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Hidden Flowers III

Die letzte Reise
von

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Die Pflicht, die innerlich zerreißt

Konoha-Gakure, Zweiter Tag des Erntefestes, Zwei Stunden nach Mitternacht
 

"Es ist spät", sagte Naruto zu seiner Adoptivtochter. "Bist du gar nicht müde?"
 

Yukatsuki lächelte und setzte sich in der Sofaecke, in der sie saß, wieder zurecht.

"Nein. Ich könnte ewig hierbleiben."
 

Der blonde Mann beobachtete, wie sie sich wieder in ihr Buch vertiefte. Dann stand er lautlos auf, um einen Tee zu kochen.
 

~*~
 

Shikaru Nara konnte nicht schlafen, also wachte er.

Irgendwann, spät Abends, war er nach Hause zurückgekehrt und lauschte, auf dem Bett liegend, noch der Musik, die durch sein Fenster hineindrang. Doch irgendwann verstummten auch die letzten Klänge und langsam erloschen die Lampions und Laternen. Irgendwann fiel auch er in einen leichten Schlaf...

Und abrupt schrak er hoch und wusste nicht, warum.

Von einer inneren Unruhe getrieben, verliess er das Haus, wanderte durch die dunklen und stillen Straßen des Dorfes. Jetzt, wo sich wieder Dunkelheit und Stille um ihn schlossen, hatte er das Gefühl, wieder atmen zu können.

Im kleinen Wachhaus neben dem Tor brannte eine einzelne Laterne, die die Schatten von zwei Wächtern an die Wand warf. Seufzend stellte Shikaru den Sakevorrat ausserhalb der Reichweite der kleinen Laternenflamme und pustete diese aus. Gerade wollte er as Wächterhaus wieder verlassen, als ein leises Geräusch an seine Ohren drang.
 

Schnell kletterte er die Stufen zur Mauerkrone hinauf und versuchte, in das halbe Zwielicht am Boden vor der Mauer hinunterzublicken. Er konnte jedoch nur die Umrisse einer dunklen Gestalt erkennen und wünschte sich, er hätte die Laterne mit hinaufgenommen...
 

"Wer ist da?", fragte er scharf und angespannt.

Und herauf klang eine Stimme, die er von überall her erkannt hätte, die ihm seit seiner Geburt bekannt war.
 

"Ich bin es, Shikaru. Machst du mir bitte auf?"
 

"Mum?", fragte er ungläubig. "Was machst du da? Ist etwas passiert?"

"Mach mir nur auf, ja?"
 

In ihrer Stimme klangen verschiedene Untertöne mit, die er nun registrierte: Wut, Niederlage, Schuld... Und Sorge. Nun ebenfalls sehr besorgt, sprang Shikaru geschickt von der Mauer und öffnete die kleine Tür, welche geschickt in das große Tor integriert worden war. Ihm entgegen blickte seine Mutter, ihr schönes Gesicht müde, ihr goldenes Haar zerzaust. Ihr zarter Körper trug die Last eines Menschen - eines Toten. Ihr schönes, violettes Festkleid war nass - dunkle Flecken prangten darauf. Aber der Geruch passte nicht zu Wasser... Shikaru sog erschrocken die Luft ein.

Das war kein Wasser, es war Blut.
 

"Mum!"
 

~*~
 

Irgendwann wäre Yuka - trotz des duftenden, süßen Tees, trotz der Gesellschaft ihres geliebten Vaters und trotz der interessanten Lektüre wahrscheinlich doch eingeschlafen. Ab und zu begannen die Buchstaben vor ihren Augen zu verschwimmen und sie ertappte sich einmal dabei, dass sie einen halben Absatz gelesen hatte, ohne ihn wirklich aufzunehmen. Aber Einschlafen hätte bedeutet, den Tag mit ihrem Vater endgültig für beendet zu erklären.

Doch dann durchdrang eine leise, harte Stimme ihre friedliche Stille, und sowohl Yuka als auch der Hokage blickten erstaunt auf.

"Was soll ich denn im Krankenhaus? Mir geht es gut. Und ich muss es doch am Besten wissen!"

"Aber, Mum..."

"Kein Aber!"
 

Kurz herrschte Stille.
 

