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Ein schwarzer Engel in der Stadt der Blumen

von

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Abschied vom Jäger

Alternativer Titel: My god, this has gotten out of hand somehow.
 

Die Sekunden, die nun vergangen kamen den drei Kämpfern elendig lang vor. Um sie herum bildete sich eine unwahrscheinlich große Meute aller Wesen, die sie bis zum jetzigen Zeitpunkt bekämpft hatten. Sekunde um Sekunde verstrich - doch waren es tatsächlich nur Sekunden? Nein, eigentlich sind inzwischen etliche Minuten vergangen, während sich die Kreaturen um die drei scharten. Sie griffen nicht an, was sichtliche Verwunderung in den Gesichtern der Mörder hat wiederspiegeln lassen. Wurden sie inzwischen doch davon abgeschreckt, dass diese drei tatsächlich viel zu stark für sie waren? Das wäre wohl eine Möglichkeit, jedoch war dies im Moment nicht der Fall, sonst würden sie wohl kaum versuchen die Alliierten hier gefangen zu halten. Gerade, als Azure sich dann einmal genauer umschaute fielen ihm auf einem nahe gelegenen Gebäude schnell acht Wesen auf, die zuvor noch nicht dagewesen waren. Sie schienen die Szene nur zu beobachten, konnten aber durchaus der Grund dafür sein, dass bisher kein weiterer Kampf zustande gekommen war. Eins war bei diesen allerdings sicher: Sie waren "anders". Warum gerade dieses Wort dafür eingefallen ist, war sehr leicht zu erklären: Alle wirkten einzigartig.
 

Auf der ganz linken Seite war ein wahrer Koloss. Er wirkte fast so, als wurde sein ganzer Körper von Muskeln bedeckt sein - die verlieh ihm damit auch ein recht menschliche Note und auch die hervorstehenden Adern ließen dieses Boldt noch realer werden. Direkt neben diesem befand sich ebenfalls eine große Gestalt, von einem menschlichen Wesen konnte man allerdings nicht mehr sprechen. Wo Arme normalerweise waren hatte dieses eine Art Dreizack und eine gewaltige Klinge. Der "Bauch" von dem war übergroß angeschwollen und eine große Narbe bahnte sich senkrecht vom Kopf, der mit Reiszähnen gespickt war und nur kleine Augen zeigte während der Rest angeschwollen schien, bis zu den Füßen, die in diesem Fall Wort-wörtlich "zu kurz" gekommen sind. Die Kreatur am dritten Platz von links gab wieder einen starken Kontrast zu den beiden Vorreitern ab. Sie war klein, besaß jedoch meterlande Gliedmaßen, mit denen es die ganze Zeit den Boden abzusuchen schien und eine Kleinigkeit nach der Anderen in augenscheinlich vorhandene Taschen steckte. In der Mitte gab sich eine Frau zu zeigen - so schien es zumindest auf dem ersten Blick Allerdings schien dieser Dämon nur durch entsprechende Körperbildungen wie eine Frau - selbst die menschliche Kleidung konnte allerdings nicht von den langen Krallen hinwegtäuschen, die aus irgendwelchen Gründen komplett mit Blut besudelt waren und noch leicht tropften.
 

Die rechte Seite fing mit einem Wesen an, das bisher die meiste menschliche Ausstrahlung zu haben schien - der Körperbau gehörte auch dazu. Für einen normalen, jungen Mann könnte man ihn halten, wenn nicht so ein manisches Lachen von ihm ausgehen würde. Nun ja, die Tatsache, dass diese Figur von oben bis unten in einer Art Ritterrüstung gehüllt war und mit ein paar älter wirkenden Waffen jonglierte half dem menschlichen Aussehen nicht gerade. Als zweite von rechts war wiederrum ein kleines Wesen angesiedelt, dass mit dem Mann in Rüstung zu spielen schien. Andauernd sprang es hoch und versuchte nach einer der Waffen zu schnappen, die durch die kunstvolle Hand des anderen Dämonen durch die Lüfte flogen. Das kleine Wesen wirkte ihm gegenüber recht verkümmert und wesentlich weniger prunkvoll mit nur wenigen Stofffetzen am Körper. Zu guter Letzt gab es noch eine Kreatur, die man auf dem ersten Blick vielleicht übersehen hätte, da sie auf dem Boden lag und zu schlafen schien. Trotz des eigentlich menschlichen Körperbaus mit der richtigen Anzahl an Gliedmaßen hatte auch diese "faule" Kreatur etwas Dämonisches - genau wie der Rest der sieben. Moment, sieben? In einer Reihe standen tatsächlich nicht mehr alle zusammen, Nummer Acht ist ein paar Schritte vorwärts gegangen und stand nicht mehr auf dem Dach, sondern schwebte davor in der Luft.
 

