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Vampire's tale

-love between us may not be-
von

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Turning Point

Soo~ machen wir uns mal an das vorvorletzte Kapitel ^-^

Enjoy~~~
 

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Ich stand in der Küche und las den Zettel, den Zero dort auf den Tisch gelegt hatte. Er schrieb, dass er schon in den frühen Morgenstunden das Haus verlassen würde, da er überraschend etwas erledigen musste.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Er wusste auch nicht, wie lange es dauern würde und wann er wiederkommen würde.

Super. Konnte ich den halben Tag alleine hier rumhängen. Heute würde es auch wohl kaum eine Bandprobe geben. Warum auch, wenn es eh bald keine Band mehr geben würde…

Ich beschloss, etwas früher zur Arbeit zu gehen, da ich sonst rastlos in Zeros Haus umhertigern würde und nichts mit mir anzufangen wusste.

Glücklicherweise wurde ich im Café etwas abgelenkt von meinen Gedanken und hatte genug zu tun. Am späten Nachmittag jedoch war ich schon wieder auf dem Weg nach Hause.

Es wurde langsam dunkel und ich lief den Weg nach Hause, um nicht noch weitere Stunden alleine dadrin rumzugammeln.

Es wäre wohl besser gewesen, sich von den engen Gassen fern zu halten. Aber darüber dachte ich nicht nach.

Ich hörte nur Stimmen. Ich kam ihnen immer näher, und glaubte, sogar eine von ihnen zu kennen. Zögernd ging ich ein paar Schritte näher. Ich sah niemanden, aber hörte sie.

„Die haben davon Wind bekommen! Du weißt, dass das Ärger bedeutet, oder? Er ist ein verdammter Mensch! Du musst ihn rausschmeißen, das ist dir doch klar?!“

Ich kannte diese Stimme nicht und blieb, an der Wand verborgen, stehen.

„Das werde ich aber nicht“, kam die leise, drohende Antwort. Zero! Hatte ich es doch geahnt! „Ich entscheide immer noch, was ich mache und werde es mir nicht vorschreiben lassen. Immerhin kann ich mich beherrschen.“

„Fragt sich, wie lange noch“, erwiderte der Unbekannte lauernd und eine frische Brise kam auf.

„Aah~ ein Mensch treibt sich hier rum“, meinte er plötzlich und ich erstarrte. Er konnte nur mich meinen, oder? Hier war niemand anders, nur ich...

Ich wusste nicht, was eigentlich los war zwischen ihnen und was das bedeutete. Es kam mir nur total komisch vor und ich spürte ein gewisses Unbehagen aufkommen.

„Warum auf einmal so schweigsam? Es wird doch nicht etwas dein Liebling sein, oder?“

Ich löste mich von der Wand und trat einen Schritt zurück. Mir war das nicht geheuer.

„Rühr ihn nicht an.“ Es waren bedrohlich geknurrte Worte und ich zuckte zusammen. War das…wirklich Zero?

„Du wirst mich nicht aufhalten können“, erwiderte der Kerl leise und ich hörte einen erstickten Laut.

Vorsichtig ging ich um die Ecke und blieb erstarrt stehen.

Um Zeros Hals hatte sich die Hand des Mannes gelegt und drückte ihn gegen die Wand. Mein Bassist hatte die Hände in dessen Oberarme gekrallt und knurrte.

„Ich werde ihn schreien lassen…“

Mit einem wütenden Laut drängte Zero den Kerl jedoch von sich und wollte auf ihn losgehen, aber der Andere war schneller – bei dem schmerzerfüllten Schrei, der die Luft zerriss, schloss ich unwillkürlich meine Augen. Hörte nur noch ein unregelmäßiges Keuchen.

„Soll ich ihn sterben lassen? Oder ihm Schlimmeres antun?“

Langsam öffnete ich wieder die Augen.

„Zero!“

Ein verzweifelter Schrei verließ meine Lippen und ich war unfähig mich zu bewegen.

Ein schmerzerfüllter Laut Zeros war zu hören, der verletzt am Boden lag. Die Hand seines Angreifers steckte noch tief in seinem Bauch und eine Blutlache bildete sich.

Scheiße.

