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Kalte Dezembernächte...

...und ihre Folgen^^ KakaSaku
von

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Die Rückkehr

Nein, es ist nicht die Rückkehr, die ihr glaubt, die es ist^^ Trotzdem viel Spaß=)
 

Keuchend stand Sakura auf der Lichtung im Regen. Der Typ ihr gegenüber war wahnsinnig, soviel stand fest. Vom Rest ihres Teams waren in einiger Entfernung schwache Chakrasignaturen zu spüren; Lee und Shikamaru hatten ebenfalls Gegner. Der Irre lachte. „Du kannst mich nicht besiegen, Süße! Jeder Schmerz, den du mir zufügst, wirkt auf mich wie eine Droge! Ich heiße ihn willkommen! Ich bin unverwundbar! Und du wirst noch früh genug in den Genuss echter Schmerzen kommen, wenn meine Kumpel deine Gefährten ausgeschaltet haben und wir es dir nacheinander alle mal richtig besorgen werden! Komm freiwillig mit uns und erlebe den höchsten Genuss einer reinen Ekstase! Denk immer daran: Wenn du deinen Schmerz Lust nennen kannst, dann ist es Liebe!“
 

Sakura hörte nur halb zu, überlegte, wie sie ihn überlisten könnte. Sie hatte diesem Typen einem Arm und mindestens drei Rippen gebrochen, dazu hatte er zahllose Stich- und Schnittverletzungen, wie sie selbst auch- nur schien ihn das alles überhaupt nicht zu stören. >Mannomann, ist der Typ hartnäckig... Das die uns aber auch nen halben Kilometer vor Konoha einholen mussten... Und das auch noch, wo es doch sowieso schon ein Uhr ist.< Nachts, wohlgemerkt. Inzwischen kämpften sie schon lange. >War ja mal wieder klar.<
 

Na, so hatte Lee immerhin seinen Kampf gekriegt. Shikamaru war vermutlich wieder unendlich genervt- was sie momentan sehr gut nachvollziehen konnte. Sie hatte jetzt gehörig die Nase voll von diesem Kerl, der nur dreckige Kommentare und seine ´Schmerz ist mein Leben´-Sprüche von sich gab.
 

Und dann bot sich ihr die passende Gelegenheit: Mit einem unglaublichen Sturm wirbelte er den trockenen Boden auf; der Staub flog durch die Luft. Sie schuf einen Doppelgänger und wendete dann das Jutsu des Erdverstecks an, während der Doppelgänger in den Wald lief- und der Irre folgte ihm. Ihr Chakra unterdrückend und Abstand haltend lief sie hinterher. Dann drehte ihr Doppelgänger sich um und warf einige Shuriken. Der Irre wich ihnen aus, mit einem Kunai in der Hand sprang er auf ihren Doppelgänger zu, einen wahnsinnigen Ausdruck im Gesicht. Sakura sprang von der Seite auf ihn zu- als er es bemerkte und ihr sein überraschtes Gesicht zuwandte, war es bereits zu spät: Sie bohrte ihr Langmesser durch sein Herz in den Baum hinter ihm. Er lachte noch einige Male hustend und spuckte dabei Blut, dann war es vorbei. >Danke Sensei...< dachte sie wehmütig, im Gedenken an ihre letzte Trainingsstunde vor anderthalb Jahren, und heilte ihre Wunden.

Sie war eindeutig stärker als damals.
 

Danach begab sie sich zu den Anderen, die auch mit ihren Gegnern fertig waren, und musste sowohl Lee als auch Shikamaru einige üble Verletzungen heilen. Mittlerweile war es fast drei, doch sie beschlossen, trotzdem zurück zum Dorf zu gehen- Tsunade hatte sie bereits gestern Mittag erwartet, und es war eine wichtige Mission gewesen, deren Resultate sie dringend brauchte.
 

Als sie endlich zurück waren, wurde Tsunade geweckt, etwas ungehalten ob der Verspätung und der nachtschlafenden Zeit, doch auch froh, dass sie alle zwar schwer erschöpft, aber gesund und lebendig von der zweiwöchigen Mission zurückgekehrt waren.

