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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 79

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Was für eine dunkle Nacht und kalt wurde es langsam auch. Von der Gefahr wollte er gar nicht reden. Jin musste schon verdammt gute Informationen haben, um den ganzen Aufwand zu rechtfertigen. Allerdings traute er seinem besten Informanten so etwas wie schlechte Informationen gar nicht zu.

Darian warf immer einen Blick auf die angrenzenden Dächer. Zwar war er als Mensch unterwegs, doch das würde Vampire nicht täuschen. Außerdem fühlte er sich seit einiger Zeit verfolgt. Er roch zwar nichts, doch bei seinem Handicap musste das nichts heißen. Doch es gab auch keine anderen Anzeichen, das er verfolgt wurde. Es waren nur seine Instinkte die Alarm schlugen, meistens gab es dafür einen Grund. Diesmal schien es aber nur an der Situation zu liegen, er war zu angespannt. Nur weil Krieg herrschte, musste nicht hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern. Darian war zwar zu jung um den letzten Krieg miterlebt zu haben, doch dafür gab es ja die Aufzeichnungen. Ob er damals einen guten General abgegeben hätte? Diesmal würde er es auf jeden Fall, wenn ihn diese Dummheit hier nicht das Leben kostete. Warum auch musste Jin noch hier in der Stadt sein? Jeder normale Werwolf mit Verstand wusste wann das Pflaster zu heiß wurde und trat den Rückzug an. Das nächste Mal würde er auf eine Telefonverbindung bestehen. Allerdings gab es hier nichts vor dem er sich fürchten musste. Er war immerhin einer der besten Krieger seines Volkes, mit einer kaum bemerkbaren Einschränkung.

Darian blieb am Ende der Gasse stehen. Vor ihm war ein kleiner Hinterhof, perfekt für einen Hinterhalt. Seine Augen musterten misstrauisch die Dächer über ihm, ebenso wie die Gasse aus der er eben kam. Nichts, keine Bewegung, kein Geräusch, er war alleine. Auch die zwei anderen Gassen, die in diesen Hof führten, schienen menschenleer.

Mit einem leisen Seufzen schüttelte Darian den Kopf. Wenn er nun jeden Hinterhof mit soviel Misstrauen begegnete, würde er mehr Zeit für seine Wege einplanen müssen.

Er überquerte den Hof deutlich vorsichtiger als sonst. Doch auch diese Vorsicht konnte ihn nicht vor dem Kommenden retten.

Ein Knall ertönte von einer der Seitengassen und Darian wurde an der Schulter getroffen. Zwar war es kein Silber, doch die Wucht des Schusses drückte ihn gegen die hinter ihm liegende Wand. Für einen Moment blieb ihm die Luft weg, doch dann löste er sich bereits wieder von der Mauer. Leise knurrend fixierte er den Jäger der aus der Gasse trat und die Kammer seiner Pistole öffnete. „Zu Schade Jäger. Du hättest gleich Silber nehmen sollen.“

Den Jäger schienen diese Worte nicht aus den Konzept zu bringen. Gelassen lud er seine Waffe weiter und Darian lernte den Grund für diese Gelassenheit kennen. Über ihm rasselte es und ein Netz fiel auf ihn herunter. Es war ein Eisennetz, dessen Gewicht ihn sofort zu Boden drückte. Als Mensch konnte er dagegen nichts ausrichten, aus diesem Grund begann er sich zu wandeln.

Doch selbst als Wolf, war Darian nicht in der Lage sich aus dem Netz zu befreien. Allerdings bemerkte er nun einige Dinge, die ihm zuvor verborgen gewesen waren. Es war nicht nur dieser Jäger, sondern auch zwei auf dem Dach, denen er dieses Netz zu verdanken hatte. Außerdem nahm er den Geruch eines weiteren Werwolfs wahr und zwar in der Gasse aus der er gekommen war. Also war er tatsächlich verfolgt worden aus kindlichen Übermut, wie er annahm als er den Geruch identifizierte. Hoffentlich blieb er wo er war und mischte sich nicht ein. Das wäre ein unnötiges Opfer.

