Zum Inhalt der Seite

Himmel und Erde...

und alles was dazwischen liegt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Regen: Gesang und Tränen

Basch sagte sie hätten sich verlaufen, Balthier schritt diese Tatsache natürlich ab, der große Luftpirat verlaufe sich nicht. Der Rest der Gruppe folgte Balthier, der sich die Karte nicht einmal von Fran wegnehmen lassen wollte, immer weiter in eine schrie endlose Grasebene. So weit so schlecht aber dieses Verhalten legte er schon seit einigen Tagen an den Tag und am zweiten von ihnen hatte es begonnen zu regnen und seit dem nicht mehr aufgehört.

Egal was Ashe fluchte wenigstens für den Regenschauer in den die Gruppe hinein geriet war Balthier nicht verantwortlich. Die Gruppe zog schlecht gelaunt, schlammverkrustet und durchnässt weiter. Einzig und alleine Penelo schritt mit den tanzenden Schritten aus, die die Gruppe von ihr gewöhnt war.
 

Der Regen war angenehm kühl auf der Haut. Penelo hatte nichts gegen den Regen. Sie hatte etwas gegen den Schlamm- nicht weil sie eitel war, aber nach den endlosen Tagen, machte es auch ihr keinen Spaß mehr mit Vaan in Matschpfützen zu springen. Sie hatte etwas gegen Balthiers sture Art, sie hatte etwas gegen Ashes Flüche, die Vaan sich bestimmt merken würde- dachte keiner hier an jungfräuliche Ohren von unschuldigen Waisenkindern? Aber gegen den Regen hatte sie nichts. Nein, sie war ihm dankbar, sie mochte ihn. Aber dies lies sie sich wie sie hoffte genauso wenig anmerken wie ihren Ärger.

Sie war nur ein kleines Mädchen, ein kleines Mädchen das nicht hier her gehörte. Nein eigentlich gehörte sie nicht hier her, nicht in den Regen, dieser fremden Ebene, nicht in den Krieg, nicht in einen Teufelskreis aus Bunden mit den Göttern… Sie war doch nur ein kleines Mädchen, aber sie wusste, dass sie mehr sein musste um hier zu bleiben.
 

Als sie endlich ihre Zelte aufschlugen, meldete sich Penelo für den Wachdienst.

Das Lächeln auf den Lippen war Standart in den Gehirnen ihrer Gefährten geworden, das Mädchen hatte nicht gelogen als sie damals zu Basch sagte: „Keine Sorge ich bin stärker, als ich aussehe.“ Manchmal, nach Balthiers Aussage bestimmt immer, war das Mädchen sogar weniger eine Last als Ashe.
 

Penelo hatte sich hingesetzt, das Schwert locker in einer Hand, aber die Augen geschlossen. Natürlich wusste sie Wache zu halten hatte und das die andern sich auf sie verließen - aber sie konnte nicht anders.

Das blondhaarige Mädchen machte sie nicht die Mühe den Regen fortzuwischen oder die Tränen. Sie wusste nicht einmal ob es wirklich Tränen waren.

Ihre Gedanken schweiften ab, brachten sie fort von dieser fremden Ebene in ihre Heimat- Erinnerungen, schöne Gedanken waren es aber trotzdem nicht.
 

Penelo beobachtete aufmerksam wie der Arzt aus dem kleinen Haus ging und sie hörte die Stimme ihres Vaters der mit einem ihrer Brüder sprach, er klang ernst- zu ernst für Penelos Geschmack. In diesem Moment beschloss sie Ärzte nicht zu mögen, aber sie wusste gleichzeitig, dass diese Entscheidung ihr nicht helfen würde, denn selbst wenn sie dem Arzt kein Wort glauben wollte, ihrem Vater musste sie glauben…

Sie lief weg noch bevor ihr Vater sich mit einem Seufzen umdrehte. Sie wollte nicht von ihm in den Arm genommen werden, sie wollte keine kindgerechten Erklärungen oder tröstende Worte. Man musste ihr nicht sagen, dass alles wieder gut werden würde. Sie konnte das schon selbst, sie wusste bescheid, sie war schon stark!

Sie war doch schon groß und stark!

Immer wieder sagte sie sich diesen Phrase während sie durch die Stadt lief auf der Suche nach einem Versteck. Sie wollte nicht, dass ihr Vater oder einer ihrer Brüder ihr ins Gesicht sah- sie war sich nicht sicher ob sie vielleicht doch weinte- sie wollte ihnen nicht noch mehr Sorgen machen, sie musste doch jetzt für sie da sein, musste stark sein.
 

Jahre später waren es fast dieselben Gedanken, die durch ihren Kopf flogen.

Sie erinnerte sich noch sehr genau an das Gefühl damals. Das Gefühl nur eine Last zu sein, eine die man am liebsten los werden würde, eine die ein Mitschleppen nicht wert war.

Nun hatte sie ihre Familie verloren, ihre Tode konnte sie nicht aufhalten. Zu schwach…sie war zu schwach gewesen.

Penelo zog die Knie näher an den Körper und legte ihre Arm um sie. Sie fror,

Natürlich hatte sie damit nicht plötzlich angefangen, eigentlich fror sie schon seit sie in den Regen hinein gelaufen waren, aber die Erinnerungen brachten das Gefühl für Kälte zurück.
 

Zusammengesunken saß sie dort, die nassen Haare klebten in ihrem Gesicht und ihre Lippen waren vor Kälte schon ganz blau. Dem kleine Mädchen war noch nie so kalt gewesen, wie an diesem Tag in der schlammigen Gizahasenhöhle während der Regenzeit. Trotz der Unbequemlichkeiten wusste sie der Vorteile dieses Verstecks. So würde man sie hier bestimmt zuletzt suchen und selbst wenn…

Zwei vertraute Stimmen zerschnitten den gleichmäßigen Klang der fallenden Regentropfen und das Gesicht ihres ältesten Bruders erschien vor ihrem. Er lächelte sie besorgt an bevor er sich aufrichtete uns seinen Bruder rief. Penelo blieb wo sie war und sah in den Regen, vermied es ihren Bruder anzusehen.

„Komm raus Penny, bitte.“ Sie wischte sich mit einem Ärmel übers Gesicht.

„Ich habe nicht geweint.“ Sagte sie trotzig und ihre Brüder schwiegen nach dem sie kurz verwirrte Blicke ausgetauscht hatten. Penelo kroch heraus und lies sich von ihrem Bruder tragen- „Nur wegen dem Schlamm, ich bin nicht müde und schwach.“ –ihre Brüder lächelten und sagten kein Wort über Tränen.
 

Sie mochte den Regen. Er gab ihr Zeit alleine zu sein. Immer wenn sie weggelaufen war, dann in den Regen, er war besser als der heiße Sand.

Im Regen sah niemand ihre Tränen.

Schritte ließen sie aufschrecken und ihren Griff um ihr Schwert wieder fester werden. „Deine Wache ist vorbei Penelo.“

Fran stand vor ihr eine Hand in die Hüften gestemmt und sah zu ihr hinunter.

„Ich habe nicht geweint.“ Dumme Worte noch im Erinnerungstaumel ausgesprochen. Penelo biss sich auf die Lippen, um nicht noch mehr zu sagen.

Aber Frans Lächeln war nicht spöttisch sondern sanft.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück