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Everlasting Love

Fortsetzung zu 'Until I Found You'
von

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Tod

Ich schäme mich in Grund und Boden dafür, dass ich zwei Monate für ein lausiges Kapitel gebraucht habe. Aber Praktikum, letzte Schultage, Nebenjob & dann auch noch ein zweiwöchiger Aufenthalt in Spanien hat es mir nicht erlaubt, eher zu schreiben. Bitte vergebt mir.
 

Mal so nebenbei eine kleine Frage am Rande ... ist eigentlich irgendjemanden aufgefallen, dass ich im letzten Kapitel peinlicherweise „Hölle“ statt „Höhle“ geschrieben habe? xD

„[...]Naruto, wie ich ihn in der Hölle auffand.[...]“

Omg, nur gut, dass ich meine Kapitel zwischendurch immer mal wieder lese. xD
 

Ansonsten wünsche ich nun allen Lesern viel Spaß beim achten Kapitel. :)
 


 


 

» ♣ « » ♣ « » ♣ «
 


 


 

T o d

Sasuke war wohl irgendwann in der Zeit, in der er mit ihr gesprochen hatte, in den Nebenraum gegangen, denn als Naruto sich nach ihm umsah, war er nicht mehr da. Schweigend folgte er ihm und fand ihn wenig später auf einem Sofa sitzend in einem Raum, der wohl früher mal als eine Art Wohnzimmer gedient hatte, denn außer einem Sofa befand sich noch ein Tisch und ein Regal mit mehreren Büchern in ihm. Sein Interesse hatte letzterem jedoch nie gegolten, er wusste nicht, um welche Art von Büchern es sich handelte, und deshalb ließ er sich, gegenüber von Sasuke, auf den kleinen, gemütlichen Sessel fallen, den er in der vergangen Zeit desöfteren in Beschlag genommen hatte.

Er war müde, ausgelaugt, hatte sich von seinen letzten Kämpfen immer noch nicht erholt und sich fortwährend um Hinatas Genesung gekümmert. Das schien ihn um einiges bedeutsamer zu sein als seine eigene.

Sasuke war keine großartige Unterstützung gewesen.

Nicht so, wie er es zeitwährend gebraucht hätte.
 

„Hat sie sich beruhigt?“
 

Er sah nicht auf. Er reagierte auch sonst nicht auf die Tatsache, dass er zu ihm ins Zimmer gekommen war, und beschäftigte sich weiterhin damit, in irgendeinem Buch herumzublättern, für das sein Interesse nicht ausreichte.
 

„‚Beruhigt‘ fragst du? Und ob sie sich beruhigt hat … zusammengebrochen ist sie, irgendwann, einfach so! Ich glaube, ihr geht es immer noch keinen Deut besser ...“

Wenn Sasuke in diesem Moment seinen Blick gehoben und ihn angesehen hätte, hätte er die deutliche Besorgnis aus seinen Augen herauslesen können und den Schmerz sehen, der sich auf sein Gesicht gelegt hatte, weil er das Gefühl hatte, dass all das, was passierte, seine Schuld war. Aber er tat es nicht.

Er blätterte eine Seite um.

„Zusammengebrochen? Mh …”

Danach Schweigen.

Stille.

Es nagte. Irgendetwas, von dem er nicht wusste, was es war, das er sich nicht erklären konnte und doch wollte, nagte an ihm und war wie ... wie ... er wusste nicht einmal, wie er das Gefühl beschreiben konnte. Es schwirrte einfach um seinen Kopf herum, drückte ihm die Luft ab und verursachte furchtbare Kopfschmerzen. Krampfhaft versuchte er sich an das zu erinnern, was dieses furchtbare, beißende Gefühl in ihm auslöste ... er überlegte und zerbrach sich den Kopf ...

Aber dennoch ...
 

...
 

Naruto riss die Augen auf. Entsetzt starrte er seinen besten Freund an.

„Hinata ist verheiratet?“

Oh, lieber Gott.

Das war der Ausbruch, auf den er die ganze Zeit gewartet hatte. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er diese scheinbar nichtige Information erfasste und entsprechend reagierte. Deshalb war er überhaupt erst aus dem Raum gegangen.

Naja, deshalb, und weil er das Wortgefecht der beiden nicht weiter hatte mit ansehen wollen. Er fühlte sich so unnötig und belanglos, wenn er da so herumstand, und das war das letzte, was er fühlen wollte.

„Hörte sich ganz danach an“, antwortete er gelassen und blätterte eine weitere Seite in dem Buch um. Es handelte sich um einige Kampftechniken und Jutsu, die diese Organisation, wie auch immer sie noch gleich hieß, benutzt und angewendet hatte. Vielleicht konnten sie ihm ja weiterhelfen auf seiner Reise.

„Was ... aber wieso ... ich ...“

Ein flüchtiger Blick genügte, um ihm zu zeigen, in welcher Verfassung sein Freund sich befand. Naruto hatte den Kopf in die Hände gestützt, schüttelte ihn unentwegt und murmelte immer wieder unverständliche Satzgebilde. Der Ausdruck seiner Augen war fassungslos.

„Nimm es nicht so hart, das wird nichts zu bedeuten haben. Hättest du ihr richtig zugehört, wüsstest du das.“

... und dann wüsstest du auch, dass ihr toller Ehemann dieser Kiba ist und er sie geschlagen hat, aber daran möchte ich dich lieber nicht erinnern.

