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Kiri no kenpaku

Das Erbe eines Clans
von

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In Todesgefahr

Eineinhalb Wochen später war noch immer nichts geschehen und die Langeweile hatte sich in den Alltag geschlichen. Die Bauarbeiten gingen zügig voran und der Besitzer wagte schon zu hoffen, dass es das Ende seiner Pechsträhne bedeutete. Er konnte es sich nicht leisten noch mehr Arbeiter zu ersetzen, besonders, da es jedes Mal schwieriger wurde welche zu finden.

Youki gähnte und streckte sich am Frühstückstisch. Rei war noch draußen beim Wachdienst und Sanago und ihr Sensei waren schon früher aufgestanden. Beleidigt stocherte sie in ihrem Reis herum und schob das Essen in den Mund. Es gab keine nächtlichen Erscheinungen, keine unerklärlichen Zwischenfälle mehr, einfach nichts. Sie wollte natürlich nicht, dass etwas schlimmes passierte, aber so langsam könnte mal überhaupt irgendwas passieren.

Yamagi schien höchst zufrieden zu sein mit dem Verlauf, auch wenn er sich jeden Tag die Beschwerden von Sanago anhöre durfte. Sie seufzte ausgedehnt und schob das Tablett mit dem Frühstück lustlos von sich. Irgendwie hatte sie keinen Hunger. Der Stuhl quietschte unerwartete laut, sodass die anderen Leute – immerhin ein Dienstmädchen – kurz aufschaute, bevor sie weiter mit ihrer Arbeit machte.

Youki schlurfte durch die Glastüren in den Hauptflur, vorbei am Empfang mit der freundlichen Rezeptionistin und dann weiter nach hinten in den Garten.

Die Männer grüßten sie mittlerweile und sie winkte jedes Mal freundlich zurück. Kai, Kito und Nobu kannte sie sogar ein bisschen besser. Es waren alles drei stämmige Männer, aber mit sehr unterschiedlichen Charakteren.

Am Abend war wieder ein ereignisloser Tag vorbei und Youki war ohne Abendessen direkt ins Bad gegangen, auch wenn Yamagi durch gut zureden versucht hatte sie dazu zu bringen wenigstens ein bisschen zu essen. Die Braunhaarige war aber stur geblieben, auch wenn sie etwas überrascht war, dass sie, obwohl sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, noch immer keinen Hunger hatte.

Eine halbe Stunde später, hörte das Mädchen, wie im Nachbarbad jemand freudig ins Wasser srpang und musste nicht lange warten, bis sie lautes Gelächter hörte. Immer noch ein wenig verstimmt, starrte sie in den Himmel. Heute Nacht hatten sie Vollmond und einen besonders schönen noch dazu.

Das helle, etwas schummrige Licht gab dem Bad einen ungewohnt kühlen, aber romantischen Schimmer. Youki schaute fasziniert in den Nachthimmel. Ihr Nachtdienst würde heute zumindest ein bisschen besser werden. Sie hielt den Saum ihres Handtuchs fest, damit es ihr schwer vom Wasser nicht einfach runter rutschte und stieg langsam aus dem Bad.

Ein kalter Hauch streifte ihren nackten Körper und ließ sie frösteln. Für einen Moment flackerten die Lampen, oder vielleicht hatte sie sich das auch nur eingebildet.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, das jemand, oder etwas hinter ihr war. Ruckartig drehte sie sich um und starrte mit schreckgeweiteten Augen auf das Becken. Eine leuchtende Gestalt schwebte über dem Wasser und einzelne Tropfen stiegen an dem schlanken Körper empor. Glühende Augen musterten die Braunhaarige und ein Schweif pendelte hinter der Erscheinung ruhig von einer Seite zur anderen.

Youki tastete sich einen Schritt nach hinten und fiel einfach auf den Boden. Hastig sog sie die Luft ein, als sie bemerkte, dass sie aufgehört hatte zu atmen. Sobald ihre Lungen wieder mit Luft gefüllt waren, stieß sie einen lauten Schrei aus.
 

Nur Sekunden später stand ihr Sensei neben ihr und folgte dem entsetzten Blick seiner Schülerin zum Becken. Doch dort konnte er nicht mehr ausmachen als eine unruhige Wasseroberfläche, die darauf hinwies, dass etwas noch vor kurzem hier gewesen war.

Er zog Youki auf die Beine und beruhigte das aufgelöste Mädchen erst einmal. Als sie aufgehört hatte zu zittern fragte er sie sanft: „Was ist passiert?“

Die Braunhaarige schaute ihn immer noch verschreckt an und ihre Augen zitterten, als sie antwortete: „Da... da war ein Tier... ich meine... ein Geist auf dem... auf dem Wasser.“

Im gleichen Moment kamen Sanago und Rei durch die Schiebetür ins Bad.

