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Bionic Six - Das Kind

The Child
von

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Autor: She-Ra

Genre: Action, One Shot

Disclaimer: Die Charas gehören bis auf Adora TMS Entertainment
 

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Es war früh am Morgen. Die Sonne war vor einer knappen Stunde aufgegangen und deutete bereits an, dass es ein warmer Tag werden würde.

Helen Bennett war bereits auf den Füßen. Während der Kaffee durchlief, blickte sie durch das Fenster hinaus. Ein Lächeln zierte ihre Lippen und ihre Augen glänzten.

„Vielleicht sollten wir heute einen Ausflug machen“, sprach sie zu sich selber, bevor sie sich abwendete und den Tisch zu decken begann.

Mitten in der Bewegung hielt Helen auf einmal inne. Irgendetwas passte nicht in das Gesamtbild.

Erneut glitt ihr Blick zum Fenster, jedoch hatte sich der Ausblick nicht verändert. Leicht schüttelte sie ihren Kopf, um klar zu werden, doch nichts geschah. Nach einem kurzen Überlegen, setzte sie ihre Kräfte ein, jedoch konnte sie dabei nur feststellen, dass ihr Mann gerade aufgestanden war und die Kinder noch tief und fest in ihren Betten schliefen. Helen blinzelte leicht, dann entschied sie sich erst einmal die Zeitung herein zu holen.

Ruhig ging sie zur Haustür, wobei sie ihren Morgenmantel etwas fester zu zog, öffnete die Tür und trat einige Schritte hinaus, die abrupt stoppten, als ihre Zehenspitzen gegen etwas stießen. Sofort sah Helen hinunter und entdeckte ein zugedecktes Körbchen auf der Türschwelle.

„Was ist das?“, fragte sie sich, als sie in die Knie ging, um die Decke zur Seite zu schlagen.

Was sie dann sah, ließ ihr im ersten Moment das Blut in den Adern gefrieren. Vor ihr lag ein Säugling, der schlief.

Nachdem sich Helen etwas gefangen hatte, hob sie das Körbchen hoch und sah sich um. Jedoch konnte sie niemanden ausmachen. So ging sie vorerst mit dem Kind hinein, um gleich ihre Familie zu wecken und mit ihnen zu beratschlagen. Sie mussten ausschwärmen. Vielleicht würden sie die Mutter noch finden können.

Jacks Frau trug den Korb in die Küche und stellte ihn auf die Anrichte. Vorsichtig suchte sie nach einem Hinweis, um wen es sich bei dem Kind handelte, ohne dabei das Würmchen zu wecken. Aber weit kam sie nicht, als ihr Mann eintrat.

„Guten Morgen, Schatz“, sprach er und trat zu ihr, um ihr einen Kuss zu geben.

„Oh, Jack“, äußerte sie und blickte nur für einen Augenblick zu ihm.

Ihr Mann zögerte kurz und blieb hinter ihr stehen, sodass er über ihre Schulter blicken sollte.

„Was hast du denn…“, fragte er, kam jedoch nicht weiter, als er den Korb und den Inhalt sah.

„Es lag vor der Tür“, erklärte sie ihm leise und zog vorsichtig einen Umschlag hervor, dessen Ecke sie erspäht hatte.

„Aber komm, nicht das wir es wecken“, fügte Helen hinzu und trat etwas zur Seite, wobei sie Kuvert öffnete.

Jack nickte und folgte ihr, um ebenfalls einen Blick auf den Inhalt zu erhaschen.

Helen faltete den Brief auseinander und begann zu lesen.
 

Liebe Familie Bennett,
 

gewiss waren Sie verwundert, dass ein Kind auf Ihrer Schwelle lag. Aber ich konnte nicht anders handeln. Sam ist mein Sohn und er ist acht Monate alt. In meiner Nähe ist er in Gefahr und ich weiß, dass er bei Ihnen, den Bionic Six in Sicherheit ist. Ich hoffe, dass ich Sam bald wieder abholen kann, jedoch kann ich den genauen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Auch wenn es mir sehr, sehr schwer fällt.

Passen Sie bitte gut auf Sam auf.
 

Mit Hochachtung

Eine liebende Mutter
 

Scheinbar ruhig lasen die Bennetts die wenigen Zeilen. Doch bei einem Punkt weiteten sich deren Augen.

„Woher weiß sie von uns?“, fragte Jack seine Frau.

Diese zuckte mit den Schultern, jedoch zum Antworten kam sie nicht mehr, da Bunji in die Küche stürzte.

„Guten Morgen, Mum und Dad“, sprach er fröhlich und entdeckte dabei das Körbchen, auf das er rasch zu eilte.

„Oh, gibt’s heute frisches Obst?“, fragte er dabei und griff bereits schon blindlings zu.

Doch als er nichts Derartiges spüren konnte, blickte er hinein und wurde sofort mit einem lauten Weinen bedacht. Mit großen Augen sah er nun hinein.

Sofort eilte die restliche Familie herbei.

„Was ist hier los, Dad?“, fragte die blonde Meg.

„Ja, wieso weint hier ein Kind?“, wollte Eric wissen, der sich mit den Fingern durchs Haar strich.

„Och, Bunji!“, schalte ihn seine Mutter, ohne die restlichen Sprösslinge zu beachten.

Sie schob ihn zur Seite, um das schreiende Bündel aus dem Körbchen zu nehmen und es zu beruhigen.

„Aber, Mum…“, versuchte sich Bunji zu verteidigen.

„Was hast du wieder angestellt?“, fragte J.D., der sich gerade seine Brille aufsetzte.

