Zum Inhalt der Seite

Die Zeit verändert alles

auch Gefühle?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine schwere Entscheidung

Eine schwere Entscheidung
 

~+~???~+~
 

Gelangweilt lehnte ich gegen einen Felsen nahe Oeil Vert und wartete auf meinen Partner. Wo blieb er nur schon wieder? Er wollte sich doch nur mal kurz umsehen gehen, doch dies war mindestens schon eine halbe Stunde her. Hier gab es ja eh nichts, mal abgesehen von ein paar kleinen Monstern, die kein großes Problem für uns Kristalljäger waren. Immerhin haben wir es auch geschafft, Kujas Barriere aufzulösen. Er hatte die Barriere nämlich nicht direkt am Eingang Oeil Verts errichtet, sondern einige wenige Meter dahinter. So konnten wir unsere Magie auch einsetzen und die Barriere vernichten, auch wenn es etwas gedauert hatte. Dennoch, ein weiteres Mal würde ich auf diesen widerlichen Kuja nicht reinfallen. Warum musste er sich denn auch einfach so einmischen? Wir waren hinter seinem Bruder her und nicht hinter ihm. Es ergab sich eben nur zufällig, dass wir ihn ausgerechnet bei Kuja gefunden haben. Naja, wie dem auch sei, bald würden wir diesen Genom sowieso haben, das konnte ich spüren. Und dann würden wir endlich unser Ziel erreichen! Ich konnte es kaum noch abwarten, ihm endlich alles heim zu zahlen. Doch dafür brauchten wir erst mal unseren Köder, den wir schon bald bekommen würden. Allein dieser Gedanke entlockte mir ein siegessicheres Grinsen. Bald schon haben wir es geschafft! Da mir nun ein wenig langweilig wurde, entschloss ich, einfach so ein paar Monster zu erledigen um mir die Zeit zu vertreiben. Irgendwann musste mein Partner ja wieder kommen. Insgesamt gab es zwar vier Kristalljäger, doch wir waren meistens immer zu zweit unterwegs. Mein Partner war Van, derjenige, dem dieser Zidane damals seine Dolche geklaut hat. Er war damals ganz schön sauer und er hätte ihn beinahe getötet. Doch der König Alexandrias, der uns damals noch begleitete, konnte ihn grade noch so davon abhalten. Es war für uns damals eine schöne Überraschung, wie der Genom so einfach verschwunden ist, bis uns klar wurde, dass dies nur die Macht des Kristalls sein konnte. Dann gab es noch unseren Anführer, Shen. Wir tun immer alles, was er sagt, denn er hat jeden von uns in seine Gruppe aufgenommen, wofür wir dankbar waren. Sein Partner war Shin, er war frech und sadistisch, was mir selbst natürlich sehr gut gefällt. Ich selbst liebte es, mit meinen Opfern noch ein wenig zu spielen, bevor ich sie tötete. Wir selbst wissen über unsere Vergangenheit kaum etwas. Das einzige, was ich von meinem Partner Van wusste war, dass er irgendwo noch eine kleine Schwester hatte, die er jedoch mehr, als alles andere hasste. Er wollte sie sogar töten, so groß war der Hass auf sie. Wenn ich ihn darauf ansprach, meinte er nur, dass Van´s Eltern seine Schwester immer bevorzugt haben und dass sie ihr eine ganz bestimmte wichtige Aufgabe übertragen haben, bevor sie starben. „Na, sind wir mal wieder in Gedanken versunken, Serena?“, hörte ich auf einmal jemanden sagen und blickte mich um.
 

„Ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass du dich nicht so anschleichen sollst!“, fuhr ich meinen Partner an. Van mochte es irgendwie, mich zu ärgern, deshalb grinste er mich auch nur an. „Reg dich doch nicht wieder so auf“, meinte er nur zu mir. Da er auf einen Felsen in der Nähe stand, sprang er ohne Probleme zu mir herunter. „Ist jetzt auch egal. Konntest du was erkennen?“, fragte ich ihn nach. „Keine Chance. Shin und Ken sind zu weit weg. Ein Boot oder sowas scheints nicht zu geben. Ich konnte nur in der Nähe ne alte Burg erkennen, doch da gabs auch nichts interessantes“, erklärte er mir, woraufhin ich nur seufzen musste. „Also müssen wir wohl warten, bis die anderen uns gefunden haben“, fuhr ich fort. „Sieht danach aus“, meinte Van zu mir. „Hoffentlich beeilen sie sich“, meinte ich ungeduldig. Geduld war noch nie meine Stärke. Doch so, wie es aussah, hatten wir Glück gehabt. Vorerst zogen wir uns in Oeil Vert zurück, damit der König uns mit seiner Magie nicht finden konnte. Schon in dieser Nacht kamen Shin und Ken mit einem Luftschiff, um uns abzuholen. Als wir die Geräusche des Luftschiffes hörten, gingen wir sofort raus, damit sie unsere Auren spürten und landen konnten. Kurz darauf verließen beide das Luftschiff. Natürlich knieten Van und ich vor unserem Anführer, Ken, nieder. Er war der Einzige, vor dem wir wirklich Respekt hatten. Aber gleichzeitig war er auch ein guter Freund für uns. Natürlich wusste das niemand. „Erhebt euch. Nun erklärt, was vorgefallen ist“, meinte er. Wir standen daraufhin auf und erklärten alles, dass wir Zidane beinahe bekommen hätten und dass Kuja uns in eine Falle gelockt hatte. Doch er schien nicht wirklich sauer darüber zu sein. „Nun gut, was geschehen ist, ist geschehen. Ryan hat seinen Aufenthaltsort erneut gefunden. Wir brechen zum äußeren Kontinent auf. Dort versteckt er sich zusammen mit Kuja und einigen anderen seiner Freunde“, erklärte er uns. „Verstanden“, meinte ich und wollte schon ins Luftschiff gehen, als Van noch etwas mit Ken besprach. „Ich hätte da eine Bitte, Meister“, meinte er höflich zu Ken. „Worum geht es denn?“, fragte unser Meister und blickte Ken an. „Wenn Kuja bei ihn ist, dann sind wohl seine Freundin und sein Sohn auch dort. Ich möchte gerne seinen Sohn entführen. Ich übernehme auch die Verantwortung dafür“, meinte er grinsend. „Wofür brauchen wir seinen Sohn?“, fragte Ken nach. „Eine kleine private Angelegenheit“, erklärte Van ernst. „Wenn er uns keinen Ärger bereitet, von mir aus“, entschied Ken und nun gingen wir alle ins Luftschiff und flogen zum äußeren Kontinent.
 

