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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 75

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Dann war es also soweit. Darian sah in die Gesichter der Anwesenden, nachdem Taro mit seiner Erklärung geendet hatte. Deren Gesichter waren mit jedem Wort düsterer geworden. Dabei hatte Taro keinen Zweifel daran gelassen, das er in Elise einen Einzeltäter sah. Das würde aber auch keinen Unterschied machen, da es egal war. Laut seinen Ausführungen wollte diese Vampirin den Anderen davon erzählen, was diese bestimmten lag ja wohl klar auf der Hand. Sie konnten nicht untätig bleiben, wenn die Vampire zum Krieg rüsteten, das wäre Selbstmord.

„Dann scheint uns keine andere Wahl zu bleiben.“ Ihr Anführer seufzte.

„Aber Vater ich habe doch gesagt, das diese Vampirin das alles alleine geplant hat.“ Taro sah seinen Vater erschrocken an.

„Wir können doch deswegen keinen Krieg vom Zaun brechen.“

Können schon, doch sie wollten nicht. Zwar redeten sie immer davon doch jeder von ihnen kannte die Konsequenzen. Allerdings schienen sich einige hier nicht wohl zu fühlen wenn das Wort Krieg nicht einmal in jeder Sitzung fiel. Nun wirkten alle etwas betreten und kein Einziger wagte es auch nur den Mund zu öffnen.

Taro sah hilfesuchend zum Sessel seiner Tante, doch heute würde von dort keine Hilfe kommen. Venus war noch immer im Krankenbereich, einen Tag nach so einer Verwundung war das kein Wunder.

Als es keine Unterstützung gab, sah Taro ihn an. Darian ignorierte ihn gekonnt. Was sollte er schon machen? Ja es war das Werk einer Einzigen, doch das Problem war das sie die anderen Vampire da mit hineinzog. Das war ein perfekter Plan, wenn sie wohl auch eher spontan hatte handeln müssen. Da sah man wieder einmal wie wenig man der Einschätzung der Anderen trauen konnte. Raidon dachte vielleicht das er sie in die Ecke trieb, doch mit diesem Zug hatte sie ihre Ziele erreicht. Zumindest hoffte Darian das dies ihr Ziel war, schlimmer konnte es ja nicht kommen.

„Wir müssen handeln, sonst erscheinen wir als schwach.“ Der Leitwolf sah Taro entschlossen an.

„Ein Krieg wird uns auch nicht gerade stärken. Was haben unsere Kinder von unserer Stärke, wenn sie als Waisen aufwachsen?“

Ein gutes Argument von Taro, um seine Kinder machte sich Darian im Moment aber die wenigsten Sorgen. Soweit er wusste waren diese bis jetzt alle Töchter, zu ihm war jedenfalls noch keines geschickt worden, in diesem Fall waren sie nicht sein Problem. Ihn beschäftigte eher das Problem wie sie das bewältigen sollten? Sie konnten nicht gegen die Jäger vorgehen und gleichzeitig einen Krieg gegen die Vampire führen. Und der Angriff gegen die Jäger wäre idiotisch, wenn das restliche Rudel danach nicht in Sicherheit war. Das hieß ihnen blieb nur die Verteidigung, weil sie von sich aus nicht handeln konnten ohne der anderen Seite eine Schwachstelle zu präsentieren. Wie Darian die Rolle als Unterlegener hasste.

„Schluss damit.“ Diese Stimme kam von der Tür.

Wie alle Anderen sah auch Darian überrascht auf. Mit dieser Stimme hatte er heute nicht gerechnet.

Venus stand in der Tür in einem Rollstuhl sitzend. Seufzend ergriff sie die Räder des Stuhls und schob sich etwas in den Raum. Allerdings nur ein Stück, da sie dann die Kraft verließ.

Keiner der Anwesenden machte Anstalten ihr zu helfen, auch Darian nicht. Das würde nicht zu seiner Haltung ihr gegenüber passen.

Plötzlich stand Taro neben ihm auf und ging zu ihr. Er ergriff die Griffe des Stuhls und schob sie zu ihrem Platz.

„Danke.“

Taro nickte nur kurz und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

„Warum streiten wir uns hier? Wir wissen doch längst was wir machen müssen. Verteidigen müssen wir uns auf jeden Fall, also ist es sinnlos darüber zu diskutieren ob wir einen Krieg wollen oder nicht. Fakt ist, das wir ihn schon haben und es liegt an uns ob wir warten wollen bis er zu uns kommt, oder uns dagegen stellen.