Gewiss nicht, das war das letzte, war er tun würde. Wenn Naruto nicht selbst darauf kam – und es war für alle Beteiligten wohl das Beste – konnte er ihm auch nicht weiterhelfen.

Aber als der erste Groschen gefallen war, fiel auch ein weiterer, der nächste und immer mehr ...
 

Der Sessel kippte um, als Naruto urplötzlich hastig und wutentbrannt aufsprang.

„Er hat sie ... hat sie gesagt ... er hat sie wirklich geschlagen?“

Verdammt.

Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet hier. Wieso hatte sie ihm das bloß erzählt? Wieso hatte dieser Kerl überhaupt erst damit angefangen? Wieso nur war diese Situation so furchtbar kompliziert? In was er sich auch immer hineinritt. Furchtbar war das.

„Bleib ruhig, Hinata schläft nebenan; du willst sie doch sicher nicht wecken.“

„Hinata schlä – ... aber er hat ... wie kann ...“

Narutos Wut wechselte sich in unübersehbare Verwirrung und es schien, als würde er im Fünf-Sekunden-Takt tiefer ausatmen als sonst, und sich drei Sekunden später durch die Haare fahren. Sasuke beobachtete ihn dabei und kam nicht umhin, sich zu fragen, was in seinem Kopf vor sich ging. Zweifelsfrei war Naruto zutiefst erschüttert über diese Information, das konnte man ihm deutlich ansehen.

Weniger jedoch konnte man sehen, was er als nächstes vorhatte.

Dennoch waren seine Wangen gerötet, seine Augenbrauen stärker zusammengezogen als an jenem Tag in dieser Hütte, als sie beide dieses bedeutsame Gespräch führten. In seinen Augen spiegelte sich unglaublicher Zorn, Wut auf wen auch immer.

„Scheiße. Scheiße. Wieso habe ich nicht reagiert, wieso hat sie nicht gesagt ... verdammt.“

„Gib nicht dir die Schuld.“

Sein Blick fiel für einen kurzen Moment, weil er ihn nicht weiter ansehen wollte, auf eines der Fenster an der gegenüberliegenden Wand; für einen winzigen Augenblick lang glaubte er, etwas gesehen zu haben. Es bewegte sich in den Bäumen des angrenzenden Waldes, nicht weit von ihnen entfernt. Ziemlich nah. Ein Feind?

Aber es war weg, als er genauer hinsah.

„Verdammt, ja, aber ich hätte doch darauf eingehen müssen! Was denkt sie denn jetzt, wenn ich so etwas Wichtiges übergehe? Und zum Teufel, wenn ich diesen Bastard in die Finger bekomme –“

Er knirschte mit seinen Zähnen, ballte die Hände zu Fäusten, die zu zittern begangen. Seine Knöchel schimmerten in einem grellen Weiß, das in einem harten Kontrast zu seiner gebräunten Haut stand.

„Du meinst falls.“

„Falls? Oh nein, niemals werde ich ihn davon kommen lassen, niemals, ohne dass er auch nur im Ansatz das zurückbekommen hat, was er Hinata-chan angetan hat. Oh nein, nein, nein. Niemals nie. Nie nicht.“

„Du vergisst, dass wir ...“

„Ich scheiß‘ auf diesen Pakt, verdammt. Er hat Hinata-chan geschlagen. Er hat sie geschlagen, er hat sie verprügelt, er hat ihr Leid zugefügt! Wie kann ich da darüber hinweg sehen? Wie kann ich ihn mit diesem Verbrechen davon kommen lassen? Er wird –“

„Naruto ...“

„Halt’s Maul, verdammt.“

Er schrie.

Anders als er.

Versuchte nicht einmal leise zu sein.

Aber er musste auch nicht darauf achten, dass jemand ihn hörte.

Ihn konnte niemand hören.

Viel zu weit weg.

Nur sie, die ...

„Sie schläft neben an, du weckst sie auf. Und außerdem ...“

Seine Augen verengten sich leicht, als er, ruhig und ohne den Anflug von Wut oder gar Zorn, versuchte, diesen hitzköpfigen Mann zur Besinnung zu bringen.

... du weißt, was passiert, wenn du zurückkehrst.“
 

...
 

Er sah ihn nicht mehr an und seine Zornesröte verflüchtigte sich allmählich und hinterließ eine Blässe, die entsteht, wenn man das Gefühl hatte, einem würde der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Etwas Grauenvolles angetan. Schockiert werden.

Doch es dauerte nicht lange, drei kurze Atemzüge seinerseits, dann hat er sich abrupt umgedreht und mit einem lauten Knall vertonte er seinen raschen Abgang, die Hände nach wie vor zu zittrigen Fäusten geballt.

Er seufzte schwer, als er sich erhob und schleifenden Schrittes das Schlafzimmer betrat.
 

...
 

...
 

Er rannte, und rannte, und rannte.
 

Er blieb nicht stehen.
 

Er raste einfach weiter, schneller noch als seine Beine vermochten.
 

Er zögerte nicht.
 

Er stoppte nicht.
 

Nicht ein einziges Mal.
 

...
 

Eine klare und tiefe Nacht ohne Wolken; eine Nacht wie jede andere. Kaum Wind. Alles von der Dunkelheit umschlungen und verschlungen, eingetaucht in Schatten. Der Mond strahlend hell, warf somit etwas Licht auf die tiefe, unergründliche Schwärze der Nacht, die so durchdringend und einnehmend war. Sterne schimmerten wie viele kleine glänzende Diamanten auf einer schwärzlichen Decke.

