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Therapie-Liebe

SasuNaru
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,
eigentlich war es nicht geplant, dass mein Kapitel unter den Adult-Status fällt.
So recht versteh ich das auch nicht, da es wie die vorherigen Kapitel beschrieben ist.
Aber nun gut, wir beugen uns dem System xD

Ich hab euch hier jetzt eine abgeschwächte Version hochgeladen und ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem!

Vel Spaß, meine Süßen <3 Komplett anzeigen

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Amazing Grace (jugendfrei)

Amazing Grace
 

„Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“

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Leise setzte er sich an die Treppe und lauschte den Worten seiner Mutter:

„Minato, ich habe Angst um Naruto. Ich fürchte mich so sehr davor, dass er irgendwann einen Suizidversuch begeht und was tun wir, wenn er lügt? Wenn er uns heute nicht die Wahrheit sagt?“ Lächelnd legte Minato eine Hand auf die seiner Frau. „Kushina, beruhige dich. Er hatte den Mut es Sasuke zu sagen! Und ich glaube an unseren Jungen. Er wird auch uns gegenüber den Mut finden. Vielleicht nicht heute und vielleicht auch nicht morgen, aber er wird es tun, sobald die Zeit dafür gekommen ist, okay?“  Lange herrschte Schweigen in der Küche, weshalb er sich leise aufrichtete und sich wieder nach oben schleichen wollte, doch vernahm er plötzlich seinen Namen: „Weißt du was komisch ist, Minato? Sasuke fragte mich, ob Sai hier wär. Wieso fragte er nach Sai? Sai wird ihm doch nicht weh tun, oder Minato?“, fragte Kushina besorgt. Minato gab dieses Mal keine gewünschten, Mut bringenden Worte, sondern schwieg. //Sasuke hat von Sai gesprochen? War nicht selbst Jiraya bei mir und sprach mich auf ihn an und erzählte mir von seiner Veränderung? Sehen wir etwas nicht, was alle anderen sehen? Sai liebt doch seinen Bruder, auch wenn dieser nicht…// Minato erblickte das angsterfüllte und unsichere Gesicht seiner Frau. Schnell legte sich ein Lächeln auf seine Lippen und er schüttelte seine Gedanken ab. „Kushina, unsere beiden Jungen haben wir gut erzogen! Sie lieben einander, okay? Wir müssen jetzt los, Schatz. Na komm!“, erwiderte der Blonde mit sanfter Stimme.
 

Wutentbrannt ballte er seine Hände zu Fäusten, ehe er sich dazu beherrschte, leise die Treppe hinaufzugehen. „Das wirst du mir büßen, Naruto.“, zischte Sai mit bedrohlich leiser Stimme und verschwand in seinem Zimmer.
 

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

Vorsichtig schlichen sich die Sonnenstrahlen durch die dunklen Vorhänge und kitzelten sachte sein schlafendes Gesicht. Mit einem lauten Niesen, setzte sich Naruto auf und verharrte einige Minuten in dieser Position. Langsam klärten sich seine Gedanken und er realisierte, in welchem Bett er lag. Zärtlich strich er über die Decke und atmete tief ein, ließ die Bilder seiner Kindheit durch seinen Kopf wandern, ließ sie vor seinen Augen Revue passieren. Dieses vertraute Heim, dieser Raum, er war der wohlbehütete Ort in diesem Haus. Der Ort, an dem er ihn niemals beschmutzt hatte. Für Naruto war es der Altar seiner Unschuld. In dem Schlafzimmer seiner Eltern konnte er ihre Liebe und ihr Vertrauen spüren.

Ihren Schutz.
 

Lächelnd erhob er sich aus dem Bett und schritt zu dem großen Fenster. Augenblicklich küsste die Sonne seine Haut, schenkte Naruto Kraft. Dieser Tag, ja er würde alles beenden!

Die Sonne und der strahlende Himmel, sie läuteten seinen Lebensfrieden ein, Gottes Gnade.

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Kalter Schweiß rann aus seinen Poren hinab zu seinem Kinn. Gleichmäßig hob und senkte sich sein Brustkorb, während seine Lunge ein erschöpftes Keuchen von sich gab. Gedankenverloren strich sich Sasuke über die Stirn, ließ seine Strecke nicht einen Moment aus dem Blick, sah sein Ziel direkt vor sich. //Ich hatte die ganze Zeit recht…Die ganze Zeit und doch konnte ich dir nicht helfen…Wie oft, Naruto? Wie oft hat er sich wohl an dir vergangen, bis du mir endlich die Wahrheit sagen konntest? Wieso nur, hast du solange geschwiegen? Deiner Eltern wegen? Endlich weiß ich um deine Pein und kann dich retten. Ich bete zu Gott, dass du meine helfende Hand nicht verwehrst, Naruto…//

„Oh, hallo Sasuke!“, rief ihm eine tiefe Stimme zu und riss den jungen Uchiha somit aus seinen Gedanken heraus. Langsam kam Sasuke zum Stehen und atmete ein letztes Mal tief aus, ehe er erwiderte: „Guten Morgen, Jiraya! Wie geht es dir?“ „Mir geht es sehr gut und dir, mein Junge?“, fragte der Lehrer mit sanfter Stimme. „Ebenfalls. Wohin des Weges?“, lächelte der Uchiha. „Ich wollte heute die Familie Uzumaki besuchen! Ich habe mit Minato schon lange keinen Sake mehr getrunken!“ Laut lachte Jiraya auf, doch nahm seine Mimik schnell ein ernstes Spiel ein. „Außerdem möchte ich gern nach Naruto sehen. Weißt du, wie es ihm geht?“ „Ich denke, er ist zurzeit sehr aufgewühlt, aber er ist auf einem guten und gesunden Weg. Falls du ihn heute antriffst, grüße ihn lieb von mir, ja?“, entgegnete ihm Sasuke. „Das werde ich tun, mein Junge! Nun denn, halt dich weiterhin fit!“, griente der alte Mann und ging seiner Wege. Sasuke schaute ihm einen Augenblick nach, ehe auch er sich wieder in Bewegung setzte. //Hoffentlich geht es dir gut, Naruto.//
 

Ein naiver und hoffnungsvoller Wunsch, hineingedacht in einen langen und traurigen Tag…

*………………………………………………………………………………………………*
 

Leise knarrte die Tür, als er auf leichten Füßen das Schlafzimmer seiner Eltern verließ.

Noch etwas müde ging Naruto in die Küche, sich suchend nach seinen Eltern umschauend.

„Mama? Papa?“, rief er laut, doch blieb das Haus still. Augenblicklich schoss Naruto nur eine Frage in den Kopf: //Ist Sai daheim?// Langsam schlich sich die Angst an, umklammerte Naruto´s ganzen Körper, machte ihn starr.

 Sein Herz pulsierte gegen seine Brust, verstärkte jegliche negativen Gedanken in seinem Kopf. Immer wieder kreisten sich seine Gedanken um Sai.

Was würde geschehen, wenn er daheim wär? Würde er ihm weh tun oder könnte Naruto rechtzeitig fliehen? Dem Schmerz entgehen? Jetzt, wo der Frieden nahte?

Oder war es wie immer ein verlorenes Spiel?
 

Tief atmete Naruto ein, versuchte sich zu beruhigen und dachte an die schönen warmen Augen des Mannes, den er liebte. Dachte daran, wie schön es sich anfühlen könnte, von Sasuke berührt zu werden, wie schön sich seine Lippen anfühlten...

Bei diesen Gedanken, schien sein Herz sich zu beruhigen und die Angst ließ von seinem Körper sanft ab. Müde richtete er seinen Blick auf den Küchentisch, wo er einen kleinen Zettel erblickte. Plötzlich von einer totalen Erschöpfung überrannt,  versuchte Naruto sich dennoch auf den kleinen Notizzettel zu konzentrieren, welchen seine Mutter wohl für ihn hinterlassen hatte:
 

„My Darlin´, leider müssen Papa und ich heute einmal wieder arbeiten. Leider! *seufzt*

Aber ich hoffe du hast gut geschlafen! Frühstücke gut und ausgewogen, damit du wieder schnell zu Kräften kommst! Wenn du magst, können wir heute Abend zusammen reden.

Hab einen schönen Tag, mein Schatz!
 

Wir lieben dich!

In Liebe, Mama und Papa

Ein zärtliches Lächeln legte sich auf die Lippen des jungen Uzumaki´s. Wohlbehagen und das Gefühl von Liebe erfüllten sein kleines und geschundenes Herz, ließen ihn die Angst vor seinem Bruder vergessen. Doch plötzlich nahm er ein leises Geräusch hinter sich wahr und seine Körper spannten sich bis zum Zerreißen an. Konnte niemals ein schönes Gefühl in seinem Herzen Inne halten? Er hatte es so genossen. Die heilenden Worte seiner Mutter. Von der Furcht getrieben, wandte sich der junge Blonde um und erstarrte zu gleich...