~+~Zidanes Sicht~+~
 

Wie viele Stunden ich nun schon neben Lili lag, wusste ich nicht. Die ganze Zeit hielt ich sie an mich gedrückt, so dass ich ihren Atem auf meiner Haut spüren konnte. Sie sah so ruhig und friedlich aus, während sie schlief. Ich wünschte nur, dass ich genau so ruhig schlafen konnte, doch es ging einfach nicht. Mir schwirrten viel zu viele Gedanken im Kopf rum, so dass es mir unmöglich war, zu schlafen. Ständig musste ich an das denken, was mir bevorstand. Ich hatte einfach ein ganz mieses Gefühl bei der ganzen Sache. Alle geben ihr Bestes, um mich zu beschützen, ja, sogar Kuja half mir, doch was war, wenn dies alles umsonst war? Wenn die Kristalljäger mich doch finden würden? Ich konnte es doch nicht einfach zulassen, dass noch mehr Personen meinet wegen ums Leben kommen würden. Am Ende waren es noch meine Freunde, Lili, die ich mehr, als alles andere liebe, Seila, meine Tochter, oder vielleicht sogar Kuja, die dabei sterben würden. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Ich wäre natürlich sofort bereit gewesen, mich für meine Freunde zu opfern, doch dann gingen mir immer Kujas Worte durch den Kopf. Ich wollte ja verhindern, dass weiterhin Personen meinet wegen starben, doch würde ich mich opfern, würden noch viel mehr sterben! Innerlich entfuhr mir ein Seufzer. Warum musste sowas mir passieren? Ich wollte eigentlich ein ruhiges Leben zusammen mit Lili führen und eine Familie gründen. Doch anscheinend würde es bei uns nie ruhig werden. Vorsichtig löste ich mich von Lili, stand auf und streckte mich etwas. Ich entschloss, eine Weile spazieren zu gehen. Vielleicht kann ich mich ja dadurch beruhigen und noch etwas schlafen. So verließ ich nun das Haus und blickte mich etwas um. Man konnte einen leichten Wind spüren, so dass die Bäume ein wenig raschelten. Hier und da wurden einige Häuser durch den Mond etwas erleuchtet. Als ich zum Himmel schaute, bemerkte ich, dass keine einzige Wolke am Himmel war. Mein Weg führte mich beinahe durch das gesamte Dorf, bis ich schließlich den Weg zur Pension der Schwarzmagier erreichte. In diesem Moment erblickte ich jedoch in einiger Entfernung Kuja und seine Freundin. Wie hieß sie gleich? Ach ja, Elena. Sie schienen über irgend was ernstes zu reden, das bemerkte ich sofort. Da meine Neugier viel zu groß war, schlich ich mich etwas an die beiden ran, um zu hören, worüber sie diskutierten. Natürlich konnten sie mich nicht erkennen.
 

„Kuja, wie oft hast du es jetzt schon versucht? Du kannst mich nicht davon abbringen, mit ihnen zu gehen. Du weißt genau, dass ich das tun muss!“, hörte ich Elena ernst sagen. „Du musst überhaupt nichts tun. Was ist, wenn du wieder auf ihn triffst? Ich weiß noch genau, wie ich dich damals gefunden habe. Wäre ich nicht in der Nähe gewesen, dann wärst du jetzt tot!“, erwiderte Kuja. „Das weiß ich, Kuja. Doch ich kann nicht ewig vor ihn weglaufen. Er gehört jetzt nun mal zu ihnen, daran kann ich nichts ändern! Dass es eines Tages zu einem Kampf zwischen uns beiden kommen würde, wusste ich. Denk doch mal an Zane! Auch er wird in Gefahr sein, sollte sich herausstellen, dass ich seine Mutter bin. Wenn wir Pech haben, dann hat er es damals schon gemerkt. Ich will nicht nochmal eine Familie verlieren!“ „Mir geht es ganz genau so! Ich kann jetzt endlich mit meiner Familie zusammen leben! Sogar mit meinem Bruder verstehe ich mich besser! Ich will niemanden von meiner Familie verlieren. Du und Zane, ihr seid die wichtigsten Personen in meinem Leben!“ „Das weiß ich doch. Aber wir können erst in Ruhe und in Frieden leben, wenn ich ihn besiegt habe. Erst dann wird er mich als Nachfolgerin meiner Mutter ansehen. Wenn ich das nicht schaffe, wird er immer wieder versuchen, mich oder vielleicht sogar Zane zu töten. In ihm fließt dasselbe Blut, wie in mir. Deshalb kann er eines Tages mein Nachfolger werden. Und aus diesen Grund wird er ihn auch töten wollen!“ „Das werde ich auf keinen Fall zulassen!“ „Aber es wird so kommen. Deshalb werde ich die Freunde deines Bruders begleiten und ihn herausfordern. Kuja, ich bin nicht mehr so schwach wie früher, ich kann ihn besiegen, bitte glaub mir! Und zur Not kann ich mich mit der Kristallmacht immer noch zurückziehen!“ „In Ordnung. Versprich mir aber, vorsichtig zu sein!“, hörte ich meinen Bruder zögerlich sagen. „Natürlich bin ich das. Und du passt auf deinen Bruder auf“, meinte Elena daraufhin noch. Kristallmacht? Wovon redete Elena da nur? Hatte sie etwa was mit dem Kristall zu tun? Aber wie war das nur möglich? Da sie jetzt so ruhig waren, beschloss ich, ein wenig Näher ran zu gehen, doch was mich dann sah, überraschte mich schon sehr. Kuja hatte Elena an sich gedrückt und küsste sie auf den Mund. Dabei hatte er die Augen geschlossen. Daraufhin bemerkte ich ein kleines Lächeln über mein Gesicht. Ich hätte von Kuja niemals gedacht, dass er so für eine Frau empfinden könnte. Elena schien ihm wirklich viel zu bedeuten. Gleichzeitig bekam ich erneut ein schlechtes Gewissen. Wie hatte Kuja gesagt? ´Ich kann jetzt endlich mit meienr Familie zusammen leben´. Ich hatte nie gewusst, dass Kuja so denken würde. Und jetzt, wo er glücklich war, brachte ich seine Familie erneut in Gefahr. Er musste mich doch hassen! Ich wollte grade umdrehen und wieder zurück gehen, als ich Elenas Stimme hörte. „Wir sollten ins Bett gehen. Morgen wird es anstrengend werden“, meinte sie. „Geh du doch schon mal vor, Elena. Ich muss meinem Bruder noch beibringen, dass man andere nicht belauschen sollte!“, hörte ich Kuja sagen und zuckte etwas zusammen. Wie hatte er nur herausgefunden, dass ich hier war? Ich war doch extra leise. Dennoch trat ich aus meinem Versteck hervor und kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf. „Tut mir leid, ich wollte wirklich nicht lauschen“, meinte ich verlegen.
 

