Zum Inhalt der Seite

Durch die Zeiten

oder die Wahrheit dahinter
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Beruhigung

„Ich glaub das nicht, was zum Henker ist das für ein Vieh?!“, fragte Draco empört, nachdem er zum dritten Mal hintereinander beim Frühstück ausgeraubt worden war. Sein einziger Trost war es, dass es seinem Vater schlimmer ergangen war und auch Weasley nicht ungeschoren davon gekommen war. Weder Ron noch George, wenn er so darüber nachdachte. Auffällig war allerdings der Bogen gewesen, den er um Severus gemacht hatte. Na ja, wie der reagiert hätte, wollte Draco auch nicht wissen.
 

Pansy lachte nur amüsiert. „Ich weiß nicht, was du hast! Er ist doch süß! Nur, weil dein Vater und du nicht wach genug seid um euch zu verteidigen! Ich meine, er ist jeden Morgen für einen Lacher gut und was wollt ihr denn machen?“, lachte sie nur weiter: „Unser Lord killt euch, wenn der Kleine auch nur ein gekrümmtes Schnurrhaar hat! Hast du nicht den Klunker gesehen, den Shaddow um den Hals trägt? So was wäre ein Verlobungsgeschenk, so teuer, wie es ist!“
 

Draco knurrte nur ungehalten. „Igitt!“, blaffte er nur. „Da kann er die Juwelen auch Potter irgendwo hin stecken! Das ist abnormal, was der mit dem Vieh praktiziert! Ich mein, sein Theater mit Nagini ist schon schlimm genug, aber was er mit diesen zu klein geratenen, hässlichen Vieh macht, ist abartig! Als wäre es ein Mensch! Oder noch schlimmer, seine Geliebte!“
 

„Draco...?“
 

„Was?!“
 

„Du bist eifersüchtig,“ stellte Pansy nur amüsiert fest. „Komm schon, der Kleine ist doch drollig und...! Guck mal, wer da kommt! Och, du Süßer, komm zu mir!“
 

Entsetzt wandte Draco sich um, nur um tatsächlich das kleine Drecksvieh unter der Klappe hervortreten zu sehen. Der Blonde knurrte ihn nur an, doch das schien das dumme Ding so gar nicht zu beeindrucken, demonstrativ ging der zu Pansy, ließ sich kurz streicheln und sah ihn regelrecht herausfordernd an.
 

Harry tapste tatsächlich in den Aufenthaltsraum. Tom war beschäftigt, er hatte irgendeine dumme Sitzung mit Malfoy Senior und Snape und sobald Snape da war, hielt er sich doch lieber fern. Oh, und Charlie war auch da. Dieser dreiste Kerl hatte mit einem Fieberthermometer gewunken! Also war er abgehauen! Und er würde keinen Schritt zurück zu Tom machen, bis der Andere weg war! Also hatte er Nagini gesucht, um sich etwas an sie zu kuscheln, doch nun war er hier gelandet – bei Malfoy Junior. Auch das noch.
 

„Mutig, hier aufzutauchen,“ lächelte Draco kalt. „Ganz ohne Jemanden, der dich verteidigt, wenn du Scheiße baust!“
 

Harry zischte nur und ließ seine Krallen aus der Pfote schießen. Verteidigung? Von wegen! Er konnte selbst auf sich aufpassen! Vor allem, wenn es um dieses Arschloch ging!
 

Pansy grinste nur und wuschelte dem kleinen, wenig begeisterten Panther, durch die Haare. „Es sieht nicht so aus, als wäre er sonderlich beeindruckt,“ stellte sie nur fest.
 

Draco knurrte nur, doch bevor er etwas tun konnte, fiel sein Blick auf den Smaragd, der unschuldig an dem teuren Halsband baumelte, das vermutlich aus Drachenleder oder so war. Vielleicht doch keine so gute Idee, ihn in sein nächstes Leben zu hexen, er könnte es wirklich, wirklich bereuen. Und auch, wenn er sonst nie vor einem Streit zurückschreckte, mit dem dunklen Lord wollte noch nicht mal er sich anlegen. Wirklich nicht. Also beschränkte er sich darauf, den Kleinen anzustarren, der aber desinteressiert an ihm vorbei trottete und begann, das Zimmer zu erforschen.
 

