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Hass+Hass=Liebe?

von

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Verloren

Gedämpftes Gemurmel drang an Eds Ohren, er spürte kühle Hände auf seiner erhitzten Haut.

Doch er vermochte nicht auf die Fragen zu antworten.

Er war gefangen in einem Trancezustand unfähig durch diesen Nebel die Realität richtig wahrzunehmen.

Alle Informationen wurden zwar von seinem Gehirn aufgenommen, doch sein Gehirn stufte sie in diesem Moment einfach als zu unwichtig ab, um sie in sein Bewusstsein vordringen zu lassen.

Ihm war Heiß und Kalt gleichzeitig, wie als würde sich ein starkes Fieber in seinem Körper austoben.

Sein Verstand war unfähig sich zu entscheiden zwischen der sanften Wärme, der heiß brennenden Wut und der ekelhaft eisigen Enttäuschung, die leise nagende Zweifel mit sich führte.

Die Uniformierten waren ratlos, denn der junge Alchemist reagierte einfach auf gar nichts.

Er schien nicht verletzt, zumindest nicht äußerlich, doch seine Augen starrten einfach nur trüb in die Ferne.

Zweifel begannen am ihm zu nagen, wie ausgehungerte Ratten stürzten sie sich auf das Quäntchen Vertrauen, das er Envy bis jetzt entgegen gebracht hatte.

Sollte letztendlich doch alles nur ein großer Fehler gewesen sein?

Denn er wusste schon vorher, das Envy unglaublich impulsiv und leicht zu reizen war, jederzeit bereit Unheil anzurichten und wenn es nur aus reinem Eigenvergnügen war.

Aber ein Teil von ihm hatte begonnen zu hoffen und hoffte wohl noch, das sich das vielleicht ändern könnte, wenn man ihm selbst eins der positivsten Gefühle überhaupt entgegenbrachte, statt immer nur die kalt schmeckende Verachtung und den brodelnden Hass.

Nur wie sollte man das können, wenn er selbst einem immer wieder nur den Anlass für die negativen Gefühle gab, es war schließlich nicht so das Envy autistisch veranlagt wäre oder ähnliches, er konnte Gefühle sehr gut deuten und beurteilen, allerdings schien ihm das selbst in Edwards Fall nicht weiter in seinem Handeln zu beeinflussen, wie er wiedereinmal zweifelsfrei bewiesen hatte.

Und obwohl sich Ed gerade all dieser negativen, aber doch so unbestreitbarer Tatsachen gewahr wurde, konnte er noch immer Envys Lippen auf seinen eigenen schmecken, hörte er noch immer den Klang seiner Stimme in seinen Ohren widerhallen und die Bedeutung seiner letzten, geflüsterten Worte ließ sein Herz noch immer schneller schlagen.

Was sollte er nur tun?

Ed sank auf die Knie und fuhr sich fahrig mit den Händen durch sein ohnehin schon wirres Haar.

Was sollte er nur tun?

Tränen stiegen unaufhaltsam in ihm auf, nicht fähig sie zu halten, entströmten sie seinen Augen, und hinterließen ihre feuchten Spuren auf seinem Gesicht.

Was nur?
 

Wie gerne hätte Sam Ed in diesem Moment geholfen, doch seine Verletzung hielten ihn davon ab, an seine Seite zu gelangen. Er war wohl einer der Wenigen die um Eds Gefühle für dieses Monster wussten und Sam war sich sicher das die pure, bedingungslose Liebe dieses unschuldigen Jungen nun im tosenden Konflikt mit dem morbiden Wesen dieses Monsters standen.

Welch Ironie, das sich gerade Ed, der einen solch ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hatte, in jemand so abgrundtief bösen verliebt hatte.

Das war wieder einer dieser Momente in denen sich Sam fragte, was für ein durchtriebenes Spiel das Schicksal mit ihnen allen spielte.

Ein tiefes Bedauern legte sich in Sams Augen und setzte sich dort fest, wie ein unangenehmer Geschmack auf der Zunge.