Kuja blickte mich jedoch weiterhin ernst an. „So? Und was wolltest du dann?“, fragte er mich. „Ähm...“, meinte ich nur. „Ich geh dann schon mal vor. Bis gleich“, meinte Elena noch und ging dann zur Pension. „Ab wann hast du uns belauscht?“, fragte Kuja ernst. „Es war nur ein Zufall. Ich habe eure beiden lauten Stimmen gehört und mich gefragt, was los ist. Ich habe erst etwas mitbekommen, als Elena meinte, dass sie sich nicht ewig vor irgend jemanden verstecken könnte“, erklärte ich. Kuja schien das alles nicht zu gefallen, denn sein Blick verfinsterte sich etwas. „Da du uns schon belauscht hast, hoffe ich wenigstens, dass du dies auch für dich behälst, Zidane!“, meinte Kuja. Seine Stimme war nach wie vor noch ernst. „Geht klar. Aber... Was genau meinte sie eigentlich damit? Ist sie etwa in Gefahr? Und was ist diese Kristallmacht? Hat sie etwas mit dem Kristall zu tun?“, fragte ich nach. „Das geht dich nichts an. Das ist eine Familienangelegenheit!“ Das letzte Wort betonte Kuja extra und es hat seine Wirkung nicht verfehlt. Es versetzte mir einen Stich in meinem Herzen. Offensichtlich sah Kuja mich doch noch nicht als Bruder an. Aber weshalb nannte er mich dann ab und an mal so? Oder war er vielleicht einfach nur sauer, dass ich ihn belauscht habe? „Es tut mir leid!“, meinte ich dann. „Lass gut sein. So lange du es für dich behälst“, erwiderte Kuja, doch dies meinte ich nicht. „Hör mal, Kuja, ich rede von was anderem. Ich habe gehört, was du zu Elena gesagt hast. Dass du jetzt endlich mit deiner Familie zusammen leben kannst. Dass sie und Zane die wichtigsten Personen in deinem Leben sind. Meinet wegen sind sie in Gefahr, weil du mir geholfen hast. Es tut mir wirklich leid!“, meinte ich ernst. „Es war meine Entscheidung, also zerbrich dir darüber nicht den Kopf. So, wie ich dich kenne, schwirren dir doch schon genug Gedanken durch den Kopf, nicht wahr?“ Auch da hatte Kuja wieder mal recht. „Dennoch frage ich mich, warum du mir geholfen hast“, fragte ich Kuja. Ich verstand ihn einfach nicht. Doch was Kuja darauf erwähnte, verblüffte mich noch mehr. „Braucht es wirklich einen Grund, jemanden zu helfen?“, fragte er mich. Dies waren genau dieselben Worte, die ich damals am Baum Lifars zu ihm gesagt habe. „Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals zu dir dasselbe gesagt“, erwiderte ich daraufhin und schaffte es sogar, ein wenig zu grinsen. Kuja nickte daraufhin nur und kam näher zu mir, bis er genau neben mir stand. Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und blickte mich an. „Das war vorhin nicht so gemeint, Zidane. Elena möchte nur nicht, dass ich über sie rede und das verstehe ich. Sie wird zu gegebener Zeit alles erklären. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass du mein kleiner Bruder bist. Ich habe es damals nie gezeigt, aber du bedeutest mir sehr viel und du bist eine der wenigen Personen, von denen ich das sagen kann. Schon damals wollte ich dich vor Garland beschützen, deshalb habe ich dich nach Gaia gebracht. Auch heute ist es nicht anders. Egal, was kommt, ich beschütze dich. Aus diesem Grund habe ich dir geholfen. Geh bitte kein Risiko ein, Zidane“, meinte er schließlich. Diese Worte verblüfften mich schon sehr, deshalb brachte ich nur ein verwirrtes „Geht klar“, heraus. Daraufhin ließ er meine Schulter los und ging Richtung Pension. „Wir können morgen weiter reden!“, meinte er noch, bevor er die Pension betrat.
 

Verwirrt von Kujas Worten, blieb ich noch einige Zeit einfach so stehen. Ich hatte nie gemerkt, dass Kuja so über mich dachte. Aber so in Nachhinein überlegt, er hatte nie wirklich versucht, mich zu töten. Nichtmal damals in Terra, als er die vermeintliche Wahrheit erfahren hat, dass ich ihn ersetzen sollte. Im Gegenteil, er hat mich beschützt und nach Gaia gebracht. Auch damals nicht in Burmecia, wo wir durch den Kampf gegen Beatrix erschöpft waren. Wieso habe ich das alles nie bemerkt? Seufzend ging ich nun den Weg zurück. Durch das viele Nachdenken komme ich auch nicht weiter. Kuja war eben doch ein Rätsel für sich. So betrat ich nach kurzer Zeit wieder das Haus und mein und Lilis gemeinsames Schlafzimmer. Doch grade, als ich mich wieder neben Lili legen wollte, bemerkte ich, wie unruhig sie schlief. Sie drehte sich ständig und murmelte irgendwas. „Bleib hier“, „Geh nicht!“, „Warum tust du das?“, konnte man von ihr hören. Sie schien einen Alptraum zu haben oder sowas in der Art. „Lili“, flüsterte ich nur leise, legte mich neben sie und drückte sie an mich. „Es ist nur ein Traum!“, versuchte ich, sie zu beruhigen. Jedoch bemerkte ich, dass sie immer unruhiger wurde und dass sie zwischendurch immer wieder meinen Namen rief. Da ich mir langsam Sorgen um sie machte, beschloss ich, sie zu wecken, was nach einiger Zeit auch gelang. Nun saß sie kerzengerade im Bett und sah mich mit großen Augen an. „Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt. „Zi...dane?“, fragte sie mich leise, kaum hörbar und ich nickte nur. „Es war nur ein Traum!“, meinte ich leise, doch daraufhin fing sie nur an zu weinen und sie drückte sich an mich. Ich konnte spüren, dass sie dabei zitterte. Auch ich drückte sie daraufhin an mich und streichte ihr sanft mit meiner Hand über ihren Rücken. Was hatte sie nur geträumt? „Möchtest du darüber reden?“, fragte ich sie leise, nachdem sie sich beruhigt hatte. Sie nickte als Antwort und fing an, zu erzählen. „Es... es war so schrecklich. Die Kristalljäger haben dich gefunden und mitgenommen. S... Sie haben den Schlüssel aus deinen Körper entfernt und wir konnten nichts dagegen tun! Wir kamen zu spät und... D... Du hast dich von mir verabschiedet und kurz darauf ist... ist dein toter Körper einfach... einfach verschwunden!“, erklärte sie mir schluchzend.
 