Der wirklich letzte im Bunde war der menschlichste überhaupt. Er trug einen feinen Anzug und hatte sogar einen Gehstock, sowie einen Zylinder dabei. Würde er nun noch einen Monokel tragen schien er fast wie der stereotypische Bösewicht in irgendeinem Agentenfilm. In der Luft stehend hob dieser nunmehr die Arme und wandte sich mit seinen Worten an die Kämpfer: "Na endlich! Endlich treffe ich die jungen, tapferen Menschen, welche sich als Hindernis in meinen Weg stellen! Wobei, Menschen, ist vielleicht nicht ganz richtig.", fügte er dem Satz noch hinzu, während er mit deinem leichten Grinsen sowohl Azure, als auch Lucia begutachtete. "Willkommen ihr drei! Man könnte sagen, ich habe auf euch gewartet.", fuhr er fort, ohne auch nur auf irgendeine Reaktion seitens den dreien zu warten. Daraufhin verbeugte sich der Gentleman auch schon und sprach weiter. "Mein Name ist Bael. Und da nun alle Akteure beisammen sind, bleibt mir nur noch eines zu sagen: Lasset uns das Chaos willkommen heißen!"
 

Mit diesen letzten Worten schien es nun genug der Plauderei zu sein. Eigentlich wollte Mina-Lia anfangen den Mann im Anzug ein wenig auszufragen und auch Azure schien etwas auf den Lippen zu liegen, jedoch ließen es die acht nicht darauf ankommen und mit der Frau in Führung stürmten sie, mit Ausnahme des Sprechers der noch immer in der Luft stand, auf die Kämpfer zu. Diese konnten zumindest schon mal eine Sorge fallen lassen: Die Horde an niederen Kreaturen war mit der Zeit und mithilfe der Ablenkung abgehauen. Ob dies ein Zeichen dafür war, dass sie diesen Einzigartigen untergehörig waren? Es war keine Zeit vorhanden, um darüber nachzudenken, denn der erste Angriff der Frau mit den scharfen Klauen war frontal auf Azure gerichtet. So einem offensichtlichem Angriff konnte der Engel aber gekonnt ausweichen. Seine Begleiterinnen sahen das ähnlich, sprangen allerdings schnell weiter weg, da sie merkten wie Azure sofort zum Konterschlag ausholte und die Frau mit nur einem Schwerthieb in mehrere Stücke zerteilte, sodass sie lediglich in Einzelteilen am Boden ankam. Diese Aktion war allerdings nur als Ablenkung gedacht, denn genau zu diesem Zeitpunkt schnappte sich der Koloss Lucia und war kurz daraufhin bereits mit ihr verschwunden. Der Dämon mit den langen Gliedmaßen hatte sich den Moment der leichten Verwirrung perfekt ausgesucht, um sich sowohl das fette Wesen, als auch Mina-Lia zu schnappen und ebenfalls zu verschwinden. Am Ort blieben also lediglich der Mann in Rüstung, das kleine Wesen welches mit ihm spielte und der Gentleman, von dem eindeutig ein sehr selbstgefälliges Grinsen ausging, das weniger psychisch belastbare Personen vermutlich das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen.
 

