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Yeh Zindagi Hai.

Neue Chance, neues Leben?
von

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Prolog

„Jetzt stell dich doch nicht so an! Du kommst doch schließlich fast aus der Gegend!“, bohrte George weiter nach, doch Sudhir winkte ab. „`Aus der Gegend´? Ich komme aus Delhi. Und das Dorf, von dem du da gerade sprichst, liegt etwa 600 Kilometer südwestlich davon. Da kann man also kaum von...“ „Wir sollten uns nicht mit so unwichtigen Details aufhalten!“, warf George ein. „Tatsache ist doch, dass du der einzige Inder in unserer Firma und damit wie geschaffen für die Leitung unserer Außenstelle bist.“ Sudhir wollte dieses Argument jedoch nicht gelten lassen und schüttelte weiterhin den Kopf. „Vergiss es. Ich mach das nicht. Ich...“ „Aber du hast doch selbst gesagt, dass dir in letzter Zeit die Abwechslung fehlt.“, unterbrach George seinen Kollegen erneut. „Sudhir, komm schon, du musst es einfach machen. Alle anderen Mitarbeiter sind entweder unentbehrlich oder durch ihre Familien hier gebunden...“

Sudhir zog die Augenbrauen hoch und stand auf. „Mit anderen Worten, ich bin der einzige Dumme, den ihr für diesen Job finden könnt.“, stellte er fest und ignorierte geflissentlich Georges flehende Stimme. „Ich mache es nicht. Bas!“ Mit diesen Worten drehte Sudhir sich um und verließ ohne Verabschiedung Georges Büro.
 

In seiner Wohnung angekommen, warf Sudhir seinen Mantel und seine Tasche unachtsam auf die Garderobe und ließ sich auf seine Couch fallen. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und atmete einmal tief durch.

Seit Tagen belagerte George ihn nun schon mit diesem Job. Die Leitung einer Außenstelle zu übernehmen, war zwar ein verlockendes Angebot, doch dafür sein komplettes Leben hinter sich zu lassen und wieder zurück nach Indien zu ziehen...

Indien. Seit 23 Jahren war er nun nicht mehr dort gewesen und er musste zugeben, dass er tatsächlich neugierig war, wie es dort mittlerweile aussah, doch seine Neugier war nicht so groß, dass er auf Dauer dorthin zurückkehren wollte.

Fahrig stand er auf, um sich in seiner Küchennische erst einmal einen starken Kaffee zu kochen. Auch wenn er George gegenüber rigoros gegen den Job war, so fühlte er sich in Wahrheit doch ein wenig hin und her gerissen. Er wollte sein in den letzten Jahren hart erarbeitetes Leben nicht einfach aufgeben, aber ihm fehlte in letzter Zeit tatsächlich die Abwechslung, die ihm sein Beruf anfangs noch gegeben hatte. Mit der Leitung der indischen Außenstelle würde dieses Problem wohl schnell gelöst sein, doch war es das tatsächlich wert...?

Er nahm einen großen Schluck aus seiner Kaffeetasse und stellte sich ans Küchenfenster, wo er seinen Blick über das nächtliche Panorama seiner Heimatstadt Chicago schweifen ließ. Tausende Lichter funkelten wild durcheinander dumpfer Straßenlärm war durch das geschlossene Fenster zu hören.

Sudhir stand lange da und beobachtete stumm das rege Treiben auf der Straße, die sechs Stockwerke unter ihm lag. Als er schließlich den letzten Schluck seines Kaffees ausgetrunken hatte und die leere Tasse in die Spüle stellte, hatte er die Entscheidung über seine Zukunft gefällt.



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