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Das Leben könnte so einfach sein, wenn ...

...es die Liebe nicht gäbe| new chapter on
von

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Weihnachten II

Katie war ganz aufgeregt, als sie ihr Zimmer in Wood Manor verließ. Sie fühlte sich wie Cinderella, denn ihr Kleid war einfach ein Traum und allein dieser Ball ließ sie an Märchen glauben. Katie lächelte. Jetzt muss ich nur noch meinen Prinzen vor Mitternacht finden! Langsam ging Katie die Treppe hinunter und stellte sich vor, dass dieser Ball nur für sie sei. Als kleines Kind hatte sie immer davon geträumt eine Prinzessin zu sein und ihren Prinzen auf einem Ball kennen zu lernen. Ihre Blicke hatten sich zum ersten Mal getroffen, als sie die Treppe herunter schwebte. Was waren es für schöne Kinderträume gewesen! Nur jetzt war es kein Traum, sondern Wirklichkeit. Ihren Prinzen hatte sie bereits gefunden und erwartet auf sie im Ballsaal. Vor der großen Tür, die in den Ballsaal führte, standen zwei Kellner, die sie bewundernd ansahen. Katie wurde leicht rot um die Nase, denn sie war es einfach nicht gewohnt. „Sie sehen bezaubernd aus, Miss!“, meinte einer der beiden und Katie lächelte ihn an. „Danke!“, hauchte sie hervor und atmete dann einmal tief ein und aus bevor die beiden Kellner die Tür öffneten und sie in den Ballsaal trat.

Sofort wandten sich alle Gäste ihr zu. Katie war der letzte Gast, der den Saal betrat und eigentlich war es unhöflich und jeder wollte sehen, wer diese Frechheit hatte zu spät zu kommen. Doch blickte niemand Katie abwertend an, sondern eher mit Neugier und Bewunderung. Katie versteifte sich leicht. Das war eindeutig nicht ihre Welt! Colin und Oliver schienen es zu merken und beide kamen auf sie zu. „Du siehst einfach wunderbar aus, Katie!“, strahlte Colin sie an und ließ Katie sich einmal um ihre eigene Achse drehen. Scheu lächelte Katie zu Colin, der leise lachte. „Du bist ein wunderschöner Schmetterling, dem man es gerne verzeiht, dass er so lange auf sich hat warten lassen.“, meinte er und Katie blickte ihn entschuldigend an. „Hast du was anders erwartet, Vater?“, fragte Oliver ihn und küsste Katie auf die Stirn. „Katie sieht einfach immer wunderschön aus, aber heute Abend übertrifft sie sich wirklich noch selbst!“, machte er ihr ein Kompliment und Katie errötete wieder einmal. Oliver bot ihr seinen Arm an und gemeinsam gingen die drei zurück zur Familie. Ian lächelte Katie an und zeigte ihr mit einem lächelnden Nicken, dass er ihr Kleid einfach wunderschön fand. Serena und Sarah hingegen sahen sie tadelnd an. War ja klar gewesen, dass die beiden wieder einmal nicht von ihr begeistert waren. Doch Katie wollte sich den Abend nicht von den beiden verderben lassen. „Guten Abend, Misses Wood, Miss Richmond!“, begrüßte Katie die beiden höflich und musste wohl oder übel auch höflich von den beiden Frauen begrüßt werden. Lange blieben sie alle jedoch nicht im Ballsaal. Gegen acht Uhr wurden alle aufgefordert ins riesen große Speisezimmer zu gehen, wo jeder seinen festen Platz hatte.

„Ich hoffe sehr für dich, dass du die Tischordnung noch einmal überarbeitet hast!“, hörte Katie Colin seiner Frau zuflüstern und sah dann fragend zu Oliver auf. „Meine Mutter hatte dich soweit es ging von uns allen weggesetzt. Am liebsten hätte sie es auch mit mir gemacht, da ich aber ein Familienmitglied bin erlaubt es die Etikette nicht. Aber keine Angst. Dad hat sich die Sitzordnung angesehen und ihr befohlen, dich zu uns zu setzten.“, erklärte Oliver sofort und führte Katie am Tisch entlang. Am Kopfende nahmen Colin und Serena Platz. Neben Serena saßen Ian und Sarah. Neben Colin fanden Katie und Oliver ihre Plätze. Auf der anderen Seite von Katie saß ein älterer Zauberer, der sich als Earl Eaglewood vorstellte. „Er ist der höchste Richter im Ministerium und ein sehr spezieller Zauberer!“, flüsterte Oliver ihr zu. Doch Katie fand das überhaupt nicht. Nach nur zwanzig Minuten lachte sie mit dem Richter über alles und Oliver schüttelte mal wieder über sich selbst den Kopf. Katie kam mit jedem aus. Selbst die grimmigsten Personen verfielen ihrem Charme.