Der fremde Kerl grinste mich an. „Da haben wir dich ja. Bevor du unserem Zero hier noch mehr Unglück bringst, werd ich dich beiseite schaffen.“

„Wag es nicht“, brachte Zero hervor und starrte den Kerl an, der seine Hand aus der Wunde zog, was mein Bassist mit einem schmerzlichen Stöhnen registrierte.

„Versuch mich doch aufzuhalten.“ Kühle Worte. Und er wandte sich mir zu.

Wollte der mich jetzt echt umbringen? Was war mit Zero? Er würde nun sterben, wenn man ihm nicht half!

Mein Atem ging immer schneller. Ich wusste nicht was ich tun sollte.

//Karyu! Lauf! Er wird dich sonst töten, du musst verschwinden!//

War das Zeros Stimme?! Aber sie…war in meinem Kopf! Vollends verwirrt trat ich einen Schritt zurück.

//Lauf endlich! Mach dir keine Gedanken um mich, ich werde nicht sterben, hörst du! Verschwinde, jetzt ist keine Zeit um irgendwas zu erklären!//

Und zum Nachdenken kam ich gar nicht, da der unheimliche Kerl auf mich zukam.

Mir blieb nichts weiter übrig als Zero zu vertrauen und ich machte auf dem Absatz kehrt, begann los zu rennen.

//Du musst die nächste Straße nach rechts! Such den Schrein, nur darin bist du vor ihm sicher! Er kann dir nichts, solang du innerhalb der Schreinmauern bist! Lauf so schnell du kannst…//

Ein Schrein? Was sollte der mir jetzt helfen? Doch Zeros Stimme meldete sich nicht noch mal. Ich hörte nur meinen eigenen beschleunigten Atem – und Schritte hinter mir.

Immer schneller rannte ich und bog in halsbrecherischem Tempo in die nächste Straße ein. Von weitem konnte ich auch schon den Schrein sehen. Ich hoffte inständig, dass das Teil mir helfen würde.

Ich glaubte, dass die Schritte von weiter weg zu hören waren – ich war wohl etwas schneller als dieser Typ – ein Vorteil, wenn man groß war und lange Beine hatte!

Doch langsam bekam ich schon Seitenstechen, während ich die Stufen zum Schrein erklomm und durch den großen Torbogen rannte. Ich riskierte einen kurzen Blick über die Schulter und sah, dass er mir noch immer auf den Fersen war. Wie war das gewesen? Ich musste IN den Schrein?

Ich biss die Zähne zusammen und hielt mit unverändertem Tempo auf das große Tor zu. Ich hoffte inständig, dass sich die Türen nach innen öffneten, als ich mich dagegen warf – und hatte Glück.

Das Tor schwang auf und ich stolperte auf den Hof, drehte mich um und sah meinen Verfolger auf mich zukommen. Er war nicht mehr weit entfernt und ich schnappte mir die Türen und drückte sie mit aller Kraft wieder zu. Ich bemerkte den wütenden Gesichtsausdruck in den Augen des unbekannten Mannes, bevor sich die Türen endlich schlossen. Ich hörte nur noch sein verärgertes Knurren, als er sich scheinbar gegen das Tor warf und ich zurück geschleudert wurde. Die Türen öffneten sich leicht und ich sah am Boden liegend zu ihm auf.

„Damit er keinen weiteren Fehler macht, werde ich eben ihn aus dieser Welt befördern. Ich werde ihn so laut schreien lassen, dass du es selbst hier noch hören wirst“, sagte er kalt mit leiser Stimme und sah mich mit einem Blick an, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er drehte sich um und lief wieder zurück.

Ich rappelte mich auf und merkte, wie jemand hinter mir stand – ein Mönch. Er starrte mich an.

„Ich muss ihm helfen“, sagte ich leise. „Ich muss meinen Freund vor ihm retten…“

Der Mönch nickte nur und drückte mir etwas in die Hand. Es schien so etwas wie eine kleine Kugel zu sein.

„Du kannst den Vampir noch einholen. Beeil dich und wirf ihm das ins Gesicht, am besten. Es ist Weihwasser. Es wird ihn nicht töten, aber ihm unvorstellbare Schmerzen bereiten, sodass er erstmal von dir abgelenkt sein wird. Viel Glück!“

Er schob mich durch das Tor und ich rannte einfach los, ohne großartig weiter darüber nachzudenken.