Obwohl er Augenblicke zuvor noch tiefen Hass empfunden hatte, war dieser nun wie weggeblasen und ließ nur noch Platz für die nun dumpfen, leeren Augen, die sich Sekunden später bis zum bersten mit Tränen füllten, Tränen des Zweifels, Tränen der Enttäuschung, Tränen des Hasses und der Liebe.

Sam war völlig klar, das Envy so schnell wie möglich aus Eds Leben verschwinden müssen wird, denn anderenfalls wird er ihm noch viele solcher unsichtbaren, seelischen Verletzungen beibringen, die sich als tiefe Narben auf sein Herz legen würden, um es mit der Zeit immer härter und verbitterter werden zu lassen.

Envy verdiente diese Tränen nicht und er verdiente Ed schon gar nicht!

Denn Ed verdiente diese Schmerzen nicht.

Auch wenn Sam wusste, das die Zweifel nicht direkt mit seiner Person zu tun hatten, sondern vielmehr damit einen Bekannten, ja vielleicht sogar Freund, fast getötet zu haben, denn das hätte Envy zweifelsfrei, wäre Ed nicht aufgetaucht, war etwas was jederzeit wieder über Envy kommen konnte.

Nächstes Mal könnte die Zielscheibe von Envys Entgleisung, dann vielleicht ein Mensch sein, der Ed noch um so vieles näher stand, als Sam, denn was wäre wenn Al Envy irgendwie in die Quere kommen würde?

Ed würde sich wahrscheinlich sein ganzes restliches Leben Vorwürfe machen, sich auf Envy eingelassen zu haben, wenn er nach so was überhaupt noch die Kraft hätte weiter zu leben.

Im nächsten Moment umfingen muskulöse Arme behutsam Sams Körper und eine freundliche Stimme fragte, ob er sich in der Lage fühle mit ein wenig Hilfe zum Krankenflügel gebracht zu werden, er nickte nur stumm, etwas geistesabwesend, den Blick noch immer auf den leicht zitterten Ed, geschüttelt von den Tränen.

Obwohl er beim Aufstehend höllische Schmerzen verspürte, konnte er den Blick bis zur Tür, nicht von diesem kleinen, blonden Häufchen Elend nehmen, welches weder auf Worte, noch auf vorsichtige Berührung wirklich zu reagieren schien.

Auch als er mit dem freundlichen jungen Mann den Raum bereits verlassen hatte, hingen seine Gedanken noch immer mehr an Eds Schmerz, als an seinem Eigenen.

Allerdings beruhigte es Sam schon ungemein, als er, nachdem sie die Treppe hinter sich gebracht hatten, Eds jüngerer Bruder, Al auftauchte sah, der an ihren vorbei hastete in Richtung Kellerräume.

Er würde schon wissen was zu tun wäre, immerhin waren die beiden Brüder, auch wenn er es vielleicht nicht nachvollziehen konnte, er würde Ed schon zur Vernunft bringen.
 

Doch als Al vor Ed stand war er für einen kurzen Moment sprachlos.

War das da auf dem Boden wirklich sein großer Bruder?

Diese zusammen gesunkene Gestalt mit den verquollenen Augen?

Er wusste nicht, ob er ihn schon je so gesehen hatte, so …

...so völlig aufgelöst.

Aber er fand seine Besinnung schnell wieder, denn scheinbar war es jetzt an der Zeit das er für seinen großen Bruder da war, auch wenn er nicht genau wusste, was geschehen war, aber er konnte deutlich erkennen, das dieses Leiden nichts körperliches war, sondern viel mehr von seelischer Natur.

„Er hat bis jetzt auf gar nichts reagiert, weder auf ansprechen, noch auf Berührungen“, erklärte ihm ein uniformierter Soldat, der Al und Ed zumindest vom sehen her kannte und deswegen wusste, das die beiden Brüder waren.

„Edward“, flüsterte Al und legte behutsam seine metallene Hand auf Eds Schulter, während er sich direkt vor ihn hockte.

Blinzelnd schien sich der Blick in Eds Augen zu klären.

„Al?“, fragte Ed mit verunsichert, zittriger Stimme.

Sein kleiner Bruder war wohl etwas, was immer zu ihm durchdringen würde, denn sie verband etwas so Tiefes, so Intuitives, dass es ihnen fast unmöglich war, die Anwesenheit des jeweils Anderen nicht zu spüren.

