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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 34

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Unsicher sah sich Rhys um. Natürlich war das nur ein Auswuchs seiner Phantasie, doch er fühlte sich schon seit einiger Zeit beobachtet. Doch das konnte nur Einbildung sein, immerhin konnte das Schicksal doch nicht so grausam sein. Heute, wo er wieder in die Sicherheit des Baus zurückkehren wollte konnte er doch keinem Jäger in die Arme laufen.

Sein Bein war zwar schon wieder einigermaßen verheilt doch nicht so gut, das er schon wieder normal laufen konnte. Noch immer zierte ein Verband seinen Oberschenkel, den man aber unter der Hose nicht sehen konnte und er humpelte mehr als das er ging. Das hatte wohl auch der Jäger gestern bemerkt, weswegen er ihn in Ruhe gelassen hatte. Allerdings hatte dieser auch andere Probleme gehabt.

„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff was?“

Bei den plötzlichen Worten zuckte Rhys erschrocken zusammen. Er hielt inne um seinem Herz ein paar Sekunden zu geben um sich wieder zu beruhigen. Erst dann wand er sich um. „Was willst du? Ich dachte du hättest dringendere Probleme als mich zu verfolgen. Nennen die Menschen das nicht stalken? Soweit ich weiß ist das ein Verbrechen.“

„Menschen töten auch und trotzdem mache ich es.“ Justin kam auf ihn zu.

Unwillkürlich wich Rhys einen Schritt zurück, bevor er sich wieder daran erinnerte was er war. Er musste nicht vor einem Menschen zurückweichen, das war mehr als feige, das war erbärmlich. Doch die Mine des Menschen zeigte deutlich, das er diesmal nicht hier war um mit ihm zu scherzen. „Ich bin noch verletzt.“

Der Jüngere fand das es besser war dies noch einmal zu erwähnen. Es könnte sein Leben wesentlich verlängern.

„Ich bin nicht blind, das bemerkt man eindeutig.“ Der Jäger packte das Handgelenk des Wolfes.

„Du wirst mir jetzt alles erzählen was du weißt.“

Die grünen Augen des Wolfes weiteten sich ungläubig. „Warum sollte ich?“

„Weil ich es sage.“ Bei diesen Worten näherte Justin sein Gesicht dem von Rhys.

Eigentlich hatte Rhys höllische Angst und es verwunderte ihn selbst, das er noch nicht redete. Normalerweise tat er alles um am Leben zu bleiben und irgendwie hatte er das Gefühl das es darum ging. Doch er konnte seine Brüder und Schwestern nicht verraten, mal davon abgesehen das er sowieso nichts wusste. „Aber ich weiß ja nicht einmal etwas.“

„Was mehr ist als ich weiß. Deswegen solltest du mir alles erzählen was du weißt.“ Der Blick des Älteren war hart und duldete keinen Widerspruch.

„Ich kann meine Familie nicht verraten.“ Rhys benutzte jedes Argument das ihm einfiel und für ihn hörte sich jedes Einzelne sehr logisch an.

Justin hingegen schnaubte nur genervt und sah sich kurz um. Dann ging er los, den Jüngeren einfach hinter sich herziehend.

„Lass mich los.“ Rhys versuchte sich aus dem Griff des Jägers zu befreien, doch dieser war so hart wie Stahl. Nur eine Sekunde dachte Rhys daran sich zu verwandeln, doch das wäre bestimmt sein Todesurteil.

Als der Jäger sprach, klang seine Stimme unbeteiligt. „Ja richtig. Schrei noch etwas lauter, damit dich auch jeder Jäger und Wolf im Umkreis hört. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube beide Seiten würden gerne wissen was du hier mit mir treibst.“

„Vor allem deine Leute wären daran sehr interessiert.“ Auch wenn Rhys nun trotzig klang, so hatte er seine Stimme doch deutlich gesenkt. Nein, er wollte Darian, oder schlimmer noch Taro, nicht erklären müssen warum er hier mit einem Jäger war. Noch dazu wie dieser ihm so nahe hatte kommen können.

„Meine Leute.“ In Justins Stimme klang deutliche Verachtung mit.