Kein Tag schien gottloser als dieser.
 

Mit kalten und finsteren Augen schaute ihn sein großer Bruder durchdringend an, während ein beängstigendes und bizarres Lächeln auf seinen Lippen lag. Seine Beine wurden schwer, wurden von der Angst gepackt. Er war nicht fähig sich zu bewegen, geschweige denn zu atmen. „Guten Morgen, geliebter kleiner Bruder.“, wisperte Sai leise und schritt langsam auf seinen erstarrten kleinen Bruder zu. Ängstlich fuhr Naruto innerlich zusammen, konnte endlich einen Schritt nach hinten wagen. Sai lächelte kalt über das Verhalten seines Bruders und streckte seine Hand nach ihm aus. Zärtlich strich er über die Wange des Blonden und fragte amüsiert: „Na, na, warum fürchtest du dich denn so, Naru-chan?“

 Naruto versuchte seinem Blick standzuhalten, Antworten in diesem unendlich tiefen Schwarz zu finden, doch die Angst beherrschte seinen Körper und seinen Verstand. Grob umfasste Sai die zierlichen Hüften seines Bruders, zog diesen somit an sich heran.

„Ich bin doch immer so liebevoll zu dir.“, hauchte Sai lustvoll an das Ohr des Jüngeren und berührte dieses spielerisch mit der Zunge. Angewidert verzog Naruto sein Gesicht, wollte Sai von sich schubsen, aber all seine Gliedmaßen schienen Tonnenschwer zu sein.

//Warum nur, gebe ich immer wieder auf? Warum...?// Zärtlich rieb Sai seinen Unterleib an den des Blonden, ehe er Naruto schroff gegen den Küchentisch drückte.

Erschrocken blickte Naruto auf und winselte leise: „Sai...bitte nicht...Wieso? Wieso tust du mir das immer wieder an?“ Der Schwarzhaarige ignorierte die Worte seines kleinen Bruders, streichelte diesem stattdessen sanft durchs blonde Haar.

„Du warst ein böser Junge, Naruto. Ein sehr böser Junge.“, raunte er leise.
 

Plötzlich griff sie nach ihm, verzerrte sich nach ihm. Die Angst. Er hörte sie kommen.

Schnell und erbarmungslos. Naruto hörte die Ketten, die sie mit sich trug und erstickend um sein Herz wickeln würde. Sein Atem ging flach und sein Herz pulsierte gegen seine Brust.

Kalter Schweiß rann an seinem Rücken hinab und nur ein Gedanke umfasste seinen Verstand  //Wie viel weiß er?//
 

Brutal riss Sai das blonde Haar seines Bruders nach oben, während er ebenfalls sein Knie zwischen dessen Beine schob. „Ah!“;, laut stöhnte Naruto auf und beugte sich nach vorn, doch dadurch verstärkte sich der Druck an seinem Kopf. „S-Sai...Du tust mir weh! Bitte hör auf! Ich werde mich auch nicht wehren!“, wimmerte der junge Uzumaki. Sai jedoch brach nur in schallendes Gelächter aus. „Du wirst dich wirklich nicht wehren! Naruto, ich werde dich bestrafen, sehr hart bestrafen!“, lachte Sai mit kalter und lauter Stimme. Lächelnd zog er den Kopf seines Bruders höher, sodass er in dessen tiefes Blau schauen konnte.

„Hast du Angst, Naruto? Sie soll dich nämlich begleiten.“, wisperte Sai, bevor er brutal seinen Bruder hinter sich her schleifte.
 

Heiße Tränen rannen an seinen Wangen hinab, während seine Kopfhaut vor Schmerz pulsierte. „Sai, bitte! Ich lauf auch nicht weg! Bitte lass mich los!“, flehte Naruto und umfasste das Handgelenk seines Bruders. Innerlich hasste Naruto sich für diese Worte, doch dieser Schmerz sollte aufhören. Diese Angst, welche seine Lungen fest umklammerte und ihm den Atem raubte. Sie sollte aufhören. Sai sein lautes Lachen schallte in dem großen Haus wieder. „Genau Naruto! Du wirst nicht mehr weglaufen!“ Weinend versuchte Naruto mit seinem Bruder Schritt zu halten, flehte dabei in Gedanken zu Gott. //Bitte, bitte lieber Gott, hilf mir doch! Bitte, schick mir Sasuke! Nur irgendjemand! Ich habe solche Angst...Mama...Papa...// Doch dem jungen Uzumaki blieb keine Zeit zum Hoffen oder zum Beten, denn sein Bruder zog immer heftiger an seinen Haaren.

Der Schmerz wurde immer unerträglicher, ließ Naruto unentwegt an seine Freunde, an Sasuke denken, daran wie glücklich er heut morgen doch noch gewesen war…

Wohin war sein Frieden nur gegangen? Sein Mut? Wohin…?
 

Plötzlich hielt Naruto Inne, ließ sich nicht mehr mitreißen und schlug mit alle Wucht die Hand seines Bruders weg. Dieser wandte sich erschrocken um und blickte in das tiefe Blau des Blondschopfes. Naruto zögerte nur einen Augenblick ehe er sich abwandte und die Treppe hinunter schnellte, versuchte zu fliehen. Hoffnung keimte in ihm auf, als er sah, dass Sai noch immer Inne hielt. Endlich hatte er die Haustür stolpernd erreicht. //Sasuke..//, dachte Naruto verzweifelnd und griff nach der Türklinke…
 

Mit einem lauten und dumpfen Geräusch schlug sein Kopf gegen die Wand. Heißes, rotes Blut rann über seine Wangen, ehe es seinen Weg gen Boden fand. Das trübe Gefühl der Benommenheit überkam ihn und eine Übelkeit löste sich in aus, welche kaum zu ertragen war. Der pulsierende Schmerz seiner Kopfhaut, schien in seinen Kopf einzudringen und all seine Gedankenstränge zu betäuben.

„Du Stück Dreck!“, fauchte Sai und fasste seinen Bruder an den Kragen seines T-Shirts.

„Steh auf!“, schrie er laut und zerrte an seinem kleinen Bruder, welcher sich noch immer benommen aufrichtete. Schmerzend hielt er sich den Kopf und keuchte mit jedem Schritt auf. Der Schwarzhaarige schüttelte nur wütend seinen Kopf. „Seit wann, Naru-chan? Seit wann wehrst du dich? Kleiner Bruder, du weißt doch, dass du gegen mich immer verlieren wirst! Was ist in dich gefahren?“ „Was ist in dich gefahren!“, versuchte Naruto wütend zu fauchen, doch seine Stimme versagte kläglich. „Sai, bitte! Lass mich endlich in Ruhe! Warum tust du mir das an?“, weinte Naruto. Diese Übelkeit raubte ihm seinen Mut, seinen letzten Kampfwillen. Sai´s Griff um sein Handgelenk war einfach zu stark. Erschöpft gab er auf.

Was sollte er jetzt auch noch ausrichten?

Stumme Tränen liebkosten die Haut des Blonden. //Sasuke…//
 

Grob stieß Sai Naruto auf das Bett und riss ihm die Hose von den Beinen. Naruto lag nur da, seine Augen waren leer, schienen dem Tode nahe zu sein. Das rote Blut seiner Kopfwunde, rann an seiner blasen Haut hinab, benetzte das reine Weiß seiner Bettwäsche. Ein leises Lachen drang schwach an seine Ohren, ehe er kalte Lippen auf seiner Haut spürte, wie sie ihn liebkosten. „Naruto…“, keuchte Sai erregt auf und befreite Naruto auch von seinem T-Shirt.

Reine, blasse Haut kam zum Vorschein, ließ Sai noch mehr Freude empfinden.

Sachte schüttelte Naruto seinen Kopf, versuchte mit letzter Kraft den Kopf seines Bruder wegzudrücken, doch es half nichts. Sai lachte auf, während er Naruto zärtlich berührte. „Aber, aber, Naru-chan, warum drückst du mich denn weg? Dein Körper erzählt mir doch, wie sehr du das magst! Du brauchst dich nicht schämen!“ Schamesröte legte sich auf die Wangen des Blonden und zugleich stieg in ihm ein Selbsthass auf, der kaum zu bändigen war.

Warum nur, reagierte sein Körper so sehr auf die Berührungen seines Bruders? Wieso nur, war da so viel Ekel in ihm, und doch konnte er sich nicht richtig wehren? Warum nur schmerzte sein Kopf so? Warum nur, erlosch immer wieder sein Mut? Er war so müde…
 

Unaufhörlich fuhr Sai fort, strich zärtlich  über die Platzwunde an Naruto seinen Kopf und blickte in dessen tiefes Blau. Naruto wollte seinen Blick abwenden, doch ließ Sai dieses nicht zu. „Naruto, warum zwingst du mich nur dazu, dir gleich weh tun zu müssen…?“, wisperte Sai und in seinem Blick lag wirklich ein leichter Schleier von Traurigkeit. Vorsichtig hob Naruto seine Hand an und legte diese auf die Wange seines Bruders. „Ich habe dich nie dazu gezwungen, Sai…Bitte, lass uns das hier beenden…Bitte…“

Ein unsagbar trauriges Lächeln legte sich auf Sai´s Lippen, bevor er Naruto einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchte. „Tut mir leid, Naruto. Aber du hast Sasuke von unserem kleinen Geheimnis erzählt…Dafür muss ich dich jetzt leider bestrafen und…töten...“
 

Töten…

Töten..

