Zum Inhalt der Seite

さよなら - sayonara

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine, damit ich dir sagen kann, wie sehr ich dich für das, was du getan hast, verabscheue. Egal wie oft ich es hinausschreie, aufschreibe, denke oder weine, es erreicht dich nicht und eine Antwort würde ich nie mehr bekommen.
 

Die Stille raubt mir beinahe meinen Verstand. Früher warst immer du es gewesen, der mir Rat geben konnte, wo andere versagten. Selbst wenn dieser Rat darin bestand, dass du die Person, die mich verletzt hatte, bis aufs Blut niedergemacht hast. Irgendwie hatte mich das immer lächeln lassen und dann wusste ich, was ich tun musste. Aber jetzt kommt keine Antwort mehr. Nur endlose Stille.
 

Und noch immer fühle ich mich so leer, wie nie zuvor.
 

Gott, wie ich dich dafür hasse. Nie hätte ich mir vorstellen können, dich jemals hassen zu können, aber am Ende hast du es doch geschafft. Du hast unmögliches schon immer möglich machen können, auch wenn das große Verluste bedeutet hatte.
 

Wie konntest du uns das nur antun?
 

Tag für Tag quälen mich die Fragen, warum du das getan hast. Warum wir dir so egal waren. Ich weiß nicht wie lange ich schon wach bin, aber einige Tage sind es bestimmt. Ich finde einfach keinen Schlaf mehr. Tausende Möglichkeiten und Situationen spielen sich jede Nacht in meinem Kopf ab und dennoch bin ich am Ende der Wahrheit nicht näher als vorher.

Antworten würden mir den Frieden geben, den du jetzt anscheinend hast. Und auch dafür hasse ich dich. Du kannst die Stille auskosten, während wir alle unter ihr leiden.
 

Nicht mal einen verfluchten Abschiedsbrief hast du geschrieben.

Nichts.
 

Du hast alles mit dir genommen und nur eine schreckliche Leere hinterlassen.
 

Die Welt ist so trostlos geworden. So grau. Als wäre die Sonne verschwunden und irgendwie war sie das auch. Du warst unsere Sonne, so kitschig das auch klingen mag. Du warst immer da, wenn man dich brauchte, immer. Aber anscheinend war für dich nie jemand da. Warum hättest du uns sonst verlassen sollen? Ich verfluche deine Stärke. Ich verfluche dich so sehr dafür, dass du alles lieber in dich hineingefressen hast, anstatt dich jemandem anzuvertrauen. Du warst so intelligent, so klug, du hättest wissen müssen, wo das endet.
 

Und vielleicht hast du es sogar von Anfang an gewusst.
 

Vielleicht warst du deswegen immer so kühl gewesen. So stark. Du wolltest nicht, dass jemand um dich trauert, richtig?

Aber du kannst dir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie wichtig du für einige Menschen gewesen warst. Und es noch immer bist.
 

Du bist der Herzschlag deiner Freunde gewesen. Du hast sie alle zusammengehalten, egal ob es dir dabei schlecht ging. Du hast dich nie beschwert, waren die anderen dir doch schon immer wichtiger gewesen als du selbst.
 

Doch dann verstummte der Herzschlag und alles kam zum Stillstand.

Die Welt zerbröckelte und niemand vermochte es die schockierende Stille zu durchbrechen.
 

Ohne den Herzschlag ist ein Herz alleine auch nur totes Gewebe. Du hast ihnen allen Leben eingehaucht, nur um es letztendlich wieder zu nehmen.
 

Die Frage nach dem ‘Warum’ wird uns alle wahrscheinlich bis an unser Ende verfolgen. Keiner hat auch nur den leisesten Hauch einer Ahnung, was dich dazu gebracht hat.

Dabei waren die Anzeichen doch so stark gewesen...

Verborgen in harmlosen Nachrichten, kleinen Texten, Geschichten - und doch hätte es uns auffallen müssen.
 

Deine Lyrics handelten schon lange nicht mehr von fröhlichen Themen und als wir dich darauf angesprochen hatten, meintest du nur, dass du traurige Texte besser schreiben konntest.

Wie dumm wir waren. Schon damals hätten wir es merken müssen. Irgendwas war nicht in Ordnung und wir hatten uns mit Lügen abspeisen lassen, ohne nachzufragen.
 