Dann klopfte es energisch, aber leise, an der Tür, und Ino Yamanaka war hereingeglitten, ohne überhaupt eine Antwort abzuwarten. Respektvoll blieb sie an der Tür stehen.

"Entschuldigt mich bitte, ehrwürdiger Hokage..."

Bei ihrem Anblick sprangen sowohl Yuka als auch ihr Vater erschrocken auf.

"Ino!", rief der Hokage entsetzt und nahm mit einem Blick ihr Bild in sich auf:

Blass wie Porzellan, mit harten, wütenden Augen, die den darunterliegenden Schmerz gut versteckten, den er jedoch dennoch bemerkte, mit ungekämmen, zerzausten und verklebten Haaren, in ihrem violetten Festkleid - und über und über mit Blut bedeckt.

"Mir geht es gut", sagte sie verlegen und zog die Schultern in einer Geste der Verteidigung hoch. "Das ist nicht mein Blut."
 

"Ino", sagte der Hokage leise und Yuka gab ihm neun von zehn Punkten auf der Skala: er hatte fast erfolgreich geschafft, jede Anspannung, jede Sorge um die Frau vor ihm und Angst vor dem Unbekannten, was - so weit er wusste - seine Heimat bedrängte - aus seiner Stimme zu verbannen. "Was ist passiert? Wer ist verletzt? Wie schlimm ist es?"
 

"Schlimm", sagte Ino mit der für sie typischen schonungslosen Offenheit. "Er ist tot."

"Wer?"

An der Art, wie er sich durch die Haare strich, konnte Yukatsuki erkennen, dass ihr Vater am liebsten jedes einzelne Wort aus der Ärztin herausgeschüttelt hätte. Sie liess prüfend ihren Blick zu der blonden Frau gleiten und stellte mit einem Stich der Besorgnis fest, dass diese blasser war, als gut für sie sein würde. Leise machte sie einen Schritt auf ihren Vater zu und suchte seinen Blick.

"Natürlich", sagte er sofort. "Ino - setz dich erstmal, ja?"

Wenn sie erleichtert war - Yuka war sich fast sicher, dass sie einen Funken Erleichterung in ihren Augen gesehen hatte - liess sie es sich nicht anderweitig anmerken.

"Erwartest du eine Nachricht?", fragte sie stattdessen und zog eine blutdurchtränkte Schriftrolle aus ihrem Kleid. Shikaru runzelte die Stirn, als sie das Oberhaupt und ihren Vorgesetzten dutzte, aber dem schien es nicht weiter aufzufallen. Stirnrunzelnd nahm er die Rolle.

"Was ist denn nun geschehen?"
 

Ino fixierte einen Punkt irgendwo hinter ihm und begann ausdruckslos, aber perfekt, einen Bericht abzugeben. Die Besorgnis im Blick des Hokage vertiefte sich, als sie zum Ende kam.
 

"Du hast niemanden sonst gesehen?"

"Das sagte ich bereits."

"Wie alt war diese Wunde?"

"Einige Stunden alt. Er muss noch einige Meilen weiter gelaufen sein - es war nicht genug Blut um ihn herum, als dass er es alles vor unserem Tor verloren haben könnte."

"Wer auch immer ihn angegriffen hat - er muss demnach nicht unbedingt in nächster Nähe zu uns sein."

"Oder die Angreifer sind es, wollen uns aber weißmachen, sie seien es nicht", warf Shikaru ein. Yuka, die ebenfalls so etwas hatte sagen wollen, klappte geräuschlos den Mund wieder zu.

"Nun", sagte er Sechste Hokage nachdenklich, "Wenn der Bote tot ist, werden wir von ihm nichts mehr erfahren."

Vorsichtig rollte er die Schriftrolle, steif von Blut, auf.

"Mal sehen, was das hier uns erzählt."
 

~*~
 

“Eine Seuche”, sagte Naruto schliesslich müde und lehnte sich in seinen Sessel zurück. “In diesem Dorf geht eine Seuche um, nach dem, was ich aus der Nachricht erkennen kann. Und sie fragen ausgerechnet uns um Hilfe.”

“Und das ausgerechnet jetzt”, sagte Yuka und sprang unruhig auf. “Wo ist die Leiche?”

“Im Krankenhaus – in der Leichenhalle”, sagte Shikaru und erwiderte ihren Blick, bis sie die Lippen zusammenkniff und sich zu ihrem Vater herumdrehte.