Töten…

Dieses Wort hallte immer wieder in Naruto´s Kopf wieder.

Töten…

Angst überflutete Naruto´s Innere, ließ seinen Atem hektisch werden

Was meinte Sai damit? Würde er ihn wirklich töten, ihn wirklich sterben lassen?

Oder meinte er seine Seele...?
 

//Es ist ganz gleich, was er meint! Du musst dich wehren!//, schrie Naruto sich in Gedanken an und versuchte sich, trotz der starken Übelkeit aufzurichten. Sai lachte nur auf und drückte seinen Bruder mit aller Gewalt zurück in die Matratze...
 

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

Lächelnd lauschte er dem schönen Gesang der Vögel, während er durch den kleinen Park schritt. Leise summte Jiraya vor sich hin und freute sich schon darauf, seinen alten Freund Minato wieder zu sehen. Plötzlich erblickte der Weißhaarige einen anderen guten Freund, händchenhaltend. Laut lachte der alte Mann auf und rief: „Kakashi, du Turteltäubchen!“

Erschrocken wandten sich Kakashi und Itachi um. „Jiraya, was machst du denn hier?“

„Ich bin auf den Weg, Naruto´s Vater zu besuchen. Und ihr zwei Hübschen?“

„Sei doch still!“, zischte Kakashi wütend, doch wurde er liebevoll von Itachi zurückgedrückt.

„Wir gehen spazieren, Jiraya-san. Wie schön, dass Sie nach Naruto schauen! Es wird ihn sicher freuen.“, erwiderte Itachi lächelnd. Jiraya lachte nur auf und antwortete: „Ich hab heute Ihren Bruder getroffen. Sehr sportlich der Mann! Aber er wirkte sehr bedrückt, als hätte er etwas auf dem Herzen.“ „Das ist gut möglich. Die Sache mit dem Jungen beschäftigt ihn schon sehr. Der Kleine spricht nicht mit ihm und scheint bisher eine sehr harte Nuss zu sein. Naruto wehrt ihn noch immer so vehement hab, dass selbst Sasuke nicht voran kommt.“, entgegnete Itachi mit ernster Stimme. Nun mischte sich auch Kakashi in das Gespräch mit ein: „Ich frage mich nur, warum. Naruto war immer ein so offener Mensch. Wieso will er keine Hilfe?“ „Kakashi, manchmal ist der Mensch so stolz, dass er das Verlangen nach Hilfe als Niederlage ansieht. Naruto ist ein starker Mensch. Er will seine Eltern nicht enttäuschen und aus diesem Grund lächelt er lieber. Du kennst Minato und Kushina nicht so wie ich…Die Zwei hatten damals nichts. Sie haben sich all das selbst erkämpft und auch sie haben schwere Zeiten durch. Aber sie haben nie aufgegeben zu kämpfen. Naruto hat sich an ihnen ein Beispiel genommen. Er hat vermutlich nur die Stärke seiner Eltern falsch interpretiert…“, erwiderte Jiraya mit trauriger Stimme.

Laut seufzte Kakashi auf. „Ich vermisse diesen lebhaften Idioten…“

Jiraya klopfte seinem Kollegen ermutigend auf die Schulter und sprach:

„Ich glaube an Naruto und auch an Sasuke! Der Tag wird kommen, an dem er endlich wieder lacht! So Jungs, ich wünsch euch noch einen schönen Nachmittag! Ich möchte jetzt weitergehen, denn mein Weg ist nicht mehr weit…“

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

Dunkles Rot rann an seiner blassen Haut hinab, färbte das reine Weiß seines Bettes.

Seine Beine pochten vor Schmerz, waren übersät von tausenden Schnittwunden.

Naruto keuchte gepeinigt auf, wollte sich wehren. Doch das Gewicht seines Bruders auf ihm und seine schmerzenden Beine, versagten ihm den Kampf. Das laute Gelächter des Schwarzhaarigen, ließ ihn furchterfüllt zusammenfahren. So viele Gedanken jagten Naruto durch den Kopf. Was sollte er nun tun? Wie konnte er sich wehren? Sai schien dem Wahnsinn nahe und er konnte sich einfach nicht wehren! „Hahahahaha! Welch schöner Anblick!“, lachte Sai auf und fuhr mit der Klinge über Naruto´s Haut.  

Eine lähmende Hilflosigkeit überkam den jungen Uzumaki.  Sein Kampf endete hier…

//Sasuke, Mama, Papa…Ich liebe euch alle…//

„Oh Naruto-chan, um dein schönes Gesicht tut es mir am Meisten leid.“, wisperte Sai, bevor er die Klinge an Naruto´s Gesicht anlegte und schnitt….
 

„Hilfe!“, schrie Naruto aus Leib und Seele, gefolgt von weiteren gepeinigten Schreie…

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*

Zärtlich strich der warme Wind durch sein weißes Haar, und er schloss genießerisch seine alten Augen. Doch plötzlich drang ein markerschütternder Schrei an seine Ohren, ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Augenblicklich versuchte Jiraya die Richtung, aus der der Schrei gekommen war, zu finden. Konzentriert schaute er sich um und blickte zu dem Haus seines besten Freundes. Angst keimte in den alten Lehrer auf. „Kam der Schrei etwa aus Minato´s Haus? Aber warum sollte es so sein?“, fragte sich Jiraya skeptisch.

Schnellen Schrittes ging er auf das Heim der Uzumaki´s zu, ehe er bemerkte, dass die Haustür leicht offen stand. Jiraya erstarrte, während tausend Gedanken durch seinen Kopf fuhren. //Das muss nichts Schlimmes bedeuten! Sie können ja auch nur lüften! Aber woher kam dann dieser schreckliche Schrei?//, fragte er sich, und die Antwort war ihm schnell gegeben. Ein lauter und grausamer Schrei, drang aus dem Haus der Familie Uzumaki.

Eine peinigende Angst erfasste den alten Mann, beraubte ihm fast seines Verstandes.

Doch Jiraya zwang sich zur Ruhe und alarmierte die Polizei. Lange schaute er auf die offene Tür, wog ab. //Soll ich rein gehen oder soll ich warten? Was ist, wenn jemand gerade den Kindern weh tut? Das kann ich mir nicht vergeben!// Wieder stieß ein lauter Schrei an seine Ohren. Müde fuhr sich Jiraya durchs Haar, ehe er entschlossen seine Hände zu Fäusten ballte. „Nein! Das könnte ich nicht! Ich kann nicht länger warten!“

Mutig und zugleich unsicher trat der alte Mann leise ins Haus ein und fuhr angewidert zusammen. Dieses laute, erregte Lachen - es klang abscheulich…
 

„Sai…Naruto…“, flüsterte er leise und schritt die Treppe auf leichten Füßen hinauf.

Eine unsagbare Traurigkeit legte sich auf sein Herz. Was würde ihn da oben nur erwarten?

//Niemand darf mich hören…//, dachte Jiraya, während sein Herz gegen seine Brust pulsierte. Sein Atem ging schwer und jeder Muskel in seinem Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Jiraya hielt ein letztes Mal auf der Treppe Inne und atmete leise tief ein.

Noch nie hatte er sich so müde und alt gefühlt…

So von Angst und Trauer erfüllt.
 

„Sai! Nein! Nein! Bitte, hör auf!“, die Stimme des Blonden zitterte, war schwach und klang ängstlich. Egal wie sehr Jiraya lieber stehen geblieben wär, nicht wissen wollte, was dort oben passierte- Er konnte hier nicht aushaaren. Sai war scheinbar gerade dabei, seinen Schüler, den Sohn seines besten Freundes, zu verletzen! Er musste Naruto helfen!

//Sai, was tust du da oben nur? Was ist hier geschehen?//

Entschlossen ballte Jiraya seine Hände zu Fäusten und schritt die letzten Stufen hinauf, ehe er die Zimmertür von Naruto aufriss und erstarrte…

Das reine weiße Bettlaken - getränkt in weinrotes Blut. Rotes Blut, welches langsam und doch unaufhörlich an Naruto´s blasser Haut herabrann. Unzählige Schnitte zierten seine Beine und sein Gesicht. Fassungslosigkeit und Ekel verzerrten das alte Gesicht Jiraya´s.

„Sai…warum?“, keuchte er mit schwacher Stimme. Sai lachte nur laut und amüsiert auf.

