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Last Christmas

16. Adventskalendertürchen
von

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Last Christmas

Überrascht sah ich auf. „Sie wollen ein Weihnachtsessen veranstalten?“ Ich ahnte, worauf der Professor eigentlich hinaus wollte.

„Ja, aber ich habe mir überlegt, dass wir die Familie Mori samt Shinichi einladen. Das wäre doch sicher ganz nett.“, meine Agasa. „Aber…“, er lachte verlegen, „ich habe gehofft, dass du mir bei den Vorbereitungen hilfst.“

Ich kniff die Augen zusammen. Was auch sonst, dachte ich. Die Kochkünste des Professors hielten sich in Grenzen, ohne mich wäre er eindeutig aufgeschmissen. Unwillkürlich musste ich grinsen.

„Klar, natürlich helfe ich ihnen.“, antwortete ich. Das war das Mindeste dafür, dass ich bereits seit knapp sieben Jahren bei ihm wohnte. Selbstlos hatte er mich bei sich aufgenommen und hatte mir ein neues Zuhause gegeben.
 

Es war mir nicht gelungen, ein Antitoxin gegen unsere missliche Lage herzustellen. Mir fehlte die vollständige Formel und so hielt die Wirkung des Mittels höchstens 48 Stunden an. Jedoch wehrte sich Shinichis Immunsystem immer heftiger gegen das Antitoxin. Ich versuchte ihm verständlich zu machen, dass sein Körper die starke Belastung auf Dauer nicht mehr lange aushalten würde und die Gefahr bestand, dass seine Organe von einem Moment auf den Anderen versagten.

Es war grausam, ihm solch eine schlechte Nachricht mitteilen zu müssen. Es fiel ihm schwer, dies zu akzeptieren, vor allem nachdem er all seine Hoffnungen in mich gesetzt hatte. Letztendlich blieb nur noch Enttäuschung übrig.

Die Situation ließ Conan in ein Loch fallen. Er, der doch sonst immer so stark war.

Wir sprachen oft über diese Lage, besonders was Ran anging. Noch immer wartete sie auf ihn, auf die Rückkehr ihre großen Liebe und noch immer… hatte Kudo ihr nicht die Wahrheit erzählt.

Meistens schwieg ich, hörte nur zu und hoffte, dass ihm das gut tat. Meine Gefühle sollten in diesem Dilemma keine Rolle spielen, er hatte genug mit sich selbst und seinem zukünftigen Leben zu hadern.

Und trotzdem entstand eine besondere Bindung zwischen uns. Es begann ganz harmlos und schleichend. Wenn Ran sich auf den Weg zur Arbeit machte und Conan ihr schwermütig hinterher sah, klopfte ich ihm aufmunternd auf die Schultern.

Saßen wir bei Professor Agasa und überlegten, wie wir der ganzen Situation entkommen konnten, legte er gedankenversunken seinen Kopf auf meine Schulter.

Ich ließ mir nie etwas anmerken.
 

Bis diese eine, verschneite und bitterkalte Weihnachtsnacht kam…
 

Als mich bei diesem Gedanken ein schmerzlicher Stich durchfuhr, verzog ich gequält den Mundwinkel nach unten.

Ich vergaß manchmal, dass seitdem bereits fast ein Jahr vergangen war.
 

„Ai, alles in Ordnung?

Ich sah auf und blickte in das erschrockene Gesicht des Professors. Ich versuchte meine verkrampfte Körperhaltung zu lockern und lächelte. Dabei rieb ich mir die Hände. „Finden sie nicht auch, dass es hier recht kühl ist?“

„Mhm, jaa… ich werde die Heizung höher stellen und uns einen Tee machen, was hälst davon?

Ich nickte. „Gute Idee.“
 

Der nächste Morgen war ein Schultag. Wir besuchten inzwischen die letzte Klasse der Mitteschule. In der Hinsicht hatte sich wenig geändert, noch immer unterforderte mich der Unterricht.