Der Jäger schloss das Magazin seiner Waffe. „Jetzt ist es Silber.“

Darian blickte den Jäger an. Sein Gesicht zeigte keine Furcht, das war das Gute an einer tierischen Gestalt. Wenigstens starb er ihm Kampf, zumindest hoffte er das man das von ihm sagte. Jetzt blieb wohl nur mehr der Realität ins Auge zu blicken.
 

Rhys betrat sein Zimmer, das wie immer einer Müllhalde glich. Wie froh er war, wenn er erst sein eigenes Zimmer bekam. Gleich nachdem er sein erstes Mal mit einem Weibchen hinter sich hatte. Wenn dieser Termin auch in den Sternen stand.

Mit einer Handbewegung fegte er den Wäschestapel von seinem Bett und setzte sich darauf.

„Hey, das waren unsere.“ Sein jüngerer Bruder sah ihn empört an.

„Ich habe dir schon oft gesagt du sollst deine Sache nicht auf meinem Bett ablagern, Ran.“ Er war nicht in der Laune sich mit seinen jüngeren Brüdern zu streiten. Warum hatte er bei der Fülle an Geschwistern eigentlich gerade die Zwei abbekommen?

„Zieh aus.“ Ran verschränkte die Arme vor der Brust.

Rhys wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ihm diese Aufgabe abgenommen wurde.

„Du weißt das er das nicht kann.“ Tal, Rans Zwillingsbruder, lag auf seinem Bett und senkte nun das Heft in dem er las.

„Dafür müsste er es erst einmal schaffen ein Weibchen zu bekommen. Ein Ding der Unmöglichkeit.“

Rhys knurrte bei diesen Worten und warf sein Kissen nach seinem Bruder.

Nun schien allerdings auch Ran auf den Geschmack gekommen zu sein. Fies lächelnd musterte er Rhys. „Sag wenn wir nun Krieg haben, wirst du dann auch kämpfen?“

Von Tals Bett aus kam schallendes Gelächter. „Rhys?“

Er wischte sich kurz Tränen aus den Augenwinkeln. „Du kennst ihn doch. Unser Bruder zieht doch schon den Schwanz ein wenn er einen Vampir nur von weiten sieht. Als Feigling der er ist, wäre er nur eine Belastung für unsere Truppen.“

„Da hast du wohl Recht Tal.“ Ran nickte zustimmend.

Rhys ballte die Hände zu Fäusten. Nein er durfte sie nicht schlagen, sie waren jünger als er. Sie waren zwar Quälgeister doch noch immer jünger als er. In einigen Jahren wenn sie alle Krieger waren, konnte er ihnen alles heimzahlen. Jedes einzelne dieser Gespräche die sie über seinen Kopf hinweg über ihn führten, würde er sie spüren lassen.

Im Moment blieb ihm leider, in Ermangelung einer schlagfertigen Antwort, nur die Flucht. Mit einem letzten Knurren in Richtung seiner Brüder verließ Rhys den Raum, verfolgt von ihrem schadenfrohen Lachen. Auf dem Gang schlug er seine Fäuste gegen die Wand. Verflucht er wollte nicht mehr als Feigling angesehen werden, er hatte sich doch geändert oder? Doch das schien niemanden aufzufallen, am wenigsten seiner Familie, sein Vater würdigte ihn noch immer keines Blickes. Wofür machte er dann alles? Für einen Moment zuckte das Gesicht des Jägers durch seine Gedanken. Nein, mit ihm gab es keine Zukunft, je eher er sich das klarmachte umso besser. Er konnte die Zeit mit ihm genießen, doch weiter sollten seine Pläne nicht gehen.

Rhys löste sich von der Wand und folgte dem Gang. Er sollte dem Jäger sagen was los war. Vielleicht brachte er ihn auch soweit das er die Stadt verließ, allerdings wollte er den Bau nicht verlassen, nicht alleine. Seine Schritte führten ihn zu einem der Fuhrparks des Baus.

„Hey Rhys.“

Rhys nickte dem Wächter kurz zu.

„Du bist zu spät, er ist gerade weg.“

Verwirrt sah der junge Wolf auf. „Wen meinst du?“

Er konnte sich nicht erinnern eine Verabredung gehabt zu haben.

„Na Darian, in letzter Zeit hängt ihr doch immer zusammen herum oder?“ Der Wächter sah ihn verwundert an.

