mitbewohner und Sasuke und Neji wechselten einen Blick über den Tisch und räusperten sich gleichzeitig, während Shikamaru schnaubte und Naruto sich die erste Gabel Lasagne in den Rachen schob. „Komischerweise hat er abgelehnt. Ich weiß gar nicht warum.“

„Ja“, sagte Neji, „Echt merkwürdig – wo er doch schon ewig mit uns befreundet ist und uns eigentlich kennen sollte.“

Shikamaru verdrehte die Augen.
 

*

Hey, ich lebe noch!^^

Wahrscheinlich ist dieses OS nicht so gut wie die anderen, aber ich wollte mal wieder ins Schreiben kommen und diese Sache spukt mir schon ewig im Kopf/auf der Festplatte herum. Was wollt ihr denn gern als nächstes?
 

PS: Wie immer gibt es eine zweite Version (*drop*), wer also daran Interesse hat...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saika_a
2010-11-06T11:55:55+00:00 06.11.2010 12:55
eine irgendwie bizarre Situation,
da kann ich mir vorstellen, dass das einem nicht mehr aus dem Kopf will, wenn es sich erstmal festgesetzt hatXD
Die kombination aus Neji und Sasuke die Shikamaru in Pflichten wie Naruto-Sitting mit einbeziehn war übrigens eine echt witzige Beschreibung.
a_A

kann es sein das Zwang im Moment voll dein Ding ist?...^^
Von:  EL-CK
2010-11-04T10:26:10+00:00 04.11.2010 11:26
Also ich fand den OS lustig/toll XD
Z.B. hier:
"Genau genommen lag die Spannung nämlich so erdrückend in der Luft, dass sie sich [...] eher anfühlte wie die 95 Atmosphären auf der Oberfläche der Venus. Nicht, dass er schon mal da gewesen wäre."

aber auch sonst wär ich ein paar mal vor lachen vom Stuhl gefallen XD
(auch wenn's meinem Laptop nich gefallen hätte XD)!

Die WG der "Jungs" is einfach zu chaotisch ^^ aber durchaus interessant..... XD

MAch bitte schnell weiter ja ^^


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