Kurz nachdem Lucia vom Muskelprotz gepackt wurde fand sie sich schon in einer anderen Umgebung wieder. Sie blickte sich kurz um und erkannte danach, dass sie sich wohl noch immer in Florani befand. Diese Tatsache war allerdings kurz darauf schon unwichtig, denn sie erblickte ihren Feind ebenfalls vor sich. Dieser schien es nicht so sehr mit Worten zu haben und griff sie sofort mit einem mächtigen Schlag seiner rechten Hand an. Da der Engel dieses Mal auf den Angriff gefasst war konnte sie ausweichen, durfte danach jedoch auch erkennen was für eine Kraft hinter dem Schlag steckte: Dort, wo sie eben noch stand befand sich nun ein kleiner Krater. Eines war also sicher, sie durfte sich auf keinen Fall von einem solchen Schlag treffen lassen. Und genau in diesem Moment bemerkte sie erst, dass es nicht nur der Gigant war, der nun mit ihr kämpfte, sondern auf der Schulter von diesem war auch noch das schlafende Wesen. Sie wusste nicht was genau dieses konnte, weshalb sie beschloss lieber extra vorsichtig zu sein. Ihr blieb allerdings keine weitere Zeit mehr zum Nachdenken, hatte sich ihr Gegner doch schon wieder bereit gemacht sie anzugreifen.
 

Eine Serie von Haken und Schlägen kam auf sie nieder, dank ihrer guten Reflexe hatte sie aber keine großen Probleme ihnen auszuweichen. Bei einem besonders unachtsamen Schlag sah sie endlich ihre Chance und tauchte schnell unter einen Arm durch und legte schnell ihre eigene Hand auf den Oberkörper des Kolosses. Fünf Messer aus Licht erschienen schnell und bohrten sich in den Körper. Da sie in dieser Distanz allerdings gefährdet war sollte es nicht dabei bleiben. So flink es ging drehte sie sich noch einmal kurz und brachte ihre zweite Hand ins Spiel, um schnell eine mächtige Schockwelle zu erzeugen, die dazu führte, dass ihr Feind einige Meter zurückgestoßen wurde. In diesem Moment war ein kleines Grinsen auf dem Gesicht der jungen Frau zu sehen. Sie kniete sich hin und eine große Rune erschien auf dem Boden - dies war von Anfang an ihr Plan gewesen. Während sie ausgewichen ist hat sie ihren Gegner geführt, damit sie diesen magischen Zirkel vollenden konnte. Das merkte der Koloss natürlich und versuchte schnell aus dem Radius zu verschwinden, doch auch darauf war Lucia vorbereitet. Sie ballte eine Hand zur Faust, wodurch die Messer aus Licht reagierten und einfach explodierten. Dies verschaffte dem Zirkel genug Zeit aktiv zu werden und eine gigantische Lichtmasse umhüllte die beiden darin befindlichen Wesen. Als das Licht langsam abgenommen hat waren lediglich zwei Pfützen schwarzer Masse übrig. Der Engel seufzte erleichtert auf und machte sich auf den Weg, um sich mit den anderen wieder zu treffen.
 

Auch anderswo hatte sich schnell ein Kampf entwickelt. Mina-Lia fand sich in einem ihren bekannten Ort der Stadt Florani wieder - aber auch nicht alleine. Sowohl der Dämon mit den überlangen Gliedmaßen, als auch der dicke mit Dreizack und Klinge als Arme schienen ihr gefolgt zu sein. Das Mädchen wusste, dass es am sichersten wäre, wenn sie sich so schnell wie möglich wieder mit den anderen beiden zusammentun würde, also plante sie das hier schnell zu beenden. Wie sie sich dachte war dies den Dämonen recht zuwider und ein langer Arm griff schnell nach ihr. Bevor dies geschah war das Mädchen allerdings in der Lage schneller eine Pistole zu greifen und einen Arm frei zu behalten. Während sie sich im Griff befand, welcher stärker war als es zunächst schien, zielte Mina-Lia auf ihren Gegner. Trotz des Drucks gelang es der hervorragenden Schützin zielsicher den Kopf zu treffen, wobei die getroffene Stelle schnell anfing zu brennen. Natürlich schoss sie mit Spezialmunition, die sie extra für die Jagd auf Dämonen kreiert hat. Durch den Schock wurde der Griff locker und Mina-Lia hatte schnell wieder freie Hand, was sie durch ausnutzte. Ihre Entscheidung fiel darauf, erst einmal einen der beiden zu erledigen, weshalb sie flink zum Körper sprang und dabei ihr Maschinengewehr griff. Die Landung auf dem Körper wurde bei ihr auch zum Angriff, da sie Klingen in ihren Schuhen besaß, welche sich nun in den Dämon bohrten. Kurz darauf fiel auch schon ein Kugelhagel auf ihn nieder und verstümmelte ihn lediglich mit der Kraft dieser Schüsse. Sie sprang wieder auf festen Boden und ließ den Dämon langsam fallen, welcher kurz darauf in schwarze Flüssigkeit zersetzt wurde.
 