„Oh, Jiraya-san! Macht Sie dieser Anblick traurig?“, ein weiteres lautes Lachen hallte durch den Raum. „Wollen Sie zu schauen?“, wisperte Sai.

Laut schrie Naruto vor Schmerz auf und weinte. „Jiraya-sensei!“, keuchte Naruto schmerzverzerrt, löste seinen Lehrer somit aus seiner Starre.

„Du Dreckschwein!“, schrie Jiraya und packte Sai mit aller Wucht an den Kragen und riss ihn von dem blonden Jungen herunter. Sai wusste nicht, wie es um ihn geschah, als ein harter Schlag sein Gesicht traf. Betäubt vom Schmerz wankte Sai gegen die Wand, an welcher er sich Haltsuchend anlehnte. Jiraya wandte sich währenddessen zu Naruto um, welchen er augenblicklich in eine Decke einwickelte. „Pst, alles wird gut, Naruto…“, wisperte der Weißhaarige und strich Naruto zärtlich übers Haar.

Langsam verzog sich Sai´s Benommenheit wieder, wich einer unbändigen Wut.

„Du dummer, alter Sack!“, fauchte Sai und schaute sich suchend nach dem Messer um.

Als er es sah, nahm er das schwarze Messer zurück in die Hand und richtete es auf Jiraya.

Dieser schaute ihn nur fassungslos an, hielt Naruto schützend in seinen Armen.

//Wann tauchen hier nur die scheiß Polizisten auf? Bis die hier sind, muss ich Sai auf Distanz halten…// „Sai, hör auf…“, sprach Jiraya mit leiser Stimme, doch der Schwarzhaarige lachte nur auf.  „Nein! Ich werde euch beide töten! Ihr widerlichen Schweine.“, zischte Sai wütend. In seinen Augen spiegelte sich blanker Wahnsinn, trieb Jiraya Angstschweiß auf die Stirn.

Was sollte er nur tun?

Wie konnte er sich und Naruto beschützen?
 

„Hier wird heute niemand getötet.“, erklang eine feste Stimme hinter Sai.

Erschrocken fuhr dieser um und erblickte fünf uniformte Polizisten, die eine Waffe auf ihn richteten. „Leg das Messer weg, Junge.“ Wutentbrannt schaute Sai zu Naruto und Jiraya.

„Das ist alles eure Schuld! Naru-chan, es wäre doch bald vorbei gewesen…“, lächelte der junge Uzumaki, ehe er sich die Klinge an den Hals legte. Sein Blick war stumm auf Naruto gerichtet, doch dieser klammerte sich nur weinend an seinen Lehrer und versuchte taub zu sein. Er wollte nichts mehr hören, nichts mehr spüren…
 

„Junge, na komm! Das willst du nicht! Leg das Messer weg!“, sprach der Polizist mit ruhiger Stimme, doch Sai reagierte nicht auf ihn. „Leb wohl, Naru-chan…“, wisperte er leise und bewegte das Messer über seinen Kehlkopf, doch plötzlich war nur ein lauter Schuss zu hören und Sai ging schreiend zu Boden.

Rotes Blut rann über sein rechtes Bein, welches er sich schmerzend hielt. „Du Hurensohn!“, schrie Sai aus Leib und Seele. Der Polizist jedoch schwieg nur und legte Sai Handschellen an.

„Yamato, ruf einen Krankenwagen.“ „Schon erledigt!“, erwiderte sein Kollege, ehe dieser auf Naruto und Jiraya zu ging. „Ist bei Ihnen alles okay?“

Jiraya konnte nichts erwidern, wollte nichts erwidern. Keiner von ihnen war okay.
 

Naruto klammerte sich verzweifelt an seinen Lehrer, weinte und schrie…
 

Kein Tag war gottloser gewesen, als dieser…

*……………………………………………………………………………………………….*
 

Flink huschten seine Finger über die Tastatur, als ein zaghaftes Klopfen ihn aus seinen Gedanken riss. „Herein!“, sprach Minato mit fester Stimme. Augenblicklich öffnete sich die Tür und eine junge hübsche Frau trat ein. „Uzumaki-san, Jiraya-sama ist am Apparat. Soll ich ihn durchstellen?“, fragte die blonde Frau mit warmer Stimme.

„Aber natürlich!“, erwiderte Minato lächelnd.

Kurz nachdem seine Assistentin verschwunden war, läutete sein Telefon.
 

Freudig gestimmt nahm Minato ab:
 

« Jiraya, altes Haus! Was kann ich für dich tun?»

«M-Minato...Es...Es tut mir leid, mein Freund...Ich habe-...»

Jiraya atmete schwer ins Telefon, ließ Minato stutzig werden.

« Ist etwas mit Tsunade? Jiraya, du klingt ganz schrecklich.», fragte Minato mit leiser Stimme.

« Nein...Nein, mein guter Freund...Hörst du mir bitte zuerst ruhig zu?», die Stimme des alten Mannes wurde mit jedem Wort, welches er sprach, brüchiger.

Besorgt erwiderte Minato:

« Natürlich! Aber bitte sag mir endlich, was los ist!»

« Ich war...vorhin auf den Weg zu euch. Ich-Ich hatte ganz vergessen, dass du arbeiten musst...Als ich ankam...» Jiraya stockte.

« Als ich ankam, hörte ich aus eurem Haus schreckliche Schreie. Ich rief die Polizei und ging rauf...Minato...«  Seine Stimme brach unter dem Schmerz zusammen und Tränen überwältigten den alten Mann. Minato richtete sich auf, seine ganzen Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt. //Schreie aus meinem Haus?//

« Minato, Sai hat sich an Naruto vergangen...Er hat ihn überall geschnitten...Er hat ihn und mich mit einem Messer bedroht...Die- Die Polizei hat Sai dann ins Bein geschossen. Beide liegen jetzt im Krankenhaus. Minato, schnell! Sei vor der Polizei in dem Krankenhaus deiner Frau!»  Nun brach Jiraya´s Fassung ganz.

« Es tut mir leid...», wisperte er leise, bevor er auflegte.
 

Minato saß einige Minuten nur da. Stumm, gar taub. Fassungslos starrte er gegen die Wand, konnte Jiraya´s Worte nicht erfassen, nicht glauben...

//Sai hat was getan? Das kann doch nicht sein! Meine Jungs...Naruto...//

Sein Herz pulsierte gegen seine Brust, während sein Verstand ihn anschrie, endlich zu seiner Frau zu fahren, doch der junge Vater konnte nicht. Sein Körper war so schwer wie Blei geworden. Unzählige Fragen jagten durch seinen Kopf.
 

Wie lange?

Wie oft?

Warum?

Warum hatten sie nichts gesehen?

Wutentbrannt umklammerte er den Hörer seines Telefons, ehe er es mit voller Wucht gegen die Wand warf. Es zersprang. Genau, wie seine kleine, heile Welt....
 

„Kushina...“

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

„Kushina-san, es kommen gleich zwei Krankenwagen rein! In dem einen ist ein junger Mann, schwer verletzt. Er hat eine Kugel im Bein. Du bist für die Op zuständig!“, rief ihr eine Krankenschwester zu. Augenblicklich band sich die junge Uzumaki ihre langen roten Haare zusammen und machte sich eilig auf den Weg zur Krankenwageneinfahrt.

//Eine Schießerei, wie grausam!//, dachte sich Kushina, als es plötzlich in ihrer Kitteltasche vibrierte. Doch Kushina fand nicht mehr die Zeit den Anruf entgegen zu nehmen, denn der erste Wagen traf bereits ein. „Fr. Doktor, der Patient ist bei Bewusstsein, aber die Kugel muss entfernt werden.“, rief einer der Notärzte, während er mit seinem Kollegen,

die Trage aus dem Krankenwagen heraushob.

Die Zeit schien plötzlich zu gefrieren. Kein Zeiger schritt mehr voran.

Ihr Herz schien in tausend Scherben zu zerspringen, als sie das glänzende schwarze Haar ihres Sohnes erkannte. Mit tränenerfüllten Blick musterte sie den schmächtigen Jungen auf der Liege. Sai war unglaublich blass und rotes Blut rann an seinem rechten Bein hinab.

„Sai...“, wisperte sie mit schwacher Stimme und ließ ihren Tränen freien Lauf. Augenblicklich eilte sie zu ihm und drückte ihr Gesicht an dem seinem. „Mein Baby...Was ist nur passiert? Wer hat dir weh getan?“, raunte sie leise und strich zärtlich über seine Wange. Ein liebliches Lächeln umspielte Sai´s Lippen, während er sein Gesicht gegen die Hand seiner Mutter drückte. „Es tut mir leid, Mama...Ich liebe dich...“, hauchte der Schwarzhaarige.