„Sie sind eine bezaubernde junge Frau, Miss Bell!“, meinte Earl Eaglewood als die Hauptspeise serviert wurde. „Danke, aber das Kompliment muss ich zurück geben. Sie wissen so viel und haben eine besondere Gabe die nüchternsten Dinge lustig zu erzählen, Mister Eaglewood. Aber nennen Sie mich bitte Katie.“ „Aber natürlich, Katie. Dafür nennen Sie mich aber Callum!“ Oliver verschluckte sich fast an seinem Bissen, als er dies mitbekam und sah seinen Vater an. Dieser lachte nur. „Katie wickelt wirklich jeden um den Finger!“, murmelte Oliver und Colin nickte. „Deswegen wäre es auch schade gewesen, wenn sie nicht bei uns sitzen würde.“ Oliver sandte einen finsteren Blick in Richtung seiner Mutter. Doch Colin legte ihm die Hand auf den Arm. „Oliver, nicht! Es bringt überhaupt nichts, wenn du dich jetzt wieder mit deiner Mutter anlegst.“, ermahnte er seinen Sohn und Oliver ergab sich seinem Schicksal.

Nach dem Essen ging die Ballgesellschaft wieder zurück in den Ballsaal, wo bereits eine kleine Band spielte. Die Tanzfläche wurde jedoch noch nicht benutzt, da die Gastgeber sie noch nicht eröffnet hatten. Doch gab es dieses Jahr eine Ankündigung noch zu machen. Serena wies die Band an das Spielen einzustellen und verschaffte sich dann die Aufmerksamkeit der Gäste. „Meine Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass sie unserer Einladung zum jährlichen Weihnachtsball nachgekommen sind. Ich wünsche uns allen einen wunderschönen Abend. Aber zuerst möchte ich noch etwas bekannt geben.“, sprach sie. Oliver und Katie hatten sich etwas aus der Menge gelöst und Oliver hielt Katie vor sich im Arm und hatte seinen Kopf auf ihren gelegt. Er selbst war gespannt, was seine Mutter nun mitteilen wollte. „Mit Freuden kann ich ihnen nun mitteilen, dass mein Sohn sich heute verlobt hat und wir nächstes Jahr im September Hochzeit feiern können.“ Sofort applaudierten die Gäste, doch Oliver versteifte sich.

Sollte seine Mutter wirklich ihre Drohung wahr gemacht haben und ihn ohne seine Zustimmung verlobt haben? Er wusste, dass er sich nicht wehren konnte, wenn bereits alles beschlossen war und seine Mutter hatte ihn vorhin so fies angegrinst. Sollte das vielleicht ihr Plan sein, um ihn von Katie weg zu bekommen? Doch seine Angst war unbegründet, denn Ian trat mit Sarah auf seine Mutter zu. „Ich freue ich wirklich, dass ich bald Lady Sarah Richmond meine Tochter nennen kann!“, strahlte nun Serena und küsste Sarah auf beide Wangen. Oliver seufzte erleichtert auf und Katie sah ihn fragend an. „Nichts!“, meinte er nur, denn Katie musste nun wirklich nichts von seinen Ängsten wissen.

Auch Colin beglückwünschte nun das frischverlobte Paar und sah sich nach Oliver um. Als er ihn erblickte lächelte er und Oliver kam mit Katie aus ihrer Ecke. Er selbst beglückwünschte nun seinen Bruder. Ian lächelte ihn an und flüstert ihm ins Ohr. „Ich rate dir nur eins. Lass dir selbst nicht mehr allzu viel Zeit, sonst schnappt dir jemand Katie vor der Nase weg.“ Oliver lächelte leicht, doch dann kam auch schon Sarah auf ihn zu. Die beiden konnten sich nicht wirklich leiden, doch für die Öffentlichkeit spielte Sarah die strahlende zukünftige Schwägerin, die ihren Schwager über aller mochte. Oliver hätte sich am liebsten übergeben, als er ihr Lächeln sah. Katie ignorierte sie gekonnt, doch Ian nahm sie ganz fest in den Arm. Auch ihr gab er einen geflüsterten Rat. „Pass mir gut auf meinen kleinen Bruder auf! Und nutze deine Stärke!“ Katie verstand es nicht, doch würde sie es schon bald erkennen…
 