Endlich zu Hause, wankte Sakura unter die Dusche, zog sich ein bauchfreies Spaghettitop und kurze Shorts an, öffnete der Hitze wegen ihr Schlafzimmerfenster und schlief ein, sobald sie im Bett lag.
 

~~~~~~~~~
 

Sakura knurrte unwillig. Irgend so ein Spaßvogel drückte mit einer unerträglichen Penetranz auf den Klingelknopf. War das ein Traum? Hoffentlich. Sie zog sich die Decke und das Kissen über den Kopf und versuchte es zu ignorieren. Noch im Halbschlaf nahm sie wahr, das es wirklich aufhörte, seufzte und sank fast augenblicklich wieder in den Schlaf. Doch dann hatte ihr plötzlich jemand Kissen und Decke weggezogen und rüttelte an ihren Schultern. Dann war das wohl doch kein Traum. Ihr Bewusstsein hatte sich auf einer so schönen Traumreise befunden, dass es nur sehr widerwillig in ihren Körper zurückkehrte.
 

Nah an ihrem Ohr krähte es: „Sakura-chan!“, dann wurde sie stürmisch umarmt. War das etwa Naruto? Es musste sein, sowas konnte nur von ihm kommen. Sie öffnete die Augen halb und versuchte, noch ganz schlaftrunken, sich aufrecht hinzusetzen und zu erkennen, ob er das wirklich war. Doch sie hörte es mehr als das sie es sah, denn er sprudelte nur so über vor Freude: „...als Tsunade heute morgen sagte, du seist wieder da, und ich natürlich sofort hierher, und ich freu mich so dich wiederzusehen! Sakura, bist du wach?“
 

Langsam hatte sie erfasst, was los war: Naruto war endlich, fast ein halbes Jahr zu spät, von seiner Trainingsreise zurückgekommen. Sie freute sich wirklich, doch ihre Müdigkeit, ein leichter Muskelkater und ein so unsanfter Weckruf hinderten sie daran, das angemessen zum Ausdruck zu bringen. „Fast. Naruto? Hey, ich freu mich auch. Lässt du mich jetzt wieder los? Ich krieg keine Luft mehr!“
 

Lachend ließ er sie los und hielt sie auf Armlänge von sich. „Gut siehst du aus. Allerdings etwas verschlafen. Hey, ich hab noch eine Überraschung für dich! Guck mal, wer wieder da ist!“ Sakura verstand nur Bahnhof, doch dann trat Naruto zur Seite und gab den Blick auf ihr Fenster frei. Dort, am Fensterrahmen lehnend, stand er- Sasuke. „Sasuke?“ Sie flüsterte seinen Namen. „Sakura“ sagte er nicht unfreundlich und musterte sie. „Also wirklich, Naruto. Stell dir mal vor, sie hätte ihren Freund bei sich gehabt. Oder ohne Pyjama geschlafen. Dann hättest du wirklich Ärger kriegen können.“ sagte er leicht schmunzelnd. Siedend heiß lief es Sakura über den Rücken, als sie merkte, was sie anhatte. Und sie war mit nassen Haaren ins Bett gegangen, das hieß, mit der Shorts und dem verrutschten Top plus ihr zerstrubbeltes Haar sah sie wahrscheinlich aus wie bei der letzten Hexenverbrennung vergessen.
 

Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte mit geschlossenen Augen: „Oh Himmel. Da ist man mal einmal zwei Wochen nicht da, und schon passiert alles auf einmal.“ Sie öffnete die Augen wieder und erhob sich, nun richtig wach. Dann umarmte sie Naruto, drückte ihn fest. „Naruto. Endlich bist du wieder da. War still hier ohne dich, richtiggehend einsam. Ich freu mich dich zu sehen.“ Dann wandte sie sich an Sasuke. Sie blieb kurz vor ihm stehen, sah ihm in die Augen, spürte, wie die laue Morgenluft über ihren Körper wehte, doch ihr wurde nicht kalt- es war Mitte Mai, und die Temperaturen fielen selbst nachts nicht unter zwanzig Grad.
 

„Du bist also wieder da.“ stellte sie fest. „Ja, so kann man das wohl sagen.“ „Hast dir ja Zeit gelassen.“ „Itachi war kein leichter Gegner, da wollte ich gut vorbereitet sein. Aber jetzt bin ich ja wieder hier.“ Sie sah ihn stirnrunzelnd an. Dann verzog sich ihr Gesicht zu einem fröhlichen Lächeln. Sie umarmte auch ihn, obwohl es ihm sichtlich unangenehm war, und sagte: „Ich freu mich so, dass du wieder da bist. Ich hab dich vermisst, Sasuke.“ „Hm“ brummte er nur. Sie ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. Dann sah sie auf die Uhr- es war neun. Na, wenigstens fünf Stunden Schlaf.
 

Wieder wanderte ihr Blick zu Sasuke. Irgendwas war anders, aber sie wusste nicht was es war. Naruto schaltete sich wieder ein: „Na, was hast du hier so alles erlebt, während wir nicht da waren? Erzähl doch mal!“ Sie lachte. „Ach Naruto. Erlaubst du, das ich mich kurz anziehe? Ich würd euch ja zum Frühstück einladen, aber ich hab leider absolut nichts hier.“ „Ach, weißt du was? Wir warten im Wohnzimmer auf dich, dann gehen wir zusammen frühstücken, ich lad euch ein. Dann können wir uns mal gegenseitig auf den neusten Stand bringen! Was haltet ihr davon?“ „Hm.“ kam es zustimmend von Sasuke, und Sakura meinte: „Gerne. Ich beeil mich auch.“
 

Fünf Minuten später war sie fertig angezogen und wollte gerade die Tür öffnen, als sie die beiden reden hörte. „...doch gesagt, dass sie klasse aussieht. Hat ne Topfigur, nicht?“ „Sie hat sich gemacht. Aber sag mal, du hast doch nicht etwa darauf spekuliert, dass sie den Schlafanzug vergessen hat, wo sie doch gestern so spät zurückgekommen ist?“ fragte er lauernd. „Wo denkst du hin! Weißt du, was passiert wäre, wenn dem wirklich so gewesen wäre? Umgebracht hätte sie mich! Ich hab mich so gefreut sie wiederzusehen, dass ich da gar nicht drüber nachgedacht habe!“ „Typisch. Na, bin mal gespannt was wir gleich alles für Neuigkeiten erfahren werden...“
 

Sakura lächelte leicht. Sasuke hatte ihr ein Kompliment gemacht! Seltsamerweise schien ihr das zwar einen wohligen Schauer über den Rücken zu jagen, doch weitere Folgen schien es nicht zu haben. Was war bloß los mit ihr? Sie kam in ihr Wohnzimmer und sah die beiden auf dem Sofa sitzen, das Gesicht ihr zugewandt. „Fertig. Wollen wir los?“
 

Sie setzten sich in ein Café und frühstückten ausgiebig. Naruto begann die Unterhaltung mit seinem Trainingsbericht. Im Grunde war Jiraya und ihm nicht wirklich viel passiert, und Räuberbanden, die sie beide meucheln und ausrauben wollten, waren nicht wirklich Gegner für sie gewesen. Ja, er habe ein paar neue Jutsus gelernt, die würden sie beizeiten schon kennenlernen, die wollte er jetzt nicht verraten. Das erzählte er mit vielen Worten und großen Gesten, brachte immer wieder Anekdoten, die hauptsächlich den perversen Jiraya betrafen, und musste schließlich abgewürgt werden, damit die anderen auch noch zum Erzählen kamen.
 

Danach war Sasuke dran. Er habe von Anfang an vorgehabt, irgendwann nach Konoha zurückzukehren, sofern man ihn ließe. Orochimaru habe er in dem Glauben gelassen, Konoha für immer den Rücken gekehrt zu haben. Sein Training sei hart gewesen, aber sehr viel effektiver als dieser „Kinderkram“ den sie in Konoha lehrten. Nachdem er Orochimaru umgebracht habe, habe er weitertrainiert, Itachi gesucht und ihn schließlich umgebracht. Das erzählte er kurz und knapp.
 

Dann berichtete Sakura relativ zügig von ihrer Arbeit im Krankenhaus, erwähnte beiläufig, dass sie es vor knapp zwei Jahren zum Jonin gebracht habe, berichtete von wichtigen Ereignissen und kam schließlich zum Weihnachtsball, dem Tanz an Silvester und beklagte sich zu guter Letzt, dass sie es beim Training immer noch nicht geschafft habe, Kakashi zu besiegen.
 

„Ach so, wie geht es ihm eigentlich? Ich meine, Tsunade hat uns erzählt, er sei noch mindestens ein Jahr auf Mission, eher länger. Hat er sich irgendwie verändert, der alte Schwerenöter?“ fragte Naruto.

„Nein, hat er nicht. Er kommt immer noch zu spät und liest immer noch seinen unanständigen Kram.“ erwiderte Sakura grinsend. Die Beiden brauchten ja nicht zu wissen, dass sie sich diesen `unanständigen Kram` ebenfalls durchgelesen hatte, mehrere Male. Natürlich im Geheimen.

Und natürlich nur rein zu Studienzwecken.

„Ich hatte schon fast gehofft, er würde mal seine Verspätungen etwas weniger spät bemerken. Ich hatte ihn schon bei einer halben Stunde, aber dann hat er wohl wieder aufgegeben und mich ganze drei Stunden in der Kälte warten lassen. Seit dem Tag hab ich ihn abgeholt, wenn wir uns zum trainieren verabredet hatten.“
 

Sakura ließ sich nicht anmerken, wie nahe ihr das alles ging. Gleichzeitig tat es aber gut, mit jemandem darüber zu reden, über die unbeschwerte kurze Zeit mit Kakashi. Er war nun schon seit anderthalb Jahren weg. Sie hatte es geschafft, ihren Schmerz zu verbergen, auch wenn sie anfangs noch etwas trübsinnig war. Doch niemand hatte dabei mehr vermutet als das Bedauern, dass sie nun wirklich die Letzte aus ihrem ehemaligen Team war.
 

„War ja auch nicht wirklich zu erwarten, dass der sich ändert. Naja, hoffentlich beeilt er sich etwas, damit wir endlich, nachdem wir jetzt schon siebeneinhalb Jahre getrennt waren, wieder unser altes Team 7 formen können. Jetzt ist unser allseits gute Laune verbreitender Sasuke wieder da, und dann haut der einfach ab und macht eine vergnügliche Urlaubsreise.“ Im letzten Satz schwang typische Naruto-Ironie mit.
 

„Also, ich glaub nicht, dass das eine Urlaubsreise ist, und immerhin hat Tsunade ihn ja auf diese Mission geschickt. Er konnte sie partout nicht davon überzeugen, jemand anderen zu schicken. Also hackt nicht so auf eurem armen Sensei rum.“ „Hey! Wer hackt hier auf wem rum? Wirf mich nicht mit dem Chaoten in einen Topf!“ protestierte Sasuke. „Hast ja recht.“ stimmte Sakura ihm nickend zu, über Narutos ebenfalls protestierendes „Hey!“ hinweghörend.
 

Sie verbrachten den restlichen Tag damit, sich etwas ausführlicher von ihrer Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, zu erzählen. Sakura schaute den Beiden außerdem beim Training zu. Sie selbst hatte es mittlerweile, nach zwei Jahren, auf 40 Kilo pro Gewicht gebracht. Sie freute sich schon darauf, es beim nächsten Training mit ihrem Sensei mal so richtig scheppern zu lassen. Heiße Nächte hin oder her, sie wollte ihn immer noch besiegen. Aber wer wusste, wann er wiederkommen würde.
 

Abends fiel sie ins Bett, trotz allem todmüde, da sie nach der anstrengenden Mission nicht hatte ausschlafen können. Doch sie wusste, dass sie nicht würde einschlafen können; das fiel ihr immer sehr schwer, seit Kakashi nicht mehr da war, und nur wenn sie eine anstrengende Mission hinter sich hatte, konnte sie sofort wegdämmern. Doch so lag sie noch lange wach und versuchte, nicht an ihn zu denken, denn das machte die Sache nur noch schlimmer.
 

Tatsächlich hatte ihre Taktik, die anderen zu täuschen, wenig mit guten schauspielerischen Fähigkeiten zu tun; auch, wenn sie selbst wenig davon hielt, so versuchte sie einfach, nicht an ihren Sensei zu denken. Und mittlerweile gelang ihr das auch ziemlich gut.

Des Weiteren hatte sie doppelt so viel Zeit wie sonst mit lesen und forschen zugebracht, und das würde sie jetzt dank der Ankunft von Naruto und Sasuke etwas einschränken und sich anderweitig ablenken können. Die beiden waren nämlich, was ihre Stärke und – zumindest bei Sasuke – die Technik betraf, sehr gut als Ersatz-Trainingspartner geeignet.
 

So verging die Zeit, und auch Sasuke und Naruto wurden Jonin, und die drei wurden oft auf gemeinsame Missionen geschickt.
 

~~~~~~~~~
 

Es war bereits Ende August nächsten Jahres, und wieder bekamen sie zu dritt eine Mission. In der Mittagshitze machten sie sich auf den Weg nach Kirigakure, ein Fußmarsch von vier Tagen. Sie sollten eine Schriftrolle an einen Bekannten von Tsunade abgeben und außerdem einen gesuchten Mörder aus Konoha, von dem man Informationen hatte, er sei mit seiner Bande in Kirigakure, finden und ausschalten oder zumindest Anhaltspunkte über seinen Aufenthaltsort finden, sollte er das Dorf schon verlassen haben.
 