„Ich habe gar nichts gemacht!“, versuchte er sich zu rechtfertigen.

„Aber das könnte ich auch dich fragen.“

„Mich?“, hakte der Dunkelhäutige nach und zog dabei eine Augenbraue hoch.

„Hört auf euch zu streiten“, ging Jack Bennett nun dazwischen, während er zu seiner Frau trat, die sich zu ihrer Familie umdrehte.

Nun herrschte schlagartig Schweigen, als sie das Kind sahen. Sofort gingen weitere Augenpaare, die Meg und Eric gehörten, in J.D.’s Richtung.

Das Kind auf Helens Arm war dunkelhäutig.

Ihr Sohn war im ersten Moment sprachlos und schob sich daher aus Reflex seine Brille zu Recht. Jedoch kam er nicht weiter in die Verlegenheit, da seine Mutter sich einmischte.

„Wir wissen nicht, von wem dieses Kind ist. Jemand hat den Kleinen bei uns ausgesetzt. Aber hier lest selber“, sprach sie und deutete ihre Mann an, den Kindern den Brief zu reichen, was dieser auch sofort tat.

Die vier scharten sich umeinander und begannen zu lesen.

„Woher weiß sie von unserer zweiten Identität?“, wollte Meg wissen.

„Das wissen wir nicht, Schatz“, antwortete Helen auf die Frage ihrer Tochter.

„Und was wollen wir nun tun?“

„Das Beste wäre es, wenn ihr alle ausschwärmt und die Umgebung absucht“, schlug Helen vor.

„Ich stimme zu“, meinte Jack.

„Dann kommt“, fügte er hinzu.

Die anderen nickten, dann aktivierten sie ihre Bionic und machten sich auf die Suche.

So blieb Helen mit Fluffy zurück, der sich das kleine Kind genauer betrachtete.

„Er stinkt“, kam es von ihm nach einer kurzen Prüfung.

Auch Helen hatte dies gerade bemerkt.

„Ja, Fluffy. Der Kleine braucht eine neue Windel… aber wir haben nichts hier“, äußerte sie nachdenklich.

„Dann muss ich wohl eben einkaufen fahren“, fügte sie hinzu, während sie den kleinen Sam weiter wiegte.

Dabei nickte sie leicht und ging mit dem Baby in ihr Schlafzimmer, um sich rasch etwas überzuziehen. Der Junge beruhigte sich nicht wirklich und Helen überlegte. Kurz legte sie das Kind auf das große Ehebett und kramte in einer Schublade. Aus dieser beförderte sie ein altes T-Shirt von Jack. Dann nahm sie Sam und das Shirt und ging in Badezimmer. Dort machte sie den Säugling sauber und wickelte ihn in das T-Shirt. Nun war der Junge ruhig und zeigte Helen ein Lächeln, wobei er leicht strampelte.

„So fühlt es sich doch gleich viel besser an“, sprach Helen schmunzelnd und nahm ihn auf den Arm.

Gemeinsam mit ihm und Fluffy verließ sie dann einige Minuten später das Haus, um Einzukaufen.

Während der Roboter auf Sam achtete, besorgte Helen alles, was man für ein Kind in Sams Alter benötigte. Dann machten sie sich auf den Rückweg. Dabei schlief der Kleine wieder ein.

„Pass bitte noch auf ihn auf, Fluffy“, sprach sie leise.

„Ich schau, ob ich noch etwas von Erics Babysachen habe.“

Der Roboteraffe nickte und setzte sich ins Wohnzimmer, während Helen in einer alten Truhe im Schlafzimmer zu suchen begann.

Es dauerte etwas, bis sie wiederkam und Fluffy Sam abnahm.

„Ich danke dir“, äußerte sie lächelnd.

„Hab ich gern gemacht“, schaltete er mechanisch.

Helen nickte und trug den Kleinen wieder ins Schlafzimmer. Dort hatte sie einige Sachen ausgebreitet. Es war nicht viel, aber für die ersten Tage würde es reichen. Anschließend legte sie das Kind in die alte Wiege, in der Meg schon geschlafen hatte. Vorsichtig deckte sie ihn zu und verließ leise das Zimmer und zog die Tür aber nicht gänzlich dabei zu.

Doch lange blieb Helen nicht allein. Bald kehrte ihre Familie zurück.

„Und habt ihr jemanden ausfindig machen können?“, fragte sie in die Runde.

„Leider nein, Schatz“, sprach ihr Mann mit einem Kopfschütteln.

„Was sollen wir dann tun?“, wollte Bunji wissen.

„Er bleibt hier“, kam es bestimmt von Helen.

„Wo sollte Sam auch hin? Zudem war es doch der Wunsch, das er hier bleibt.“

„Vielleicht sollten wir mit Professor Sharp reden“, schlug Jack vor.

„Und wie soll er helfen, Dad?“, hakte Eric nach.

„Du weißt, dass man den Professor nicht unterschätzen sollte, mein Sohn. Aber wir sollten nicht aufgeben.“

„Das tun wir nicht, Liebling“, äußerte Helen lächelnd.

„Dann machen wir uns auf den Weg“, antwortete er nickend.

Die anderen nickte zustimmend, sodass Helen Sam und einige Dinge für ihn zusammensuchte. Anschließend machten sie sich auf den Weg zu Professor Sharps Laboratorium. Dieser war mehr als überrascht, als er die Familie, die kurz zuvor ihre Bionic aktiviert hatten, sah.

„Was ist geschehen?“, fragte er Bionic One direkt.

