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Against the Rules

Gegen jegliche Norm (Kaoru x Hikaru)
von

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Zuviele Gedanken & ein ausgetauschter Zwilling

Disclaimer:

Das in dieser Fanfiction verwendete Märchen „Der Froschkönig“ ist entnommen aus:

Rosemarie Griesbach, Deutsche Märchen und Sagen.
 

_______________________________________________________________________________
 

„[…]Als die Prinzessin aber ihrem Vater erzählte, was sie dem Frosch versprochen hatte, sagte der König: ‚Dein Versprechen musst du halten, geh nur und mach ihm auf!‘

Sie öffnete, und der Frosch hüpfte herein und aß zusammen mit der Königstochter von ihrem goldenen Teller. Dann war er müde und bat sie:

‚Nun bringe mich in dein weiches Bettchen, damit ich dort schlafen kann.‘

Sie weinte und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, aber ihr Vater wurde zornig und

sagte:

‚Der Frosch hat dir in der Not geholfen, darum darfst du ihn jetzt nicht verachten.‘

Sie fasste ihn mit zwei Fingern und setzte ihn im Schlafzimmer in eine Ecke. Aber er war nicht zufrieden, sondern wollte im Bett liegen. Da packte sie ihn voll Zorn und warf ihn an die Wand.

Aber plötzlich war da kein Frosch mehr, sondern ein Königssohn mit schönen, freundlichen Augen. Er erzählte ihr, dass eine böse Hexe ihn in einen Frosch verzaubert hatte.

Jetzt aber war er von der Königstochter erlöst worden, und er führte sie als Königin in sein Land.“
 

Hikaru seufzte und klappte das Buch mit einem sanften Geräusch wieder zu.

Noch einmal fuhr er schweigend mit seinen dünnen Fingern über den breiten Buchrücken, auf dem mit goldener Schrift auf scharlachrotem Einband der Titel „Märchen der Gebrüder Grimm“ geschrieben stand, löste sich allmählich aus den weichen warmen Polstern des Sessels, stand auf und schob den dicken Wälzer wieder zurück an seinen Platz im Regal.

So war das also.

Genau so, wie sein Bruder es vermutet hatte.

Nur vage konnte sich Hikaru nun wieder an die Geschichte erinnern, die er vor so vielen Jahren zusammen mit seinem jüngeren Bruder von ihrer Mutter vorgelesen bekommen hatte.

Kaum sieben Jahre alt waren sie beide gewesen, ihr Haar länger und rötlicher und immer ein strahlendes Leuchten in den goldbraunen Augen, sobald ihre Mutter das Buch aufgeschlagen hatte und daraufhin anfing, daraus vorzulesen. Zusammen hatten er und Kaoru dann auf dem großen olivgrünen Sofa im Wohnzimmer gesessen und gespannt jedes einzelne Wort, das über die zarten Lippen ihrer Mutter wich, aufgesogen. Bei dem Froschkönig konnte es nicht anders gewesen sein. Damals war die Geschichte „anders“ gewesen. Anders geschrieben, komplizierter und hatte eine völlig andere Wirkung auf sie beide gehabt. Bei dem Gedanken daran, dass er und Kaoru sie nach dem ersten Mal nicht richtig verstanden hatten, so jung wie sie damals noch gewesen waren, musste Hikaru ein wenig schmunzeln. Damals waren es Handlungen ohne Sinn gewesen, die das Märchen ausschmückten, amüsant zum anhören, nur der Unterhaltung zuliebe immer wieder vorgelesen worden, jedoch wirklich darüber nachgedacht hatte keiner von ihnen. Jetzt erinnerte er sich auch wieder daran, wie sehr er damals die hübsche, blonde Prinzessin auf den Bildern für ihr übertrieben zickiges und arrogantes Verhalten nahezu gehasst hatte und wie Kaoru sie dagegen immer wieder aufs Neue verteidigt hatte, wenn Hikaru mal wieder anfing, sein Mitgefühl für den armen Frosch auszusprechen.

„Also ich würde auch niemals einen Frosch in mein Bett lassen“, hatte Kaoru dann immer verteidigend protestiert. „Das ist doch voll ekelhaft, findest du etwa nicht, Nii-chan?“
 

Immer noch in Gedanken versunken verließ der Ältere schleppend das Schlafzimmer und machte sich auf in den großen Nebenraum, wo er seinen Text auf einem der antiken Tische aus reinem Silber abgelegt hatte. Bevor er sich wieder setzte, griff er noch nach dem Glas Orangensaft, das er zuvor neben den Skripten abgestellt hatte und trank es in einem Zug leer. Danach wischte er sich mit seinem weißen Handrücken über die jetzt feuchten kalten Lippen, stellte das Glas wieder ab und nahm dann auf dem bequemen Stuhl vor dem Tisch Platz.

Er hatte sich so ziemlich alles ungefähr viermal komplett durchgelesen, als nächstes versucht seinen eigenen Text zu lernen, aber nach drei von insgesamt neun Seiten frustriert aufgeben müssen, da es ihm derart an Konzentration gefehlt hatte, dass er wohl ohnehin nichts hätte behalten können.

