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Keep living

even though it is difficult.
von

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Dream (Traum)

Es war warm und Kira hörte merkwürdige Geräusche, als er wieder zu Bewusstsein kam. Eine Weile überlegte er, wo er sein könnte, doch ihm fiel nichts realistisches ein, weshalb er langsam seine Augen öffnete und sich verwundert umsah, als sich über ihm ein Glasdach befand und Licht auf ihn strahlte.

„Ah, du bist aufgewacht… Guten Morgen.“, hörte Kira eine ihm bekannte Mädchenstimme.

Verwundert schaute der junge Pilot in die Richtung, aus der er die Stimme gehört hatte.

„Wo bin ich…?“, fragte er mit schwacher Stimme.

„Weißt du, wo du bist?“, stellte sein gegenüber ihm die Gegenfrage.

Ein Haro sprang inzwischen vor ihr auf und ab. „Haro, Haro, wie geht es dir? Geht es dir gut?“

Erst als er genau in zwei in die blauen Augen einer ihm sehr bekannten rosahaarigen Sängerin blickte, erkannte er diese.

„L- Lacus-san?“, fragte er immer noch hörbar verwirrt.

„Oh!“, rief Lacus freudig, „Nenn mich bitte Lacus, Kira. Aber ich bin froh, dass du dich noch an mich erinnerst.“ Die Angesprochene lächelte ihn freundlich an.

Haro sprang auf sein Bett. „Danke! Danke!“

Noch immer verstand Kira nicht, was vor sich ging. Warum lag er in einem Garten, oder besser gesagt: in Lacus Garten? Er versuchte, sich zu erinnern, doch sein Gehirn hatte ihm scheinbar einen Streich gespielt, denn er konnte sich nicht ins Gedächtnis rufen, was passiert war. Er versuchte, sich aufzusetzen, gab es aber auf, als er merkte, dass seine Kraft dafür nicht reichte.

„Es sieht aus, als hätte er seine Augen geöffnet.“, hörte Kira eine ihm unbekannte Männerstimme.

„Ja, Malchio-sama.“, antwortete Lacus dem Mann immer noch freudig.

„Ich frage mich... Bist du überrascht?“, sprach der Mann Kira direkt an, „Du bist aneinem Ort wie diesen aufgewacht, aber Lacus-sama bestand darauf, dass dein Bett hier her gestellt werden sollte.“

„So erholt er sich doch viel schneller. “, verteidigte Lacus sich, „Viel schneller als in einem Zimmer, nicht?“

Kira starrte an den künstlichen Himmel. So richtig konnte er mit der momentanen Situation noch nicht umgehen. „Ich...“

„Ich habe dich bewusstlos und verletzt in meinem Gebetsgarten gefunden.“, sagte Malchio, „Ich habe dich danach hier her gebracht.“

Plötzlich schossen Bilder durch Kiras Kopf. Er, wie er gegen Athrun kämpft und Athrun ihn samt Strike in die Luft jagte. Kalter Schweiß lief Kira über dem Körper.

„Kira?“, sprach Lacus ihn erschrocken an.

„Warum...?“, fragte Kira, „Warum bin ich...?“

„Weil du eine Person bist, die ein SEED gemeistert hat.“

Krampfhaft richtete sich Kira auf. Seine Atmung ging nur noch stockend und er hatte Mühe, seine Gefühle zu kontrollieren. Er ballte seine Hände zu Fäusten, um nicht diese Kontrolle zu verlieren. Tränen liefen ihm über das Gesicht.

„Kira!“ Lacus rannte auf ihn zu und sah ihn besorgt an, bevor sie ihre Hände vorsichtig auf seine verkrampften Fäuste legte und ihn zwang, diese zu entspannen.

„Ich-“, setzte Kira an, während ihm Tränen über sein Gesicht liefen, „Ich habe gegen Athrun kämpfen sollen und hätte sterben sollen, aber ich-“

Lacus zuckte aufgrund seiner Worte zusammen und ich besorgter Gesichtsausdruck wich einem traurigen. „Kira...“ Vorsichtig zog sie ihn in eine Umarmung.
 