Ihr Sensei signalisierte ihnen, dass die Gefahr bereits vorüber war.

Sanago ließ die Hand mit dem Kunai beleidigt sinken: „Na toll... endlich war mal was und ich hab alles verpasst, oder hat unsere Youki etwa nur ein Gespenst gesehen?“

Bei diesem Kommentar füllten sich Youkis Augen mit Tränen und sie stapfte schluchzend aus dem Bad.

„Sehr sensibel, Sanago“, seufzte der Jonin und folgte der Braunhaarigen.

„Was denn?“, fluchte der junge Shinobi und stapfte sauer hinterher.

Rei blieb noch einen Moment lang stehen und bekam mit, wie der Braunhaarige wieder ins Bad gescheucht wurde.

„Sie hat sich gerade umgezogen, richtig?“

„Ja...“, hauchte Sanago nur und wurde fürchterlich rot im Gesicht.

„Da hast du hinterher aber wieder was gut zu machen“, grinste der Schwarzhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Youki war nach dem Ereignis beunruhigend blass und ein wenig wackelig auf den Beinen. Yamagi ließ ihr erst einmal etwas zu essen auf das Zimmer bringen und blieb die ganze Zeit bei ihr.

Der Besitzer des Ryokans, Herr Yutame, hatte ebenfalls etwas von dem Zwischenfall gehört und lief nun nervös über den Flur im ersten Stock. Immer wieder holte er ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich damit den Schweiß von der Stirn.

Das Dienstmädchen reichte ihm ein Glas Wasser und ein Beruhigungsmittel, damit der gute Mann nicht noch einen Nervenzusammenbruch bekam. Bei dem ganzen Stress in den letzten Wochen war er wohl nicht mehr weit davon entfernt.

Sanago saß vor der Tür zu Youkis Zimmer und hoffte, dass sie ihn endlich rein ließ. Aber nichts da. Sie war immer noch sauer auf ihn.

Ihr Sensei hatte wenigstens den Anstand gehabt und weg geguckt, aber er hatte sie geradezu angestarrt.
 

Nachdem Youki eingeschlafen war, hatte sich Yamagi auf den Balkon des Speisesaals gesetzt und schaute nachdenklich in den dunklen Nachthimmel. Etwas störte ihn und zwar an der Reaktion des Gasthausbesitzer. Als er ihm von dem Zwischenfall berichtet hatte, war dieser zwar offensichtlich schockiert gewesen, aber auch eine Art und Weise, die der Jonin nicht unbedingt als Angst, sondern mehr als Wut interpretieren würde. Der Ausdruck war schnell wieder aus dem Gesicht des Mannes verschwunden, dennoch hatte er ihn kurz wahrnehmen können.

Jetzt saß er da und grübelte fieberhaft über eine mögliche Erklärung nach. Doch der Widerspruch war zu groß und es gab einfach zu viele offene Fragen. Der Inhaber schien sich über die Urheber des Zwischenfalls geärgert zu haben, aber Yamagi war sich nicht sicher, ob es sich dabei wirklich um fremde Leute handelte oder vielleicht doch interne. War es am Ende gar möglich, dass die Verantwortlichen auch in diesem Gasthaus waren?

Hilflos strich sich der Braunhaarige durch die Haare. Hinter sich vernahm er Schritte und schaute sich um. Er war nicht überrascht, als er Herr Yutame erkannte. Der Mann hatte vorhin kaum geredet und fühlte sich jetzt wohl in der Pflicht die versäumten Äußerungen nachzuholen.

„Verzeiht mir, dass ich vorhin so abwehrend reagiert habe, aber ich habe mich einfach nur so geärgert.“

Der Jonin schüttelte den Kopf und lud den Besitzer ein sich neben ihn zu setzen: „Verständlicherweise. Immerhin steht hier ihr Kapital auf dem Spiel. Jede weitere Bauverzögerung würde sie viel Geld und auch Zeit kosten.“

Yamagi beobachtete seinen Gegenüber genau und konnte für einen Moment Erleichterung in den Zügen sehen, auch wenn es wieder nur eine kurze Andeutung war. Warum war er erleichtert? Langsam wurde ihm klar, dass etwas mit dem Zwischenfall nicht stimmte. Es schien fast, als wäre es zum falschen Zeitpunkt geschehen – vom Standpunkt des Inhabers aus betrachtet. Für den Jonin allerdings hätte er nicht besser sein können. Er schien etwas Verstecktes an die Oberfläche zu treiben.