Es war eine blutige Angelegenheit. Nachdem sie die Bande ausfindig gemacht hatten brach ein unerwartet heftiger Kampf aus. Natürlich waren sie für alle drei von ihnen keine Gegner, auch wenn sie zu fünft waren; doch Sasuke hatte mit Orochimaru und Itachi schon weitaus gefährlichere Gegner umgebracht und auch Sakura und Naruto hatten schon Akatsuki getötet, so dass sie lediglich von den unerwartet starken Feinden etwas überrascht waren.
 

Auf dem zweiten Tag der Rückkehr begann es zu regnen. Es fing Vormittags als leichtes Tröpfeln an, wurde dann immer heftiger, bis es sich am Nachmittag zu einem sintflutartigen Regen steigerte. Es war im Grunde nicht kalt, doch sie waren bereits nach kurzer Zeit alle drei komplett durchnässt, die Landschaft war flach wie ein Brett, bot nirgendwo Deckung, und als dann auch noch ein heftiger Wind aufkam fingen sie alle drei an zu frieren. Sakura wusste, wenn sie nicht bald ins Warme kamen, würden sie alle eine mordsmäßige Erkältung abkriegen. Und das im Hochsommer. Nein, das musste ja nicht sein. Sie liefen weiter, stillschweigend, wegen des Wetters in recht gedrückter Stimmung.
 

Sakura nutzte die Zeit um über Sasuke nachzudenken. Er hatte sich verändert, war nun nicht mehr so in sich gekehrt wie früher, er redete viel und scherzte mehr – für seine Verhältnisse jedenfalls. Er war auch nicht mehr so verschlossen, lachte über Witze und hatte eine sehr viel angenehmere Ausstrahlung. Er suchte zwar keinen Kontakt zu Menschen, doch er mied ihn auch nicht wirklich.

War es das, was ihr aufgefallen war? Jain. Irgendetwas war noch anders.
 

Doch bevor sie weiter darüber grübeln konnte, rief Naruto: „Dahinten ist ein Gasthaus! Wir kommen endlich aus dem Regen!“ „Ich schlage vor, wir nehmen uns Zimmer für diese Nacht! Wir kommen bei dem Wetter sowieso nicht weiter und wir müssen ins Warme, wenn wir uns nicht den Tod holen wollen!“ Es war zwar erst fünf, und sie machten üblicherweise erst so gegen neun oder zehn halt, weil es ja so lange hell war, doch bei dem Wetter hatte das keinen Sinn. Und so wurde Sakuras Vorschlag einstimmig angenommen. Zügig liefen sie in Richtung Gasthaus.
 

In dem Jahr, in denen die Beiden nun schon wieder da waren, hatte sich herausgestellt, dass sie alle drei sich verändert hatten. Ihre Gespräche waren nicht mehr so niveaulos wie damals, und selbstverständlich waren alle drei stärker und selbstbewusster geworden. Und ihnen allen merkte man eine gewisse Professionalität an, selbst Naruto war aufmerksam bei der Sache. Sie waren erwachsen geworden, sowohl geistig als auch körperlich, und dieser Umstand sollten ihnen in dieser Nacht noch etwas Kopfzerbrechen bereiten.
 

Endlich erreichten sie das Gasthaus. Triefend nass, wie sie waren, traten sie ein und schälten sich aus ihren Mänteln. Was nicht wirklich einen Unterschied machte, waren sie doch bis auf die Haut durchnässt. Sakura trat vor zum Tresen und sprach den Mann an, der sie mit einem Lächeln willkommen hieß: „Guten Tag die Herrschaften. Sie wünschen?“„Guten Tag. Zwei Zimmer für die Nacht bitte.“ erwiderte sie freundlich. „Oh, junge Dame, wir haben leider nur noch ein Doppelzimmer frei. Ich könnte allerdings ein paar Damen fragen, ob sie noch mit in das Zimmer einer dieser Gäste können, wenn sie das möchten. Entschuldigen sie, aber durch diesen unerwarteten Regen sind wir leider komplett belegt.“ erwiderte er leicht bedauernd.
 

Sakura sah Naruto und Sasuke an und meinte dann seufzend: „Nein, nein, machen sie sich keine Umstände. Wir nehmen das Zimmer. Wir werden uns schon nicht umbringen.“

Der Mann ließ ein schwaches und leicht erschrockenes Lächeln sehen. „Bitte, ihr Schlüssel. Handtücher sind auf dem Zimmer. Unser Restaurant ist hier gleich um die Ecke“ - er wies mit dem Finger in einen hellen Gang links von ihm- „und zu den Zimmern geht es hier entlang.“ Er kam hinter dem Tresen hervor und hielt ihnen die Tür zu seiner rechten auf. „Wünsche einen angenehmen Aufenthalt! Melden sie sich, falls sie etwas benötigen.“
 

Sie hatten Zimmer C 9, das letzte Zimmer in der obersten Etage. Sakura ging voran, als Sasuke plötzlich ruhig fragte: „Ist das auch in Ordnung, Sakura? Sonst nimm doch den Vorschlag an, irgendwer wird sicher so nett sein und dich mit ins Zimmer lassen.“ „Ach weißt du, das ist nur Stress und ich möchte jetzt ehrlich gesagt keine neuen Bekanntschaften schließen, sondern unter ne heiße Dusche.“ „Verständlich. Na, wenn du meinst, musst du wissen.“ „Und außerdem werdet ihr euch ja wohl benehmen können. Oder muss ich mir Sorgen machen?“ „Ach, wo denkst du hin.“

„Also.“
 

Sie öffnete die Tür. Immerhin war das Zimmer geräumig. Aber das Bett war für ein Doppelbett ziemlich schmal. Dann würde es diese Nacht wohl etwas enger werden. „So. Wer geht zuerst duschen?“ fragte Sakura. „Wenn du uns Handtücher rausgibst und dir nicht allzu lange Zeit lässt, kannst du gern zuerst.“ sagte Naruto. „Hm.“ brummte Sasuke zustimmend. „Danke. Ich beeil mich auch.“ Sie reichte ihnen zwei Handtücher hinaus und schloss die Tür hinter sich.
 

>Na super. Das kann ja noch lustig werden, jetzt muss ich mit den beiden nicht nur in einem Zimmer, sondern auch noch in einem Bett schlafen...< Sie machte sich nicht wirklich Sorgen darüber, dass die Beiden irgendwas versuchen würden, aber etwas peinlich war es schon.

Sie hängte ihre nassen Sachen über die Heizung und trat unter die heiße Dusche. Schade, das sie sich beeilen musste, doch die beiden Männer mussten auch schnell wieder warm und trocken werden, sonst durfte sie die nächste Woche Privatkrankenschwester spielen. Und da hatte sie echt keinen Bock zu.
 

Also war sie nach fünf Minuten fertig und ging zu ihrer Tasche, um sich ihren Schlafanzug, wie immer ein Spaghettitop und enge Shorts, anzuziehen. Sie öffnete die Tasche und holte die Sachen heraus. Und hielt entgeistert inne.
 

„VERDAMMT, VERDAMMT, VERDAMMT!!“ tönte es lautstark aus dem Badezimmer. Sasuke und Naruto, die sich inzwischen ihrer Kleider entledigt und sich jeweils ein Handtuch um die Hüften geschlungen hatten, hielten überrascht inne. „Sakura?“ fragte Naruto vorsichtig. „Was ist los? Ist was passiert?“ Sakura antwortete nicht, doch sie konnten immer noch leise gemurmelte Flüche hören. „Sakura? Dürfen wir reinkommen?“ fragte Naruto wieder, immer noch vorsichtig und etwas lauter. Ein geknurrtes „Ja“ war zu hören. Naruto öffnete die Tür. Neugierig blickten beide Jungen hinein und sahen wie Sakura, mit einem Handtuch um den Körper gewickelt und ihnen den Rücken zugewandt, ihre Kleidung an einer Leine aufhängte.
 

>Was soll das denn jetzt...?< fragten sich beide. Doch da meinte Sakura unwirsch: „Habt ihr eure Rucksäcke schon ausgepackt?“ Stummes Kopfschütteln. „Werft mal nen Blick rein.“ Verwundert taten beide wie geheißen. Und verstanden, warum sie so geflucht hatte.

Ihre Rücksäcke waren allesamt undicht, der Regen hatte sämtliche Kleidungsstücke nahezu durchgeweicht. Keiner von ihnen hatte mehr irgendwas zum anziehen.
 