„Nun, wir hoffen, das Sie uns helfen können, Professor“, äußerte er und trat zur Seite, sodass Helen mit dem Kind, welches wach geworden war, vortrat.

Amadeus blickte die beiden überrascht an.

„Wer ist das denn?“, wollte er wissen, als er sich den Säugling betrachtete.

„Das ist Sam. Ich habe ihn heute Morgen vor unserer Haustür gefunden“, erzählte Bionic Two ihm.

„Und wie kann ich euch da weiterhelfen? Ich habe hier ja kein Kinderheim.“

„Es lag ein Brief bei. Vielleicht könnten Sie ihn untersuchen und Anhaltspunkte finden“, äußerte Bionic Two, während ihr Mann ihm das Schreiben reichte, welches der Professor entgegennahm und in Ruhe las.

„Nun gut, ich versuche es“, sprach er nach einer Weile und ging mit dem Blatt zu seinem Computer.

Dort scannte er ihn ein und ließ die Technik arbeiten.

„Professor?“, sprach Bionic Two ihn an.

„Was gibt es?“

„Irgendetwas stimmt mit Sam nicht.“

„Wie meinst du das?“

„Nun, ich kann von ihm rein gar nichts empfangen. Keine Bilder, nicht das Geringste.“

„Das ist wirklich merkwürdig. Eigentlich müsstest du dies gerade bei einem Säugling können“, erwiderte Amadeus und rieb sich dabei das Kinn.

„Wenn gleich ein Ergebnis da sein sollte, sehe ich mal, ob etwas nicht stimmt.“

Zustimmend nickte Bionic One’s Frau, jedoch erhielt sie keine Chance mehr etwas zu erwidern, da ein Funkspruch rein kam. Überrascht blickten sich alle an, dann ging der Professor zur nächsten Konsole und aktivierte diese. Sofort erhellte sich der große Monitor und ein bekanntes Gesicht erschien auf diesem.

„Hubert“, sprach der Wissenschaftler überrascht.

„Ja, ich bin es Amadeus“, erwiderte sein Gegenüber.

„Scarab“, zischten die Bionic Six im Hintergrund.

„Da ist ja meine bionische Lieblingsfamilie“, sprach Sharps Bruder gehässig.

„Und ich sehe ja da bereits etwas was mir gehört“, äußerte er mit einem Blick auf Sam.

Sofort stellten sich Bionic One mit Baseball, Rocky, Kamikaze und I.Q. vor Bionic Two und den Säugling.

„Du wirst ihn nicht bekommen, Scarab!“

„Da wäre ich mir nicht so sicher, Bionic One. Denn wir haben hier wen, dem es nicht gut bekommen würde“, äußerte Scarab und er verschwand vom Monitor.

Jedoch erschienen nun weitere vertraute Gestalten, die einen Tisch umstanden.

„Glove, Madam O’ und Shopper!“, knurrte Kamikaze.

Doch auch die Person, die zwischen ihnen angekettet lag, erkannten sie.

„Adora“, verließ es sofort I.Q. Lippen.

„Was willst du Hubert? Warum hast du meine Tochter gefangen?“, fragte der Professor nach, dessen Mine sich verhärtet hatte.

„Oh mein lieber Bruder, meine Nichte wollte mich einfach Mal besuchen“, sprach er süffisant.

„Du wirst ihr nichts tun“, äußerte I.Q. wütend, wobei seine Hände sich zu Fäusten ballten.

„Das lass schön meine Sorge sein! Ich werde euch Koordinaten zukommen lassen. Dort treffen wir uns in zwei Stunden und keine Tricks, sonst könnte meiner Nichte etwas geschehen“, äußerte Scarab und alle konnten sehen, wie Glove seine Hand auf die junge Frau richtete, die sich kaum bewegte.

„Wie du willst, Hubert“, äußerte der Professor mit gesenktem Blick.

Kurz war noch das böse Lachen des Bruders zu vernehmen, bevor die Verbindung gekappt wurde.

Die Anwesenden schwiegen, nur Sam brabbelte leise vor sich hin und zog somit die Aufmerksamkeit von Bionic Two und I.Q. auf sich. Dieser trat zu ihr.

„Darf ich ihn mal nehmen?“, fragte er sie, die ihn kurz stumm ansah und dann nickte.

Vorsichtig nahm er Sam und wiegte ihn leicht. Große blaue Augen blickten ihn an, bevor er ein Lächeln geschenkt bekam.

Nun betrachteten alle sie. I.Q. spürte die Blicke auf sich ruhen, doch noch schwieg er.

Der Erste, der die Sprache wiederfand, war Amadeus.

„Gibst du mir ihn mir bitte? Ich will ihn untersuchen.“

I.Q. nickte leicht und trat mit dem Säugling auf den Professor zu, der Sam entgegen nahm. Er ging mit ihm, gefolgt von den Bionic Six, in ein Nachbarraum, wo er das Kind auf einen Tisch legte. Hier begann er ihn ausführlich zu untersuchen und Tests mit ihm zu machen. Dabei verlor er kein Wort. Die Anspannung war deutlich zu spüren.

„Was ist denn nun?“, wollte Rocky wissen, die es einfach nicht mehr aushielt.

Amadeus blickte auf, dann räusperte er sich und strafte etwas seine Schultern.

„Vielleicht sollten wir deinen Bruder fragen“, äußerte er und sah zu I.Q., der in der Nähe an der Wand stand und alles beobachtete.