“Quarantäne. Sofort. Für die Leiche – und für uns.”

“Das ist nicht nötig”, sagte Ino leise. “Der Junge war nicht krank – was ihn umgebracht hat, war die Verletzung und keine Krankheit. Ich habe es nachgeprüft.”

Alle sahen sie an.

“Also stellt er keine Gefahr da?”, hakte der Hokage nach. Die Ärztin zögerte.

“Das würde ich nicht sagen”, sagte sie. “Er muss in jedem Fall untersucht werden. Aber wir... Es ist unwahrscheinlich, dass ich mich infiziert habe.” Warum wohl. Bei der Menge Antibiotika, die Hinata in sie investiert hatte.

“Wir müssen ihnen helfen”, sagte Shikaru sachlich. Ein merkwürdiges Gefühl schoss in ihr hoch: wollte er ihren Vater – den Hokage – kritisieren?

“So einfach ist das nicht!”, blitzte sie ihn an. “Wo willst du denn die Leute hernehmen? Ein Arzt muss dahin und ein paar Leute, die ihm assistieren, ein Wissenschaftler und ein paar Seuchenexperten, um herauszufinden, was für eine Krankheit es ist und wie sie sich ausbreitet, ein paar Shinobi, die auf sie aufpassen...” Sie machte eine weit ausholende Geste zum Fenster. “Unsere Leute aber sind alle da draußen! Und – nun ja...”

“Anderweitig beschäftigt”, konterte Shikaru trocken und wunderte sich ein wenig über ihre Heftigkeit.

“Aber ich bin hier.”

“Soll das eine freiwillige Meldung sein? Spinnst du? Meinst du, das reicht?”

“Yuka...”

Beruhigend legte Naruto ihr eine Hand auf die Schulter. Sie fuhr auf und blickte ihn um Bestätigung heischend an.

“Du hast ja Recht – so wie er.”

“Und?”, fragte sie, spöttischer als beabsichtigt. “Was will er machen? Ganz allein hinreisen? Die Kranken versorgen, die Angehörigen befragen, die Umwelt untersuchen – das Standard-Antiseuchenprogramm alleine durchführen?”

Ruhig begegnete der junge Mann ihrem Blick.

“Ein bisschen Hilfe könnte ich doch schon gebrauchen.”

“Oh, um Himmels Willen!”, rief der Hokage gereizt aus und umrundete seinen Schreibtisch, um sich in den Stuhl fallen zu lassen. “Hört schon auf – ich muss mich konzentrieren!”
 

Gehorsam hielten Yuka und Shikaru den Mund.

Ino gedachte sich nicht einzumischen.
 

“Den Hilferuf können wir nicht ignorieren”, sagte der Hokage schliesslich leise und stapelte einen Stoß Akten von einer Seite des Tisches auf die Andere.

“Das tun wir immer, Papa”, sagte Yuka. “Wir helfen immer, wo wir können. Wir schicken Leute hin, wo immer sie gebraucht werden. Denkst du nicht, dass man mittlerweile langsam denkt, dass man Konoha-Gakure herumkommandieren kann? Irgendwann wird man anfangen, uns Verrat vorzuwerfen, wenn wir nicht gerannt kommen, um Brände zu löschen. Irgendwann wird man uns zur Last legen, dass wir immer helfen!”

Der Hokage schüttelte den Kopf. “Das wird nicht geschehen, Yuka.“

“Du bist zu nett!”, antwortete sie. “Du kannst einfach nie Hilfe verweigern.”

“Wir werden zuerst Kundschafter hinschicken, in Ordnung? Wir können in den nächsten zwei Tagen nicht genug Experten zusammenziehen, aber Beobachter können schnell dort sein...”

“Shikamaru ist unterwegs. Kiba, Shino und Tenten brechen Übermorgen früh auf, Lee ist hier eingespannt, Hana gerade auf dem Rückweg von Kumo, Yamato hat die Beobachtungsmission in der Hauptstadt... Neji...”

Ino schüttelte stumm den Kopf, und Naruto blinkte, weniger überrascht als amüsiert.

“Was – suchst du jetzt für mich aus, wer gehen wird?”

“Du hast doch schon entschieden, wer geht.” Sie begegnete seinem Blick ruhig.

