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Big Green

von

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Kapitel 5

Oliver wachte auf. Langsam öffnete er die Augen. Kein Wecker riss ihn heute aus dem Schlaf. Er drehte sich um und sein Blick fiel auf Chloes nackten Rücken. Vorsichtig rutschte er zu ihr heran, hob ihre Decke und kuschelte sich eng an sie. Er küsste ihre Schulter und schlang seinen Arm um ihren Körper. Sie war ganz warm, ihre Haut fühlte sich wunderbar zart an. Er steckte seine Nase in ihre Haare und zog tief ihren Geruch ein. Dann gab er ihr einen Kuss in den Nacken. Leise wisperte er in ihr Ohr:

“Hey Süße, aufwachen!”

Ein Kuss auf ihr Ohrläppchen folgte. Seine Hand glitt leicht über ihren Bauch und bahnte sich einen Weg, tiefer an ihr herab. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Noch immer war Chloe völlig nackt. Sie hatten sich gestern Abend leidenschaftlich geliebt. Oliver wunderte sich, dass Chloe, bei der vielen Arbeit, noch zu so wilden Liebespielen in der Lage war. Sie überraschte ihn immer wieder.

Er hörte ein Murmeln von Chloe. Sie war so süß, wenn sie im Halbschlaf lag. Sanft zog er an ihrer Schulter, um sie zu sich zu drehen. Fast wie von selbst drehte sie sich herum und schmatze ein wenig. Oliver stellte fest, dass sie noch fest schlief. Unter diesen Umständen wollte er sie nicht wecken. Sie brauchte den Schlaf, dessen war er sich sicher. Behutsam zog er die Decke weiter über ihren Körper, dann stand er auf.
 

Als Chloe wach wurde, fiel ihr Arm in eine leere Betthälfte. Sie öffnete ein Auge und blinzelte hinüber. Wo war Olli? Langsam richtete sie sich auf und ließ den Blick durch den Raum gleiten. Nichts. Keine Spur von ihrem Freund. Nachdem sie ein paar Minuten brauchte, um etwas wacher zu werden, quälte sie sich aus dem Bett. Ihr Weg führte sie unter die Dusche und als nächstes in die Küche. Dort stellte sie eine Tasse unter die Kaffeemaschine, drückte einen Knopf und zog sofort den Geruch des frischen Kaffees ein. Während sie auf den Kaffee wartete, bemerkte sie, dass Oliver seine Ausrüstung mitgenommen hatte.

Schließlich stellte sie sich mit der Kaffeetasse an das Fenster und sah hinab auf Metropolis. Irgendwo da draußen war er gerade mal wieder als Green Arrow unterwegs. Hoffentlich passierte ihm nichts. Er hatte nicht einmal eine Nachricht für sie hinterlassen. Chloe nahm einen großen Schluck des heißen Getränks, als ihr Handy klingelte. Sie stellte die Tasse auf dem Couchtisch ab und ging an ihr Telefon:

“Hallo Sarah!” freute sie sich ihre Freundin zu hören. Jede Abwechslung tat ihr gut, wenn sie sich um Oliver sorgte.

“Chloe, ich hatte gerade wieder eine Vision! Können wir uns treffen?” hörte sie Sarah aufgeregt ins Telefon sprechen.

“Eine Vision?” Chloe schluckte. Sarahs Visionen verhießen nichts Gutes. Die letzte war schon lange her, als die Sache mit den Meteoritenfreaks war.

“Klar können wir uns treffen! Wo?” fragte Chloe aufgeregt.

“Kann ich zu dir kommen?” Chloe spürte, wie fertig Sarah war.

“Ja, ich bin in Olivers Apartment.” Kaum hatte Chloe ausgesprochen, war nur noch ein Tuten in der Leitung zu hören. In Gedanken versunken, ließ Chloe ihr Handy sinken. Wenige Augenblicke später, rührte sich auch schon der Fahrstuhl zum Apartment.

