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Hanging By A Moment

Naruto OS-Sammlung | NEU: Neji x Hanabi
von

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Du bist mein Schicksal

Es war ein frischer Frühlingsmorgen als die ersten Sonnenstrahlen des Tages sie aus dem Schlaf rissen. Durch das offene Fenster wurde ihr Schlafzimmer von Licht geflutet. Sie versuchte, den Schlaf noch etwas mitzunehmen und drückte ihr Gesicht ins Kissen, doch es war längst zu spät. Ihr Bewusstsein nahm ihre Umgebung klar und deutlich wahr. Das Licht, die zwitschernden Vögel und der sanfte Geruch von feuchtem Gras. Es musste letzte Nacht geregnet haben.

Als die junge Frau sich aufsetzte, fielen ihr ein paar wirre braune Strähnen ins Gesicht. Sie schob sie mit einer Hand aus den geschlossenen Augen und gähnte herzhaft. Als sie die Lider hob, blickte sie mit den fliederfarbenen Augen, die in ihrer Familie weitergegeben wurden, in Richtung der Tür. Normalerweise waren draußen ein paar Bedienstete unterwegs, aber heute hörte sie nur das Vogelpärchen trällern. Hanabi erhob sich aus ihrem Fuuton und schlenderte zu ihrem Schrank, aus dem sie einen roten Hakama und eine orangefarbene Haori-Jacke holte. Für einen Yukata war es an diesem Tag noch zu frisch.

 

Auf leisen Sohlen schlenderte Hanabi auf der Veranda entlang. Sie war früher wach geworden als sonst und im Anwesen war es noch ganz still. Gerade als sie um die Ecke kam, flatterte ein Schmetterling an ihrem Gesicht vorbei. Sie wusste nicht wieso, doch sie begann unwillkürlich zu lächeln. Das Tier flog seinen Weg weiter und sie folgte ihm mit dem Blick. Über einen kleinen Teich hinweg entdeckte sie Neji. Er stand auf der kleinen Grasfläche neben seinem eigenen kleinen Dojo und hatte die Hände aufeinander gelegt. Sie schlich sich etwas näher an ihn heran, um ihn besser beobachten zu können.

Seine Augen waren geschlossen. Er war so still und ruhig, dass sie fast glaubte, er schliefe im Stehen. Doch dann begann er seine Arme zu bewegen, hob sie über seinen Kopf. Er fing das Sonnenlicht praktisch in seinem Körper ein. Dann löste er seine Hand und machte einen kleinen Schritt nach dem nächsten. Erst ein Bein, dann das andere. Er verlagerte sein Gewicht in einer fließenden Bewegung. Hanabi war gefesselt von seinem Anblick, schaffte es gar nicht, sich von ihm abzuwenden.

Er legte seine Hände über Kreuz auf die Brust, schien ein- und auszuatmen und winkelte dann beide Arme an. Kopf und Körper neigten sich nach links und anschließend streckte er seinen linken Arm ebenfalls nach links aus. Er sah aus, als hielt er einen imaginären Bogen in der Hand, dessen Sehne er spannte. Stark und fokussiert wie ein Jäger. Er wechselte die Seite und wiederholte die Bewegungen. Dann drehte er sich ein drittes Mal, genau in ihre Richtung.

„Ich weiß, dass du da bist“, sagte er und ließ seine Arme langsam sinken. Hanabi kam hinter der Ecke vor und verschränkte unschuldig ihre Arme hinter dem Rücken. Sie schämte sich nicht, dass er sie erwischt hatte, denn sie war von Natur aus neugierig und was auch immer er gerade machte, es faszinierte sie. Deshalb fragte sie auch frei heraus: „Was ist das? Eine neue Art zu trainieren?“

Neji zog eine Augenbraue hoch und stemmte die linke Hand in die Hüfte. „Tai-Chi“, antwortete er einsilbig. Sie legte einen Finger auf die Unterlippe. Vielleicht lag es an der frühen Uhrzeit, dass er noch so wortkarg war. „Bereitest du dich so auf den Tag vor?“, fragte sie weiter. Er nickte nur. Aber so leicht gab sie nicht auf.

„Kannst du es mir beibringen?“

 

~ 🦋 ~

 

Bislang hatte Neji noch nicht sonderlich oft mit der jüngeren Hyuuga-Erbin trainiert. In den vierzehn Jahren, die er nun schon mit ihnen gemeinsam unter einem Dach lebte, hatte er sie natürlich schon öfter getroffen oder sich mit ich unterhalten, doch sie pflegte mit ihrem Vater oder ihrer Schwester zu trainieren.

„Wenn Ihr das möchtet, Hanabi-sama.“

Er durfte nicht vergessen, mit wem er sprach. Doch sein Gegenüber rümpfte daraufhin die Nase. „Sonst würde ich nicht fragen“, antwortete sie trotzig, „und Hanabi reicht.“ Sie warf ihr langes, braunes Haar über ihre Schultern und stemmte die Hände in die Hüften. Ihre Ausstrahlung unterschied sich stark von Hinatas. Sie war selbstbewusster und sprach aus, was ihr auf der Zunge lag. Das entlockte Neji ein kleines Schmunzeln.

„Na schön“, antwortete er und machte zwei Schritte zurück. „Beim Tai-Chi bringst du deinen Atem mit deinen Bewegungen in Gleichlang. Fangen wir mit der Grundhaltung an.“

Hanabi strahlte wie ein kleines Kind als er diese Worte aussprach.

Sie standen sich gegenüber und Neji machte die Haltung vor, die er eben schon ausgeführt hatte. Die Knie beugte er leicht nach vorn und öffnete diese nach außen. Das Becken kippte er ebenfalls leicht nach vorn und die Bauchmuskulatur blieb locker. Seinen Oberkörper hielt er aufrecht, während seine Arme locker an den Seiten herabhingen. Das Kinn zog er zu seiner Brust, seinen Kopf dabei gerade haltend.

 

~ 🦋 ~

 

Für Neji war das wohl zu einer vollkommen normalen Haltung geworden, doch Hanabi konnte ihm nicht ohne Erklärung folgen. Er nickte und stellte sich neben sie. Diesmal erklärte er jeden Schritt, achtete dabei darauf, dass sie die richtige Haltung annahm und korrigierte sie, wenn nötig. Mit seinen großen Händen berührte er ihre Knie, um sie in die richtige Position zu bringen. Er stellte sich hinter sie und drückte ihr Becken leicht vorn. Ein wohliger Schauer ließ sie zufrieden die Lider schließe. Obwohl an dieser Berührung nichts Intimes war, fühlten sie sich doch anders, zarter an als die von herkömmlichen Männern.

„Die Arme locker lassen“, sagte er hinter ihr und sie öffnete ihre Augen wieder. Er trat um sie herum, dabei neigte sie ihr Kinn nach oben. Sein Blick war streng und undurchschaubar. „Kinn auf die Brust.“ Er stabilisierte ihren Kopf, indem er seine Finger sanft an ihre Schläfen legte. Ihr Gesicht wurde heiß – und sie hoffte, dass ihm das nicht auffiel.

Als er – wohl zufrieden – nickte, schien sie die richtige Grundhaltung eingenommen zu haben. Neji stellte sich ihr gegenüber, in der gleichen Haltung, auf. „Die Energie steigt von unten im Körper hinauf.“ Hanabi sah angestrengt zu ihm, als sie seinen Worten folgte. „Als nächstes zeige ich dir den Grundschritt.“

Seine Füße glitten so gleichmäßig über das feuchte Gras, dass es eine hypnotisierende Wirkung hatte. Er klärte sie weiter über die Atmung auf und sie versuchte alles nach seinen Worten umzusetzen.

 

~ 🦋 ~

 

Hanabi blieb noch mindestens eine Stunde bei ihm und ließ sich die Grundschritte erklären. Egal wie oft er sie verbesserte oder sie etwas falsch machte, weder beschwerte sie sich, noch gab sie auf. Als ihr Magen jedoch so laut knurrte, dass sie dabei lachen musste, entließ er sie zum Frühstück.

„Ich kann auf dich warten“; bot sie lächelnd an und folgte ihm.

„Ich bin gleich wieder da.“ Er verschwand in seinem Zimmer neben dem Dojo, hörte sie aber von draußen Summen.

 

Neji frühstückte immer mit seinem Onkel und den beiden Hyuuga-Erbinnen. Danach gingen sie meist ihre eigenen Wege, so auch an diesem Tag. Er verschwand in seinem Zimmer, um sich seine Kampfkleidung anzuziehen. Als er seine Tür wieder aufschob, blickte er direkt in das Gesicht von Hanabi. Jeder andere hätte sich wahrscheinlich erschreckt, aber Neji wich nicht einen Schritt zurück.

„Hallo“, grüßte sie und hob ihre Hand, als hätten sie sich nicht eben schon gesehen. Es überraschte ihn, dass sie ihn gleich ein zweites Mal an diesem Tag aufsuchte. „Ich dachte, du könntest mir noch mehr über Tai-Chi beibringen und zeigen. Aber du scheinst schon etwas vorzuhaben.“

Er nickte. „Ich bin zum Training verabredet.“

„Verstehe. Dann vielleicht ein anderes Mal wieder?“ Sie war hartnäckig.

„Wenn du willst.“

Zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine kleine Furche. „Ja, sonst hätte ich es nicht gesagt“, wiederholte sie ihre Worte von vorhin.

„Stimmt“, antwortete Neji einsichtig, woraufhin Hanabi sich von ihm verabschiedete. Er blickte ich nach, als sie fröhlich um die nächste Ecke verschwand. Dann machte er sich auf den Weg zum Tor des Anwesens.

In dem Moment als er hinaustrat, bemerkte er aus dem Augenwinkel einen kleinen Schmetterling an seinem Gesicht vorbeifliegen.

 

~ 🦋 ~

 

Obwohl ihr Körper sich nach den ersten Tai-Chi Übungen merkwürdig behäbig anfühlte, traf Hanabi sich am nächsten Morgen wieder mit Neji – und am übernächsten und dem darauffolgenden. Es dauerte drei Wochen, bis sie sich an die Haltung, Übungen und deren Wiederholungen gewöhnt hatte. Doch nicht nur ihr Körper signalisierte, dass er sich besser und stärker fühlte, sondern auch ihr Geist. Selbst auf ihr Kampftraining wirkten sich die Übungen positiv aus.