„Uzumaki-san?“, ertönte eine etwas grobe Stimme. Erschrocken blickte Kushina auf und sah in die Augen eines Polizisten. Dieser nickte ihr stumm zu, ehe er seinen Blick hat einen der Notärzte wandte und sagte: „Bitte verständigen Sie einen anderen Arzt. Uzumaki-san, wird hier für nicht mehr in der Lage sein.“ Fest umklammerte Kushina die Hand ihres Jungen, ehe sie sagte: „Sai, hier gibt es tolle Ärzte! Ich werde da sein, wenn du aufwachst.“ Mit diesen Worten hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn und ließ ihn gehen.
 

„Erzählen Sie mir bitte, was mit meinem Jungen passiert ist!“ Der Polizist schaute sie traurig an und griff nach ihrer Hand. „Sie müssen jetzt stark sein, Uzumaki-san...“ „Warum?“, fragte Kushina weinerlich, doch die Antwort bekam sie schnell. Der zweite Krankenwagen traf ein und die junge Mutter blickte in das leere Blau ihres zweiten Sohnes. Fassungslos schaute sie auf die unzähligen Schnitte, welche die Haut ihres Sohnes zierten. Das Blut in seinem Gesicht. Das Blut unterhalb seines Beckens...
 

Ihr Herz erstarrte.

Sie war nicht mehr fähig etwas zu spüren.

Alles in ihr schrie.

Alles in ihr zerbrach.

Ihr Welt, sie zersprang in Scherben
 

*………………………………………………………………………………………………*
 

Sein Atem ging schwer und sein Herz raste wild. Tausend Gedanken erfüllten seinen Kopf, bereiteten ihm einen stechenden Schmerz. Wie konnte das nur passieren?

Laut seufzte Sasuke auf und blickte traurig in die schwarzen Seen seines großen Bruders.

„Was ist passiert, Sasu-chan?“, fragte dieser besorgt. „Das war Jiraya…Sai ist wohl völlig ausgerastet und hat Naruto übelzugerichtet und hat ihn…vergewaltigt…Sai wurde außerdem von der Polizei angeschossen…“ Erschrocken erwiderte Itachi den Blick seines Bruders, bevor er diesen liebevoll in den Arm nahm. „Du musst jetzt stark sein. Für dich. Für Naruto. Für seine Familie.“ „Ich weiß…“, wisperte Sasuke und wandte sich ab. „Sag bitte all meine Termine für heute ab. Ich fahre jetzt ins Krankenhaus. Bis später.“, erwiderte Sasuke mit schwacher Stimme. „Ich warte Zuhause auf dich, kleiner Bruder!“, rief Itachi ihm liebevoll hinterher, ehe er sich erschöpft zurück in den Stuhl fallen ließ. Für einen kurzen Augenblick schloss er seine schwarzen Seen und erinnerte sich an die Worte des Autoren Ernest Hemmingway: „Alles wahrhaft Böse wird aus Unschuld geboren"

//Trotz solch lieber Eltern, trotz so viel Liebe, konnte so ein Monster geboren werden…Wie wahr deine Worte doch sind, Ernest…///

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

Mit zittrigen Händen fuhr Kushina sich durchs Haar, ehe sie müde ihre smaragdgrünen Augen schloss. „Frau Uzuma-“, setzte der junge Polizist an, wurde jedoch unterbrochen:

„Kushina. Nennen Sie mich bitte Kushina.“, wisperte sie mit schwacher Stimme.

Verstehend nickte der junge Mann und ließ sich vor der erschütterten Mutter nieder. „Kushina-san, ich kann verstehen, dass Sie auf Ihren Mann warten möchten, aber ich habe leider weitere Einsätze…“, setzte er vorsichtig an.

„Wie war Ihr Name?“, erwiderte Kushina mit ruhiger Stimme. „Entschuldigen Sie. Nennen Sie mich einfach, Hotaru.“, lächelte der Polizist.

„Okay, Hotaru-san.“, ihre Stimme klang kalt, sowie ihr Blick es war, der einen eisigen Schauer in ihm auslöste. „Hören Sie, Sie bringen meine Jungs schwer verletzt hier her und verlangen von mir, dass ich Ihre Worte allein anhöre? Ohne Beistand?“

Mit einem schnellen Ruck erhob sich die junge Uzumaki und fasste dem Polizisten grob am Kragen. „Wissen Sie was es heißt, seine Kinder so zu sehen? Wie sie leiden? Also sagen Sie mir nicht, Sie hätten anderer Einsätze!!! Ehe Sie mir erklären, was passiert ist, wird mein Mann hier eintreffen, haben Sie mich verstanden? Wenn mein Herz bricht, will ich nicht alleine sein!“, fauchte Kushina und blickte Hotaru dabei vernichtend an. Dieser hob geschlagen seine Hände und erwiderte mit ruhiger Stimme: „Ich kann Sie verstehen, Kushina-san. Wir werden warten. Aber bitte lassen Sie mich runter.“ Seufzend ließ die Rothaarige von Hotaru ab und setzte sich zurück auf ihren Stuhl. Ein weiterer müder Seufzer verließ ihre Lippen. //Was ist nur passiert? Minato, wo bleibst du nur? Wo?//
 

Es vergingen noch einige Minuten, bis sie endlich das befreiende Klopfen an der Tür vernahm. Vorsichtig öffnete sich diese und Minato trat schweigend ein.

Erleichterung erfüllte Kushina, jedoch auch den jungen Polizisten. Augenblicklich erhob sich dich junge Uzumaki und warf sich in die Arme ihres Liebsten. Dieser umschlang sie fest und fing all ihre Tränen auf. //Hast du etwa unsere Jungs gesehen? Musstest du dir alles allein anhören, mein Engel? // „Verzeih mir, dass ich so lange gebraucht habe...“, wisperte Minato und strich zärtlich über das rote Haar seiner Frau. Diese weinte jedoch nur und sprach unter Tränen: „Oh Minato! Sai und…Naruto…sie waren so stark verletzt! Warum nur? Was war passiert? Weißt du es?“

Minato schaute zum jungen Mann auf und fragte mit leiser Stimme: „Sie haben Ihr noch nichts gesagt?“ „Nein, Uzumaki-san. Ihre Frau wollte auf Sie warten.“ Stumm nickte der Blonde, ehe er seine Frau leicht von sich drückte und ihr fest in die Augen blickte.

„Kushina, das...das was passiert ist...Wir müssen uns deutlich machen, dass es nicht unsere Schuld ist, hörst du?“ Weinend nickte Kushina.

„Sai…Sai…“, tief holte Minato Luft, rang mit den Tränen und verlor diesen Kampf…

„Er hat sich…jahrelang an Naruto vergangen, wie es scheint. Ich weiß nicht, wie lang. Aber er hat ihn so zugerichtet. Er hat unseren geliebten Jungen…vergewaltigt….“, brachte Minato nur keuchend hervor. Sein Herz wog so schwer…
 

Rasend schnell kam es auf sie zu und traf sie mitten ins Herz, hinterließ eine klaffende Wunde. Brutal bohrte sich dieses Schwert in ihr Herz und ließ schreien.

 Diese Pein war zu groß. Zu mächtig, um sie halten zu können.

„Nein! Nein! Mein Baby…Mein Baby…Wieso? Wieso konnte ich ihn nicht beschützen? Meinen Jungen, mein Baby…Wieso hab ich das nicht gemerkt? NEEEEIIIIIN!!!“

Schreiend und weinend sank sie zu Boden, doch dieses Mal waren da keine starken Arme, die sie hielten. Sondern ein Herz, dass gemeinsam mit ihr starb und weinte…

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Noch immer beherrschte totaler Unglaube seinen Verstand. Wie konnte er nur so versagt haben? Wie konnte er so dumm sein und Naruto Heimkehren lassen? Wie konnte er nur denken, Naruto wär sicher? Wie konnte er nur seinen Geliebten solch einer Gefahr aussetzten? Eine unbändige Wut überrannte ihn und er schrie so laut, schlug mit voller Gewalt gegen das Lenkrad seines Autos. „Du dreckiges Schwein! Du...Du Missgeburt!!!“
 

Minuten schienen ins Land zu gehen, bis seine Schreie und seine Schläge wieder verstummten und heiße Tränen sein schweres Herz erleichterten. „Naruto...“

Sasuke hielt noch lange Inne, bis er sich müde durch sein schwarzes Haar fuhr und seinen Motor startete. Während der Fahrt blieben seine Gedanken stumm, hielten nur einen Namen fest: „Naruto“
 

An manchen Tagen hasste er seinen Beruf.

An Tagen wie diesen.

An machen Tagen hasste er es, stark sein zu müssen.

An Tagen wie diesen.

An manchen Tagen hasste er sich dafür, sich verliebt zu haben.

An Tagen wie diesen, an denen er stark sein musste.
 