„Das ließe sich auf jeden Fall leichter erklären als auf deiner Seite.“

Wahrscheinlich hatte er damit sogar Recht. Rhys unterließ jedes weitere Kommentar, aber nicht seinen Widerstand. Stattdessen versuchte er herauszufinden wohin ihn der Jäger brachte.

Weit mussten sie nicht gehen, denn das Ziel des Jägers lag nur eine Kreuzung entfernt. Rhys Augen weiteten sich überrascht als er sah um was es sich handelte. Was wollte der Mensch mit ihm in einem Stundenhotel? Er würde doch nicht seine Drohung vom letzten Mal wahr machen oder? Aber da war es doch um etwas völlig anderes gegangen.

Mit wachsenden Unbehagen sah er wie Justin sich ein Zimmer mietete. Der Hotelangestellte warf ihm zwar einen Blick zu, sagte aber nichts. Anscheinend war das hier nichts ungewöhnliches, allerdings machte sich dann Rhys Sorgen um die Moral in dieser Stadt. Man merkte doch deutlich das er versuchte sich aus dem Griff des Jägers zu befreien.

Doch der Jäger konnte ihn ohne weitere Probleme in den alterschwachen Aufzug befördern. Als er sich in Bewegung setzte wagte Rhys es den Jäger anzusehen. „Was willst du von mir?“

Justin sah zu ihm und zum ersten Mal an diesem Abend lächelte er. Wenn es auch eine Art dämonisches Lächeln war. Seine Hände stützte er neben dem Kopf des Wolfes ab. „Ich dachte das hätte ich das letzte Mal schon klargemacht oder?“

Für einen Moment blieb Rhys die Luft weg. Nicht das es nicht erregend war sich ein Liebesabenteuer mit dem Feind vorzustellen, doch das setzte man nicht in die Realität um. Nicht wenn man nicht lebensmüde war.

Mit einem leisen Geräusch öffneten sich die Aufzugtüren und Rhys nutzte die Sekunde die das die Aufmerksamkeit des Jägers auf sich zog. Er stieß den Jäger vor die Brust und floh aus dem Aufzug. Leider war diese Flucht nicht von langer Dauer, da er keinen Moment später wieder am Handgelenk gepackt wurde.

„So etwas Widerspenstiges.“ Justin schüttelte nur den Kopf und zog ihn wieder mit sich. Er sperrte eine Tür auf und stieß den Wolf in das Zimmer.

Keine Sekunde nachdem er sein Gleichgewicht wiederhatte, fuhr Rhys herum. Knurrend sah er den Jäger an. Egal was passierte, er würde seine Haut so teuer wie möglich verkaufen. Notfalls konnte er sich noch immer mit einem Sprung aus dem Fenster retten.

„So und jetzt unterhalten wir uns.“ Gemächlich steckte Justin den Schlüssel in seine Hosentasche.

„Wir haben nichts mehr zu reden. Ich sagte schon ich werde niemanden verraten.“ Also ging es ihm doch noch um die Informationen.

Rhys war erleichtert bei diesen Worten, seltsamerweise aber auch etwas enttäuscht. Ja war er denn verrückt? Natürlich war er erleichtert darüber. Allerdings war er noch immer in einer ziemlich bedrohlichen Situation.

„Hör zu, ich will nicht wissen wo ihr euren Bau habt oder wie viele ihr seid. Ich will nur wissen was du über Vampire und Jäger weißt.“

Warum kam er schon wieder näher? Unwillkürlich wich Rhys zurück, soweit bis die Wand ihm jeden Weg versperrte. „Das habe ich dir alles schon erzählt.“

„Dann erzähle es mir noch einmal und diesmal ausführlicher. Bitte.“ Bei den letzten Worten lächelte der Jäger spöttisch.

Wie er ihn im Moment verabscheute. Rhys knurrte leise ohne das richtig wahrzunehmen.

„Ja, wirklich sehr bedrohlich.“ Justin machte eine wedelnde Bewegung mit der Hand.

„Doch ich glaube bei mir musst du Worte benutzen.“

„Ich weiß nichts verdammt noch einmal!“ Wie sollte er ihm etwas erzählen von dem er nichts wusste als das was er schon gesagt hatte?