Sie bewegte sich mittlerweile mit Neji in einem Fluss. Nach der letzten Übung verbeugten sie sich voreinander. Allerdings brannte Hanabi noch etwas auf der Zunge.

„Ich habe da eine Frage an dich.“

Mit fragendem Blick wandte sich Neji zu ihr und bedeutete ihr somit, weiterzureden.

„Würdest du weiter mit mir trainieren? Also ich meine Kampftraining.“ Als er gerade antworten wollte, sprach sie direkt weiter. „Und ja, ich will das. Sonst würde ich nicht fragen.“

An seinen Lippen zupfte ein kleines Lächeln. In ihrem Magen kribbelte es immer ein bisschen, wenn sie ihm so eine Reaktion entlocken konnte.

„Also? Hast du heute Zeit?“, fragte sie und stemmte die Hände in die Hüfte. Dass er sich Zeit mit einer Antwort ließ, machte sie wahnsinnig, aber das zeigte sie nicht nach außen. Ebenso wenig wie sie im Moment, als er zustimmte vor Freude explodieren könnte.

 

~ 🦋 ~

 

Neji wusste nicht, worauf er sich eingelassen hatte, doch er erwartete Hanabi wie abgesprochen in seinem Dojo. Sie trug einen engen, schwarzen Trainingsanzug, der ihre Kurven gut zur Geltung brachte. Ähnlich wie er, hatte sie ihre Haare am Ende mit einem weißen Band zusammengebunden, doch eine Ponysträhne fiel ihr weiterhin ins Gesicht. Er löste seinen Blick von ihrem Körper und fixierte stattdessen ihr ihre fliederfarbenen Augen.

„Bist du bereit?“, fragte er und ging in seine Kampfhaltung. Für die Hyuuga typisch hob er eine Hand vor seinen Körper und aktivierte sein Kekkei Genkai.

„Du solltest mich nicht unterschätzen“, antwortete sie kampfeslustig und spiegelte diese Kampfposition.

Die beiden stürmten aufeinander zu und begannen zu kämpfen. Sie war gut trainiert und vor allem gut in Form, obgleich Neji derjenige mit längerer Kampferfahrung war. Schon als kleines Kind war Hanabi talentiert gewesen und von ihrem Vater höchstpersönlich trainiert worden. Obwohl sie beide den gleichen Kampfstil erlernt hatten, mischte Hanabi ihre ganz persönliche Note hinzu.

Sie tänzelte um ihn herum wie eine Ballerina, zeigte ihm wie gelenkig sie war und welche Kontrolle sie über ihren Körper hatte. Dabei trug sie stets ein breites Lächeln auf den Lippen.

Er blockte ihre Schläge ab, fühlte das Chakra und einen leichten Luftzug zirkulieren. Sie sprang zurück und begann sich zu drehen. Diese Technik erinnerte ihn an seine eigene absolute Verteidigung, doch sie verwendete diese als einen offensiven Angriff.

 

Hanabi wirbelte sich so wild, es wirkte beinahe so, als könnte sie sich selbst gar nicht mehr stoppen. Nejis Kiefer spannte sich an, er musste sie irgendwie stoppen, bevor sie sich oder ihn verletzte. Mit dem aktivierten Byakugan erfasste er jede ihrer Bewegungen, um den richtigen Moment abzuwägen. Als er diesen Moment erkannte, griff er nach ihrem Handgelenk. Er schaffte es, sie aufzuhalten, trotzdem hatte sie noch so viel Schwung, dass sie sogar ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Neji stürzte zu Boden und riss Hanabi mit sich. Sie knallte auf seine Brust, presste so die Luft aus seinen Lungen und ihre Rundungen gegen ihn. Ihr Körper zitterte – vor Freude? – und ihr Atem ging schnell.

Sie brauchte eine Weile, um sich zu beruhigen. Ihr Kopf lag in seiner Halsbeuge, sie blies ihren heißen Atem auf seine Haut, während Neji nur die Decke anstarrte. Erst als Hanabi sich langsam wieder fing, lockerte er seinen Griff, schob sie behutsam von seinem Körper. Wie er lag sie rücklinks auf dem Boden und blickte an die Decke des Dojos. Plötzlich begann sie laut zu prusten.

Irritiert zog Neji seine Augenbrauen zusammen. Eigentlich fand er diese Situation gar nicht lustig. Er stützte sich auf seine Ellbogen und sah sie skeptisch an. „Entschuldige“, brachte sie lachend hervor, hielt sich dabei beide Hände vor die Augen, als schämte sie sich für diesen kleinen Ausbruch. Seufzend erhob sich Neji, streckte seiner Trainingspartnerin die Hand aus. „Die Kontrolle über den Wirbel sollten wir noch üben“, merkte er an, ohne sie dabei direkt zu tadeln.

 

Und genau das taten sie in den nächsten Tagen und Wochen. Es war seit langem wieder das erste Mal, dass Neji so viel im Anwesen trainierte. Viele der Fähigkeiten, die er beherrschte und die im Hyuuga-Clan seit Generationen weitergegeben wurden, hatte er sich selbst beigebracht. Einen Teil davon gab er an Hanabi weiter. Sie verfeinerte damit nicht nur ihr Taijutsu, sondern auch die Techniken, die sie selbst entwickelt hatte.

Es wurde zu ihrer gemeinsamen Routine am Morgen gemeinsam Tai-Chi zu machen und am Tag zu trainieren.

 

~ 🦋 ~

 

Auch abseits des Trainings mit Neji arbeitete Hanabi weiter an ihrer Körperkontrolle. Sie trainierte auf einem großen See in den Wäldern von Konoha. Mit dem Chakra in den Füßen konzentriert lief, sprang und tanzte sie über die Wasseroberfläche. Immer wieder tauchten ihre Finger ins Wasser, schleuderten es in die Luft. Sie wirbelte und drehte sich, umgeben von Wassertropfen, die ihren Körper umhüllten und in den letzten Sonnenstrahlen des Tages glitzerten wie kleine Edelsteine.

Der Wald war still geworden und seine Bewohner schienen Hanabis Tanz gebannt zu folgen.

Mit tapsenden Geräuschen lief sie zum grasbewachsenen Ufer hinüber. Die Sonne war mittlerweile untergegangen, doch sie bemerkte trotzdem den Fuchs, der aus dem Unterholz zu ihr aufblickte. Sie lächelte, nein strahlte regelrecht, während sie durch den Wald sprang wie eine Fee. Sie nahm eine Abkürzung zum Anwesen der Hyuuga und sprang in der frischen Nachtluft von Ast zu Ast, bis sie die Mauer ihres Zuhauses erreichte. Damit ihr Vater nichts von ihrem kleinen Ausflug mitbekam, ging sie jedoch nicht durch das Haupttor ins Anwesen, sondern schlich über die Mauern wie eine Katze.

Auf dem Weg durch die Gärten bemerkte sie, dass in Nejis Dojo noch Licht brannte. Ob sie ihm einen kurzen Besuch abstatten sollte? Sie war neugierig, was er um diese Uhrzeit noch tat, also sprang sie auf die Wiese, auf der sie morgens immer ihre Tai-Chi Übungen machten und von dort lautlos auf die Veranda. Durch einen offenen Türspalt spähte sie in den Raum, konnte Neji jedoch nicht entdecken. Vielleicht hatte er vergessen, das Licht zu löschen.

Jemand griff von hinten nach ihrem Arm und dreht ihn auf ihren Rücken. Eine andere Hand glitt an ihre Kehle, woraufhin sie automatisch ihr Kinn nach oben streckte. Es waren keine gewaltsamen Griffe und der herbe Geruch, der in ihre Nase stieg, war ihr allzu vertraut.

„Du solltest nicht hier sein“, flüsterte eine tiefe Stimme in ihr Ohr. Gänsehaut überzog ihre Arme, die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf und ihr Herz klopfte schneller. Selbst wenn sie ihr Kekkei Genkai aktiviert hätte, war er genau aus dem toten Winkel gekommen.

Er gab sie frei, woraufhin sie hörbar ausatmete. Ihr Körper zitterte ein wenig, doch sie versuchte sich das nicht anmerken zu lassen. Er sah nicht wütend aus, trotzdem war sie ein wenig unsicher, wie er auf ihre Anwesenheit reagieren würde. Schweigend trat er an ihr vorbei und öffnete die Tür zum Dojo, damit er das Licht ausschalten konnte. „Morgen fokussieren wir uns auf deine Abwehr und Verteidigung“, erklärte er als er die Tür schloss. „Und jetzt solltest du schlafen gehen.“

Sie nickte, noch immer mit pochendem Herzen. „Gute Nacht“; murmelte sie und lief dann eilig in ihr Zimmer. Dort angekommen presste sie ihren Körper an die Tür und ihre Hand auf die Brust. Wieso wollte ihr Herz sich einfach nicht beruhigen?

 

In dieser Nacht fiel es Hanabi schwer, einzuschlafen.

 

~ 🦋 ~

 

Wie angekündigt fokussierte Neji sich beim Training am nächsten Tag vollkommen auf die Verteidigung. Zu diesem Zweck trainierten sie außerhalb des Anwesens, um keinen Schaden anzurichten. Er präsentierte Hanabi seine absolute Verteidigung, eine Fähigkeit, die er sich selbst beigebracht und gemeistert hatte. Eine Wand aus Chakra, die keinen Angriff und keine Waffen durchließ und selbst die Schwäche des Byakugan, den toten Winkel, schützte.

„Die Bewegung der Rotation ähnelt dem Bewegungsablauf deines Wirbels“, erklärte er und musterte die Kunoichi, wie sie unsicher an ihrem Daumennagel knabberte. Sie wirkte schon den ganzen Tag abgelenkt. „Versuch es mal“, forderte er in einem strengen Ton und verschränkte die Arme vor der Brust.