Allerdings, waren die Detective Boys nicht mehr das, was sie früher waren.

Mitsuhiko war auf eine private Schule gewechselt, Genta hatte eine ziemlich anhängliche Freundin und Ayumi hing mit ihren eingebildeten Freundinnen rum.

Und mit ihm war sowieso alles anders geworden.

Seit diesem Vorfall wechselten wir kaum noch ein Wort miteinander.

Die Wege aller Detective Boys hatten sich getrennt und damit hatte ich eine sehr ausgiebige und vor allem langweilige Freizeit.
 

Zuhause begann ich zu backen, einzig zur Abwechslung. Ein paar leckere Weihnachtsplätzchen würden meine Stimmung schon noch heben, redete ich mir ein. Doch es nütze nichts. Die verdammten Plätzchen machten mich fertig. Ich backte ein Blech zu Ende und ließ mich seufzend auf das Sofa fallen.

In Japan ist Weihnachten inzwischen sehr beliebt, wenn auch nicht aus religiösen Gründen.

Es war das Fest für verliebte Pärchen, welche sich trafen und ganz romantisch essen gingen. Mir schien es, als seien die Geschäfte und Händler dieses Jahr besonders auf diese Gruppe fixiert.

Letztes Jahr hatten wir Weihnachten auch zusammen verbracht…

Ich kniff meine brennenden Augen zusammen und einige Tränen tropften auf meine geballten Fäuste.
 

Last Christmas

I gave you my heart

But the very next day…
 

Damals war Conan vor dem ganzen Weihnachtsrummel geflohen, es erging ihm so wie mir jetzt.

Ran hatte wohl den ganzen Vormittag geweint und er ertrug ihr trauriges Engelsgesicht nicht länger. Gegen Abend bemerkte ich im Nachbarshaus Licht und erschrak fürchterlich, bis mir bewusst wurde, dass die wenigsten Einbrecher so dumm waren und das Licht anknipsten.

Ich zweifelte, ob ich ihn nicht besser in Ruhe lassen sollte. Nicht lange, dann traf ich meine Entscheidung.

Ich will nur wissen, ob es ihm gut geht, dachte ich und nahm den Mantel vom Haken.

Draußen fühlte sich die Luft eisig an, die Meteorologen hatten den heiligen Abend als kälteste Nacht des Jahres vorrausgesagt.

Ich lief hastig rüber, öffnete das kalte Eisentor und da passierte es: Ich rutsche auf dem spiegelglatten Boden aus und stürzte nach vorne weg.

Fluchend versuchte ich mich aufzurichten.

Beim Sturz hatte ich mich mit den Händen aufgefangen und dementsprechend brannten sie höllisch.

Noch bevor ich selbst wieder auf beiden Füßen stand, zog er mich hoch.

„Du solltest aufpassen.“, sagte Conan vorwurfsvoll.

„Vielleicht hättest du mal Salz streuen sollen!“, erwiderte ich verbissen und strich mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Warum musste ich nur heulen?

Als ich die Hände hob, griff ich nach ihnen, seine Finger waren warm.

„Du bist verletzt!“, stellte er fest. Und tatsächlich waren auf meinen Handflächen blute Schrammen zu sehen, vermischt mit Dreck.

„Komm mit rein, wir müssen das versorgen, bevor du dir eine Blutvergiftung holst!“

In dem großen Haus lief bereits die Heizung, dennoch war es noch recht kühl. Demnach war er noch nicht lange hier...

Conan versorgte meine Schrammen mit ein paar Pflastern, ganz vorsichtig strich er mit seinen warmen Finger über meine verletzten Hände.

„Weshalb wolltest du zu mir?“, fragte er scheinbar belanglos.
 

„Ich hab mir Sorgen gemacht.“

Das erste Mal an diesem Abend sah Conan mir in die Augen. Doch dann seufzte er schwer.