Naruto und Sasuke sahen sich an. Und mussten sich ein Lachen verkneifen. Keiner von beiden hätte sagen können, warum sie denn jetzt lachten, es war wohl der Aberwitz der Situation. Einmal mussten sie sich zu dritt ein Zimmer teilen, und dann waren sie alle nackt. „Das ist NICHT witzig!“

So, wie Sakura aussah, sollten sie jetzt besser die Klappe halten, sonst würden sie dem Portier doch noch einen Mord melden müssen. Oder eher zwei.

Naruto ergriff die Gelegenheit, murmelte: „Bin dann mal duschen“ und schloss die Tür hinter sich. Sakura stapfte zum Bett, setzte sich und vergrub das Gesicht in den Händen. Sasuke beobachtete sie. Schließlich atmete sie hörbar aus und stand auf.
 

„Was soll´s, es ist wohl nicht zu ändern. Dann werden wir wohl alle drei in diesem Bett schlafen müssen- mit nichts als einem garantiert nicht die ganze Nacht haltenden Handtuch bekleidet.“ Das hatte sie jetzt aber erstaunlich selbstbewusst gesagt. Die Handtücher würden wahrscheinlich wirklich nicht die ganze Nacht halten. Dafür, dass sie zumindest früher in ihn verknallt war, verhielt sie sich sowieso erstaunlich... neutral. Er würde ihr nicht unterstellen, dass sie nur zugestimmt hatte, weil sie mit ihm zumindest in einem Bett schlafen wollte, was er früher getan hätte. Na, das würde sowieso eine sehr kuschelige Nacht werden.
 

Er hatte Sakura im letzten Jahr ausführlich beobachten können, und er musste zugeben, sie hatte wirklich eine Topfigur. Und war außerdem mittlerweile selbst für ihn eine ernstzunehmende Gegnerin; auch wenn sie ihn nicht besiegen konnte, so richtete sie mit diversen Medizinjutsus und einer guten Schnelligkeit doch erheblichen Schaden an.

Wenn man sie so sah... Auch wenn er sie nicht liebte... Sie wäre sicherlich mal ein Erlebnis... Diese Nacht könnte durchaus noch lustig werden... Wenn sie und Naruto denn mitspielen würden.
 

>Nein,< verbot er sich gleich darauf, >sie hat sicher nur gelernt sich zu zügeln, sie ist nicht mehr das kleine fanatische Fangirl... wenn ich das mache werd ich sie hinterher womöglich nie wieder los...< Im schauderte bei diesem Gedanken. Ab und zu mal mit einem unbekannten Mädchen in die Kiste hüpfen und gleich danach verschwinden, er wollte nichts dauerhaftes... Oder doch? Mendokusai, wie Shikamaru sagen würde... Also schlug er sich diesen Gedanken am Besten gleich aus dem Kopf. Das würde diese Nacht schon anstrengend genug werden.
 

Naruto kam aus dem Bad - er hatte länger gebraucht als Sakura - und Sasuke war dran. Das heiße Wasser klärte seine Gedanken und tat gut nach diesem kalt-nassen Regenguss. Als er schließlich ins Zimmer trat, saßen Naruto und Sakura auf dem Bett und waren am Diskutieren.

„Vergiss es, Junge. Keine Chance.“ „Och komm, jetzt sei doch nicht so. Nur weil die Antwort `Nein` lautet, musst du doch jetzt nicht so eingeschnappt sein. Oder wird es vielleicht doch ein `Ja`? Dann sag mit wem! Bitte! Ich sags auch nicht weiter!“
 

Sasuke stand etwas verwirrt im Türrahmen und konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen, warum Sakura so schnippisch aussehend auf dem Bett saß, Naruto vor ihr sitzend, der sie bettelnd und liebguckend ansah. Was hatte er jetzt schon wieder gemacht?

„Nein, Naruto. Ich werds dir nicht sagen. Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.“

Dann bemerkte sie Sasuke und seinen verdutzen Gesichtsausdruck. „Er hat mir nur eine relativ... private Frage gestellt.“ erklärte sie. „Die du aber nicht beantworten willst, und er lässt nach typischer Naruto-Art mal wieder nicht locker.“ „Genau.“ „Hey! Dich interessiert das doch bestimmt auch. Also mach mir keine Vorwürfe.“ beklagte Naruto sich.
 

Sasuke kam auf sie zu und setzte sich zu ihnen aufs Bett. „Wer macht denn hier wem Vorwürfe? Ich weiß ja noch nicht einmal um was es geht.“ „Ich hab sie nur gefragt, ob sie schon mal mit jemandem geschlafen hat. Und wenn ja, mit wem.“ Sasuke starrte ihn an. Dann sagte er: „Und du wunderst dich, dass sie dir dass nicht beantwortet? Und lässt immer noch nicht locker? Ich glaub, du solltest aufpassen, sonst könnte es sein, dass du auf dem Fußboden schlafen musst. Aber dann hätten Sakura und ich mehr Platz, also mach ruhig weiter. Ich will mich nicht beschweren.“ „Tu nicht so, als ob dich das nicht interessiert.“ schmollte Naruto.

Sasukes Augen blitzten, und mit einem eiskalten Lächeln erwiderte er: „Nur weil du kein erfülltes Sexleben hast, musst du das nicht gleich auf uns Beide übertragen.“
 

Da brachen er und Sakura in Gelächter aus. Naruto saß grummelnd am Fußende des Bettes und beachtete sie nicht. „Wenn es so profan ist, kann sie es ja auch ruhig sagen.“ gab er beleidigt zurück, als sie sich wieder eingekriegt hatten. Sakura bemerkte, dass trotz seiner Bemerkungen nun auch Sasuke sie neugierig ansah. >Tja, mal schaun, wie sie jetzt reagieren< lachte sie in sich hinein.

Äußerlich blieb sie ruhig und gab sich geschlagen. „Okay. Ihr wollt es wirklich wissen?“ Sasuke zog ungläubig eine Augenbraue hoch. „Ja, ich hab schon mal mit jemandem geschlafen. Und jetzt dürft ihr raten, wer der Glückliche war.“
 

„Lee!“ kam es prompt von Naruto. „Nein.“ „Sai.“ „Der ist mit Ino zusammen. Genauso wie Tenten mit Neji und Shikamaru mit Temari.“ „Kennen wir ihn überhaupt?“ fragte Sasuke. „Ja.“ „Also, der einzige, den ich mir noch so vorstellen könnte, ist Kiba.“ „Auch falsch, Sasuke. Aber er hat was mit demjenigen gemeinsam. Hast du noch einen Vorschlag, Naruto?“ „Ich bin etwas ratlos. Sagst du´s uns?“ „Tja. Wenn ich nur wüsste wie ihr das aufnehmt.“ seufzte sie gespielt theatralisch. Sie hoffte, das Ganze durch diese überzogene Darstellung unwirklich erscheinen zu lassen.
 

Kunstpause.
 

„Sensei Kakashi.“ sagte sie leise. Als sie die über alle Maßen verdutzt-ungläubigen Gesichter der beiden sah, brach sie in schallendes Gelächter aus. >Oh mann, der Gesichtsausdruck ist zum schießen!< Sie fiel auf das Bett und lachte Tränen. Als sie sich einigermaßen erholt hatte, beruhigte sie die beiden: „Das habt ihr mir doch jetzt nicht wirklich geglaubt, oder? Als ob ich euch sowas erzählen würde! Als ob ich sowas tun würde!“ Sie gluckste immer noch, hatte es aber immerhin geschafft, sich wieder aufrecht hinzusetzen.
 

„Es war wirklich ein Scherz!“ bestärkte sie nochmals, als beide sich immer noch nicht geregt hatten. „Das war nicht witzig, Sakura!“ protestierte Naruto. „Und warum nicht? Kommt schon, wär das so abwegig?“ Ihre Augen sahen die beiden fragend an. „Eigentlich nicht.... ich hätte nur eher erwartet, das du dir jemanden aus deinem Jahrgang suchst...“ kam es von Sasuke. „Ich meine, er war dein Sensei, Himmel nochmal! Da darf man doch wohl mal etwas aus der Spur geraten!“ erwiderte Naruto leicht pikiert. Sakura kicherte noch einmal. „Okay, okay, ich tu´s nie wieder.... Aber die Wahrheit verrate ich euch trotzdem nicht!“ „Schade eigentlich...“
 

Damit war das Thema erstmal erledigt. Jedes Zimmer verfügte über einen Wasserkocher, eine Teekanne und etwas grünen Tee, sodass sie etwas Warmes trinken konnten. Auf dem Bett sitzend -Stühle gab es nicht- und nur in die Handtücher gewickelt wurde es ein vergnüglicher Abend.