Irgendwann war er gestoppt. Einfach so. Plötzlich. Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, war er losgerannt, so schnell wie es ihm nur möglich war, und hatte nicht ein einziges Mal gehalten.

Aber dennoch trieb ihn irgendwann die beißende Luft in seiner Lunge dazu, anzuhalten, denn es brannte in ihm. Seine Knöchel, nach wie vor in einem grellen Weiß schimmernd, hervorgerufen durch seine zitternden Fäuste, die er nicht einmal für einen Moment gelockert hatte, begannen zu schmerzen. Allmählich pochte es in seinen Muskeln, die der anhaltenden, ausgesetzten Anspannung nicht mehr länger standzuhalten vermochten.

Er selbst war sich nicht einmal im Klaren darüber, warum er Hals über Kopf aus dem Haus gestürmt war, und dennoch hatte er es getan. Es war dieses Gefühl gewesen, was ihn dazu verleitet hatte. Das Gefühl der Wut, der Enttäuschung, des Hasses ...

Doch nun kehrte seine Sorge um Hinata zurück und er dachte daran, dass er sie zurückgelassen hatte, einfach so, ohne sie darüber zu informieren. Er könnte es sich nicht vergeben, wenn ihr – noch einmal – etwas zustoßen würde. Den Gedanke an Sasuke schob er beiseite, denn er war sich nicht sicher, ob Sasuke dazu bereit wäre, sie zu beschützen.

Außerdem war Hinata sehr krank, ihr Fieber war nicht mehr gesunken, seit sie sich so ausführlich unterhalten hatten und allmählich war er der Verzweiflung nahe. Was konnte er tun, damit es ihr endlich besser ging? Was nur? Er wusste doch nichts. Er hatte doch keine Ahnung, niemals mit derlei Dingen zu tun gehabt.

Wie sollte er dafür sorgen, dass sie, seine Hinata-chan, wohlbehalten nach Konoha zurückkehren konnte?
 

...
 

Er wusste, er würde sie gehen lassen müssen.

Wieder einmal.

Sie konnte nicht bleiben, er konnte und würde es nicht zulassen.

Sie hatte ein Zuhause, eines, wo sie gebraucht wurde und das ihr Wärme und Geborgenheit gab, wo sie sich sicher fühlte und auch war.

Er jedoch konnte es nicht.

Er konnte sie nicht beschützen und er konnte auch nicht zurückgehen.

Es war zu gefährlich. Für sie, für ihn, für alle ...
 

Außerdem ...
 

Da war immer noch Sasuke.
 

...
 

Das Kunai kam aus dem Nichts und dennoch hatte er es gesehen, rechtzeitig bemerkt, und war mit einem großen Satz auf einen naheliegenden Ast gesprungen. Mit einem Mal verblassten all seine Gedanken. Alle. Die an Hinata, die an Sasuke, an alles, was in der Vergangenheit passierte … die an Kiba.

Das einzige, was in diesem Moment von Belang war, war diese Atmosphäre, die sich innerhalb kürzester Zeit verändert hatte, die nun mehr und mehr gefüllt war von einer Spannung und Elektrizität, die er nur in seltenen Momenten, in letzter Zeit jedoch in allzu vielen, viel zu vielen Momenten, gespürt hatte. Das Chakra, das die Luft erfüllte, war ihm auf merkwürdige Art und Weise vertraut, dennoch wusste er gleichzeitig, dass es ein ganz anderes war, ihm niemals zuvor in dieser Form begegnet.

Der Baumstamm, hinter dem er sich versteckte, bot ihm genug Schutz, sodass er, so vorsichtig wie nur möglich, an ihm vorbeischauen konnte, um herauszufinden, wer, wo und wie viele es waren.

Jedoch das Zischen kam.

Dieses Mal jedoch aus der anderen Richtung.

Geschickt sprang er über das Kunai, das mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zuraste, hinweg und landete gedämpft auf dem harten Waldboden.

Er hatte gesehen, woher es kam, und nahm noch im Moment seiner Landung einen Stein, den er im Flug bemerkt hatte, in die Hand, fuhr herum und ließ ihn mit einer raschen Handbewegung durch die Luft wirbeln. Das schmerzvolle Stöhnen einer männlichen Stimme bewies ihm seine Zielgenauigkeit. Er bemerkte, wie sein Gegner sich langsam geräuschvoll aufrappelte, nachdem er zuvor reichlich benommen aus einem der naheliegenden Bäume gefallen war, und sah den vor Wut verzerrten Blick, mit welchem der Shinobi ihn fixierte.
 

Nicht minder wütend starrte Naruto zurück.

„Verdammt, könnt ihr mich nicht einmal in Ruhe lassen?“, fragte er ungehalten.

Sein Feind lachte hämisch. „Das hängt ganz davon ab, ob ihr mit uns kommt oder nicht.“

„Tzeh. Ihr wisst genau, dass wir das nicht tun werden.“ Narutos Blick verfinsterte sich, während er kampfbereit seine Arme vor die Brust hob.