Mir wurde durch ihren Traum richtig schlecht. Was war, wenn ihr Traum Wirklichkeit werden würde? Bedeutete dies, ich würde bald sterben? Wie konnte ich Lili in diesem Moment nur aufmuntern, wo ich doch selbst vor der Zukunft Angst hatte? Aber ich musste doch irgendwas sagen, um sie zu beruhigen! So blickte ich sie etwas an und lächelte etwas schief. „Es war nur ein Traum, Lili. Ich werde nicht sterben, das verspreche ich dir“, meinte ich sanft. Tatsächlich schien sie das ein wenig zu beruhigen, doch ihr Traum ging noch weiter. „Das war noch nicht alles, Zidane. Du bist wieder gekommen, doch du warst komplett anders. Du wolltest uns alle töten, sogar unsere Tochter. Ich lag auch nur noch da und du standest direkt über mir. Du hattest deine Dolche bereits erhoben und wolltest zustechen. In diesem Moment bin ich munter geworden“, erklärte sie mir weiter. Ich drückte sie etwas fester an mich. „Sowas würde ich nie tun, Lili, das weißt du doch. Meine Freunde bedeuten mir mehr, als alles andere. Außerdem habe ich eine Familie. Ich könnte niemanden von euch töten, das weißt du doch!“, meinte ich sanft und blickte in ihren Augen. „Ich weiß. Aber der Traum kam mir so real vor. Was, wenn das alles wirklich passiert?“, fragte sie mich. „Das wird nicht passieren. Lili, wir werden die Kristalljäger und den König Alexandrias besiegen. Dann wird wieder alles wie früher und wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen“, erklärte ich sanft. Diese Worte schienen bei ihr gewirkt zu haben, denn ich merkte, wie sie sich beruhigt hatte. „Ja, da hast du recht. Wir werden das schaffen“, meinte sie sanft und blickte in meinen Augen. Auch ich blickte in ihre braunen Augen. Sie waren einfach nur wunderschön. So kamen wir uns nun langsam näher, bis unsere Lippen sich berührten. Nach einiger Zeit schliefen wir beide nun ein.
 

Am nächsten Morgen standen wir alle nun ziemlich früh auf um dabei zu sein, wie Steiner und die anderen aufbrechen würden. Von meinem Gespräch mit Kuja hatte ich natürlich nichts gesagt. Wir hatten uns alle nun außerhalb vom Dorf an einem Teleporter versammelt. Kuja hatte den Teleporter, den wir benutzt haben, magisch ein wenig verändert. So konnten sie ohne Probleme nach Treno gelangen und von dort aus nach Alexandria. „Mama, kannst du nicht hier bleiben?“, fragte Kujas Sohn seine Mutter. Sicher war es für ihn schwer, jetzt ohne Mutter da zu sein, doch Elena lächelte ihn nur an und kniete sich zu ihm runter. „Ich werde bald wieder da sein. Papa wird so lange auf dich aufpassen“, meinte Elena sanft. „Ich weiß...“, meinte Zane, klang dabei doch ein wenig traurig. Nachdem wir auch die anderen verabschiedet haben, betraten Steiner und die anderen nun den Teleporter und verschwanden. Lili umklammerte in der Zwischenzeit meinen Arm und sah mich an. „Sie werden es schaffen, nicht war?“, fragte sie, woraufhin ich nickte. „Natürlich!“, fügte ich noch hinzu. Nun gingen wir wieder zurück zum Dorf der Schwarzmagier.
 