Er stemmte sich los und trat zu Sam, um ihm über die Wange zu streichen. Erneut entstand eine fast greifbare Stille.

„Adora und ich waren ein Paar“, sprach der Dunkelhäutige nach einer Weile.

„Du willst uns doch jetzt verkohlen oder?“

„Bitte, Kamikaze! Lass ihn bitte ausreden“, mischte Bionic Two sich ein.

Dankend nickte I.Q. seiner Mutter zu. Man sah ihm deutlich an, dass es ihm nicht leicht fiel, über die Vergangenheit zu reden. Wieder sah er zu dem Kind, der nun seinen Finger gefasst hatte.

„Ihr wisst doch, das Adora vor zwei Jahren herkam...“, begann er und die anderen nickten.

Sie konnten sich sehr gut daran erinnern, als Amadeus Tochter auf einmal bei ihm auf der Matte gestanden hatte. Jack und Helen konnten sich noch an sie erinnern, im Gegensatz zu ihren Kindern.

Amadeus war vor vielen Jahren verheiratet gewesen, jedoch hatte seine Frau sich von ihm getrennt. Diese war aber vor zwei Jahren gestorben, sodass die gemeinsame Tochter zu ihrem Vater ging, um in seiner Nähe die Albert Einstein Highschool zu besuchen, auf der auch Meg, Eric, Bunji und J.D. zu diesem Zeitpunkt noch gingen. Alle waren überrascht, nahmen sie aber gut auf. Oft war sie daher auch Gast im Hause Bennett. Dass sie und J.D. sich ineinander verliebt hatten, war von niemanden bemerkt worden. Schließlich steckten alle in ihren Prüfungen und hatten daher viel zu tun. Zudem waren sie alle immer gemeinsam unterwegs, sodass es niemanden aufgefallen war. Jedoch hatte es das junge Paar es immer wieder geschafft, Zeit gemeinsam zu verbringen. Das Einzige, was zwischen ihnen stand, war das Geheimnis, welches J.D. mit seiner Familie verband. Auch wenn es sich bei Adora um Professor Sharps Tochter handelte, hatten sie ein Versprechen gegeben und daran hatte er sich immer gehalten.

„Wir waren glücklich und ich habe ihr nie etwas hiervon gesagt“, äußerte I.Q. weiter.

„Auf einmal entschied sie nach Europa zu gehen. Wir haben lange darüber gesprochen. Adora hatte hart dafür gearbeitet und ich konnte und wollte mich ihr nicht in den Weg stellen. Daher habe ich sie gehen lassen. Am Anfang habe ich noch regelmäßig mit ihr gesprochen, doch irgendwann erreichte ich sie nicht mehr.“

„Also wusstest du nichts von dem Kind“, mutmaßte Amadeus, der die ganze Zeit geschwiegen hatte.

„Ja, Professor“, bestätigte der Dunkelheutige.

„Aber was ich nicht verstehe, warum ist Scarab hinter ihm her ist. Er ist doch nur ein Säugling, keine Gefahr.“

„Da stimme ich I.Q. zu, Professor“, sprach Bionic Two und trat dabei zu ihrem Sohn und legte dabei ihre Hand auf seine Schulter, was ihr ein dankendes Nicken einbrachte.

„Ja und nein“, sprach Amadeus und sah in die Runde.

„Wie meinen Sie das?“, fragte Bionic One nach.

„Ja, weil er ein Säugling ist und nein, weil er bionische Eltern hat.“

„Bionische? Wieso sprechen Sie in der Mehrzahl?“, fragte Kamikaze, worauf auch die anderen zustimmend nickten.

Der Wissenschaftler schloss kurz seine Augen und seufzte.

„Ich habe mich nicht versprochen. Es entspricht den Tatsachen. Adora hat ebenfalls bionische Kräfte.“

Jetzt erntete er verständnislose Blicke.

„Wie meinen Sie?“, wollte I.Q. wissen.

„So wie ich es sagte. Aber ich sollte am Anfang beginnen. Als ihr Adora kennenlerntet, war sie bereits eine gewisse Zeit bei mir. Jedoch war sie gesundheitlich angeschlagen. Eine Erbkrankheit von der mütterlichen Seite. Ihre Chancen waren sehr schlecht. Sogar ich war am Ende mit meinem Latein. Jedenfalls habe ich in den vergangenen Jahren weiter an der Arbeit mit Bionic gearbeitet, u.a. durch die Werte, die ich von euch habe. So konnte ich die Technik weiter entwickeln. Und dies war mein einziger Weg.“

„Also haben Sie ihre eigene Tochter bionisiert?“, fragte Baseball direkt.

„Ja, das habe ich. Nur so konnte sie überleben.“

„Und warum haben Sie uns davon nichts gesagt?“

„Adora kennt zwar ihre Kräfte und weiß auch damit umzugehen, jedoch wollte ich nicht, dass sie in jegliche Kämpfe verwickelt wird, Bionic One. Zudem ist Scarab ja nicht nur mein Bruder, sondern auch ihr Onkel und ich wollte sie nicht in einen Gewissenskonflikt bringen.“

„Das kann ich verstehen, Professor“, sprach er nickend.

„Und daher weiß sie auch von uns?“

Amadeus nickte zustimmend.