Naruto seufzte leise und gab ihr Recht. Er hatte schon entschieden. Wer hatte je gesagt, dass das Dasein eines Hokage immer angenehm und leicht war? Besonders an Tagen wie Diesen fragte er sich immer wieder, wie seine Vorgänger mit dem Wissen gelebt hatten, dass sie jeden Tag Entscheidungen trafen, die das Leben einzelner Menschen aufs Spiel setzten. Doch als er die Augen wieder öffnete und die drei Menschen vor ihm ansah, blitzten sie hart. In seiner Stimme klang die gesamte Autorität mit, die er als Oberhaupt des Shinobidorfes trug.

Diese Autorität liess Yuka vergessen, dass der Mann vor ihr der Selbe war, der sie als kleines Mädchen lachend und schreiend durch die Straßen des Dorfes gejagt hatte, während ihm die Ältesten mißbilligend nachsahen. Sie liess Ino vergessen, dass er früher immer diesen gräßlichen, orangenen Kampfanzug getragen hatte und es immer geschafft hatte, in jedes verfügbare Fettnäpfchen zu treten. Und sie liess Shikaru davon absehen, sich Gedanken darüber zu machen, ob die Strategie, die der Hokage gerade geplant haben musste, genauso gut war die die, welche er schon seit einigen Minuten fertig in seinem Kopf herumtrug.
 

Die Autorität, mit der er sprach, liess keinen Zweifel daran, dass er wie kein Zweiter für den Titel des Hokage geeignet war.
 

“Ihr drei werdet als Beobachter nach Xefua reisen. Ihr werdet die Lage in dem Dorf mit eigenen Augen ansehen und beurteilen, Erste Hilfe leisten und Informationen sammeln und nach 48h Augenthalt im Dorf dieses wieder verlassen. Eure Hauptpriorität ist es, mir und dem Rat Bericht zu erstatten. Ihr werdet keine Risiken eingehen und keine Zeit verschwenden. Ist das verstanden?”

Die drei Shinobi nickten stumm.

“Bei eurer Rückkehr werden wir beraten und festlegen, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen.”

Er nahm Ino scharf ins Visier, doch dann milderte sich sein Ausdruck. Und Ino spürte das vertraute Gefühl der Wut in sich aufsteigen, welches immer dann in ihr hochkroch, wenn sie bevorzugt behandelt wurde. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie mit Naruto aufgewachsen war – und dass er es nur gut meinte.

“Ich weiß”, fiel sie ihm ins Wort. “Ich bin vorsichtig.”

Shikaru und Yuka schauten überrascht von der Ärztin zum Hokage und zurück. Der Blick des Oberhauptes wurde noch sanfter.

“Das wollte ich nicht sagen, Ino”, gab er leise zurück. “Ich wollte nur sagen... Mach dir keine Gedanken wegen des Jungen. Du hast dein Bestes getan.”

Blind starrte sie zu Boden und verfluchte seine Gabe, immer Genauestens zu wissen, was in den Menschen vorging. Hasste sie mit der selben Intensität, wie sie ihm dafür dankbar war. Verfluchter, verfluchter, lieber Naruto.
 

“Die strategische Planung über Informationssammlung und alles Weitere übernimmst du”, wandte er sich schliesslich wieder an Shikaru. Sein Tonfall war wieder völlig nüchtern. Ein Blick streifte Yuka – und diese verdrehte die Augen leicht. Das sollte wohl ihre Zustimmung sein, dachte er, leicht amüsiert.

“Ino behält die Oberaufsicht über die medizinischen Dinge”, fuhr er fort. “Und du, Yukatsuki – du bist ihr Schild.”

Bei seinen letzten Worten erschauerte Ino.

Als Mutter konnte sie sich nur zu gut vorstellen, welche Gefühle Naruto bei diesen Worten gemartet haben mussten: Er hatte gerade seine eigene Tochter als Leibwächterin für sie und Shikaru mit auf die Reise geschickt. Schon oft hatte man in der Vergangenheit die bittere Erfahrung machen müssen, dass Shinobi, die sich unter Zeitdruck voll und Ganz auf eine Aufgabe konzentrierten, nicht auch noch ihre Aufmerksamkeit auf ihre Umgebung richten konnten. “Denkst du auch, dass es sich um eine Falle handelt?”
 