~+~Kujas Sicht~+~
 

Natürlich hatte ich mich auch von Elena verabschiedet. Ich machte mir auch immer noch Sorgen und hoffte, dass ihr nichts passieren würde. Natürlich würde ich das niemals zugeben. Es hatte mich schon einiges an Überwindung gekostet, zu meinem Bruder so ehrlich zu sein. Doch ich wollte ganz einfach ein besseres Verhältnis zu ihm haben. Immerhin hatte ich auch gemerkt, dass mein Sohn von Zidane begeistert war und ich wollte ihm den Umgang mit meinem Bruder nicht verbieten. So blickte ich ein wenig über meiner Schulter und beobachtete Zidane. Garnet hatte seinen Arm umschlungen und sie hatte sich an ihn gelehnt. Zidane selbst schien das alles gar nicht wahr zu nehmen, dies verriet mir sein abwesend wirkender Blick. Ich hatte kein gutes Gefühl, was seine Zukunft betraf. Die Kristalljäger wussten, wie sie ihn an einer empfindlichen Stelle treffen konnten. Sollte Zidanes Freunden etwas passieren, würde er sofort zu ihnen gehen. Zidane war einfach viel zu gutmütig. Ich hoffte sehr, dass die anderen seine Freunde befreien würden, sonst würde Zidane sicherlich irgend eine Dummheit begehen. So dauerte es auch nicht lange, bis wir das Dorf der Schwarzmagier wieder erreichten. Zane hatte mich inzwischen an der Hand angefasst. Vermutlich war diese Gegend hier immer noch ein wenig unheimlich für ihn, vor allem, da hier so viele genau wie Zidane aussahen. Dennoch war ich stolz auf meinem Sohn. Elena hatte mir erlaubt, ihn zu trainieren. Ich wusste, dass er ein großer Krieger werden würde, und ich hatte mich nicht geirrt. Natürlich habe ich es mit dem Training nicht übertrieben, aber er beherrschte schon alle Elementzauber und zudem konnte er, genau wie ich, sein äußeres verändern. Deshalb sah er auch nicht wie all die anderen Genomkinder aus. Ja, die Genome hatten sich wirklich gut und selbstständig entwickelt, so dass es jetzt sogar Nachwuchs gab. Es war schon irgendwie ironisch. Vor zweieinhalb Jahren noch wollte ich alle Genome töten und nun? Ich freute mich irgendwie, dass sie sich weiter entwickelten. Weshalb ich mich darüber freute, konnte ich selbst überhaupt nicht sagen. Es war ganz einfach so. Als wir in dem Dorf angekommen sind, blickte Zane mich an. „Papa? Wann trainierst du eigentlich mal wieder mit mir?“, fragte er mich. Tatsächlich hatten wir in letzter Zeit keine Gelegenheit mehr dazu gehabt. „Du trainierst ihn?“, fragte Zidane mich. „Ja, er ist ein Naturtalent. Aber was anderes habe ich auch nicht erwartet. Immerhin ist er MEIN Sohn!“, erklärte ich. Ein wenig Stolz und Eitelkeit in mir ist doch noch geblieben, auch wenn ich das selten zeigte. So blickte ich nun zu Zane, um ihn zu antworten. Doch dann kam mir eine Idee. So konnte Zane einen richtigen Kampf sehen und Zidane würde mal wieder auf andere Gedanken kommen. „Sobald es wieder ein wenig ruhiger geworden ist, trainieren wir weiter, versprochen“, meinte ich und blickte Zane an. „In Ordnung“, meinte er. „Aber wie wäre es, wenn du mal einen richtigen Kampf sehen könntest?“ „Einen richtigen Kampf?“ Auf seine Worte hin nickte ich und blickte zu Zidane. „Wie wäre es? Nur ein kleiner Trainingskampf. Nicht mehr und nicht weniger. Auf diesem Kontinent bist du sicher, also wird das kein Problem sein“, versuchte ich ihn aufzumuntern. „Bitte, Onkel Zidane, sag ja!“, meinte Zane und blickte meinen Bruder an. Er würde Zanes Bitte garantiert nicht ablehnen und ich sollte recht behalten.
 

„Ich würde ja gerne, aber ich habe keine Waffe“, meinte Zidane und blickte erst Zane, dann mich an. „Das wird sicher kein Problem sein. Die Schwarzmagier werden dir sicherlich eine Waffe geben können“, meinte ich und blickte ihn an. Einen Moment zögerte Zidane noch, ehe er schließlich nickte. „In Ordnung“, meinte er dann. „Gut, aber erst heute Mittag, immerhin solltest du dich gut vorbereiten“, meinte ich zu meinem Bruder. Außerdem wollte ich eh nochmal mit ihm reden. „Papa, kann ich mich noch ein wenig im Dorf umsehen gehen?“, fragte Zane mich. „Lauf aber nicht zu weit weg, in Ordnung?“, fragte ich dann noch. Zane nickte nur und rannte dann auch schon los. „Ich gehe mal nach Seila sehen“, meinte Garnet zu Zidane. „Ich komme gleich nach“, antwortete mein Bruder und blickte seiner Freundin noch nach. „Na, wie ist es, plötzlich Vater zu sein?“, fragte ich Zidane dann etwas grinsend. Ich konnte mich noch gut dran erinnern, als ich Zane zum ersten Mal gesehen hatte. Natürlich war ich zu erst überhaupt nicht zu frieden mit den Gedanken, Vater zu sein. Natürlich wollte ich schon Nachkommen haben, aber nicht damals, als Garland mich noch beobachten konnte, wann er wollte. Es war einfach viel zu gefährlich für Zane und für Elena. Doch ich hatte Glück gehabt. Niemand hatte eine Verbindung zwischen mir und Elena mitbekommen. Doch es gab schon einen ziemlich großen Nachteil. Ich hatte Zane erst richtig kennen gelernt, als er vier Jahre war. Erst da konnte ich wieder zu meiner Familie zurück. Doch er hatte mich sofort als Vater angesehen und auch jetzt noch waren wir so gut wie unzertrennlich. „Dasselbe könnte ich doch dich Fragen, nicht wahr, Kuja?“, riss Zidane mich aus meinem Gedanken. „Nun, ich bin dennoch schon ein paar Jahre länger Vater, als du“, meinte ich.
 