 

~ 🦋 ~

 

Hanabi versuchte ehrlich, seine Erklärungen umzusetzen, doch an diesem Tag wollte nichts so ganz funktionieren. Sie konzentrierte sich auf ihr Chakra, ließ es in ihre Hände fließen. Letzte Nacht hatte sie schließlich genau das gleiche getan. Neji griff sie immer mal wieder aus dem toten Winkel an, zwang sie, auf ihn zu reagieren, ihn irgendwie abzuwehren. Einige Treffer steckte sie ein, andere wehrte sie ab. Doch dass sie nicht ganz bei sich war, schien er zu bemerkten.

Entschieden ordnete Neji eine Pause an. Verwirrt kräuselte Hanabi die Stirn. So früh hatten sie nie eine Pause eingelegt.

Den Moment als Neji ihr den Rücken zuwandte, nutzte sie, um ihn selbst aus dem toten Winkel zu attackieren. Sie schleuderte ihr Lieblingskunai, das mit dem kleinen Panda als Anhänger, auf seinen Hals. Selbstverständlich wehrte er diesen stümperhaften Angriff mit Leichtigkeit ab und demonstrierte ihr abermals seine absolute Verteidigung.

„Ich brauche keine Pause“, zischte sie unzufrieden und warf ihr langes Haar über ihre Schulter. Dann ging sie zu der Stelle, auf die ihr Kunai geschleudert worden war, um es in ihre Beintasche zu schieben. Sie versuchte sich zu sammeln und weiterhin ihren Gegner abzuwehren. Trotzdem war sie unkonzentriert und unausgeglichen. Das wiederum machte sie wütend. Von diesem Gefühl angeleitete wurde ihr Wirbel stärker, aber auch unkontrollierbarer.

Als Neji wieder hinter seiner Abwehr verschwand, sprang sie auf ihn zu und drehte sich dabei. Eine dünne Wand aus Chakra traf auf seine Abwehr. Es zischte leise, Druck baute sich auf und dann wurde Hanabi in großem Bogen durch die Luft geschleudert. Sie knallte so schnell mit dem Rücken gegen einen Baumstamm, dass man sie kaum verfolgen konnte. Wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln, segelte sie Richtung Boden. Sie spürte einen stechenden Schmerz, als ihr Kopf auf einer dicken Wurzel aufprallte, dann wurde alles schwarz.

 

~ 🦋 ~

Panisch mit dem regungslosen Körper der Hyuuga-Erbin auf seinen Händen stürmte Neji in das Konoha Krankenhaus. Dass sie sich nach ihrem Sturz nicht mehr geregt hatte, machte ihm eine Heidenangst, aber sie atmete noch. An ihrer Stirn war eine Platzwunde und aus ihrem Ohr lief ein kleiner Rinnsal Blut.

Er erklärte der Medic-nin, die ihre Behandlung übernahm, was passiert war. Die junge Frau nickte und verschwand in dem Zimmer, in das Hanabi zuvor auf einem Bett hereingebracht wurde. Die darauf folgende halbe Stunde verbrachte Neji auf und ab trabend im Krankenhausflur. Er hoffte, betete, dass Hanabi keinen bleibenden Schaden davon trug, eine Kopfverletzung konnte schwerwiegende Folgen mit sich ziehen.

Erst als die Ärztin aus dem Raum trat, kamen sein Körper und seine Gedanken zum Stillstand. Die oberflächlichen Wunden waren behandelt worden, eine Gehirnerschütterung konnten sie jedoch nicht ausschließen. Zum derzeitigen Stand war sie noch bewusstlos, aber sobald sie aufwachen würde, würden sie sie noch einmal genau untersuchen.

Neji verbeugte sich und dankte der Frau. Erleichtert konnte er trotzdem nicht sein, denn er musste diesen Vorfall dem Clanoberhaupt erklären.

Hiashi Hyuuga war nicht erfreut über die Botschaft seines Neffen. Er stellte sofort zwei Mitglieder des Hyuuga-Hauptzweiges ab, um im Krankenhaus wache zu halten. Als er sich wieder an Neji wandte, senkte dieser seinen Blick. „Geh dich waschen, Neji. Wir unterhalten und später“, sprach sein Onkel und verließ den Raum.

 

Am nächsten Morgen kniete Neji auf den Tatami-Matten im großen Besprechungssaal des Hyuuga-Anwesens. Er blickte seinem Onkel schweigend und ausdruckslos in die Augen – sich sehr wohl bewusst, dass er bestraft wurde. Trotz des Unfalls von Hanabi erblickte er keine Wut in den Gesichtszügen des Clanoberhauptes, viel eher schien er Bedauern zu empfinden. Drei weitere Männer betraten den Raum. Hiashi Hyuuga seufzte kaum merklich, erweckte eher den Anschein als atmete er langsam ein und wieder aus. Sein Gesicht nahm dabei eine gleichgültige Miene an.

„Neji. Wir hielten dich bislang für ein starkes und verantwortungsvolles Mitglied unseres Clans. Obwohl du in den Nebenzweig geboren wurdest, haben wir dich bei uns aufgenommen, um deine Fähigkeiten weiter zu fördern. Zu deiner Lebensaufgabe zählt der Schutz der Erben des Hauptzweiges. Gestern hast du diese Pflicht und die jüngste Erbin des Clans verletzt.“

Während sein Onkel sprach, saß Neji schweigend vor ihm. Er wusste genau, was passiert war und dass es ein Fehler gewesen war, so viel Zeit mit Hanabi zu verbringen. Sie hatte besondere, außergewöhnliche Züge an sich, die dem strikten Gebaren im Clan entgegenwirkte. Nicht nur einmal hatte er ihr ein freudiges, sogar stolzes Schmunzeln entlocken können. Sie war ein frischer Wind, der zu einem Sturm zusammenbrauen konnte, wenn sie wollte.

„Du hast dir bislang keine weiteren Vergehen bei uns geleitet. Außerdem bist du stark und ich schätze deine Fähigkeiten. Trotzdem kann ich diesen Vorfall nicht ungestraft lassen.“ Hiashi nickte dem Mann, der hinter Neji stand, zu. Er griff nach dem langen Zopf, den Neji immer mit einem weißen Band am Ende zusammenband. Im Nacken spürte er das Ziehen des festen Griffs, bemühte sich jedoch, sein Gesicht nicht zu verziehen. Als die Klinge durch sein Haar fuhr und mehrere Strähnen gleichzeitig zertrennte, schloss Neji seine Augen. Er erinnerte sich an seinen Vater, das Gesicht, das dem seines Onkels so ähnlich war, die langen Haare, die schon immer ihr Erkennungszeichen gewesen waren. Für die meisten Menschen spielte die Länge des Haares keine allzu große Bedeutung. Für ihn jedoch bedeutete sie Selbstvertrauen und Stolz. Sein Vater hatte damals so lange Haar wie das Oberhaupt des Clans getragen. Sie waren beide starke und fähige Kämpfer gewesen, auch wenn ihnen das Stigma und die Trennung der Zweige zu unterschiedlich gleichwertigen Menschen gemacht hatte.

Der Zopf wurde fein säuberlich vor den Knien des Shinobi abgelegt. Erst in diesem Moment merkte er, dass er die Luft angehalten hatte.

„Du bist entlassen.“

Er durfte sein Haar mitnehmen. Ein Mahnmal, eine Vorwarnung für das nächste Fehlverhalten. Vorerst würde er auf Abstand gehen, um sich seinen eigenen Gedanken klar zu werden. So lange konnte er Hanabi nicht mehr sehen.

 

~ 🦋 ~

 

Eine ganze Weile hing Hanabis Bewusstsein in der Dunkelheit, ehe verschwommene Erinnerungen sich aneinandergereiht abspielten. Oder war das alles nur ein Traum?

Sie sah Nejis Gesicht, jede fließende Bewegung seiner Tai-Chi-Haltungen. Wie er mit dem imaginären Bogen auf sie zielte und schmunzelte. Es blitzte in ihren Gedanken und auf einmal sah sie sich vor ihm stehen, wie gemeinsam am Morgen ihre Übungen machten. Wie sie mit dem Rücken an seiner Brust stand und seinen warmen Atem im Nacken spürte.

Dann folgten die Bilder immer schneller. Sie kämpften, tanzten und lachten. Seine Hände auf ihren Schultern, Armen und Hüften. Sein Gesicht dicht an ihrem, sein Körper auf ihrem.

Er stand langsam auf und hielt ihr seine Hand hin: „Zeit aufzustehen.“

 

Hanabi schlug ihre Augen auf und blickte an eine sterile, weiße Decke. Sie nahm ein Murmeln neben sich wahr und dann blickte ein fliederfarbenes Augenpaar in ihr Gesicht. „Ne-ji …?“, flüsterte sie aus trockener Kehle.

„Hanabi-hime“, hörte sie die Person über ihr sagen. Sie kniff die Augen zusammen und setzte sich mühsam auf. Ihr Kopf tat unheimlich weh. Als wüsste ihr Begleiter, dass sie durstig war, reichte er ihr einen Becher. „Hier ist ein leichtes Schmerzmittel drin.“ Ein bitterer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus, ließ sie das Gesicht verziehen.

Sie sah sich um, auf der Suche nach dem vertrauten Gesicht von Neji, doch er war nicht da.

„Was ist passiert?“, wollte sie von dem Shinobi neben sich wissen.

„Ihr habt Euch vor zwei Tagen eine Kopfverletzung zugezogen. Wir sind froh, dass Ihr wieder wach seid. Hinata-hime wird sicherlich gleich kommen.“

Vor zwei Tagen? „Ist Neji auch hier?“ Die Lippen des jungen Mannes wurden zu einem dünnen Strich. „Ich glaube, er ist derzeit nicht im Dort.“ Nicht im Dorf? Wieso sollte er so plötzlich verschwinden?

Hinata betrat das Zimmer. Die Erleichterung war ihr ins Gesicht geschrieben, als sie ihre wache Schwester erblickte. Sie schickte den Shinobi ihres Clans aus dem Zimmer, da sie Hanabi frische Kleidung gebracht hatte. „Die Ärztin kommt auch gleich. Kannst du dich erinnern, was als Letztes passiert ist?“ Hanabi nickte und schilderte die letzten Ereignisse, bevor alles schwarz geworden war. Das gleiche erzählte sie auch der Ärztin.

