Remember Me
„Wo steckt er?“
Kisame wusste auf die Frage des Leaders keine Antwort. Er hatte keinen blassen Schimmer, wo Itachi war. Er war vor zwei Tagen einfach weg gewesen, niemand hatte ihn gesehen. Pain, der ihn, Konan und Deidara auf die Suche geschickt hatte, war nun verständlicherweise stinksauer, als sie ohne den Uchiha wieder kamen.
„Vielleicht ist er abgehauen.“, sagte Deidara achselzuckend. „Mich würde es nicht wundern.“
Konan schüttelte den Kopf. „Er würde nie gehen, ohne einen triftigen Grund zu haben.“
Pain gingen diese Mutmaßungen so ziemlich am Gesäß vorbei. Ein Weiterer seiner Akatsuki war weg. Die Gruppe hatte bereits Sasori verloren und vor drei Monaten waren Hidan und Kakuzu getötet worden. Der Rest der Gruppe, die nicht nach Itachi gesucht hatten, war auf Mission.
Langsam aber sicher reduzierten sich die Akatsuki auf ein Minimum.
„Sucht weiter.“, sagte Pain. „Wenn ihr ihn bis heute Abend nicht gefunden habt, werde ich richtig sauer!“
Noch mehr als jetzt konnte er wohl kaum noch werden, dachte Kisame grimmig als er sich umdrehte, um wieder zum Ausgang zu gehen. Aber seine Gedanken an eine weitere Suchaktion wurden gelöscht, als er und die anderen das Haupttor hörten. Und die Schritte, die sich ihnen näherten, würde Kisame überall erkennen.
Itachi kam um die Ecke, statt seinem gewöhnlichen trug er einen schwarzen Umhang, die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen.
„Itachi!“, grollte der Leader.
Kisame zog überrascht die Augenbrauen hoch, als Itachi sich nicht mal die Mühe machte sich zu seinem Anführer umzudrehen. Was Pain nur noch wütender zu machen schien. Ehe Kisame einmal blinzeln konnte, stellte Pain sich ihm in den Weg, sodass er gezwungen war stehen zu bleiben.
„Wo warst du?“ Pains Stimme war so bedrohlich wie ein heftiges Gewitter.
Es kam keine Antwort. Kisame näherte sich Itachi mit langsamen Schritten, die Augen genau auf dessen Bewegungen geheftet. Itachi war wie eingefroren, rührte sich wirklich nicht, nur sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie.
„Ich habe gefragt, wo du...“
Der Rest des Satzes ging in etwas unter, dass so wenig in diese Umgebung passte, wie ein Drache in einem Gemüsegarten.
Das leise Brabbeln eines Babys erfüllte den Raum.
Unendlich langsam wanderten alle Blick auf das, was Itachi an seine Brust gepresst hielt und was bis jetzt niemand bemerkt oder beachtet hatte. Ein winziges Händchen ragte aus einer Decke und zog an einer von Itachis langen Haarsträhnen.
„Heilige...Scheiße!“, fluchte Deidara.
Kisame selbst spürte, dass er die Kontrolle über seine Gesichtsmuskulatur zu verlieren drohte. Auf Deidaras Fluch hin trat Itachi einen winzigen Schritt zurück, hüllte das Baby fester in die Decke und verbarg es vor den Blicken der anderen, indem er es an seine Brust drückte.
Pains Gesicht war ungesund grau angelaufen, Konan war schneeweiß. Keiner der Akatsuki war zu blöd, um eins und eins zusammenzuzählen.
„Wo ist sie?“, zischte Pain.
„Sie ist tot.“ Itachis Stimme war absolut tonlos.
Das Baby zappelte in Itachis Armen und für einen winzigen Augenblick drehte es den Kopf in Kisames Richtung. Grüne Augen steiften seinen Blick. Augen, die ihm mehr als nur bekannt vorkamen.
Pain fing an zu zittern vor Wut. „Du hast sie damals nicht getötet. Was hast du mit ihr gemacht?“
„Ich habe sie zurück nach Konoha gebracht.“
„Du hast meinen Befehl eiskalt missachtet!“
„Sie war totkrank. Das Genjutsu mit dem ich sie belegt habe, hat bis zu dem Moment gewirkt, wo ich es aufgelöst habe. Sie hat niemanden etwas über uns erzählt.“
„Du hast Akatsuki verraten! Wegen dieser Frau!“, schrie Pain. „Sag mir sofort, wo sie ist, Itachi Uchiha!“
„Sie ist gestern an ihrer Krankheit gestorben.“ Kisame hörte eine winzige Spur Verbitterung, die wahrscheinlich nur er hören konnte. „Du musst dir keine Sorgen mehr darüber machen, dass sie etwas ausplaudert. Sie ist tot.“
Konan gab ein winziges Stöhnen von sich und schloss die Augen. Deidara sah immer noch mit riesigen Augen auf die Situation.