Nach den Glückwünschen eröffneten die Woods die Tanzfläche. Colin hatte die glorreiche Idee gehabt, dass alle drei Paare die Tanzfläche eröffnen sollten und so schwebte Katie mit Oliver über das Parkett und scherzte mit ihm über die unbeholfenen Schritte einiger Tanzpaare. Nach einem langsamen Lied, bei dem Katie sich an Oliver gekuschelt hatte, kam Colin auf sie zu und entführte seinen Sonnenschein zu einem schnellen Tanz. Danach bekam Oliver sie erst einmal nicht mehr zurück in seine Arme, da auch Ian mit Katie tanzte und sie dann von einem Mann zum nächsten weitergereicht wurde. Selbst Earl Eaglewood, der sonst immer nur am Rand stand und zuguckte, schwang mit Katie das Tanzbein. „Sie tanzen einfach bezaubernd, Katie!“, schwärmte er von ihr und Katie lachte auf. „Das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben, Callum. Sie scheinen aus der Übung zu sein!“, bemerkte Katie und die Paare um sie herum zogen scharf die Luft ein. So sprach sonst niemand zum Earl, doch dieser schien über Katies Ehrlichkeit amüsiert zu sein. „Ich hatte ja auch niemanden, der mit mir üben konnte. Meine Frau ist vor fünfzehn Jahren gestorben und die Frauen auf diesen Bällen haben doch alle nur eins im Kopf – Geld, Ansehen und Mode. Das ermüdet einen doch sehr.“, gab er offen zu und Katie lachte mit ihm. „Tcha, da haben sie bei mir ja wirklich Glück gehabt, denn ich mach mir aus den Sachen überhaupt nichts. Für mich zählt eher Ehrgeiz und das was ich erreicht habe. Außerdem sollte man Menschen nicht nach ihrer Abstammung einordnen, sondern nach ihren Taten und Leistungen. Ich kenne so viele Zauberer, die in der Welt kein Ansehen genießen und die wunderbarsten Sachen machen. Zum Beispiel George Weasley. Er wird schief angesehen, weil er ein Weasley ist, aber hat ihn irgendwer dafür ausgezeichnet oder ihm Anerkennung gezeigt, dass er in der Zeit von Du-weißt-schon-wer die Menschen mit seinen Erfindungen zum Lachen gebracht hat? Oder das er nicht aufgegeben hat, als sein Zwillingsbruder ermordet wurde?“, Katie redete fast ohne Punkt und Komma und Earl Eaglewood hörte ihr aufmerksam zu. „Sie sind ein gescheites Mädchen, Katie. Für Sie zählen die wirklichen Dinge und nicht der Schein. Das mag ich sehr. Was halten Sie davon, wenn sie mich einmal besuchen kommen oder noch besser, einmal mit mir eine Verhandlung führen. Ich glaube, sie wären eine ausgezeichnete Richterin!“ Katie lachte auf. „Danke für ihr Vertrauen, aber ich habe bereits einen Job, den ich über alles liebe.“ „Machen Sie mir aber bitte die Freude und kommen Sie einmal mit ins Gericht!“, bettelte der alte Mann nun schon fast und Katie gab sich geschlagen. „Ok, ich machen Ihnen gerne die Freude!“, meinte Katie und sofort erstrahlte das Gesicht des Mannes. „Wie wäre es mit dem 5. Januar? Da hab ich eine sehr interessante Verhandlung und ihre Meinung dazu würde mich brennend interessieren.“ Noch während des Tanzes vereinbarten Katie und der Earl alles und Katie lachte noch immer, als sie wieder in Olivers Armen landete.