„Dann lautet die Antwort ‚nein‘.“

Schon im nächsten Moment, noch ehe das letzte Wort verklungen war, nahm Naruto eine rasche Bewegung aus den Augenwinkeln wahr und sah eine Faust auf ihn zu schnellen. Rechtzeitig bemerkte er sie und konnte ihr, indem er sich unter sie hinweg duckte, ausweichen, der Tritt jedoch traf ihn tief in die Magengrube. Schmerzerfüllt verzog er das Gesicht, fiel zu Boden und prallte hart auf. Der Schmerz breitete sich rasch aus, erfüllte ihn bald im gesamten Bauchbereich bis hinauf in die Brust. Keuchend atmete er ein und aus, versuchte die Schmerzen zu verdrängen und betrachtete seine Umgebung, während er sich stöhnend aufrappelte. Sein Feind starrte ihn an und lachte, war in den wenigen Sekunden, die er unachtsam gewesen war, mehrere Meter in Deckung gesprungen. Es war nicht das erste Mal, das Naruto derartige Handlungen bemerkte, für gewöhnlich taten seine Feinde dies öfters. Es war, als wäre es eine Art von Befehl, die sie dazu verleitete. Jedoch konnte er dessen nicht sicher sein und im Grunde kümmerte es ihn auch nicht. Wichtig war nur, dass er diese gottverdammten Bastarde endlich loswerden und so schnell wie möglich zurückkehren konnte. Er war nun lange genug fern gewesen und bereute allmählich, dass er sie überhaupt erst verlassen hatte, wo …
 

Naruto zuckte erschrocken zusammen, als sich ein heftiger Schmerz quer durch seine rechte Schulter zog und seinen Arm lähmte. Er hatte noch nicht ausgemacht, woher dieser Schmerz kam, als der Feind, der ihm nach wie vor grinsend gegenüber stand, auf ihn zu rannte, ein Kunai im Anschlag und in den Augen die Absicht, ihn zu töten. Er wusste nicht genau, wie er es schaffte, seinen Arm dennoch zu heben, doch er wehrte das Kunai, das sein Feind auf sein Herz gezielt hatte, mit seinem eigenen ab und kurz darauf entbrach ein rascher Schlagabtausch zwischen ihnen. Naruto schaffte es einige harte Treffer zu landen und als er ihm seinerseits in den Magen trat, flog der Shinobi ein Stück weit durch die Luft und prallte gegen einen Baum, wo er benommen liegen blieb.

Zum ersten Mal, seit seine Feinde ihn gefunden und angegriffen hatten, hatte er die Möglichkeit, die vollständige Situation zu erfassen, und erkannte, dass er bloß von zwei Shinobi angegriffen wurde und ein weiterer bereits kampfunfähig zu Boden gegangen war.

Immer noch den Schmerz unterdrückend, den irgendetwas in seiner Schulter ausgelöst hatte, formte er Fingerzeichen und erschuf mehrere Abbildungen von sich selbst. Seine Schattendoppelgänger, zwei für jeden Mann, rannten auf seine Feinde zu, formten jedoch im selben Augenblick gemeinsam eine sich wild drehende Chakrakugel in ihren Händen. Vermutlich war er einfach zu überrascht gewesen, dieses wilde Chakra in der einen Hand zu sehen, wie sonst ließe sich erklären, dass einer der beiden Feinde sich nicht rührte, als die Schattendoppelgänger gemeinsam das Rasengan in seinen Bauch pressten. Naruto sah weg, als das Chakra die obere Bauchhöhle zerfetzte und das Blut in alle Richtungen zu spritzen schien. Obgleich er in den vergangenen Jahren viele Male getötet oder Menschen schwer verletzt hatte … der Anblick eines Menschen, der schwer verletzt zu Boden ging, war keines der Dinge, die er nachts in seinen Träumen vorfinden wollte.

Auch nach all den Jahren wünschte er sich noch, träumte er davon, dass das alles niemals passiert wäre.
 

Als er die Rauchwolken aus den Augenwinkeln wahrnahm, die entstanden, wenn Schattendoppelgänger zerstört wurden, riss er sich wieder aus seinen Gedanken und zwang sich, seinem Feind seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Blick zu seiner linken zeigte ihm, dass der getroffene Feind leblos in einer leuchtenden Blutlache lag, hervorgerufen durch die tiefe Wunde in seiner Magengrube. Angewidert wandte Naruto den Blick ab und zischte abfällig. Natürlich wollte er niemanden töten. Er hatte dies nie gewollt und erst recht nicht in so kurzer Zeit in so vielen Ausführungen. So viele verschiedene Situationen und dennoch immer dasselbe Ergebnis. Aber man ließ ihm keine Wahl. So war es doch, oder? Er konnte nicht anders. Er wurde gezwungen. Er hatte keine Chance, dem ein Ende zu setzen.
 

Verdammt, er war seit vier Jahren in einem ewigen Kreislauf gefangen.
 

Und warum?
 

„Ihr verdammten Bastarde … warum tut ihr uns das an? Warum könnt ihr nicht einfach aus unserem Leben verschwinden?“
 

Die Hände erneut zu eisernen Fäusten geballt starrte er seinen Feind zornig an. Sein Körper bebte vor Wut und eben jene vertrieb die Schmerzen, die sich durch seinen gesamten Körper zogen wie beißende Flammen auf trockenem Gras.

Naruto ließ dem Shinobi keine Zeit zu einer Antwort, er wusste, er würde ohnehin keine bekommen und wenn doch, dann eine, die er in all den Jahren mehrmals gehört hatte und die dennoch keine Antwort gewesen war. Erst im Lauf, als er schon fast bei seinem Feind angekommen war, ließ er das Kunai, das er immer versteckt unter seinem Ärmel an seinem Arm festgeschnallt hatte, hinunter in seine Hand rutschen, gerade rechtzeitig, sodass der Feind weder reagieren, noch ausweichen konnte.