~+~Zidanes Sicht~+~
 

Genau dies war die Sache, was mich überraschte. Wie konnte Kuja das alles damals nur verbergen? Ich meine, man hatte ihm so gut wie überhaupt nicht angesehen, dass er eine Familie hatte. Zögernd stellte ich ihm diese Frage dann auch. „Wie konntest du das eigentlich die ganzen Jahre verbergen? Ich meine, man hat es dir überhaupt nicht angesehen, dass du eine Frau und ein Kind hast“, fragte ich dann und blickte Kuja an. Für einen Moment sah es doch ganz so aus, als errötete Kuja etwas. „Wir sind nicht verheiratet, sondern nur zusammen. Wir sind zu frieden, so wie es ist. Und nun zu deiner Frage. Es war doch damals ganz leicht, meine Familie zu verbergen, wo doch alle dachten, ich sei ein narzistischer, sadistischer, junger Schönling, nicht wahr? Außerdem müsstest du doch am Besten wissen, dass man als Schauspieler sein wahres Ich immer verbergen muss wenn man in einem Theaterstück spielt, nicht wahr?“, fragte er mich. Natürlich hatte Kuja dabei recht gehabt. Dennoch überraschte mich mein großer Bruder immer wieder. „Stimmt auch wieder. Jedenfalls hast du dich wirklich gut verstellt. Ich habe mir damals überhaupt nicht vorstellen können, dass du eine Familie hast“, meinte ich dann. Dies war auch die Wahrheit. Niemand von uns hätte wohl damit gerechnet, dass ausgerechnet Kuja eine Familie hatte. „Geh jetzt lieber zu Garnet und zu deiner Tochter und bereite dich auf unserem Kampf vor“, meinte Kuja dann und ging weiter ins Dorf rein. Warscheinlich wollte er nach Zane sehen oder so was. Doch er hatte recht, ich sollte mich wirklich auf unseren Kampf vorbereiten. Kuja sollte man wirklich nicht unterschätzen und irgendwie gelang es mir sogar, mich ein wenig von meinen Sorgen abzulenken. So ging ich nun erstmal in den Waffenladen und besorgte mir eine neue Waffe, selbtsverständlich ein Paar Dolche. Die Schwarzmagier waren so nett, dass sie mir sogar die Dolche schenkten, da ich ihnen auch immer geholfen hatte. Mit einer neuen Waffe um meinen Gürtel ging ich nun wieder zurück zu Lili. Wie ich erwartet habe war sie immer noch bei Seila. Lili hatte es auch gleich gemerkt, dass ich das Zimmer betreten hatte, denn zusammen mit Seila auf dem Arm kam sie nun zu mir und lächelte. Auch ich schaffte es, seit langer Zeit mal wieder ein wenig zu lächeln. „Du hast also eine Waffe bekommen?“, fragte Lili und schmiegte sich an mich. Auch ich drückte sie an mich. „Die Schwarzmagier haben sie mir geschenkt“, erklärte ich und blickte sie an. „Das war nett von ihnen.“ „Ich weiß!“ Lili blickte nun etwas besorgt zu mir. „Willst du wirklich gegen Kuja kämpfen?“, fragte sie dann. Ich hatte mit so einer Frage schon gerechnet. „Es ist nur ein kleiner Trainingskampf, wie Kuja schon sagte“, erklärte ich. Ich denke nicht, dass es sich Kuja plötzlich anders überlegen und wirklich ernst machen würde, vor allem, da ja sein Sohn dabei war. Außerdem war ein guter Trainingspartner nie verkehrt. „Pass auf dich auf, ja?“, fragte Lili und ich nickte nur und blickte zu Seila. Auch sie blickte und lächelte mich an. Nebenbei streckte sie ihre Händchen nach mir aus. Auch Lili bemerkte dies. „Sieht so aus, als möchte sie zu dir“, meinte sie, stellte sich vor mich und hielt mir Seila entgegen. Dieses Mal konnte ich sie schon schneller auf dem Arm nehmen und wieder hatte ich ein gutes Gefühl dabei, sie in meinen Armen zu halten. „Sie sieht dir sehr ähnlich“, meinte Lili und blickte mich lächelnd an. Auch ich merkte, dass sie mir ähnlich war. Sie besaß wie ich einen Schwanz, von dem natürlich noch nicht viel zu sehen war und genau wie ich hatte sie blonde Haare. „Das stimmt. Tut mir leid, dass ich erst nicht für dich da sein konnte, als Seila geboren wurde. Sicher war es die erste Zeit nicht einfach, oder?“, fragte ich und blickte sie an. „Zidane, du musst dich dafür nicht entschuldigen. Es war in der ersten Zeit wirklich sehr anstrengend, aber Beatrix hat mir sehr viel geholfen und jetzt bist du ja da“, meinte sie sanft und kuschelte sich etwas an mich. Jedoch war ich nach diesen Worten ein wenig unsicher. Ich selbst hatte nie einen richtigen Vater, wie konnte ich dann selbst ein guter Vater werden? Garland würde ich nie im Leben als Vater ansehen, auch wenn er Kuja und mich erschaffen hat. Lili merkte natürlich wieder, dass mich etwas beschäftigte und blickte mich an. „Was ist los?“, fragte sie mich. Ich löste mich etwas von ihr, ging zum Fenster und sah raus. Draußen konnte man gerade Kuja sehen, der sich zu seinem Sohn runter gebeugt hatte. Anscheinend erklärte er Zane irgendwas. Als ich Kuja so anblickte, merkte ich, dass er ein guter Vater war. Ob ich das auch schaffen würde?
 