„Was ist denn so lustig?“, fragte er sie, nachdem er sie kurz geküsst hatte. „Kannst du dich mir als Richterin vorstellen? Mister Eaglewood kam auf die Idee, dass ich eine ausgezeichnete Richterin geben würde.“, erklärte Katie und Oliver lächelte sie an. „Du würdest dort bestimmt auch die Beste sein.“, meinte Oliver und Katie sah ihn geschockt an. „Oliver? Wir reden hier über mich und Verhandlungen!“ „Ich weiß, aber dein Ehrgeiz würde sich zur besten Richterin machen und gleichzeitig könntest du noch immer der Wirbelwind bleiben.“, meinte Olive rund Katie schüttelte nur den Kopf und lehnte ihn an seine Brust. „Am 5. werde ich Callum zu einer Verhandlung begleiten.“ „Reden wir hier über Earl Callum Eaglewood? Den griesgrämigsten aller Zauberer?“, fragte Oliver nach und Katie schlug ihn leicht gegen die Schulter. „Rede nicht so über ihn. Er ist wirklich nett und lässt sich nicht von all diesem Schein hier blenden!“ Oliver lachte auf und die anderen Tanzpaare sahen ihn verwirrt an. „Katie, du bist schon eine Wucht. Du nimmst es mit meiner Mutter auf. Lässt dich von Sarah nicht runtermachen und wickelst den wohl übellaunigsten Zauber um den Finger. Dich muss man einfach lieben!“, meinte er und küsste sie. Katie schüttelte nur den Kopf über ihn und genoss es wieder in seinen Armen über die Tanzfläche zu gleiten. Sie war einfach so glücklich, dass sie noch nicht einmal merkte wie spät es wurde bevor sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und mit Oliver nach oben verschwand.
 

Am nächsten Morgen weckte sie ein lauter Schrei. Sofort liefen Katie und Olive nach unten und auch Ian und Sarah kamen in ihren Schlafsachen in den Speisesaal, wo Serena mit der Zeitung in der Hand saß. „Was für eine Unverschämtheit!“, meckerte sie, während Colin ruhig neben ihr saß und sein Frühstück genoss. Serena wetterte neben ihn weiter und nach einiger Zeit, in der Colin seine Söhne und ihre Frauen entdeckt hatte, fragte er: „Möchtest du uns nicht mitteilen, was es so Unerhörtes gibt, Serena?“ Serena sah finster von dem Tagespropheten auf und funkelte Katie an. „Was so unerhört ist? Die da!“, meinte sie und deutete mit der Hand auf Katie, die total erstaunt war. „In dem Artikel über unseren Ball stehen genau drei Sätze über die Verlobung unseres Sohnes und eine ganze Spalt über diese Hure!“ „SERENA!“, donnerte Colin sofort los. „Entschuldige dich SOFORT bei Katie!“ „Ich mich bei der entschuldigen? Sie sollte sich bei uns allen entschuldigen, besonders bei Sarah. Das war gestern ihr Abend und diese Schade von Freundin, die dein Sohn angeschleppt hat, hat sich in den Mittelpunkt gedrängt.“ „Katie, hat sich gar nicht in den Mittelpunkt gedrängt!“, meinte Oliver und seine Mutter schnaufte auf. „Dass du dich auf ihre Seite schlägst, ist sowas von klar. Von dir hab ich auch nichts anderes erwartet, denn Familienehre kennst du nicht. Das war gestern der Abend von deinem Bruder und Sarah.“, keifte Serena ihn sofort an. „Mutter, jetzt hör auf. Katie war einfach sie selbst und hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt. Außerdem ist sie nicht so!“, widersprach nun auch Ian seiner Mutter, die ihn mit offenen Mund anstarrte. „Ian?“, hauchte sie nur und Ian ging auf seine Mutter zu. „Hör endlich auf in Oliver nur Schlechtes zu sehen. Sei lieber stolz auf das, was er geschafft hat. Er ist der jüngste Hüter in der Nationalmannschaft! Er hat super UTZ´s geschafft und sich nach Hogwarts alleine durchgekämpft. Und was Katie angeht, scheinst du blind zu sein. Sie ist einfach wunderbar und bezaubert jeden. Hast du gestern Abend Earl Eaglewood gesehen? Dass er so viel gelacht hat, war Katies Verdienst!“, sprach er Klartext, doch seine Mutter stand ohne ein Wort der Entschuldigung auf und legte die Zeitung auf den Tisch und wand sich der Tür zu. Kurz bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich zu Oliver um. „Ich wünschte, ich hätte dich nie geboren!“, fauchte sie ihn an und Katie zuckte zusammen. Oliver hob nur das Kinn und meinte: „Das hattest du nicht allein zu entscheiden!“ Und schon war Serena verschwunden und Sarah lief ihrer zukünftigen Schwiegermutter hinterher.