Harry tapste einfach weiter, bis er sich schließlich ein Kissen von dem Sofa zerrte und es eben zu einem Eckchen zerrte, an dem auch ein Baum stand. Erst da ließ er sich fallen, wobei er immer noch etwas schmollte, weil Charlie ihn weggeekelt hatte.
 

„Also, ich mag ihn!“
 

„Du findest es nur lustig, wenn er mich morgens bloß stellt!“
 

„Jap,“ grinste Pansy.
 

„Wart ab, bis du es auf die Abschussliste schaffst!“, knurrte der Blonde nur.

„Ich bin morgens wach genug, um meinen Teller zu verteidigen,“ gab Pansy nur trocken zurück, während sie wieder nach ihrer Feder griff.
 

Harry döste, wie immer, wenn ihm langweilig war. Es war toll, so viel schlafen zu können. Das hatte er früher nie gekonnt. Dumm nur, dass die Alpträume ihn immer wieder einholten und nach dem Zweiten konnte Harry nicht mehr. Er hörte sie, immer wieder, seinen Onkel und seine Tante, die ihn einen Freak nannten, die ihm sagten, dass er nichts wert war und dass niemand ihn lieben würde.

Ohne sich weiter darum zu kümmern, wo Tom sich aufhielt und wer bei ihm war, verließ er diesen Raum, wo sich immer mehr Leute versammelten und über Hausaufgaben redeten. Hausaufgaben – etwas, worüber er nie hatte reden können. Es war nie wichtig gewesen, es hatte nichts mit Kämpfen zu tun gehabt...
 

Er schniefte etwas, fuhr mit einer Pfote über seine Augen, dann lief er zu Toms Büro, schlüpfte durch seine Katzenklappe – und legte seine Ohren an. Sie waren noch alle da, um einen Tisch herum, am Diskutieren. Lehrpläne, Neubauten, Heime, was wusste er schon? Es war ihm egal. Er tapste unter den Tisch, stupste an Toms Bein.
 

„.. doch nicht so schwer sein!“, ärgerte Tom sich aufgebracht. „Das Grundstück von Hogwarts IST groß genug! Und Muggel können auch in die Höhe bauen!“ Seine Faust rammte regelrecht auf den Tisch. Doch dann spürte er etwas, ein Zusammenzucken – an seinem Bein. Überrascht und aus dem Konzept gebracht, sah er herab – auf ein kleines Häuflein Elend mit angelegten Ohren und eingeklemmten Schwanz. Sein Kleiner. Sanft hob er diesen auf, strich durch sein Fell, kraulte ihn etwas. Erst dann sah er auf die Uhr. Merlin, er hockte hier seit vier Stunden, kein Wunder, dass es nicht vorwärts ging! „Sch, schon Gut, du warst doch nicht gemeint," flüsterte er on das Ohr des Kleinen, hielt ihn sanft an sich gedrückt.
 

Severus rieb sich seinen schmerzenden Kopf. Warum hatte er sich noch mal in das hier rein ziehen lassen? Ach ja, da war was gewesen. Er hatte keine Wahl gehabt! Oh, wie er sich wünschte, dass der infernale Black hier hocken musste! Stattdessen musste er sich mit seinem Lord rumschlagen UND zusehen, wie der sein dummes, dürres, unansehnliches und unerträgliches Haustier, das nebenbei definitiv als minderjährig gelten würde, wäre es ein Mensch, behandelte, wie eine verdammte Geliebte! Er hatte doch gedacht, jetzt würde es BESSER werden! Stattdessen saß er weiterhin in dieser infernalen Schule fest und war auch noch dazu gezwungen, sie zu organisieren! Immer, immer traf es ihn!
 