Sie lachten und scherzten, und Naruto war genauso hartnäckig wie Tenten, versuchte sie über Andeutungen und überraschende Fragen immer wieder zu einer unüberlegten, ehrlichen Antwort zu bringen. Was ihm nicht gelang. Und übrigens auch Tenten nicht gelungen war, obwohl sie es in den letzten zweieinhalb Jahren immer wieder versucht hatte.
 

Sakura war beruhigt. An der Reaktion der beiden und ihrer Körpersprache war ersichtlich gewesen, dass sie zwar überrascht, aber nicht angewidert waren. Das Dumme war nur, das an ihrer Körpersprache auch etwas ganz anderes zu lesen war. Auch wenn es sich bei Sasuke um widersprüchliche Signale handelte, so war Naruto eindeutig zu lesen: Er erhoffte sich etwas von dieser Nacht. Warum Sasuke so unschlüssig war, konnte sie nur vermuten. Aber immerhin war er ihr Jugendschwarm gewesen. Und nur, weil sie sich jetzt besser unter Kontrolle hatte, und offensichtlich mit jemand anderem geschlafen hatte, konnte er nicht sicher sein, dass sie ihn nicht immer noch liebte. Und bevor sie das als Liebeserklärung nahm, wollte er wohl eher verzichten. Zumindest glaubte sie, dass es sich so verhielt.
 

Doch sie konnte sich keinen anderen Grund denken, warum Sasuke sonst so hin- und hergerissen sein sollte. Allerdings war ihm doch wohl klar, dass selbst, wenn sie die beiden ranlassen würde, sie nicht einen daneben liegen lassen konnte. Entweder beide oder keiner.
 

Sie hatte allerdings ein ganz anderes Problem: Eigentlich hatte sie ja nichts dagegen. Eigentlich.

Sie glaubte zu wissen, dass Kakashi sie nicht liebte. Also war es für ihn nur Sex. Ergo hatte sie nicht auf ihn zu warten, konnte machen was sie wollte und mit wem sie wollte. Aber. Ein großes Aber. Aber sie... liebte sie ihn? Ja? Nein? Vielleicht. Tolle Antwort. Sie sah förmlich vor sich, wie Ino bei dem Herumgedruckse die Augen verdrehen würde. Verdammt, das konnte doch so schwer nicht sein! Ja oder Nein? ... Sie wusste es nicht. Blümchen rupfen? Ich liebe ihn, Ich liebe ihn nicht, Ich liebe ihn, Ich liebe ihn nicht, Ich liebe...
 

Da durchzuckte sie eine Erkenntnis. Sie sah die beiden vor ihr sitzenden Männer an. Jetzt wusste sie, was anders war, was ihr an Sasuke aufgefallen war! Sie liebte ihn... nicht. Sie liebte ihn einfach nicht mehr! Er war ihr Freund, genau wie Naruto, ihr Teamkollege, super gebaut, super als Retter in der Not, aber eben nur das. Und nicht mehr. Warum war ihr das nicht früher aufgefallen?

Und was bedeutete das jetzt konkret? Das dieses flaue Gefühl, dass sie immer im Magen hatte, wenn sie an Kakashi dachte, mehr war als die bloße Sorge um ihren Sensei? Das wäre logisch.

Manchmal verfluchte sie die Liebe dafür, das sie so etwas unwissenschaftliches war. Sonst hätte sie das einfach in einem Medizinbuch nachschlagen können.
 

Naja. Das änderte nichts daran, dass sie mit Sasuke schlafen würde. Aber. Zweites großes Aber.

Naruto. Das war allerdings ein Problem. Denn sie wusste durchaus, dass Hinata in ihn verknallt war. Und sie wusste, dass Naruto das nicht wusste, denn der war noch immer in sie, Sakura, verliebt. Insofern hatte sie jetzt das vermutlich gleiche Problem wie Sasuke, nur sehr viel akuter: Wenn sie mit Naruto schlief, was würde dann passieren? Einen Korb konnte er verkraften, das war nicht weiter schlimm, aber wenn sie erst mit ihm geschlafen hatte... wie würde er es dann aufnehmen? Er würde ihr nicht vorwerfen, dass sie ihn ausgenutzt hätte, das glaubte sie nicht. Aber... er würde traurig sein. Vielleicht sogar denken, er sei nicht gut genug im Bett? Und was war mit Hinata? Die würde daran zerbrechen. Sicher, sie war stärker geworden, geistig und körperlich, aber das würde ihr das Herz brechen.
 

>Nein< beschloss sie, >Nein, das werde ich nicht unsere Freundschaft zerstören lassen. Naruto gehört ihr.< Und nicht nur die Freundschaft zwischen ihr und Hinata. Auch die Zusammenarbeit mit Naruto würde sich als schwierig gestalten. Wenn er es ihr denn nachtragen würde. Was nicht sein musste. Aber das Risiko war zu groß. Und auch, wenn man es nicht glaubte, Naruto konnte so etwas gut hinter seiner übersprudelnden Fassade verstecken und in sich hineinfressen. Und als Ärztin und Menschenkennerin wusste sie, was für fatale Auswirkungen das auf die Psyche haben würde, und somit letztendlich auf den Körper. Es war sowieso verwunderlich, dass er bei den ganzen Mobbereien im Kindesalter noch so normal und freundlich war. Nein. Dabei würde es bleiben.
 

„...Sakura? Hallo? Bist du noch bei uns?“ Sie schreckte auf. Da war sie wohl etwas zu lange in Gedanken gewesen. Naruto und Sasuke sahen sie etwas besorgt an. „Was? Nein, Nein, alles in Ordnung, ich war nur in Gedanken. Tschuldigt. Alles gut.“ lächelte sie. „Sicher? Du sahst so wehmütig und verträumt aus. Und jetzt strahlst du wie die Mittagssonne.“ wunderte sich Sasuke.

„Ach nein, ich bin nur zu einer Erkenntnis gekommen. Und ich bin glücklich. Ich hab euch beide wieder, und das hab ich in den letzten Jahren so vermisst... Und jetzt seht uns an! Wir sind erwachsen geworden! Die Zeit vergeht so schnell, im Nachhinein betrachtet.“ Sie lachte kurz auf.
 

„Wisst ihr noch, die Chunin- Auswahlprüfung? In dem Wald? Himmel, was haben wir uns tollpatschig angestellt! Das würde mittlerweile jeder von uns alleine in weniger als einer halben Stunde schaffen!“ „Ja, ich erinnere mich.“ Auch Sasuke lachte nun. „Und du, Naruto? Wie lautete nochmal das Codewort? Wann wird ein Ninja angreifen?“ „Ach du meinst das Code- Referat? Ja äh, warte mal... Wie lautet es nochmal? Ich habs vergessen!“ Sie alle lachten nun.
 

Sakura, ganz Streberin, sagte das Sprüchlein auf: „Ein Ninja wartet auf den richtigen Augenblick, wenn der Feind schläft und unachtsam ist, und seine Waffen vergessen in der Stille der Nacht liegen. Das ist der Moment, in dem ein Ninja angreift.“ „Wow,“ staunte Naruto, „Das weißt du jetzt noch? Ich hatte selbst die Frage vergessen...“ „Tja, jetzt haben wir immerhin die Bestätigung, dass wir alle wirklich wir sind und niemand anders.“ grinste Sasuke.
 

„Immerhin. Aber wie könntet ihr jemand anderes sein, so perfekt kann euch nicht mal Kakashi kopieren“ lachte Sakura.

„Womit wir wieder beim Thema wären. Du bist gut im Ablenken. Es war wirklich ein Witz?“ fragte Naruto. Jetzt wurde es ihr zu bunt. „Und wenn nicht?“ fragte sie lauernd und lehnte ihr Gesicht in seine Richtung, nah vor seins. Wider erwarten wich er nicht zurück, sondern entgegnete honigsüß: „Einerlei, in beiden Fällen bist du uns für den Schock was schuldig...“
 

Mist, jetzt hatte er sie. Dem hatte sie eigentlich ausweichen wollen. Trotzdem, jetzt machte sie das Spiel zumindest etwas mit. „Ah. Und an was hast du dabei gedacht...?“ fragte sie naiv. Aus den Augenwinkeln sah sie Sasuke mit den Augen rollen. Nun mal schauen, ob Naruto das wirklich durchzog. „Nun, zum Beispiel...“ Er tat so, als müsste er angestrengt nachdenken. „...könnten wir beide dich ein wenig...“ Oh, man, Jiraya hatte wirklich auf ihn abgefärbt. Was würde er jetzt wohl Unanständiges sagen? Vögeln? Durchnehmen? Eigentlich wollte sie das gar nicht wissen, aber sie hatte nun mal gefragt. Sie würde trotzdem Nein sagen. Auch wenn die Versuchung groß war.
 