Unsere Brüder und Schwestern warten auf eine Antwort. Genau darum sollten wir uns bemühen, anstatt uns den Kopf über eine Entscheidung zu zerbrechen die nicht mehr in unserer Hand liegt. Wir haben Krieg meine Herren, daran ist nichts mehr zu ändern.“ Venus schüttelte leicht den Kopf.

„Sie hat Recht. Im Grunde spricht sie nur aus was ich mir die ganze Zeit schon denke. Wenn es manchen hier aber leichter macht, so stimmen wir darüber ab. Ich bin für Krieg.“ Darian hob die Hand und sah die anderen Ratsmitglieder fragend an.

Unsicher sahen sich die Mitglieder an, bevor sich zögernd einige Hände hoben. Nicht so die Hände von Venus und Shiva, die sofort ihre Zustimmung gaben.

Das war vor allem eine symbolische Abstimmung, das Ergebnis würde nichts an der Lage ändern. Taro neben ihm verschränkte nur die Arme vor der Brust.

„Dann ist es entschieden.“ Ihr Anführer klang betrübt, wenn es auch eine sinnlose Aktion gewesen war. Doch so fühlten sie sich wohl alle besser.

Darian senkte den Blick als ihr Anführer aufstand und seiner Frau die Hand reichte. Diese ergriff sie ohne zu zögern.

Nun mussten sie ihre Entscheidung dem restlichen Rudel mitteilen, eine Aufgabe um die sie Darian nicht beneidete. Auch Taro und Dennis standen auf, sie mussten ebenfalls durch ihre Anwesenheit glänzen. Das gab dem Rudel, die nötige Sicherheit wenn all ihre Führer sich zeigten.

Dann war es also soweit, der Krieg hatte begonnen.
 

„Wie geht es dir?“

Artemis lächelte bei dieser Frage schwach. „Ich bin schwanger, wie soll es mir schon gehen? Ich habe das Gefühl mit jedem Tag dicker zu werden.“

Cai hatte irgendwie das Gefühl das sie nun eine Antwort von ihm erwartete. Er zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, du bist eben schwanger.“

„Danke, wirklich sehr freundlich. An den Komplimenten musst du eindeutig noch arbeiten.“ Sie verzog das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen.

Eigentlich hatte Cai nur freundlich sein wollen, als er sie hier im Speisesaal ansprach. Ein längeres Gespräch war da nicht eingeplant gewesen, aber er konnte diese Chance ja nutzen.

Als keine Erwiderung kam, sah sie ihn fragend an. „Also, was willst du?“

„Weißt du wo Taro ist?“ Seit den Verhandlungen hatte er ihn nicht mehr gesehen. Zwar hieß es er sei zurück, doch er war in keinem seiner Zimmer. Aber vielleicht hatte er die Nacht ja bei Artemis verbracht, das wäre nichts neues. Er war beunruhigt weil er wissen wollte was bei den Verhandlungen herausgekommen war. Ein Gefühl mit dem er nicht alleine war, wenn man in die Gesichter der anderen Wölfe sah. Und es störte ihn wirklich das er nicht wusste woran er war.

„Nein. Wie auch?“ Artemis machte eine undeutbare Kopfbewegung.

„Er war die ganze Nacht auf der Krankenstation und jetzt in der Ratssitzung.“

Jetzt wo sie es sagte, für diese Tageszeit waren noch ziemlich viele Wölfe auf den Beinen. Wenn er raten müsste, würde er auf das ganze Rudel tippen. Doch noch etwas anderes beunruhigte Cai. „Krankenstation?“

Artemis nickte nur stumm und stocherte weiter in ihrem Essen herum. Bis jetzt schien es nicht so als hätte sie viel gegessen.

„Warum?“ Konnte sie nicht etwas ausführlicher sein? Woher wusste sie eigentlich schon wieder davon?

„Ich weiß es nicht. Aber es scheint ihm schon wieder gut zu gehen. Immerhin nimmt er schon wieder an der Ratssitzung teil.“

Cai wollte noch etwas sagen, doch in dem Moment kam ein Wolf in den Speisesaal und sah sich hastig um. Dann ging er zu einem anderen Wolf und flüsterte diesem etwas ins Ohr, bevor er wieder aus dem Saal lief. Mit einemmal konzentrierte sich die gesamte Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den Wolf der die Botschaft bekommen hatte. Artemis stand auf, in ihrem Gesicht lag ein angespannter Ausdruck.