Ich wollte einfach nur Zero retten vor diesem Irren.

Ich realisierte kaum, was mir da gerade gesagt wurde. Immer wieder hallte das eine Wort in meinem Kopf wider:

‚Vampir’.

Aber darüber konnte und wollte ich jetzt nicht nachdenken.

Ich rannte so schnell, dass der Kerl schon bald in Sichtweite war. Und ich holte ihn ein, war ihm immer dichter auf den Fersen.

//Zero!// Ich war schon völlig außer Atem, als ich ihn fast eingeholt hatte.

Es fing an zu nieseln.

Er bog um die Ecke in die Gasse.

Und ich folgte ihm.

Zero hatte sich unterdessen erstaunlicherweise wieder aufgerappelt und stand gekrümmt an die Wand gelehnt, während er zuerst seinen Angreifer anstarrte, dann wanderte sein Blick zu mir.

Bevor der Kerl noch mal Hand an Zero legen konnte, griff ich ein.

„Hier bin ich, du Wichser!“

Er fuhr herum und sah nur noch die Kugel auf sich zufliegen. Was ich erhofft hatte, trat ein: sobald das schwarze Teil auf seine Stirn traf (die ich glücklicherweise getroffen hatte), zerplatzte es und Wasser spritzte ihm ins Gesicht und tropfte auf seinen Oberkörper.

Die Reaktion folgte sofort: von seiner Haut stieg Dampf auf und er fasste sich ins Gesicht, schrie schmerzerfüllt auf.

Doch ein zweiter, leiserer Schrei mischte sich mit hinein: Zero schien auch etwas abbekommen zu haben und sank zurück auf den Boden. Also war er wirklich auch…ein Vampir?!

Der unheimliche Typ währenddessen stolperte einige Schritte zurück und verschwand mit einem Knurren um die Ecke. Den waren wir wohl erstmal los.

Sogleich kniete ich mich neben Zero, der das Gesicht schmerzlich verzogen hatte und ein ersticktes Keuchen von sich gab, so dass ich ihn ängstlich und besorgt musterte.

Erst jetzt sah ich, dass seine Haut unterhalb der Kehle stark gereizt war. Dort musste er etwas von dem Zeug abbekommen haben! Ich wischte die Tropfen des ‚Weihwassers’, wie der Mönch ja behauptet hatte, von der blassen Haut und leises Stöhnen kam über Zeros Lippen.

Meine Gedanken überschlugen sich. Was sollte ich tun? Unruhig glitten meine Hände zitternd über seinen Körper.

„Zero? Kannst du aufstehen?“

Schwerfällig hob er seine Augenlider und schaute mich an. „Karyu…du musst hier weg“, wisperte er, doch ich schüttelte nur den Kopf und versuchte ihn mit aller Macht auf die Beine zu kriegen. Ein breiter Streifen dunkelroten Blutes lief aus seinem Mund und der Mantel war blutdurchtränkt an der Stelle, wo er verletzt worden war.

Stützend legte ich seinen Arm um meine Schultern.

„Du brauchst einen Arzt“, sagte ich leise und besorgt, aber Zero schüttelte den Kopf.

„Nein ich brauch keinen. Karyu, ich kann daran eh nicht sterben…“, meinte er schwach und ich hoffte, dass er sich wirklich sicher war. Obwohl ein normaler Mensch an so einer tiefen Wunde bereits längst verreckt wäre…

„Jetzt sag mir wenigstens, dass dein Auto hier irgendwo steht.“

Zero schnaubte. „Ich steig doch nicht so in meinen Wagen und blute alles voll“, brachte er hervor und ich starrte ihn mit großen Augen an. So schlecht konnte es ihm ja wirklich nicht gehen…

„Zero, wo ist dein Auto?“, fragte ich noch mal und erntete ein Seufzen.

„Nur 3 Straßen weiter. Da lang“, antwortete er und deutete in die Richtung. Langsam gingen wir los, während der Niesel stärker wurde. So vieles schoss mir durch den Kopf, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte.

Sein schwarzer Toyota kam schon in Sicht, als Zero sich plötzlich von mir löste und mich von sich stieß. Überrascht sah ich ihn an, er selbst stolperte gegen die Wand und hielt die Hand auf seine Wunde gepresst, während er mich mit zusammengebissenen Zähnen ansah.