Lucius hingegen schnarrte leise, als er das Vieh erkannte, er wurde wieder von der fast unbändigen Lust überfallen, seinen Zauberstab zu ziehen, aber allein die Art und Weise, wie sein Lord das Tierchen an sich drückte, sagte ihm, dass das jetzt sicher nicht die beste Idee war und außerdem – ob er es wahr haben wollte, oder nicht, er konnte dem kleinen Monster auch noch dankbar sein, da Toms grausige Laune sich schlagartig gebessert zu haben schien. Bevor sie ausgeartet war.
 

Charlie beobachtete die Beiden wieder mal vollkommen verdattert. Er war hier, um bei den Bauproblemen zu helfen und um Bill zu vertreten. Er hatte sich auch einen Spaß daraus gemacht, das neueste Haustier des Anwesens mit einem Fieberthermometer aus dem Zimmer zu vertreiben, er war eigentlich erstaunt, dass es wieder da war, wobei es ihn mehr erstaunte, wie schnell der Lord sich wieder gefangen hatte. Er hatte sofort die Stimme gesenkt und den Kleinen hoch genommen.
 

„Nun?“, fragte Tom ruhig. „Ich warte immer noch auf weitere Vorschläge,“ erinnerte er die Anderen missgelaunt, während er sanft Shaddow streichelte, der sich wieder beruhigt hatte und zufrieden schnurrend seinen Kopf an dem Kinn des Lords rieb.
 

„Wir... vielleicht...“
 

Severus rollte nur theatralisch die Augen über so viel Dummheit. „Es reicht ein kleines, magiegetragenes Gebäude,“ knurrte er ungehalten. „Fünf Stock, mehr nicht. Und der Rest ist ein einfacher Zauber! Wie bei einem magischen Zelt! Das gibt uns den zehnfachen Platz! Wo ist das verdammte Problem!? Ich will zurück, bevor meine gediegenen Kollegen den Rest der vermaledeiten Schule einstürzen lassen! Ich habe so schon wirklich genug zu tun! Übrigens – nett, endlich mal zu Wort gekommen zu sein!“
 

Alle sahen den Tränkemeister mehr als überrascht an, es war Tom, der schließlich nickte. „Ja, das ist verwertbar. Ich habe für heut die Nase voll. Morgen will ich ausgereifte Baupläne und die Bewerbung für die ersten Arbeiter auf dem Tisch haben!“ Erleichtert stand er dann auch auf, sah jeden der Reihe nach an und verließ das Zimmer, um in seine Quartiere zu gehen, wo er sich auf das Bett warf. „Kleiner, du hast wirklich keine Ahnung, wie frustrierend es sein kann, eine neue Welt aufzubauen,“ stellte er fest, nachdem er sich auf sein Sofa geworfen hatte.
 

‚Oh, ich bekomm langsam eine Ahnung,’ dachte Harry nur und stupste den Anderen einfach nur an, bevor er auf den kleinen Tisch sprang und dem Anderen das alte, ledergebundene Buch zuschob, in dem der so gern las. Dann kuschelte er sich gegen dessen Armbeuge und begann, zufrieden zu schnurren.
 

Tom lächelte einfach nur und nahm das Buch. „Du bist wirklich drollig,“ stellte er leise fest und kraulte seinen Kleinen. „Du verstehst mich wohl wirklich. Du bist immer da, wenn ich dich brauche, Süßer.“

‚Man tut, was man kann’, dachte Harry sich nur.
 


 


 

---

23.11.986
 

Endlich gehen die Arbeiten wieder weiter, wir mussten fast ein Jahr lang still stehen, da kaum noch Geld da war. Ich habe mir die Finger abgebraut und Ric hat geholfen, wo er konnte. Auch die Kinder, die wir in der Zeit unterrichtet haben, haben geholfen, aber jetzt ist die Kammer für Hogwarts wieder ziemlich voll und wir konnten einen weiteren Stock beenden, wir beginnen schon mit den ersten Türmen und Fenster und Türen sind eingesetzt, ich denke, in ein paar Jahren können wir sicher auch die ersten Kinder unterbringen und auf das Außenhaus verzichten.
 