„Ja, aber dies war eher durch Zufall. Ich bat sie darum zu schweigen, was sie auch tat. Ich war ebenfalls überrascht, als sie dann ging. Aber Adora ist erwachsen und ich konnte sie nicht aufhalten. Jedenfalls habe ich gerade die ersten Ergebnisse hier auf dem Monitor und meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Eigentlich sollte es ja nicht möglich sein, Bionic auf irgendeine Weise zu vererben. Jedoch muss dies bei ihrer Weiterentwicklung irgendwie möglich sein, wie uns Sam gerade beweist. Daher nehme ich auch, dass du, Bionic Two, nichts sehen konntest. Er scheint etwas wie eine Abschirmung zu besitzen. Nur um das weiter zu erforschen, müsste ich viele weitere Tests machen.“

„Und die Zeit haben wir nicht“, endete I.Q. für den Professor, der bestätigend nickte.

„Genau und irgendwie muss mein miserabler Bruder das irgendwie erfahren haben.“

„Und Adora muss etwas gewusst oder geahnt haben, wenn ich mich an ihren Brief erinnere.“

„Das würde ich auch sagen, I.Q.“

„Was sollen wir tun? Wir können Sam doch Scarab nicht auf einem Silbertablett servieren.“

„Ja, Kamikaze. Adora würde dies ebenfalls nicht wollen. Jedoch möchte ich mein Kind ebenfalls in Sicherheit wissen“, sprach der Professor.

„Was ist mit der Waffe, die Sie entwickelt haben?“, fragte der Dunkelhaarige und alle sahen neugierig zu dem Wissenschaftler.

„Du meinst den Verdopplungsstrahl.“

Zustimmend nickte I.Q.

„An sich ist er fertig, jedoch ich habe ihn nie testen können.“

„Es ist die einzige Möglichkeit.“

„Wie meinst du das, mein Sohn?“, wollte Bionic One wissen.

„Dieses Gerät dupliziert Personen, Gegenstände, die man damit beschießt“, erklärte er seinem Vater rasch.

„Es gibt dabei nur ein Problem. Das Abbild darf nicht zu weit von der Quelle entfernt sein. Man kann es zwar anfassen, ohne das es sich sofort auflöst, nur wird es mit steigender Distanz immer schwächer. Somit wäre die Gefahr, das Scarab es bemerkt sehr groß.“

„Scheinbar haben wir wohl keine andere Wahl. Oder was denkt ihr?“, fragte Bionic One seine Familie.

„Wirklich dafür bin ich nicht“, gestand Bionic Two.

Seid Sam da war, war ihr Mutterherz längst wieder aufgegangen.

„Aber wenn wir keine andere Wahl haben…“

Bionic One nahm seine Frau in die Arme.

„Wir haben ihn schon so oft besiegt, jetzt werden wir es wieder schaffen“, versuchte er ihr Mut zu zusprechen.

„Ja, Mum. Ich gebe Dad recht. Schließlich sind wir die Bionic Six“, stimmte Rocky ihrem Vater zu und lächelte.

„Genau, Schwesterchen“, meinte Baseball und klopfte auf ihre Schulter.

„Dann sind wir uns einig. Sind die Koordinaten da?“, fragte Bionic One.

Kurz checkte Amadeus die nächste Konsole und nickte.

„Ich überspiele sie euch sofort.“

„Gut, wir sind dann sofort unterwegs.“

I.Q. nahm Sam wieder auf den Arm und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Sky One, um sofort zu starten.

Rasch befand sich der windige Jet auf dem Weg zu dem Treffpunkt.

Jedoch waren Rocky und Kamikaze nicht mit an Bord. Sie trafen mit Vorsprung bei den genannten Koordinaten ein, um Wache zu halten und das Versteck ausfindig zu machen, wo Adora gefangen gehalten wurde.

Während sie sich umsahen, unterhielten sie sich.

„Was sagst du eigentlich dazu, das I.Q. nun einen Sohn hat?“, fragte Kamikaze seine Schwester.

„Na ja, ultracool ist es nicht gerade. Aber süß ist der Fratz schon“, erwiderte Rocky.

„Aber das Adora und er… Sie müssen es echt geschickt angestellt haben.“

„Nun, du kannst ja nicht alles wissen, Rocky“, kam es grinsend.

„Du hast es doch auch nicht gewusst“, schmollte die Blondine.

Kamikaze wollte etwas erwidern, jedoch hörten sie dann die Turbinen des Jets, sodass er zum Himmel sah.

„Gleich ist es so weit“, raunte er daher, worauf seine Schwester nickte und gemeinsam begaben sie sich in ihre Verstecke.

Es war auch kein Moment zu früh, als sie auf einmal Gloves Stimme vernahmen.

„Ich verstehe nicht, warum du das Blag haben willst, Scarab.“

„Du bist auch ein Dummkopf, Glove“, erwiderte dieser.

„Dieses Kind ist bionisch, ohne dass mein lieber Bruder etwas getan hat. Ich muss es genau untersuchen und damit haben wir sehr gute Chance eine Armee zu züchten und damit die Weltherrschaft zu erreichen.“

„Ich verstehe. Das ist ein sehr guter Plan.“

„Natürlich, schließlich bin ich der Kopf dieses Unternehmens!“

Mehr konnten Rocky und Kamikaze nicht mehr verstehen, da die anderen weitergegangen waren.

„Was nun? Sollen wir ihnen hinterher?“

„Nein, wir müssen Adora finden“, flüsterte Rocky zu ihrem Bruder.

„Von dort vorn sind sie gekommen“, äußerte sie weiter und wies mit der Hand in die Richtung.

Kamikaze nickte und gemeinsam liefen sie los.
 

Währenddessen stiegen Bionic One, Baseball und I.Q. aus dem Jet.

„Scarab? Wo steckst du?“, rief das Familienoberhaupt.