Ian setzte sich neben seinen Vater und auch Oliver ging zum Frühstücktisch. Ihm lagen die Worte seiner Mutter noch schwer im Magen, aber eigentlich sollte er sich daran gewöhnt haben. Er nahm sich die Zeitung und blätterte hindurch bis er auf den Artikel des Aufstandes stieß.
 

Wood-Verlobung, doch eigentlicher Star war die neue Flamme von Hüter-Star Oliver Wood
 

Gestern fand der alljährliche Weihnachtsball auf Wood Manor statt. Die Elite der oberen Zauberschaft fand sich bei gekühlten Sekt und Appetithäpchen, der Extraklasse, zum Tanz ein. Neben kulinarischen Genüssen, wie Wachteln ins Safransauce oder Coq au vin, bezauberten vor allem die Damen den Abend. Die Gastgeberin Serena Wood glänzte in einem golden Kleid von Eras Mousini. Ein Highlight auf diesem Ball war jedoch die Verlobung des ältesten Wood-Sohns. Nach vier Jahren Beziehung trauen er und Lady Sarah Richmond, die in einem mitternachtsblauen Kleid aus Zeiten von Queen Victoria die Gäste unterhielt, sich im September vor den Altar. Das frischverlobte Paar strahlten den ganzen Abend, doch war der hellste Stern an diesem Abend Miss Katharina Marie Wood, die neue Freundin von Puddlemere United Hüter Oliver Wood. In einem Traum von einem weißen Prinzessinenkleid, dass durch rote Akzente ihre Schönheit noch mehr betonte, erstrahlte sie den Saal und brachte frischen und natürlichen Wind in die leicht veralterte Gesellschaft der oberen Zehntausend. Jeder auf dem Ball war von ihr hingerissen und die Blicke der Männer nahm sie für sich ein. Selbst der sehr konservativ geltende und kalt erscheinende Earl Eaglewood schwärmte in den höchsten Tönen von der erst zwanzig-jährigen Medimagierin. ‚Sie wird es noch weit bringen in ihrem Leben‘, meinte er und schwang sogar nach fünfzehn Jahren zum ersten Mal wieder das Tanzbein. Wirklich jeden verzauberte Miss Bell und Oliver Wood muss sehr aufpassen, dass man sie ihm nicht wegschnappt! Aber vielleicht steht bald schon die zweite Verlobung ins Haus, denn das frische Paar überstrahlte gemeinsam alle.
 

Oliver lachte nur und reichte die Zeitung an Katie weiter bevor er sich ein Toast nahm. „O, der Artikel liegt Mutter sicher schwer im Magen. Das schwarze Schaf bekommt mehr Zeilen, als der perfekte Erbe.“, meinte er und Ian zog fragend eine Augenbraue hoch. „Der Artikel ist eine Lobesrede an Katie und ich kann mich glücklich schätzen, dass sie mit mir zusammen ist. Ich sollte nur aufpassen, weil man sie mir sonst vor der Nase wegschnappen würde. Am liebsten sähe man eine Verlobung. Und du wirst nur kurz mit Sarah erwähnt, dass ihr oder besser gesagt eure Verlobung das Highlight auf dem Ball wart.“, erklärte Oliver und Ian schüttelte nur den Kopf. „Was interessiert es Mum auch immer, was in der Zeitung steht?“ „Das ist ganz einfach, Ian. Deine Mutter liebt das Ansehen und will, dass der Name Wood mit Ehrfurcht ausgesprochen wird.“, meinte Colin und blickte dann zu Katie. „Du hast aber gestern wirklich jeden verzaubert, Katie!“, meinte er und Katie sah von der Zeitung auf. „Wenn ihr das sagt. Aber heute sollte mich wirklich niemand sehen!“, scherzte sie und Oliver hustete in seinen Kaffee. „Willst du dich etwa in diesem Nichts, was du trägst auf die Straßen von Dorchester wagen?“, fragte er und Katie lachte auf. „Nein danke, das will ich den Leuten ersparen.“ „Ersparen? Wohl eher vorenthalten!“, meinte Ian und grinste Oliver an, der ihn finster ansah. „Behalt deine Augen bei dir, Ian!“ „Sonst was, Olilein?“, fragte der große Bruder neckend und stand auf. Schnell gab er Katie einen Kuss auf die Wange und war dann auf der Flucht vor seinem kleinen Bruder. „Ich hab dich gewarnt, Ian. Du hast eine Verlobte, als halt dich von meiner Katie fern!“, rief Oliver ihm hinterher und jagte seinem Bruder hinterher. Dass beide nur ihre Schlafhose anhatte, war ihnen egal.

