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Shall never surrender

Dante x Nero
von

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Nero war entsetzt von… von einfach allem!

Davon, wie schäbig und heruntergekommen diese ‘Bar’ war, davon wie leicht bekleidet - falls man es noch so nennen konnte - die Damen waren, die hier arbeiteten und vor allem davon, dass Dante augenblicklich nach seinem Eintreten lautstark begrüßt wurde.

“Dante!”

“Oh, Dante, da bist du ja wieder!”

“Wen hast du uns denn da hübsches mitgebracht?”

Drei der Frauen, die hier augenscheinlich arbeiteten, kamen sogleich auf die beiden zu und begrüßten Dante für Neros Geschmack etwas zu herzlich…

“Aaah, meine Schätzchen, wie geht es euch?”, grinste Dante und legte den Arm um eine der drei. Sie hatte lange, rot gefärbte Haare und war ziemlich hübsch, wie der Jüngere sich eingestehen musste, doch ihr Lächeln gefiel ihm nicht.

“Bestens, mein Lieber, das weißt du doch…”, säuselte sie, “… aber willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?”

Ihr Blick taxierte Nero, der dabei unweigerlich einen Schritt zurücktrat.

“Das ist Nero, mein Partner… seid nett zu ihm.”

“Oh, keine Bange, das werden wir.”, kicherte eine der beiden anderen Frauen, welche dunkelhaarig war. Sie ging auf Nero und zu und musterte ihn ausgiebig. Ihm war das alles mehr als unangenehm; er schob sich rasch an der Frau vorbei und strebte auf die Theke zu.

“Genau Kid, erstmal einen Drink.”, nickte der Ältere und folgte ihm. Die Rothaarige ließ sich ebenfalls an der Theke, gleich neben Dante nieder. Nero war nur froh, dass sich keine der Frauen neben ihn setzte und Annäherungsversuche startete.

Bevor er sich versah, stand ein Glas vor ihm und sein Partner prostete ihm zu. Er fühlte sich hier verdammt unwohl, doch als er in Dantes Gesicht blickte, sah er dort so etwas wie… Entspannung.

“Was ist los Kleiner?”

Nero schüttelte den Kopf.

“Nichts, alter Mann.”

Dante rückte ein wenig näher an ihn heran und beugte sich zu seinem Ohr herüber.

“Dir geht das ganze hier gehörig gegen den Strich, hab ich Recht?”

Neros blasse Hautfarbe wich einem zartrosa.

“Nein… nein, das stimm n-”

“Doch. Du brauchst mir nichts vorzulügen. Du musst nicht hier bleiben um mir Gesellschaft zu leisten… davon werde ich heute noch genug haben!”, fügte der Ältere mit einem dreckigen Grinsen hinzu.

Nero wandte sich ab und nahm einen Schluck von seinem Drink. Er würde ganz bestimmt nicht gehen. Wenn es ihm irgend möglich wäre, würde er verhindern, dass sein Partner mit einer dieser Frauen in einem Hinterzimmer verschwand. Eigentlich ging ihn das ja gar nichts an, dennoch - allein der Gedanke daran versetzte ihm einen kleinen Stich.

“Ich wird nicht gehen, Dante…”, murmelte er, mehr zu sich selbst. Sein Blick schweifte durch den Raum. Die Kundschaft - ausschließlich männlich - gefiel ihm ganz und gar nicht. Allesamt abgewrackte, unansehnliche Gestalten, die es vermutlich wirklich nötig hatten, ein solche Etablissement aufzusuchen. Nero und Dante waren die einzigen, die am Tresen saßen, da in der Mitte des Raumes auf einer behelfsmäßigen Bühne eine ’Tanzshow’ wenn man es denn so nennen wollte, stattfand. Eine äußerst schlanke Blondine tanzte dort an einer Stange und entledigte sich nach und nach ihren Kleidungsstücken. Sie war nicht gerade hässlich, dennoch fand Nero nichts wirklich fesselndes an diesem Anblick, es beschämte ihn eher, sodass er seinen Blick rasch wieder seinem Glas zu wandte.

Er blickte hinab in die kupferfarbene Flüssigkeit und lauschte Dantes Gespräch mit der Rothaarigen.

“… und du hast niemals Angst?”

“Angst? Was soll das sein? Irgendwer muss den Job ja machen.”

“Oh, du bist so tapfer, Dante!”

Nero hätte kotzen können. Das Niveau hatte den Meeresspiegel unterschritten…

Als dann auch noch eine der Frauen anfing ihn zu umgarnen, hatte er genug.

Er ignorierte es vollkommen, dass Dante gerade anderweitig beschäftigt war und packte ihn an der Schulter.

“Ich muss mit dir reden.”

Zunächst ignorierte ihn der Dämonenjäger, da die rothaarige Frau mittlerweile auf seinem Schoß saß und die beiden rumknutschten wie zwei Teenager. Nero blieb jedoch hartnäckig, bis Dante irgendwann ruckartig den Kopf drehte und ihn verärgert ansah.

“Kid, was ist dein Problem?”

Du bist mein Problem.

“Ich muss dringend mit dir reden, können wir vielleicht eben vor die Tür gehen?”

Dante grinste.

“Willst du dir Geld leihen?”

“Was…? Nein, i-”

“Sag nicht, dir gefällt keine von denen!”

Nero verdrehte die Augen und packte Dante mit seinem Dämonenarm unsanft am Kragen.

“Wir gehen jetzt mal raus, in Ordnung?”

“In Ordnung Kid, brauchst ja nicht gleich auszurasten… du entschuldigst, Cherie…” Der Halbdämon setzte die Frau ab, die Nero daraufhin einen äußerst giftigen Blick zuwarf.
 