„Du solltest mir nicht zu nahe kommen. Verschwinde lieber“, sagte er mit kühler Stimme, doch ich konnte nichts weiter als ihn verständnislos anzuschauen.

„Ich lass dich doch jetzt nicht hier zurück!“

„Karyu, ich verliere viel Blut“, erwiderte er und löste die Hand von seinem Körper, sodass das Blut von ihr troff und ich sehen konnte, wie das Blut regelrecht aus der Wunde floss. Ich musste schlucken.

„Und das muss ich mir so schnell wie es geht zurück holen, sobald die Verletzung anfängt zu heilen. Aber das wird noch etwas dauern. Irgendwann werde ich mir das Blut holen, das ich brauche, egal wie. Und du solltest solange nicht in meiner Nähe sein.“ Auffordernd blickte er mich an, doch ich schüttelte wie in Trance den Kopf.

„Nein, ich bring dich jetzt nach Hause, da kannst du machen was du willst. Aber ich werde bei dir bleiben. Du hast doch gesagt…du kannst dich beherrschen, weißt du noch?“, erinnerte ich ihn an sein Gespräch mit dem unbekannten Mann, doch er senkte nur zischend den Kopf.

Bevor er sich weiter wehren konnte, packte ich ihn mir wieder und zog ihn mit mir zum Auto.

„Und wenn es sein muss, schleif ich dich nach Hause, ist mir egal“, murrte ich und spürte seinen Blick auf mir. Ich ahnte, dass ihm etwas auf der Seele lag, dass er etwas sagen wollte, aber er schwieg.

Ich half ihm in seinen Wagen und holte die Autoschlüssel aus seiner Manteltasche, bevor ich mich hinters Steuer klemmte und den Motor anließ.

Zero hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, während seine Hand sich wieder auf die Wunde gelegt hatte. Aber das brachte herzlich wenig. Seine ganze Hand war bereits blutverschmiert. Ich musste mich schnell darum kümmern!

In halsbrecherischem Tempo jagte ich den Toyota kurze Zeit später den Wog zu Zeros Haus hoch. Auch wenn er sagte, dass er nicht sterben würde, es sah so böse aus, dass sich jeder normale Mensch mehr als nur Sorgen machen würde!

Ich parkte vor dem Tor und sprang aus dem Wagen um anschließend Zero raus zu helfen.

Gemeinsam gingen wir den schmalen Steinweg zu dem alten Haus hoch und ich war froh, wieder hier zu sein…

Nachdem ich die Haustür geöffnet hatte, zögerte Zero zuerst und verzog das Gesicht. Ihm widerstrebte es wahrscheinlich, jetzt auch noch seinen Flur ‚vollzubluten’.

Ungeduldig zog ich ihn in das warme Haus und schloss die Tür, während ich ihn anschaute, aber nichts sagte.

„Lass mal sehen“, meinte ich schließlich, doch er wich zurück.

„Nein“, wehrte er sich und sah mit einem dunklen Blick zu mir. „Karyu, du weißt, was ich bin. Es ist gefährlich, vor allem jetzt, in meiner Nähe zu sein.“

„Ich will dir helfen“, erwiderte ich nur und wollte mir nicht weiter Gedanken darüber machen, WAS er genau war.

Zero seufzte. „Dann geh wenigstens nach oben und komm heute nicht mehr runter, ok? Damit hilfst du mir…“

Meinte er das ernst? Meine Gedanken waren mir wohl anzusehen, denn er scheuchte mich in Richtung Treppe. „Bleib in deinem Zimmer, ich muss das hier alleine machen“, sagte er und sah mir düster in die Augen. „Ich will nicht, dass du als mein Abendessen endest.“

Ich schluckte. Sein Abendessen?!

Blass im Gesicht, nickte ich nur, und erklomm langsam die Treppe. Mir missfiel es, dass ich ihm nicht helfen sollte, aber wenn er meinte…

Leicht zitternd setzte ich mich auf das Bett. Ich atmete tief durch und versuchte, meine Gedanken zu ordnen, überdachte noch mal das Geschehene. Und was es nun für mein Leben bedeutete.