„Erzählst du mir, was passiert ist?“, fragte ich, während er die angebrochene Pflasterpackung und das Desinfektionsspray in der Erste Hilfe Tasche verstaute.

„Ach... es ist wie immer...“, antwortete Conan knapp und wendete sich von mir weg.

Geduldig wartete ich darauf, dass er weitersprach. Insgeheim wusste ich aber schon, weshalb er geflüchtet, wieso er sich lieber verkroch und heimlich vor sich hin litt.

„Ich ertrage es nicht mehr.... wenn sie wegen mir weint. Sie versucht es, vor mir – vor Conan – zu verstecken. Aber ich sehe es doch an ihren rotgeweinten Augen, da hilft kein Make-up. Sie weint und hat immer noch dieses alte Foto von uns auf dem Schreibtisch stehen. Sie wartet auf jemanden, der nicht mehr existiert und ich schaffe es einfach nicht, ihr das zu erklären.“ Während Conan sprach, zitterte seine Stimme.

Ich merkte wie aufgewühlt er war und er tat mir Leid. Es schmerzte, ihm nicht helfen zu können. Seit ich Conan eröffnen musste, dass er seine wahre Gestalt wahrscheinlich nie wieder auf Lebenszeit annehmen konnte, fühlte ich mich schrecklich schuldig. Nicht nur, weil es mir nicht möglich war, ein Antitoxin herzustellen, sondern auch... weil ich neue Hoffnungen hegte. Es war ein verdammt egoistischer Gedanke, ihn endlich für mich haben zu wollen, aber... solange noch die Möglichkeit bestand, dass er Ran seine Liebe gestehen würde, hatte ich mich nie eingemischt.

Doch an diesem Weihnachtsabend sah ich meine Chance, ihn für mich zu gewinnen. Ich wollte ihm das zurückgeben, was er für mich getan hatte. Ich glaubte wirklich, ich könnte Conan damit helfen und ihn von seinem Kummer ablenken.

Ich ließ es mir nicht nehmen und schlang meine Arme um seinen Körper. Ganz fest presste ich mich an ihn und tatsächlich erwiderte Conan meine Umarmung.

„Es ist nicht richtig von mir, dich ständig mit diesem Thema zu nerven.“ Sein trauriges Lächeln zeriss mir augenblicklich das Herz.

„So ein Blödsinn!“, erwiderte ich. „Würde es mich nerven, wäre ich nicht gekommen. Ich hab mir einfach Sorgen gemacht.“

Nachdenklich spielte er mit einer Strähne meines Haares. Ich spürte wie seine andere Hand über meinen Rücken strich und mich überkam ein wohliger Schauer.

„Mir ist das ein bisschen peinlich, aber... würdest du den Abend mit mir verbringen? Ich fühl mich besser, wenn ich nicht alleine bin.“ Er hauchte diese Worte in mein Ohr und ich zitterte.

Ich trat einen Schritt zurück, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Natürlich.“, erwiderte ich leise.

Wenn man von den Stunden danach absieht, war es eine sehr gemütliche und irgendwie auch romantische Weihnachtsnacht. Ich war nie der Typ, der sich viel aus Romantik gemacht hat und dennoch fand ich den Abend wunderschön.

Conan hatte im Wohnzimmer den Kamin angemacht, das Knistern des Feuers biete eine viel gemütlichere Atmosphäre als die Heizung.

Dicht nebeneinander saßen wir auf dem kleinen Sofa, sein Kopf ruhte auf meiner Schulter und unsere Hände hielten wir ineinander verschränkt. Zärtlich strich er über meine lädierten Handflächen.

Auch wenn außer dem flackernden Schein des Kaminfeuers keine weiteren Lichtquellen gab, konnte ich seinen weichen und unbekümmerten Blick erkennen.

Irgendwann grifft Conan mit seinen Armen um meine Hüfte und zog mich näher zu sich. Sein Gesicht war meinem verdammt nah…

Er schloss die Augen und ich erschrak, als er seine Wange an meine legte.

