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Verrücktes Leben

Im Reich der Flüche
von

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8

Im Dorf angekommen gingen Lynn und Nicky zu Nicky und Jule heim. Sky und Zoe verwandelten sich und flogen zu den Feldern. Nain hatte Kail öfter in dieser Nacht gehört. Sie konnte bei Vollmond nie wirklich schlafen und beobachtete so auch die Straße. Sie hatte Zoe und Sky gesehen. Daraufhin machte sie sich auf den Weg in den Wald um nach dem Wolf und Lucius zu suchen. Auf Kail wollte sie wieder aufpassen und mit Lucius wollte sie reden, ob er wüsste, was mit Sky los wäre.

Zoe und Sky kamen an den Feldern an und Sky biss sofort eines der Schafe. Zoe setzte sich auf einen Zaunpfahl und beobachtete ihn. Das tote Tier musste er liegen lassen.

„Das wird die Bauern aber nicht erfreuen“, lachte Zoe. Sky warf ihr einen Blick zu und biss insgesamt noch drei weitere Schafe.

„Vier Leichen …“, meinte Zoe leise, denn die Tiere überlebten nicht mit einem Teil, sondern mussten ihr Leben völlig lassen. Sky ging als Junge zu ihr:

„Ist was?“ Er wischte sich den Mund ab und gab ihr einen Kuss. Seine Augen hatte wieder die normale Farbe angenommen.

„Was war mit dir?“, fragte Zoe besorgt.

„Alles wieder in Ordnung“, sagte Sky und setzte sich als Fledermaus zu ihr.

„Wieder?“ Zoe lehnte sich an ihn: „Hattest du Blutdurst?“

Er nickte. Doch er konnte sich keine Vorwürfe machen, denn er hatte die Menschen nicht angerührt.
 

Nain war immer noch auf der Suche nach Kail. Das kann doch nicht so schwer sein, dachte sie. Sonst war er doch immer unterwegs. Dann hörte sie es rascheln. Nain wandte sich um und aus dem Gebüsch trat Don. Allerdings als Grizzly.

„Erschreck mich nicht so!“, fauchte sie ihn sauer an.

„’tschuldigung …“ Er verwandelte sich zurück in einen Jungen:

„Suchst du was?“ Nain nickte:

„Ja, Kail. Weißt du, wo er rum streunt?“ Don zuckte mit den Schultern:

„Soll ich dir helfen?“ Nain nickte dankend und die beiden machten sich auf die Suche. Doch Kail war nicht aufzufinden. Er war verschwunden, hatte sich regelrecht in Luft aufgelöst.

„Das kann doch nicht sein“, meinte Nain zu Don. Auch Jason kam nun zu den beiden und half suchen. Doch nichts. Kail war nicht aufzufinden.
 

Die Vampire machten sich auf den Heimweg. Zoe und Sky flogen wieder in den Wald. Dort war es unheimlich still. Lucius war noch nicht da und so setzten sie sich wie immer unter die Treppe. Dort schloss Sky die Augen und plötzlich küsste Zoe seinen Hals.

„Was machst du?“, fragte er, doch Zoe schwieg. Er öffnete die Augen und merkte dann, dass sie ihn umarmte und über den Rücken streichelte. Er schloss die Augen wieder. Dann schaute sie ihn an:

„Gefällt dir das?“ Er nickte leicht. Sky kannte solche Gefühle nicht und war überrascht, wie angenehm es war.
 

Im Dorf machten die Mädchen sich Sorgen um Zoe.

„Was ist, wenn einer von uns gebissen wird?“, fragte Lynn.

„Oder es einer der Kinder in der Schule erfährt“, sagte Nicky.

„Wir dürfen es niemandem verraten“, erklärte Lynn und Nicky war derselben Meinung.

„Es bleibt unter uns drei.“ Denn Jule wusste es ja auch, doch sie würde es niemandem sagen. Sie schrieb Nicky eine SMS:

Glaubst du, Nain weiß es auch? Von ihr hört man ja auch nicht mehr viel. Nicky antwortete nach Absprache mit Lynn:

Bei Vollmond kann sie nicht schlafen, aber im Wald war sie ja nicht. Vielleicht ist sie noch gegangen. Jule schaute auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht.