„Die Arbeiter hier sind sowieso schon nervös und wenn sie von dem neuerlichen Zwischenfall hören, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass wieder einige von ihnen abspringen werden. Außerdem bedeutet jede Verzögerung, dass auch sie und ihr Team länger hier bleiben müssen und ich will ihre Mission nicht unnötig in die Länge ziehen.“

„Machen sie sich keine Sorgen darum. Wir werden so lange bleiben, wie es nötig sein sollte“, erwiderte Yamagi ruhig und musterte wieder genau die Züge des Mannes.

„Dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar“, es hörte sich genauso an, wie es wohl gemeint war, auch wenn ihm die Entgegnung etwas zu schnell gekommen war.

„Wenn sie mich entschuldigen. Ich muss die Umgebung im Auge behalten, um ein weiteres Eindringen zu verhindern“, der Braunhaarige stand auf und ließ den Mann allein auf dem Balkon zurück. Heute Nacht hatte er vor sich ein bisschen genauer umzusehen. Etwas stimmte nicht und er würde herausfinden was das war.
 

Youki drehte sich unruhig von einer Seite auf die andere und wachte schließlich früh morgens auf. Die Sonne ging gerade auf und der Morgenhimmel schimmerte rötlich. Noch müde stand sie auf und zog sich an, bevor sie nach unten ging. Vielleicht hatte sie Glück und das Frühstück war schon vorbereitet, auch wenn es erst halb sechs war.

Überrascht stellte sie fest, dass ihr Sensei gerade vom Balkon in den Saal kam und ihr freundlich zuwinkte.

„Ich hoffe es geht dir heute Morgen besser...“

Sie schaute ausweichend nach links und wurde etwas rot: „Ja... alles wieder in Ordnung. Ich weiß auch nicht... das gestern... war einfach nur merkwürdig.“

„Der Inhaber war auch schockiert. Er meinte, dass das erste mal etwas in dieser Art passiert wäre“, seine Vermutungen behielt er dabei besser für sich. Er hatte heute Nacht ungewöhnliche Dinge gefunden und war darüber mehr als besorgt. Jemand spielte hier ein falsches Spiel und der Besitzer schien daran nicht ganz unbeteiligt. Besonders das Gespräch von zwei Arbeitern spät in der Nacht hatte ihn stutzig gemacht.

Youki war sensibel genug um zu merken, dass etwas nicht stimmte: „Alles klar? Sie wirken so abwesend?“

Er verneinte die Frage: „Wir wissen zu wenig fürchte ich. Aber solange niemand zu schaden kommt ist es gut.“

Das Mädchen wollte etwas entgegnen blieb aber stumm. Es schien ihr nicht richtig Yamagi mit Fragen zu löchern, außerdem war sie noch viel zu müde dazu. Dennoch. Nachdem sie über die Erscheinung nachgedacht hatte, war ihr eingefallen, dass sie vor einiger Zeit von einem ähnlichen Wesen geträumt hatte, auch wenn sie sich nicht sicher sein konnte. Aber wie konnte jemand wissen, was in ihrem Kopf war? Das war doch absurd.
 

Der Tag blieb ruhig und am Abend traute sich Youki nicht ins Bad weswegen sie einfach nur duschte und danach sofort ins Bett ging. Zumindest hatte sie das vorgehabt, aber sie irrte rastlos durch die Gänge und kam im Garten heraus. Verwundert, jedoch nicht abgeneigt über ein bisschen frische Luft setzte sie sich auf eine der Steinbänke und schloss die Augen. Es war angenehm warm diese Nacht und der sanfte Wind erfüllte die Umgebung mit einem beruhigenden Rauschen.

Schließlich schlief das Mädchen einfach auf der Bank ein.
 

Yamagi hatte sich selber zur Überwachung des Gasthausbesitzers eingeteilt und folgte diesem unentdeckt. Neben der Rezeption verschwand er in seinem Büro und Yamagi musste die Beobachtung von draußen her Fortsetzen. Unauffällig schob er das Bürofenster einen Spalt auf, um zu hören, was im Zimmer gesprochen wurde.

Nach einer Weile kam einer der Handwerker herein und wurde gebeten sich zu setzen.

„Der Vorfall gestern war außer Plan. Wer von euch hat sich den Scherz erlaubt.“

Der Arbeiter schien nervös: „Niemand. Wir waren auf unseren Zimmern. Ich weiß nicht, was passiert ist.“

„Du willst mir doch nicht erzählen, dass es sich da um einen echten Geist gehandelt hat, oder?“, fuhr Yutame ihn an und die sonst so weiche Stimme bekam einen harten und dunklen Unterton.