“So Kid, was gibt es?”, fragte Dante, als sie auf der Straße standen und lehnte sich an die Hauswand an.

“Ich… ähm…”, begann Nero, doch nun wusste er nicht mehr genau, was er Dante eigentlich sagen sollte. Er konnte es ihm ja schließlich nicht verbieten, in solchen Etablissements zu verkehren, das wäre einfach nur lächerlich. Geschweige denn, dass es vermutlich keinerlei Wirkung auf den Älteren haben würde.

“Hm? Raus mit der Sprache… ich hab wichtigeres zu tun, als dir beim rumstammeln zuzusehen.”

Nero merkte, wie ihm wieder die Röte ins Gesicht stieg, diesmal jedoch aus Zorn.

“Ach ja? Das findest du als wichtig? Dante, was du da tust ist doch vollkommen unter deinem Niveau! Hast du dir mal die Gestalten da drinnen angesehen? Das ist… absolut… widerwärtig!”

Seine Stimme überschlug sich fast bei diesen Worten.

Dante hatte den Kopf gesenkt und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, sodass Nero seinen Blick nicht deuten konnte. Es herrschte zunächst Schweigen, bis sich der Ältere schließlich räusperte.

“Kid…”, seine Stimme klang matt, “… du weißt gar nichts.” Sein Blick war immer noch gen Boden gerichtet.

Nero stutzte. Er hatte mit allem gerechnet, auch damit möglicherweise eine Faust in seine Magengrube zu bekommen, aber alles, wirklich alles war ihm lieber als… das hier! Dante so geknickt zu erleben war einfach furchtbar, er kam sich vollkommen hilflos vor.

“Dante… tut mir Leid, ich…”

Sein Gegenüber hob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen.

“Ich weiß. Du denkst du müsstest mich aus diesem Loch rausziehen. Und eigentlich wäre ich dir dafür dankbar… aber lass mich doch noch ein wenig darin sitzen.”

Nero schwieg… was sollte er auch erwidern?

“Und… Kid…”, Dante hob seinen Kopf, ”…geh nach Hause.”

Der Jüngere erwiderte den Blick, sah in die stahlblauen Augen des anderen Halbdämonen. Er wollte wirklich, dass er ging. Nero spürte, dass er etwas in Dante aufgekratzt hatte.

“Gut.”, sagte er und wandte sich zum gehen.
 

~
 

Sorry Kid. Ich weiß ja auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe dich mitzunehmen. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht allzu übel…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  queermatcha
2012-01-06T08:29:32+00:00 06.01.2012 09:29
Irgendwie tut es richtig weh, wenn Dante so traurig und geknickt ist Q__Q Das hast du so richtig gut dargestellt! Der Arme ;; Aber Nero schafft es bestimmt irgendwann, ihn wieder aus diesem Loch heraus zu ziehen! x3
Von:  SleeplessAurora
2010-10-22T21:44:03+00:00 22.10.2010 23:44
*scharf die Luft einzieh*
Okay~ *nach Worten such* *drop*
Was soll man dazu schon noch sagen?? Echt, mir fehlen gerade echt die Worte... ich bin gerade... fassungslos?`Empört? Wütend? Irgendwie etwas von allem, aber.., ganz ehrlich, mir juckt es in den Fingern und zwar aus zwei Gründen:
Erstens, würd ich Dante gerade am liebsten so dermaßen eine scheuern, dass er nicht mehr weiß wo ihm sein komplett vernebelter Kopf sitzt, weil... das erste, was ich mir gedacht habe, ohne Mist: Arsch?! Ich mein, ja, klar, seine Situation ist nachvollziehbar, aber da kann nero doch nichts für?! Und da macht Nero endlich das, worum er gebeten wurde, nämlich auf Dante aufzupassen, und was bekommt er als Dank dafür? Nen Schlag in die Magengrube ist da echt noch milde, wirklich! Ich bin gerade wirlich hin und her gerissen, das geht mal so gar nicht! Trotzdem, Dantes verhatlen ist auch verständlich, ich mag irgendwie seine Art, wie er dargestellt wird sehr gerne, hast du echt gut hinbekommen ^^ Wer hat sich nicht auch schonmal gedacht, selbst wenn er Hilfe braucht: "Komm, bitte, ich hab dich zwar gebeten, aber bitte lass mich einfach hier liegen und vor mich hin sterben?" (drastisch ausgedrückt, ich weiß, aber ist doch so...) Dennoch, Nero tut mir so unsagbar Leid, hat einem wirklich im Herzen weh getan. Ist in diesem Kapitel echt seeeeeehr gespalten, deswegen weiß ich nicht so recht, zu wem ich gerade halten soll, aber neutral bleiben kann man doch bei so einer Situation nicht, wenn man nen Herz hat... hab in mir gerade so das Gefühl wie zwischen zwei Stühlen, ich will zu dem einen aber auch zu dem anderen, das ist echt mal scheiße xD
Aber bevor ich hier jetzt mal aufhöre und das nächste Kapitel in Angriff nehme, muss ich hier auch mal ein großes Lob an deinen Schreibstil aussprechen ^^
Ist sehr flüssig und lässt sich super lesen, deswegen war ich auf einmal auch so überrascht, wo ich gesehen hab, "Oh, schon wieder 4 seiten vorbei?" Aber noch hab ich ja nen bisschen vor mir ^^ Wenn du Glück hast, kriegst du heute noch nen drittes Kommi, ansonsten muss es leider bis morgen warten *lach*
Also, bis hoffentlich gleich ;)

~Sleepless


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