Die jüngere Hyuuga-Erbin sollte noch einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Dann durfte sie unter Auflagen nach Hause. Hinata verbeugte sich tief und bedankte sich bei der Ärztin.

„Hinata. Wo ist Neji?“, fragte Hanabi frei heraus. War er weggeschickt worden? Hatte man ihm verboten, sie zu sehen? Hinata drückte ihre Hand. „Nach diesem Vorfall ist er auf eine Mission gegangen. Wir wissen leider nicht, wie lange sie dauert.“

 

Nach diesem einen Tag konnte Hanabi ins Anwesen zurückkehren. Sie sollte sich erstmal ausruhen und hatte für mindestens eine Woche striktes Verbot zu trainieren.

Obwohl sie jeden Tag an Nejis Zimmer vorbeilief, kam er in den nächsten drei Wochen nicht nach Hause.

 

~ 🦋 ~

 

Die Sonne ging gerade hinter den Baumkronen Konohas unter als Neji das Krankenhaus verließ. Eine der Medic-nin hatte die Schnittwunden in seinem Gesicht verarztet, die er sich während einige Kämpfe zugezogen hatte.

Eigentlich war er froh, vor seiner Rückkehr ins Hyuuga-Anwesen, noch einen Zwischenstopp machen zu können. Im Krankenhaus hatte man ihm mitgeteilt, dass Hanabi schon vor einer Weile genesen nach Hause geschickt worden war. Einerseits erleichterte ihn das, andererseits wusste er noch immer nicht, wie er ihr von nun an begegnen sollte. Trotzdem ging er zielstrebig weiter.

 

~ 🦋 ~

 

Hanabi wusste nicht, was sie antrieb, so eilig über die Veranda zu huschen. Spielte ihr Verstand ihr einen Streich oder hatte sie Neji wirklich gerade gesehen? Leichtfüßig wirbelte sie um die Ecke. Über dem kleinen Teich in ihrem Garten schwebten zwei Schmetterlinge, die sie auf unerklärliche Weise zum Lächeln brachten. Einer von ihnen flatterte in die Richtung, in der Nejis Zimmer und sein kleines Dojo lagen. Ob das ein Zeichen war? Unbewusst beschleunigte sie, rannte schon fast und war so schnell, dass sie sich vor den offenen Türen zügeln musste. Ihr Atem ging etwas schneller, doch sie versuchte sich zu beruhigen. Mitten im Raum hockte jemand auf dem Boden und packte seine Tasche aus. „Ne-ji?“ Sie blickte, nein starrte regelrecht, auf seinen Rücken, über dem normalerweise sein langes, braunes Haar baumelte. Als er einen kurzen Blick über seine Schultern warf, erstarrte das Lächeln in ihrem Gesicht.

„Ihr solltet nicht hier sein, Hanabi-sama.“

Ohne auf seine Worte zu hören, trat sie näher. Sie streckte ihre Hand nach seinem Rücken, seinen Haarspitzen, aus. Bevor sie ihn jedoch erreichte, stand er auf und wich ihr aus.

„I-ich verstehe nicht…“, murmelte sie und suchte seinen Blick. Tief in ihrem Inneren verstand sie durchaus. Es war eine Strafe gewesen. Dafür, dass er sie verletzt hatte, obwohl das doch ein Unfall gewesen war.

Hanabi erinnerte sich noch an das Funkeln in Nejis Augen als sie miteinander trainiert hatten. Doch jeglicher Glanz war verloren gegangen. Stattdessen sah er aus wie ein getretener Hund, der vor seinem Peiniger zurückwich.

„Kann ich irgendwas tun?“, fragte sie leise und begann unruhig ihre Finger zu kneten.

„Ihr könnt gehen. Ich bin müde…“, antwortete Neji, achtete dabei aber ganz genau darauf, dass sie keinen Schritt zu nahe kam. Diese Zurückweisung ließ ihr Herz schwer werden. „Ich könnte dir etwas zu essen holen. Oder dir etwas vorlesen?“ „Hanabi-sama, bitte, lasst mich allein.“ Nur selten ließ Neji sich zu solch einem flehenden Unterton hinreißen.

Das war der Moment, in dem sie aufgab. Normalerweise wäre sie hartnäckiger geblieben, doch die Art wie er Abstand hielt, der verletzte Ausdruck in seinen Augen nahmen ihr jeglichen Wind aus den Segeln. Mit hängenden Schultern trat sie rückwärts aus dem Raum. Sie schloss die Schiebetür und wagte es nicht einmal, ihm einen letzten Blick zuzuwerfen.

Auf dem Weg zurück in ihr Zimmer war die Fröhlichkeit aus ihrem Gang gewichen. Es war nicht fair, was mit Neji geschehen war. Er hatte nie etwas falsch gemacht und trotzdem hatten sie ihn bestraft, seinen Stolz verletzt. Im Flur kam Hanabi zum Stehen. Sie blickte in einen runden Spiegel an der Wand. Ein trauriges Gesicht blickte ihr entgegen, ihr eigenes trauriges Gesicht. Die Erinnerung an sein Lächeln und seine Freude stachen auf einmal in ihrer Brust.

 

~ 🦋 ~

 

Am nächsten Morgen saß Neji mit seinem Onkel am Frühstückstisch. Seit seiner Bestrafung hatten sie sich nicht mehr gesehen oder miteinander gesprochen. Die letzten Worte waren Nejis Ankündigung, eine neue Mission anzunehmen. Seinem Onkel schienen weder die richtigen Worte einzufallen, noch blickte er ihm in die Augen. Also aß Neji in Schweigen gehüllt seinen Reis und nippte an dem dampfenden Tee. Seine beiden Cousinen schienen sich zum Frühstück zu verspäten.

In diesem Moment wurde die Schiebetür geöffnet. Hinata trat als erste ein und verbeugte sich während sie einen guten Morgen wünschte. Hinter ihr betrat Hanabi den Raum und mimte ihre große Schwester bei der Begrüßung. Was sofort an der jüngeren Hyuuga-Tochter auffiel, war ihr braunes Haar, welches nur noch knapp auf ihre Schultern fiel.

Neji kam nicht umhin, jeden ihrer Schritte genau zu verfolgen, bis sie sich an den Tisch setzte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Hiashi die Stirn nachdenklich in Falten legte. „Hanabi, was ist denn mit deinen Haaren passiert?“, fragte er argwöhnisch. Nejis Puls beschleunigte sich, er sendete stumme Stoßgebete, dass das keine Reaktion auf ihre gestrige Begegnung war. Hanabi strich sich auf die Frage durch die neue Bob-Frisur. Die Haare endeten knapp in ihren Nacken und waren nach vorne etwas länger. „Hinata hat sie mir geschnitten. Ich dachte bei dem Wetter und zum Trainieren eignen sich kurze Haare besser“, erklärte sie zuckersüß. Neji schielte zu seiner anderen Cousine, die von ihrem Vater ebenfalls mit fragendem Blick taxiert wurde. Sie lächelte schwach und zuckte mit den Schultern.

„Gefällt es dir nicht, Vater?“, fragte Hanabi und zog die Aufmerksamkeit somit wieder auf sich. Hiashi räusperte sich und schüttelte dann sachte den Kopf. „Doch, doch. Du siehst großartig aus. Das kam nur … plötzlich.“ Er blickte unauffällig zu Neji, der jedoch so tat, als sei er vollkommen vertieft in sein Frühstück. Er konnte die Gründe für diesen Stilwechsel nur erahnen. Dass sie das wegen ihm – für ihn – getan hatte, war nur eine Möglichkeit, die er für viel zu egozentrisch seinerseits abstempelte.

Nachdem seine Schüsseln und seine Tasse leer waren, bedankte Neji sich und verließ dann vorzeitig den Raum. Sein Puls ging weiterhin schnell und er befürchtete, dass Hanabi ihm direkt folgenden könnte, nachdem er sie am Vorabend so harsch davongejagt hatte. Allerdings hörte er keine Tür oder Schritte hinter sich. In seinem Zimmer angekommen, zog er sich bequeme Trainingskleidung an und bandagierte seine Hände und Unterarme. Er hetzte sich ein wenig, um das Grundstück zu verlassen, noch bevor die anderen mit dem Frühstück fertig waren.

 

~ 🦋 ~

 

Hanabi aß auch nach Neji fluchtartigem Verschwinden langsam und ruhig ihr Frühstück auf. Ihr Vater schien verzweifelt eine Bedeutung in ihren Haarschnitt zu interpretieren – dabei war es doch so offensichtlich! Von ihrem Cousin hatte sie sich etwas Anerkennung gewünscht. Sie handelte so, um ihm sein Leid abzunehmen. Vielleicht konnte er das vor ihrem Vater nicht so offensichtlich zeigen? Auch wenn er sie am Vortag weggeschickt hatte, würde sie später noch einmal mit ihm reden. Er trug schließlich keine Schuld daran, dass sie sich beim Training verletzt hatte. Außerdem hatte sie den gestrigen Abend genutzt, ihre Gedanken noch etwas zu ordnen.

Ihr erstes Ziel nach dem Frühstück waren Nejis Zimmer und sein kleines Dojo. Überrascht, dass sie ihn dort nicht vorfand, ging sie langsam wieder zurück in Richtung Innenhof. Am Eingang zu ihrem Haus entdeckte sie ihn, wie er gerade mit ihrer Schwester sprach. Hinata verbeugte sich zur Verabschiedung und kam in Hanabis Richtung, während Neji durch das große Tor verschwand. Sie wurde das ungute Gefühl, dass er ihr aus dem Weg ging, nicht los.

Seit ihrem kleinen Unfall hatte sich zwischen ihnen etwas verändert – sowohl aus ihrer Sicht als scheinbar auch aus seiner. Doch diese Entwicklung gefiel ihr nicht. Hinata kam ihr auf der Veranda entgegen. „Wo geht Neji hin?“, fragte Hanabi, ohne den Blick vom Tor abzuwenden. „Er ist zum Training mit Tenten verabredet.“ Hanabis Brust schnürte sich zu, sie ballte unbewusste eine Hand zur Faust. Mit ihr wollte er nicht trainieren, geschweige denn überhaupt mit ihr reden, flüchtete stattdessen komplett aus dem Anwesen! Und davor war er sogar gleich aus dem Dorf verschwunden.