Pain ging auf Itachi zu, der diesmal keinen Schritt zurückwich. „Du wagst es wieder nach hier zu kommen? Nachdem du Akatsuki verraten, uns belogen hast? Erwartest du wirklich, dass du ohne Strafe davonkommst?“ Er streckte die Finger nach Itachi aus. „Gib mir das Kind!“
Itachi verkrampfte sich merklich.
Pains Gesicht verzerrte sich. „Gib mir das Kind!“
Als Itachi immer noch nicht gehorchte, sprang Pain ihn an und versuchte nach dem Baby zu greifen. Die darauf folgende Reaktion brachte jeden aus der Bahn. Itachi stieß die Hand des Leaders weg und verpasste ihm einen Tritt, der ihn drei Meter von sich weg beförderte. Ein Zischen, dem eines wilden Tieres nicht ungleich, kam aus seinem Mund, das Kind hielt er schützend vor seiner Brust.
„Finger weg von meiner Tochter!“
Kisame starrte seinen Partner mit einer Mischung aus Entsetzten und Unglaube an, als der sich umdrehte und in Richtung seines Zimmers verschwand.
Itachi kümmerte sich nicht darum, ob jemand ihm folgte oder nicht. Mit einem lauten Knall schlug er die Tür zu seinem Zimmer zu und ging zu seinem Bett. Wie betäubt ließ er sich auf dem Bett nieder, dass Baby auf seinem Schoss.
Betäubt. Er fühlte sich absolut betäubt, seitdem Sakura in seinen Armen gestorben war.
Er hatte gesehen, wie sie die Augen geschlossen hatte, hatte den friedlichen Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen, hatte gesehen, wie ihre Hand langsam von ihrer Tochter gerutscht war. Wie Mai angefangen hatte zu wimmern, so als hätte sie gemerkt, dass ihre Mutter gestorben war. Sein Entschluss Mai mitzunehmen. Er war nur zu Akatsuki zurückgekehrt, um ein paar Sachen zu holen. Er hatte gewusst, dass er das Hauptquartier nicht verlassen auffinden würde, aber wäre es nur Deidara oder Kisame oder Konan gewesen, die er angetroffen hätte, dann wäre er so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war. Aber Pain war dummerweise da gewesen.
Itachi wusste, dass er sein und Mais Todesurteil eben unterschrieben hatte, als er sich gegen den Leader gewehrt hatte.
Mit leerem Blick sah er auf sein Kind, welches schlief und dabei an seinem Daumen nuckelte. Sie war so wunderschön, genau wie ihre Mutter. Aber was sollte er machen?
Er hatte seine Tochter bereits zum Schafott geführt.
Er wusste nicht, wie lange er da saß und nachdachte oder auch gar nichts dachte. Irgendwann ging die Tür auf. Als Itachi den Kopf hob, sah er Konan und Kisame reinkommen. Mit eiligen Schritte kamen sie auf ihn zu.
„Steh endlich auf, du Penner!“, sagte Kisame. Seltsam war, dass er flüsterte.
Konan kam zu ihm und setzte sich neben ihn aufs Bett, eine Umhängetasche in der Hand. „Da sind Nahrung und Wasser für zwei Tage drin, zwei Decken und Waffen.“
Itachi sah sie nur verständnisslos an, sein Kopf war immer noch leer. Konans Blick war allerdings so eindringlich, dass er langsam wieder klar wurde.
„Ich kenne einen geheimen Ausgang, somit musst du nicht das Haupttor nehmen.“, erklärte sie weiter. „Lauf immer weiter nach Osten, dann kommst du in ein kleines Dorf. Geh in ein Krankenhaus, verkleide dich, damit dich niemand erkennt und frag eine der Schwester, ob sie dir etwas für das Baby mitgeben kann. Bleib nicht in diesem Dorf, gehe nur an öffentliche Orte, wenn du Verpflegung brauchst.“
„Konan...“, flüsterte Itachi.
Kisame riss ihn auf die Füße, zog ihm die Kapuze wieder richtig auf den Kopf und bugsierte ihn so leise es möglich war nach draußen, wo sie alle drei einen Gang entlang gingen, der an einer Felswand endete.
„Geh, Itachi!“, sagte Konan. „Geh und lass dich bloß nicht erwischen.“
„Warum macht ihr das?“ Die Frage rutschte ihm automatisch raus.
Konan lächelte sanft, gab ihm die Tasche und sah auf die schlafende Mai. „Ihre Mutter hat mir mal das Leben gerettet. Wenigstens das bin ich Sakura schuldig.“
Kisame grinste sein typisches Haifischgrinsen. „Ich konnte Pinky gut leiden. Und jetzt verpiss dich endlich!“
Ungläubig beobachtete Itachi, wie Konan einen bestimmten Punkt an der Wand drückte und mit einem leisen Rasseln ein Tunnel geöffnet wurde.