Die geweiteten Augen, als er bemerkte, dass es bereits zu spät war, um eine entsprechende Gegenwehr aufzubauen, und der Schrei, als das Kunai sich tief in seine Brust bohrte, da, wo das Herz saß, und mit einem weiteren, kräftigen Ruck seinen Brustkorb zerfetzte, brannten sich, in dem Moment, als Naruto all das wahrnahm, tief in sein Gedächtnis ein, in einem Bereich, einem Ort, der bereits gefüllt war mit unzähligen, ähnlichen und teilweise grausameren Bildern und Momentaufnahmen vergangener Situationen.
 

Es war die Art von Momenten, die Stoff für seine Albträume waren.
 


 

Naruto zog das Kunai ruckartig zurück aus dem leblosen Körper und augenblicklich sackte dieser in sich zusammen und prallte lautstark auf dem hölzernen Grund auf. Zu tiefst angewidert und abgeneigt wandte er seinen Blick ab, schloss jedoch sofort die Augen, als er die weitere Leiche wahrnahm, die wenige Meter von ihnen entfernt zu Boden gegangen war, nach wie vor scheinbar ertrunken in einem blutroten See. Mehrere Minuten stand er so da, versuchte seinen Puls und Herzschlag wieder zu regulieren und sich zu entspannen, die obszönen Eindrücke der vergangenen Minuten so weit wie möglich zu verdrängen und aus seinem Gedächtnis zu bannen, wie es ihm nur möglich war.

Als er merkte, dass er sich ein wenig beruhigt hatte, ließ er das Kunai, nachdem er es an seiner ohnehin bereits blutbespritzen Kleidung abgewischt hatte, zurück unter seinen Ärmel gleiten. In den wenigen Augenblicken der Stille und Regungslosigkeit hatte das Adrenalin, das durch seinen Körper impulsartig geflossen war, sich verflüchtigt und den Schmerzen, insbesondere denen in seiner Schulter Platz gemacht. Als er versuchte, mit seiner linken Hand an seinen Rücken zu fassen und mit dem Kopf über die Schulter zu blicken, um herauszufinden, was diese Verletzung verursacht hatte, schoss ein stechender Schmerz von seiner Schulter bis in den mittleren Bereich des Rückens und zeigte ihm, dass es besser war, wenn er die Wunde so beließ und sich später um sie kümmerte. Zunächst musste er das Schlachtfeld aufräumen, ansonsten würde er eine weitere Diskussion mit Sasuke darüber führen müssen, wie wichtig es war, Kampfplätze unkenntlich zu machen, damit ihre Feinde nicht erfuhren, wo sie sich derzeitig aufhielten, und dafür war Naruto in diesem Moment alles andere als bereit.

Erneut formte er die Fingerzeichen für die Kunst der Schattendoppelgänger und schon bald darauf trugen drei seiner Abbildungen die Leichen in Richtung Tsuchi no Satou, während der verbliebene sich daran machte, die verschiedenen Kunai aufzusammeln, die im Kampf benutzt worden waren.
 

Schon nach wenigen Minuten deutete nichts mehr auf einen vorangegangen Kampf hin.
 

Wenn man von der leuchtenden Blutpfütze und dem angeknackten Stamm eines nahegelegenen Baumes absah.
 

Unverzüglich machte Naruto sich auf dem Weg zurück zu seinen Freunden.
 

Hinata wartete sicher bereits auf ihn.
 


 


 

Es war schon etwa Abend, als ich langsam wieder zu mir kam, das zeigte mir das gedämpfte Licht, das noch durch das Fenster über meinem Bett fiel, und der Raum war nun mehr und mehr erfüllt von Dunkelheit. Ich konnte nicht genau sagen, ob es der Abend desselben Tages war oder bereits mehrere zwischen ihnen lagen, seit ich das letzte Mal erwacht war. Für mich fühlte es sich so an, als sei erneut eine Unmenge an Zeit verstrichen, unmöglich sie zu erfassen und zu begreifen, und hätte mir mehrere wertvolle Minuten und Stunden beraubt, die ich mit ihm hätte verbringen können.

Der Gedanke an ihn trieb wohlige Schauer aus Wärme durch meinen Körper, ließ freudige Erwartungen durch jede Faser, jede Zelle rieseln. Ich bemerkte, dass ich mich bereits deutlich besser fühlte als noch beim letzten Mal, das ich erwachte. Ob es daran lag, dass ich bereits wusste, was mich erwartete, wenn ich die Augen öffnete, oder daran, dass das Fieber bereits größtenteils verklungen war, konnte ich nicht genau sagen; dass die fürchterlichen Schmerzen und das Pochen in meinem Kopf verschwunden waren, merkte ich jedoch.

Als ich mich mühselig aufsetzte und die Decke zurückschlug, gleichdarauf mehrere Kissen zwischen die Wand und meinen Rücken packte, um es mir ein wenig gemütlicher zu machen, hörte ich von draußen ein lautes Krachen und Scharren. Ein Blick zur Tür, in der Dunkelheit beinahe unkenntlich, ehe sie aufschnappte und darauffolgend blitzschnell aufsprang. In diesem Moment zog eisiger Wind hinein und ließ mich frösteln. Schnell zog ich mir die Decke über die Schultern, blickte erneut zur Türe und sah noch, wie ein großer, muskulöser Mann die Türe schloss, irgendetwas vor sich her balancierend.

„Du bist wach.“

Es war keine Frage, eine Feststellung, und dennoch hatte ich einen Momentlang das Gefühl, ihm antworten zu müssen, sah er mich doch weiterhin unverwandt an.