Ric ist endlich glücklich, er ist ruhiger geworden, seit wir wirklich gebunden sind, er weiß jetzt, dass ich ihn nicht fallen lassen werde, dass ich ihn nicht verlassen werde, er lässt sich fallen und seine Alpträume kommen nur noch, wenn er unter extremem Stress steht. Die meiste Zeit über ist er aber einfach nur zufrieden und durchaus auch glücklich.
 

Er liegt hier neben mir und lächelt. Ein Bild, dessen ich wohl nie müde werde. Ich könnte ihn stundenlang beobachten. Aber das könnte ich ohnehin immer. Er hat mir geholfen, dieses eine Jahr durchzuhalten, ich glaub, sonst hätte ich doch alles geschmissen, obwohl das, was wir hier tun, so wichtig ist. Und ich liebe es, zu sehen, wie er beim Abendessen sitzt und mit seinem Bindungsreif spielt, er merkt es meist nicht, er tut es automatisch.
 

Ich weiß, dass er gern an den Tag denkt, als ich ihn gebeten habe, eine Bindung mit mir einzugehen – ich tue es auch gern. Eigentlich ist ja alles schief gegangen, aber am Ende hat er gestrahlt, wie die Sonne und das war das einzig Wichtige.
 

Morgen kommt neues Material, inzwischen helfen auch die Hauselfen begeistert mit. Wir werden diese dumme Schule bauen! Und dann werden wir es schaffen! So lang Ric da ist, ist alles in Ordnung...
 


 

25.12.986
 

Midwinter.
 

Der Tag war wunderschön, wir waren – alle – bei meinen Eltern, sie mögen Ric und selbst Vater hat sich damit abgefunden, dass es Helga sein wird, die seine Linie weiterführen wird und wenn er mich noch so sehr drängt, ich hab Ric und die Schule, das sind mir Kinder genug – auf eine sehr, sehr lange Zeit.
 

Ric hat sich sehr über mein Geschenk gefreut. Ein magisches Bild von uns. Wenn wir sterben, werden wir darin weiter leben, es wird zum Leben erwachen, wenn wir tot sind. Es ist ein schönes Bild. Wir Beide, zusammen auf einem Sofa. Er mit dem Kopf auf meinem Schoß, wir Beide lächelnd.
 

Vater hat Ric sogar einen Familienwappenring überlassen und Ma hat ihn ja schon immer als weiteren Sohn gesehen. Rowena und ihr Stecher waren auch da – lustig, dass ich verheiratet bin und sie immer noch nicht.
 

Oh, Ric kommt aus dem Bad...
 

---
 


 


 

Die Weihnachtsferien waren um. Seit dem Morgen strömten die Schüler, die bei ihren Familien gewesen waren, zurück in die Schule. Sie alle überlegten, was die Baustelle zu sagen hatte. Natürlich waren sie auch unsicher, aber sie waren alle wiedergekommen, da sie wussten, dass sie ihre Ausbildung brauchten und auch vor den Ferien war ja nichts geschehen. Also warum jetzt anfangen?
 

Sirius beobachtete sie vom Lehrertisch aus. Grayback, etwas in ihm weigerte sich immer noch, den Anderen permanent beim Vornamen zu nennen, hatte seinen Teller mal wieder reichlich gefüllt. Zu gut, in seinen Augen, während er die Schüler beobachtete. Er suchte jeden von ihnen ab, doch... fand nicht, was er suchte.
 

„Er wird nicht einfach so hier rein spazieren,“ murrte Fenrir leise, während er beobachtete, wie die einen aßen und die Anderen erst mal zu ihren Betten liefen. Er hasste es, den Anderen so zu sehen. Ihn leiden zu sehen, aber er konnte nichts tun. Sie hatten die Woche nach Weihnachten mit Lupin damit zugebracht, Straßen zu durchkämmen, Obdachlosenheime zu durchfilzen. Erfolglos.
 

Auch in Leichenschauhäusern waren sie gewesen, na ja, vor allem Lupin und er, da hatte er Black nicht sehen wollen, aber niemand hatte auch nur eine Spur von dem Bengel gesehen. Es war, als wäre der einfach vom Erdboden verschwunden.
 