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Mit schwerem Herzen schaute Hotaru auf Minato und Kushina, welche sich gegenseitig am Boden im Arm hielten. //Lieber Gott, wieso hast du eine weitere Familie so zerstört? Ist das dein Wille? Wie grausam muss das sein…?// Vorsichtig ging Hotaru in die Knie und sprach mit leiser Stimme: „Ich weiß nicht, ob Sie diese Worte trösten, aber Sai wird für diese Taten bestraft werden. Ihrem Jungen wird Gerechtigkeit wiederfahren. Das verspreche ich Ihnen.“

„Aber wer gibt mir meinen gesunden Jungen wieder? Meine Familie? Wer gibt mir meinen Frieden wieder? Mein armer Junge! Wie tot muss seine Seele sein?“, weinte Kushina.

Hotaru konnte nichts erwidern. Keine Worte dieser Welt könnten je das Herz dieser Eltern heilen…
 

Ein zartes Klopfen an der Tür ließ den jungen Polizisten zusammenfahren, doch fasste er sich schnell, und gewährte Einlass. Mit ernster Miene trat Sasuke ein und begrüßte den Polizisten freundlich. Schnell richtete Sasuke seinen Blick auf die zwei weinenden Eltern.

Mit müder Stimme begrüßte er den Polizisten:  „Guten Tag. Ich denke, Sie können jetzt gehen. Ich werde mich um die beiden kümmern.“

Hotaru nickte nur schweigend und verließ den Raum. Stumm ging Sasuke vor Minato und Kushina in die Knie. Der Anblick dieser zerbrochen Menschen, brach ihm selbst das Herz.

Die zwei wirkten immer so stark, und doch waren ihre Herzen zertrümmert…
 

„Minato, Kushina, wollen wir uns an den Tisch setzen?“, fragte Sasuke mit leiser Stimme.

Doch Kushina schüttelte ihren Kopf vehement. „Kushina, bitte steh auf. Lass uns gemeinsam reden.“, forderte der junge Uchiha Kushina ein weiteres Mal auf. Aber dennoch verharrte Kushina in den Armen ihres Mannes. „Minato, wollen wir uns setzten?“, versuchte es Sasuke bei dem jungen Uzumaki, doch dieser erwiderte mit kalter Stimme: „Was soll es uns bringen? Das rettet meinen Jungen nicht vor seinem Seelentod! Gehen Sie einfach!“

Sasuke nickte. „Ich weiß, dass ihr gerade in einer sehr schweren Situation seid. Und das ihr euch fragt, wie das passieren konnte, wie es sein kann, dass ihr nichts bemerkt habt…“

Bei diesen Worten fuhr die junge Rothaarige schmerzlich zusammen. Sasuke legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter und zugleich auf Minato´s Hand. „Das ist nicht eure Schuld. Naruto…Naruto ist ein wahrer Schauspieler…Jemand, der niemanden mit seinem Schmerz belasten will. Ihn zu durchschauen…Ich habe dafür sehr lange gebraucht…“

 Kushina wandte sich um und blickte Sasuke wütend ins Gesicht:

„Sie hatten es schwer, weil Sie ein Fremder sind! Aber ich bin seine MUTTER! Ich hätte es merken müssen! Ich hätte da sein müssen! Seine Schreie, ich hätte all das hören müssen!“
 

Vorsichtig nahm Sasuke ihre Hand und erwiderte: „Ja, du bist seine Mutter. Aber du bist auch Sai´s Mutter und du glaubst an deine Kinder. Du liebst sie und hältst sie für aufrichtig. Du vertraust ihnen. Du zweifelst nicht daran, dass einer deiner Kinder ein Vergewaltiger ist.“

Diese Worte schlugen Kushina ins Gesicht. Sasuke hatte recht. Sie hatte immer an ihre Jungs geglaubt und gedacht, sie würden ihr alles sagen. Nie hätte sie gedacht, dass Sai solch ein Monster war. Nein. Sie liebte ihn. So sehr…

Lange blickte sie in das tiefe Schwarz von Sasuke, ehe sie sich in der Umarmung ihres Mannes wandte. „Minato...Mein Herz, es tut so weh...Wir lieben doch unsere Jungs, oder? Wir haben doch immer alles versucht, um sie glücklich zu machen, oder? Wir waren doch gute Eltern, oder?“, wimmerte sie. Heiße Tränen liebkosten Minato´s Haut, als er den Kopf seiner Frau anhob und erwiderte: „Das haben wir. Wie schwer es uns auch fällt, Sasuke hat recht. Es ist nicht unsere Schuld...Kushina, ich liebe dich und ich weiß, dass wir leiden...Aber es gibt jemanden, der noch viel mehr leidet als wir...“ Stumm nickte die Rothaarige und hauchte ihrem Mann einen zärtlichen Kuss auf die Wange.

„Mein Junge wartet auf mich. Mein Ein und Alles.“
 

Erschöpft erhoben sich die Beiden und blickten in die traurigen Augen Sasuke´s.

Zärtlich streichelte Kushina über die Wange des Schwarzhaarigen und fragte leise:

„Sie lieben meinen Jungen, oder?“ Sasuke erstarrte. //Wo-Woher? Warum?//

Ein liebliches Lächeln legte sich auf die Lippen der jungen Uzumaki, bevor sie ihre Hand auf die linke Brust von Sasuke legte. „Eine Mutter spürt das. Ich sehe es an Ihrem jetzigen Blick. Sie sind genau so erschüttert wie wir und geben sich die Schuld. Ich hab Sie oft gesehen, wie Sie meinen Jungen anschauten, Sasuke...Und ich habe gesehen, wie er Sie anblickt...“

Müde lächelte Kushina. „Ein komischer Moment dieses zu erwähnen, aber es ist mir wichtig, dass Sie wissen, dass es okay ist. Minato und ich haben uns das immer gedacht. Außerdem...Wir brauchen Sie jetzt...Naruto braucht Sie jetzt.“

 Nun legte sich auch auf Sasuke´s Lippen ein erschöpftes Lächeln.

„Du hast recht, Kushina. Lasst uns gehen.“
 

*……………………………………………………………………………………………………………………………………………*
 

Aufmerksam lauschten seine Ohren dem leisen Rauschen der Atemmaschine.

Seine blauen Seen ruhten stumm auf dem schlafendem Gesicht seines alten Freundes, während er dessen Atem horchte, sah, wie sich James Brustkorb hob und senkte. Wie hypnotisiert schaute er auf dessen Bewegungen, war er doch selbst nicht fähig dazu, sich zu regen. Sein Körper war steif, schien so schwer zu wiegen. Schmerzerfüllt versuchte er seine Hand auszustrecken, als James plötzlich seine Augen aufschlug. Erschrocken zog Naruto sie zurück, doch James griff zaghaft nach ihr. Der blonde Junge hielt Inne und reichte dem alten Mann seine Hand. „Naruto, mein Junge, warum bist du nur wieder hier?“, sprach James mit schwacher Stimme, gefolgt von einem gequälten Husten. Langsam klärten sich seine alten Augen auf und er erkannte, die vielen Schnitte, welche Naruto´s Haut verzierten.

„Oh, mein Junge…“, weinte James. Naruto´s Herz füllte sich mit Schmerz. Mit einem Schmerz, der auch ihn weinen ließ. Lange schaute Naruto nur in das alte Gesicht, war sich selbst so fern. Doch plötzlich prasselten all die grausamen Bilder auf ihn ein, und brachen sein Schweigen: „Es war so grausam, James! So grausam! Immer wieder…Immer wieder hat er mich berührt, mich geschlagen….Und dann…dann holt er dieses Messer raus…James! Ich hatte solch eine Angst, solch eine Angst…Ich war nicht fähig mich zu wehren, war zu schwach…Die ganze Zeit habe ich nur an Sasuke gedacht! An meine geliebten Eltern…

Daran, dass ich leben möchte!“, schrie Naruto unter tausend Tränen.

„Es sollte doch nur aufhören! Sai sollte doch einfach nur aufhören….Es sollte doch nur…“
 

Fest umklammerte der alte Mann die kleine zarte Hand in der seinen und vergoss seine letzten Tränen. „Mein Junge, das war dein letzter Kampf gegen ihn! Du hast gewonnen, auch wenn Narben zurückbleiben. Du hast dich diesem Monster gestellt und du hast gewonnen.  Es liegt tot auf dem Schlachtfeld, weil du den Mut hattest, Inne zu halten! Mein Junge, ich bin stolz auf dich.“, sprach James mit ruhiger Stimme und blickte Naruto sanft an. Dieser jedoch konnte nur weinen und die Hand seines Freundes halten. „Mein Junge, komm rüber zu mir! Ich möchte dich gern in den Arm nehmen, ja?“ Stumm versuchte Naruto sich aus seinem Bett zu hieven, jedoch brachten seine schwachen Beine ihn zum Fall. James seine Hand aber, versuchte ihn mit letzter Kraft aufzufangen, gab Naruto Mut, sich abermals zu erheben. Mit schweren Schritten schaffte Naruto es endlich an das Bett des alten Mannes. „James…Ich danke dir vom ganzen Herzen! Ohne dich, hätte ich nicht den Mut gefu-…“

„Ist schon gut, meine Junge! Komm lieber in meine Arme…“ Leidend und weinend fand Naruto seinen Frieden in den Armen des alten Veteranen.
 