„Alles in Ordnung, Hanabi?“, fragte ihre Schwester und lenkte sie damit von den schmerzenden Gedanken ab. „Ja, natürlich. Ich sollte auch trainieren, bin ja jetzt eine Weile ausgefallen.“ Sie wandte ihrer Schwester, dem Tor und Neji ihren Rücken zu, verschwand um die nächste Ecke und suchte den Trainingsraum auf.

 

~ 🦋 ~

 

„Sie hat ihre Haare abgeschnitten?“, hakte Tenten nach, während sie ihre Schriftrollen auf Vollständigkeit überprüfte. Neji war beim Training so unkonzentriert gewesen, dass seine Teamkameradin und er, anstatt miteinander zu kämpfen, gemeinsam an einem Baum saßen und miteinander sprachen. „Vielleicht war das nur eine Laune. Vielleicht will sie sich auch solidarisch mit dir zeigen.“

Solidarisch mit ihm zeigen… Dass sie diesen Gedanken vorbrachte, verunsicherte den Shinobi ein wenig. „Warum machst du dir so viele Sorgen darum?“ Das war eine gute Frage. Hanabi war eine erwachsene, junge Frau. Sie konnte selbst entscheiden, was sie mit ihren Haaren anstellte. Er konnte nicht in Worte fassen, warum ihre Taten ihn so aufwühlten.

„Hast du schon mit ihr gesprochen, seitdem du wieder da bist?“, fragte Tenten und sah über die Schulter zu ihrem Teamkollegen. Dieser schwieg. Er wusste, dass er diese Angelegenheit aus der Welt schaffen sollte, dass er und Hanabi ihre Grenzen abstecken mussten. Doch sie hatte ihn so aus der Bahn geworfen, dass er gar nicht wusste, wie er auf sie reagieren sollte.

 

~ 🦋 ~

 

Den ganzen Tag über begleitete sie eine Unruhe und Unentschlossenheit. Seit Neji durch den Haupteingang verschwunden war, fühlte sie diese unangenehme Enge in der Brust, die sie nicht beschreiben konnte. Die letzten Wochen hatte er immer mit ihr trainiert und nicht mit Tenten. Das verletzte sie sich einmal im Kampf und war sofort abgeschrieben?

In ihrem Magen ballte sich die Wut über Nejis Verhalten zu einem großen Stein. Seit dem frühen Morgen versuchte sie, diese Gefühle zu verstehen, den Stein wieder loszuwerden – vergeblich. Erst war sie allein gewesen, besann sich dabei der Übungen, die sie mit Neji täglich ausgeführt hatte. Sie wollte ihre eigene Technik verbessern und schärfen. Dabei drehte und wirbelte sie umher, nahm mehr und mehr Fahrt auf und ließ mit einem lauten Schrei ihre gesamte Energie heraus. Schwer atmend blickte sie an die Wand. Um sie herum war totales Chaos. Nur in einem kleinen Radius um sie herum war alles ordentlich. Sie musste einen ziemlichen Krach veranstaltet haben, denn ihr Vater kam in den Raum gestürmt.

„Hanabi! Ist alles in Ordnung? Was ist hier passiert?“

Die Kunoichi ließ ihre Hand sinken und strich durch ihre Haare – sie konnte diese Angewohnheit einfach nicht ablegen. Bemüht darum, ruhig zu klingen, antwortete sie: „Ich habe nur trainiert.“

Der skeptische Blick ihres Vaters blieb nicht unbemerkt. Mit einem Kopfnicken entließ er seine beiden Begleiter und betrat das Dojo. „Du solltest dich noch nicht so verausgaben“, sagte er und Sorge flackerte in den fliederfarbenen Augen auf. Hanabi stemmte trotzig ihre Hände in die Hüften. „Es geht mir gut! Ich bin kein rohes Ei. Außerdem habe ich zwei Wochen nicht trainiert und mich ausgeruht!“ Dass gerade ihr Vater, der sie doch sonst immer zu Höchstleistungen angetrieben hatte, plötzlich eine weiche Seite zeigte, war neu. Sie nahm die typische Kampfhaltung der Hyuuga ein und funkelte ihren Vater, ihren Gegner, kampfeslustig an. „Überzeug dich selbst davon.“ Den Widerwillen, sich auf diesen Kampf einzulassen, bemerkte sie anhand seiner aufeinandergepressten Lippen. Trotzdem ließ er sich auf ihre Herausforderung ein.

Die meisten Ihrer Angriffe wehrte Hiashi ab, ohne dabei zu kontern. Hanabi fühlte sich nicht ernstgenommen und die Wut kochte in ihrem Inneren auf. Nicht nur, dass er nicht ernsthaft mit ihr kämpfte, sondern auch die Tatsache, dass er Nejis Haare einfach abgeschnitten hatte, Neji ihr wegen ihm aus dem Weg ging, spielten mit rein. Sie wurde schneller, ihre Schläge kräftiger. Die Kunoichi blockte einen schwachen Schlag ihres Gegners ab, drehte sich und tänzelte um ihren herum, bis sie seinen Rücken anvisierte. Auf den Angriff vorbereitet, wirbelte Hiashi geduckt herum. Er wollte sie wegstoßen und auf Abstand gehen, doch Hanabi war in die Luft gesprungen, drehte sich in der Luft wie eine Tänzerin und schleuderte ihm die gesammelte Energie entgegen.

Elegant wie eine Katze landete die junge Frau auf ihren nackten Füßen. Ihr Vater stand zwar noch, hatte jedoch die Wand im Rücken. Er sah so aus, als hätte er die Emotionen in ihrem Angriff verstanden. Mit einer Verbeugung erklärte er den Kampf für beendet. „Das war eine herausragende Technik.“

Sie blies ihre Ponysträhne aus dem Gesicht und legte ihren Kopf schräg. „Danke. Die habe ich beim Training mit Neji entwickelt.“ Er nickte, ging aber nicht weiter darauf ein. Deshalb wandte sie sich ab. „Ich mache eine Pause. Danke für den Trainingskampf, Vater.“ Ein Gutes hatte sein Auftauchen: Sie konnte die Wut über seine Entscheidung an ihm auslassen.

Am Nachmittag waren ihr die meisten Bewohner des Anwesens bewusst aus dem Weg gegangen. Als stünde auf ihrer Stirn: Vorsicht, nicht ansprechen!

Obwohl sie es sich nicht anmerken lassen wollte, hatte dieser Wutausbruch sie ausgelaugt. Sie zog sich in ihr Zimmer und zurück und schlief direkt ein.

 

Erst als die Sonne schon längst dämmerte, wachte Hanabi wieder auf. Sie schälte sich aus den verschwitzten Kleidern und zog sich einen frischen, violetten Yukata mit langen Ärmeln an. Das Familienabendessen war bereits vorbei, doch ein frisches Gedeck stand noch auf dem Tisch. „Guten Abend, Hanabi-chan“, grüßte die alte Köchin des Hauses, „Ich bringe dir dein Abendessen.“ Schwach lächelnd bedankte die Clan-Erbin sich.

Während sie allein die dampfende Suppe und den Reis aß, fragte sie sich unwillkürlich, ob Neji an diesem Abend mit Hinata und ihrem Vater oder lieber mit Tenten gegessen hatte. Bei der Vorstellung an letztere spürte sie wieder diese unangenehme Enge in der Brust.

Nach dem Essen schlenderte sie wieder in Richtung Trainingsraum. Ihrer Wut hatte sie am Vormittag ausreichend Luft gemacht, diesmal wollte sie mit sich selbst ins Reine kommen. Zu ihrer Überraschung hatte jemand das Chaos beseitigt, das sie nach ihrem Training hinterlassen hatte.

Sie stellte sich in die Mitte des Raumes, faltete die Hände aufeinander und atmete tief durch. In einer fließenden Bewegung kniete sie sich auf den Boden und ließ ihren Kopf kreisen. Der Abend war ruhig – und langsam, aber sicher breitete diese Ruhe sich auch in ihrem Körper aus. Ihr Herzschlag verlangsamte sich. Um sie herum hörte sie nur die Geräusche der Natur.

 

~ 🦋 ~

 

Nachdem er eine Weile mit Tenten gesprochen hatte, war sein Kopf endlich frei und sie konnten sich ihrem Training widmen. Danach aßen sie gemeinsam im Dorf Mittag und legten für die versäumte Zeit eine weitere Trainingssession ein. Durch die jahrelange Zusammenarbeit waren Neji und Tenten gut aufeinander abgestimmt, sie kannten ihre Stärken und Schwächen. Die körperliche Betätigung half dem Shinobi, seinen Kopf frei zu bekommen.

Erst bei Sonnenuntergang betrat Neji das Grundstück des Hyuuga-Clans und ging zielstrebig in seinen kleinen Flügel. Er brauchte dringend eine Dusche und holte frische Kleidung aus seinen Schränken. Seit er auf dem Heimweg vom Training war, versuchte er sich verschiedene Worte zusammenzulegen, um sich darauf vorzubereiten, wie er Hanabi ansprechen sollte. Er hatte sie von sich gestoßen, um nicht wieder in eine Situation zu kommen, in der sie durch ihn verletzt wurde.

Nach der warmen Dusche fühlte er sich frisch und etwas entspannter. Das Handtuch lag noch um seine breiten Schultern, während er auf leisen Füßen durch das Anwesen lief, um nach Hanabi zu suchen. In der letzten Zeit hatten sie immer bei ihm trainiert, sodass er gar nicht mehr wusste, wo sie sich außerhalb seiner Räumlichkeiten am liebsten aufhielt. Sein erstes Ziel sollte wohl ihr Zimmer sein.

Im Trainingsraum der Hauptfamilie brannte noch Licht, als er daran vorbeilief. Die Schiebetüren waren nicht vollständig geschlossen. Durch einen kleinen Spalt konnte Neji in den Raum blicken und entdeckte Hanabi, die mit geschlossenen Augen zu meditieren schien.