Sirius sah den Anderen an, er seufzte leise und stocherte weiter in seinem Essen. „Ich kann immer noch hoffen,“ blaffte er ungnädig. So wirklich verarbeitet hatte er die letzten Ereignisse ohnehin nicht. Die Tatsache, dass er eigentlich als verheiratet, als gebunden galt und dazu noch an jemanden, den er eigentlich nicht kannte und der trotzdem von einem auf den anderen Tag einfach eingezogen war und mit dem er jede Nacht im Bett lag.
 

„Du hast nichts davon, “ gab Fenrir knapp zurück. „Du wirst nur enttäuscht. Finde dich um Himmels Willen damit ab!“
 

„Das kann ich nicht! Er ist verdammt noch mal meine Verantwortung! Ich hätte für ihn da sein müssen! Ich hätte ihn aufziehen sollen! Er ist mein Patensohn!“
 

Fenrir knirschte mit den Zähnen, er hatte alle Mühe, nichts zu sagen, dabei ging ihm gerade eine Menge durch den Kopf. Sehr, sehr viel. Vor allem Flüche über dumme, undankbare Patenkinder, die zu dumm waren, ihre Ärsche in Bewegung zu setzen. Doch er wusste zu gut, dass das die schlechteste Idee war, die er haben konnte, weswegen er wohlweislich seine Klappe hielt.
 

Severus hingegen starrte mies gelaunt in die Menge der schreienden, schwatzenden, schmatzenden und ungehobelten Schüler. Ihm selbst verging dabei immer der Hunger, so, dass er nur an einer Tasse mit Tee nippen konnte. Tee mit Schuss, verstand sich. Er wusste, dass Black mal wieder einen Anfall von Depressionen hatte, er erkannte, dass Grayback genervt war und das Lupin versuchte, sich abzulenken, indem er mit den Schülern sprach. Alle tickten durch – für nichts und wieder nichts! Oh, das würde er Tom noch mal so was von heim zahlen!
 

Kurz fasste Sirius sich an die Brusttasche, aber er nahm den Spiegel nicht mehr heraus, er wusste, er würde keine Antwort auf sein Rufen bekommen und niemand meldete sich. Da würde nur sein eigenes Gesicht zu sehen sein und das brauchte er nicht. Er wollte eigentlich nur noch ins Bett. Morgen fing der Unterricht an, vielleicht würde der ihn etwas ablenken.
 

Wenn... wenn er doch nur wüsste, was los war! Selbst... wenn er eine Leiche finden würde. Er musste wissen, wo Harry war, er wollte dem Jungen doch nur helfen. Aber vielleicht war der inzwischen so verstört, dass er niemandem mehr trauen konnte. Merlin, er hoffte nur, dass sie nicht wirklich irgendwann auf eine Leiche stoßen würden!
 


 


 

---

1.1.1000
 

Ein grandioses Datum.
 

Wir haben es geschafft, wir haben es wirklich vollbracht! Ich bin stolz auf uns alle, vor allem auf Ric, der uns immer wieder gesagt hat, dass wir durchhalten müssen. Na ja, eigentlich war die Schule ja schon vor zwei Jahren bezugsfertig, aber jetzt ist wirklich nichts mehr daran zu machen. Hogwarts ist errichtet.
 

Das Schloss ist durchsetzt mit der Magie von uns Vieren. Die Schule lebt, sie hat ihren eigenen Willen, auch, um sich selbst besser verteidigen zu können. Na ja, eigentlich ist sie ja auch schon seit zwei Jahren eröffnet, aber heute haben wir es erst richtig gefeiert. Die Kinder hat es gefreut und viele der Eltern aus der Oberschicht haben bewundernd festgestellt, dass das hier alles ja gar nicht so schlecht ist.
 

