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Ai shite iru

Eine Reise, die ihr Leben veränderte
von

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Ein Bad

Für meine bisher erste Reviewerin!!!
 

Ein Bad
 

Unschlüssig stand sie da und schaute ihm nach. Er war schnell aus der Höhle verschwunden. Die Wölfe wachten langsam alle auf, streckten sich und gähnten. Sarah sah riesige Rachen voll aufgerissen, gespickt mit scharfen, weißen Zähnen. Misstrauisch wurde sie beobachtet. Die ersten Wölfe waren aufgestanden und hatten sich ihr vorsichtig genähert. Steif vor Schreck stand sie da und schaute zu, wie die Tiere ihr immer näher kamen. Ob die ihr wirklich nichts tun würden?

Auf einmal hörte sie menschliche Stimmen. Zwei junge Männer erschienen. Sie sahen noch freakiger aus als Kouga. Der eine hatte einen rasierten Schädel mit steilem Irokesenschnitt, der andere verschiedenfarbige Haare, die ihm wild vom Kopf abstanden. Beide trugen ebenfalls diese seltsamen Brustpanzer und überall viel Fell.

„Wo ist er denn jetzt hin?“ fragte sie die beiden vorsichtig. „Na, jagen!“ kam nur als Antwort.

Soso, jagen. Hier geht es ja zu wie in grauer Vorzeit. Sie wohnen in Höhlen und die Männer gehen jagen. Vielleicht ein Survival-Camp für Ausgeflippte? So ein Kurs, bei dem Männer sich beweisen können, dass sie noch ganze Kerle sind? Aber warum dann die Wölfe?

Na ja, das würde sie schon noch herausbekommen. Das Beste wäre erst mal, von diesen komischen Viechern wegzukommen.

Sie packte ihre Tasche und ging langsam und vorsichtig zum Höhlenausgang. Man soll wilden Tieren keine Furcht zeigen. Also Kopf hoch und durch!

Der Ausgang war durch eine Wasserwand verschlossen. Ein wild rauschender Wasserfall schien genau vor der Höhle zu liegen. Die beiden Freaks waren ihr gefolgt und gingen nun vor, einfach durch den dünnen Wasserschleier hindurch. Sarah ging ihnen rasch nach, froh, endlich von den unheimlichen Tieren wegzukommen.

Draußen erwartete sie ein atemberaubender Anblick: Ein See lag vor ihr, eingebettet in ein schmales Tal mit schroffen Felsen rings um. Er war klar bis auf den Grund und glitzerte verlockend in der Sonne. Grüne Wiesen luden zum Baden und Liegen ein.

‚Na, warum denn nicht? Ich hab doch Urlaub‘, dachte sich Sarah und schlenderte zum Ufer. ‚Bis der Typ wieder mit dem Essen kommt, kann ich auch eine Runde schwimmen gehen.‘ Sie schaute sich um ob die beiden Freaks ihr noch auf den Fersen waren, aber die waren bereits verschwunden. Sie war alleine am See.

Sie schlüpfte aus den Sandalen, zog ihre Jeans und die weiße Bluse aus und legte alles auf einen kleinen Haufen. ‚Na, wenn keiner da ist kann ich mich ja ganz ausziehen!‘ BH und Höschen folgten der anderen Wäsche. Die Sonne schien wärmend auf ihre Schultern, aber das Wasser war wie bei allen Bergseen eiskalt. Mit einem Aufschrei warf sie sich in die Fluten und schwamm sofort los.
 

Von einem Felsvorsprung aus sah ein Mann ihr zu wie sie langsam in dem See ihre Runden zog. Ihre blonden Haare zog sie wie einen Schleier hinter sich her. Auch nass hatten sie noch diese unwirklich helle Farbe, die er noch nie gesehen hatte.

Sie drehte sich auf den Rücken und ließ sich treiben. Ihr Körper war im klaren Wasser gut zu sehen, und seine scharfen Augen konnten genau erkennen, was es dort zu sehen gab.
 

Sarah war seine Gegenwart nicht aufgefallen. Sie lag flach im Wasser mit geschlossenen Augen und genoss die Wärme der Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht. Das Wasser plätscherte und gluckste leise um sie herum. Was für ein herrliches Bad!