Aus diesem Grund hatte er sich entschieden, sich stattdessen den Froschkönig noch einmal selbst durchzulesen, und zwar das richtige Märchen, nicht irgendein derart schlecht abgeändertes Theaterstück von irgendwelchen eigennützigen Clubmitgliedern. Bevor er sich bei Tamaki beschweren gehen wollte, musste er immerhin die wahre Geschichte und den wahren Schluss des Märchens kennen.

Glücklicherweise hatte das Märchenbuch aus ihrer Kindheit immer noch in ihrem Bücherregal sein trostloses Dasein gefristet, war nicht während der vergangenen Jahre aussortiert worden, sodass Hikaru nicht extra in die Schulbibliothek hätte gehen und womöglich noch Kaoru antreffen hätte müssen. Irgendwie war ihm gerade überhaupt nicht wohl bei der Sache seinem jüngeren Bruder gegenübertreten zu müssen. Ganz im Gegenteil.

Die Sache mit dem Kuss war ihm einfach zu unangenehm, zu peinlich und demütigend, als dass er seinem Bruder jetzt in die Augen sehen hätte wollen oder können.

Überhaupt, es war schon fast unheimlich wie viele Gedanken er sich darüber machte und wie sehr es ihn beschäftigte.
 

Missmutig blickte Hikaru auf die Textstelle, an welcher er zuvor stehen geblieben war, bevor er das Märchenbuch geholt hatte.

Im Gegensatz zu dem Märchen im Buch, in der die Dialoge zusammengefasst wahrscheinlich knapp auf ein bis zwei Seiten passten, hatte das Stück deutlich mehr Unterhaltungen und Unterredungen zwischen den verschiedenen Rollen. Das machte es leider nicht gerade einfacher.

Die Prinzessin war gerade dabei, sich über den Frosch lustig zu machen, nachdem dieser ihr ihre goldene Kugel aus dem steinernen Brunnen geholt hatte.

Langweilig.

Langweilig und außerdem echt fies von dieser Schnepfe. Anscheinend war sie immer noch diese undankbare Göre von damals.

Hikaru seufzte und lehnte sich, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, zurück. Während er gedankenverloren an die gewölbeartige Decke des Zimmers starrte, spürte der Zwilling das warme weiche Polster des Stuhls an seinem Rücken und wie seine Lider mit der Zeit immer schwerer wurden. Es war schon recht spät, da war das nicht wunderlich, aber er wollte, nein, konnte jetzt nicht schlafen.

Eigentlich sollte er lernen, dachte er sich im Stillen und sein Blick schweifte von der Decke zurück zu dem mit Blättern bedeckten Tisch.

Eigentlich sollte er ein Drittel des Textes bis morgen können.

Eigentlich hätte er sich nicht von dem Buch ablenken lassen dürfen, wenn er morgen keinen Ärger mit Tamaki bekommen wollte.

Und eigentlich, und das ärgerte Hikaru am meisten, hätte es sich nicht so viele Gedanken über einen dämlichen Kuss machen sollen.

Eigentlich.

Hikarus Blick glitt über seinen Text hinaus, über die Kanten des Tisches direkt durch das Fenster, in dem sich der Schein der bereits untergehenden Sonne spiegelte.

Eigentlich sollte er Kaoru küssen…
 

Verdammt nochmal, das konnte doch einfach nicht wahr sein!

Fluchend musste Hikaru feststellen, dass er sich schon wieder bei dem Gedanken ertappt hatte. Schon wieder musste er an diesen bescheuerten Kuss denken, es ließ ihm einfach keine Ruhe.

Aber warum? Kaoru war schließlich nicht nur sein Bruder, sondern auch sein Schauspielpartner im Host Club und dort kam es täglich zu engem Körperkontakt und allerlei zärtlicher Berührungen, die zwar leidenschaftlich, jedoch lediglich nur vorgetäuscht und nicht wirklich echt waren. Oft hatte sogar nicht viel gefehlt und es wäre zu einem Kuss gekommen, doch die Zwillinge hatten sich bereits von Anfang an geschworen, dass dies tabu war. Es gab schließlich auch Grenzen.

Trotzdem, wie man es auch sehen mochte, es war schließlich nur ein Kuss, nur ein weiterer Schritt im Verlauf ihrer Schauspielkarriere, nichts, was irgendetwas an ihnen oder ihrer Beziehung zueinander ändern würde. Nur eine winzige, wahrscheinlich kaum wahrnehmbare Berührung ihrer beider Lippen, die nicht lange andauern würde.

Also warum zum Teufel, beschäftigte ihn das jetzt so sehr, dass er sich überhaupt nicht mehr konzentrieren geschweige denn einen einzigen klaren Gedanken fassen konnte?

Warum?!

Hikaru stöhnte gequält auf, ließ sich schwerfällig von der Stuhllehne wieder zurück nach vorne gleiten, legte die Stirn in Falten und stützte sich mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch ab, das Gesicht in den Händen verborgen. Sein goldgelber Blick war leer, ruhte auf den mit schwarzer Tinte bedruckten Blättern unter ihm.

Er seufzte bedrückt, schloss die Augen und vergrub sein Gesicht noch tiefer in seine beiden kalkweißen Hände.

In dieser Geschichte gab es keinen Kuss.

Nicht einen einzigen.

Es wurde nicht mal einer erwähnt.

„Ich werde das nicht tun“, raunte Hikaru in seine beiden Hände, so leise, als hätte er Angst, jemand könnte ihn hören. „Ich will das nicht.“

Egal was Kaoru von einem Film-Kuss halten mochte oder nicht, er würde das nicht machen. Nicht bevor er herausgefunden hatte, was sein eigentliches Problem war und er wusste, was mit ihm los war.
 

Just in diesem Moment klopfte es gedämpft an die Tür und jemand betrat unbemerkt mit dumpfen Schritten das Zimmer. Mit einem erschöpften Ausatmen schloss Kaoru die Tür durch ein sanftes Klicken, wandte sich anschließend verwundert um und blickte suchend in dem großen Raum umher, verwirrt, da ihn niemand so wie sonst immer in der Tür empfing.

Als er seinen älteren Bruder im Nebenraum am Tisch sitzen sah, den Kopf in beide Hände gestützt und in seinen Texten vertieft, lächelte er erfreut und seine goldenen Augen begannen zu strahlten. Vorsichtig und mucksmäuschenstill schlich er sich vom Schlafzimmer ins Lernzimmer, vorbei an der großen Glasvitrine und schließlich von hinten an Hikarus Stuhl, legte beide Arme sanft um dessen schmalen Hals und flüsterte dann ganz leise an seinem Ohr:

„Na, Brüderchen? Immer noch nicht fertig?“
 

Hikaru fuhr auf der Stelle aus seinen Gedanken hoch und drehte sich blitzschnell um.

Völlig zusammengefahren und erstarrt vor Schreck starrte er zu seinem kleinen Bruder hinauf, der einen Schritt zurückgewichen war und ihn immer noch schelmisch angrinste.

Kaoru hatte zwei große weiße Plastiktüten in der Hand, prall gefüllt und nach vielen roten Striemen an seinen Händen zu urteilen ziemlich schwer. Sein rotes Haar war zerzaust, seine Wangen wurden von einem zarten Rotschimmer geziert. War er draußen gewesen?

„Mach das nicht nochmal, verstanden?“, schnaubte Hikaru mit einem abwechselnd prüfenden Blick auf seinen Bruder und auf die Tüten in dessen Hand.

„Was denn?“, kicherte Kaoru unschuldig und legte den Kopf schief.

„Mich so zu erschrecken“, gab der Ältere schlecht gelaunt von sich und drehte sich dann wieder zu seinem Text. Er fühlte sich merkwürdig. Ziemlich merkwürdig sogar. Er konnte das Gefühl nicht beschreiben, als er seinen kleinen Bruder so hatte vor sich stehen sehen, den Kopf schief gelegt, das rote Haar in alle Richtungen stehend, die roten Wangen. Aber ein unangenehmes Magenziehen kam dem Gefühl wohl am nahsten.

Kaoru zuckte, als Antwort auf Hikarus nicht gerade erfreutes Veralten, nur unbeeindruckt mit den Schultern und ging dann wieder ins Schlafzimmer zurück um sich von der schweren Last zu befreien.

„Bist du nun fertig, oder nicht?“, rief er dann etwas lauter, während er beide Tüten auf ihrem Bett ablud und sich anschließend erschöpft daneben fallen ließ.

„Nein“, antwortete Hikaru schroff, stand auf und folgte seinem Bruder ins Schlafzimmer.

„Warst du einkaufen?“, fragte er dann mit einem kurzen Blick auf die weißen Plastiktüten auf der blauen Bettdecke.

„Nein, nein“, lachte Kaoru, setzte sich wieder auf, öffnete eine der beiden Plastiktüten und zog ein langes hellblaues T-Shirt heraus. Hikaru T-Shirt.

„Das ist von Haruhi“, sagte er dann mit einem Lächeln auf den Lippen und hielt es ihm entgegen. „Du hast es ihr damals geliehen, an dem Tag, als wir am Strand waren, weißt du noch?“

Hikaru schwieg. Sein Blick wanderte von dem blauen fein säuberlich zusammengelegten T-Shirt mit der weißen Schrift darauf zu Kaoru, der es ihm grinsend entgegen streckte.

„Du…warst bei Haruhi?“, erwiderte Hikaru verdutzt, machte jedoch keine Anstalten seinem Bruder das Shirt abzunehmen. Der Jüngere nickte und grinste, während er nun aufstand und Hikaru jetzt eigenhändig das T-Shirt in die Hand drückte.

„Du hättest sie sehen sollen, die Arme. Ihre Nase ist total rot und sie hustet unaufhörlich. Ich glaube, sie hat sich riesig gefreut mal von jemand anderem Besuch zu bekommen, als vom King.“

Er kicherte.

„Du..du hast nicht gesagt, dass du zu Haruhi gehst“, entgegnete Hikaru verwirrt und ließ sich dann mit zerstreutem Blick auf ihrem Bett nieder.

„War ‘ne spontane Idee“, antwortete Kaoru hastig, während er sich neben seinem Zwilling niederließ. „Ich war schneller fertig als gedacht und hab mir überlegt, was sie wohl gerade macht und ob sie sich vielleicht einsam fühlt.“

„Achso.“

Hikaru blieb wortkarg, sagte nicht viel dazu, sondern ließ sich stattdessen still zurück aufs Bett fallen. Kaoru war also bei Haruhi gewesen. Wie lange hatte er wohl Zeit mit ihr verbracht, bevor er wieder zurückgekommen war? Und wieso war er ausgerechnet zu ihr gegangen, anstatt zu ihm? Hatte er nicht zuerst gefragt, hatten sie nicht zusammen proben wollen? Gut, eigentlich war es ihm momentan sogar lieber gewesen, doch nicht mit ihm proben zu müssen, das konnte er nicht abstreiten. Und trotzdem verstand er nicht, weswegen er das Mädchen ausgerechnet ihm vorgezogen hatte.