„Du bist so warm…“, wisperte er kaum hörbar.

Mein Herz raste, als Conan die Augen öffnete und auf meine Lippen blickte.

„Danke, dass du hier geblieben bist…“, sagte er leise.

„Gerne…“, antwortete ich noch mit zitternder Stimme, bevor sich seine Lippen auf meine legten.
 

Die Tränen auf meinem erhitzen Gesicht waren bereits getrocknet, als ich an das Ende dieser Nacht dachte.
 

Als die Wintersonne am nächsten Morgen durch das vereiste Fenster blinzelte, lag ich unbekleidet auf dem kleinen Sofa. Nur eine dicke Wolldecke bedeckte meinen bloßen Körper.

Ordentlich zusammen gefaltet lag meine Kleidung auf dem Sessel, schräg gegenüber von mir.

Das Kaminfeuer war aus und ich fröstelte leicht, als ich die dicke Decke wegschlug. Rasch kleidete ich mich an und suchte das Bad auf. Von Conan war nichts zu sehen.

Nach einer schnellen Dusche fühlte ich mich schon viel ausgeruhter und lief eilig die Treppen hinunter.

Ich freute mich darauf, ihn zu sehen, ihn zu umarmen und ihm vielleicht einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Die vergangene Nacht war wie ein Traum gewesen. Hinterher stelle sich heraus, dass es ein verbotener Traum war.

Conan lehnte in der Küche an der Fensterbank, mit einer Tasse in der Hand und den Blick nach draußen gewandt.

„Guten Morgen!“, begrüßte ich ihn mit einem Lächeln.

„Morgen.“

Seine kurz angebundene Stimme versetzte mir einen Stich.

Zögernd trat ich an ihn heran.

„Willst du auch einen Kaffee?“

Ich nickte und Conan stellte seine Tasse auf der Fensterbank ab. Wortlos goss er die heiße Flüssigkeit in die Tasse.

„Zucker, Milch!?“

Meine Gedanken begannen zu rasen. Hier lief eindeutig etwas falsch.

„Nein, schwarz bitte.“

Conan setzte die Tasse vor mir auf dem Tisch ab und ich griff nach seiner Hand, bevor er sie wegziehen konnte.

Sein Blick hatte sich vollkommen gewandelt, mit abweisenden und gleichzeitig auch traurigen Augen sah er mich an.

Auch sein Körper strahlte pure Ablehnung aus.
 

Ich brauchte meine Frage nicht zu stellen.

„Das war ein Fehler.“, sagte er und schlug die Augen nieder.

Seine Antwort machte mich wütend. Wofür sollte ich dann über Nacht bleiben?

„Tut mir Leid, ich bin ein Idiot.“

Ich riss die Augen auf und schüttelte heftig den Kopf. Was hatte er da gesagt?
 

„Nein! Ich bin hier der Idiot. Ich weiß, dass du noch an ihr hängst. Warum war ich so blöd und habe geglaubt, dass dir etwas an mir liegen könnte?“ Aus mir brach die ganze Wut über meine Naivität und Leichtgläubigkeit heraus.

Ohne ein weiteres Wort stürmte ich aus der Küche zur Tür und riss sie auf. Mir strömte ein kalter Luftzug entgegen, als ich nach draußen hastete. Meine Jacke hing noch über dem Küchenstuhl.
 

Last Christmas

I gave you my heart

But the very next day

You gave it away
 

Gedankenverloren saß ich auf dem Sofa und starrte auf das vor mir liegende Backblech. Inzwischen waren meine Plätzchen fast abgekühlt.

Ich stand auf und ging in die Küche. Ich wühlte in den Schränken herum, bis ich fand, was ich suchte und ließ mich dann wieder auf dem Sofa nieder.

Zur Verzierung streute ich einige Schoko und bunte Zuckerstreusel über die Plätzchen. Nur wenige Kekse hatten dunkle Ecken bekommen und ich war ganz zufrieden.