„Geh!“ sagte Konan.
Itachi sah Konan und Kisame noch einmal ins Gesicht, sah den Ernst in ihren Blicken und nickte. Leise schlüpfte er in den Tunnel und hörte, wie sich der Eingang hinter ihm schloss. Es war stockfinster, aber das machte ihm wenig aus. Genau wie damals verließ er sich auf sein Gehör und sein Gefühl.
Gefühlte Stunden später bemerkte er, wie die Dunkelheit langsam lichter wurde, bis er mitten in einem Wald ankam. Es war Nacht. Itachi wandte sich Richtung Osten und lief los, immer weiter, ohne zu Stoppen, ohne auf das Brennen in seiner Brust zu achten.
Stunden, nachdem er das Hauptquartier verlassen hatte, fand er eine alte Höhle. Zusammen mit seiner Tochter verkroch er sich in die hinterste Ecke und lehnte sich zurück. Mai wachte auf.
Grüne Augen, ihre Augen, sahen ihm entgegen. Wieder brabbelte Mai leise und streckte die Hände nach ihm aus. Und als würde sie erkennen, dass er ihr Vater war, fing sie leise an zu lachen.
Mai fing jedoch leise an zu schluchzen, als nasse und warme Tropfen auf ihr Gesicht fielen, ihr Vater ihr Gesicht mit seiner Stirn berührte und ihre kleinen Fingerchen die Tränen auf seinem Gesicht erfassten.
Die Organisation Akatsuki löste sich innerhalb eines Jahres komplett auf. Nacheinander wurden die Mitglieder getötet oder verschwanden.
Madara Uchiha verkündete den Anfang des vierten Ninjaweltkrieges, nachdem Pain bei der Zerstörung Konohas durch Naruto Uzumaki getötet worden war. Die fünf großen Kage versammelte sich, einten die Nationen und bildeten die größte Armee, die es je in der Geschichte gegeben hatte.
Der Krieg dauerte beinahe ein halbes Jahr. Viele große Anführer kamen dabei ums Leben, darunter Tsunade und Kakashi Hatake. Madara Uchiha wurden von dem letzten lebenden Jinchuriki getötet, Naruto Uzumaki beendete den Krieg, allerdings ohne sein großes Ziel, Sasuke Uchiha wieder nach Konoha zu bringen, erreicht zu haben.
Itachi Uchiha zog seine Tochter Mai innerhalb des Krieges und den darauf folgenden vier Jahren im Verborgenen auf. Sechs Jahre nach Sakura Harunos Tod spürte Sasuke Uchiha seinen großen Bruder auf. Itachi versteckte seine Tochter vor den Augen seines letzten lebenden Verwandten und stellte sich dem Kampf.
Itachi starb während des Kampfes an den Folgen des Herzfehlers, den Sakura bei ihm diagnostiziert hatte. Sasuke tauchte nach dem Kampf unter.
Mai Uchiha barg den Leichnam ihres Vaters, verbrannte ihn, brachte seine Asche heimlich nach Konoha, begrub sie neben dem Grab ihrer Mutter Sakura, welches sich unter demselben Kirschblütenbaum befand unter dem sie auch gestorben war … und verschwand.
Remember, I will still be here
As long as you hold me, in your memory
Remember, when your dreams have ended
Time can be transcended
Just remember me
I am the one star that keeps burning, so brightly,
It is the last light, to fade into the rising sun
I'm with you
Whenever you tell, my story
Remember, I will still be here
As long as you hold me, in your memory
Remember me
I am the one voice in the cold wind, that whispers
And if you listen, you'll hear me call across the sky
As long as I still can reach out, and touch you
Then I will never die
Remember, I'll never leave you
If you will only
Remember me
Remember me...
Remember, I will still be here
As long as you hold me
In your memory
Remember, when your dreams have ended
Time can be transcended
I live forever
Remember me
Remember me
Remember... me...
und damit endet Heal my Eyes...
Leute, ich kann euch gar nicht genug dafür danken, dass ihr diese Ff gelesen habt ^^
ich liebe euch echt dafür und ich hoffe, dass euch das ende irgendwie gefällt oder logich erscheint ^^
ich selbst bin sehr zufrieden mit meiner leistung
auch wenn ich nie verstanden habe, warum diese FF so beliebt war XD
naja, als Dankeschön habe ich ein kleines Video zu der FF gemacht ^^
ich hoffe, dass es euch gefällt ^^
http://www.youtube.com/watch?v=nrrdh6LqbLg
das lied, nachdem das Kapitel benannt ist, ist übrigens echt wunderschön
Remember Me- Josh Groban
unbedingt mal anhören
ach ja, ich werde keine fortsetzung schreiben. aber wenn ihr drauf besteht, könnte ich ja mal einen kleinen one-shot noch schreiben ^^
danke für alles, hiermit verabschiedet sich
-NikaEvelina-