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Axel's Story

Got it memorized?
von

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Die Farbe der Sonne - Gefühle

Do-dom. Do-dom. Do-dom.

Das unerträglich laute Geräusch weckte ihn wie aus einem langen Schlaf. Als erstes sah er nur die gelben und altrosanen Blüten, vermischt mit dem Grün des Grases, bevor er sich benommen aufrichtete.

Do-dom. Do-dom. Do-dom.

Was war passiert? Da war dieses Licht und…

Ungläubig fuhr Lea sich durchs Haar. Schwarze Strähnen fielen ihm ins Blickfeld.

…Schwarz!

Und…der Organisationsmantel ist verschwunden!

Er hatte seiner alten Kleidung Platz gemacht, als wäre er nie da gewesen. Der süße Geschmack der Herzen, der ihm auf der Zunge lag, machte ihn fast benommen.

Do-dom. Do-dom. Do-dom.

Dann ist dieses Geräusch, das die Stille auf den Feldern der Frühlingsblüte stört… mein Herz...

Fasziniert lauscht Lea eine Zeit lang seinem gleichmäßigen Puls, bis er sich an das Geräusch wieder etwas gewöhnt hatte.

…Ich habe völlig vergessen, wie das ist...

Die Gefühle, die jeder Herzschlag brachte, waren überwältigend. Manche konnte Lea auf die Schnelle gar nicht mehr zuordnen, so lange hatte er sie nicht mehr verspürt. Nur eins wusste er ganz sicher: Er musste Leira wieder sehen. Eine andere Wahl hatte er gar nicht, insbesondere jetzt, da Kingdom Hearts ihn nach Shady Shallow gebracht hatte und somit ein solches Treffen ermöglich hatte.

Leicht torkelnd lief Lea in Richtung Stadtzentrum.

Alles ist so ungewohnt. Wie lange war ich jetzt Niemand gewesen? Tage? Monate? Jahre?

Ich kann es nicht sagen.

Aber ich merke, dass es anders gewesen war, als Niemand durch die Straßen zu laufen.

Überall verstecken sich Erinnerungen, die ich völlig vergessen hatte; Dort ist die Straße, in der Cinchs Bande immer getobt hat. Und dort drüben, das ist ein beliebter Fluchtweg zum Abschütteln lästiger Verfolger gewesen. Dahinter liegt der Hof, wo es einmal eine Schlacht mit Jaruka und seinen Freunden gegeben hat.

Lea musste grinsen. Mit Krallen und Zähnen waren die Jüngeren über die Großen hergefallen und hatten wie tollwütig um sich getreten - das war das Gesprächsthema für einige Wochen gewesen. Auch erkannte Lea die Plätze, bei denen er oft mit Leira, Kray und Nadetha gewesen war.

Gute und schlechte Erinnerungen, sie kamen alle zurück und Lea wurde klar, dass er sich während der Zeit mit Roxas nur an kleine Bruchteile seiner Vergangenheit erinnert hatte, so vieles hatte er fast vergessen…

Roxas…

Lea verharrte.

Roxas werde ich wohl nie mehr sehen.

Er ist für immer verloren…

Kurz beobachtete Lea die beschäftigten Menschen auf der Hauptstraße.

Was, wenn Leira sich nicht mehr an mich erinnert? Sie hat gesagt, dies könnte passieren…

Ist es dann nicht vielleicht besser, sie nicht aufzusuchen? Soll ich…

Nein!, unterbrach Lea die Gedanken. So etwas wollte er nicht denken, nicht sich ausmalen.

Aber zögernder als zuvor ging er zum Sportplatz.

Die kleinen Kinder hörte Lea schon von weitem.

Ob Charen dabei ist?

Hier waren die Straßen leerer. Irgendwer fing an zu weinen. Als Lea den Sportplatz betrat, begriff er weshalb. Einige Ältere hatten den Kleinen den Ball weggenommen, warfen ihn sich außer Reichweite zu und schienen dabei einen Heidenspaß zu haben. Charen entdeckte er auch. Er stand bei dem schwarzhaarigen Mädchen, das immer noch heulte wie ein Schlosshund, und versuchte es zu trösten, während ein paar andere Jungen erfolglos versuchten, den Ball zurückzuerobern.