Egal wie wütend und vor allem enttäuscht ich nach diesem Erlebnis war, ich kam nicht darüber weg. Wie immer versuchte ich, meine Erinnerungen auszublenden, mich irgendwie abzulenken. Früher hatte ich mich in die Arbeit gestürzt, mich stundenlang mit Formeln beschäftigt und war vollkommen in meiner Rolle als Wissenschaftlerin aufgegangen. Aber nun… gab es nichts mehr zu erforschen.

Ich schüttelte den Kopf, meine Zeit mit sinnlosen Gedanken zu verschwenden war nicht gut.
 

Die Plätzchen packte ich in kleine, gläserne Folien und band um die Enden Schleifen aus rotem Geschenkband.

Zuvor hatte ich kleine Grußkärtchen gekauft, die man mit winzigen Klammern an das Papier befestigen konnte.

„Frohe Weihnachten“ schrieb ich auf jede Karte.

Seufzend runzelte ich die Stirn und sah nach draußen. Wieder fiel Schnee aus den dunklen Wolken.

Ja! Es war verdammt noch mal unsinnig, Gedanken und Wunschträumen nachzuhängen, die nie Realität werden würden. Doch wir könnten zusammen an diesem Tisch sitzen, wir könnten den Weihnachtsabend zum zweiten Mal gemeinsam verbringen und wir könnten soviel tun… wenn nicht alles so schwierig wäre.

Sobald ich meine Augen schloss, konnte ich seine Lippen auf meinen spüren, wie er seinen Mund öffnete, um mir zärtlich – nur für einen kleinen Augenblick - über die Lippen zu lecken.
 

„Ai?“ Ich schrak zusammen und fahrig strich ich mir über die Haare.

„Im Wohnzimmer bin ich, Professor.“

Er kam hinein gestampft, mit roten Wangen und Schnee auf der kunterbunten Strickmütze. Vor zwei Jahren hatte ich sie Professor Agasa zu Weihnachten geschenkt.

Er schnupperte. „Was riecht hier so gut?“

„Ich habe Plätzchen gebacken, als kleine Aufmerksamkeit für die Gäste.“ Lächelnd hielt ich ihm das Backblech mit den übrig gebliebenen Plätzchen hin.
 

Der heilige Abend kam schnell und um die Mittagszeit wurde es langsam hektisch.

Ich ging morgens noch schnell einkaufen, half dann Professor Agasa bei den Vorbereitungen für da Essen, deckte den Tisch und putzte einmal durch das ganze Haus.

Die Zeit verging dermaßen schnell, als es an der Tür klingelte und ich öffnete, schaute ich total überrascht in Conans Gesicht.

„Hi!“, begrüßte ich ihn leise. Er starrte mich an, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

„HEY! Geht’s hier auch mal weiter? Es ist saukalt!“, pöbelte Kogoro Mori.

Ich trat zur Seite, um den Weg frei zu machen. Er sah mich nicht mehr an.
 

One bitten and twice shy

I keep my distance

But you still catch my eye

Tell me baby

Do recognize me?

Well, it’s been a year

It doesn’t surprise me
 

“Schön, dass ihr gekommen seid.“, begrüßte Agasa die kleine Familie.

„Wir freuen uns auch sehr, dass sie uns eingeladen haben.“, erwiderte Ran höflich. Sie wirkte etwas reifer und erwachsener… und trotzdem war sie immer noch das liebe Mädchen geblieben. Ran war eine hübsche Frau, ganz ohne Frage. Ich konnte mir denken, weshalb Conan sie immer noch mit einem fast schon schwärmerischen Blick ansah.

Doch ich sah auch die Traurigkeit in ihren blauen Augen und bei jedem Lächeln zuckte ihr Mundwinkel, als wäre es für ihre Lippen eine Qual zu lachen.