„Ich bin hier. Also? Wo ist das Kind?“, äußerte der Bruder des Professors, als er gefolgt von einem Teil seiner Schergen sich näherte.

„Hier“, äußerte Bionic Two, die langsam die Rampe des Jets hinunter ging.

„Wo ist Adora?“, wollte I.Q. sofort wissen.

„Ihr bekommt sie, sobald wir mit dem Kind in Sicherheit sind.“

Scarab trat mit Glove etwas vor und streckte seine Hände aus. Bionic Two sah zu dem Rest ihrer Familie, bevor sie weiterging und den Säugling übergab. Dieser griff nicht gerade sanft zu, sodass Sam sofort anfing zu weinen und sich hin und her bewegte.

I.Q. musste sich zusammenreißen, was man ihm deutlich ansehen konnte. Er war am gesamten Körper angespannt. Niemandem entging dies, sodass Glove seinen Handschuh auf ihn hielt.

„Bleib schön zurück“, knurrte er, während Scarab sich mit dem Kind zurückzog.

Die anderen sahen hinterher. Als sie nicht mehr zu erblicken waren, erhob Bionic One seine Hand, um an sein Funkgerät zu kommen.

„Du kannst kommen“, sprach er dabei.

„Bin unterwegs“, war die prompte Antwort und kurz darauf erschien Bionic Two mit dem Säugling auf dem Arm bei der kleinen Gruppe.

„Sie haben es geschluckt“, kam es von Baseball.

„Ja, aber wir müssen ihnen auf den Fersen bleiben. Nicht das sie es bemerken“, meinte I.Q. besorgt.

Die anderen nickten zustimmend und machten sich auf den Weg.
 

Kamikaze und Rocky waren ein gutes Stück voran gekommen, jedoch hatte sie den Unterschlupf noch nicht finden können. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, hielten sie Funkstille. So waren die beiden auf sich allein gestellt.

„Hoffentlich finden wir sie bald“, raunte er seiner Schwester zu.

„Na klaro, Kamikaze. Das ist doch unsere leichteste Übung“, versuchte sie ihn aufzumuntern.

Dieser nickte leicht und stoppte abrupt. Dabei legte er einen Finger auf seine Lippen und Rocky verstand.

Sie befanden sich in der Nähe eines Bergmassivs, als auf einmal Mechanics Stimme zu vernehmen war, der wie am Spieß brüllte. Rocky und ihr Bruder versteckten sich hinter ein paar nahen Büschen und sahen Scarabs Anhänger, mehr stolpernd als laufend, vorbeistürmen. Ihm folgte Klunk, der undefinierbare Laute von sich gab.

Fragend blickten sich die beiden Mitglieder der Bionic Six an und zuckten synchron mit den Schultern. Doch auf einmal erklang das Brüllen eines Löwen die Gegend und jeglichen anderen Laut übertönte.

„Wow, was ist das?“, fragte Rocky, als sie das riesige Tier entdeckte.

„Ich weiß es nicht. Aber wir sollten lieber nicht zu nah ran gehen. Es sieht hungrig aus.“

„Dennoch sollten wir die anderen warnen“, meinte die Blondine und ihr Bruder nickte.

„Rocky an Bionic One. Rocky an Bionic One“, wisperte sie in das Funkgerät an ihrem Handgelenk.

„Bionic One auf Empfang. Was gibt es, Rocky?“

„Hier ist gerade ein megamäßiger Löwe an uns vorbei gekommen, der Mechanic und Klunk jagt. Und das in eure Richtung.“

„Danke für die Warnung. Sucht weiter nach Adora.“

„Aber Dad…“

„Nein, Rocky! Ihr habt eine Aufgabe!“, unterbrach er seine Tochter, die zerknirscht nickte und die Verbindung anschließend trennte.

Sofort rannten die beiden in die Richtung, aus der Scarabs Gefolgsleute geflohen waren. So entdeckten sie eine Öffnung im Bergmassiv.

„Es scheint ihnen von drinnen aus gefolgt zu sein“, äußerte Kamikaze, bevor sie hineinliefen.

Rasch hatten sie die Zentrale gefunden, jedoch ohne eine Spur von Adora zu entdecken.

„Wo steckt sie nur“, fragte Rocky, während sie sich umsah.

„Ich weiß es nicht. Sie scheint geflohen zu sein. Wir sollten Dad bescheid geben und zurücklaufen.“

„Ok, machen wir es so“, stimmte ihm die Blondine zu.

Während Kamikaze Bionic One unterrichtete, rannten sie zurück.
 

„Boss, Boss…“, rief Mechanic, als er an Scarab vorbeilief.

„Was macht ihr Idioten hier?“, erwiderte dieser, als er und Klunk an ihm vorbei liefen.

„Erwarte nicht zu viel von ihnen, Scarab Darling“, sprach Madame O schnurrend.

„Das sind doch nur feige Waschlappen“, mischte sich Glove mit ein.

Doch bevor noch jemand etwas äußern konnte, ertönte ein markzerreißendes Brüllen die Luft.

„Was… was war das?“, stammelte nun Scarab und wich einige Schritte zurück.

Dann entdeckten sie den Ursprung.

Nun begannen auch sie zu rennen und Mechanic und Klunk zu folgen. Aber weit kamen sie nicht, da sie nun auf Bionic One, I.Q., Baseball und Bionic Two trafen.

In dem Moment löste sich das Kind in Scarabs Armen auf.

„WAS???“, rief dieser.

Doch da das Brüllen lauter wurde, dachte er nicht weiter nach, sondern wollte weiter stürmen.