Die beiden Elric Brüder hatten schließlich nur noch sich.

Keine Mutter, keinen greifbaren Vater und auch kein Zuhause mehr.

Nur noch sich und ihr Ziel ihre Körper zurück zu gewinnen.

Es dauerte jedoch einen Moment bis Ed Al wirklich sah, er hatte ihn gespürt und seine Stimme war ebenfalls zu Edward durchgedrungen, doch jetzt konnte er ihm in die Augen blicken.

Alphonse sah Ed nur an.

Sie mussten nicht unbedingt miteinander reden, sie sprachen alleine durch ihre Blicke.

Schwere Tränen hingen in Edwards Augen und es lag eine Verletzlichkeit darin, wie Al seinen Bruder bis jetzt selten gesehen hatte, denn meistens vermochte er solche Gefühle selbst vor ihm gut zu verbergen.

Selbst als ihre Mutter gestorben war, waren seine Augen nicht so dunkel und flüssig, wie sie es jetzt waren.

Wie konnte das nur sein?

Das konnte nicht von heute auf morgen passiert sein.

Aber Al hatte nichts bemerkt, nichts wirklich.

Er wusste das in letzter Zeit einige Dinge passiert sein mussten, das hatte er gespürt, Edward hatte sich augenscheinlich recht normal verhalten, aber das Gefühl war irgendwie anders gewesen, ein Mix aus Hochs und Tiefs, einer Achterbahnfahrt gleich.

Doch jetzt schien Ed an einen endgültigen Punkt gelangt zu sein.

Er schien vor einem Abgrund zu stehn und nicht zu wissen, ob er davor weglaufen oder sich hinein stürzten sollte.

Ed versuchte tief ein und aus zu atmen, um wieder Herr über sich selbst zu werden und obwohl er auf seiner Schulter nur das kalte Metall von Alphonse Rüstung spüren konnte, so wusste er doch das er ihm beistand und das gab ihm Kraft.

Es dauerte noch eine weitere kleine Ewigkeit bis sich eine gewisse Schwere in Eds Augen breit machte und er flüsterte: „Lass uns nach Hause gehen, Al.“

Ed ließ sich von Al auf seine immer noch leicht schwachen Beine helfen und ohne weitere Erklärungen oder sonstige Worte ließen sie die Uniformierten hinter sich, die verwunderten und teils empörten Rufe, die ihnen folgten, völlig ignorierend.

Das Letzte was Ed jetzt gebrauchen konnte war eine Befragung zu den Geschehnissen.

Auf den Weg zu ihrem Hotel redeten die Brüder kaum ein Wort miteinander.

Denn Edward war nicht nach reden zumute, Alphonse spürte das und ließ ihn deswegen seinen Gedanken nachhängen.

Auch zuhause hielt das Schweigen weiterhin an in einvernehmlicher Einverständnis.

Ed steuerte ziemlich direkt sein Schlafzimmer an, doch kurz vor der Tür hielt sein Bruder ihn doch nochmal auf , er drehte sich zu ihm um und las in seinem Blick bereits die Worte, die er Augenblicke später aussprach.

„Ich bin immer für dich da, Bruder“

Ein warmes Lächeln floss über Eds Gesicht und füllte seine Augen mit der Liebe und Zuneigung, die er für seinen kleinen Bruder empfand.

„Ich weiß“, flüsterte er und drückte Als Hand, auch wenn er es nicht auf normale Art spüren konnte, er sah es und spürte die Geste auf eine andere, viel tiefere Art.

Dann wand Ed sich von seinem Bruder ab und betrat sein Schlafzimmer, wo er sich samt Klamotten aufs Bett schmiss und gedankenverloren die Decke anstarrte.

Die Gedanken flossen mal langsam und zähflüssig durch Eds Kopf und dann wieder so schnell das ihm fast schwindelig wurde.

Irgendwann hielt er es aber nicht mehr aus, in diesem beengenden, stickigen Raum.

Er erhob sich und öffnete das bodentiefe Fenster, schwang seine Beine übers Geländer und setzte sich auf die schmale obere Kante.