Und dann ging alles so schnell, dass sie gar nicht reagieren konnte.

„... durchkitzeln!“ vollendete Naruto den Satz und warf sie auf den Rücken, um sie zu kitzeln und zu pieksen. Auch Sasuke lachte nun und Sakura kreischte, während sie versuchte, Narutos flinke Hände festzuhalten, was ihr aber immer wieder misslang. Schließlich rief sie fast schon verzweifelt und Tränen lachend: „Sasuke, so hilf mir doch!“ „Na ich weiß nicht...“ Jetzt hatte sie eins von Narutos Handgelenken erwischt und versuchte nun mit der linken sein rechtes Handgelenk zu fangen. >Ach, was soll´s?< dachte Sasuke. Sakura hatte jetzt auch Narutos andere Hand endlich zu fassen gekriegt und lag atemlos auf dem Rücken.
 

„Okay. Naruto?“ sagte Sasuke. „Hm?“ „ Ich halt sie fest und du machst weiter?“ „Nein!“ rief Sakura, doch da hatte Sasuke schon ihre Handgelenke ergriffen und Naruto begann wieder sie zu kitzeln. Sakura wand sich und flehte lachend immer wieder, das sie aufhören sollten: „Stop! Bitte!... Hört auf, bitte! Gnade!“ Was sie nach einiger Zeit auch taten. Erschöpft lag sie da und versuchte wieder zu Atem zu kommen. >Hab ich ein Deja-vú? Kakashi hat doch auch so angefangen... Nein, ich muss nein sagen... so leid es mir auch tut.<
 

Sasuke ließ ihre Arme los. „Lebst du noch, Sakura?“ „Na, gerade noch eben so.“ „So siehst du auch aus. Du bist ja ganz rot. War das etwa anstrengend?“ fragte Naruto, ergriff ihre Hände und zog sie wieder in eine sitzende Position. Sasuke stützte sie, weil ihr Gleichgewichtssinn anscheinend etwas beeinträchtigt war, sie lehnte sich mit dem Rücken an seine muskulöse Brust. „Neeeiiin, Nein, gar nicht.“ meinte sie sarkastisch. „Soll ich dich mal durchkitzeln? Dann weißt du wie anstrengend das ist!“ „Dann müssen wir uns wohl entschuldigen...“ sagte Naruto und kam immer näher, bis seine Stirn an ihre stieß.

Und Sasukes Hand wanderte um ihre Taille und strich über ihren Bauch. Narutos Kopf neigte sich auf ihre rechte Wange zu. Und er küsste sie, wanderte an ihrem Hals hinab und tupfte kleine Küsse darauf. Sasuke lehnte seinen Kopf an ihren und liebkoste mit den Lippen ihre linke Schulter.
 

Sakura wollte es genießen. Sie wollte es fast schon zulassen. Doch jetzt hatte sie schon zweieinhalb Jahre durchgehalten. Und sie dachte an Hinata und Kakashi. Da öffnete sie ihre Augen, und sie sagte leise: „Hört auf. Bitte.“ „Vertrau uns, Sakura. Wir sind vorsichtig.“ brummte Sasuke. „Darum geht es nicht. Bitte hört auf. Ich will das nicht.“ Beide hielten inne. „Warum denn, Sakura? Vertraust du uns nicht?“ Naruto sah sie an wie ein geprügelter Hund. Die Atmosphäre hatte irgendwie etwas... trauriges. Bedauerndes. „Ich vertraue euch doch. Wenn ich das nicht täte, hätte ich den Vorschlag des Portiers angenommen. Aber ich ...“
 

Plötzlich kamen ihr ihre Argumente lächerlich vor. Und sie konnte Naruto ja nicht sagen, das sie es nicht tun wollte, weil Hinata ihn liebte. Wenn er nun sagen würde, das er sie nicht liebte, und weitermachen wollte? Dann hätte sie ein absolut schlechtes Gewissen. Nein. „Ich... ich liebe jemanden... und ich kann es einfach nicht erklären... ich will einfach nicht. Es tut mir leid.

Könnt- könnt ihr das akzeptieren?“ fragte sie vorsichtig. Sie wollte es sich mit den beiden nicht verscherzen. Aber ihrem Drängen nachzugeben nur um des lieben Friedens willen war auch keine Lösung.
 

Beide seufzten. „Natürlich. Aber schade ist es schon.“ sagte Sasuke bedauernd. Sakura, die sich unbewusst verkrampft hatte, entspannte sich und sagte: „Danke. Tut mir leid. Wirklich. Es hat nichts mit euch zu tun.“ „Aber du wirst uns nicht sagen, wer es ist?“ fragte Naruto. „Nein. Noch nicht. Ich weiß nicht was genau er für mich empfindet. Ob er mich auch liebt. Sollte das der Fall sein, werdet ihr es früh genug erfahren.“ „Und wenn nicht?“ „Dann freut euch, dann können wir das hier mal nachholen.“ sagte sie und hätte sich gleich darauf ohrfeigen können. Das Naruto-Problem war damit nämlich immer noch nicht gelöst. Doch es hatte den gewünschten Effekt: Die Atmosphäre wurde sofort wieder leichter, fröhlicher.
 

„Was ist?“ fragte sie Sasuke, der sie nachdenklich betrachtete. „Nichts. Ich hab nur gerade festgestellt, das meine Abwesenheit dir wohl insofern gut getan hat, dass du dir über deine Gefühle besser im Klaren bist. Und es hat meine allgemeine Beliebtheit wohl etwas runtergeschraubt.“

Jetzt lächelte Sakura wieder, als sie ihn über ihre Schulter hinweg ansah.

„Tja, dem kann ich nur zustimmen. Wenn du ein wenig früher aufgetaucht wärst, hätte ich mich wahrscheinlich in dich verliebt... aber diesmal richtig.“ „Meinst du? Wie kommst du denn darauf?“ „Nun... wie drück ich das am Besten aus... Also, wenn man dich so sieht, und mit deinem zwölfjährigen Selbst vergleicht... dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich damals in dich verschossen sein konnte, so süß, wie du jetzt aussiehst.“ Sasuke verzog das Gesicht. Er hatte irgendwie etwas dagegen, als `süß` bezeichnet zu werden.

Sakura lachte, dann streckte sie sich und stand auf. Den beiden den Rücken zuwendend öffnete sie ihr Handtuch, um es noch einmal fester um sich zu wickeln.
 

„Vielleicht sollten wir alle schlafen gehen. Wer schläft wo?“ Naruto und Sasuke sahen sich erst gegenseitig an und dann sie. Die Bitte, dass sie in der Mitte liegen sollte, stand unausgesprochen im Raum. „Okay, ich leg mich in die Mitte. Ihr dürft auch gerne kuscheln kommen, sonst fallt ihr nachts womöglich noch aus dem Bett. Und dann muss ich euch verarzten.“

„Pass lieber auf, das du heut Nacht nicht freiwillig aus dem Bett fällst. Wir haben nämlich nur eine Decke. Das wird sehr kuschelig heute Nacht.“ erwiderte Sasuke.
 

Es war klar, das er damit auf das anspielte, was sich unweigerlich spätestens am nächsten Morgen bei den beiden Männern regen würde. Wenn nicht schon vorher. „Keine Sorge. Ich tu euch schon nichts. Bin eine ganz zahme Katze.“ Sie setzte sich in die Mitte und versteckte ihre Beine unter der Decke. Dann beugte sie sich vor und küsste erst Naruto und dann Sasuke leicht auf die Lippen, die, überrascht, wie erstarrt dasaßen. „Danke“ hauchte sie noch einmal.
 

Dann legte sie sich hin, in Richtung Fenster gewandt, auf ihre linke Seite und schloss die Augen.

Naruto legte sich an ihren Rücken und schlang einen Arm um ihre Taille. Sie spürte seinen warmen Atem im Nacken. Sasuke wandte ihr sein Gesicht zu und legte seine linke Hand auf ihre Hüfte. Er rutschte näher an sie heran. „Gute Nacht.“ murmelte Naruto. „Träumt süß.“ seufzte Sakura. „Besser nicht...“ brummte Sasuke, und alle drei lachten auf. Dann kehrte Ruhe ein.
 

Die beiden Männer schliefen relativ schnell ein, hielten Sakura beide fest, doch die lag noch lange wach.

Sie empfand Dankbarkeit den beiden gegenüber, und wusste, das sie ihr Vertrauen verdient hatten. Denn sie hätten schließlich auch ihre Bitten überhören können. Einfach weitermachen können.

Sie hätte sich nicht wehren können, wenn sie ihre Hände und Füße fixiert hätten.

Sie hätten sie mit Gewalt nehmen können.

Doch sie hatten aufgehört.

Warum nur fühlte sie sich so gut?