Erstaunt sah er auf. Konnte man ihm seine Gedanken so deutlich ansehen?
 

“Solltet ihr nach Ablauf der Frist – die Hin- und Rückreise einberechnet – nicht zurück sein, schicke ich sofort Anbu los. Bis dahin müsst ihr durchhalten.”
 

Und wenn Yuka, Ino und Shikaru der Ernst der Lage nicht schon lange klar gewesen war – spätestens jetzt hätten sie ihn begriffen.
 

Konoha-Gakure, Zweiter Tag des Erntefestes, 3h nach Ankunft der Botschaft
 

Als Yuka den Labortrakt mit der Leichenhalle des Krankenhauses von Konoha betrat, wusste sie schon längst, dass sie nicht die einzige Person in den dunklen Hallen war. Durch das kleine, quadratische Fenster in der Stahltür leuchtete Licht heraus und verscheuchte einen winzigen Abschnitt der Dunkelheit auf dem langen Flur. Shikarus Mutter drehte sich um, als die Tür sich fast lautlos schloss, und sah ihr entgegen.

Wie angewurzelt blieb Yuka stehen.

Das blonde, struppige Haar, die blauen Augen, die nun starr und leblos an die Decke starrten...

Mit Gewalt drängte sie die Bilder zur Seite, die auf sie eingestürmt kamen.

“Ino-San”, sagte sie leise, um ihr Erschrecken zu verbergen. “Sie sollten sich noch etwas ausruhen.”

Wie ertappt liess die Ärztin die Hand sinken, die an ihrer Schläfe gelegen hatte.

“Ja, das sollte ich wohl tun”, sagte sie zerstreut und wandte sich zur Tür. “Wir sehen uns dann am Treffpunkt. Gute Nacht, Yukatsuki. Oder besser – guten Morgen.”
 

Leise fiel die Tür ins Schloss und die Stille umgab Yuka plötzlich drohend. Ohne nachzudenken, wirbelte sie herum und stürmte aus dem Krankenhaus. Niemand begegnete ihr auf der dunklen Straße.
 

In ihrer eigenen Wohnung angekommen, rollte sie sich auf ihrem Bett zusammen, ohne sich die Mühe zu machen, ihr Festkleid abzulegen oder ihre Schuhe auszuziehen, und presste die Augen fest zusammen. Dunkelheit und Stille schlugen über ihr zusammen. Sie liessen sich ebensowenig vertreiben wie die Geister.

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Ende des Kapitels

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~Author´s Note~
 

Die Gedanken, die Yuka hegt, kommen nicht von ungefähr.

Mit Sicherheit hat jeder schon einmal davon gehört, dass in den letzten Jahren vermehrt Deutsche in östlichen Ländern entführt und als Geisel festgehalten wurden. Viele der Opfer wurden nach langen, schwierigen Verhandlungen von der deutschen Bundesregierung befreit, in dem der Krisenstab sich dazu bereit erklärte, hohe Summen an die Entführer zu zahlen.

Diese “gewaltlose” und für die Geiseln ungefährlichere Methode hat leider zur Folge, dass Deutschland mittlerweile als Land gilt, welches durch Geiselnahmen “erpresst” werden kann. Eine Entführung von deutschen Staatsbürgern hat keine militärischen Züge zur Folge, keine Razzien, keine Vergeltungsschläge – man kann im Gegenteil sogar gut Geld an ihnen verdienen.

Mit Sicherheit hat die Bundesregierung nur das Beste für die Menschen, die Geisel und die Bevölkerung im Sinn. Dennoch werden Stimmen laut, dass man nun endlich einmal zeigen müsste, dass Deutschland kein leichter Goldesel ist.
 

Das ist also Yukas Dilemma: Ist Konoha-Gakure jederzeit bereit, zu helfen, wo Hilfe von Nöten ist, macht es sich dennoch angreifbar. Ist einmal keine Möglichkeit da, Beistand zu leisten, werden natürlich alle negativen Folgen an ihr hängen bleiben. Hier stellt sich dem Hokage und dem Rat von Konoha die Frage: Prinzipien folgen und helfen, wo immer man um Hilfe gebeten wird, ohne Verweigerung? Oder Nein sagen und riskieren, dass man schlecht dasteht – dafür aber selbst keine Schäden davonträgt?



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