Zero…war ein Vampir?! Die sollte es wirklich geben? Aber ich hatte gesehen, dass es stimmte…

Mir war schon unwohl bei dem Gedanken. Und ich wollte gar nicht wissen, was Zero da unten jetzt machte…er musste ja an Blut kommen.

Ich schluckte.

Aber er hatte mir bis jetzt nichts getan.

Ich ließ mich in die Kissen fallen und spürte, wie die Müdigkeit mich überkam. Wie sollte ich denn jetzt schlafen können? Ich wollte eigentlich mit Zero reden. Aber nach ein paar Minuten schon fielen mir die Augen zu und ich fiel in einen unruhigen, leichten Schlaf.
 

Doch nur wenige Stunden später wachte ich wieder auf. Ich schaltete das Licht ein und sah, dass es kurz nach Mitternacht war.

Es war so still im Haus…war Zero weg?

Besorgt stand ich auf und ging zur Tür, wo ich zögernd stehen blieb. Eigentlich sollte ich oben bleiben…aber ich wollte nur mal schauen, ob er noch da war und wie es ihm ging.

Leise öffnete ich die Tür und ging vorsichtig die Treppe hinunter. Es gab kein Licht, das mir den Weg erhellte. Unten sah ich mich zuerst in der Küche um, doch dort war Zero nicht. Ich durchquerte wieder den Flur und warf einen Blick in das Wohnzimmer.

„Zero...?“, fragte ich leise in den Raum, da ich glaubte, seine Silouhette im Dunkel ausmachen zu können.

Der Schatten bewegte sich leicht. „Was machst du denn hier unten?“, kam die leise Erwiderung, während ich näher kam und mich ihm gegenüber auf das Sofa setzte.

„Ich konnte nicht schlafen. Und außerdem…sagtest du, dass ich nicht heute nach unten kommen sollte. Aber heute ist ja schon morgen“, rechtfertigte ich mich mit einem Lächeln in der Stimme und hätte zu gerne gesehen, wie Zero mich anschaute. Ich wusste, DASS er mich ansah, aber nicht wie…

„Du willst reden, oder?“

Ich nickte. „Hai…“

Kurz schwieg Zero. „Warum eigentlich noch?“, wollte er dann wissen, woraufhin ich überrascht den Blick hob, seinen Blick jedoch nicht fand in der Finsternis. „Du weißt jetzt, dass ich kein Mensch bin. …was hält dich noch hier?“, setzte er leise nach und ich sah ihn beinahe fassungslos an.

„Da fragst du noch? Du könntest von mir aus ein Alien sein oder der Mann im Mond, das ist mir egal! Ich kann dich nur danach beurteilen, wie du dich mir in den letzten Monaten gegenüber verhalten hast, und du warst immer freundlich und hilfsbereit. Du hast mir geholfen und ich…ich will dich einfach nicht allein lassen. Wir verstehen uns doch so gut!“

Zero schwieg. Noch immer lag sein Blick auf mir, der sich intensiviert hatte.

„Karyu, überleg doch mal. Ich bin ein verdammter VAMPIR! Und jetzt denk mal an die ganzen Legenden und Mythen, die man sich über uns erzählt. Es stimmen sicher nicht alle, aber sie haben eines gemeinsam: wir sind gefährlich. Eben weil wir Blut trinken. Und das holen wir uns von Menschen. Wir sind eine Gefahr für euch!“

Ich schluckte und versuchte, die Infos zu verarbeiten, bevor ich zu einer Erwiderung ansetzte.

„Aber du hast mir bist jetzt nichts getan. Überhaupt nichts und ich hatte auch nie das Gefühl, dass du irgendwie gefährlich bist oder so was-…“

„Unsere Bandkollegen allerdings haben gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmt“, unterbrach er mich. „Sie haben sich schon ihre Gedanken gemacht und wurden irgendwie unruhig. Aber du hast echt nichts gemerkt…wahrscheinlich bist du einfach ein unaufmerksamer Mensch…“

Kurz starrte ich ihn an. „Keine Ahnung. Ich fand eher deine Abwesenheit beunruhigend und nicht deine Anwesenheit“, gab ich zu. „Zero, ich vertraue dir. Du wirst mir auch in Zukunft nichts tun“, sagte ich mit fester Stimme. „Es ist nur etwas komisch…zu wissen, dass du…ein Vampir bist. Dass es euch tatsächlich gibt…“