Weil sie den beiden gesagt hatte, das sie verliebt war.

Stimmte das denn? Obwohl sie immer versuchte nicht daran zu denken, rief sie sich jetzt ganz bewusst das Bild von Kakashi vor Augen.
 

Wenn er lachte.

Wenn er sie ansah.

Wenn er beim Training ihre Bewegungen mit dem Sharingan analysierte.

Wenn sie ihn manchmal dabei erwischt hatte, wie er ihr ganz sicher nicht in die Augen sah, ohne das er wusste, dass sie es bemerkt hatte.

Wie erleichtert sie in der Notaufnahme war, als sie feststellte, das die Verletzung nicht schlimm war.

Wie sie tanzten, und ihr ganz warm ums Herz wurde, wenn sie sich seiner Führung anvertraute.

Wie er ihr die schönsten Erlebnisse ihres Lebens geschenkt hatte.

Wie er sie küsste.

Wenn sie in seiner Gegenwart war und sich einfach nur sicher und geborgen fühlte.

Und glücklich.

Und Ganz.
 

>Ja,< dachte sie. >Ja, ich liebe ihn, Ino.< Und mit einem Lächeln auf den Lippen und Kakashis Bild vor Augen kuschelte sie sich näher an Sasuke und schlief ein.
 

~~~~~~~~~
 

Die Sonne schien ihm ins Gesicht. Sasuke sah das helle Licht durch die geschlossenen Augenlider. Er hörte ein Seufzen nah an seinem Ohr und erstarrte, bis ihm wieder einfiel, wo er war und was geschehen war. Er öffnete die Augen.

Sakura lag vor ihm, noch immer schlafend, die Hände an seine Brust gelegt. Er hatte seine Hand nicht mehr an ihrer Hüfte, sondern weiter auf ihrem unteren Rücken. Um nicht zu sagen, seine Hand lag auf ihrem Hintern. Außerdem war erwartungsgemäß eingetreten, was er gestern zu bedenken gegeben hatte. Bevor er sich allzu genau bewusst wurde, welches seiner Körperteile da wo an ihren Körper drückte, stand er vorsichtig auf und ging ins Bad. Die Kleidung war über Nacht getrocknet, und so zog er sich an.
 

Die Uhr zeigte halb sechs. Da konnte er die Beiden anderen ja eigentlich noch nicht wecken. Aber sich einfach wieder daneben legen?

Ihm blieb wohl nichts anderes übrig.

Er betrachtete Sakura. Sie hatte recht gehabt; Naruto konnte er zwar nicht sehen, aber er hatte sein Handtuch auf dem Boden liegend vorgefunden und ihres hing, wenn er es richtig spürte, ungefähr auf Höhe ihrer Knie.

Als er die Decke angehoben hatte, hatte er außerdem gesehen, wohin Narutos Hand gerutscht war. Zu behaupten, sie läge in der Nähe von Sakuras Brust, wäre leicht untertrieben. Hoffentlich wachte er vor ihr auf, sonst würde sie ihn womöglich noch umbringen.

Und wenn es nur im Affekt wäre.
 

Als sein Blick von Narutos Hand – oder eher von dem, was da in der Nähe war – wieder nach oben zu Sakuras Gesicht wanderte, sah er ein leichtes Lächeln um ihre Lippen spielen.

>Eigentlich schade. Sie wäre sicher gut im Bett gewesen. Na, vielleicht hab ich ja Glück und der Andere, wer er auch ist, gibt ihr einen Korb. Obwohl das ja ziemlich egoistisch ist. Vielleicht sollte ich mir eher das Beste für sie wünschen.<
 

Da öffnete sie ihre Augen. „Na, schönen Ausblick gehabt?“ Sasuke erwiderte ihr Lächeln, ertappt.

„Entschuldige. Ich bin eben auch nur ein Mann.“ Sie ergriff Narutos Hand und legte sie auf ihre Taille. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Hast du gut geschlafen?“ flüsterte sie. „Ja, danke. Und du? Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt.“ flüsterte er zurück. „Nein, nein, keine Sorge. Ich hab auch gut geschlafen.“ „Willst du aufstehen und dich anziehen? Dann lass ich dich raus.“ „Im Moment möchte ich lieber liegen bleiben. Ist relativ bequem hier. Obwohl...“ Sie rückte ein Stück näher zu ihm. Von Naruto weg. Sie spürte sicherlich seien Erregung.

Sie schwiegen eine Weile.
 

„Sasuke?“ „Hm?“ „Tut mir wirklich leid wegen gestern. Aber...“ „Das braucht dir nicht leid zu tun, Sakura.“ unterbrach er sie. „Wirklich. Es ist deine Entscheidung.“ Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er leiser und etwas traurig fort: „Und du hast geglaubt, wir würden weitermachen, auch wenn du nicht willst, nicht wahr? Du warst so angespannt.“ Sie sah ihn entschuldigend an.

„Das tut mir fast noch mehr leid als das Nein sagen an sich. Mir war das vorher gar nicht in den Sinn gekommen. Aber dann mir ist plötzlich aufgefallen, dass ich euch beiden, und eigentlich noch nicht einmal einem von euch, etwas entgegenzusetzen hätte, wenn ihr das wirklich hättet durchziehen wollen. So, wie Naruto meine Hände noch immer festgehalten hatte, hätte ich keine Chancen gehabt, mich irgendwie zu wehren. Es war eine Kurzschlussreaktion. Tut mir...“

„Nein, mir tut es leid. Ich hätte daran denken sollen, das das beängstigend für dich sein könnte. Aber, Sakura, ich möchte, das du weißt, das ich so etwas niemals tun würde, so kaltherzig ich auch manchmal erscheinen mag. Und Naruto würde das auch nicht tun.“ Er widersprach ihr nicht, dass sie sich nicht hätte wehren können. „Ich weiß. Eine Kurzschlussreaktion, wie gesagt. Deshalb vertraue ich euch doch so.“
 

Sie überlegte einen Moment.

„Sasuke, ich weiß das sich das jetzt möglicherweise.... Beleidigend anhört, aber... warum würdest du das nicht tun?“ Er sah sie an.

„Nun, zum einen hab ich das nicht nötig. Ich hab echt keinen Mangel an willigen Partnerinnen. Und zum anderen...“ Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich und sein Tonfall wurde bitter. „Ich habe erlebt, wie Orochimarus Leute sich Frauen gesucht haben. Sie haben sie von ihren Aufträgen mitgebracht, Zivilistinnen, größtenteils. Was die mit diesen Frauen angestellt haben... Ich kann wirklich viel ab und bin wenig mitleidig, aber als ich das gesehen habe ist mir schlecht geworden.

Wie sie diese armen Dinger behandelt haben- es klingt hart, aber der Tod kann manchmal echt eine Erlösung sein. Und nicht nur Frauen- Kinder, kleine Mädchen, die Jüngste gerade mal vier Jahre alt, würde ich schätzen. Es war abscheulich. Einmal, da hat eine Mutter sich geweigert, das Versteck einer Schriftrolle zu verraten. Sie haben sie bei ihrer kleinen Tochter zusehen lassen. Das bestialische war, das sie es schon verraten hat, als sie die Kleine ausgezogen haben. Sie haben nicht aufgehört.“
 

Sakuras Augen hatten sich vor Schreck geweitet. Sie war blass geworden. „Deshalb werde ich so etwas niemals tun.“ Er hob eine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sakura schloss die Augen. „Oh mein Gott...“ gab Sakura tonlos von sich. „Tut mir leid, wenn wir dich erschreckt haben...“ murmelte er. „Aber es hat zu keiner Zeit die Gefahr bestanden, das wir nicht aufhören.“ „Hm.“
 

Allerdings, und das war etwas, dessen sich Sakura nicht bewusst war, hatte sie sich in einem Punkt geirrt: Sie hätte sich wehren können. Durch ihr Training mit den Gewichten, die sie zum Schlafen heute mal abgelassen hatte, hatte sie erstaunlich an Kraft zugelegt, auch ohne Chakra verwenden zu müssen. Die beiden Männer wären von dieser unerwarteten Stärke so überrascht gewesen, das sie dem gar nichts entgegenzusetzen gehabt hätten. Und dieser Überraschungsmoment hätte ausgereicht, um sie beide schlafen zu schicken.
 

Wieder schwiegen sie.
 

„Sakura?“ „Hm?“ „Vielleicht ist das jetzt zu privat gefragt, aber als ich gestern sagte, wir würden vorsichtig sein, sagtest du, das es darum nicht geht. Wie meintest du das?“ Sie lachte leise.