„Wo willst du hin, Scarab?“, fragten sie und verstellten ihm und den anderen den Weg.

„Glove!“, fauchte er den Behandschuhten an.

Dieser nickte, warf eine Verdunklungsgranate und ein „Lang lebe Scarab“, war zu vernehmen.

Schützend hatten die anderen die Arme hochgerissen, um ihre Augen zu verdecken.

Als die dunkle Wolke sich verzog, war der Bruder des Professors mit seinen Leuten verschwunden.

„Das war es wohl. Jetzt müssen wir nur noch Adora finden“, sprach Bionic One zu den anderen.

Als er sich wieder nach vorne drehte, sprang ein großer, muskelbepackter Löwe auf die Lichtung. Sofort stellten sich Bionic One mit seinen Söhnen schützend vor seine Frau. Das Tier knurrte und näherte sich etwas geduckt. Baseball griff seinen Schläger fester, um ihn zu verwenden, doch I.Q. stoppte ihn.

„Warte!“, rief er und drückte den Schläger hinab, ohne den Blick von dem Löwen zu lösen.

Dieser schien sich schlagartig zu entspannen, bevor er sich auf seinen Hinterbeinen niederließ. Dabei umhüllte das Tier ein grelles Licht, sodass alle ihre Augen schlossen oder sich abwandten, um nicht geblendet zu werden.

„Ich danke euch.“

Sofort blickten die vier zurück und entdeckten eine junge Frau, die lächelnd auf sie zu ging. Ihre Kleidung war etwas verschmutzt und verschlissen.

„Adora!“, sprach I.Q., als er sie erkannte.

Die Angesprochene nickte.

„Ja, ich bin es. Und wie ich sehe, ist Sam bei euch.“

„Und es geht ihm gut“, fügte Bionic Two hinzu, als sie zu ihr ging, um ihr das Kind zu überreichen.

Doch soweit kam sie nicht. Sam hatte seine Mutter entdeckt und gluckste fröhlich. Auf einmal schien er durch ihre Arme zu gleiten und auf seine Mutter zu zuschweben, die ihn sanft empfing.

„Da bist du ja, mein Schatz“, sprach sie lächelnd und gab ihm einen Kuss, während Sam sich an sie kuschelte.

Zeitgleich waren Kamikaze und Rocky eingetroffen. Gemeinsam hatten sie das Spektakel beobachtet.

„Wow, das ist ja megamäßig“, sprach die Blondine, die sich näherte.

Adora sah lächelnd über ihre Schulter.

„Danke. Leider hat er nicht immer das beste Timing. Aber hättet ihr etwas dagegen, wenn wir uns auf den Rückweg machen?“

„Natürlich nicht. Kommt, wir fliegen zurück“, sprach Bionic One und gemeinsam bestiegen sie den Jet.

Kurz darauf befanden sie sich auf den Rückweg zu Sharps geheimem Laboratorium.
 

Amadeus erwartete die Gruppe bereits gespannt. Als er seine Tochter sah, nahm er sie erst einmal wortlos in den Arm.

Lächelnd beobachteten sie die anderen. I.Q. hielt währenddessen seinen Sohn sicher auf dem Arm.

„Ich würde sagen“, sprach der Professor nach einigen Augenblicken „das sollten wir gebührend feiern.“

„Von mir aus gern. Aber vorher würde ich gern duschen, mir etwas Sauberes anziehen und dein Enkel hat gewiss Hunger“, äußerte Adora, als sie sich von ihrem Vater löste.

„Ist gut, mein Kind. Nimm dir die Zeit, die du brauchst“, erwiderte er.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann trat sie zu I.Q., der ihr lächelnd Sam gab. Sie nickte und verließ mit ihm die Gruppe.

Amadeus sah ihnen hinterher, bevor er schmunzelnd seinen Kopf schüttelte.

„Was haben Sie, Professor“, fragte Bionic One.

„Ach nichts. Aber so schnell wird man zum Großvater“, sprach er schmunzelnd.

„Oder wie seht ihr das, ihr beiden?“

Bionic Two sah zu ihrem Mann und grinste.

„Ich glaube, Sie haben Recht. Vor allem fühle ich mich gar nicht so alt. Jedoch auch wenn Sam noch nicht lange da ist, möchte ich ihn ungern wieder hergeben.“

Lächelnd schloss Bionic One seine Frau in die Arme.

„Da gebe ich dir recht, Liebling. Aber ich glaube, wir sollten uns ebenfalls fertig machen. Wir fahren nach Hause und bereiten dort alles vor und Professor Sharp kommt mit Adora und Sam nach.“

„Gute Idee.“

So verabschiedeten sich die Bionic Six.
 

Zu Hause nahmen sie ihre wahre Identität wieder an und bereiteten alles vor.

Etwa eine Stunde später erschien der Professor mit seiner Familie. Herzlich wurden sie begrüßt und da das Wetter noch wunderschön war, entschloss man sich für ein Barbeque zu veranstalten. Gemeinsam saßen sie zusammen, während Jack am Grill stand. Sam war in Adoras Armen eingeschlafen und Helen legte ihn hin, damit er seine Ruhe hatte.

Während die anderen sich unterhielten, bemerkte Sharps Tochter J.D., der etwas abseits stand an der nahen Klippe stand. Ruhig trat sie zu ihm, um neben ihm stehen zu bleiben. Aus dem Augenwinkel hatte er sie bemerkt.

„Ich habe dich vermisst“, sprach sie leise, ohne den Blick von der langsam untergehenden Sonne zu nehmen.