Dann lehnte er sich gegen den Fensterrahmen und sah hinauf in den kalten, klaren Nachthimmel mit seinen Abermillionen leuchtender Sterne und dem schmalen, sichelförmigen Himmelsgestirn.

Ob er gerade in den selben Nachthimmel blickte?
 

Envy war zutiefst aufgewühlt. Es war so unglaublich viel passiert, in den letzten zwei Stunden.

Er wurde erkannt und hatte somit einen weiteren Feind auf seinem Radar, der auch noch von seiner Beziehung zu Ed Bescheid wissen musste, oder es zumindest unmissverständlich kapiert haben musste, nachdem sich Ed zwischen sie geschmissen hatte, ohne nachzudenken.

Zudem war es auch noch ein Arbeitskollege von Edward.

Envy ging Eds Gesicht nicht mehr aus dem Kopf, die Enttäuschung, die Wut, die Zweifel.

All das war eine Mischung, die Envy schon oft in Eds Gesicht gesehen hatte, wenn sie sich im Kampf gegenüber gestanden hatten.

Nie hatte es ihm etwas ausgemacht, aber nun erschütterte ihn dieser Ausdruck in den Tiefen seiner schwarzen Seele.

Sein Herz hatte sich dabei zusammengezogen.

Er hatte diesen Ausdruck nie wieder in den schönen goldschimmernden Augen sehen wollen.

Aber da war er wieder gewesen.

Und noch etwas war gesehen, etwas das Envy nie für möglich gehalten hätte.

Envy hatte Ed gesagt, dass er ihn liebte und es auch so gemeint.

Er liebte ihn.

So gegensätzlich sie auch waren, er wusste es, er wusste das es die Wahrheit war.

Er liebte ihn einfach.

Alles an ihm.

Seine ungewöhnlich weiche Haut, seine tief goldenen Augen, das geschmeidige blonde Haar, seine zierliche,aber dennoch leicht muskulöse Statur, die kurzen, schmalen Beine,den schön geschwungenen Rücken, die samtenen Lippen, die so perfekt auf die Seinen zu passen schienen, seine helle,kräftige Stimme, wenn sie seinen Namen sagte, seine Unschuldigkeit und Reinheit, seine Entschlossenheit, seine Zaghaftigkeit und sein Vertrauen, sein Vertrauen sich völlig fallen zu lassen, direkt in Envys Arme.

Doch als Envy Ed vorhin verlassen hatte, lag da etwas in seinem Blick, was Envy unglaublich unruhig werden ließ.

Das erste Mal seit seinem Leben als Homunkulus, hegte Envy Zweifel an seinem Handeln, sonst war er damit völlig unbekümmert, ob Menschen nun starben oder nicht, es scherte ihn nicht.

Aber vielleicht hatte er heute ein schwerwiegenden Fehler begangen.

Er glaubte dass es das war, was Eds Blick ihm hatte sagen wollen und er hatte es sofort verstanden und tatsächlich bereut.

Reue.

Ein Wort, welches er schon fast völlig vergessen hatte über die Jahre, denn nie hatte er so was wie Reue empfunden, nie.

Aber jetzt tat er es.

Er bereute sein Handeln und wünschte sich, es ließe sich rückgängig machen.

Aber er wusste dass das nicht möglich war.

Er würde für seine Tat gerade stehen müssen.

Was auch immer das bedeuten würde.

Aber außer der Reue, die er über sein Handeln empfand, mischte sich noch ein Anderes, Envy nicht wirklich vertrautes, Gefühl unter seine Haut.

Angst.

Angst etwas zu verlieren, was ihm etwas bedeutete.

Es war so merkwürdig, vorher hatte ihm nie irgendetwas was bedeutet, nichts außer vielleicht die Rache an seinem Vater, aber das hier war so anders.

Was wenn Ed ihm das heute nicht vergeben konnte?

Was würde das für ihr Verhältnis bedeuten?

Oder würde er einfach nur eine Weile brauchen um ihm zu verzeihen, wenn er Besserung gelobte?

Aber konnte Envy das überhaupt versprechen?

War er in der Lage, zu versprechen, den Menschen in Eds Umfeld, die Edward etwas bedeuteten nichts zu tun?