Nach dem Essen verteilte der Professor meine Weihnachtsplätzchen.

„Ne, danke! Ich hab Bier, das ist Nachtisch genug!“, tönte Kogoro lautstark.

„Paps!“, schrie Ran empört und ihre Wangen röteten sich vor Scham.
 

„Die sind… gut.“
 

Diese drei Worte inmitten dieses Trubels, zog die Aufmerksamkeit auf Conan. Ganz erstaunt drehten wir uns zu ihm herum.

Er hatte das kleine Tütchen bereits geöffnet und knabberte an einem kleinen Tannenbaum.
 

„Ai hat sie gebacken!“, bemerkte Professor Agasa. Mir blieb jedoch keine Zeit verlegen zu werden.

„Sie schmecken wirklich lecker!“, betonte Conan noch einmal. Seine Tonlage wirkte so sachlich und dermaßen distanziert, dass ich fast vergaß, mich zu bedanken.
 

Now I know what a fool I’ve been

But if you kissed me now

I know you’d fool me again.
 

“Danke, freut mich.“, entgegnete ich und versuchte meine Stimme ebenso abgekühlt klingen zu lassen.

Überrascht sah er auf und ich stand auf, um den Tisch abzuräumen.
 

Maybe next year I’ll give it to someone

I’ll give it to someone special.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kunoichi
2010-02-24T18:57:16+00:00 24.02.2010 19:57
Dein Oneshot gefällt mir ausgesprochen gut und ich hätte nie gedacht, dass ich mich für dieses Pairing irgendwann mal begeistern könnte, aber so war es! xD Du hast Ais Gefühle toll beschrieben. Ich kann richtig nachvollziehen, wie es ihr geht und wie groß ihr Liebeskummer sein muss. Natürlich verstehe ich auch Shinichis Standpunkt, aber er bekommt von mir wenig Verständnis, denn schließlich hat er den Mist gebaut und Ai Hoffnungen gemacht. Aber so ist es ja leider oft auch im wirklichen Leben... Vielleicht ignoriert er sie hinterher auch, weil er sich nicht eingestehen will, dass er auch mehr für sie empfindet? Deine Geschichte lässt in jedem Fall viel Spielraum für eigene Überlegungen und das finde ich klasse! Ein Happy End hätte nicht gepasst und so offen, wie das Ende jetzt ist, ist es voll okay.
Ich bin zwar kein Fan von Songfic's, aber hier saß der Text an den richtigen Stellen und auch der Titel an sich war gut gewählt.
Mir hat auch gefallen, dass du den eigentlichen "Akt" übersprungen hast, weil weniger Beschreibung oft einfach mehr ist und aussagt. ^^ Ansonsten finde ich es noch gut, dass du erklärt hast, was aus den Detective Boys geworden ist, weil die viele Schreiber doch außer Acht lassen.
Jetzt wäre noch zu erwähnen, dass du vielleicht bei Ais Rückblick die Vorvergangenheit besser genommen hättest. Damit hätte man das aktuelle Geschehen und ihre Erinnerung besser abteilen können. Oder du hättest in der Gegenwartsform geschrieben und für den Rückblick die Vergangenheit genutzt. So wie jetzt, ist es etwas unübersichtlich, aber nicht allzu schlimm. Außerdem habe ich ein paar wenige Rechtschreibfehler und Formfehler in der Wörtlichen Rede gefunden (da kommt kein Punkt hinter einen Satz, wenn danach steht, wer ihn sagt).
Das war alles. ^^ Gute Arbeit, in jedem Fall!
Von:  -Pan
2010-01-08T01:04:15+00:00 08.01.2010 02:04
Hey,
erst einmal, interessantes Pairing...wichtiger ist natürlich die Umsetzung, und auch die gefällt mir.
Das Lied gehört für mich zwar zur Weihnachtszeit, aber trotzdem - wenn ich beim Lesen das Gedudel im Ohr gehabt hätte, hätte die Fanficiton mir sicher weniger gefallen ;) Deshalb dachte ich "Oh...Last Christmas..."
Aber der Text passt ja schon.
Vor allem finde ich aber, dass Du den Text gut in die FF eingebaut hast. Die Stellen passen einfach. Bei den wenigen Songfics, die ich gelesen habe, ist mir das nicht so aufgefallen.
Bei Dir hat der Song aber wirklich die Geschichte ergänzt, und das in beträchtlichem Maße.