„Das habe ich ebenfalls“, erwiderte der Dunkelhäutige.

„Warum hast du damals nichts gesagt?“

„Ich habe von Sam erst erfahren, als ich in Europa war“, begann sie.

„Im Nachhinein ist mir bewusst, das ich mit meinem Vater hätte reden können, sogar müssen und erst recht mit dir. Allein nachdem ich das erste Ultraschallbild gesehen habe. Sam war gesund, nur hat das Gerät noch etwas entdecken können, was sich niemand erklären konnte. Lange habe ich gezögert, bevor ich eine Nachricht schrieb. Jedoch gelangte diese in die falschen Hände.“

„Scarab.“

Zustimmend nickte Adora.

„Er versuchte mich in Europa zu fassen zubekommen, zum Glück ohne Erfolg. Aber es ist nicht leicht mit einem Säugling auf der Flucht zu sein. Ich habe versucht dich zu erreichen, als ich wieder hier war. Aber erneut hat er die Nachricht abgefangen. Ich konnte noch rechtzeitig fliehen. Eigentlich sollte ich nicht kämpfen, aber da es um mein Kind ging, war es mir wichtiger als mein eigener Onkel. Daher brachte ich Sam zu euch.“

„Ich verstehe. Bleibst… bleibst du nun hier?“

Lange brannte J.D. diese Frage bereits auf der Zunge und er hoffte gebannt auf ihre Antwort. Lächelnd drehte sie sich zu ihm und nickte.

„Ja, das werde ich. Nein, wir werden es. Wenn du uns willst.“

„Aber natürlich“, äußerte er und schloss sie in seine Arme.

Jedoch in dem Moment, als ihre Lippen sich versiegelten, trat Jack, der kurz ins Haus gegangen war, mit einer Schüssel auf die Terrasse.

„Möchte wer etwas von meinem berühmten Seealgenpudding?“, fragte er in die Runde.

Jedoch niemand schien zu reagieren.

„Hallo?“, rief er.

Bunji sah nun auf.

„Ne, Dad. Lass mal. Ich nehme lieber noch einen Burger.“

„Ich auch“, stimmten Eric und Meg sofort zu.

„Nun, dann bleibt mehr für uns“, äußerte er.

„Außer J.D. und Adora möchten noch etwas.“

Während er dies sagte, blickte er sich suchend um, bis er das eng verschlungene Paar entdeckte. Sein Mund blieb offen, als er sie anstarrte. Helen schmunzelte, als sie ihn so sah. Sie trat zu ihm und legte ihre zierliche Hand auf seinen Unterarm.

„Ich glaube, die beiden haben etwas anderes appetitliches gefunden, Grandpa“, äußerte sie und die anderen fingen an zu lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Rose-de-Noire
2011-01-03T11:13:20+00:00 03.01.2011 12:13
Gratuliere zum zweiten Platz bei meinem WB!
Nun, die Story ist einfach gut, unterhaltsam und du hast alle so schön getroffen.

Liebe Grüsse
Rose
Von:  Rose-de-Noire
2010-09-28T23:42:46+00:00 29.09.2010 01:42
*lach*
Jack und seine "Kochkünste"...
Danke für die Einsendung zum WB!

Von:  CaptainCalvinCat
2010-06-02T14:33:22+00:00 02.06.2010 16:33
Sehr schöne Geschichte, ich bin wirklich fasaziniert, dass die Serie hier noch jemand kennt. ^^ Also J.D. hat ein kleines Abenteuer gehabt, das nicht ohne Folgen geblieben ist?
Durchaus realistisch. ^^
Auch bionische Menschen sind nur eben solche.
Klasse geschrieben, mich würde es freuen, noch eine Story von den B6 (oder nun 7?) zu lesen. ^^
Schöner Schluss übrigens... ich glaube Jack fühlt sich bei der Betitelung "Grandpa" ziemlich alt, hm? ^^
Von:  Trollfrau
2010-05-05T16:33:56+00:00 05.05.2010 18:33
Bionic Six… um ehrlich zu sein, musste ich wirklich erst überlegen, aber die Bilder brachten dann endlich die Erinnerung an diese Serie zurück.
Dawn! Wie lange ist das wohl her, dass ich die gesehen habe...
Ich kann mich nicht erinnern. ^^
Die eine kleine FF, die ich bis jetzt von dir gelesen habe, fand ich noch nicht aussagekräftig genug, dass ich sagen kann, ob ich deinen Schreibstil mag oder nicht. (was für ein Satz...)
Darum habe ich mich jetzt hier mal noch verewigt. (außerdem hab ich hier noch gar keinen Kommentar gefunden, wo du doch sonst überall welche hast. ^^
Und ja, dein Stil gefällt mir.
An der ein oder anderen Stelle würde ich aber noch ein paar Absätze einbringen. So an Stellen, wo sie zum Beispiel den Ort wechseln.
An ein paar anderen Stellen ist mir aufgefallen, dass du Wörter doppelt in Sätzen hast, wo sie nicht sein sollten.
Beispiel:
Fragend blickte(n) sich die beiden Mitglieder der Bionic Six sich an und zuckten dann mit den Schultern.
Und der Satz ist irgendwie komisch:
Schützend hatten die anderen ihre Augen geschützte.
Seealgenpudding? XD
Das Ende ist wieder unheimlich schön. Ich bin froh, dass ich diese Geschichte gelesen habe. Eine wirklich gute Idee für eine Weiterführung der Story.

LG von der Trollfrau


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