 

~ 🦋 ~

 

Als sie ihre Augen nach einer halben Stunde wieder öffnete, war die Sonne vollständig untergegangen. Hanabi stand auf, schüttelte ihre Gliedmaßen aus und streckte sich. Aus dem Augenwinkelte bemerkte sie ein leichtes Flattern. Ein Schmetterling flog eine Runde durch den Raum. Schmunzelnd folgte sie seinen Bewegungen, drehte sich dabei einmal um ihre eigene Achse. Durch einen kleinen Spalt der Schiebetür verschwand das Tier in die Nacht hinaus.

Auch sie ließ das Dojo hinter sich und trat auf die Veranda heraus. Ein sanfter Wind wehte ihr entgegen, trug einen frischer aber gleichzeitig herben Geruch in ihre Nase. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung – konnte es sein? Sie blickte in den Himmel, an dem der Vollmond in seiner ganzen Pracht strahlte. Ein paar Wolken zogen auf und verdeckten das helle Licht. Die Mediation hatte ein wenig Ruhe in ihr Herz gebracht. Sie fühlte sich bereit.

 

~ 🦋 ~

 

Noch bevor Hanabi ihn bemerken konnte, war Neji verschwunden. Viel zu lange hatte er sie angestarrt, obwohl sie ganz offensichtlich Zeit für sich selbst gebraucht hatte. Er wusste nicht, warum ihr Anblick ihn so in seinen Bann gezogen hatte. Dabei saß sie nur schweigend dort, hatte die Lider geschlossen und wirkte absolut entspannt. Der Mond hatte ihr weiches Gesicht angestrahlt und sie so wunderschön aussehen lassen, dass Nejis Herz einen Takt schneller schlug.

Durch dieses Gefühl aufgeschreckt, war ihm erst bewusst geworden, dass er sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Peinlich berührt zwang er sich dazu, sich von ihr abzuwenden und eiligen Schrittes davonzugehen. Am Vormittag hatte er noch über diese Grenze zwischen ihnen nachgedacht.

Er lief durch den Garten, machte eine große Runde, um seine Gedanken zu ordnen, doch das Bild von Hanabi hatte sich in seinem Kopf eingebrannt. Er blickte zum Mond hinauf, als erhoffte er sich ein Zeichen, was er tun sollte. Doch darauf wartete er vergeblich.

Ein Schmetterling unterbrach seinen Blick zum Himmel. Im zarten Mondschein wirkte es so, als würde das Tier hellblau leuchten. Seine ganze Ausstrahlung beruhigte Nejis zerstreute Gedanken. Einen kurzen Moment verzogen sich seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Er folgte dem Schmetterling mit den Augen, bis er abermals in diesem Abend in das Antlitz von Hanabi sah. Sie stand auf der Veranda und beobachtete ihn schweigend. Zwischen ihnen flatterten zwei Schmetterling, umkreisten sich, als würden sie miteinander tanzen.

Ob Hanabi ihn bemerkt hatte, als sie meditiert hatte? Wenn ja, hätte sie ihm doch ein Zeichen gegeben oder wäre wütend geworden. Er sollte sich besser von ihr fernhalten, die Grenze ziehen, trotzdem blieb er wie angewurzelt stehen als sie sich auf ihn zubewegte.

 

~ 🦋 ~

 

Ihre Füße hatten sie wie von selbst zu Neji getragen, oder eher gesagt hatte der Schmetterling sie zu ihm geführt. Sie hatte damit gerechnet, dass er verschwinden würde, stattdessen blieb er geduldig stehen. Sie waren nicht weit von seinen Räumen entfernt, also deutete sie mit einer Kopfbewegung auf den Weg, mit der stummen Bitte, sie zu begleiten.

Sie erreichten den kleinen Anbau und Neji öffnete die Schiebetür. „Danke“, flüsterte Hanabi als sie eintrat. Es war das erste Mal, dass sie in seinem Zimmer und nicht im Dojo war. Der Raum war kleiner als ihr Zimmer, doch es schien zu reichen. Durch zwei Fenster, die in den Garten zeigten, strahlte der Mond auf den Boden.

„Ich hatte den ganzen Tag das Gefühl, du gehst mir aus dem Weg“, begann die junge Frau und wandte sich ihrem Gesprächspartner zu. Er presste seine Lippen aufeinander. Da hatte sie wohl ins Schwarze getroffen. „Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, woran es liegt.“ Als sie ihm in die Augen sah, merkte sie, dass sein Blick auf ihre Haare fiel. Ein roter Schimmert legte sich auf ihre Wangen, aber sie hoffte, im schummerigen Licht fiel das nicht so auf. „Warum hast du sie abgeschnitten?“, fragte er leise und zurückhaltend. „Weil ich wütend auf Vater bin, weil er dir die Haare einfach abgeschnitten hat“, antwortete sie direkt. Obwohl sie das für ihn getan hatte, sah er so aus als hätte sie ihm gerade mitten ins Gesicht geschlagen. „Weiß er davon?“, fragte er weiter und schaffte es nicht mehr, ihr länger in die Augen zu schauen. „Nein. Aber er weiß sehr wohl, dass ich wütend auf ihn bin.“

Das beruhigte Neji scheinbar nicht. Er machte einen Schritt zurück, wandte sich von ihr ab. Sie blickte auf seinen breiten Rücken, betrachtete das braune Haar, das knapp auf seinem Handtuch in seinem Nacken auflag. Ohne sich weiter das Hirn über seine wirren Gedanken zu zermartern, überbrückte sie die Distanz, die er geschaffen hatte. Die Finger in seinem Oberteil vergaben, schmiegte sie erst ihre Wang an sein Schulterblatt und dann ihren gesamten Körper an seine Rückseite. Er spannte seine Muskeln augenblicklich an.

„Neji, es tut mir leid, dass er dir das wegen mir angetan hat“, murmelte sie in den Raum hinein, „aber ich will nicht, dass du mich deswegen von dir stößt.“ Ihr Griff wurde fester.

 

~ 🦋 ~

 

Er fixierte sich auf einen Punkt im Zimmer, um weiterhin Ruhe zu bewahren, doch Hanabi machte ihm das unheimlich schwer. Neji fiel nicht einmal auf, dass er die Luft anhielt. Er spürte nur das Pochen in seiner Brust, das stärker geworden war, als sie sich an ihn klammerte. Obwohl er ihre Gründe bereits in Betracht gezogen hatte, rührte es ihn, dass sie sich um ihn sorgte, dass ihr Haarschnitt ein Zeichen von Zusammenhalt war. Trotzdem mussten sie doch diese unsichtbare Grenze einhalten – obwohl diese schon längst zu verwaschen drohte.

„Ich will noch viel mehr Zeit mit dir verbringen. Bitte.“

Bei diesem flehenden Unterton knirschte Neji mit den Zähnen, weil er seine Kiefer so stark aufeinander presste.

„Ich will ein Teil von deinem Leben sein.“

Neji senkte seinen Blick. Mit einer Hand fuhr er durch sein Gesicht und zog das schwarze Band, das seine Stirn abdeckte, herunter. Als er sich bewegte, ließ sie sein Oberteil los. Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen, um sich Hanabi zuzuwenden.

„Du wirst immer ein Teil meines Lebens sein, bis ich sterbe!“

Denn genau das bedeutete das Siegel auf seiner Stirn. Es war sein Schicksal irgendwann sein Leben für sie zu geben. Egal wie viel Freiheit sein Onkel ihm nach den Chuunin-Prüfungen zugesprochen hatte, es gab eine Pflicht, die er bis zu seinem Lebensende erfüllen musste.

Hanabis Hände griffen sanft nach seinem Gesicht. Sie sah zu ihm auf, liebevoll – und hoffnungsvoll?

„So meine ich das aber nicht“, flüsterte sie und war seinem Gesicht so nahe, dass er ihren warmen Atem auf seinen Lippen spürte. „Ich will noch so viel mehr von dir lernen und mit dir erleben. Und ich … ich will … dir nahe sein.“ Sie klang plötzlich so anders und ehe Neji sich versah, hatte sie den letzten Abstand zwischen ihnen überbrückt.

Ihre Lippen lagen warm und weich auf seinen. Dabei starrte er sie mit großen Augen an und vergaß wieder zu atmen. Sie ließ ihre Hände auf seine Schultern sinken, schmiegte sich direkt an ihn, ohne den Kuss zu unterbrechen. Die Grenze, an die er eben noch gedacht hatte, hatte sie einfach eingerissen. Das war verrückt, sie war verrückt. Als sie sich von ihm löste, weil er viel zu perplex war, auf den Kuss einzugehen, legte sich aber auch bei ihm ein Schalter um.

 

~ 🦋 ~

 

Der sonst so undurchschaubare Ausdruck in seinem Gesicht wich einem Feuer in seinen Augen, das sie bisher noch nicht einmal gesehen hatte. Nejis Finger versanken in ihrem Haar, er drückte ihren Hinterkopf sanft an sich heran. Sein Kuss war stürmisch und hungrig, als wäre er verzweifelt durch die Wüstenhitze gelaufen und sie seine Oase.

Dieser Kuss, diese Leidenschaft traf sie so unvorbereitet, dass ihre Knie weich wurden, dass sie drohte, den Halt zu verlieren. Als könnte Neji das spüren, schlang er seinen starken Arm und ihren Rumpf, bot ihr Halt. Ihr Herz pochte noch schneller als sonst, wenn sie zusammen waren, und sie fürchtete, ihr Brustkorb könnte zerspringen.

Wenn ihr in diesem Moment eins klar geworden war, dann dass sie Neji genau so nahe sein wollte. Sie küssten sich eine gefühlte Ewigkeit, bis sie ihre geschwollenen Lippen voneinander lösten. Doch davon ließ Hanabi sich nicht abhalten. Mittlerweile fühlten sich ihre Knie nicht mehr wie Wackelpudding an, also ergriff sie Nejis große Hand und zog ihn zu seinem Fuuton, auf das sie ihn stieß. Durch das Fenster schien das Mondlicht auf sie während sie mit geschickten Fingern den Obi ihres Yukatas öffnete und den Stoff auf den Boden fallen ließ.