„Von unseren Leuten war es keiner, das kann ich ihnen versichern.“

„Wir haben sowieso schon genug Scherereien mit den Shinobis hier. Da brauche ich nicht auch noch jemanden, der sich nicht an die Befehle hält“, er machte eine Pause und seine Hand verkrampfte sich, „Wie konntet ihr zulassen, dass dieser Brief ins Dorf gelangt!“

Der Inhaber schob das Fenster zu, sodass Yamagi nichts weiter mehr mitbekam. Aber er hatte genug gehört.
 

Sie hatten es also mit einem ausgeklügelten Verbrechen zu tun. Und der Besitzer, wenn es überhaupt der echte war, schien der Drahtzieher zu sein. Damit ergab sich ein Problem für die Gruppe, besonders da sie davon ausgehen mussten, dass es noch weitere Verbündete gab.

Er würde das Dorf um Verstärkung bitten müssen. Draußen auf dem Dach holte er eine Schriftrolle hervor und aktivierte sie. Kurz skizzierte er die Nachricht, befestigte den Zettel am Bein des herbeigerufenen Botenfalken und schickte ihn zum Dorf. In seiner Zeit als Sanitäter war er des öfteren auf diesen Weg der Nachrichtenvermittlung angewiesen gewesen.

Die Verstärkung sollte morgen gegen Mittag eintreffen. Bis dahin sollten sie sich einfach ruhig verhalten.
 

Youki wurde durch ein Geräusch geweckt und richtete sich verschlafen auf. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie tatsächlich draußen eingeschlafen war. Müde schlurfte sie in den ersten Stock und wollte gerade ihre Zimmertür öffnen, als sie etwas aus dem Zimmer des Besitzers hörte.

Neugierig lugte sie hinein und sah darin einen Mann, den sie nicht kannte. Zweifelnd rieb sie sich die Augen, und war überzeugt davon, dass sie noch träumte. Als sie noch einmal hinschaute sah sie wieder den Mann, den sie als Inhaber des Ryokans kennen gelernt hatte. Sie war wohl einfach nur müde. Bevor sie sich jedoch umwenden konnte, packte sie jemand von hinten und zerrte sie ins Zimmer. Eine Hand auf den Mund gepresst, verhinderte dieser jemand, dass sie aufschreien konnte.

„Sie hat sie gesehen“, informierte der Mann seinen Boss.

Bei diesen Worten wurde der Konoichi bewusst, dass der Gasthausbesitzer ein Ninja sein musste, der das Jutsu der Verwandlung anwandte. Und das hieß, dass er ein Hochstapler war und der richtige Besitzer entweder tot war oder irgendwo gefangen gehalten wurde.

Die wachsende Angst in den Augen des Mädchens verriet sie und so war die Reaktion klar.

„Schade. Ich wollte die Sache einfach auf sich beruhen lassen, aber du lässt mir jetzt keine andere Wahl als die Initiative zu ergreifen.“

Youki bekam Panik und wand sich aus dem Griff des Mannes, in dem er ihm in den Bauch schlug. Als sie an ihm vorbei in den Flur hastete, erkannte sie den Mann als Kito, einen der Arbeiter mit auffallend dunklen Augen und einem ungepflegten Dreitagebart. Sie verstand nicht was los war und schrie einfach um Hilfe, in der Hoffnung, dass ihr Sensei hier auftauchen würde. Doch zu mehr als einem heiseren Schrei war sie nicht fähig, dann wurde sie bereits von hinten niedergeschlagen.

Ihr Kopf pochte unangenehm, aber sie kämpfte erbittert gegen die Ohnmacht an. Rei hastete aus dem Zimmer und rief Sanago zu, er solle ihren Sensei finden. Dieser verschwand umgehend aus dem Fenster, um den Kontakt mit dem Feind zu vermeiden.

Youki sah wie der Schwazrhaarige ein Kunai zückte und sich zum Angriff bereit machte. Als Kito sie als Geisel nehmen wollte, warf er die Klinge und schnitt dem Arbeiter die Hand auf. Die Braunhaarige kroch – sich den Kopf haltend – zu Rei und zog ebenfalls ein Kunai.

Mühsam kämpfte sie sich wieder auf die Füße und blieb schwankend neben ihrem Teamkollegen stehen.

Immer noch in Gestalt Besitzers, mischte sich der Ninja ein. Der ernste Gesichtsausdruck und Youkis kurzer Seitenblick, machten dem Schwarzhaarigen klar, wie die Situation einzuschätzen war.