Während er angespannt an die Decke starrte dachte er darüber nach, was die beiden wohl zusammen gemacht hatten. Haruhi war schließlich krank, trotzdem war Kaoru ziemlich lange weggeblieben.

Doch ehe er etwas fragen konnte, hatte sich sein kleiner Bruder schon leise über ihn gebeugt, hatte sich mit beiden Ellenbögen, Hikarus Kopf dazwischen, abgestützt und sah ihn musternd aus großen goldenen Augen an.

„Hast du irgendein Problem damit, Hikaru?“, fragte er vorsichtig, während er seinem Bruder liebevoll eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht strich und seine sanften Gesichtszüge einen fragenden Ausdruck annahmen.

„I-Ich? Wieso sollte ich ein Problem damit haben?“, erwiderte Hikaru hastig, lachte kurz auf, griff nach Kaorus Hand und hielt sie ein Stück von seinem Gesicht entfernt weg, während er versuchte den durchdringenden Blicken seines kleinen Bruders auszuweichen, indem er den Kopf nach rechts drehte.

Irgendwie machten ihn Kaorus heute erstaunlicherweise ziemlich süßen Gesichtszüge und sein auf einmal relativ annäherndes Verhalten nervös.

Kaoru schmunzelte leicht, nahm Hikarus Hand in seine beiden Hände, während dieser so langsam fand, dass dein Bruder eindeutig zu dicht auf ihm lag. Viel zu dicht.

„Naja, immerhin warst du mal in sie verliebt“, gab Kaoru nach einer kurzen Pause zögernd von sich und blickte fragend zu seinem Zwilling herunter, „und ich will ja nicht, dass du eifersüchtig wirst oder so. Schließlich bist du mein Bruder.“

Eifersüchtig“, Hikaru verdrehte die Augen und stöhnte genervt auf. „Als ob ich eifersüchtig wäre, weil ihr ein paar Minuten miteinander verbracht habt.“

„Eineinhalb Stunden“, verbesserte Kaoru lächelnd.

„Mir doch egal“, grummelte Hikaru und drückte seinen jüngeren Bruder sanft von sich.

Schon wieder dieses Lächeln. Warum war sein kleiner Bruder heute plötzlich so erschreckend niedlich, wenn er lächelte? Das war doch sonst nicht so gewesen. Oder war ihm das einfach nur nicht aufgefallen? Nein, unmöglich, wahrscheinlich spielte ihm sein Wahrnehmungsvermögen heute lediglich einen bösen Streich. Es war schließlich schon spät.

Trotzdem, in diesem Moment, wo er darüber nachdachte, war er sich nicht wirklich sicher, auf wen er eigentlich mehr eifersüchtig war: auf Kaoru oder auf Haruhi…
 

Schnell richtete er sich wieder auf und griff nach der verbliebenen Tüte neben sich. An den Konturen konnte er erkennen, dass viele vor allem kleine Sachen hineingestopft worden waren, die die Tüte fast zum Überquellen brachten. Als er schließlich einen Blick hineinwarf, nahm sein Gesicht einen fragenden und verwunderten Ausdruck an.

Wieder kicherte Kaoru leise, nahm seinem Zwilling die Tüte sanft aus den Händen und schüttete den gesamten Inhalt auf ihrem Bett aus.

„Süß-…igkeiten?“, platzte es aus Hikaru heraus und er starrte fassungslos von dem Berg an essbarem Zucker zurück zu seinem Bruder. Pralinen, Schokoladentafeln, Bonbons aber auch Chips und anderes Knabberzeug nahmen nun fast die Hälfte ihres Bettes ein.

„Auch von Haruhi“, ergänzte Kaoru grinsend als Antwort auf den fragenden Blick seines Bruders, „oder besser gesagt, von Tamaki.“

Jetzt erst bemerkte der Ältere die vielen herz – und blumenförmigen Pralinenschachteln, die desweitern mit noch darauf aufgemalten kleinen Herzen und Schriftzügen verziert waren.

Der Schrift nach, war dies eindeutig das Werk des Host Club Kings.

„Haruhi hat keine Verwendung dafür“, fuhr Kaoru unterdessen gelassen fort, „hat lediglich das Thunfischsushi und die Reiscracker behalten. Sie meinte, wir sollen uns mit dem Rest ‘nen gemütlichen Abend machen.“

Er grinste.

Hikaru nicht.

„‘Nen gemütlichen Abend, ja?“

Kaoru nickte strahlend, während Hikaru nervös die Stirn runzelte und sich auf die kalkweißen Lippen biss.

„Eigentlich muss ich noch für das Stück lernen, Brüderchen“, sagte er schnell und wollte schon aufstehen, als ihn sein kleiner Bruder am Arm festhielt.

„Ach bitte, Nii-san“, bettelte Kaoru und zog ihn zurück aufs Bett. „Bitte, wir haben so lange nichts mehr zusammen gemacht. Lass uns irgendeine DVD schauen oder so, okay? Das wird bestimmt lustig!“

Schon wieder zu dicht. Viel zu dicht!

