Situation
Irgendwie hätte sie es ahnen können, dass es ihr passierte.
Ja, auch Soi Fon musste sich eines Tages ja irgendwie verlieben. Aber ausgerechnet in SIE?
Es war weniger die Tatsache, dass sie sich in eine andere Frau verliebt hatte(immerhin schwärmte sie schon seit Jahrzehnte für Yoruichi), sondern eher dass es Nanao Ise war.
Die strenge Fukutaichou der 8. Division war bekannt dafür, dass sei meist abweisend und reserviert war.
Aber das es mal zu so einer Situation wie der jetzigen kommen würde, hatte sie nicht zu träumen gewagt. Eines ihrer seltenen, freundlichen Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie den Kopf etwas in den Nacken bog und nach oben in Nanaos Gesicht sah. Die andere saß aufrecht mit untergeschlagenen Beinen, hatte ihre Haare aus der strengen Frisur befreit und die sonst so abweisenden Gesichtzüge wirkten viel weicher, seitdem sie die Brille abgenommen hatte.
Soi Fon selbst lag mit dem Kopf auf Nanaos Beinen und hatte sich lang ausgestreckt.
Schon seit einer geraumen Weile hatte keine von beiden etwas gesagt. Sie genossen die wenigen gemeinsamen Momente der Ruhe, die sich wirklich nur selten fanden.
Im normalen Alltag sahen sie sich kaum.
Soi Fon war oft auf Spezialeinsätzen und Nanao verbrachte bekanntermaßen ihre Zeit damit, ihren Kommandanten an die Arbeit zu kriegen.
Plötzlich regte Nanao sich und blickte zu Soi Fon hinunter. „Glaubst du eigentlich, dass es irgendjemand mal bemerken wird?“, fragte sie nachdenklich.
Die kleinere seufzte und setzte sich auf. „Ich weiß nicht… Aber Kyoraku-taichou scheint einen Verdacht zu haben…“
„Er bemerkt vieles, nur nicht das, was er sollte“, schnaubte Nanao. Soi Fon lachte leise. „So viel Zeit wie du mit ihm verbringst, da könnte ich glatt eifersüchtig werden!“
„Musst du nicht“, lächelte Nanao, legte ihr einen Arm und die Taille und zog sie zu sich heran. „Er ist ganz klar nicht mein Typ. Viel zu aufdringlich…“ Ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen, bevor sie die andere ganz zu sich zog und sie sanft küsste.
Soi Fon verschränkte ihre Arme in Nanaos Nacken und zog sie vorsichtig mit sich wieder hinunter.
Schon bald ließen Nanaos verlangendere Küsse und ihr warmes Gewicht auf ihrem Körper die kleinere die Welt um sich herum für eine Weile vergessen…