Wir haben uns auch dazu durchgerungen, ein Häusersystem aufzubauen, damit es nicht dauernd so viel Streit gibt. Jeder von uns wird einem davon vorstehen und wir werden die Kinder mit Hilfe von Magie sortieren, damit sie sich wohler fühlen, das machen wir ab dem nächsten Jahr. Erst mal muss ich ein magisches Instrument schaffen, dass so etwas bewerkstelligen kann.
 

Auch haben wir schon vor einem Jahr beschlossen, Ric offiziell zum Direktor zu machen, er kann besser und geduldiger mit Menschen umgehen, als ich, er verliert nicht gleich die Nerven, wenn er vor Idioten sitzt und hat eine schier unglaubliche Geduld. Ich bin sein Stellvertreter, dadurch habe ich auch mehr Zeit, um mich um die Instandsetzung und Erhaltung des Gebäudes zu kümmern, es ist ein guter Kompromiss, mit dem wir beide gut leben können.
 

Ich bin glücklich, ich habe viel geschafft, aber manchmal habe ich Angst, es ist wie eine Hand, die nach meinem Herz greift. Hart und unerbittlich, danach erwache ich aus meinem Leben und Ric ist weg. Das ist mein Alptraum. Er braucht mich, immer noch, aber ich brauche ihn mindestens genauso. Ich weiß, wenn Ric nicht mehr ist, kann ich nicht weiter machen. Es ist wie eine schreckliche, dunkle Ahnung nach all der Zeit, die wir zusammen hatten. Holt das Schicksal uns etwa ein? Wird etwas geschehen? Ich merke auch Helgas prüfende Blicke von Zeit zu Zeit, als würde sie das auch merken.
 

Aber ich kann ihn doch nicht verlieren! Er ist... mein Leben! Für ihn habe ich diese Schule aufgebaut, mit seiner Hilfe. Ohne ihn...
 

Nein, ich sollte mir nichts einreden und nicht so viel in harmlose Blicke rein interpretieren. Ric ist gesund und munter, er liegt schlafend neben mir, er lächelt sogar. Ich darf mir keine Angst machen lassen. Nicht von einem Gefühl, wir sind Zauberer, wir haben sicher noch fast hundert Jahre zusammen. Wir werden gemeinsam alt. Wie wir es vorhatten und dann werden wir über diesen Eintrag in meinem Buch lachen und Ric wird mich wieder aufziehen, dass ich fast so panisch werde, wie ein Muggelweib, wenn man Teufel ruft.
 

---
 


 


 

„Weasley,“ stellte Draco fest, als er den Eulenturm betrat. Er hatte dem jüngsten der Weasleybrüder eine Münze gegeben, die sich erwärmen würde, wenn sie miteinander sprechen wollten. Denn Ron hatte sich durchaus als nützlich erwiesen. Er war ein ansehnlicher Spion – solange er nur in den Taschen von Mitschülern wühlen musste.
 

Ron wandte sich um und setzte Erol wieder auf die Stange zu den anderen Eulen. „Das hat gedauert,“ stellte er nur, irgendwie kühl fest. Er hasste es, zu warten vor allem, da das sicher nicht der wärmste Ort der Welt war und er hatte nun mal kein Gefieder, das ihn warm hielt. Was ja auch reichlich dämlich ausgesehen hätte.
 

„Ich kann nicht immer springen, wenn du rufst,“ gab Draco nur knapp zurück. „Ich war mitten in einer Hausversammlung, weil ein paar Zweitklässler sich benommen haben, wie Idioten, nicht, dass es dich was angehen würde.“
 

Ron runzelte die Stirn, nahm die Erklärung aber hin, nicht, dass er eine Wahl gehabt hätte in irgendeiner Weise.
 

„Warum sollte ich kommen?“, fragte Draco nach einer Weile, die sie sich einfach nur fixiert hatten. Wobei er sich am liebsten selbst geschlagen hätte, weil ihm nicht mal ein spitzer Kommentar über die Lippen kam. Es wurde langsam wirklich, wirklich peinlich. „Ich hoffe, es war wichtig!“
 

Ron hob einige zusammengefaltete Papierseiten hoch. „Ich finde es wichtig – ziemlich!“
 

„Und was?“, fragte Draco entnervt.
 