Lili folgte meinen Blick und konnte sich dann anscheinend denken, woran ich dachte. „Du denkst, dass du kein guter Vater wirst, nicht wahr?“, fragte sie mich. „Ich hatte selbst keinen Vater. Woher soll ich dann wissen, wie ich mich mich als Vater verhalten soll?“, erklärte ich dann meine Zweifel. „Na und? Sieh dir doch Kuja an. Auch er hat, genau wie du, keinen Vater und dennoch ist er ein guter, das sieht man. Also wirst du ganz bestimmt auch ein guter Vater werden, da bin ich mir sicher“, meinte Lili zu mir. Vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht konnte ich wirklich ein guter Vater werden. Nachdem wir nun eine Weile schwiegen, blickte Lili mich wieder an. „Gehen wir ein bisschen spazieren? Seila sollte auch ein bisschen frische Luft bekommen“, fragte sie mich. So stimmte ich zu und wir gingen los. Als wir so durch das Dorf der Schwarzmagier liefen, fiel mir auf, wie sehr sich die Genome verändert hatten, ja, sie hatten sogar kleine Kinder. Irgendwie freute mich das. Die Genome sind nun wirklich selbstständiger geworden. Das Einzige, was mich ein wenig störte war die Tatsache, dass sie ja die ganze Zeit nur in dem Dorf hier war. Mikoto war die Einzige, die sich wirklich raus in die Welt getraut hatte. Vielleicht konnte ich die Genome ja noch irgendwie davon überzeugen, dass sie sich Gaia mal anschauten. Als ich so meinen Gedanken nach hing bemerkte ich gar nicht, dass Kuja in unserer Nähe war. Da ich Seila immer noch auf dem Arm hatte, kam er gleich zu uns. „Sieh mal einer an. Deine Vaterrolle scheint dir ja Spaß zu machen“, meinte er grinsend zu mir. Kam es mir nur so vor, oder wirkte er ein wenig neidisch? Aber warum sollte er denn neidisch sein? Weil Lili vielleicht bei mir war und Elena aber nicht bei ihm? Daran konnte es wohl kaum liegen. „Na und? Sie ist meine Tochter, also kümmere ich mich auch um sie“, meinte er. „Onkel Zidane? Darf ich sie mal sehen?“, fragte Zane mich. Ich hatte ihn zu erst gar nicht gemerkt. Lili kicherte etwas, als sie hörte, wie Zane mich nannte. „Hey!“, meinte ich nur, blickte dann aber wieder zu Zane. „Klar“, meinte ich und beugte mich etwas zu ihm herunter, damit Zane die kleine ansehen konnte. Neugierig blickte Zane sie an. „Wie heißt sie denn?“, fragte er mich. „Ihr Name ist Seila“, erklärte ich und stand wieder auf. Zane blickte inzwischen zu seinem Vater. „Papa? War ich auch mal so klein?“, fragte er nach. „Jeder von uns war einmal so klein, auch du“, erklärte Kuja seinem Sohn. „So ist das also“, meinte Zane und blickte wieder zu Seila. Seila blickte inzwischen Kuja an, auch mir entging der Blick nicht. Erwas grinsend meinte ich zu meiner Tochter: „Das ist dein Onkel Kuja“, erklärte ich ihr. „Werd bloß nicht frech, Zidane!“, drohte Kuja mir, doch auf einmal fing Seila an, zu weinen, während sie Kuja anblickte. „H... Hey...“, meinte ich nur verwirrt. Was war denn jetzt los? Lili nahm mir Seila in diesem Moment runter, um sie zu trösten. Dann fiel es mir wieder ein, was Lili gesagt hatte. ´Wenn sie Fremde Personen sieht, die sie nicht kennt und nicht mag, fängt sie immer an, zu weinen´, oder sowas in der Art hatte sie gemeint. „Scheint, als würde sie dich nicht mögen, Kuja“, meinte ich, als ich merkte, dass mein Bruder ebenfalls verwirrt war. „Ach ja?“, fragte Kuja nur genervt. „Sag mir lieber, ob du dich nun auf unseren Kampf vorbereitet hast. Es wird langsam Zeit“, meinte er dann und ich nickte etwas. „Dann gehen wir“, meinte Kuja und ging zusammen mit Zane schon mal ein wenig vor. „Wohin eigentlich?“, fragte er mich. „Etwas weiter außerhalb des Dorfes. Wird nicht weit weg sein“, erklärte er dann und ging weiter. Ich drehte mich zu Lili um. „Bis nachher“, meinte ich lieb, doch plötzlich packte sie mich am Arm. „Zidane... Ich... ich“, stotterte sie. Warscheinlich hatte sie Angst, dass mir etwas passieren würde. Innerlich seufzte ich etwas. Ich hasste es, wenn man sich um mich Sorgen machen musste. „Lili, es wird schon alles gut gehen, keine Sorge“, beruhigte ich sie. „D... Das ist es nicht, ich habe nur... ein seltsames Gefühl“, erklärte sie. Ich drückte sie etwas an mich, um sie zu beruhigen. Anscheinend hat mein erster Versuch nicht geklappt. Doch nachdem ich sie in die Arme genommen habe, beruhigte sie sich wieder etwas. „Es wird schon nichts passieren“, meinte ich sanft. „Es... Es tut mir leid. Sei vorsichtig, ja?“, fragte sie schließlich und ließ mich los. Ich nickte nur noch und folgte meinem Bruder. So folgte ich meinem Bruder, bis wir einen geeigneten Platz fanden. Als wir nun einige Meter gegangen sind, kamen wir nun auf einer freien Ebene an. Genau hier hielt Kuja und ich blickte mich ein wenig um. Hier gab es kein grünes Fleckchen, nur Erde, nichtmal ein Baum stand in der Nähe. Es gab lediglich in einiger Entfernung einige Berge, die guten Schutz bieten konnten. Zane stellte sich ein wenig abseits von uns beide hin. „Also los!“, meinte Kuja, woraufhin ich sofort in Kampfposition ging. Natürlich haben wir nicht gemerkt, dass in der Nacht noch ein Luftschiff ankam und uns die ganze Zeit beobachtete.
 

~+~????~+~
 

„Wann schlagen wir zu?“, fragte Shin. Dieses mal waren die Kristalljäger zu dritt unterwegs. „Direkt nach dem Kampf. Erst nehmen wir den Kleinen, und dann gehen wir in das Dorf!“, erklärte Van. „Das wird ein Spaß werden“, meinte Serena und lachte etwas.
 

~+~Zidanes Sicht~+~
 

Nichts ahnend von dem, was die Kristalljäger vor hatten, rannte ich nun zu Kuja um ihn auch direkt mit meinen Dolchen anzugreifen. Kuja jedoch setzte im Richtigen Moment den Levitaszauber an, damit er einfach nach oben fliegen und den Angriff ausweichen konnte. Noch fast im gleichen Moment landete er ein paar Meter hinter mir und griff mich mit Feuga an. Ich wich seinem Zauber auf und rannte wieder auf ihn zu. Dieses Mal jedoch sprang ich erst noch ein wenig zur Seite, ehe ich ihn dann seitlich angriff, dieses Mal mit Erfolg. Ich traf Kujas rechte Seite, woraufhin er nun Levitas erneut einsetzte und nun hoch flog. Ich konnte erkennen, wie er die Wunde mit einem Zauber heilte. Innerlich schluckte ich ein wenig. Ich beherrschte keine Magie, wie sollte ich da mit Kuja alleine fertig werden? Damals haben mir die anderen ja geholfen, sonst hätte ich es nicht geschafft. Doch dieses Mal war es ein Kampf zwischen Kuja und mir, alleine! Irgendwas würde ich mir schon einfallen lassen. Genau in diesem Moment setzte Kuja erneut Zauber gegen mich an, denen ich nur ausweichen konnte, doch dann kam mir eine Idee! Irgendwann würde sein Schwebezauber seine Wirkung verlieren, sodass ich ihn auch wieder angreifen konnte. So wich ich seinen Zaubern nur noch aus, bis er schließlich wieder auf der Erde landete. Ich nutzte dies natürlich sofort aus und griff ihn mehrmals schnell hintereinander an. Es war genau, wie ich es geplant hatte, Kuja kam nicht mehr dazu, seine Magie einzusetzen, da ich ziemlich schnell war. Als ich jedoch erneut ausholen wollte, um ihn zu treffen, wehrte er meinen Angriff einfach so mit Protes ab. Meine kurze Verwirrung benutzte er und belegte mich mit einem Stopzauber. „Was...? Hey, das war unfair!“, meinte ich, doch Kuja grinste mich nur an. „Ach ja? Man soll immer die Schwächen seines Gegners ausnutzen und deine lag nunmal daran, dass du keine Magie einsetzen kannst“, erklärte er mir. Hatte ich doch tatsächlich gegen Kuja verloren! Kuja löste daraufhin den Zauber und blickte mich an. „Du hast gut gekämpft. Doch so lange du keine Magie beherrschst, kannst du es gegen mich alleine nicht aufnehmen. Aber wenn du möchtest, bringe ich sie dir bei. Du müsstest keine Probleme damit haben“, erklärte Kuja mir. Irgendwie war es ein verlockender Gedanke, Magie einsetzen zu können, dennoch war er sich nicht sicher, ob er sie wirklich beherrschen konnte. Er hatte doch noch nie im Leben mit Magie gekämpft. „Meinst du wirklich, dass ich sie beherrschen könnte?“, fragte ich deshalb nach. „Natürlich. Du bsit mein Bruder. Ich beherrsche die Schwarzmagie und auch Mikoto beherrscht sie, jedoch setzt sie die Magie nicht oft ein“, erklärte er mir. Auf diese Worte hin nickte ich dann. „Gut, dann ist es also abgemacht?“, fragte ich Kuja. Dieser lächelte etwas und nickte. „Wenn du es möchtest. Aber ich warne dich, ich bin ein strenger Lehrer!“, drohte er mir. Ich wollte gerade was erwidern, als wir einen Schrei von Zane hörten. Schnell drehten wir uns zu ihm rum und mir wurde ganz schlecht. Vor ihm stand einer der Kristalljäger und hielt ihn fest. „Papa, hilfe!“, schrie Zane. Kuja ging nun näher hin und blickte den Kristalljäger böse an. „Lass ihn sofort frei“, sagte er drohend. Der Kristalljäger lachte jedoch nur und hob den wehrlosen Zane direkt vor seinem Körper. „Ach ja? Und was willst du dagegen tun?“, fragte er nur.
 