Chloe erwartete Sarah direkt vor der Fahrstuhltür. Sie war darauf gefasst, dass ihre Freundin Trost brauchte. Doch als sich die Tür öffnete, zeigte sich Chloe ein anderes Bild. Es war Oliver, der sich in den Raum schleppte. Er presste seine Hand auf den Oberschenkel. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, er atmete schnell. Sofort stürzte sich Chloe auf ihn, griff ihm unter den Arm und half ihm zum Sofa. Flüchtig sah sie im Aufzug noch die kleine Blutlache die er hinterlassen hatte.

“Oh mein Gott, Olli, was ist passiert?” fragte Chloe entsetzt, während sie ihm half, sich aus seiner Green Arrow Verkleidung zu befreien.

Oliver schwitzte. Der Schmerz ließ bereits sein Bein taub werden. Verdammt, warum hatte er nicht besser aufgepasst? Erleichtert ließ er sich auf das Sofa fallen, als er seine Wunde freigelegt hatte. Mist, es steckte immer noch in seinem Schenkel.

Chloe inspizierte seine Wunde genau. Das Blut floss stark heraus, bereits sein ganzes Bein war davon rot verfärbt. Dann fiel Chloes Blick auf das Teil, das in seinem Bein steckte. Es schimmerte hellgrün und sah wie irgendein Wurfgeschoss aus.

“Was ist das,” fragte sie schockiert. “Gott, wir müssen dich so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen!”

“Nein,” hauchte Oliver leise aber bestimmt. “Wir müssen nur dieses Ding da raus kriegen!”

“Bist du verrückt. Was ist wenn wir es herausziehen und… Nein, ich rufe Clark an, er soll dich in ein Krankenhaus bringen!” Chloe war von ihrer Entscheidung nicht abzubringen. Aufgeregt drehte sie sich um, schnappte ihr Handy und wählte Clarks Nummer.

Oliver nutzte die Gelegenheit und biss die Zähne aufeinander. Er griff nach dem grünen Etwas in seinem Fleisch und zog es mit aller Kraft heraus. Es fühlte sich an wie tausende Messerstiche, denn er bekam es nicht so schnell aus der Wunde gezogen, wie er gehofft hatte. Dabei entwich ihm ein Schmerzensschrei, der Chloe zusammenschrecken ließ.

Sie wirbelte herum und sah wie Oliver das grüne Stück in der Hand hielt. Es war mit seinem Blut besudelt. Dann fiel ihr Blick auf seine Verletzung, sie begann sich zu schließen. Fassungslos drückte sie das Gespräch weg, bevor Clark annehmen konnte und ließ ihr Handy auf den Tisch fallen. Mit offenem Mund starrte sie ihn an.

“Olli…das ist… wie ist das möglich?”

Sie setzte sich neben ihn und sah ihn verwundert an.

“Was ist mit dir passiert?” fragte sie in Sorge, denn was sie eben sah, schien ihr unbegreiflich!

Oliver schluckte und betrachtete weiterhin das grüne Geschoss, dass ihm eben noch so unsägliche Schmerzen bereitet hatte.

“Ich… ich…” stotterte er. Er musste für sich selbst erst mal alles erlebte sortieren.

“Ich bin zwischen einen Kampf geraten! Dieser Big Green hat es gerade mit einem Meteoriten Freak aufgenommen und… und ich musste ihm helfen, sonst hätte er keine Chance gehabt,” erklärte er, selbst noch etwas verwirrt.

“Big Green?” wiederholte Chloe.

“Ja, dieser Typ gegen den er kämpfte, hatte unglaubliche Fähigkeiten. Er konnte ganze Autos mit seinen Gedanken durch die Luft schleudern. Ich wollte ihm einen Pfeil verpassen. Und Big Green, zur gleichen Zeit, eines seiner Geschosse von der anderen Seite. Nur so konnten wir ihn besiegen, denn er konnte sich nur auf eine Sache konzentrieren und sie steuern.”

Vor Olivers Augen spielte sich der ganze Verlauf des Geschehens noch einmal ab.

“Mein Pfeil traf ihn, aber Big Greens Geschoss lenkte er vorher zu mir. Ich konnte nicht schnell genug ausweichen. Big Green hielt mir den Rücken frei, meinte ich sollte mich zurückziehen und mir sein Geschoss aus der Wunde ziehen, dann würde sich die Wunde schließen, da die Waffen extra für Meteoritenfreaks entwickelt sind. Für einfache Menschen wären sie ungefährlich. Also machte ich mich davon, während er sich um das Schicksal dieses Freaks kümmerte.”