„Pläne. Dumbledore hat Granger geschrieben, dass sie einen verdammt guten Plan haben! Und der ist für Potter und für alle anderen sicher nicht von Vorteil!“
 

„Was für Pläne?“, hakte Draco nach, während er die Briefe in einen Umschlag steckte, ihn versiegelte und abwartete.
 

„Sie wollen Tom mehrere Morde anhängen und es wird schwer sein, zu beweisen, dass er es nicht war, bedenkt man, dass er kein Veritasserum verträgt!“
 

Draco verdrehte die Augen, er sah das alles nicht so schwarz. „Was hat das mit Potter zu tun?“
 

„Sie wollen ihn umbringen und vor dem Ministerium liegen lassen. Und das hat eigentlich niemand verdient...“
 

Draco runzelte die Stirn, während er seine Eule zu seinem Vater schickte. „Ich setze sie in Kenntnis.“
 

„Sag mal, ist dir aufgefallen, wie Sirius Black drauf ist?“, wechselte er abrupt das Thema. „Und das ausgerechnet Grayback ihm kaum von der Seite weicht? Ich mein, was soll das?“
 

„Was weiß denn ich? Ich hab nichts mit Black zu tun!“
 

„Er ist mit dir verwandt!“
 

„Und? Kennst du Jeden, mit dem du verwandt bist?“
 

„Ja!“
 

„Das... bezweifle ich,“ meinte Draco nur trocken. „Was weiß ich? Vielleicht haben sie ein Verhältnis!“
 

„Was? Niemals! Nicht mit dem Mann, der Lupin gebissen hat!“
 

„Oh, Weasley! Wie kleinkariert bist du eigentlich?! Bei magischen Wesen zählen andere Dinge, als bei uns und wenn sie was miteinander haben, werden sie wohl wissen, was sie tun!“
 

„Warum?!“
 

„Vielleicht sind sie Gefährten!“
 

„WAS?!“
 

Draco stöhnte nur und schüttelte den Kopf: „Vielleicht hat Grayback ihn gebissen und nein, ich meine nicht, dass er ihn zum Werwolf gemacht hat, sondern das er ihn an sich gebunden hat! Das macht sie zu so was Ähnlichem wie Gefährten! Und ja, das würde Graybacks Verhalten ziemlich genau erklären! Er wäre eifersüchtig, reizbar, wenn er Black nicht sieht und es erklärt, warum Lupin momentan so auf Abstand besonnen ist.“
 

Ron runzelte die Stirn und beschloss etwas Ungewöhnliches – er würde bei der Bücherei vorbei sehen. „Wie auch immer,“ knurrte er nur. „Ich muss wieder los.“
 

Draco hob eine seiner geschwungenen Augenbrauen: „Morgen ist Hogsmeade, ich erwarte dich in dem Laden deiner Brüder.“
 

Ron nickte knapp, dann lief er zurück. Mit einem komischen Gefühl in der Magengrube, als er ging. So, wie er es zu Beginn bei Granger gehabt hatte, doch er wischte den Gedanken schnell wieder beiseite. Das war Unsinn, er stand auf Mädchen, nicht auf Kerle....
 


 

---

14.5.1001
 

Ich weiß es, etwas stimmt nicht! Etwas ist nicht in Ordnung! Ich spüre es, auch wenn Ric es vor mir versteckt. Warum? Warum tut er so was? Ich merke es doch! Was hat er davon?! Ich weiß, es ist keine heimliche Beziehung, aber es ist was! Und ich habe Angst, weil es mit seiner Gesundheit zu tun hat.
 

Manchmal, wenn er denkt, dass niemand hinsieht, dann sieht er müde aus und stützt sich ab, als wäre er schon ein alter Mann. Er scheint gesund, aber ich glaube das nicht.
 

Gestern habe ich ihn gefragt, aber er hat nur gemeint, dass er erschöpft wäre, durch die viele Arbeit. Er war nie erschöpft und wir haben Beide schon mehr mitgemacht, als die Schule noch nicht in Betrieb war! Er hat nächtelang neben mir gearbeitet, inzwischen hat er Mühe, den Tag zu überstehen, glaube ich. Etwas stimmt nicht und es macht mir panische Angst.
 