 

~ 🦋 ~

 

Sie sah aus wie eine Göttin, als sie nur in Unterwäsche bekleidet, im Mondlicht auf ihn zukam. Er lag auf seinen Ellbogen gestützt auf dem Rücken und sog ihren Anblick mit den Augen auf. Sie trat auf ihn zu und blickte auf ihn herab, hungrig und leidenschaftlich. Ihre Blicke trafen sich, während sie langsam in seinen Schoß sank. Sie öffnete sein Oberteil und schob es von seinen Schultern. Ihre zarten Fingerspitzen hinterließen ein Kribbeln auf seiner erhitzten Haut. Sie strich über seine Arme, die Schultern hinauf bis zu seinem Hals. Sein Gesicht in ihren Händen neigte sie sich zu ihm herunter, um ihre Lippen wieder miteinander zu verbinden.

Neji schlang seine starken Arme um ihren zierlichen Körper, presst sie an sich, als könnte sie sich jeden Moment verflüchtigen, als wäre das bloß ein Fiebertraum. Doch sie umarmte ihn so fest, wand sich willig in seinen Armen und biss ihm verspielt in die Unterlippe. Ein Keuchen entfloh seiner Kehle, das Hanabi ein kleines Kichern entlockte.

Er strich das lose Haar hinter ihr Ohr, strich mit seiner Nasenspitze über ihre helle Haut und küsste ihren Hals. Sie lehnte sich zurück, sodass er mehr Fläche zum Liebkosen hatte. Dabei wippte sie in seinem Schoß vor und zurück, erzeugte Druck in seinem Unterleib, der ihn scharf die Luft einziehen ließ. Mit einer schnellen Bewegung entfernte er ihren BH und zog sie wieder an sich. Haut an Haut. Als ihr weicher Busen auf seine muskulöse Brust traf, stöhnte er heiß in ihr Ohr. Er wollte sie mit jeder Faser seines Körpers.

 

~ 🦋 ~

 

Die Schmetterlinge in ihrem Bauch überschlugen sich förmlich. Seine Küsse, seine Berührungen und sein Stöhnen gingen ihr unter die Haut. Obwohl ein frischer Wind durch den Raum ging war ihr wohlig warm in seinen Armen. Seine großen, starken Hände fuhren über ihr Haar, ihre Wirbelsäule nach unten und ihre Arme wieder nach oben. Sie löste den Kuss, lehnte sich zurück und führte seine Hände zu ihrem Busen. Sie beobachtete ihn, sah den verheißungsvollen Blick und warf keuchend den Kopf in den Nacken, als er ihre Brust berührte und massierte. Auf der anderen Seite spürte sie seine Lippen, seine Zunge und seine Zähle. Er neckte sie und schien es voll auszukosten.

Die Beule in seiner Hose schwoll weiter an, während sie sich an ihm rieb. Mit einer Bewegung lag sie plötzlich auf dem Rücken. Neji stütze sich mit einem Arm neben ihrem Gesicht ab, beugte sich aber sofort wieder zu ihr herunter, um sie zu küssen. Die andere Hand war weiter auf Erkundungstour über ihre nackte Haut. Seine Finger rutschten unter den Bund ihres Slips und er entledigte sie auch des letzten Stücks Stoff. Sie fackelte jedoch nicht lange und zerrte ebenfalls an seiner Hose. Mit den Fingern strich sie über seinen glatten Hintern, bevor er sich zurückzog, um das Kleidungsstück vollständig auszuziehen. Sie betrachtete seine helle Haut, die im Mondlicht fast komplett weiß aussah. Ihr Blick wanderte von seinem Gesicht über seinen muskulösen Oberkörper und seinen Lenden. Sie stoppte bei seiner Erektion. Er legte sich wieder auf sie, schmiegte seinen stählernen Körper an ihren und versank in einem innigen Kuss.

 

~ 🦋 ~

 

Ohne sie fragen zu müssen, ob sie bereit für diese Art der Vereinigung war, wusste Neji, dass sie diesen Schritt wirklich machen wollte. Allerdings war Hanabi eine Frau mit starkem Willen. Diesen demonstriere sie ihm, indem sie ihre Position abermals wechselte und sich auf ihn rollte. Sie wollte die Oberhand und er überließ ihr die Führung, gab ihr ledig etwas Halt, indem er sich aufsetzte. Er beobachtete sie dabei, wie sie ihre Hüfte hob, um sich in die richtige Position zu bringen. Als sie auf ihn sank und er in sie eindrang, krallte sie ihre Finger in seine Schultern. Er hielt sie fest in seinen Armen, bis sie sich an ihn gewöhnt hatte und von selbst begann, sich zu bewegen.

Sie zischte, keuchte und stöhnte während sie ihre Hüften in seinem Schoß bewegte. Er strich über ihre Seiten, ihren Rücken und durch ihre Haare. Sein Blickt wanderte abwechseln von ihren wippenden Brüsten zu ihrem Gesicht, das anfangs etwas Schmerz ausstrahle, dann aber voller Leidenschaft war. Ihre Lider waren geschlossen, ihre Lippen bebten. Er zog sie an sich, um sie zu küssen, vergrub seine Hand wieder in ihrem Haar. Die andere platzierte er an ihrer Hüfte.

Ihr Tempo nahm zu, Neji verlor sich komplett in ihren Bewegungen. Sie wurden eins, flossen zusammen, mündeten in einem tosenden Wasserfall aus Lust und Verlangen. Sein Atem ging immer schneller, unregelmäßiger. Sein Herz raste. Als er bemerkte, dass Hanabi langsamer wurde, legte er beide Hände an ihre Hüfte und stieß in sie hinein. Sie keuchte, biss sich auf die Unterlippe und warf ihren Kopf in den Nacken. Als sie seinen Namen stöhnte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er wurde schneller, sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, brauchte seinen Halt.

Sie keuchte direkt in sein Ohr, flüsterte seinen Namen und ein „Oh Gott“ hinterher. Seine Stöße wurden härter, er war nur noch getrieben von der Lust, von seinen körperlichen Instinkten. Sie schloss sich enger um ihn, atmete schnell, stöhnte in unregelmäßigen Abständen. Er konnte sich nicht mehr lange zurückhalten, er wollte sich gar nicht mehr zurückhalten.

 

~ 🦋 ~

 

Es fühlte sich an, als ob sich ein Knoten in ihren Inneren löste, als sie plötzlich von einer Welle aus vollkommener Glückseligkeit überschwemmt wurde. Sie schloss ihre Augen und gab sich dem Prickeln hin, lachte in der Ekstase und fühlte sich frei. Ihr gesamter Körper zuckte und zitterte. Doch Neji hielt sie fest in seinen Armen. Er keuchte heiß an ihre Schulter, seinen Oberkörper fest an ihren gepresst. Als er sich langsam auf den Rücken fallen ließ, hielt er sie weiterhin sanft an seiner Brust.

Hanabi seufzte zufrieden, schnurrte schon fast als sie seinen herben Duft einatmete. Einen langen Moment verharrt sie so, ehe sie sich neben ihn rollte, einen Arm weiterhin um seinen Rumpf geschlungen. „Das war unglaublich …“, murmelte sie an seinen Trizeps. Nejis Blick war an die Decke gerichtet und sie fragte sich, woran er wohl gerade dachte. Doch dann drehte er seinen Kopf und schenkte ihr ein Lächeln. Das war etwas, dass er nur selten tat. Natürlich lächelte er, manchmal zumindest, dann aber im Kampf, wenn er siegessicher oder ein bisschen überheblich war.

Ihre Zweifel lösten sich daraufhin wie von selbst. Neji drehte sich auf die Seite und raschelte mit der Decke, auf der sie lagen. Obwohl ihr von dieser körperlichen Betätigung warm war, ließ sie zu, dass er die Decke über ihre beiden Körper warf. Als sie ihre Augen schloss, brauchte sie keine zwei Minuten ehe sie in einen tiefen Schlaf fiel.

 

~ 🦋 ~

 

Im Gegensatz zu Hanabi lag Neji trotz aller Erschöpfung noch eine Weile wach und blickte an die Decke. Ihr zarter, warmer Körper schmiegte sich an seinen, ihre Atmung war regelmäßig und ruhig geworden. Im fahlen Mondlicht konnte er ihre entspannten Gesichtszüge sehen. An seinen Lippen zupfte ein kleines Lächeln. Sie so ruhig zu sehen war genauso eine Seltenheit, wie wenn er lächelte. Mit diesen Gedanken schloss er seine Augen und driftete in einen traumlosen Schlaf.

 

 

Am nächsten Morgen erwachte Neji allein in seinem Bett. Sein Kissen trug noch immer ihren Duft. Mit einer Hand strich er über den Platz, an dem sie gestern eingeschlafen war. Der Stoff war noch warm, also konnte sie noch nicht so lange weg sein. Neji drehte sich auf die Seite, lauschte dem morgendlichen Gesang der Vögel.

Die Tür Richtung Garten war einen Spalt geöffnet, durch den er ein paar lange, halbnackte Beinen erkennen konnte. Langsam schob der junge Mann die Decke von seiner Hüfte und schlüpfte in seine Hose, die neben ihm auf dem Boden lag. Lautlos trat er auf die Veranda heraus und musterte Hanabi, die lächeln auf dem Boden saß und sich die ersten Sonnenstrahlen des Tages ins Gesicht scheinen ließ. Sie hatte sich ihren Yukata angezogen und saß auf einem kleinen roten Kissen auf dem Holzboden. Sie schien ihn aus dem Augenwinkel zu bemerken und trällerte ihm einen guten Morgen zu.

Neji setzte sich neben sie, ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt. „Was machst du hier?“, fragte er leise und folgte ihrem Blick zu dem kleinen Teich, über dem zwei Schmetterlinge flatterten.

„Nur ein bisschen frische Luft schnappen.“

Was er wohl erwartet hatte, nach der letzten Nacht? Dass sie sich davon schlich oder dass sie blieb? Er wusste es nicht. Genauso wenig wusste er, wie es mit ihnen weiterging, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Ob das nur ein einmaliger Ausrutscher war?