Nun wendete sie sich dem Dicken zu, welcher die ganze Zeit über nur tatenlos rumstand und auch keine Anstalten machte, einer der Parteien zu helfen. Ob er etwas im Schilde führte? Das Mädchen wollte ihm nicht genug Zeit lassen um egal was zu tun und nutzte die Entfernung um das Monster mit Kugeln zu übersäen. Zuerst aus dem Gewehr, danach die restlichen Patronen der Pistole gefolgt von einem explosiven Bolzen aus ihrer Armbrust. Aber egal was auf ihn eintraf, alles verschwand in seinem voluminösen Bauch. Nicht einmal die eigentliche Explosion trat ein und ließ das Mädchen für eine geringe Zeitspanne überlegen. Nun rührte sich die Kreatur allerdings und öffnete ihren Mund - aus dem plötzlich die ganzen geschossen Patronen auf Mina-Lia niederprasselten. Zum Glück besaß sie ausgezeichnete Reflexe und schaffte es auszuweichen, aber wenn er nun schießen konnte musste sie sich nähern. Den Entschluss gefasst rannte sie auch schon los und wich den kurzen Salven des Dickerchens schnell aus. Plötzlich war es jedoch keine Kugel mehr die folgte, sondern der Bolzen Minas, den er direkt vor ihre Füße schoss noch bevor sie ihn erreichen konnte. Er explodierte und ein Feuerball erschien an der Stelle an dem eben noch das Mädchen gestanden hat. Eine dicke Rauchschwade bildete sich und der Dämon schien sich siegessicher, doch genau in diesem Moment sprang die Mutige aus dem Rausch und rammte ihm ein langes Jagdmesser in die Kehle, nur um sich direkt danach von ihm abzustoßen und wieder Reichweite zu gewinnen. Langsam verschwand das Messer im Körper der Abnormität, doch Mina-Lia grinste nur leicht, während sie einen kleinen Docht hoch hielt. Das Mädchen hatte ein Granate direkt vor ihm liegen lassen und sich aus dem Explosionsradius entfernt. Es handelte sich dabei um keine normale Granate. Sie war eine Brandgranate, auch von der Killerin selbst gefertigt. Diese Flammen waren um ein Vielfaches heißer als bei herkömmlichen Brandgranaten und würden selbst das härteste Metall schmelzen. Und schon sie hoch und hüllte die Kreatur in alles verzehrende Flammen. Es dauerte nicht lange und auch von ihm blieb nur noch eine kleine, schwarze Pfütze übrig. Bevor sie sich wieder auf den Weg machte nahm sie sich noch schnell ihr Messer zurück und rannte dann schnell los, um wieder zu den anderen zu kommen.
 

Direkt nachdem seine beiden weiblichen Begleiter verschwunden waren musste auch Azure sich nun seinen Kontrahenten stellen. Bei ihm blieben noch der junge Mann in seiner Rüstung, das kleine Wesen welches mit den Waffen des Mannes spielte sowie der Gentleman, der sich selbst "Bael" nannte. "Was hast du mit ihnen gemacht?! Wo hast du die beiden hingeschleppt?!", rief der Engel ihm entgegen und sein Gesicht zierte ein deutlicher, wütender Ausdruck. Bael hingegen lachte nur leicht und verschwand in den Hintergrund, während sich die beiden anderen Azure näherten. //Ich habe keine Zeit für solche Spielereien, ich muss schnell Lucia und Mina wiederfinden// dachte sich der Engel und machte sich kampfbereit indem er seinen Katana in beide Hände nahm und vor sich hielt. Da er vorhatte es schnell zu beenden tat er auch genau dies, raste in einer solchen Geschwindigkeit auf seine zwei Gegner zu, dass sie seinen Bewegungen nicht mehr folgen konnten, durchstach als Erstes das kleine Monster, da ihm dieses mit den Waffen mehr Unbehagen brachte, trennte in derselben Bewegung aber noch den Kopf des Ritters ab wonach sie schnell zu Boden fielen und sich in schwarze Flüssigkeit auflösten.
 