„Dafür benimmst du dich aber ziemlich auffällig!“ Der Jäger schlug mit einer Faust gegen die Wand neben Rhys Kopf.

Bei dieser Bewegung hatte Rhys in Erwartung eines Schlages die Augen geschlossen. Nun öffnete er sie wieder vorsichtig. „Alles was ich weiß habe ich dir schon gesagt. Es werden nur Werwölfe angegriffen, aber keine Vampire mehr. Das schon seit einigen Wochen. Und das obwohl wir im Frieden mit den Vampiren leben. Jedes Kind könnte dann diesen logischen Schluss ziehen.“

„Das kann aber nicht alles sein.“ Der Jäger atmete tief durch.

„Verdammt ich bin ein Werwolf. Wenn du wissen willst was vor sich geht, dann schnapp dir doch einen Vampir. Oder besser noch kehre vor deiner eigenen Haustür.“ Heute war es wirklich ein Wechselspiel der Gefühle. Rhys wusste gar nicht mehr was er öfter war, ängstlich oder wütend.

„Erzähle mir mehr über die Vampire.“

Da fragte er wirklich den Falschen. Allerdings konnte er ihm ja das wenige erzählen das er wusste, es ging ja nicht um seine Rasse. Vielleicht ließ ihn dann auch der Jäger gehen. „Wir teilen uns die Stadt. Es gibt bestimmte Bereiche, die betritt die jeweils andere Rasse nicht. Nur selten treten wir in Kontakt mir den Vampiren und nur unsere Anführer wissen wie wir die Anderen erreichen können. In dieser Stadt befindet sich die Hochburg der Vampire. Die Herrscherfamilie und alle adligen und hochrangigen Vampire residieren dort.“

In den Augen des Jägers leuchtete es kurz auf. „Erzähl mir mehr über diese Vampire.“

Als ob er eine genaue Namensliste hätte? Für ihn war ein Vampir wie der Andere. Doch wenn es die Neugier des Jägers befriedigte, warum nicht? „Die Herrscherfamilie besteht aus dem König, der Königin und ihrem Sohn und Nachfolger. Seit kurzen ist bekannt das sie auch noch einen Adoptivsohn hatten.“

Es zahlte sich wirklich aus, wenn man bei Jin lebte. Besser informiert konnte man nicht sein. Er wand kurz den Blick ab. „Vor einigen Wochen haben die Vampire einen hochrangigen Wolf gefangen und festgehalten. Allerdings schien das eher eine Art Missverständnis gewesen zu sein. Doch das hat die Beziehungen zwischen ihnen und uns etwas beeinträchtigt.

Über den Hofstaat der Vampire weiß ich nicht viel. Nur die mächtigsten und ältesten Vampire gehören diesem Hofstaat an. Aber die Macht hat ihr Rat. Von dort aus werden alle Clans der Welt gelenkt. Von hier aus kommt der Oberbefehl. Mehr weiß ich wirklich nicht mehr.“

Hatte er sich vor einigen Tagen nicht noch vorgenommen selbst etwas zu erfahren? Warum redete dann nur er? „Es gibt wirklich kein Bündnis mit den Vampiren?“

„Nein, ebenso wenig wie mit euch.“ Justin wand sich um.

„Also wenn es eines gäbe, dann ginge das wahrscheinlich von diesem Rat aus?“

Rhys nickte. „Ja, ohne dessen Zustimmung ginge es wohl nicht.“

Er glaubte nicht das sich die Vampire so von ihnen unterschieden. Bei ihnen ging auch alles über den Rat. Es war undenkbar etwas so Bedeutendes ohne deren Zustimmung zu machen.

„Gut.“ Damit verließ der Jäger den Raum.

Erleichtert atmete Rhys auf. Das war ja knapp gewesen. Zum Glück hatte er nichts gesagt das sein Rudel in Gefahr brachte.

Jetzt sehnte er sich wirklich nach seinem Bau. Dort erwartete ihn nur Taro und mit diesem würde er auch irgendwann fertig werden. Irgendwann bestimmt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avrora
2010-02-15T12:48:57+00:00 15.02.2010 13:48
müsste rhys als werwolf nicht stärker sein als justin?


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