Soll ich noch gehen?, fragte die sich und schrieb dann:

Es kann doch gut sein, dass Nain noch gegangen ist. Ich will mir das genauer angucken, was kann schon groß passieren?

Nicky sah Lynn an und las ihr vor.

„Spinnt sie?“, meinte die nur, doch Nicky wollte sich den Wald auch genauer anschauen.

„Ich geh mit, wenn Jule geht.“

„Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht!“, sagte Lynn nur, „Ich bleib hier. Noch mal geh ich nicht in den Wald.“

„Und was ist mit heute Mittag? Würdest du dann mitkommen?“

Lynn zuckte mit den Schultern:

„Ok … bei Tag geh ich.“ Das schrieb Nicky Jule zurück und dann legten die drei sich schlafen.
 

„KAIL!“ Don, Jason und Nain waren immer noch auf der Suche nach dem Wolf. Doch weiterhin war keine Spur. Dann verwandelte sich Nain in einen Jagdhund und schnupperte.

„Sollen wir zum See?“, fragte Don. Nain schaute ihn fragend an.

„Stimmt“, warf Jason ein, „Das ist ein guter Ausgangspunkt.“

Damit war das Mädchen dann einverstanden und die drei gingen zum Sternensee. Jetzt verwandelte sich auch Don und fing an nach Kails Fährte zu suchen. Doch wieder nichts.

„Das gibt’s nicht!“

„Irgendwo muss er doch sein …“ Nain machte sich Sorgen. Jason legte seinen Arm um ihre Schultern, als sie sich als Mensch auf den Stein setzte:

„Wir finden ihn. Spätestens wenn der Mond verschwunden ist, denn du weißt ja, dass er dann anfängt zu schreien.“

Nain nickte:

„Ich kann mir vorstellen, dass es Schmerzen bereitet.“ Don stapfte immer noch als Bär durchs Gras und versuchte ihn aufzuspüren.

„Gib es auf, mein Freund“, meinte Jason, „Du findest ihn nicht.“

Doch dann- ein Schrei folgt dem Geheule eines Wolfes. Alle drei starrten in diese Richtung.

„Es kam aus den Bergen!“, erklärte Don und lief los. Jason verwandelte sich in einen Stier und Nain in einen Luchs. Die drei liefen dem Gekreische entgegen.
 

Sky legte seine Arme auf Zoes Schultern und zog sie zu sich. Dann küssten die beiden sich. Zoe hatte mit dem Vampir Dasein keine Probleme mehr. Sie hatte das Gefühl sich dann wohler in seiner Gegenwart zu fühlen. Sie schmusten richtig und Sky genoss dieses Gefühl. Es war nie zuvor gekannt, denn auch bei seiner Mutter hatte er sich nie so wohl gefühlt. So geborgen. Die beiden versanken gerade in einem Kuss, als sich die Tür zum Haus öffnete. Lucius war zurück, doch niemand hörte etwas, auch der alte Vampir merkte nicht, dass die beiden unter der Treppe waren, noch nicht. Zoe küsste Sky wieder an den Hals und er legte den Kopf in den Nacken. Sky saß an der Wand und Zoe über ihm. Seine Füße hatte der Junge an der gegenüberliegenden Wand.

„Mmh …“ Zoe küsste aufwärts, was Skys Vater dann hörte. Er schlich den Flur entlang und lauschte den beiden.

Mein Sohn mit diesem Mädchen? Sie ist doch ein Mensch … Doch dann, bei diesem Gedanken, konnte er seinen Jungen verstehen. Denn Lucius selbst hatte Sky schließlich mit einer Menschenfrau bekommen. Julia schenkte ihm einen Sohn, der ein Vampir wurde. Er selbst hatte starke Gefühle zu einem Menschen entwickelt und Zoe war in dieser Nacht ja auch ein Vampir. Er ließ die beiden allein. Er gönnte es seinem Sohn, denn Sky sollte auch lernen zu lieben. Lucius wartete nur darauf, dass Sky ihn anspricht und um Rat fragte. Und er erhoffte sich schon sehnsüchtig einen Enkel, doch Sky und Zoe waren noch jung und das musste warten. Früher bekamen die Mädchen mit 13-14 schon ihr erstes Kind. Das war heute nicht mehr so, denn nun bekam man das erste Kind mit durchschnittlich über 20 Jahren.
 