Beide hatten ihre letzte Schlacht geschlagen und gewonnen…

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Ihre smaragdgrünen Augen ruhten lange auf dem kahlen Weiß der Tür.

Ihr Herz schlug schwer gegen ihre Brust und ihr Atem ging langsam und flach.

Angst beherrschte die Mutter. Angst davor zu sehen, wie sehr ihr Sohn innerlich tot war...

Auch Minato stand regungslos vor der Tür. Seine Muskeln waren wie versteinert.

Noch immer beherrschten ihn Angst und Wut. Nach einer Weile richtete er seinen Blick auf seine Frau. //Wie konnte es nur so weit kommen, Kushina? Werden wir stark genug sein?//

„Seid ihr bereit?“, fragte Sasuke mit leiser Stimme. Erschrocken fuhren die zwei zusammen, bevor sie sich gegenseitig tief in die Augen schauten. Liebevoll nahm Minato die Hand seiner Frau. „Bereit bin ich nicht. Aber ich möchte ihn einfach in den Arm nehmen.“
 

Tief holte Kushina ein letztes Mal Luft und erleichterte somit ihr Herz, bevor sie sachte die Türklinke herunter drückte und eintrat. Augenblicklich benetzten wieder Tränen ihre blasse Haut...
 

Der Anblick ihres weinenden Sohnes raubte ihr den Atem.

Dieser Anblick schmerzte.

Diese blutdurchtränkten Verbände, welche die Beine ihres Babys zierten.

Diese grausamen Schnitte in dem Gesicht ihres Jungen.

Diese toten, blauen Augen, welche sie so leer anblickten.
 

Minato umklammerte die Hand seiner Frau, starrte schmerzerfüllt seinen Sohn an.

Sie hatten ihn nicht beschützen können.

Ihre Herzen brachen entzwei.
 

Mit zittrigen Beinen stand Naruto dar, blickte in die traurigen Gesichter seiner Eltern.

„Mama, Papa...“, wisperte er leise und versuchte auf sie zu zugehen, doch seine Beine gaben nach. Augenblicklich eilte Kushina zu ihm hin und fragte mit leiser Stimme: „Naruto, warum liegst du denn auch nicht im Bett? Du hast so schwere Verletzungen...“ Zärtlich strich sie ihrem Jungen durchs Haar, während Minato ihn vorsichtig stützte. „J-James hat mich getröstet...“, keuchte Naruto unter Schmerzen. Vorsichtig setzte Minato seinen Sohn auf dem Bett ab, schaute ihn noch immer fassungslos an.

Naruto erwiderte seinen Blick und fragte mit leiser Stimme:

„Mama, Papa...Bitte...Könnt ihr mich in den Arm nehmen?“

Diese Frage traf beide mitten ins Herz.

Tränen rannen ihnen übers Gesicht, ehe sie eilig ihre Arme um Naruto legten und gemeinsam mit ihm weinten. „Mein Baby, es tut mir so leid! Es tut mir so leid...Wir werden für dich da sein! Wir werden das schon irgendwie schaffen!“, wisperte Kushina leise, während sie ihren Sohn fest an sich drückte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Naruto´s Lippen.

Endlich fühlte er sich sicher.

Endlich kannten sie die Wahrheit.

Endlich war alles vorbei.
 

Eine Weile verging, in der sich die Drei nur stumm und weinend zugleich in den Arm hielten.

Sie schenkten sich Liebe und Halt. Eine Liebe, die mit der Zeit alle Wunden heilen würde.

Eine Liebe, die nie vergehen würde.

Eine Liebe, die ihm in diesem Moment Kraft gab, alles zu überstehen.
 

Doch langsam löste sich Kushina aus der Umarmung ihrer Familie und blickte in das tiefe Blau Naruto´s. Es ließ ihr einfach keine Ruhe. Dieses Gefühl, dass sie einen zweiten Sohn hatte. Sanft strich sie durch das feine blonde Haar ihres Sohnes, bevor sie mit schwacher und leiser Stimme sagte: „Ich muss ihn sehen...Ich muss zu ihm gehen, Naruto…Kannst du das verstehen? Kannst du mir vergeben?“

Lange schaute Naruto in die Augen seiner Mutter, erkannte dort all ihren Schmerz, sah all ihre Liebe. Er hatte es gewusst. Seine Mutter könnte nie aufhören nur einen von ihnen zu lieben. Egal wie sehr Sai ihn zerstört hatte, die Liebe seiner Mutter könnte er nie zerstören...

//Aber ist das okay für mich? Er hat mir so weh getan...Er hat uns so weh getan...Aber...Sie wird nie aufgeben...// Ein schwaches Lächeln legte sich seine Lippen, bevor er erwiderte: „Mama, ich weiß um deine Liebe zu mir. Aber ich weiß auch, dass egal was passiert ist, du auch ihn liebst. Du hast eben nun mal uns beide großgezogen...Wie könnte ich dir das nicht vergeben? Bitte verrat mir eines Tages seinen Grund, ja...?“  Ein letztes Mal strich sie zärtlich über die geschundene Haut ihres Sohnes und erwiderte lächelnd:

„Du bist so stark mein Junge. Irgendwann, my Darlin´“
 

Mit diesen Worten blickte sie zu ihrem Mann. Dieser nickte nur stumm und verabschiedete sich ebenfalls zärtlich von seinem Sohn. Entschlossen nahmen sich Kushina und Minato an die Hand und gingen der Tür entgegen. Doch Minato hielt ein letztes Mal Inne und musterte Sasuke eindringlich. „Ich...Ich möchte meine Frau begleiten. Wir haben so viele Fragen...Bitte bleib bei unserem Jungen, ja? Ich denke, er braucht dich.“ Sasuke lächelte ihn sanft an und erwiderte: „Das denke ich auch. Wir brauchen uns jetzt alle einander. Es ist richtig, dass ihr geht. Diese Antworten sind für euch wichtig.“ Damit ging Sasuke langsam auf Naruto zu und legte zärtlich seine Arme um diesen. Naruto schmiegte sich zaghaft an ihn, genoss diesen vertrauten Geruch. Ein Geruch, der ihm Sicherheit signalisierte.
 

Lächelnd schaute Minato noch einmal zurück, bevor er mit seiner Frau, ihrer gemeinsamen und persönlichen Hölle entgegen ging.

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Vorsichtig lehnte sich Sasuke zurück, zog Naruto zaghaft in seine Arme. Dieser schmiegte sich an seiner Brust an und lauschte dem aufgeregten Herzschlag seines Freundes.

Trotz der Schmerzen in seinen Beinen, seinem Gesicht und in seinem Herzen, erfüllte ihn auch zugleich das Gefühl des Glückes.

 Er war glücklich darüber, dass alles vorbei war. Das Jiraya gekommen war.

Er genoss dieses Gefühl, endlich nur Sasuke gehören zu können...

//Aber ist das nicht komisch? Sollte ich nicht in Panik sein? Mich schlecht fühlen, sowie immer? Liegt es daran, dass ich weiß, dass es das letzte Mal war?//

In seinem Kopf herrschte ein zu großes Chaos, um Antworten zu finden.

Lange ruhten seine blauen Augen auf ihre ineinander verschränkten Finger. „Sasuke…Ist es komisch, dass ich jetzt deine Nähe suche? Ich dachte immer, solche Menschen wie ich, würden Berührungen verabscheuen.“ Sasuke schwieg, doch nach einer Weile erwiderte er: „Auf eine gewisse Art und Weise verabscheust du diese auch. Du magst es nicht, wenn ich dich küsse. Du gerätst dann immer in Aufruhr. Aber dein jetziges Verhalten ist weder komisch, noch falsch. Dieses Erlebnis war traumatisierend, aber jeder Mensch verarbeitet solche Geschehnisse anders. Naruto, ich möchte das du weißt, dass es mir egal ist, ob du geküsst oder berührt werden willst. Ich bin für dich da. Nur das zählt.“

 Zärtlich strich Sasuke mit seinem Daumen über die Finger des Blonden.
 

Mit schmerzverzerrtem Blick richtete Naruto sich auf und blickte in das tiefe Schwarz des Uchiha´s. „Nein…Irgendwie ist das nicht richtig…Ich…Ich will deine Nähe, mehr denn je!

Ich habe das Gefühl, wenn du mich berührst, meine Hand hältst…Dann verschwindet er.

Ich spüre ihn dann etwas weniger, weißt du? Sasuke, findest du mich eklig?“ Ein trauriges Lächeln legte sich auf Sasuke´s Lippen. Zärtlich strich er über die Wange des Jüngeren, während er erwiderte: „Wie könnte ich dich eklig finden? Ich liebe dich, Naruto.“

 Zaghaft hob er das Gesicht des Blonden an und näherte sich vorsichtig dessen Lippen.