Dann schaute sie sich um, ob Naruto noch schlief. „Na, also, weil du´s bist... Damit meinte ich, das ich eigentlich ziemlich viel ab kann. Beim Sex. Da bin ich... relativ schmerzfrei. Oder eher... ich genieße es dann besonders.“ Sie grinste. Er sah sie leicht verwundert an und war erstmal sprachlos.

„Hab ich dich jetzt erschreckt?“ „Na, erschreckt nun nicht gerade- aber ich hatte dich eher für den Kuscheltyp gehalten.“ „Tja, hatte ich auch erst gedacht- wie man sich täuschen kann.“ „Frei nach dem Motto: `Man muss eben alles mal ausprobiert haben`, was?“ „Ja, so in etwa.“
 

Sakura konnte es nicht so recht fassen, das sie hier nackt mit dem ebenfalls nackten Naruto und dem inzwischen angezogenen Sasuke unter einer Decke lag und solche Fragen mit ihrer Jugendliebe diskutierte. Außerdem hatte da gerade was geklingelt, als sie schmerzfrei sagte... an was erinnerte sie das nur? .... Dann fiel es ihr wieder ein: Der Irre, gegen den sie auf der Mission gekämpft hatte, während der die beiden zurückgekommen waren! >Der hatte doch auch was von Ekstase gefaselt... wie war das noch... Schmerz... Schmerz... Liebe.... Ach ja! Wenn du deinen Schmerz Lust nennen kannst, dann ist es Liebe! Das hat er gesagt!< Na, da hatte sie ja jetzt einen weiteren Beleg dafür, das sie Kakashi liebte.
 

Inzwischen war es Zeit zum aufbrechen. „Lässt du mich aufstehen?“ „Natürlich. Soll ich mich umdrehen oder die Augen schließen oder magst du ein Handtuch haben?“ „Mir reichts, wenn du die Augen zumachst. Hast eh schon genug gesehen, also wär es auch egal wenn du leuerst.“ „Danke für das Vertrauen, aber ich werd schon nicht gucken.“ Sie stand auf und ging ins Bad.
 

Während sie sich anzog, weckte Sasuke Naruto auf, damit sie sich auch bald auf den Weg machen konnten. Der Portier erkundigte sich nach ihrem Befinden und gab ihnen zwanzig Prozent Rabatt, da Sakura sich mit den beiden Männern das Zimmer hatte teilen müssen. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne verdampfte nun das in Pfützen stehende Wasser, was ihnen den Eindruck vermittelte, in einer Sauna zu sitzen. Sie waren alle drei bester Laune und machten sich auf den Heimweg.
 

Besonders Sakura hatte einen Ansporn: Kakashis Mission sollte zweieinhalb bis drei Jahre dauern.

Zweieinhalb waren um, das hieß, das er nun jeden Tag zurückkommen konnte. Und ihre Sehnsucht war jetzt, da sie die Antwort wusste, ins Unermessliche gewachsen. Gleichzeitig gab ihr die Gewissheit, das sie ihn liebte, auch die Kraft, die Zeit ohne ihn durchzustehen.
 


 

Hihi! Ich hoffe es hat auch ohne adult gefallen! Im nächsten wieder =)
 

Tja, mit diesem Kappi hab ich mich sehr schwer getan, weil ich nicht wusste, lässt du sie jetzt mit den Beiden schlafen oder nicht? Ich war so kurz davor, aber ich habs dann doch gelassen. Wieder ist irgendwie nichts passiert... doch, sie weiß jetzt, das sie Kakashi liebt!

Also... Ich weiß wies enden soll, ich muss es nur noch aufschreiben, und ich hoffe, das ich das alles in ein Kappi krieg... sonst werdens zwei, aber dann is auch wirklich Schluss^^
 

Danke an meine Leser, ich finds toll das ich so gutes Feedback erhalten hab!

Ach so, und weil die Frage aufkam, ob Kakashi ein Kind hat, wenn er wiederkommt: Ich hab im 4 Kappi, als sie zum ersten Mal miteinander schlafen, geschrieben, das sie sagt: „...Es kann nichts passieren.“ Damit meinte ich, sie kann nicht schwanger werden, Sorry, wenn das zu dezent angedeutet war, ich halt nich soviel von Kindern in Animes....^^°

Naja, einerlei, ich hoffe das spätestens Weihnachten das nächste/letzte Kappi da is!

Hel!

Flecki49



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-03-03T16:57:56+00:00 03.03.2011 17:57
Das war bis jetzt eines meiner lieblingskapitel von deiner FF !
Und es ist total süß dass Sasu, Saku und Naruto wieder vereint sind
Die beste Szene war natürlich im Hotel und den Handtüchern haha
Auch interessant der Gedanke mit Naruto und Sasuke...

also ich les dann mal das nächste Kapitel, da kommt bestimmt Kakashi zurück ^^

lg
Von:  Maso-Panda
2010-11-16T12:15:03+00:00 16.11.2010 13:15
YaY ^o^

Sasuke ist wieder daaaahaaa ^^ war klar das sie an das "EINE" gedacht haben xDDDDD

Muss unbedingt weiterlesen ^^
Supi Kappi ^^
Von:  Moorleiche
2010-01-09T17:05:09+00:00 09.01.2010 18:05
wundervolles Kapitel. mir gefallen Sakuras gedanken. du schreibst sie sehr ausführend und total realistisch. nur zu blöd das man sich manchmal so fühlt.

ich les dann jetzt mal weiter =)
Von:  Guren-no-Kimi
2009-12-27T00:08:24+00:00 27.12.2009 01:08

war ganz super toll geschrieben. ich hoffe du machst bald weiter ;D


Von: abgemeldet
2009-12-25T18:55:37+00:00 25.12.2009 19:55
tolles kappi
die ganze storry ist toll
aber ich finds (glaub ich ) am besten das du die alduld kappis zensierst da das viele nicht machen und mann dann in der storry nicht mehr mit kommt

schade das du nicht wirklich viele kommis hast aber fast keiner mag Kaschi/saku

knuff
neko-chan
Von:  Xx-SaSa-xX
2009-12-14T08:36:25+00:00 14.12.2009 09:36
Haha, das mit dem Titel war wirklich gemein XD aber trotzdem fand ich das Kapi super ^^
Man merkt Naruto und Sasuke an, dass sie sich verändert haben und erwachsener geworden sind und die Szenen mit den dreien waren richtig cool! Es war lustig, aber gleichzeitig war die ganze Zeit so ein Prickeln zwischen ihnen in der Luft, was das ganze unheimlich spannend gemacht hat. Mir gefällt auch, wie selbstbewusst Sakura geworden ist und die Jungs mit Kakashi an der Nase herumführt oder mit intimen Details schockt, weil sie einfach nicht mit sowas gerechnet haben XD
Ein dreier wäre sicher interessant gewesen, aber ich bin froh, dass Sakura es doch nicht gemacht hat und sogar herausgefunden hat, dass sie Kakashi wirklich liebt *___*
Jetzt muss Kakashi nur noch heil von der Mission zurück kehren, dann bin ich glücklich ^^ Also bitte, lass ihn heil zurück kommen und noch Gefühle für Sakura haben, ich brauche bei Liebesgeschichten immer ein Happy End XD
Ich freu mich schon aufs nächste Kapi!
VlG
Von: abgemeldet
2009-12-13T11:18:08+00:00 13.12.2009 12:18
echt geiles kapi
freu mich schon sehr aufs nächste
Von:  Yuhirael
2009-12-08T16:23:07+00:00 08.12.2009 17:23
hey, des war echt a geiles Kappi, obwohl kein Kakashi war.
Es war wirklich gut, dass du Sakura nicht mit den beiden hast schlafen lassen. es hätte einfach nicht so dazugepasst... und außerdem kommen wir auch ganz gut mal ohne ein adult kappi aus ;)
bye
lg Yuhi
Von:  Vas
2009-12-07T16:33:46+00:00 07.12.2009 17:33
Man ist das gemein >.<
Da denkt man echt Kakashi, der süße xDD, kommt wieder und dann sowas
Echt gemein
Gott bin ich froh das Sakura es nicht mit den beiden getrieben hat, das
hätte ich ihr nie verziehen und meine Achtung vor ihr wäre auch gesunken.
Man, man, man hoffentlich kommt Kakashi bald wieder und Sakura sagt
Sasuke und Naruto das es kein Scherz war und sie es mit Kakashi gemacht
hat. Soviel Arsch in der Hose sollte sie schon haben, wo sie ihn ja
immerhin liebt. Da kann man ruhig erwarten das sie es auch offen zugibt.
So genug gelabbert, freu mich schon auf das nächste Kapitel
lg Hachi
Von:  Cendy
2009-12-06T20:19:13+00:00 06.12.2009 21:19
also der titel war ja wohl gemein ;)

aber trotzdem sehr schön - mach weiter so, jetzt freu ich mcih noch mehr auf die fortsetzung!!!

lg


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