Langsam wurde ihr kalt und so schwamm sie wieder zum Ufer. Aus ihrer Tasche kramte sie ein kleines Tuch heraus, mit dem sie sich notdürftig abtrocknete. Sie zog ihre Sachen wieder an und setze sich auf die Wiese um ihre Haare zu kämmen und in der Sonne trocknen zu lassen.

Aus den Augenwinkeln erkannte sie eine Bewegung am Rand des Tales. Kouga kam dort angelaufen - mit einem Wildschwein über seine Schulter geworfen. Er trug das schwere Tier als ob es nichts wog. Die beiden Freaks tauchten plötzlich auf, nahmen ihm zu zweit die tote Sau ab und verschwanden damit in Richtung der Höhle.

„Bratet uns 2 Stücke und bringt sie dann her!“ rief er ihnen hinterher.
 

Er kam langsam zu ihr her geschlendert. Endlich konnte sie ihn mal bei Licht betrachten. Er war braungebrannt und groß. Seine Beine sahen aus wie die eines Läufers, lang und schlank, aber doch muskulös. An den Beinen und auch an den Unteramen trug er diese komischen Felle, was ihm ein seltsam wildes Aussehen verlieh. Er trug keine Schuhe, dafür hatte er sich die Füße bandagiert. Sie lächelte in sich hinein. Na, so wie der rannte, konnte er das brauchen.

Sein Gesicht war markant, aber trotzdem freundlich: Besonders auffällig waren seine wunderschönen, eisblauen Augen, die neugierig auf sie blickten. Seine langen, schwarzen Haare waren mit einem ledernen Stirnband gebändigt und zusätzlich zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, was seinem Gesicht eine gewisse Strenge verlieh, die von seinen geschmeidigen Bewegungen aber wieder ausgeglichen wurde. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal einen so schönen Mann gesehen hatte.

Er kam lächelnd näher und setzte sich dann neben sie. Ihr fiel auf dass er immer wieder auf ihre Haare blickte, die ihr über die Schultern fielen und mit dem Trockenwerden wieder ihren goldenen Glanz zurückerhielten.

„Bald gibt es was zu essen. Was hast du vor?“ fragte er sie freundlich lächelnd.

„Ach, das ist nett, danke! Ich muss dann aber ganz dringend ins nächste Dorf. Ich muss mal telefonieren, und dann kann ich ja mit dem Bus wieder nach Tokyo fahren. Meine Freundin macht sich bestimmt furchtbare Sorgen um mich, wo ich doch schon die ganze Nacht weggeblieben bin. Oder habt ihr hier ein Telefon?“ Sie sah in fragend an. Er runzelte die Stirn und sah sie wieder so irritiert an wie am letzen Abend

„Telefon?“ fragte er und sprach das Wort dabei aus, als ob er es noch nie gehört hätte. ‚Mann, was sind das hier nur für Landeier. Sag bloß, die haben hier nicht mal Telefon.’

„Ja, Telefon, der kleine Kasten, mit dem man mit weit entfernten Leuten reden kann!“ Sie schaute ihn ungläubig lächelnd an. Seine Mimik war köstlich, er schaute nachdenklich und hatte eine steile Falte auf der Stirn vor lauter Grübeln. Das konnte doch nicht sein, dass er wirklich nicht mal wusste was ein Telefon war!

Eine Bewegung hinter ihm zog ihre Aufmerksamkeit aus sich. Da lag der seltsame Fellschwanz auf dem Boden, der zu seinem Kostüm gehörte. Sie dachte einen Augenblick, sie hätte ihn zucken sehen. Sie griff nach ihm und nahm ihn in die Hand. Er war – warm und fleischig, wie der Schwanz eines Hundes. Kouga schwenkte den Kopf zu ihr und schaute sie böse an. „Finger weg!“ knurrte er nur und schon wurde ihr der Schwanz mit einem Ruck aus der Hand gerissen. Völlig verblüfft starrte sie ihn an. Der Schwanz lag wieder hinter ihm, diesmal aber in einem anderen Bogen. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber der Schock war zu groß. ‚Der ist echt…’durchfuhr es sie und ihr wurde schwarz vor den Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YoukaiYuuki
2010-01-24T16:23:16+00:00 24.01.2010 17:23
Kjjaa!!
XD
Eiskalt zieht sie ihm am schwanz XD
Frech^^
Die stelle mit dem Telefon...oh gott ich hab gelacht als ich mir Kouga beim Nachdenken vorgestellt hab XD
Super geschrieben!
Mach schnell weiter


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