„Noch Kaffee, Katie?“, fragte Colin und Katie löste sich aus ihrer Starre. „Hatte ich gerade eine Halluzination?“, fragte sie nach. „Also, wenn du gerade zwei verrückt gewordene Woods in Schlafhosen gesehen hast, nein. Das ist wirklich passiert!“, meinte Colin und forderte sie auf, neben ihn zu rutschen. „Die beiden werden sich noch erkälten!“, meinte Katie und wollte gerade aufstehen und den beiden nach, als Colin sie am Arm faste und zurückhielt. „Die beiden halten das schon aus. Früher gab es nicht einen Tag, wo die beiden sich nicht wegen Kleinigkeiten stritten. Oft endeten ihre Verfolgungen draußen im Stall oder auf den Feldern und ihnen war es egal, ob sie im Schlafanzug, in Badehosen oder normaler Kleidunge draußen waren.“, erklärte er und seufzte leicht auf. „Ach, wie ich das vermisst habe!“ Katie schüttelte den Kopf. „Und hinterher saßen sie dick eingepackt auf dem Sofa und schlürften eine Tasse Kakao nach der anderen?“, fragte sie und Colin lachte. „Ja, aber erst einmal musste sich Oliver eine Schimpftirade von Serena anhören, weil er seinen Bruder in die Kälte hinaus gejagt hatte. Ian hat zwar Oliver immer verteidigt, doch Serena war noch nie gut auf Oliver zu sprechen gewesen, also hat er immer Ärger gekriegt. Mir tut es nur Leid, dass ich früher mir nicht so viel Zeit für meine Söhne genommen habe und somit Oliver zur Seite stehen konnte.“, erzählte Colin und sah traurig aus dem Fenster. „Darf ich fragen, warum Serena Oliver immer so abwertend behandelt?“, fragte Katie und Colin lächelte gequält. „Natürlich darfst du das. Aber ich möchte es nicht hier erzählen. Was hälst du davon, wenn du dich anziehst und dann in mein Arbeitszimmer kommst. Dort sind wir ungestört und du frierst nicht.“, meinte Colin und Katie sah die Gänsehaut auf ihren Armen. Schnell lief sie nach oben und zog sich warm an und war im nächsten Moment schon bei Colin im Arbeitszimmer.

„Schließ bitte die Tür, Katie!“, meinte Colin, der gerade ein Feuer im Kamin entzündete. Dann nahmen beide auf den breiten Sessel davor Platz. Katie zog ihre Beine an und Colin sah in die Flammen, als er begann zu Erzählen.

„Es begann eigentlich alles vor knapp dreißig Jahren. Ich war dreißig und noch immer unverheiratet. An Ehe und Niederlassen dachte ich noch nicht einmal und meiner Mutter ging das gegen den Strich. Ich war der einzige Erbe und die Brauerei sollte noch viele Jahre im Familienbesitz bleiben, also mussten eine potenzielle Schwiegertochter und Enkelsohn her. Dabei musste natürlich darauf geachtet werden, dass die Schwiegertochter den richtigen Standard hatte – aus gutem Haus, Reinblütig, wohl erzogen, schön und so weiter.“ Colin verdrehte die Augen bei der Auflistung. „Die Wahl meiner Mutter fiel auf Serena und kaum drei Wochen nach meinem Geburtstag stellte sie mir als meine Verlobte vor. Es war schon alles geplant und arrangiert worden. Wir sollten im nächsten Monat heiraten. Ein Aufhalten dieser Hochzeit war nicht mehr möglich, da alles schon arrangiert worden war. Dabei geht es nicht nur um den Ort und die Art der Hochzeitsfeier, sondern auch um Mitgiften, Versprechungen und andere Vereinbarung. Mit dieser Hochzeit sollte zum Beispiel zum einen die Brauerei, die zu der Zeit nicht gut lief, erhalten werden und Serenas Familie aus der Schande gezogen werden.“ „Aber das ist nicht fair. Was konntest du denn dafür?“, warf Katie ein und Colin lachte leise auf. „So ist das halt in den reinblütigen Familien, Katie. Da sind die meisten Ehen nicht aus Liebe geschlossen worden, sondern wegen Profitten und Ansehen. Auf jeden Fall heiratete ich die erst zwanzig-Jährige einen Monat später und Serena schien sehr begeister zu sein. Sie konnte Feste organisieren und wurde auf Partys eingeladen, von denen sie vorher nur geträumt hatte. Es war eigentlich gar nicht so schlecht. Wir respektierten uns und hatten uns damit abgefunden, dass wir Mann und Frau waren.“ In Colins Augen trat ein sehsüchtiger Ausdruck. Er schien diese Zeit, wo er sich mit seiner Frau gut verstanden hatte zu vermissen.