Ich kann ihn nicht verlieren, ich kann Ric nicht verlieren! Ich würde es ohne ihn einfach nicht mehr aushalten, er ist doch mein Leben...
 

Ich habe ein Mal mir Rowena über meinen Verdacht geredet, aber sie meint, ich würde mir Sachen einreden und er hätte sicher nur eine Erkältung oder so was. Das kann ich mir nicht vorstellen! Warum sollte er mir eine Erkältung verschweigen? Und warum nimmt er dann nicht einfach einen Trank?
 

Ich weiß, dass etwas nicht stimmt – und ich habe Angst...
 

Ich wünsche mir nur, dass ich mich irre, aber ich irre mich nur selten...
 

---



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mikan000
2010-06-23T21:43:15+00:00 23.06.2010 23:43
Ja, Harry rächt sich an Draco.
Verliebt sich etwa Ron in seinen "Lieblingsfeind"?
Bin gespannt wie es weitergeht.^^
lg mikan ^^
Von:  Dranza-chan
2010-05-30T19:04:38+00:00 30.05.2010 21:04
Ein tolles Kapi!
Find ich klasse dass Harry jetzt auch mal die Chance hatte sich ein bisschen an Draco zu rächen!
Bin schon total gespannt auf Mittwoch wie Tom reagiert!
lg
Von:  ai-lila
2010-05-30T15:34:45+00:00 30.05.2010 17:34
Hi~~

Seit wann hockt Ron so oft bei Draco??? ^^ Wie niedlich. ^///^

Zu süß ist auch, das Sev noch immer schmolt. *höhö*

Ich hoffe das Tom seine kleine Pelzkugel nicht ins nächste Jahrhundert hext, sobald der sich wieder unter den Zweibeinern befindet. <.<

Das war ein sehr schönes Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai

Von:  Caratinu
2010-05-29T16:04:45+00:00 29.05.2010 18:04
Tolles Kapitel
VlG
Von:  AmuSuzune
2010-05-29T15:50:44+00:00 29.05.2010 17:50
Urg... willst du das ich heulen tu?
Ich bin echt gespannt wie es weiter geht, vor allem was nun mit Ric ist!
Freue mich schon wenn ich die ENS bekomme!

LG Suzu
Von:  aYaKaShI
2010-05-29T14:04:03+00:00 29.05.2010 16:04
oh man
ich freu mich jetzt schon irrsinnig auf mittwoch
und ob er wirklich sooooo schlecht reagiert

lg aya
Von:  sann
2010-05-29T13:35:49+00:00 29.05.2010 15:35
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
schreib schnell weiter
Von:  AngelHB
2010-05-29T11:58:01+00:00 29.05.2010 13:58
Hi!

Super Kap. Bin schon gespannt wie es sein wird wenn Harry wieder ein Mensch wird.
Freu mich schon darauf zu lesen warum er denn nen Panther war und wie genau es dazu
gekommen ist. Auf Toms Reaktion bin ich auch gespannt. Mal sehen was er denn zu
Harry sagen wird. Freu mich schon auf Mittwoch.

LG Angel
Von:  Omama63
2010-05-29T11:34:29+00:00 29.05.2010 13:34
Super Kapitel.
Sirius tut mir Leid. Die Wahrheit ist oft nicht so schrecklich wie die Ungewissheit.
Ich bin schon gespannt wie es am Mittwoch weiter geht und was Tom zu Harry sagt.
Danke für die ENS.
Von:  mathi
2010-05-29T11:15:26+00:00 29.05.2010 13:15
huhu,
das kapitel war super
es gibt wohl einige partien die harry nich gutheißen^^' ich hoffe doch, dass ihm nich so viel passiert, wann er wohl merkt wie schwer es sirius mitnimmt, ds er sich nich meldet?
bin shon sehr gespannt
mathi


Zurück