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Vom Waisenhaus zur Traumvilla

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Erscheinende Monster

Kapitel 23

Erscheinende Monster
 

„Ich hatte dich gewarnt, dass du nicht allzu lange weg bleiben sollst. Steh jetzt auf du Faulpelz, die schönen Tage sind vorbei. Ab an die Arbeit. Es gibt viel zu tun.“

Widerwillig grummelte ich und zog die Bettdecke über meinen Kopf. Unsanft wurde diese sogleich von mir weggerissen: „Auf jetzt! Meine Geduld ist ziemlich erschöpft. Es bleibt keine Minute länger zum Faulenzen. Wenn du nicht sofort in die Gänge kommst, werde ich härtere Geschütze auffahren!“

Mein großer Bruder stand neben mir und hatte seine Hände in die Hüften gestemmt. Kein schöner Anblick am frühen Morgen. Piepsend streckte ich mich und setzte mich auf, während ich meine müden Augen rieb: „Immer diese leeren Drohungen am frühen Morgen.“

„Sarah!“, knurrte er böse und griff nach meinem Oberarm. Ausweichend fuhr ich zurück und an ihm vorbei zu meinem Kleiderschrank: „Willst du mich jetzt auch noch beim Duschen anspornen oder darf ich…“

„Schweig und beeil dich einfach! Wir sind spät dran“, befahl er und verließ den Raum, indem er die Tür hinter sich zu schlug. Ich schnappte mir ein Kostüm, das auf einem Kleiderbügel hing, hüpfte unter die Dusche und knappe 15 Minuten später war ich schon unterwegs zum Büro meines Bruders.

„Dann können wir ja endlich los fahren. Komm, die Limousine wartet schon“, stöhnte er entnervt und wir gingen zusammen hinab.

„Wo fahren wir hin?“

„Tja, wenn du nicht nur die ganze Zeit Party machen im Kopf hättest, wüsstest du es. Wegen dieser Lichter sind überall DuellMonster aufgetaucht. Aufgrund dessen sind erhebliche Vorwürfe gegenüber der Firma aufgetreten, die den guten Ruf schädigen könnten. Man macht unsere Projektoren und erfundenen Geräte dafür verantwortlich. Dazu muss nun eine Stellungnahme unsererseits erfolgen.“

„Und wieso muss ich da mit?“, beschwerte ich mich.

„Weil du im Außenverhältnis der Firma agierst. Und weil du nicht nur als Sekretärin, sondern auch als Verwalterin für Produktion und Installation verantwortlich bist“, bemerkte er und sah mich abfällig an.

„Im Innen- und im Außenverhältnis gleichzeitig zu fungieren ist echt beschwerlich“, seufzte ich.

„Ich warne dich. Versuch so drakonisch zu sein, als irgend möglich“, drohte er nochmals und legte seine Hand auf meine Schulter.

„Jetzt begreife ich, weshalb du dich so schick gemacht hast“, kicherte ich und nahm seine Hand von meiner Schulter und hielt diese in einem festen Griff: „Hör zu. Ich weiß, wie ich die Firma zu repräsentieren habe, mach dir da mal keine Gedanken und auf Fragen der Presse kann ich spontan und aussagekräftig dagegenhalten.“

Er nickte, nahm seine Hand aus meinem Griff: „Das würde ich an deiner Stelle auch anstreben, meine Liebe. Sonst beziehst du massiven Ärger.“

Ich liebte das böse Funkeln in seinen Augen, wenn er aggressiv wurde. Ohne jegliches weitere Kommentar abzugeben, nickte ich stumm und die Limousine hielt an. Die Tür wurde geöffnet und wir stiegen aus. Mit einem stolzen Lächeln marschierte ich an der Seite meines großen Bruders den abgesperrten Bereich entlang. Schon auf dem Weg zum Podest wurden wir fleißig fotografiert. Anfangs blieb ich neben der Erhöhung stehen und ließ Seto seine Rede halten.

„Ich kann ihnen versichern, im Namen des guten Rufes der Kaiba Corporation, dass unsere Geräte nichts mit den Erscheinungen dieser Hologramme zu tun haben. Aufgrund einer drahtlosen Verbindung zu jeder einzelnen DuellDisk und neuster Technik ist es uns möglich jeden Fehler im System aufzufinden. Die Kaiba Corporation steht für Perfektion, weshalb Sie selbstverständlich keine Fehler finden werden. Über weitere technische Einzelheiten wird sie die reizende junge Dame zu meiner Linken aufklären. Danke schön.“