Kira war jetzt schon einige Tage bei Lacus und langsam erholte er sich von seinen Verletzungen. Seit seinem Gefühlsausbruch, kurz nachdem er wieder zu Bewusstsein gekommen war, hatte er nicht mehr mit den anderen darüber gesprochen. Er sprach generell nicht besonders viel und beantwortete Fragen, die ihm gestellt wurden, knapp mit ein oder zwei Wörtern oder gar nicht.

Lacus setzte sich neben ihn auf einen Stuhl und sah ihm schweigend zu, wie er gedankenverloren die Umgebung betrachtete.

„Ich konnte nichts tun.“, sprach er zu seiner Überraschung plötzlich monoton seine Gedanken aus, „Ich... Sein Freund... Ich habe ihn wahrscheinlich umgebracht.“

Lacus blickte ihn überrascht an. „Wahrscheinlich?“

„Ja.“, antwortete Kira, „Ich habe direkt auf das Cockpit gezielt. Die Einheit ist explodiert. Als ich nach dem Kampf nach dem Piloten gesucht habe, lebte er zwar noch. Aber er war so schwer verletzt... Inzwischen ist er wahrscheinlich tot.“

„Athrun hat geglaubt, du hättest ihn umgebracht, nicht wahr?“, schlussfolgerte Lacus richtig.

Kira nickte. „Athrun... Er hat einen meiner Freunde umgebracht. Deshalb...“

„Deshalb hast du versucht, Athrun umzubringen und Athrun versuchte, dich umzubringen.“

Ausgelöst durch Lacus' Worte sah Kira wieder die letzten Momente des Kampfes vor seinem inneren Auge noch einmal ablaufen. Egal, was er tat. Diese Erinnerungen wollten einfach nicht von ihm ablassen.

„Aber das ist etwas, was nicht geändert werden kann.“, sprach Lacus weiter, „So lange Krieg herrscht, werdet ihr beide als Feinde gegeneinander kämpfen. Liege ich falsch?“

Lacus hatte Recht. Kira und Athrun waren Feinde. Kira hatte es von Anfang an gewusst, dass es so enden würde. „Feinde...“
 

Als Kira einige Tage später wieder aus eigener Kraft laufen konnte, verließ er das Bett und sah sich ein wenig um. Auf einer Terrasse mit blick auf ein künstlichen See blieb er stehen. Er stützte seinen Oberkörper auf das Geländer und betrachtete die Landschaft. Der Wind blies ihm in das Gesicht und es fühlte sich hier fast so an, als sei er auf der Erde. Es war so friedlich an diesem Ort, dass es schwer war zu glauben, dass außerhalb dieses kleinen Ortes Krieg herrschte. Irgendwie erinnerte ihn diese Situation an Heliopolis. Sie erinnerte ihn an seine Freunde, an Tolle. Damals hätte es keiner von ihnen für möglich gehalten, dass sie bald mit in den Krieg hineingezogen werden würden. Keiner hatte damit gerechnet, dass eine neutrale Kolonie zum Kriegsschauplatz würde. Aber selbst nachdem das passiert war, hatte Tolle noch zu ihm gehalten. Er war derjenige gewesen, der sich dazwischen gestellt hatte, als die Leute von der Erdallianz ihn hatte erschießen wollen. Er hatte sich in den Krieg eingemischt, weil er gehofft hatte, etwas erreichen zu können. Aber er hatte übertrieben. Obwohl Kira ihn gewarnt hatte, war er nicht auf die Archangel zurückgekehrt und hatte statt dessen Athrun angegriffen. Und Athrun hatte ihn umgebracht. Kira liefen Tränen über das Gesicht, als er sich daran erinnerte.

„Wohin schaust du wohl gerade?“, riss ihn Lacus' Stimme aus den Gedanken. Die rosahaarige Sängerin lief auf Kira zu und stellte sich neben ihn. „Deine Träume... Sie scheinen immer traurige Träume zu sein...“

Kurz sah Kira auf. Doch er senkte seinen Blick sofort wieder. Er brachte es einfach nicht fertig, Lacus in die Augen zu sehen. Sie war Athruns Verlobte und Athrun war sein Feind. „Traurige Träume...?“, frage Kira nach einigen Sekunden trotzdem nach. Es waren keine Träume, jedenfalls nicht nur. Es war die Realität. Er hatte einfach zu viel erleben müssen in der letzten Zeit. Die Zerstörung von der Weltraumkolonie Heliopolis, die Kämpfe gegen Athrun und dessen Freunde...“

„So viele sind gestorben.“, murmelte Kira, „So viele... habe ich... umgebracht.“ Er konnte sich nicht an alle erinnern, die durch seine Hand gestorben waren, aber diejenigen, die er gekannt hatte, vergaß er nie wieder.