„Wir kommen näher!“, rief Don, der vorne lief.

„KAIL!“, rief Nain. Jason war ihr auf den Fersen, denn ein Stier ist auch sehr schnell, vor allem auf freiem Feld.

„Was macht er in den Bergen?“, fragte Nain.

„Keine Ahnung …“, meinte Jason.

„Kann er dort eher was fangen?“, fragte der Luchs wieder, doch nun bekam sie keine Antwort. Don wurde langsamer und ihm gleich tat es Jason. Beide kamen zum Stehen und Nain war zwischen den beiden.

„Was ist denn?“, fragte sie. Don verwandelte sich zurück und ging mit verschreckten Augen weiter. Nain schaute sich um, sie konnte nichts erkennen, doch dann- Don hob ein Kind auf. Eine Leiche.

„Oh mein Gott …“, flüsterte Nain, die sich auch verwandelte. Jason kam ebenfalls als Mensch zu den beiden. Nain bekam Tränen in die Augen:

„Nein …“ Don legte das Kind weiter zur Seite. Das kleine Mädchen war völlig mit Blut verschmiert und ihr fehlten Stücke an den Gliedmaßen. Auch an der Taille hatte sie tiefe Wunden und Kratzer im Gesicht und am Hals.

„Hat er sie …?“ Jason nickte betroffen und Nain vergrub das Gesicht in den Händen. Jason legte ihr den Arm um die Schultern:

„Es ist wegen des Blutes. Sein Werwolfblut ist der Grund für solche Taten. Er kann nichts dafür und es tut ihm immer leid. Wenn er Mensch ist, würde er sich am liebsten umbringen für das alles.“

„Aber wir müssen ihn finden!“, warf Don dazwischen, „Sonst wird er diese Nacht weiter morden!“ Nain nickte und die drei liefen weiter.
 

Lucius ging leise nach oben. Sky und Zoe ließen sich nicht stören. Die beiden waren völlig außerhalb ihrer Welt. Sie küssten sich innig und schmusten miteinander. Sky fing an dieses Gefühl zu mögen. Sie streichelte ihn und er nahm ihr Gesicht in die Hände. Dann gab er ihr einen Zungenkuss. Das war ein großer Schritt, denn das war für Sky, wie für Zoe, der erst Zungenkuss. Die beiden versanken richtig und dann lag sie ihm in den Armen. Beide schlossen die Augen und hätten einschlafen können, doch das war ja nicht Sinn und Zweck. Wieder küsste sie seinen Hals entlang und streichelte seinen Bauch. Sky schaute sie an, lächelte und gab ihr einen Kuss. Dann legte er seine Arme um ihre Taille und streichelte ihr über den Rücken.
 

Kail war immer noch nicht aufzufinden. Es war auch nichts mehr zu hören, kein Geheule, kein Geschrei.

„Das ist doch merkwürdig …“, flüsterte Jason und die anderen beiden nickten.

„Er muss doch irgendwo sein“, meinte Nain und die drei suchten weiter. Kail kroch währenddessen durchs Gebüsch, nicht weit entfernt und beobachtete sie. Eine Wolke drohte, den Mond zu verdecken, doch das konnte sich noch um Minuten handeln.

„KAIL!“, rief Nain, „Ich sollte doch bei ihm sein und aufpassen“, meinte sie dann zu Jason, der neben ihr ging.

Don stapfte als Bär voraus und schnupperte nach dem Wolf:

„Er war noch gar nicht bis hier!“, sagte er plötzlich und drehte sich um.

„Das heißt?“, fragte Nain.