Während er seinen kleinen Bruder erneut hastig von sich schob, schüttelte er heftig den Kopf.

Sein kläglicher Versuch sich ein entschuldigendes Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, scheiterte an Kaorus unschuldig verwirrten Blicken, die sein ablehnendes Verhalten zunehmend beunruhigend beobachteten.

„Ich kann wirklich nicht“, sagte Hikaru schnell und stand erneut eilends auf. „Ich muss wirklich lernen!“

Wie er es hasste seinen Bruder enttäuschen zu müssen. Wie er es hasste, diesen mit einer ahnungslosen und verwirrten Miene zurückzulassen, so wie jetzt.

Aber am meisten hasste er sich dafür, dass er das, wonach er sich eigentlich die ganze Zeit gesehnt hatte, jetzt ablehnen musste. Wenn Kaoru nur wüsste, wie gern er jetzt mit ihm zusammen im Bett gelegen hätte, ein Berg von Süßigkeiten auf der Bettdecke oder schon in ihren Mägen in Kombination mit einem tollen spannenden Film.

Doch er war im Moment derartig zerstreut was seinen kleinen Bruder betraf, dass er nicht sicher war, ob er gerade wirklich dessen Nähe gebrauchen konnte.

Während Hikaru schon fast mit schnellen und überstürzten Schritten durch die Tür zum Nebenraum im anderen Zimmer angelangt war, hörte er noch wie ihm Kaoru zögernd hinterherrief.

„Nii-san?“

Hikaru blieb im Türrahmen stehen und drehte sich noch einmal um.

Kaorus Augen waren nervös auf den Boden gerichtet, sahen dann direkt in die seines älteren Bruders und huschten dann wieder zur Seite.

„Ist…alles okay bei dir?“

„Ich fühle mich heute nur nicht besonders wohl….Sei mir nicht böse, ja?“

„Oh. Okay, dann…dann eben wann anders.“

„Tut mir Leid“, sagte Hikaru schnell und ehe sein Bruder etwas erwidern konnte war er schon im Nebenzimmer verschwunden, während Kaoru einfach auf dem Bett sitzen blieb und ihm ratlos hinterher sah.
 

Es war halb zwölf, als der Jüngere aufstand und sich schläfrig auf den Weg ins Nebenzimmer machte, in dem immer noch Licht brannte. Vor ihren Fenstern war gerade die Welt am untergehen, so heftig hatte es begonnen zu regnen und zu stürmen.

Lediglich mit Boxer und einem viel zu großen blauen T-Shirt bekleidet lehnte er sich an den Türrahmen und blinzelte in das helle Licht der Tischleuchte.

„Hikaru?“, fragte er vorsichtig und hielt sich schützend die Hand vor Augen.

Sein Bruder zuckte über den Texten zusammen, sah auf und blickte zu Kaoru hinüber.

„Kommst du…nicht ins Bett? Es ist schon nach halb zwölf….“

„Doch, doch“, erwiderte Hikaru schnell und zwang sich zu lächeln. „Mach dir keine Sorgen, ich räum das hier nur kurz zusammen, dann komme ich wieder.“

Kaoru zögerte, bis er schließlich ein leises „Okay“ hören lies und dann auf dem Absatz kehrt machte.

Seufzend schob Hikaru den vor ihm liegenden Haufen von Blättern zu einem säuberlichen Stapel zusammen, knipste das Licht der hellen Schreibtischlampe aus und machte sich nahezu widerwillig auf den Weg in ihr Schlafzimmer.

Im Prinzip hätte er auch schon vorhin ins Bett gehen können, es wär aufs Gleiche rausgekommen, beträchtlich seines Lernfortschritts.

Als er das spärlich beleuchtete Schlafzimmer betrat, huschte sein Blick unfreiwillig zum großen Bett, doch wider Erwarten lag sein Zwilling nicht in diesem, sondern stand vor dem großen Bücherregal daneben und musterte nachdenklich die vielen Buchrücken. Dann, ohne einen einzigen Ton von sich zu geben, zog er einen scharlachroten Wälzer aus dem Regal und fing anschließend an darin zu blättern.

„Du hast dir den Froschkönig durchgelesen, hab ich Recht?“

Jetzt erst erkannte der Ältere die goldene aufgestickte Schrift auf dem samtenen Einband, den er noch vor ein paar Stunden selbst in den Händen gehalten hatte.

„Schon…aber wie kommst du darauf?“

„Das war nicht sonderlich schwer“, lächelte Kaoru in die vergilbten Blätter des Buches hinein. „Es war das einzige Buch, das zwischen den anderen etwas nach außen hervorragte. Und von der dicken Staubschicht ist auch nicht mehr viel zu sehen“, fügte er hinzu, während er mit seinen dünnen Fingern über die Seiten strich.

„Ich ähm...ich wollte nur sicher gehen, weißt du? Also…falls wir uns morgen bei Tamaki beschweren gehen wollen, wegen…also ich wollte wissen, wie die Geschichte wirklich endet.“

Kaoru nickte kaum merklich, wandte sich dann seinem Bruder zu.