Er konnte auf diese Frage keine eindeutige Antwort finden.

Vielleicht.

Aber was wenn nicht?

Möglicherweise brauchte er sich gar nicht so viel Sorgen zu machen, denn sie konnten ja drüber reden und Envy hoffte, das Ed ihm verzeihen konnte.

Er konnte es nur hoffen.

Er würde ihn bald wiedersehen und der Gedanke daran ließ sein Herz ein wenig schneller schlagen.

Ja bald.

Aber nun trugen ihn seine Füße erst einmal zurück nach Hause, wenn man es denn so nennen konnte.

Eigentlich war es mehr ein Versteck, ein Versteck vor den Menschen und ihrer eigenen Unmenschlichkeit.

Er hatte schlicht und ergreifend keinen anderen Platz wo er hingehen konnte.

Das war das Einzige was er kannte und die anderen Homunkuli waren die Einzigen seiner Art.

Die Einzigen die so waren wie er.

Zu seiner Verwunderung lief er im Flur des Hauses, das sie bewohnten, Greed über den Weg.

Er hasste diesen Typen.

Sein abschätziger und mindestens genauso hasserfüllte Blick traf ihn schon einige Meter vor ihrem Treffen.

Überheblich hob er die Augenbrauen und grinste ihn breit an.

„Wenn da mal nicht Dantes braver kleiner Schoßhund ist, na hattest du ein wenig Auslauf?“, fragte er und stichelte bewusst an einer Stelle von der er wusste, das sie Envy bis aufs Blut reizen würde.

Aber er liebte es einfach Envy zu reizen.

Obwohl sie beide das wussten, funktionierte das immer wieder.

„Sieht so aus“, war das Einzige, was Envy im vorbeigehen murmelte.

Er bog um die Ecke und verschwand in sein Zimmer.

Greed drehte sich blinzelnd nach ihm um.

Normalerweise hätte ihm Envy alleine dafür den Schädel zertrümmert, oder es zumindest versucht.

Diese Reaktion war wie ein schlechter Witz.

So machte es wirklich keinen Spaß, Envy zu ärgern.

Greed fragte sich was ihn so sehr beschäftigte, das er sich nicht mal mit seinem Lieblingsfeind stritt.

Vielleicht sollte er mal Lust fragen, meist wusste sie am besten, was bei ihnen abging.

Envy hingegen schritt ruhelos durch sein Zimmer, noch immer machte er sich viel zu viele Gedanken über die letzten paar Stunden, aber er hielt es nicht lange in ihrem Versteck aus.

Die Stille machte ihn wahnsinnig, sie lebten in einer Geisterstadt und genauso still war es hier unten auch und auch wenn Envy diese Stille meistens genoss, heute ertrug er sie einfach nicht.

Er hatte den Eindruck seine kreisenden Gedanken in dieser Stille noch deutlicher widerhallen zu hören.

Er verließ die Geisterstadt, verließ die Kirche, die den Eingang dazu bildete, verließ die Stadt, geradewegs rein in den tief dunklen Wald.

Er machte sich keine Sorgen, dazu bestand kein Anlass, denn er selbst war tödlicher als alles was ihm begegnen konnte.

Aber wenigstens gab es im Wald dieses natürlich Flüstern, welches seine wirren Gedanken zumindest ein wenig dämpfte.

Ziellos wanderte er umher, bis er auf eine Lichtung kam, er schritt hinaus ins zarte Mondlicht und ließ sich fast in der Mitte der Lichtung nieder.

Das Knöchel hohe Gras kitzelte sanft seine nackten Füße.

Er ließ sich einfach hineinfallen und wurde von sanften, kühlen Armen umfangen.

Er verschränkte die Hände hinterm Kopf und blickte hinauf ins funkelnde Firmament, er sah auch den Mond, der kaum mehr war als ein schmales Abbild seiner vollen Größe und fragte sich unweigerlich ob es ihm möglich wäre diesen Anblick einmal mit Edward zusammen zu genießen.

Von der leisen Melodie der Natur die ihn umgab, auf den Schwingen des Schlafes ließ er sich hinfort tragen ins Land der Träume.

Wo ihn süße Verlockungen und goldblondes Haar erwarteten.



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