Darian war unterwegs in die Stadt? Was machte er dort? Allerdings bot ihm das auch eine unerwartete Chance. In Rhys Kopf bildete sich ein Plan. „Das muss ich ganz verschwitzt haben. In welche Richtung ist er?“

Der Wächter lachte amüsiert. „Wo du immer deinen Kopf hast. Richtung Stadt ist er.“

„Danke.“ Rhys schnappte sich einen Helm und den Schlüssel eines Motorrades und war wenige Minuten später schon auf demselben Weg wie Darian.

Es dauerte nicht lange bis er die Stadt und den Parkplatz von Darians Maschine erreicht hatte. Vorsichtshalber parkte er aber eine Straße entfernt, bei Darian konnte man nicht vorsichtig genug sein. Von dort aus folgte er Darians Spur. Es dauerte auch nicht lange bis der Wolf wieder in sein Sichtfeld kam. Allerdings achtete er darauf nicht von ihm gesehen zu werden.

Darian war nur ein Mittel zum Zweck. In seiner Nähe fühlte er sich sicher und es war nicht schlecht einen solchen Beschützer in seiner Nähe zu wissen. Wenn sie weit genug waren, konnte er sich ja von ihm trennen, doch im Moment fühlte er sich so einfach sicherer.

Plötzlich blieb Darian stehen und auch Rhys erstarrte mitten im Schritt. Hastig suchte er hinter einigen Mülleimern Deckung. Rhys wollte gar nicht daran denken was passierte, wenn ihn der Ältere entdeckte. Doch Darian sah sich nur kurz um und betrat den Hinterhof.

Rhys kam hinter den Mülleimern hervor und folgte ihm wieder mit Abstand. Allerdings nur einige Schritte. Was dann passierte, ließ jegliches Gefühl von Sicherheit sofort ersterben. Ein Schuss ertönte und Darian prallte gegen eine Wand, allerdings schien ihn das nicht sonderlich aufzuhalten. Er sagte sogar etwas, das Rhys nicht verstand. Doch dann fiel ein Netz vom Dach und begrub Darian unter sich. Rhys sah gerade noch wie zwei Schatten hinter dem Dachsims verschwanden.

Was sollte er nun machen? Fliehen? Aber dann würde Darian sterben, allerdings war das eine Aufgabe für Krieger. Immerhin waren das Jäger. Nur waren keine Krieger in der Nähe. In Rhys Gedanken überschlugen sich die Gedanken nur so.

Als er jedoch sah, wie der Jäger seine Waffe schloss und sich Darian näherte, fasste er eine Entscheidung. Einmal in seinem Leben musste er allen Mut zusammennehmen den er hatte, auch wenn es das Letzte war das er machte.

Rhys verwandelte sich und schlich sich rasch näher zu dem Hinterhof. Er musste nur eine gute Position finden. Er sah wie sich Darians Augen weiteten als er ihn bemerkte, doch nur eine Sekunde um ihn nicht zu verraten.

Da er hatte es, die perfekte Position für einen Angriff. Rhys sprang den Jäger von der Seite an. Doch anstatt seines Halses erwischte er nur seine Hand mit der Waffe, Allerdings würde er diese Hand nie wieder benutzen können. Erschrocken ließ Rhys den abgetrennten Körperteil fallen. Es war nicht das erste Mal, doch diesmal war es keine Jagd. Aus diesem Grund war er etwas unschlüssig und aufgeregt.

Unter das Schreien des Jägers, mischte sich Darians Stimme. ‚Mach schon, töte ihn!’

Rhys schüttelte den Kopf. Genau er war hier noch nicht fertig.

Mit einem gut gezielten Sprung erwischte Rhys diesmal den Hals des Jägers und dessen Schrei erstarb. Rhys hielt sich allerdings nicht damit auf und eilte zu Darian. Mit seinen Zähnen packte er das Netz und zog daran. ‚Beeil dich seine Begleiter haben das sicher mitbekommen.’

‚Wie wäre es mit etwas Hilfe?’ Als ob er sich nicht anstrengte. Mit vereinten Kräften schafften sie es Darian zumindest zur Hälfte unter dem Netz hervor zubekommen. Dann hörte Rhys ein ihm bereits vertrautes Geräusch. Das Spannen eines Hahns.