Ich wusste sofort, was zu tun war. Ich konnte es einfach nicht mit ansehen, wie er Zane so festhielt. Zane hatte mit all dem doch gar nichts zu tun! Ich ging, ohne mich von Kujas Wanrungen zu beeinflussen, näher zu ihm. „Du willst doch mich, nicht wahr? Dann lass den Kleinen frei und ich komme mit!“, meinte ich ernst, doch der Kristalljäger grinste nur. „Es stimmt, wir haben es auf dich abgesehen, Genom. Doch es gibt auch noch einen anderen Grund, weshalb ich den kleinen Jungen haben will. Aber wenn du unbedingt mitkommen willst, solltest du vorher nochmal zurück in das Dorf gehen. Ich glaube, zwei von meinen Freunden greifen es bereits an!“, meinte er grinsend. Genau in diesem Moment konnte man einen lauten Knall hören. „Nein!“, schrie ich nur und rannte zurück ins Dorf. Dass der Kristalljäger es sogar geschafft hatte, Kuja aus dem Gefecht zu setzen, hatte ich gar nicht mehr mitbekommen. So schnell ich konnte rannte ich nun zu dem Dorf und für einem Moment raubte es mir dem Atem, was ich dort sah. Ein Haus war zerstört und ich konnte erkennen, wie Lili, Seila und Mikoto in einer Barriere gefangen waren. Lili blickte mich jedoch nur ängstlich an. „Zidane, verschwinde von hier! S... Sie sind hier!“, rief sie und zeigte hinter mir. Doch für eine Flucht war es bereits zu spät. Die Kristalljäger tauchten nun hinter mir auf und versperrten mir so einen Fluchtweg. Jedoch fehlte der Kristalljäger, der Zane entführt hatte. Alles nur meinet wegen, schoss es mir durch den Kopf. „Halben wir dich endlich. Dieses Mal wirst du uns nicht entkommen. Aber wir geben dir die Wahl. Entweder du kommst mit, odre deine Freunde werden an deiner Stelle dran sein“, erklärte die einzige Frau der Kristalljäger. Um ihre Worte deutlicher zu machen, schnippte sie kurz mit den Fingern, woraufhin schwarze Blitze auf meine Freunde, eher gesagt, auf meine Familie, einschlugen. Seila konnte dies alles nur überstehen, da Lili sie fest an sich gedrückt hatte, damit sie nichts abbekam. Ich drehte mich inzwischen zu den anderen um. „Lasst sie frei, ich werde mit euch kommen“, sagte ich. „Zidane, bitte nicht! Du darfst nicht mit ihnen gehen!“, schrie Lili und ich bemerkte an ihrer Stimme, dass ihr Tränen kamen. Ich hatte keine Sekunde gezögert. Ich konnte es einfach nicht mit ansehen, wie sie ihnen weh taten und schmerzen zu fügten. „Sieh mal einer an, du bist also zur Vernunft gekommen?“, fragte die Frau mich und packte mich am Arm. „Sehr vernünftig von dir. Möchtest du noch ein letztes Wort zu deinen Freunden sagen?“, fragte sie mich. Ohne etwas zu sagen drehte ich mich zu den anderen um und lächelte sie an. Ich war mir bewusst, dass es so enden würde, deshalb wollte ich, dass sie mich lächelnd in Erinnerung haben sollten. „Lili, du wirst bestimmt eine sehr gute Mutter werden. Es tut mir leid, dass ich nicht bei euch sein kann“, waren meine letzten Worte an Lili. Direkt danach verschwand ich zusammen mit den Kristalljägern. Ich konnte noch hören, wie verzweifelt Lili nach mir rief.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich hoffe, ihr seid nicht Böse, dass das Kapitel so geendet hat, aber ein bisschen Dramatik muss ja auch dabei sein, oder? Leider muss ich dazu sagen, dass sich diese FF langsam dem Ende zuneigt, es wird wohl noch ein oder zwei Kapitel geben, aber dann wird schluss sein.

Ich hoffe, ihr lest die letzten Kapitel trotzdem noch und ab diesem Kapitel wird’s auch Steckbriefe zu den Charas geben :-)
 

Falls euch die Kapis zu lang werden, dann sagst ruhig, dann werde ich sie kürzer schreiben.
 

Bis zum nächsten Kapitel ^^
 

Zidane-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Van
2010-07-24T13:31:59+00:00 24.07.2010 15:31
*-*
Spannend und Kuja ist soooooooooooo knuffig.
Amrer kleiner Zane.
Und das alles nur weil der böse Onkel irgendweche Pläne hat also wirklich.
Jetzt will ihc unbedingt wissen,w ie es weitergeht.
Sehr gute Arbeit wie immer


Zurück