„Wir haben ihn übersehen!“, erklärte Jason, der sich auch umdrehte. Nun verschwand der Mond und ein Schmerzensschrei war zu vernehmen. Kail richtete sich hinter einem Busch auf, fiel auf die Straße und verwandelte sich zurück.

„Kail!“ Nain lief sofort zu ihm und musterte den Jungen. Er lag schwach am Boden und schaute zu ihr auf:

„Nain …“, flüsterte er und sie streichelte ihm über den Hinterkopf.

„Was hab ich getan?“, fragte Kail leise und sah auch zu den anderen. Don und Jason, so wie Nain, ließen den Kopf hängen.

„Sagt schon! Was hab ich getan?“, fauchte Kail sie an und setzte sich.

„Ein Mädchen“, flüsterte Nain nur und umarmte ihn.

„Nein …“ In seinen Augen tummelten sich Tränen. Die Jungs nickten und hockten sich auf den Boden.

„Nein … ein Kind?“ Nain nickte, auch in ihren Augen stand schon das Wasser.

„Das darf nicht sein … ich kann doch nicht …“, stammelte Kail, doch Nain streichelte ihm über den Hinterkopf:

„Du kannst nichts dafür. Es war nicht deine Schuld.“

„Ich hab ein Kind getötet!“ Er fing an zu weinen.

„Kail … es ist alles ok. Es war nicht deine Schuld und man kann es nicht mehr ändern. Du bist verflucht und kannst dich gegen die Krankheit nicht mehr wehren“, erklärte Nain mit ruhiger Stimme und streichelte ihn weiter. Auch ihr liefen nun die Tränen übers Gesicht.

„Wir sollten zurück zum Wald“, meinte Don und alle standen auf.

„Der Mond kommt bestimmt noch einmal“, sagte Kail und schaute kurz nach oben. Die Wolke war noch mittig vor der vollen Scheibe.

„Das kann aber noch dauern“, flüsterte Nain und lehnte sich an ihn.
 

Auch Zoe gefiel die zärtliche Seite an Sky. Nun musste sie keine Angst mehr vor ihm haben. Er würde ihr wirklich nie etwas antun, das hatte sie verstanden. Die beiden konnten sich gar nicht mehr voneinander lösen. Sky hielt sie im Arm und sie lag an ihm. Dann streichelte sie ihm über die Wange.

„Ah!“ Sie öffnete die Augen und schaute ihn an. Dann erst bemerkte sie, dass Kail Sky gekratzt hatte:

„Tut es sehr weh?“ Sky schüttelte nur den Kopf und sie schloss wieder die Augen. Überall war es ruhig im Wald. Es begann bereits zu dämmern. Sky schaute durch die zugenagelten Fenster und sah, dass der Himmel langsam rot wurde. Auch Zoe merkte dies, da ihre Zähne zurückgingen.

„Willst du schon gehen?“, fragte Sky und sie schüttelte den Kopf:

„Ich bleibe noch.“ Sie küssten sich wieder.

„ZOE!“, rief Nain, „Kommst du mit ins Dorf?“

Zoe schreckte auf und Sky ließ sie los:

„Geh ruhig mit. Wir sehen uns heute Abend … oder?“

Sie nickte:

„Und sonst morgen.“ Nochmals küssten sie sich und dann stand Zoe auf:

„Komme!“

Nain stand mit Kail an einem Baum und wartete.

„Schon da“, meinte Zoe und kam näher. Sie sah, dass die beiden geweint hatten.

„Oh mein Gott! Was ist denn passiert?“

„Unwichtig“, meinte Nain nur, doch Kail sagte:

„Als Wolf hab ich mich nicht unter Kontrolle und habe gemordet.“

„Was?!“ Er ließ den Kopf hängen. Nain strich ihm durchs Gesicht.

„Tut mir leid“, entschuldigte sich Zoe.

„Ist schon ok. Ein Mädchen“, erklärte Kail weiter und bekam wieder Tränen in die Augen.

„Kail … ist doch ok. Hör auf jetzt dir noch mehr Schuld zu geben“, sagte Nain und nahm sein Gesicht in die Hände. Er nickte und dann machten die Mädchen sich auf den Heimweg.



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