Ein paar Sachen sind mir aber schon negativ aufgefallen.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Wie Du da einfach klammheimlich die Zeiten wechselst ;) Da hätte zumindest ein Absatz gutgetan. Auch bei "wenn man von den Stunden danach absieht" wäre das ganz gut gewesen, aber das nur als Beispiel, an der Stelle ist das natürlich nicht so schlimm! Ich klopp' mich selbst immer mit meinen Absätzen.

Auch das Verhalten von Conan kam mir ein kleines bisschen OOC vor. Oder soll ich Shinichi sagen...naja, dass er ihr ins Ohr hauchte und so, weißt Du? Einige Wörter haben ja schon so etwas an sich, wodurch 'ne Menge transportiert wird, deshalb können die ganz leicht unpassend sein.

Das war's auch schon. Bitte versteh' das jetzt nicht als Gemecker.
Ich fand' die Geschichte ja gut, bis auf die Sache mit Conan, die ich eben erwähnt habe. Das ändert aber nichts daran, dass sie in der Gesamtheit gelungen ist. Und die anderen kleinen Mängel sind ja eher Formfehler.

Ach ja, und das war ja nicht besonders nett von Shinichi...

Oh, hätte ich fast vergessen:
Ich finde das Ende super.
Wie hätte man in dieser kurzen Geschichte noch ein Happy End einbauen sollen, ohne dass es kitschig oder lächerlich wirkt?
Außerem hätte das die ganze Stimmung kippt.
Ich finde das Ende gut, wie es ist.
Besonders mit den sehr gut eingesetzten Textpassagen.

Von:  xXAiXx
2010-01-05T18:12:47+00:00 05.01.2010 19:12
Ich habe zwar auch auf das Happy End gewartet, aber fande die story trotzdem super.
Nur ich finde es schade das die Detektiv boys nicht mehr das sind, was sie mal waren xDDD
Aber wiegesagt trotzdem toll :))
*auf Favo setz*

lg xXAiXx
Von:  Nightstalcer
2009-12-18T22:17:04+00:00 18.12.2009 23:17
Hm, schade...
Ich weiß nicht, irgendwie hab ich mir bei der Geschichte, obwohl es das Lied (was ich dieses Jahr noch nicht einmal komplett im Radio hören konnte >.< *alle gegen mich verschworen haben*) war, auf ein Happy-End gewartet.
Naja, das ist mein persönlicher Geschmack und ansonsten war die geschichte richtig, richtig gut.
Und was ich am allerbesten finde: Endlich mal eine Story, wo die Detektive Boys nicht gleich Shinichis Nachfolger werden sollen.
Also wirklich gut, aber meiner Meinung nach fehlt da noch was.
Von:  Wooyoungie
2009-12-18T18:44:42+00:00 18.12.2009 19:44
(Erste! Juhu /D +freu+)

Also..
Irgendwie hat mir die OS gut gefallen (der Teil mit dem letzten Weihnachten war immernoch am besten, auch, wenns die "Story" insgesamt schon so oft gab XD), allerdings hab ich ein paar Tippfehler entdeckt und das Ende ist so.. na ja.. nicht zufriedenstellend. Find ich jedenfalls °°

Aber alles in allem war die OS gut und ich bin wieder die Erste, die ne neue Shiho/Shin-FF (meinetwegen auch Ai/Conan.. Ich bin ja nicht wählerisch XD) von dir liest ;3~


xoxo,
Yuuko ♥


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