Kito zog ein kurzes Messer aus seiner dreckigen Hose und näherte sich den beiden Genin. Sein Arbeitgeber begnügte sich fürs erste mit der Rolle des Zuschauers.

Der Arbeiter war ein stämmiger Mann und geschickt im Kampf. Rei war jedoch geübt und wich den Hieben und Stößen mehr oder weniger ohne Probleme aus. Mehrmals hörte das Mädchen das Geräusch von Metall auf Metall. Kitos Blut tropfte auf den Boden und lief seinen Arm hinab, doch das schien ihn in keinster Weise einzuschränken.

Als die Braunhaarige wieder einigermaßen sicher auf den Beinen war, wollte sie Rei zur Hilfe kommen, wurde aber vom Inhaber daran gehindert. Dieser schickte einige Steingeschosse auf den Weg und einer davon krachte Rei gegen den Brustkorb, sodass er nach hinten gerissen wurde. Hustend lag er auf dem Boden und konnte dem nächsten Angriff nicht mehr ausweichen. Youki war selber von den Füßen gerissen wurde und stöhnte schmerzerfüllt auf. Ihre ganze Schulter fing an zu Pochen. Sie gab den Versuch jedoch nicht auf und attackierte Kito von hinten mit einem schnellen Hieb von der Seite. Er parierte das Mädchen, sodass ihr das Kunai aus der Hand geschlagen wrude. Die Shuriken von hinten konnte sie nur durch einen Sprung nach vorne ausweichen, sodass sie direkt neben dem Schwarzhaarigen auf dem Boden lag.

Dieser hatte sich mittlerweile wieder gefangen und zog seinerseits einige Wurfsterne hervor. Dem Arbeiter wich er dabei aus und zielte auf den Ninja. Die Braunhaarige schirmte ihn derweil gegen den stämmigen Mann ab und kassierte einen tiefen Schnitt in der Seite. Sie hielt sich aus Reflex die Wunde und war für ein paar Augenblicke unfähig sich zu bewegen. Sie hörte nur wie Rei warnend aufschrie und schaute schockiert nach oben.

Von der Decke lösten sich einzelne Steinplatten und stürzten auf die beiden jungen Shinobi. Rei und Youki waren kurz darauf in einem Abschnitt des Flurs gefangen, zusammen mit ihren beiden Gegnern.

Sicher den Kampf für sich entschieden zu haben, machte der Hochstapler einen Schritt nach vorne: „Wir werden euch als unsere Geiseln nehmen. Dann hat euer Sensei gar keine andere Wahl, als uns gehen zu lassen. Ich bin sicher er will nicht, dass wir einem von euch etwas antun.“

Das Mädchen schaute zu ihrem Partner herüber, fand in dessen Gesicht jedoch nur grimmige Entschlossenheit. Er wollte sich nicht ergeben, er wollte auf gar keinen Fall aufgeben. Irgendetwas musste ihm doch einfallen.

Doch bevor er überhaupt reagieren konnte, war der Ninja neben ihm und schaltete ihn mit ein paar schnell ausgeführten Schlägen in die Magengrube aus. Rei krümmte sich und spuckte Galle auf den Boden, während sich Youki erhob und einen Kunai ziehen wollte. Doch Kito drehte ihr den Arm auf den Rücken, sodass ihr die Waffe kraftlos aus den Fingern glitt.

„Vielleicht sollten wir auch einen von euch beiden umbringen, nur um sicher zu stellen, dass unsere Forderungen auch ernst genommen werden“, grinste der kleine Mann hämisch. Er wandte sich zu Rei und zog ihn am Kragen hoch. Die Klinge in seiner Hand erschien so schnell, dass Youki nicht wusste, woher er die Waffe hatte.

Energisch begehrte sie gegen den eisernen Griff auf, erreichte aber nur, dass ihre Schulter ächzend knackte und ihr ein stechender Schmerz durch den gesamten Körper fuhr.

„Das hier ist kein Spiel. Die Realität ist hart und unbarmherzig“, lachte der Shinobi amüsiert und hinterließ einen feinen Kratzer auf der Haut des Jungen.

Youki wusste sich nicht anders zu helfen und fing an zu weinen. Sie fühlte sich so schrecklich hilflos.

„Sensei...“, hauchte sie mit erstickter Stimme und starrte zu Rei, der noch immer zu tief in seiner Ohnmacht gefangen war um sich überhaupt zu regen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2010-04-16T19:11:15+00:00 16.04.2010 21:11
Klasse Kapi!^^
Freue mich schon auf das nächste kapi!^^


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