Er fuhr knurrend herum und fixierte die beiden Jäger ihm gegenüber. Das wars dann wohl.

‚Hau ab.’

So verlockend Darians Angebot auch war, Rhys schüttelte nur den Kopf. Dieses eine Mal wollte er nicht weglaufen, das würde er sich nie verzeihen. Da starb er lieber hier und jetzt. Doch er war nicht so hilflos wie Darian. Er konnte kämpfen und das würde er.
 

Verflucht. Anscheinend hatten es alle Biester dieser Stadt auf ihn abgesehen.

Justin sah auf die beiden Aschehäufchen zu seinen Füßen. Zuerst Werwölfe und nun Vampire, heute legte es jeder darauf an ihn zu reizen. Doch an seiner Entschlossenheit änderte das nichts. Das waren nur Verzögerungen auf dem Weg zu seinem Ziel.

Der Jäger setzte seinen Weg fort, als er plötzlich in seiner Nähe ein vertrautes Geräusch hörte. Noch bevor das Geräusch des Schusses endete, hatte Justin bereits seine Waffe in der Hand und sah sich alarmiert um. Meine Güte, heute war er wirklich etwas angespannt und das sogar noch bevor der wirkliche Kampf losging.

Justin überlegte einen Moment, ob er diesem Geräusch nachgehen sollte. Im Grunde ging es ihn ja nichts an und er wollte keine weiteren Verzögerungen. Was aber wenn es Jäger waren, die seine Hilfe benötigten?

Unschlüssig sah der Braunhaarige einige Momente in die Richtung aus der der Schuss gekommen war. Fluchend änderte er schlussendlich seinem Weg und ging dem Geräusch nach. Es war heute einfach nicht sein Tag.

Eilig schlich Justin durch die Gassen, immerhin wusste er nicht was ihn am Ende erwartete. Was er hörte war nur ein Knurren, das ihm verriet das der Gegner wohl ein Werwolf war. Am Ende der Gasse angekommen sah er dann die Szenerie.

Zwei seiner Jäger standen zwei Werwölfen gegenüber. Einer der Wölfe war praktisch bewegungsunfähig, während der Andere schützend vor ihm stand. Aus den Augenwinkeln sah er die Leiche eines weiteren Jägers auf dem Boden liegen. Die Blutspuren wiesen den helleren Wolf deutlich als Täter aus. Moment…

Justin musterte den Werwolf eindringlich. Er kam ihm bekannt vor, natürlich das war Rhys. Zwei seiner Jäger wollten doch tatsächlich seinen Wolf erschießen. Nein, sie würden seinen Wolf erschießen, da ihre Finger sich schon um den Abzug krümmten.

Justin wusste das er nicht mehr lange überlegen konnte. Seine Waffe ziehend, lief er auf Rhys zu. Noch im Lauf zielte er und erschoss einen der Jäger. Dessen Kamerad fuhr herum und feuerte zwei Schüsse ab.

Justin spürte einen stechenden Schmerz in seinem Bauch und strauchelte. Noch im Fall, drückte er noch einmal den Abzug seiner Waffe. Zufrieden sah er wie auch der zweite Jäger getroffen zu Boden ging. Nun das war ja gar nicht einmal so schlecht gewesen.

Seine Hand zitterte, als er seinen Bauch betastete. Es fühlte sich feucht an, das war nicht gut. Mühsam fuhr seine Hand etwas höher, Richtung Brust. Dort war es auch feucht, nein das sah wirklich nicht gut aus.

Justin hatte genug Verletzungen gehabt und gesehen um zu wissen was tödlich war und was nicht. Nun diese war es. Was für eine Ironie, er starb im Kampf gegen seine eigenen Leute. Wegen eines Werwolfes.

Ein spöttisches Lächeln legte sich auf die Lippen des Jägers, während um ihn herum alles schwarz wurde und er die Augen schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Ray-
2010-06-04T16:28:30+00:00 04.06.2010 18:28
Ich hoffe du lässt ihn nicht wirklich sterben sondern überlegst dir nach diesem fiesen Ende des Kapitels noch einen Hoffnungsschimmer in Form von Verwandlung oder ähnlichem ;)

Es wäre um Justin wirklich sehr schade... :(


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