Ich hörte ihn seufzen. „Ich glaube, du kannst dir einfach nicht vorstellen, was das bedeutet. Wir haben wenig Probleme damit, Menschen umzubringen“, sagte er und seine Stimme hörte sich kalt an. Ich wollte etwas Wärme in ihr hören… „Entweder, weil sie von unserer Existenz wissen und uns an den Kragen gehen. Oder einfach, weil wir Blut brauchen. Ein Grund findet sich immer. Wir haben keine gute Meinung von Menschen. Was glaubst du, warum ich hier draußen recht abgeschottet lebe? Weil ich wenig Lust hab, Menschen zu begegnen. Sie sind so leicht zu durchschauen, so erbärmlich…“

Ich runzelte die Stirn und schluckte. „Willst du mir unbedingt so ein schlechtes Bild von dir vermitteln? Das wird nicht klappen“, sagte ich. „Du hast mich zu dir geholt, mir geholfen. Ich glaube nicht, dass du von MIR so schlecht denkst. Und das ist das, was mich interessiert. Du kannst die Menschen hassen, wenn du willst, mach das. Auch ich mag die wenigsten von ihnen. Aber solange du mich nicht hasst, reicht mir das“, meinte ich und senkte den Blick. Das war ein halbes Eingeständnis…

„…Karyu…“ Es war nur ein Flüstern. Er überlegte.

Stille trat ein, in der ich die Augen nicht von seinem Gesicht abwandte, das von der Dunkelheit verschluckt wurde. Zögerlich stand ich auf und ging zu ihm um mich neben ihn zu setzen. Kurz musterte ich ihn, auch wenn ich nicht viel sah und fasste meinen Mut zusammen.
 

~~~
 

Als Karyu sich an ihn lehnte, war der Vampir überrascht und etwas überfordert zugleich. Ihm war nicht ganz klar, warum der Größere nicht schreiend davon rannte. Weshalb nur war er so verdammt ruhig?

Kurz zögerte Zero, dann legte er aus einem Impuls heraus die Arme um den schmalen Körper neben sich und drückte ihn leicht an sich. Eine angenehme Wärme ging von Karyu aus, die der Vampir genoss, wie ihm unwillkürlich klar wurde. Doch er löste sich nicht von dem Größeren…

Karyu währenddessen schloss die Augen. Es war so still…zu still. Ein weiterer Beweis dafür, dass Zero kein Mensch war, auch wenn er so aussah. Doch sein Herz schlug nicht mehr. Karyu konnte kein regelmäßiges, dumpfes Pochen an seinem Ohr hören…

Zero lebte nicht mehr…

Er versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und schmiegte sich unbewusst enger an den kühlen Körper seines Bassisten. Ihm wurde schlagartig klar, dass er sich nun wirklich vollends in Zero verliebt hatte. Das hatte er nicht verhindern können…und nun?

Karyu konnte sich nicht vorstellen, dass sie beide mal zusammen kommen würden. Irgendwie hatte er immer das Bild von Zero mit einer hübschen Frau im Kopf, nicht mit ihm, einem zu groß geratenen und zu dünnen Mann, der glaubte, Gitarre spielen zu können…

Ein lautloser Seufzer entglitt Karyu. Dass er auch immer Pech hatte.

Mit 16 hatte er mal eine Freundin gehabt, und ihre Beziehung hatte nur 1 Jahr gehalten. Sie hatte seinen Traum von einer eigenen Band als unrealistisch bezeichnet und ihn irgendwann kopfschüttelnd verlassen. Einen Träumer hatte sie ihn genannt. Aber er hatte seinen Traum ja erfüllen können, oder? Wenigstens für ein paar Monate…

Mit 18 hatte er einen One-Night-Stand mit einem Kerl gehabt. Mehr aus Versehen. Aber schon wenige Monate später hatte er tatsächlich eine Beziehung mit einem Mann gehabt, der nur 2 Jahre älter als Karyu gewesen war. Es war schon eine interessante Zeit gewesen…aber leider hatte das nicht mal 5 Monate gehalten.

Und jetzt hatte er sich in einen Vampir verliebt.

Das war ja eine Entwicklung…

Betrübt schwanden ihm langsam die Sinne und er schlief an Zeros Seite ein.
 