„Es beschäftigt dich wohl immer noch, was?“, fragte er dann mit leiser Stimme und mit dem Hauch eines bedrückten Lächelns auf den Lippen. Ein abruptes Kopfschütteln seines Zwillings, ließ ihn betrübt lächelnd aufseufzen, dann stellte er sich auf die Zehenspitzen und schob den dicken Band mit einem sanften Schubs zurück an seinen Platz im Regal.

„Es ist wirklich amüsant, wenn du versuchst mir etwas vorzuspielen, wenn ich doch genau weiß, was wirklich in dir vorgeht“, belächelte er das heftige Kopfschütteln seines großen Bruders und setzte sich wieder zurück aufs Bett.

Hikaru wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Die verneinenden Worte, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatten, schienen ihm bei den Worten seines jüngeren Bruders in der Kehle stecken zu bleiben. Er wusste, dass dieser Recht hatte, und er wusste, dass es prinzipiell sinnlos war, seinem eigenen Zwilling etwas vorzumachen. Er würde es ja doch merken.

Und trotzdem wollte er ihm nicht ins Gesicht sehen und zugeben müssen, dass er Recht hatte, dass ihn ein albernes kindisches Theaterstück seinen letzten Nerv raubte. Es war ihm peinlich und vermutlich wusste Kaoru das auch, denn er fragte nicht noch einmal.
 

Stattdessen sah er Hikaru dabei zu, wie er sich seine lässige blaue Jeans auszog und anschließend sein weißes Hemd gegen ein schwarzes tauschte. Er schien zu wissen, dass sein Bruder mit den Gedanken ganz woanders war, zumindest hatte es den Anschein. Sich zunehmend beobachtet fühlend, sah sich Hikaru ständig nervös um, hob Sachen vom Boden auf, Klamotten, Bücher, einfach alles was er mit seinem unruhigen Blick erhaschen konnte.

Dabei spürte er ständig den fragenden Blick seines Bruders im Rücken und das machte ihn fast wahnsinnig.

„Warum räumst du denn jetzt noch auf?“, hörte er ihn leise hinter sich fragen.

Wieder zuckte Hikaru zusammen.

„Weil...naja...ich...ich wollte mich revanchieren, weißt du? Für gestern!“, sagte er schnell und zwang sich zu einem fröhlichen Lachen, während er versuchte so gut es eben ging jeglichen Blickkontakt mit ihm zu vermeiden, indem er einfach weiter im Raum umherlief und irgendetwas aufräumte oder einfach nur umstellte. Ein Glas, das er zurück auf den Nachttisch beförderte, einen Ordner mit ziemlich viel Gewicht, den er auf das Regalbrett über diesen stemmte, Klamotten, die er an die Garderobe an der Tür hängte und so weiter.

„Du verhältst dich wirklich lächerlich“, hörte er Kaoru nach einer Weile hinter sich seufzen.

„Ach ja?“, gab Hikaru trotzig zurück, hielt jedoch sofort in seinen Bewegungen inne.

„Ziemlich“, antwortete der Jüngere.

„Als ob du das beurteilen könntest“, schnaubte der Ältere und drehte sich missmutig um, nur um zu Tode erschrocken eine Schritt zurück zu stolpern als er wahrnahm, dass sein Zwilling direkt vor ihm stand. Er hatte in seinem Aufräum-Eifer wohl nicht gemerkt, dass dieser vom Bett aufgestanden war und sich ihm auf leisen Sohlen genähert hatte. Jetzt stand er ihm schon wieder viel zu dicht gegenüber und musterte ihn mit verschlafenem, jedoch ziemlich misstrauischem Blick.

„Was ist es was dich so beschäftigt“, raunte er ihm entgegen, während Hikaru immer weiter zurückwich. Diesen seltsamen neuen Unterton in der Stimme seines Bruders kannte er nicht.

„Bist du nun doch eifersüchtig, weil ich so lange bei Haruhi war“, fuhr Kaoru unterdessen wispernd fort, während er den Schritten seines älteren Bruders immer weiter folgte, „oder ist es wegen dem Stück?“

Auf einmal spürte Hikaru die eiskalte Zimmerwand an seinem Rücken. Ein widerlicher, eisiger Schauer durchfuhr seinen nun fröstelnden Körper, binnen er sich im Klaren darüber wurde, dass er nun keinen Weg mehr zur Flucht nutzen konnte.

„Es ist nichts von beidem!“, blaffte er wütend. „Das einzige was mich gerade beschäftigt ist dein komisches Benehmen!“

„Ist es, weil du mich küssen musst?“

Hikarus Atmen stockte.

„Du spinnst doch!“, platzte es aus ihm heraus und er wollte Kaoru wieder von sich weg schieben, doch diesmal waren seine sonst kräftigeren Arme zu schwach um den zierlichen Körper seines Zwillings von sich zu drücken.

„Also doch…“, raunte Kaoru tonlos und musterte Hikaru mit einem Blick, der eine derartige Überlegenheit auszustrahlen vermochte, dass diesem das Blut in den Adern gefror.

Das war doch nicht mehr real, so wie es hier passierte. Das konnte nicht real sein.

Sein kleiner Bruder war nicht so, er war nicht aufdringlich und herausfordernd, er war zurückhaltend und schüchtern. Dieses neue ungewohnte Verhalten entsprach absolut nicht seinem eigentlichen Charakter und beunruhigte den Älteren. Kurz erwischte er sich bei der Frage, ob sein Bruder vielleicht getrunken hatte und sich deshalb so seltsam benahm, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder. Das hätte er gemerkt, vor allem aber wusste er es, weil sein Atem, den er nun ganz genau warm auf seiner Haut im Gesicht spüren konnte, eindeutig nicht nach Alkohol sondern nach Pfefferminzpasta roch.