Ohne großartig zu zögern begab sich der gefallene Engel hinter den feinen Herren, hielt ihm in einer bekannten Pose seinen Katana an den Hals und sprach bedrohlich. "Irgendwelche letzten Worte?", Bael rührte sich zuerst nicht und tat überrascht, konnte sich danach allerdings vor Lachen kaum noch einkriegen. Die starken Bewegungen führten dazu, dass er schnell viele Schnittwunden am Hals trug und Azure wurde durch sein Verhalten sichtlich verwirrt, begriff allerdings schnell, warum es ihm nichts auszumachen schien, dass seine Vorboten so schnell ein Ableben gefunden haben: Sie standen wieder dort! Aber nicht nur diese beiden, alle sechs ursprünglichen Kreaturen waren nun hier versammelt und der Engel bekam die Befürchtung, dass seine Kameraden es wohl nicht geschafft haben. "Du Bastard...!", schrie er und wollte ihn angreifen, wobei er leider bemerken musste, dass sich sein Feind bereits aus seinen Fängen befreit hatte. Sehr leicht ging er wieder durch die Luft, schwang seinen Gehstock ein wenig umher und lächelte zufrieden, als würde alles genau nach seinem Plan ablaufen. Im schwarzen Engel hingegen sammelte sich momentan der Zorn, durch den sein mysteriöser Gegner noch sein blaues Wunder erleben würde.
 

Doch bevor er sich diesem wieder zuwenden konnte musste er nun an seinen sechs Wächtern vorbei, welche auch sofort auf ihn losgingen. Der Dämon mit den langen Gliedmaßen versuchte ihn zu greifen, doch noch bevor sein Arm Azure hätte erreichen können war dieser bereits vom Rest des Körpers abgetrennt und der Engel begab sich in die Luft um mit einem weiteren Hieb auch den Rest zu zerschneiden. Dem stellte sich allerdings das verspielte Wesen mit den ganzen Waffen entgegen und schwang einen großen Hammer dem Engel entgegen. Ohne großartig eine Reaktion von sich zu geben wurde der Hammer vom wütenden Engel in der Mitte gespalten. Doch nicht nur dieser war nun in zwei Teile geteilt - auch sein Meister sowie sein ursprüngliches Ziel wurden von ihm in Scheiben geschnitten. Sie gaben keine Reaktionen von sich als er dies tat und fielen einfach um, bevor sie sich wieder in die bekannte, schwarze Flüssigkeit auflösten. Vom Boden aus spie der füllige Dämon nun ein Sekret auf Azure, welchem der Engel auswich indem er sich vom Ritter, der in diesem Moment auf ihn zugesprungen kam abstieß. Dies war so geschickt von ihm gemacht, dass der Mann in Rüstung vom Sekret getroffen wurde, nur um feststellen zu können was für Auswirkungen dieses wohl hätte. Wie sich herausstellte tat er gut darin dieses zu meiden, denn nicht nur die Rüstung, sondern der komplette Mann wurde langsam zersetzt. Der Engel hatte nicht viel Zeit um über viele Dinge nachzudenken, also begab er sich wieder auf den Boden, um gleich auf den Dicken loszugehen. Aus nächster Nähe verpasste er diesem erst einmal einen Uppercut um nicht in Gefahr zu laufen bespuckt zu werden, drehte sich kurz in Position damit der Koloss und das Wesen, welches sich immer noch keinen Zentimeter bewegt hatte, auch in seinem Blickfeld waren und schwang seine tödliche Schneide quer. Eigentlich war nur einer der Dämonen in Reichweite, Azure löste dabei allerdings eine schwarze Schockwelle aus, die die beiden anderen mitriss. Nun war er wieder alleine mit dem Gentleman, der das Geschehen mit einem leichten Grinsen verfolgte.
 