Naruto ließ es einfach geschehen, genoss dieses prickelnde Feuer, welches der Kuss auf seiner Haut entfachen ließ. Noch nie hatte Nähe sich so schön angefühlt.

Unsicher ließ Sasuke von Naruto ab, musterte diesen mit aufmerksamen Augen, doch sah er nur ein lieblich lächelndes Gesicht. Keine Tränen des Schmerzes.

„Sasuke, bitte hilf mir, dass hier zu überstehen und halt mich fest im Arm…“, wisperte er mit leiser Stimme, bevor er sich in den Armen des Schwarzhaarigen einkuschelte.

Langsam verging die Zeit, schritt Minute für Minute voran, brachte ihm seinen Frieden näher. Sasuke verharrte in der Stille, hielt Inne. Zärtlich strich er immer wieder durch das blonde Haar, genoss Naruto´s Nähe. Stumm vergoss Sasuke die Tränen seines Schmerzes.
 

Endlich brach die Zeit des Friedens herein.

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Verstehend nickte der junge Polizist und verließ den Raum, nahm seinen Wachposten vor der Tür ein. Mit fachmännischem Blick, betrachtete sie die Werte der Monitore und schaute in die Krankenakte. Erleichtert seufzte sie auf. Ihrem Jungen ging es gut.

Vorsichtig strich sie über die blasse Hand des Schwarzhaarigen, welcher erschrocken seine Augen öffnete und die Tränen seiner Mutter erblickte. „Mama…“, wisperte er leise.

Fest blickte Kushina ihrem Sohn ins Gesicht, ehe sie mit schwacher Stimme fragte:

„Ich bin deine Mutter? Aber warum hast du das meiner Familie angetan? Meinem Jungen? Erklär es mir, Sai! Hab ich dich nicht genug geliebt?“ Sai reagierte nicht auf die Fragen der Rothaarigen, sondern versuchte sich unter Schmerzen aufzusetzen. „Nicht!“, griff Kushina ein und drückte Sai zurück ins Kissen. „Warum? Warum seid ihr hier? Warum hasst ihr mich nicht? Warum gerade du nicht, Kushina? Ich habe deinem Jungen weh getan!“, fragte Sai mit wütender Stimme, doch Kushina ließ sich davon nicht aufhalten. Zärtlich strich sie Sai durch sein schwarzes Haar und entgegnete mit sanfter Stimme: „Weil auch du mein Junge bist. Ja, du bist adoptiert, aber dennoch mein Sohn! Habe ich dir nie das Gefühl gegeben, mein Kind zu sein? Warum, Sai?“ Tiefe Trauer machte das Schwarz seiner Augen matt.

Müde richtete er seinen Blick auf Minato und sagte: „Eben weil ihr mir genau dieses Gefühl gegeben habt. Ich habe…Ich habe eure Liebe immer gespürt, doch leider habe ich….Doch leider musste ich feststellen, dass ich ein Monster bin und Gefühle für dich, entwickelt habe.“ Minuten verstrichen, bis Minato die Worte von Sai verarbeitet und verstanden hatte.

//Was? Ich versteh das alles nicht mehr…Das ist einfach alles zu viel…//

Fassungslosigkeit überkam Minato. Zum ersten Mal ergriff er das Wort und fragte entsetzt: „Du…Du hattest Gefühle für mich? Das ist doch verständlich! Du warst mein Sohn!“

„Nein! Ich war in dich verliebt, Minato. Ich habe dich begehrt. Ich wollte dich. Aber du warst der Mann, der mich aus diesem schrecklichen Heim geholt hat. Du warst eben nun mal mein Vater…“ Entsetzt schlug Kushina ihre Hände über ihr Gesicht, war verwirrt, konnte keinen Gedanken wirklich verstehen. Alles für sie, war so weit weg und unbegreiflich.
 

„Aber warum, Sai, hast du dich an Naruto vergangen? Was hatte er damit zu tun?“, fragte Minato voller Wut. Ihm reichte es! Dieses ganze Theater hier! Minato konnte und wollte das hier nicht verstehen! „Desto älter er wurde, desto ähnlich sah er dir…“, wisperte Sai und richtete seinen Blick gen Boden. Zum ersten Mal erfüllte ihn Scham. //Ja Sai, was hatte dein kleiner Bruder damit zu tun? Du bist ein entsetzliches Monster!//, sprach er zu sich selbst
 

Minato und Kushina schwiegen lange, konnten keine Worte finden, hingen ihren Gedanken nach. Naruto hatte all diesen Schmerz empfinden und erleiden müssen, weil Sai in Minato verliebt gewesen war? Weil er seinem Vater ähnlich sah? All das war einfach nur ein schrecklicher Alptraum…
 

Nach einer Weile hatte sich Kushina beruhigt und schaute Sai gefasst an.

„Sieh mich an, Sai!“, sprach sie mit harter Stimme. Der Schwarzhaarige folgte ihrer Bitte.

„Du bist wahrlich ein Monster! Das, was du meinem Kind angetan hast, werde ich dir nie vergeben. Das, was du meiner Familie angetan hast! Ich habe dir ein schönes Zuhause gegeben, voller Liebe und Wärme und du hast es zerstört. Sai, aber zugleich ist es egal wie viel Wut in meinen Worten steckt, wie viel Abscheu…Mein Herz kann dich nicht hassen. Seit 18 Jahren bist du mein Kind und ich liebe dich Ich kann dir nicht vergeben, aber ich kann dich auch nicht hassen…Ich verstehe mich selbst nicht, aber ich hoffe, dass du Zeit finden wirst, über deine Taten nachzudenken. Ich hoffe, dass du Zeit finden wirst, deine Fehler zu erkennen und zu sehen, dass du alles hattest, um glücklich zu sein. Liebe, mein Junge, ist etwas, was vergehen kann. Du hättest deinem Bruder das nicht antun dürfen.“

Laut zischte Sai auf und blickte die junge Uzumaki wütend an. „Was weißt du schon, Mutter? Du hast den Mann bekommen, den du liebst! Nun geht! Ihr habt eure Antwort! Geht, und hasst mich! Na los!“, schrie Sai mit schwacher Stimme, ehe er sich vor Schmerz krümmte.

Minato wandte sich schweigend ab und verließ den Raum. Er konnte es nicht länger aushalten. Er konnte nicht so sein wie Kushina. Seine Liebe für diesen Sohn war tot.

Doch Kushina blickte Sai ein letztes Mal aus ihren smaragdgrünen Augen traurig an.

 Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn. „Warum?“, wisperte Sai unter Tränen. „Meine Liebe zu dir, sie ist aufrichtig. Aber sie ist zugleich auch deine größte Bestrafung…

Ich liebe dich, mein Junge. Leb wohl…“
 

Langsam streckte er seine Hand aus, versuchte sie zu fassen, ihre langen roten Haare.

Versuchte sie zu fassen, ihre reine und ehrliche Liebe, die nie zu sterben schien.

Das Gefühl des Sieges, es verließ ihn.

Das Gefühl der Familie, es verließ ihn.

Obwohl, hatte er es seitdem überhaupt noch besessen?

Er hatte alles verloren, was er je zu lieben gedacht hatte.
 

„Kleiner Bruder, bitte vergib mir in einem anderen Leben…“

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„Die Liebe kann auf vielen Wegen enttäuschen, doch die Liebe einer Mutter ist aufrichtig, rein und ewiglebend.“- Tsuki
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Das, meine Lieben, war das letzte Kapitel von Therapie-Liebe!
Es schmerzt mich nahe zu, diese Geschichte vollendet zu haben und doch erfüllt es mich mit Stolz!
Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel und der Ausgang gefallen hat! :*
Natürlich wird noch ein Prolog in KÜRZE erscheinen und ich hoffe, ihr werden diesen lesen und mögen!

Ich danke euch für eure Unterstützung!
Ihr seid die Besten <3


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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  San-Jul
2015-02-05T17:25:10+00:00 05.02.2015 18:25
Hey,
erst einmal finde ich all deine Geschichten, die ich gelesen haben (d. h. alle Fanfiction´s), einfach genial.
Dann muss ich echt sagen, dass ich diese Geschichte einfach wunderbar finde. Die Charactere kann man verstehen und sich toll in diese hineinversetzen. Die Story ist auch echt gut (wie kommst du denn auf so was?).
Ganz ganz liebe Grüße San-Jul
PS: Ein großes Dankeschön <3
Von:  Mizuki_97
2015-02-04T23:28:22+00:00 05.02.2015 00:28
Hallo Tsuki... :)
Du kannst wirklich stolz auf dich sein... ;)
das Kapitel ist , als letzes wirklich gut ,
so wie die davor natürlich auch... ;)
Ich mag den verlauf der Geschichte sehr
und auch die Charaktere finde ich klasse... :)
Ich freue mich richtig doll auf den Prolog... :D
Und ich danke dir auch nochmal ,
das du ne 'nicht-Adult' Version geschrieben hast... :)

Ich denke das war alles erstmal...
Liebe Grüße BlackAngel... :)


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