Er verließ das Podest, wir tauschten die Plätze. Mit einem aufgesetzten verspielten Lächeln begann ich mit meiner Rede. Zwar war ich vollkommen unvorbereitet, aber das musste ja keiner wissen. Also legte ich direkt los. Meine Mimik war freundlich doch meine Stimme fest und bestimmt. Niemals eine Rede mit „Ich“ anfangen. Das hatte Seto zwar getan, das wollte ich jedoch vermeiden: „Als Beauftragte für Entwicklung, Produktion und Installation meine Damen und Herren, kann ich Ihnen versichern, dass bei uns sehr viel wert aufs Detail gelegt wird. Keine unserer Anfertigungen wird ohne eingehende Überprüfung auf den Markt gebracht. Kompatibilität steht nur an zweiter Stelle, denn die Sicherheit unserer Kunden und Nutzer muss gewährleistet sein. Dank eines integrierten Chips in jeder DuellDisk ist es uns möglich Anomalien festzustellen und laut Seriennummer direkt herauszufinden, wer der Besitzer ist und wo dieser sich in diesem Moment befindet. Jeder Nutzer wird hierauf hingewiesen, dass er sich in unserem System eintragen lassen muss. Ein Fehler von einem solch enormen Ausmaß, wie der Kaiba Corporation zum momentanen Zeitpunkt unterstellt wird, ist eine bodenlose Frechheit. Sehr verehrte Damen und Herren, wir sind Nummer 1 in der Herstellung und Vermarktung von Spielartikeln und -zubehör. Dies ist nicht ohne Grund so. Sein Sie versichert, diese Geschöpfe sind kein Verschulden unserer Firma. Danke schön.“

Seto legte einen Arm um meine Schulter und wir stiegen wieder in die Limousine.

„Das hast du super gemacht, dafür dass du nicht vorbereitet warst. Einen Tick besser wärst du vielleicht gewesen, wenn du etwas geplant hättest.“

„Glaub mir, ich hätte noch stundenlang weiter argumentieren können, aber das ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Fakt ist, unser Name ist wieder rein und soll dies bleiben.“

„Das siehst du vollkommen richtig, Schwesterchen. Ich bin stolz auf dich. Wie war es gestern noch unterwegs?“

Dieser Mann brachte mich irgendwann noch um den Verstand. Er war wie ausgewechselt, wenn man an sein Verhalten vorher dachte. Vielleicht sollte ich ihm mal den Tipp geben, sich von professionellen Ärzten untersuchen zu lassen, denn das was er sich gerade leistete grenzte beinahe schon an Schizophrenie.

„Ging so. Ich würde nun gerne in Erfahrung bringen, woher diese Kreaturen wirklich stammen. Yugi sagte, es wäre wegen dieser Monsterweltgeschichte. Vielleicht hat es ja auch den Grund, dass Pegasus uns eins auswischen wollte“, dachte ich laut nach.

Nicht einverstanden mit der Erklärung schüttelte er den Kopf: „Ich glaube kaum, dass er über die Mittel verfügt, so etwas zu erstellen. Einerseits verstehe ich die Menge, dass sie uns dafür die Verantwortung aufzuerlegen versuchen, weil wir auch die einzige Firma sind, welche in der Lage wäre, so etwas zu erschaffen.“

„Pegasus hat viel Macht“, wand ich ein.

„Ja, Sarah. Aber nicht die materiellen Voraussetzungen zur Verfügung um das zu schaffen.“

„Wie und wer dann?“, hinterfragte ich und schüttelte den Kopf. Das logische und klare Denken fiel mir in diesem Moment sehr schwer. Meine Konzentration hatte nachgelassen. Deshalb kam mir auch nur noch die Erklärung von Yugi in den Sinn, welche natürlich völlig schwachsinnig klang.

„Das herauszufinden liegt nicht in oberster Priorität. Wichtig ist nur, die Schuld von uns abzuweisen. Darf ich dich darum bitten, dem auch deine vollste Aufmerksamkeit zu widmen? Natürlich auch weiterhin die Planung und den Papierkram zu regeln. Fahr in die Kaba Corp. und ran an die Arbeit. Ich habe derweil noch anderes zu regeln.“

Am Hauptsitz angekommen wurde ich vor die Tür gesetzt. in mein Büro stolzierend ließ mich die Frage nach dem „wer“ nicht los. Dennoch strengte ich mich vollkommen an meine Konzentration ausschließlich auf die Arbeit zu legen, was sich natürlich als sehr schwer herausstellte. Vielleicht war es Dartz, der sich versuchte in unsere Firmenverhältnisse einzumischen. Völlig unsubstantiiert war dies nicht. Immerhin hatte er ebenfalls versucht die Firma aufzukaufen, um uns dadurch in Mitleidenschaft zu bringen.

So wählte ich die Festnetznummer von Yugi.

Sein Großvater nahm nach wenigen Freizeichen ab: „Muto’s Spielladen. Guten Morgen.“

„Guten Morgen, Kaiba am Apparat. Ist Yugi auch zuhause?“

„Ah, hallo Sarah. Ja, einen Augenblick ich rufe ihn.“

Er versetzte mich in die Warteschleife, bis Yugi sich meldete: „Hi. Ich habe gerade deinen Auftritt im Fernsehen gesehen. Du willst mich doch bestimmt fragen, ob ich weiß, wer damit etwas zu tun haben könnte.“

„Das stimmt nicht ganz. Meine Frage würde sich eher darauf belaufen, ob du ebenfalls glaubst, dass Dartz etwas damit zu tun hat“, verbesserte ich ihn und lehnte mich in meinem Schreibtischstuhl zurück.

Er räusperte sich: „Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Immerhin will er die Monster besiegen, weshalb sollte er sie dann herbeirufen. ich glaube eher, dass es mit einem Ungleichgewicht zu tun hat, weshalb sie in die Menschenwelt kommen. Sie spüren wohl, was Dartz vor hat, wenn er nicht schon seine Vorbereitungen abgeschlossen hat.“



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