Der junge Wolf schien die Aufmerksamkeit zu bemerken die er auf einmal hatte. Unsicher sah er sich um, bevor er unglücklich lächelte. „Es ist nichts. Ich werde nur zum ersten Mal Vater.“

Dann eilte auch dieser, peinlich berührt, aus dem Raum. Ein allgemeines Stöhnen ging durch den Raum und Artemis ließ sich wieder auf die Bank sinken. „Das ist wirklich nervenaufreibend.“

„Worauf warten alle hier eigentlich?“ Cai wusste nicht ganz wie er diese Stimmung deuten sollte.

Artemis wollte etwas antworten, doch da stürmte ein junger Wolf in den Raum.

„Es gibt eine Ankündigung!“ Damit eilte er auch schon wieder weiter.

Artemis stand so rasch auf, wie man es einer Schwangeren gar nicht zugetraut hatte. „Darauf. Komm.“

Mit eine wedelnden Handbewegung sorgte sie dafür das Cai ihr folgte.

Cai wusste zwar nicht was das sollte, doch vielleicht bekam er nun eine Erklärung. Also folgte er Artemis und bot ihr sogar eine helfende Hand an, die diese aber ablehnte. Sie führte ihn in eine große Halle, die auf der Oberfläche sicher als Hauptplatz durchgegangen wäre. Es tummelten sich schon viele Wölfe auf dem Platz und noch immer drängten aus den verschiedensten Gängen noch mehr Leute auf den Platz. Es würde hier auf jeden Fall ziemlich eng werden. Die Blicke aller Anwesenden richtete sich auf eine Stelle über ihnen.

Cai folgte deren Blicken und bemerkte einen Balkon auf der gegenüberliegenden Seite der Höhle. Noch war er leer, doch die Wächter die auf beiden Seiten des Balkons standen machten deutlich das dies nicht lange so bleiben würde.

Plötzlich jaulte jemand laut auf und alle stimmten darin ein, egal ob Mensch oder Wolf. Cai sah sich nur irritiert um.

In diesem Moment wurde der Vorhang auf dem Balkon zur Seite geschoben und zwei, Cai unbekannte Wölfe betraten den Balkon. Ihnen folgte Taro auf der einen und ein weiterer ihm unbekannter Wolf auf der anderen Seite. Der ältere Wolf ließ die Hand der Wölfin los und hob beide Hände. Nur langsam ebbte das Jaulen wieder ab.

So lief das also bei den Wölfen ab? Wieder etwas das sich von ihnen unterschied, da gab es niemals solche Volksansammlungen. Cai wartete gespannt welche Nachricht so einen Aufwand wert war.

Das ältere Wolf begann nun zu sprechen. „Meine Brüder, meine Schwestern, meine Kinder. Es freut mich das ihr so zahlreich erschienen seid, wenn die Nachricht auch nicht so erfreulich ist. Leider muss ich euch mitteilen, das die Verhandlungen nicht zu unserer Zufriedenheit verlaufen sind. Wir wurden von den Vampiren verraten!“

Was? Cai war wie erstarrt. Das konnte doch nicht sein, wieso hätte sein Vater das machen sollen? Auch wenn ihm die Worte fehlten, so fanden andere Wölfe ganz deutliche Worte, wenn sie diese auch durch ein Knurren ausdrückten.

„Unsere Verhandler wurden in eine Falle gelockt und attackiert. Aus diesem Grund gibt es nur eine Erwiderung für diese Tat. Wir erklären den Vampiren hier und heute den Krieg!“

Stille. Einen Moment lang war nichts zu hören, weder das Atmen eines Wolfes, noch irgendein Geräusch das sonst wie selbstverständlich war. Dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, erscholl plötzlich aus den verschiedensten Ecken Jaulen und Jubelschreie, die sich rasch vermehrten, bis alle Anwesenden darin einfielen.

Alle bis auf Cai. Wussten die Wölfe nicht, das sie ihr Todesurteil damit unterschrieben? Nun vielleicht bemerkten sie das nach dieser anfänglichen Euphorie.

Cai kämpfte sich zu einem der Seitengänge durch. Er musste Taro abfangen und mit ihm reden. Sie konnten keinen Krieg anfangen, das war das Letzte das er wollte. Irgendwie musste man das doch auch anders regeln können. Er war doch nur deswegen hier geblieben, nun musste sich dafür auch eine Lösung finden.



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