Pfefferminzpasta…war das vielleicht alles nur ein Witz, um Hikaru zu veralbern, um sich somit für die gestrige Sache im Bad zu rächen? Zuzutrauen wäre es ihm durchaus.
 

„Kaoru, was soll der Mist, hör gefälligst auf, dich so aufzuführen! Das passt doch nicht zu dir!“

Doch der Jüngere antworte mit einem schelmischen Grinsen, das sich über sein ganzes Gesicht ausbreitete und ein Glucksen entwich seinen geöffneten Lippen.

„Weißt du, wenn es dich so sehr beschäftigt, können wir das davor gerne üben“, seine Augen blitzen neckisch, als er die Worte aussprach, die Hikaru einen unsanften Magenstoß verpassten. „So gewöhnst du dich besser an den Gedanken und gehst damit einer möglichen Blamage bei der Aufführung vor Publikum aus dem Weg.“

Das war zu viel.

„Wer bist du und was hast du mit meinem kleinen Bruder gemacht“, rief er und packte seinen Zwilling an den dürren Schultern, doch dieser reagierte nicht, grinste nur frech zurück und machte keinerlei Anstalten sich von ihm zu entfernen oder von ihm abzulassen.

Stattdessen legte er plötzlich beide Hände flach auf Hikarus Brust, drückte ihn fest gegen die kühle unnachgiebige Wand und schenkte ihm ein letztes verführerisches Lächeln, bevor er seinem völlig entsetztem und erstarrten Bruder mit den Händen wild in die roten Haare griff und ihn stürmisch auf dessen bebende Lippen küsste.

_____________________________________________________________

Es ist vollbracht! Endlich! xD

Traum oder Realität, was meint ihr? ;)

Hoffe es hat euch gefallen!

<3
 

PS: wer eine ENS möchte, sobald es weitergeht, darf mir per Kommentar, ENS oder sonstiges Bescheid geben :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kaala
2011-05-31T10:44:50+00:00 31.05.2011 12:44
Also wenn du so fragst ich glaube schon, dass es ein Traum ist. das Verhalten passt irgendwie nicht so ganz zu Kaoru.

Ich möchte bitte auch eine ENS, wenns weiter geht ^^
Von:  kawaii_kamy
2011-04-09T17:12:19+00:00 09.04.2011 19:12
Interessant, ich denke ich werde es weiter verfolgen und wo du so fragst ich denke schon das er Träumt ^^'

Ich hätte auch gerne eine ENS wenn es weiter geht♥
lg
kamy
Von: abgemeldet
2011-03-21T23:15:18+00:00 22.03.2011 00:15
Oh mein Gott.
Du musst unbedingt und ganz schnell weiter schreiben.
Das ist so..unbeschreiblich toll.
Mir fehlen die Worte.
Und ich mag eine ENS wenn ein neues Kappi da ist :)
Ich muss einfach wissen wie das mit den beiden nun weiter geht!
~♥♥♥♥

abgemeldet
Von: abgemeldet
2011-01-11T17:53:19+00:00 11.01.2011 18:53
super fortsetzung ich liebe diese ff einfach super

ich fürde gern ne ENS bekommen wen es weiter geht
Von:  StoneLyrics
2011-01-11T14:54:07+00:00 11.01.2011 15:54
Oooooooooooooouhhhhhhhhh......mach schnell weiter....ich sterbe vor neugier sonst noch *.* hach was war das für ein tolles süßes kapitel.....ich will mehr!!!! und wehe das war nur ein traum oder xDDDD

schick mir bitte ne ENS wenns weiter geht jaaaa?!?!?
Von:  OnePieceFan
2011-01-08T18:34:19+00:00 08.01.2011 19:34
AAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!
EIN KUSSSSS!! EIN KUSSS!!!! AHAHAHAAHAHAAA
JAAAAAAAAAA!!
:D
ach schöön ♥
Ich bin ja wie immer begeistert :D
ich will acuh wieder ne ENS, wenns weiter geht, ja???
Ich mochte Hikaru in dem Kappi total :D Kaoru auch, aber Hikaru etwas mehr, keine ahnung warum :D
liebe grüße ♥

Von:  cocabulaire
2011-01-08T15:43:35+00:00 08.01.2011 16:43
oh gott xDDD der kommentar ist mal wieder ausgeartet. sorry! °|DDD
Von:  cocabulaire
2011-01-08T15:43:05+00:00 08.01.2011 16:43
waaaahhh!! @____@ omg omg omg!!
*ein paar mal hastig ein- und ausatmet*
°A°’’’’’
<_< >_> *das ende nochmals liest*
kyaaaaaah! >///A///< *sich wieder nicht beruhigen kann*
willst du mich hier umbringen? xD boah, nun bin ich wieder hikaru x kaoru geflasht x///D
das neue kapitel hat mich ganz und gar nicht enttäuscht, es kommt meinen (hohen, aber nicht unzufriedenstellbaren)
erwartungen gerecht *______*
himmel... und aufgeregt, wie ich jetzt bin, soll ich noch versuchen, einen gescheiten kommentar zu formulieren.
na dann wollen wir mal x’D