Chloe hatte Olli aufmerksam zugehört und sah nun auch auf dieses Geschoss von Big Green. War es aus Kryptonit? Wieso entwickelte Big Green Waffen für Meteoritenfreaks? Er kam doch aus Washington. Wollte er etwa länger hier in Metropolis bleiben? Lauter Fragen durchfluteten ihren Kopf.

Da hörte sie wie der Fahrstuhl nach unten fuhr.

‘Sarah,’ fiel es Chloe wieder ein. Eigentlich hätte ihre Freundin schon längst da sein müssen.

Kurz darauf öffnete sich die Tür des Aufzugs und Sarah betrat das Apartment. Verwundert fiel ihr Blick auf den, bis auf die Shorts ausgezogenen, Oliver, der auf dem Sofa saß. Sie sah ein grünes Etwas, dass er in der Hand hielt. Irgendwo hatte sie es schon einmal gesehen. Aber wo?

“Sarah, warum hat das so lange gedauert?” fragte Chloe besorgt. Sie bemerkte die Schweißperlen, die ihrer Freundin auf der Stirn standen. Merkwürdig, Sarah schwitzte doch sonst nie.

“Die Schwangerschaft schwächt meine Fähigkeiten immer mehr. Zwischendurch musste ich etwas im Normaltempo joggen,” erklärte Sarah völlig genervt. Noch immer sah sie Oliver irritiert an, während sie sich den Beiden näherte. Dann überkam sie ein plötzliches Gefühl der Schwäche. Erst dachte sie, sie würde wieder eine Vision bekommen, doch es waren keine Kopfschmerzen, die sie plagten. Der Schmerz durchzog ihren ganzen Körper und schließlich versagten ihre Beine den Dienst. Jetzt war ihr klar, was los war. Schon lange war ihr das nicht mehr passiert. Es war Kryptonit in der Nähe. Gekrümmt auf dem Boden liegend und von Krämpfen durchschüttelt, sah sie das grüne Ding an, das Oliver noch immer festhielt. Das war also für ihre plötzlichen Schmerzen verantwortlich.

“Oliver, das Krypto…“ wisperte Sarah erschöpft.

Chloe eilte zu ihrer Freundin und half ihr auf, während Oliver das Kryptonit verschwinden ließ.

Er zog sich im Schlafzimmer eine Hose über und ging zurück zu den Frauen. Chloe sah ihren Freund verliebt an. Bei seinen Bewegungen spiegelte sein durchtrainierter Körper jeden Muskel wieder. Es fiel Chloe schwer, den Blick von ihm abzuwenden.

Mit Genuss bemerkte Oliver, wie die Beiden ihn ansahen. Selbst Sarahs Blick war auf ihn gerichtet. Er setzte sich neben Chloe und legte seinen Arm um sie.

Chloe durchfuhr ein warmer Schauer, als ihr Freund sie berührte. So sehr sie auch wissen wollte, was ihre Freundin in ihrer Vision gesehen hatte, im Moment wünschte sie sich, alleine mit Oliver zu sein.

Sarah musste grinsen, sie konnte den Blick ihrer Freundin lesen und überlegte kurz, ob sie gehen sollte.

Doch plötzlich wurde ihr klar, wo sie diesen grünen Kryptonitstein gesehen hatte. Sachte lächelte sie Chloe an und fragte:

“Dieses Kryptonit was ihr da eben hattet… ich habe es in meiner Vision gesehen! Wo habt ihr es her?”

Oliver berichtete Sarah von dem Kampf an der Seite von Big Green. Seine Aussagen trafen eins zu eins auf ihre Vision zu.

“Das ist genau das, was ich gesehen habe! Aber… wann ist das passiert?”

“Vielleicht vor einer halben Stunde,” schätzte Oliver.