„Ein halbes Jahr nach der Hochzeit stellte Serena fest, dass sie schwanger war. Sie war stolz und ich selbst freute mich auch auf das kleine Wesen. Doch fingen die Probleme eigentlich an. Serena war vorher sehr bescheiden gewesen, doch mit der Schwangerschaft veränderte sie sich. Sie prahlte überall herum, dass sie den Wood-Erben in sich trug und suchte nur die teuersten Sachen für das Kind aus. Von dem Geld, dass sie für diese überteuerten Babysachen ausgab, hätte mindestens sechs Familien ein ganzes Jahr von Leben können. Ich ermahnte sie immer wieder, dass sie nicht so prahlen und das Geld zum Fenster hinausschmeißen sollte. Doch sie tat es weiterhin und unser Verhältnis verschlechterte sich jeden Tag mehr. Als Ian dann geboren wurde, wurde ihr Stolz noch größer, doch teilte sie mir auch an dem Tag mit, dass sie jetzt ihre Pflicht erfüllt hatte und keine weiteren Kinder wollte.“ Katie schnaufte auf. Sie konnte sich Serena richtig gut vorstellen. Den kleinen Ian auf dem Arm im Wöchnerinnenbett und wie sie Colin mitteilte, dass jetzt Schluss mit Kindern sei. Für Katie war Serena eine von den Frauen, die nur an ihre Figur dachten. Katie blickte zu Colin, der die Luft tief einatmete.

„Ich war geschockt, denn ich hatte mich während der Schwangerschaft auf unser kleines Kind gefreut und sogar schon an weitere gedacht und dann sagt Serena mir, dass es keine weiteren geben würde. Ich nahm es aber hin, wie eigentlich alles, denn ich liebte Ian und die wenige Zeit, die ich mit ihm hatte.“ Katie konnte sich Colin mit dem kleinen Ian richtig gut vorstellen und war sich sicher, dass er der perfekte Vater war. „Es ging eigentlich alles gut bis Serena nach sechs Jahren feststellte, dass sie wieder schwanger war. Sie wollte es heimlich wegmachen lassen, doch fand ich es fast im letzten Moment noch raus. Serena war bereits auf dem Weg ins Krankenhaus und ich sauste hinter ihr her, wie ein Verrückter. Ich konnte nicht damit leben, dass sie einen Teil von mir tötete. Also überredete ich sie, das Kind zu bekommen. Serena verlangte dafür viele Sonderwünsche, die ich gerne in Kauf nahm. Besonders als ich Oliver das erste Mal sah, wurde mir klar, dass ich Serena alles gegeben hätte nur damit Oliver lebte. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie das für mich war, als ich Oliver in meinen Händen hielt. Er war so klein, weil er eine Frühgeburt war. Serena hatte sich während der Schwangerschaft nicht so geschont wie bei Ians und so kam Oliver fast anderthalb Monate zu früh. Aber er war ein Kämpfer und konnte sogar schon eine Woche später ohne Hilfe atmen.“ Katie lächelte, als sie den glücklichen Gesichtsausdruck auf Colins Gesicht sah. „Ich glaube, das war ein wunderbares Gefühl und du bist mit Sicherheit der beste Papa der Welt nach meinem!“, meinte Katie und Colin strahlte sie an. „Dein Dad war mit Sicherheit ein wunderbarer Mann!“, stimmte er ihr zu. „Ja, das war er, aber du kommst schon sehr nah an ihn heran.“ Katie lächelte Colin an, der nun leicht rot wurde durch das Kompliment.