„J-ja, ich bin gerade aufgewacht.“

Er nickte nur und mittlerweile wusste ich, dass es Sasuke war, der das Zimmer betreten hatte, denn ich hatte es anhand seiner Stimme bemerkt und mittlerweile konnte ich auch die Umrisse seiner dunklen, fast schwärzlichen Haare sehen, als er sich, direkt unter ein weiteres Fenster an der gegenüberliegenden Wand, auf den Stuhl setzte, auf dem er gesessen hatte, als ich das erste Mal erwacht war.

Eine bedrückende Stille breitete sich zwischen uns aus und im Licht des hell scheinenden Mondes konnte ich sehen, dass Sasuke mehrere Bücher vor sich ausgebreitet und daneben zwei Kerzen, die er mit einem Feuerzeug, das er aus seiner Hosentasche herausholte, anzündete, gestellt hatte. Allmählich begann ich mich zu fragen, was mit Naruto passiert war, ob ich ihn mir nicht sogar nur eingebildet hatte …

Aber die Tatsache, das mir der beste Freund jenes Mannes gegenüber saß, nach dem ich mich nun so sehr sehnte, bewies, dass es nicht bloß einer meiner erbarmungslosen Träume gewesen war.

Und außerdem … war das Gespräch so echt, so gefühlvoll, es … es konnte gar nicht aus einem Traum stammen.

„Naruto ist fort.“

Ich zuckte zusammen, als ich so plötzlich Sasukes Stimme wahrnahm und noch einmal, als ich erkannte, was er soeben gesagt hatte. Aus der Erkenntnis heraus, dass ich eben jenes tief in mir drinnen bereits erwartet habe, vermochte ich nicht einmal so überrascht zu reagieren, wie ich es vielleicht unter anderen Umständen getan hätte.

„Ich weiß.“

„Und das macht dir nichts aus?“

„Das habe ich nicht gesagt.“
 

Ich sah, wie er den Blick wieder von mir abwandte und stattdessen auf seine Bücher richtete. Mit einem Mal spürte ich, wie seine Abwesenheit in mir eine Welle aus Empfindungen auslöste, die ich gehofft hatte, aufgegeben zu haben, weil ich ihn doch wieder gefunden hatte. Ich spürte die alte Angst, die Sehnsucht und die Trauer, weil er nicht mehr bei mir war. Ich spürte, dass es mir die Kehle zu schnürte und meine Brust verengte, wie all die Male zuvor, in denen er nicht bei mir war. Ich wusste nicht, warum mein Körper in diesem Moment so extrem auf diese vergleichsweise nichtige Erkenntnis reagierte, glaubte ich doch, wusste ich, er würde zurückkehren. Er würde es. Es schien unmöglich, dass es anders sein könnte.

Es schien nicht nur, es war unmöglich.

Naruto würde zurückkommen.

Ich wusste das.

Ich war mir sicher.
 

Aber wieso spürte ich dann diese Gefühle? Wieso hatte ich solche Angst davor, er würde es, obgleich ich hier auf ihn wartete, dennoch nicht? Mein Herz schlug so hart gegen meine Brust, dass es Schwindel in mir auslöste und mir wurde für einen Augenblick lang Schwarz vor Augen.

Ich bemerkte mit jeder weiteren Sekunde, die verstrich, dass die Einsamkeit sich durch meine Knochen kroch, umschlang und einhüllte. Die Panik, dass irgendetwas passiert war, irgendetwas schief gelaufen war, dass er aus irgendeinem Grund nicht zurückkehren würde, ließ meinen Körper erzittern.

Das Rascheln einer Buchseite, als Sasuke sie umblätterte, ließ mich erneut zusammen zucken, und als ich mich ihm zuwandte und mein Blick auf den Tisch fiel, sah ich den kleinen Flammen bei ihren Tänzen zu.

Es war kein Fenster auf, kein Luftzug wehte hier und dennoch standen sie nie still.

Sie tanzten, immer in Bewegung, leuchteten und wärmten.

Von letzterem merkte ich jedoch nichts. Nicht das Geringste.

Mein Blick hing auf ihnen, wanderte von einem Buch zum nächsten, hinauf zu Sasukes Gesicht und dann doch zurück zu ihnen, wo er von einer Kerze zur nächsten wanderte, und ich sah ihr Licht, ihr schwaches, wie es den Raum spärlich beleuchtete und am meisten nur einen kleinen Bereich um sie herum.

Nicht viel.

Nichts Besonderes.

Nur gerade so, dass Sasuke in seinen Büchern lesen konnte.
 

Und doch war es mit ihnen tröstlicher als ohne sie und auch als ohne ihn, das bemerkte ich plötzlich.

Auf dem Bett sitzend und meine Arme um meine Beine geschlungen vermochte diese Geste nicht allzu viel gegen meine Einsamkeit tun, doch es war ein tröstliches Gefühl, zu wissen, dass ich dennoch nicht alleine war.

Aber … es sollten doch seine Arme sein.

Seine sanften Atemzüge, die ich fühlen mochte, nicht meine eigenen.

Es sollte sein Herz sein, dessen rhythmisches Schlagen ich hören wollte.

Nicht mein eigenes.

Wieso war er nicht da?

Wieso musste ich diese Einsamkeit, diese Sehnsucht spüren, so kurz nachdem ich ihn wieder gefunden und jene vertrieben hatte?

Wieso …

„Wieso bist du so unruhig?“
 

Sasuke drehte sich zu mir um und sein Gesicht blieb unleserlich, während seine Augen auf mir hängen blieben. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er durch mich durch sah.