Sarah überlegte kurz, wann sie ihre Vision hatte. Mittlerweile ist es halb elf. Ihre Vision war gegen acht, erst vor zweieinhalb Stunden. Sonst hatte sie sie viel weiter im Voraus gehabt. Wahrscheinlich war auch diese Fähigkeit durch ihre Schwangerschaft geschwächt.

“Sarah, was ist los?” Chloe bemerkte ihren nachdenklichen Blick.

“Ach… ich… ich hatte mich nur gewundert, warum ich es diesmal so kurzfristig vorausgesehen habe. Aber…” Gedankenverloren strich Sarah sich ihr Haar hinter das Ohr, während sie redete.

Chloes Blick fiel auf den Ring an Sarahs Hand. Euphorisch unterbrach sie ihre Freundin:

“Oh mein Gott, Sarah!” Sie stieß Oliver den Ellenbogen in die Rippen und deutete auf Sarahs Ring.

“Was?” fragte Sarah erschrocken und bemerkte dann Chloes begeisterten Blick.

“Sag nicht, Clark hat…” Chloe konnte gar nicht ausreden vor Aufregung, was wirklich untypisch für sie war. Sie starrte nur noch auf den Ring an Sarahs Hand, die immer noch an ihrem Ohr ruhte.

Sarah ließ die Hand sinken und drehte den Ring verträumt an ihrem Finger.

Sie strahlte Chloe an:

“Gestern Abend hat er mich gefragt!”

Sie war überglücklich, als sie wieder daran dachte.

“Wow! Das ist super!”

Chloe fiel ihrer Freundin um den Hals und drückte sie.

“Ich freu mich so für euch!” jubelte sie angetan.

“Wurde auch Zeit,” grinste Oliver Sarah an.

Sarah warf ihm einen gespielt, entrüsteten Blick zu und meinte:

“Wenn du so redest, kannst du Clark das ja bald nachmachen!”

Chloe sah ihre Freundin geschockt an. Sie hatte noch nie mit Oliver über dieses Thema gesprochen. Daher traute sie sich nicht, ihn anzusehen, um festzustellen, wie er auf Sarahs Aufforderung reagieren würde.

“Wer weiß?” tat Oliver das Thema geheimnisvoll ab. Dann stand er auf und ging Chloe und sich einen Kaffee machen.

“Möchtest du auch einen, Sarah?” fragte er von der Küche aus.

“Nein, danke! Ich wollte noch zu Clark, er weiß noch nichts von der Vision die ich hatte,” erklärte Sarah ruhig und erhob sich vom Sofa.

“Okay,” meinte Chloe und zwinkerte ihrer Freundin zu: “Und sag ihm, dass ich stolz auf ihn bin!”

“Mach ich,” grinste Sarah und drückte sie zum Abschied.

“Ciao Olli!” rief Sarah ihm noch zu, bevor sie sich zum Aufzug begab. Als sie im Fahrstuhl stand meinte sie noch neckisch zu ihm:

“Ach, und pass das nächste Mal besser auf dich auf! Wenn ich die Zukunft das nächste Mal wieder so kurzfristig sehe, können wir dich nicht mehr beschützen!”

Sie liebte es, ihn ein wenig zu ärgern. Zwischen ihnen hatten sich in letzter Zeit, immer wieder, kleine Sticheleien entwickelt. Neben Chloe, war Oliver Sarahs bester Freund hier geworden. Sie hatten im letzten Jahr viel zu viert unternommen. Ihr Verhältnis zu ihm war inzwischen so, wie Chloes zu Clark.

Außerdem musste Sarah sich ja auch noch für Olivers Auftritt, von gestern in der Scheune, revanchieren, wo er einfach so reingeplatzt war, als sie und Clark sich küssten. Zufrieden genoss Sarah seinen verdatterten Anblick.

Oliver presste nickend die Lippen aufeinander. Warum musste Sarah eigentlich immer das letzte Wort haben und ihn als völlig dämlich darstellen? Verdammt! Ihm fiel aber auch nichts mehr ein, womit er kontern könnte, als sich die Fahrstuhltür vor ihr schloss.

Chloe grinste Oliver verschmitzt an, als sie wieder alleine waren:

“Sie ist dir einfach überlegen!”

Im nächsten Moment flog ihr ein nasser Lappen ins Gesicht.



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