Lea stellte sich ruhig an den Rand des Spektakels. Eigentlich wollte er damit nichts zu tun haben, doch die Größeren schienen ihn für einen Mitspieler zu halten und er erhaschte ohne Probleme den blauen Ball mit den gelben Punkten.

„Ich glaube, der gehört euch“, meinte Lea und drückte ihn einem der kleinen Jungen in die Hand, der ihn erst irritiert ansah und dann schleunigst außer Reichweite rannte.

„Hey, was soll denn das?!“, fuhr ihn einer der größeren Jungen an und stieß ihn wütend zurück.

„Oh, verzeih, hätte ich fragen sollen, bevor ich mich einmische?“, knurrte Lea. Die Kumpanen des Jungen mit seltsamen, gräulichen Haar, kamen jetzt auch auf ihn zu, während jener ihn grimmig noch weiter zurück in eine kleine Gasse schubste.

„Bist wohl neu hier, was? Sollen wir dich erst einmal mit unseren Regeln bekannt machen, ja?“

„Die Zeit, in der ich nach Regeln lebte, hab ich grad’ hinter mir gelassen, tut mir echt Leid“, grinste Lea herausfordernd.

„Lea?“ Einer von jenen, die zu ersterem Jungen gekommen waren, starrte ihn ungläubig an. Er war Lea wohl bekannt:

Cinch.

„Teufel, du lebst immer noch, oder wie? Ich hätte gedacht, du wärst längst draufgegangen.“

„Ich notier’s mir, vielleicht lässt sich das nächste Mal ja was machen, Cinch.“

„Du kennst den Freak?“, fragte der Grauschopf.

„Ja, der war früher in meiner Bande.“

„Moment!“, warf Lea ein, als ihm der misstrauische Blick des Grauschopfes plötzlich auch etwas sagte. „Du bist doch Jaruka, oder?“ Sein Gegenüber antwortete nicht.

Ja, das ist Jaruka, der Bandenführer, den Cinch so sehr gehasst hatte.

Früher hat er sein Haar immer offen getragen, jetzt hat er es gebunden und sein Gesicht wirkt irgendwie knochiger.

„Dann habt ihr beiden euch also wieder vertragen?“, fragte Lea Cinch herausfordernd.

„Sei still, verdammt!“

„Ich meine mich zu entsinnen, dass du früher nicht so viel geflucht hättest.“

„Halt die Klappe!“ Drohend baute sich Cinch auf. Lea lächelte nur und wand den Blick ab.

„Das musst du dringend noch üben; Du machst mir immer noch keine Angst.“

Ob ich das Feuer wohl noch rufen kann?

Die Dunkelheit zumindest blockt mein Herz ab. Also keine Portale mehr… Schade eigentlich.

„Ach, das werden wir noch sehen!“

Lea hörte ihn gar nicht mehr. Auf dem Sportplatz war wieder Ruhe eingekehrt. Er sah Charen, der auf jemanden zuging. Ein blondes Mädchen, das Lea einfach anstarren musste.

Leira.

Die wahre Leira, nicht mehr Niemand, oder was sie gewesen war.

Dabei hat sie sich kaum verändert. Außer, dass ihr Haar jetzt gar keinen Rotstich mehr besitzt, aber das steht ihr gut.

„Was starrst du so?“, fragte Cinch gereizt, beantwortete die Frage aber sogleich selbst. „Ah, die kleine Blonde hat’s dir angetan, was? Gib’s auf, bei der…“

„Kannst du vielleicht für einen Moment mal schweigen?“, unterbrach Lea ruhig. „Ich würde das Dasein meines Herzens ganz gerne genießen.“ Obwohl er ihn nicht ansah, spürte er Cinchs dämlichen Blick geradezu. Aber er störte sich nicht daran.

Cinch weiß halt nicht, wie es sich ohne Herz lebt (vielleicht würde er es irgendwann erfahren…doch dann will ich ihn lieber nicht kennen lernen).

Charen erzählte Leira aufgeregt irgendetwas, als sie sich zu ihm hockte, sie sah ihn fragend an und sich dann um. Dann entdeckte sie Lea, der zurückstarrte, und richtete sich irritiert auf. Erinnerst du dich, schien Lea zu fragen.

„Lea!“ So schnell sie konnte lief sie mit wenigen Schritten zu ihm und fiel ihm in die Arme. „Du bist zurück!“



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