Dass er tief auf mein Innerstes blickte und sich deshalb diese Frage selbst beantworten konnte.

Vielleicht nicht wollte.

„Es … es ist nichts. Es ist nur …“

„Du weißt, dass du nicht bleiben kannst?“
 


 

Es war, als riss er mir den Boden unter den Füßen weg.

Den sicheren Grund, den ich mir in den wenigen Augenblicken, wenigen Minuten, die ich mit ihm verbrachte und gesprochen hatte, erbaut hatte.

Das Fundament, das mir ermöglichte, sicher zu stehen, zu existieren, zu leben.

Der Anfang für eine lange, wunderschöne und glückliche Zeit, eine, wie ich sie so lange ersehnt hatte und nun glaubte, bekommen zu können.

Er hatte mir gesagt, er liebte mich.

Er hatte gesagt, er wollte nie mehr ohne mich leben.

Er hatte gesagt, er wollte für immer und ewig an meiner Seite sein.

Deshalb … deshalb konnte das nur ein schlechter Scherz sein von Sasuke!

Es konnte nur eine Lüge sein!

Sasuke konnte nicht ernst meinen, dass …

Konnte nicht ernst meinen …

Konnte nicht …
 

„Was …“
 

„Du hast richtig gehört. Es hatte einen Grund, dass Naruto so lange nicht zurückgekehrt ist und du kannst und wirst nichts daran ändern.“

Entsetzt sah ich ihn an, konnte nichts Anderes tun, als einfach nur da zu sitzen und ihn anzustarren.

Wie konnte er sagen, dass ich es nicht ändern könnte?

Wie konnte er das sagen, wo Naruto es doch selbst gesagt hatte, dass er bei mir bleiben wollte?

Er würde mit mir kommen.

Er würde es ganz sicher.

„Aber Naruto hat es doch gesagt! Er hat gesagt, dass er …“

„Sein Wunsch war es, er sagte nicht, dass er es tun würde.“

„Aber …“

Ich konnte nicht verhindern, dass Tränen ihren Weg hinaus fanden und nasse Spuren auf meinen Wangen hinterließen, leise und beinah unbemerkt auf meine Finger tropften. Der Blick Sasukes blieb bisher unleserlich und auch jetzt konnte ich nicht sagen, ob er die Wahrheit sagte oder er sich nur einen üblen, sehr sehr üblen Scherz mit mir erlaubte.

Doch in seiner Stimme schwang so viel Ernsthaftigkeit.

Aber wieso …
 

„Wieso soll es nicht gehen? Wieso soll er nicht bei mir bleiben können? Wir können doch zurück! Wir können alle zurück nach Konoha! Wieso kommst d –“

„Du hast keine Ahnung, Hinata, also wage es nicht, ein Urteil über unsere Möglichkeiten zu fällen. Wenn es so einfach gewesen wäre, zurückzukehren, glaubst du nicht, Naruto hätte dies nicht schon längst getan?“
 


 

Ich wusste, er hatte Recht.

Ich wusste, dass es irgendetwas gab, dass er mir verschwiegen hatte, weil er noch nicht bereit gewesen war, es mir anzuvertrauen.

Aber nun fragte ich mich mehr und mehr, was es war und warum er nicht genug Vertrauen zu mir gehabt hatte, um es mir sagen zu können.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es einen Grund geben sollte, den Naruto davon fernhielt, in sein Heimatdorf zurückzukehren.

Er wollte doch Hokage werden. Wie sollte er das werden, wenn er nicht zurückkam?

Er musste doch.

Konnte nicht anders.
 

Aber da war irgendetwas.
 


 

„Dann … dann werde ich einfach bleiben, bis er mitkommt. Es hält mich ohnehin nichts dort.“
 

Sasuke lachte freudlos auf.
 

„Du hast mir keinen Gefallen damit getan, als du Naruto von Kiba erzählt hast. Das ist der Grund, warum er nun fort ist.“

Die Erkenntnis, dass ich Schuld daran hatte, dass Naruto gegangen war, traf mich härter als alles andere, was er in diesem Augenblick noch zu mir hätte sagen können. Ich konnte nicht begreifen, dass diese Situation nur dadurch erstanden war, weil ich ihm davon erzählte.

Ich hatte nicht einmal den Eindruck gehabt, dass er das wahrgenommen hatte.

Wieso also war er nun …

„Wie auch immer … ich glaube, auch dein Wunsch bei ihm zu bleiben, wird nicht möglich sein. Es wäre viel zu gefährlich und Naruto wird dies nicht zulassen.“

Seine Worte klingen ein wenig wie eine endgültige Entscheidung, vielleicht wie ein Befehl, und ich hatte den Eindruck, als hätten sie bereits unzählige Male über diese Möglichkeit gesprochen.

Aber vermutlich wäre da gar nicht genug Zeit für gewesen.

Es war wohl einfach seine.

Und die zählte für mich nicht.

„Es ist meine Entscheidung, ob ich mein Leben riskiere, um an seiner Seite zu sein, weder seine noch deine.“

Meine Augen strahlten von einer Entschlossenheit, von der er sich wohl wenige Momente, drei schwere Atemzüge von mir, aus der Fassung bringen ließ, denn er sah mich verwundert an. Dann jedoch wandte er seinen Blick ab und sah aus dem Fenster zu meiner rechten, lehnte ich doch immer noch an der Wand in meinem Rücken.

Es vergingen Sekunden, Minuten, und keiner von uns sprach ein Wort. Die Stille hüllte uns in Schweigen und ich fühlte mich nicht im Stande, diese zu durchbrechen, wüsste nicht einmal, warum und wie ich es sollte.
 