Lacus strich ihm beruhigend über den Kopf. „Du hast gekämpft. Es gibt sicher auch viele Menschen, die du dadurch gerettet hast.“ Die rosahaarige Sängerin lächelte ihn aufmunternd an. „Aber...“

Kira horchte auf. Lacus wollte gerade etwas wichtiges sagen.

Doch schien sie es sich im letzten Augenblick anders überlegt zu haben. „Aber lass und jetzt erst einmal essen. Ich wärme es für sich wieder auf.“ Mit diesen Worten packte sie den verletzten Kira am Arm und zog ihn über das halbe Grundstück. „Außerdem musst du dich noch ausruhen. Es ist in Ordnung. Hier ist es noch friedlich.“
 

Am nächsten Morgen saß Kira gerade auf einer Bank, um sich ein wenig von dem Herumlaufen auszuruhen, als Lacus ihn ansprach. „Es wird bald regnen. Möchtest du auf eine Tasse Tee mit hineinkommen?“

Schweigend stand Kira auf und folgte der rosahaarigen Sängerin in das innere des Hauses.

Und so kam es, dass Kira zusammen mit Malchio an einem Tisch saß und gerade eine Tasse Tee trank, während Lacus mit ihrem Haro spielte.

„Magst du den Regen, Kira?“, fragte Lacus.

„Ich denke nur gerade darüber nach, wie wunderbar es ist.“, antwortete er, „Ich frage mich warum ich hier bin und alles.“

„Wo möchtest du denn sein, Kita?“, stellte Lacus ihre nächste Frage.

„Ich weiß es nicht...“

„Gefällt es dir hier nicht?“, erkundigte sich die rosahaarige Sängerin weiter.

„Ist es in Ordnung für mich, hier zu sein?“, sprach Kira seine Zweifel der letzten Tage aus.

„Ich würde sagen, natürlich ist es das.“, antwortete Lacus ohne zu zögern.

„Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du verstehen, wo du sein musst und was du tun musst.“, sagte Malchio, „Weil du eine Person bist, die das SEED in sich trägt.“

„Sagt er...“, munterte Lacus Kira auf.

Dieser war von der ganzen Freundlichkeit und Offenheit der beiden völlig überrumpelt. Nie hatte er damit gerechnet, von Leuten, die genau genommen seine Feinde waren, so behandelt zu werden. Er mochte es wirklich hier...

Lacus Vater kam von seiner Arbeit nach Hause und betrat den Raum, in dem die drei saßen. „Es bringt nichts. Sie sagen, sie lassen kein Shuttle zur Erde starten.“

„Hier ist eine Nachricht für Sigel-sama von Eileen Kanaba-sama.“, wurde eine Durchsage gemacht. Eine Verbindung wurde aufgebaut.

„Hier ist Clyne.“, antwortete Lacus' Vater auf den Videoanruf.

„Sigel Clyne. Wir wurden von Zala angelogen! Spit-Breaks Ziel war nicht Panama! Es war Alaska!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2010-06-12T16:16:34+00:00 12.06.2010 18:16
wieder ein gelungenes kapitel.
mich stört aber, dass du nicht so sehr auf kiras gedanken eingegangen bist wie bei athrun, oder aber, er zerbricht sich nicht den kopf.
ich finde es jedenfall gut, dass du nun wieder kiras seite beleuchtest und seinen zustand, so wie seine umgebung und seine eindrücke so ausführlich beschrieben hast.
lacus ist süß. irgendwie muss man die sängerin einfach möglich, weil sie es fertig bringt jeden in einer ausweglosen situation aufzubauen.
ich bin gespannt, wie es jetzt weiter geht
lg chrono


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