du hast wie immer die gefühlswelt der beiden hervorragend betont und geschickt beschrieben.
was ich an deiner fanfiction so liebe, ist, dass du es schaffst, ganz gezielte stilelemente und
detaillierte passagen miteinfliessen zu lassen – nur manchmal, dazu noch ganz dezent und
nur an gewissen ausgewählten stellen, jedoch mit grosser wirkung.
ersteres erhöht die spannung und erweckt zunehmend wieder die aufmerksamkeit des lesers/der leserin,
indem es die ganze szene noch eindringlicher macht, z.B:
„Eigentlich sollte er lernen, dachte er sich im Stillen und sein Blick schweifte von der Decke zurück zu dem mit Blättern bedeckten Tisch.
Eigentlich sollte er ein Drittel des Textes bis morgen können.
Eigentlich hätte er sich nicht von dem Buch ablenken lassen dürfen, wenn er morgen keinen Ärger mit Tamaki bekommen wollte.
Und eigentlich, und das ärgerte Hikaru am meisten, hätte es sich nicht so viele Gedanken über einen dämlichen Kuss machen sollen.
Eigentlich.“


der zweite punkt bietet eine abwechslung zwischen gefühlswelt und realität, z.B
„Sein goldgelber Blick war leer, ruhte auf den mit schwarzer Tinte bedruckten Blättern unter ihm.“
wenn so ein satz nach einer art „innerer monolog“ folgt, dann ruft es einen (mich zumindest ^^)
wieder direkt an ort und stelle der geschichte zurück und man hat beinahe wieder die umgebung im kopf.
natürlich könnte sich hikaru über die blätter stützen, doch unter irgendwelchen blättern kann ich mir nur schlecht was vorstellen. xD
es ist ganz einfach und nur ganz wenig, aber solche kleinen sachen wie „mit schwarzer tinte bedruckt“
veranschaulichen mir die gegenstände und machen alles gleich viel lebendiger –
und du machst das ganz gut, indem du es damit nicht übertreibst! ;) (oh ja, denn zu viel davon ist auch wieder nicht optimal.)
behalte das unbedingt bei, dieser mittelweg zwischen den extremen „gefühlsarm“ und „verschnörkelt“.^^

was mir auch immer sehr gut gefällt sind die kleinen ausraster von hikaru >u<
diese kamen in diesem kapitel zwar eher weniger und dezenter vor, aber im vorherigen fand ich einen so lustig...
hikaru sagt dann sowas wie: „ich krieg nen anfall!“ xDD *lach*

wo wir bei hikaru sind; einmal hab ich mir noch gedacht, dass eine seiner reaktionen ein bisschen besser zu kaoru gepasst hätte ;)
das war dort, wo hikaru mitleid mit dem frosch hatte und kaoru die prinzessin verteidigt, indem er sagt,
dass er soetwas ekliges bestimmt nicht in seinem bett schlafen lassen würde.
ich hatte hikaru als den gemeineren und oberflächlicheren bruder in erinnerung, darum hätte ich das umgedreht ;)
aber das muss ja auch gar nichts heissen, denn schliesslich darf ja auch mal hikaru seine netten minuten haben, oder? :)
hach, aber ich liebe diese bissigkeit und dieser staubtrockene humor der beiden hitachiin-zwillinge.
der hat mich schon im anime total fasziniert und gibt der ganzen sache noch mehr pepp.
deine beiden dürften für meinen geschmack manchmal auch noch ein bisschen frecher und bösartiger sein ;)
aber das ist auch nur wieder eine vorliebe meinerseits. (ich mag es aggressiv, merkt man das? xDD)

und der schluss... ja, was soll ich hier gross sagen? OMG °/////° ich würde ja zu gerne wissen, was da in kaoru gefahren ist.
ich hab die stelle gelesen und dann war schluss – ich hab dann das gelesene irgendwie erst zwei sekunden später oder so kapiert und dachte:
OAO’’’’’ n-nochmals lesen! >A< huh?! o___o’’’’
xD
mir hat dieses verzweifelte und teilweise eingeschüchterte verhalten von hikaru gefallen, was ja auch ganz natürlich ist °A°
und auch hier wieder bin ich dir so dankbar, dass sich hikaru nicht schmachtend in kaorus arme geworfen hat!!
deine anmerkung am schluss hat es für mich auch nicht viel einfacher gemacht – phew, es könnte ein traum gewesen sein. –
oder aber auch nicht! o__O – ach, natürlich, das ist die einzige logische erklärung... –
und was, wenn das die autorin absichtlich so wollte? o__O – gyaaaah! @___@ (<- kurzschluss, wie du siehst x’D)

aaalso, danke für dieses tolle kapitel, ich kann es schon kaum wieder auf das nächste erwarten *____* hya!
ich wünsche dir viele ideen und motivationsphasen! <3
ach und ja! ich würde wieder gerne um eine ENS bitten sobald’s weitergeht! :D danke schonmal im voraus *3*
deine treue leserin
cocabulaire x3
Von:  kill-me
2011-01-08T14:54:26+00:00 08.01.2011 15:54
i love it wie kaoru abgehet *-*
und wie Hikaru ganz klein wird auch wenn ich den selber cose XD

kireg ich bitte ne ENS wenn es weiter geht~? =3


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