Als ich dennoch nach einiger Zeit seine Stimme, nicht mehr als ein leises, kaum wahrzunehmendes Flüstern, wahrnahm, sein Blick immer noch aus dem Fenster gerichtet, wunderten mich seine Worte, die er an mich richtete, hatte ich mit derartiges doch nicht, nicht einmal eine Sekunde lang, gerechnet.
 

„Warum bist du bereit, so viel für ihn aufs Spiel zu setzen?“
 

Ich musste nicht lange nachdenken, um eine Antwort zu finden.

Ich musste es gar nicht.
 

„Weil ich mich ihm so vertraut fühle. Weil ich ihm Liebe schenken will. An seiner Seite bleiben. Eine Quelle sein, aus der er Kraft schöpfen kann. Ihn sanft in meinen Armen halten will. Ich will ihm alles geben, was ich habe, alles, was er möchte. Ich möchte für ihn da sein, zu jeder Zeit, unwiderruflich und bedingungslos. Weil ich ihn ebenso unwiderruflich und bedingungslos liebe. Selbst wenn ich mein Leben aufs Spiel setze, möchte ich bei ihm bleiben und all das für ihn sein, was er braucht.

Ich habe gerade Tränen in den Augen … denn alles, was ich fühle … weißt du … das ist, dass er mich nicht alleine lassen darf.“
 

Erneut wandte er sich um, sah mich ein wenig überrascht an. Er zog seine rechte Augenbraue fragend hoch und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch …
 


 

Ein lautes Krachen ertönte und eisiger Wind, der bis zur mir durchzudringen schien.

Schmerzerfülltes Stöhnen.

Und dann das Aufprallen, wie es nur erklang, wenn ein lebloser Körper zu Boden fällt.
 


 

Panik.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Hithilion
2015-05-03T17:08:05+00:00 03.05.2015 19:08
Wow... geniale Geschichte!

Der erste Teil ist nichts dagegen. Wirklich Respekt. Nur es trifft mich brutal das du aufgehört hast zu schreiben und auch noch an einer solchen Stelle!
Warum? Wieso?

Ich hoffe du schreibst irgendwann weiter und danke für alles Bisherige!

Freundliche Grüße

Hithilion (Assassingamer auf FanFiktion)

Ps: Falls du irgendwo anders die Fertige Geschichte hast, bitte Link und ansonsten bitte nur eine kurze Zusammenfassung (1000 Worte) was alles passiert. Ich hasse unvollendete Sachen... Vielen Dank
Von:  Naruto-Kun
2015-02-22T22:03:56+00:00 22.02.2015 23:03
Bitte schreibe endlich weiter!!! Ich halt das nicht mehr aus. Vor allem wegen dem Ende des Kapitels!!!

Mfg
Naruto-kun

Von:  Naruto-Kun
2015-02-20T02:02:38+00:00 20.02.2015 03:02
Schöne Story!
ABER wann wird es endlich weitergehen??? Möchte diese Story unbedingt weiterlesen.


Von:  Lucygirl
2012-01-10T19:36:17+00:00 10.01.2012 20:36
Wahnsinn!!!

ich hab erst vor kurzen den ersten teil der Geschichte gelesen ud muss sagen dass du einen recht guten schreibstil hast und eine gutes feeling für die Bildung von bestimmten Atmosphären.

freu mich auf nachste kap

liebe grüße
lucychan
Von:  fahnm
2010-07-28T20:19:43+00:00 28.07.2010 22:19
was für einen Packt?
Wer sind diese Kerle und wer steckt dahinter?
Freue mich jedenfalls aufs nächste kapi!^^
Von:  alphawitch
2010-07-28T09:50:05+00:00 28.07.2010 11:50
Oh Gott, Liebes.

Das Kapitel war schön. Man muss schon sagen, nicht schöner als das vorrige, aber es hat halt mit dem zu tun, was passiert ist.
Ich bin immer noch total verwirrt, und brennend darauf interessiert, wer den Naruto und Sasuke verfolgt, warum, und warum sie nicht zurück können.
Entweder ich habe es nicht verstanden, oder du machst es uns ziemlich schwer. Aber heute war dieses Kapitel auch irgendwie ziemlich verwirrend, die Sätze reden in sich hinein und verwirren mich. Aber das kann auch nur sein, weil es so früh ist und ich noch nicht gefrühstück habe, was für eine Qual. O__o
Das Kapitel macht mir Angst, wenn ich so sehe wie es heißt und dann den letzten Satz, lass ihn nicht sterben, das wäre so verdammt traurig.
Man, verdammt, du kannst verzweifelte ziemlich gut beschreiben, da denkt man sich selbst so, verdammt haben dies schwer, verdammt, wie schaffen die das jetzt aus der Situation.
Das ganze Gespräch mit Sasuke und Hinata, war mal ja schön, ich find es gut wie du ihn darstellst, wie gut du ihn darstellst. So kalt und unnahbar. Am Ende hab ich gedacht, ne vergiss es, jetzt gibt's nix mehr mit Romantik, aber du überrascht mal wieder, Hinata überrascht mal wieder. Süß. <3
Ich freu mich schon riesig auf's neue Kapitel, und es macht nichts, dass du so lange für das Kapitel brauchst, ich mein, ich brauch f+r ein Kapitel auch manchmal 2 Monate, obwohl ich doch eigentlich nichts tue, und so viel Zeit habe.

Liebste Grüße.
alphawitch


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