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Big Green

von

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Kapitel 35

“Sarah,” hauchte Devon verwirrt, als ihm klar wurde, wer da vor ihm stand. Sie sah abgekämpft aus, wirkte erschöpft und müde. Doch hatte sie einen Blick an sich, der ihm Respekt einflößte. Trotz dem vermutlichen Schicksal, das ihr bevor stand, wirkte sie in diesem Moment willensstärker denn je und zugleich völlig unberechenbar. Warum kam sie ausgerechnet zu ihm? Was hatte sie vor? Es beunruhigte ihn, sie hier vor sich stehen zu haben, nachdem, was er von ihr gehört hatte. Sie war scheinbar völlig verzweifelt, wer weiß, was sie vor hatte.

“Hi,” begrüßte Sarah ihn ruhig und schloss leise die Tür hinter sich.

Er ahnte ja nicht, was sie tun wollte. Sie musste ganz natürlich wirken, durfte sich nichts anmerken lassen. Ihr Plan durfte auf keinen Fall auffliegen.

“Was... Was machst du hier? Alle suchen dich,” erklärte Devon hastig und trat unbewusst zwei Schritte zurück. Sie wirkte irgendwie bedrohlich auf ihn. Auch wenn sie blass und müde aussah, bemerkte er ihren entschlossenen Blick. Er ließ sich, trotz ihres Schwangerschaftsbauches, nicht dazu hinreißen, sie zu unterschätzen. Er wusste, dass sie eigentlich die selben Fähigkeiten wie Clark hatte. Krampfhaft presste er die Finger um die Waffe, hinter seinem Rücken.

“Ich weiß... Ich...”

Sarah begann, ihre Stimme zittrig werden zu lassen. Sie hatte gemerkt, wie Devon auf sie reagierte. Er durfte auf keinen Fall ihren Plan durchschauen. Sie musste absolut authentisch rüber kommen, verzweifelt und ohne jede Hoffnung. Schluckend versuchte sie sich mehr auf ihre Ausstrahlung zu konzentrieren, die sie auf Devon haben musste, um erreichen zu können, was sie wollte. Sie wusste, sie konnte das hier schaffen, sie musste sich nur gut genug unter Kontrolle haben. Mit aller Macht versuchte sie die Gefühle abzurufen, die sie noch heute Mittag hatte, als sie Clark gegenüberstand.

“Devon, hast du schon irgendetwas herausfinden können? Kannst du mich von Raven trennen?” hauchte sie.

Sie versuchte verzweifelt zu klingen und erkämpfte sich ein paar Tränen, die schnell ihre Augen verließen und ihr über die Wangen liefen. Nebenbei ließ sie ihre Hand sachte über ihren Bauch streichen, um Devons Gewissen noch mehr zu strapazieren. Seinem mitleidigen Blick entnahm sie, dass ihr Schauspiel Wirkung zeigte.

Devon ging wieder einen Schritt auf sie zu und fixierte Sarah mit seinem Blick. Gott, sie sah erbarmungswürdig aus. Das Flehende in ihren Augen, ließ ihn in tiefstes Mitleid versinken. Er musste sich getäuscht haben, als sie eben hereingekommen war. Ihr Blick wirkte nun in keinster Weise mehr entschlossen, im Gegenteil, sie schien sich an eine letzte, winzige Hoffnung zu klammern, die sie ausgerechnet von ihm erwartete. Er wusste, dass er sie nun enttäuschen musste und es tat ihm schrecklich leid.

“Sarah, ich...”

Er ließ den Kopf sinken und sah zu Boden. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, während er ihre Frage verneinen musste.

“Ich habe es noch nicht ganz schaffen können,” murmelte er entschuldigend.

“Nicht ganz?” hakte Sarah leise nach und ging einen weiteren, kleinen Schritt auf ihn zu. Sie stand nun direkt vor ihm. Eine weitere Träne verließ ihr Auge. Sie spürte, dass sie ihn fast so weit hatte. Längst hatte sie bemerkt, dass er etwas hinter seinem Rücken verborgen hielt.

“Sarah, ich habe gerade eben etwas wichtiges erschaffen. Ein Mittel, das Ravens Schutzschild zerstört und dafür sorgt, dass er es nicht wieder aufbauen kann!” Er versuchte ihr wenigstens mit dieser Erkenntnis Trost zu spenden.

“Schutzschild,“ wiederholte Sarah wispernd.

Sie spürte, wie sie ihn nun vollkommen an sich fesselte. Er nahm ihr alles genau so ab, wie sie es beabsichtigte.

“Aber wie...”

Sie schluchzte, wollte ihrer Verzweifelung somit noch mehr Ausdruck verleihen. Dann sah sie, wie Devon seine Arme hervorzeigte, die er die ganze Zeit auf den Rücken gehalten hatte.

Devon hielt ihrem Anblick nicht mehr stand. Sie tat ihm einfach unendlich leid und er wollte ihr wenigstens eine kleine Hoffnung schenken.

“Hier, mit dieser Waffe können wir Raven schutzlos machen und anschließend gefangen nehmen!”

Er hielt den Stern vor ihren Körper und drehte ihn herum, damit sie ihn von allen Seiten betrachten konnte.

“Was… was ist das?” fragte sie ruhig und wischte sich demonstrativ die Tränen von den Wangen.

Fast euphorisch erklärte Devon:

“Mit dieser Waffe habe ich schon einige Meteoritenfreaks zur Strecke gebracht. In Ravens Fall ist ein Serum darin, dass seinen Schutzschild auflöst. Der Stern verstreut feine Partikel des Serums und kann somit das Kraftfeld deaktivieren. Sobald er seinen Körper berührt, wird das Mittel in Ravens Körper freigesetzt und vernichtet alle seine Zellen, die zum Aufbau seines Kraftfeldes nötig sind. Damit ist er schutzlos!”

Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie das Objekt. Das war genau das, was sie sich von dem Besuch hier erhofft hatte. Etwas, das sie gegen Raven einsetzen konnte. Wenigstens jetzt, ließ sie das Glück nicht im Stich. Ihren Plan konnte sie nun genau so umsetzen, wie sie es sich erhofft hatte.

Sie griff vorsichtig nach dem Stern, doch Devon zog ihn vor ihr zurück.

“Nein, bei dir wäre er in den falschen Händen!” warf Devon schnell ein, um seine Reaktion zu rechtfertigen.

Sarah zog fragend die Augenbrauen zusammen. Nun musste sie so schnell wie möglich handeln. Mit einem Ruck zog sie unter ihrem T-Shirt ein kleines schwarzes Gerät hervor. Sie presste es Devon, der nicht schnell genug reagieren konnte, auf die Brust und drückte den Knopf.

Augenblicklich fiel Devon, von Krämpfen durchschüttelt, in sich zusammen, während er sie mit großen Augen ansah. Was tat sie da? Er hatte sich von ihr täuschen lassen! Verdammt! Unsägliche Schmerzen wallten durch seinen Körper und ließen ihn bewusstlos werden, bevor er noch darüber nachdenken konnte, was Sarah mit der Waffe vorhaben könnte.

“Es tut mir leid, Devon” flüsterte sie betroffen und schnappte sich schnell den Stern mit dem Serum.

Der Elektroschocker hatte ganze Arbeit geleistet. Devon lag nun reglos am Boden, es würde eine Weile dauern, bis er wieder aufwachen würde. Mitleidig sah Sarah ihn noch einmal an, bevor sie das Labor verließ. Sie hasste sich dafür, ihm solche Schmerzen bereitet zu haben, aber nur so konnte sie Raven stoppen.



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