„Nun ja, Serena hat Oliver nach der Geburt nicht sehen wollen, sondern nach Ian gefragt. Sie war total auf ihn fixiert. Die Schwestern versuchten immer wieder ihr Oliver nahe zu bringen, doch Serena weigerte sich ihn als ihren Sohn überhaupt anzusehen. Sie sagte immer wieder, dass er nicht ihr Sohn sei, sondern einzig und allein mein Sohn. Selbst als beide aus dem Krankenhaus kamen, kam sie nie in die Nähe von Oliver. Sie ließ ihn einfach schreien, wenn er Hunger hatte oder einfach nur in den Arm genommen werden wollte. Flinley kümmerte sich währenddessen um ihn. Er gab ihm die Flasche oder wickelte ihn. Doch viel Zeit hatte unser Hauself nicht, denn Serena scheuchte ihn durchs ganze Schloss. Einen Abend kam ich nach Hause und fand Oliver weinend vor. Er hatte Hunger, seine Windel war überfüllt und er sehnte sich nach Nähe. Erst da fiel mir auf, dass er total vernachlässigt wurde und diskutierte mit Serena. Sie weigerte sich ihn großzuziehen und so organisierte ich ein Kindermädchen. Es lief eigentlich ganz gut, doch Serena machte es den Kindermädchen schwer und so wechselten sie sehr häufig. Jedes Mal, wenn wieder ein Kindermädchen das Handtuch warf, litt ich mit Oliver. Er musste sich ziemlich allein gelassen fühlen, denn ich musste fast den ganzen Tag in der Brauerei arbeiten und hatte keine Zeit für ihn. Er sehnte aber immer die Wochenenden herbei, weil ich mir dort die Zeit nahm und mich nur auf ihn konzentrierte. Oft ließ ich Partys sausen, damit ich mit meinen Söhne zusammen sein konnte. Ich brachte ihnen Fliegen bei und warf mit Oliver sehr häufig den Quaffel. Schon früh wollte er lieber die Ringe verteidigen, als selbst Tore zu machen.“ Colin lachte, als er sich an die Zeit erinnerte und nun sah, was aus seinem Sohn geworden war.

„Ich glaube, die schönste Zeit für Oliver fing erst in Hogwarts an. Serena machte ihm das Leben hier zu Hause einfach zur Hölle und ich war einfach zu wenig zu Hause, als dass ich ihn vor ihr beschützen konnte. Ich habe wirklich versuchte, das Verhältnis zwischen den beiden zu bessern, aber Serena weigert sich Oliver als ihren Sohn anzusehen.“, beendete Colin seine Erzählung und Katie wollte sich gar nicht vorstellen, was für eine Kindheit Oliver gehabt hatte. Sie musste sehr kalt und einsam gewesen sein und wurde nur ab und zu durch Sonnenstunden mit dem Vater erhellt.

Genau in dem Moment stürzten Ian und Oliver lachend in das Arbeitszimmer und blieben erstarrt stehen, als sie sahen, dass Katie die Tränen über die Wange liefen.
 

*~*

Katies Kleid:

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=15996208
 

Sarahs Kleid:

http://www.polyvore.com/cgi/set?id=15996601



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Temari-nee-chan
2010-03-07T14:35:43+00:00 07.03.2010 15:35
Alte dumme arschkuh schachtel. So das war mein Wort zum Sonntag.

Aber Papa Wood ist ja da und richtet das schon.

Ich mags einfach wie du Katie darstellst. sie is super.

weiter so die sonne scheint und es is schön;)
Von:  maja25
2010-03-06T21:01:01+00:00 06.03.2010 22:01
aaaaaaaah wie ich die doofe kuh hasse!
boooah die soll mir mal zwischen die finger kommen, die mache ich fertig!
wie kann man sein kind so leiden lassen?
boooah, die alte schachtel geht garnicht!
aber mein colin ist super=D was würde oliver nur ohne seinen dad machen?
und der zeitungsartikel=D herrlich, ich meine wenn katie menschen dazu bringt sich zu öffnen, spaß zu haben usw. man da ist sie halt die perfektegastgeberin! und der star des abends, und die verlobung, armer IAN, liebt er sie eig wirklich?
ich bezweifel es=D
aber das geilste war noch die verfolgungsjagd=D
ohh man=D
aber katies und colins gespräch ist echt hart...so ne kindheit wünsche ich echt keinem!
so mach schön weiter so sunny=D
und mach dass die sonne scheint=D


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