Langsam hob Azure sein Schwert zum letzten Gegner und richtete die Spitze gegen ihn. "Na, willst du dich weiter hinter deinen Puppen verstecken oder mal direkt mit mir kämpfen?!", sprach der schwarze Engel mit bereits leicht angenervten Ton. Obwohl es eine Frage seinerseits war wartete er nicht auf eine Antwort und preschte wieder mit enormen Tempo auf ihn zu. Noch in der Bewegung, war der erste Schlag von rechts auf Bael angekommen, den dieser aber nicht nur verfolgen konnte, sondern auch noch mit seinem Gehstock blockte. Ein einfacher Gehstock hätte niemals in der Lage sein sollen seiner Klinge Stand zu halten, allerdings erfragte dies der Engel schon gar nicht mehr sondern griff weiter an. Ein Hieb folgte auf den Anderen und Azure wurde immer genervter, dass er keine Lücke in seinem Stil finden konnte. Dass er genervt wurde und dadurch an Konzentration einbüßen musste fiel Bael schnell auf und setzte zu einem Tritt direkt auf den Oberkörper Azures an, welcher den Empfänger aus seinen Rhythmus brachte und ein wenig zurückwarf. Es hatte genau den Effekt, den Bael sich erhoffte: Es holte den aggressiven Engel auf den Boden zurück. Wieder gefasster wurden seine neuen Angriffe noch schneller und präziser, doch der Gentleman war noch immer in der Lage mühelos zu blocken. Bei einem Angriff auf den Stock fiel dem Engel allerdings endlich etwas Wichtiges auf: Die Schwingung des Stocks. Bei seinen konzentrierten Angriffen ging es ihm nicht mehr darum den Feind selbst zu treffen, sondern die Abwehr auszuschalten, weshalb er angefangen hatte verschiedene Stellen vom Stab zu treffen. So konnte er die Bruchstelle finden, welche er sich zu Nutze machte und direkt mit einem wesentlich stärkeren Schlag dieselbe Stelle attackierte - was ihm auch gelang. Der Angriff hatte derartig viel Kraft hinter sich, dass eine kleine Welle Luftdruckes zwischen den Waffen entstand und ausbrach.
 

Nun konnte der Engel leicht lächeln und Bael wurde verunsichert als er merkte, dass tatsächlich leichte Risse im Gehstock entstanden sind. Diesen Moment ließ sich Azure nicht entgehen und holte mit seiner linken Faust aus um Bael direkt zu treffen. Dieser besaß jedoch noch immer genug Reflexe um diese abzuwehren, wäre es denn die Intention des Gefallenen gewesen. Er drehte sich auf den Boden und traf mit einem Fußfeger. Seine Zeit war nun knapp und sein schneller Plan musste nun ausgeführt werden. Er wollte seinen Gegner mit einem finalen Angriff besiegen. Ein Angriff, der für ihn selbst allerdings ein enormes Risiko darstellte. Um einen offensichtlich stärkeren Feind zu besiegen blieb ihm aber nichts anderes übrig. Noch bevor Bael den Boden wieder berührte erhob sich Azure weit über ihn in die Luft und visierte ihn an. Dieser Prozess dauerte nun nicht einmal mehr eine hundertstel Sekunde.
 

Noch immer war Bael vom Boden weg, so schnell bewegte sich Azure in diesem Moment. Er benutzte eine Art von Magie, die als viel zu Riskant galt, um in höherer Kraft eingesetzt zu werden: Gravitationsmagie. Er veränderte die für ihn gegebenen physikalischen Gesetzt um sich schneller zu bewegen. Es brauchte keine große Menge an magischer Kraft, sonst wäre Azure auch nicht in der Lage sie zu kontrollieren, allerdings war der Rückstoß bei zu hoher Geschwindigkeiten eine zu starke Belastung für den Körper. Jede Bewegung brauchte schließlich dieselbe Menge an entgegengesetzter Energie, um wieder gestoppt zu werden. In der Luft nicht das größte Problem, ließ sich hier der Halt leichter dosieren, direkt zum Boden allerdings hochgradig lebensgefährlich. Doch Azure empfand, dass ihm keine andere Wahl blieb und ein Knall ertönte bei seinem Angriff auf Bael, der die Kontrolle noch nicht wieder erlangt hatte. Der Engel behielt den Katana vor sich, da er mit diesem treffen wollte und als er auf Bael auftraf wurden beide mit der deutlich erhöhten Schwerkraft und der gewonnen Geschwindigkeit von Azure in den Boden gepresst. Das erste, das Azure bemerkte war das Durchbrechen des Stocks, den der Gentleman zur Abwehr verwendete. Mehr konnte er allerdings nicht sehen, da sein Aufprall eine große Menge an Staub und Trümmern hochwirbelte. Der Schock saß tief, als der Engel sehen konnte, dass er den Gehstock zwar zerbrochen hatte, der weitere Weg seiner Klinge allerdings von einer dämonischen Klaue aufgehalten wurde, die von Bael ausging welcher den Engel nun hämisch angrinste.
 