~~~
 

Vorsichtig hebe ich ihn auf meine Arme um ihn in sein Bett tragen zu können. Er kuschelt sich an meine Brust und ich muss lächeln, während ich die Stufen hoch gehe. Langsam bekomme ich das Gefühl, dass er ohne mich nicht schlafen kann. Immer wieder sucht er in der Finsternis meine Nähe…

Sachte stoße ich die Tür auf und lege ihn auf sein Bett. Seine Hand lässt mein T-Shirt nicht los. Über ihn gebeugt schaue ich in sein Gesicht, das vom Licht des Mondes sanft erhellt wird.

Seine Augen sind geschlossen.

Er will mich nicht gehen lassen.

Ich ergreife seine Hand und löse sie von meinem Oberteil, während ich lautlos seufze. Die Finger seiner Hand schließen sich nun um meine.

Selbst im Schlaf gibt er nicht auf.

Kaum hörbar hebe ich die Bettdecke an und lege mich neben ihn, wobei er noch immer meine Hand festhält.

Und er lässt mich die ganze Nacht über nicht los, während ich über seinen Schlaf wache…
 

~~~
 

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Das nächste chap...was kann man zu dem sagen ohne zu viel zu verraten?

Hmmm...es wird ein bisschen Liebe dazu kommen *nick*

und ein bisschen Ungewissheit...

Was die Band angeht, da wird sich nun alles klären, leider...

ich hoffe, ihr seid auch im nächsten chap dabei ^-^

^_^/



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Nessera_Noire
2010-01-18T16:21:04+00:00 18.01.2010 17:21
ich finde die vorstellung von zero als mann im mond (mit laterne!) gerade extrem lustig...XD
sorry XD
also, dieses kapitel mag ich wesentlich mehr als das davor. endlich wird es mal ein bisschen romantisch am ende und endlich weiß karyu, was sache ist ^^ es ist schön, wie verwirrt zero über karyus gelassene reaktion ist <3 bin gespannt, wies weitergeht ^^ ich hoffe, dass du es schaffst, einen möglichst großen bogen um die vampir-klischee-kiste zu machen XD

insgesamt zur ff: wie bereits erwähnt, gefällt mir zeros charakter sehr =^-^= karyu ist ungewohnt schweigsam und ernst, aber so langsam kann ich mich dran gewöhnen XD
eines gefällt mir jedoch gar nicht: mein persönlicher liebling von despa ist immer noch hizumi - was machst du hier bloß aus ihm? und aus tsukasa? .__. ehrlich gesagt kann ich es absolut nicht ausstehen, wenn man in ffs aus real existierenden personen kriminelle macht - da bin ich iwie sehr empfindlich drauf .___. aber ich werd bei dieser ff wohl damit leben müssen...

*winkz*
Nessera
Von: abgemeldet
2010-01-18T12:54:48+00:00 18.01.2010 13:54
*__*
uch wie süß
ich muss -Tatsu- ziemlich recht geben...
die stelle wo er sein auto nich zusauen will is genial... XDD
so gefrierschrank-cool kann nur zero sein.. XDD~
Abayo
Zero
Von:  Shiye
2010-01-18T00:14:03+00:00 18.01.2010 01:14
erinnert stark an Twilight, ist aba trotzdem gut zu lesen.
Von:  TatsueLi
2010-01-17T14:43:10+00:00 17.01.2010 15:43
awwwwwwwwwwww nettes nettes chapter *hrhrhr*
ich mag es sehr sehr gern *grins*
am geilsten fand cih die stelle: Zero schnaubte. „Ich steig doch nicht so in meinen Wagen und blute alles voll“, brachte er hervor und ich starrte ihn mit großen Augen an. So schlecht konnte es ihm ja wirklich nicht gehen…
*rofl*
jaja Zero eben die Coole Sau xDDDDDDDD
den namen hat der jetz eh schon weg bei mir xDDD lol
ja aber echt tollig geschrieben ^^
ich freu mich aufs nächste chapter *O*
und cih finds niedlich wie anhänglich der kleine Ka.chan is x3 (weil er ja auch so klein is *rofl*)

mach weiter so ^^
*knuff*
*lieb habs*
deine Tatsu <3 ^^


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