Aber war es bei dir je anders gewesen? Hattest du und auch nur einmal die Wahrheit erzählt, wie es dir wirklich ging? Anscheinend ja nicht, sonst hättest du uns nicht einfach verlassen. Wieso musstest du uns alle belügen? Wieso musstest du unbedingt vor anderen stark sein? War Schwäche dir so zuwider? Es ist nicht erbärmlich, Schwäche zu zeigen. Nur menschlich.
 

Zu lange zerbreche ich mir schon meinen Kopf zu diesem Thema. Ich wusste, dass du eine ungesunde Einstellung zum Leben gehabt hattest. Aber ich wusste nicht, dass du es einfach beenden würdest.

Du hattest immer gesagt, dass das Leben dich langweilen würde, dass es nichts für dich wäre. Du hattest keine Träume, die es etwas erträglicher machten.

Du hattest einfach in den Tag hinein gelebt und Dinge so genommen, wie sie gerade kamen.
 

Vielleicht war es das gewesen, was dich schließlich dazu gebracht hatte, uns alle im Stich zu lassen.

Vielleicht warst du einfach müde gewesen weiterzuleben, obwohl du doch nur ewig schlafen wolltest.
 

Und doch werde ich den wahren Grund nie erfahren.

Ich weiß noch nicht einmal, ob es überhaupt einen gab, oder ob du einfach beschlossen hattest, dass nun für dich Schluss ist.
 

Diese Unwissenheit treibt mich in den Wahnsinn. Ich kann damit einfach nicht abschließen. Kann es nicht verstehen.

Dabei will ich doch nur noch Ruhe haben. Meine Gedanken erschöpfen mich unendlich und doch ist mir die Ruhe nicht gegönnt.
 

Ich hasse dich so sehr dafür, dass du mich selbst jetzt noch in deinem Bann hast und ich nicht loslassen kann. Und ich weiß, dass es den anderen genauso geht.
 

Eine Sache habe ich dir verschwiegen. Aber nur eine einzige.

Ich habe dich geliebt. Ich habe dich so sehr geliebt, dass ich dir sogar folgen wollte.

Aber nachdem ich am eigenen Leib spüren musste, wie es war jemanden zu verlieren, der einem so schrecklich wichtig war, konnte ich es nicht mehr.
 

Ich konnte nicht einfach gehen, das brachte ich nicht übers Herz.

Lieber leide ich noch hundert Jahre, anstatt mit dem Wissen zu gehen, dass ich meine Freunde unendlich enttäuscht und verletzt habe.
 

Das einzige was ich mir jetzt noch wünsche, ist dass ich wieder ehrlich lachen kann und endlich über deinen Tod hinwegkomme. Und wer weiß, vielleicht verliebe ich mich sogar irgendwann noch einmal, auch wenn du mein Herz damals mitgerissen hast und nur klägliche Reste übrig sind, die schwach aber stetig schlagen und mir so zeigen, dass ich noch am Leben bin.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Panakeia
2010-06-08T08:40:16+00:00 08.06.2010 10:40
aww .__.
das reißt echt mit >___<
un is so traurig!
aber ich mag die gedankengänge von ruha
wirklich schön geworden!
Keia
Von:  Ruha_Ducky
2010-06-03T16:45:35+00:00 03.06.2010 18:45
das ist sehr schön geschrieben
richtig bewegend
ich fand besonders die textstellen mit dem herzschlag sehr schön
Von:  Toffelchan
2010-05-16T23:18:19+00:00 17.05.2010 01:18
hat mich weider voll gerührt >___<
aber diesmal nich zu tränen HA! xDDDD
ne aber wieder so schön <3


Von:  -akai-
2010-04-02T19:12:34+00:00 02.04.2010 21:12
<3
der os is toll. wie immer xD
du schaffst es immer, die traurigsten szenen noch irgendwie schön wirken zu lassen.
das ende gefällt mir besonders, wo uru von sich aus sagt, dass er wieder lieben will bzw. dass er es vllt irgendwann wieder kann.
aber mich würd jetzt irgendwie schon noch interessieren, warum ruki sich umgebracht hat... oo


Zurück