Azures Schock über was geschehen ist war schnell vergessen, als ihn das volle Ausmaß des Rückstoßes am gesamten Körper traf. Nichts konnte ihn mehr oben halten und er kippte neben seinem Gegner zur Seite und lag nun schwer keuchend auf dem Rücken. Bael hingegen stand langsam auf und klopfte sich einfach den Dreck von seinem feinen Anzug. Als wäre er angewachsen saß der Zylinder noch immer auf seinem Kopf, musste jedoch von ihm wieder in Position gebracht werden. "Der "Fall", he?", sprach er nun mit leicht verachtendem Ton. "Darin warst du auch mal besser. Naja, immerhin konntest du meine Hand verletzten.", mit diesen Worten schaute er auf die dämonische Klau, die nun statt der menschlichen Hand von seinem Arm ausging. Eine stark pulsierende Wunde war auf ihr zu sehen, ansonsten schien er allerdings gänzlich unverletzt. Er kniete sich zu ihm runter und zeigte wieder ein leichtes Grinsen. "Wie wär's? Ich zeige dir mal wie das geht.", Azure sammelte seine Kraft um zumindest zu ihm schauen zu können. Der Rückstoß fühlte sich so an, als wären mehrere Meteoriten auf ihn eingeschlagen und dementsprechend hatte er keine Kraft mehr um auch nur seinen Arm zu bewegen. Nun konnte er aber zumindest Bael ansehen und zuschauen, wie dieser langsam in die Luft stieg. Er besaß keine Flügel und schien mit magischer Kraft an Höhe zu gewinnen. In diesem Moment konnte er ein paar Geräusche um sich hören, die ihm bekannt vorkamen. Jedoch war er nicht mehr in der Lage in die entsprechende Richtung zu schauen. Die sechs Gegner, mit denen er es zuvor zu tun hatte waren wieder aufgetaucht und umringten den Engel nun. "So soll es also sein? Was für ein scheiß Enge.", kam kaum hörbar von seinen Lippen und ein schmerzhaftes Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen, bevor Bael aus derselben Höhe wie Azure zuvor auf ihn stürzte. Bael landete direkt auf seinem Brustkorb, was dazu führte, dass dieser sofort zersplitterte und die Knochen seine inneren Organe durchbohrten.
 

Sowohl Mina-Lia, als auch Lucia waren in der Lage Bael in der Luft zu sehen. Auch sein schnelles Verschwinden mit dem mit dem darauffolgendem Auftreffen waren für sie vernehmbar und was genau sich abgespielt hatte konnten sie erkennen, sobald sie endlich den Platz erreicht hatten, an dem alle ursprünglich bereits versammelt waren. Die sieben Gegner standen einfach nur da und Azure lag auf dem Boden - mit einem zertrümmerten Oberkörper. Bevor sie etwas machen konnten erhob Bael die Stimme: "Der Engel... ist tot!", kündigte er an und Mina-Lia war ein leichter Schock nicht abzusehen. Was danach passierte konnten weder der verbliebende Engel, noch die Jägerin vorhersehen: Die gesamte Stadt wurde in Dunkelheit getaucht und überall krochen plötzlich wieder die ganzen Wesen aus den Ecken. "Die ewige Nacht ist angebrochen und die Schutzbastion gefallen. Geht, meine Menschen und säht die Saat meiner Taten!", rief Bael in die Menge, die sich danach überall hin verteilten, die übrig gebliebenen allerdings anscheinend in Ruhe ließen. Sie mussten sich nun einen Plan überlegen - ohne den endgültig gefallenen Engel, der früher die Stadt beschützte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mia-serina
2013-02-23T00:01:24+00:00 23.02.2013 01:01
Wirklich wunderbar geschrieben, nur das Ende....dafür hasse ich dich. Mein toller Engel Q.Q Wie konntest du ihn nur sterben lassen?..Okay das war wirklich sehr konstruktiv gewesen, nun zu dem anderen Zeug. Spaß beiseite, schön flüssig geschrieben vor allem da es auch Absätze gibt. Die Kampfszenen sind gut beschrieben, ich konnte sie mir wirklich vorstellen und eine überraschende Wendung, dieses Kapitel ist sehr gut.


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