Plötzlich tippte sie auf seine Stirn, sein Mal. „Du bekommst nur Falten, wenn du so angestrengt nachdenkst.“ Er sah ihr direkt in die Augen und all die Stimmen in seinem Kopf wurden langsam leise. Trotzdem ergab sich für ihn noch kein Bild von der Zukunft. Er senkte den Blick, betrachtete seine Finger, die vor wenigen Stunden noch jeden Zentimeter ihres Körpers erforscht hatten.

„Was hast du jetzt vor?“, fragte er mit ernstem Unterton in der Stimme. Was auch immer sie tat, wofür auch immer sie sich entschied, er musste es akzeptieren.

 

~ 🦋 ~

 

Hanabis Herz klopfte wild, seit er sich neben sie gesetzt hatte. Sie wusste, dass seine Frage sich nicht auf ihre Tagesplanung bezog, sondern auf ihn, auf sie beide.

Wenn er unsicher war, was sie darauf antworten würde, dann wusste er das gut zu verstecken. Sein Gesicht war so unscheinbar wie immer, sein Körper zeigte mit keiner Geste irgendeine Anspannung oder Angst. Sie fragte sich unweigerlich, ob er den Sex letzte Nacht genossen oder nur ertragen hatte. Diese Zweifel wollte sie am liebsten sofort abschütteln. Er hatte nicht nur mit ihr geschlafen, weil sie ihm „übergeordnet“ war. Das konnte und wollte sie nicht glauben.

Sie hob ihre Hand und legte sie sanft auf seiner Brust ab. Diese Berührung schien ihn so unerwartet zu treffen, dass er die Luft anhielt. Unter seiner Haut und unter den festen Muskeln spürte sie sein Herz in einem viel schnelleren Rhythmus schlagen als normalerweise. Sie blickte von ihrer Hand in sein Gesicht. Er hielt noch immer die Luft an, wagte es nicht einmal, sich nur einen Millimeter zu bewegen.

„Ich will …“, murmelte sie und rutschte näher an ihn heran, „mit dir zusammen sein.“ Nejis Adamsapfel sprang auf und ab als er schluckte. „Vorausgesetzt, du willst das auch.“

 

~ 🦋 ~

 

Er runzelte die Stirn, als sie ihn in ihre Entscheidung einbezog. Nach wie vor war er nur ein Mitglied des Nebenzweigs ihrer Familie. Auch wenn sie seine Kraft und Fertigkeiten schätzten und ihm gewisse Freiheiten einräumten.

Hanabi war ihm so nahe, dass er ihren warmen Atem auf den Lippen spürte. Enttäuschung blitzte in ihren fliederfarbenen Augen auf. Vielleicht, weil er nicht sofort antwortete, also zog sie sich zurück.

„Ich will dich weder zwingen noch, dass du dich verpflichtet fühlst, mir nahe zu sein“, murmelte sie traurig, stand in einer flüssigen Bewegung auf und wandte sich um.

Dass sie davonlief kannte er gar nicht von ihr. Er griff nach ihrem Handgelenk, um sie aufzuhalten. „Ich habe doch noch gar nicht geantwortet.“ Sie biss sich auf ihre verführerische Unterlippe als sie sich umdrehte. Fast schon trotzig setzte Hanabi sich wieder neben ihn.

„Ich kann so etwas nicht besonders gut“, gestand er und meinte damit seine sprachlichen Fähigkeiten, über seine Gefühle zu reden, „aber ich fühle mich gut in deiner Nähe … ich genieße die Zeit mit dir …“ Ihr Gesicht hellte sich merklich auf.

Bevor er weiter reden konnte, schwang sie sich auf seinen Schoß und umarmte ihn. „Du musst gar nicht mehr sagen, zeig es mir einfach…“, flüsterte sie in seine Halsbeuge. Sein Herz überschlug sich als sie sich an ihn schmiegte. An dieses Gefühl hatte er sich einfach noch nicht gewöhnt. Er legte seine Hand sanft an ihren Hinterkopf, drehte ihr Gesicht zu seinem und küsste sie.

 

Er legte die Zweifel ab und machte Platz für seine Wünsche und die Leidenschaft, die sie miteinander auslebten. Ihre gemeinsame Zukunft mochte ungewiss sein, doch in diesem Moment ließ Neji diese Gedanken gar nicht an sich heran. Wenn Hanabi sich etwas in den Kopf setzte, dann bekam sie das auch. Sie lachte zufrieden in den Kuss hinein und Neji dachte, dass das das schönste Geräusch war, das er jemals gehört hatte.

 

Denn sie war sein Schicksal.

 

 

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© SarahSunshine


Nachwort zu diesem Kapitel:
Für mein Wichtelkind: Ich hoffe, du hattest beim Lesen so viel Spaß wie ich beim Schreiben! Ich freue mich schon sehr über dein Feedback :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2020-07-01T08:21:57+00:00 01.07.2020 10:21
Liebe Wichtelmama,

tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe.
Ich hatte vor meinem Urlaub sehr viel um die Ohren ... Auto in die Werkstatt... Wasser in der Duschfuge etc pp
Hat man einmal Mist am Hacken bleibt es erst mal so ><

Aber bin jetzt in Dänemark und habe mir deine Geschichte natürlich auf meinen Stick gezogen :D
Erstmal muss ich deine Bilderwahl loben, Hanabi und Neji sehen echt klasse aus!!!
Ich liebe es... deswegen finde ich es auch schade, dass du die FF unter deine OS-Sammlung getan hast...
Hätte es schöner gefunden, wenn die Geschichte seperat hochgeladen wäre und man Hanabi und Neji größer sieht <3

Sind Neji und Hanabi nicht 5 Jahre auseinander? In Naruto Part 1 war sie 7 und er 12 oder?
Steht zumindest so im Wiki xD

Das mit dem Schmetterling am Anfang, der sie quasi zu Neji führt, finde ich gelungen. Eine nette Idee :-)

In dem Moment als er hinaustrat, bemerkte er aus dem Augenwinkel einen kleinen Schmetterling an seinem Gesicht vorbeifliegen.

Auch hier sehr elegant eingepflegt, nun aus seiner Sicht quasi :) Gefällt mir!

Dass er sich Zeit mit einer Antwort ließ, machte sie wahnsinnig, aber das zeigte sie nicht nach außen. Ebenso wenig wie sie im Moment, als er zustimmte vor Freude explodieren könnte.

Hehe ich mag diese Sätze. Zeigt mir wieder deutlich warum ich Hanabi so sehr mag.
War nie der Hinata-Fan, obwohl ich Hinata/Neji immer interessant fand, aber mit Hanabi ist das Paar noch viel Gegensätzlicher <3

Ich mag es überings, dass es mehr aus Hanabis Sicht geschrieben ist, da kann man richtig mitfiebern, wie sie sich verliebt :)
Soviel Details zum Training hätte ich gar nicht gebraucht - ich weiss viele wollen sowas ausführlich, aber bei mir kannst du es getrost weglassen bzw kürzer fassen XD

Das Neji der Zopf abgeschnitten wird, finde ich überraschend gut. Interessante Idee!

Ab und zu kleine Rechtschreibfehler wie Dort statt Dorf... aber macht mir nichts, aber falls dir das wichtig ist ^^


Über dem kleinen Teich in ihrem Garten schwebten zwei Schmetterlinge, die sie auf unerklärliche Weise zum Lächeln brachten.


Da finden sie wieder zueinander :) Auch wenn Neji dann allein sein will... :/ aber so ist er nunmal :(

Das Hanabi auch ihre Haare abschneidet finde ich tolli <3 und sie ist eifersüchtig auf Tenten :D

Ich mag eigentlich keine Jungfrauen und erste Mal Geschichten, aber klingt so als wäre es Hanabis erstes Mal :D
In deiner Geschichte passt es sicher, wegen der damaligen Zeit... aber sonst hätte ich mir Hanabi auch gut als "Nicht Jungfrau" vorstellen können ^^

Aber der erotische Teil war sonst natürlich nach meinem Geschmack ;)) aber was mit Verhütung eigentlich? Gibs da keinen Justu für? XD

Hanabi in der Reiterposition war passend hehe



Vielen lieben Dank für diese Geschichte :) Für mich brauch es gar nicht so lang sein... ich brauche dann auch lange zum lesen XD dein Fleiß ist beeindruckend,
nur falls du mich nochmals hast, reicht auch weniger :) Brauche keinen Roman^^

Sonst tolles Paring mit Erotik, du hast es gut abgestimmt, danke danke danke :))))) <3

Antwort von:  SarahSunshine
01.07.2020 19:29
Halli Hallo!

Dann hoffe ich, dass du noch einen erholsamen Resturlaub hast <3

Ich habe in den Schriften des Rin geschaut und da steht, dass Neji 13 ist und Hanabi 7, dadurch ergab sich für mich der Altersunterschied von 6 Jahren :o

Freut mich sehr, dass die Schmetterling-Momente, dir so gut gefallen haben. Die haben einfach so gut ins Setting gepasst und das konnte ich besser einbringen, als mich zu inhaltlich passenden Punkten aus dem Jahr der Ratte zu zwingen :)

Ich habe versucht beide Sichten irgendwie ausgeglichen zu schildern, aber Hanabi ließ sich emotional viel besser erfassen :) Die Trainingsszenen wollte ich im Sinne des Kämpfens eigentlich auch eher vermeiden. Wenn die beiden Tai-Chi oder ähnliches gemacht haben, wollte ich die Momente der körperlichen Nähe und Nervosität ein bisschen einfangen.

Die Rechtschreibfehler ärgern mich ein bisschen, ich habe selber dann nachträglich noch welche gefunden, bin zeitlich doch etwas in Bedrängnis gekommen, weil die Geschichte mehr und mehr zum Selbstläufer geworden ist (dadurch auch die Länge :D ich habe einfach drauflosgeschrieben und dann hat sich eins nach dem anderen zusammengesetzt).

Ob Jungfrau oder nicht wollte ich gar nicht explizit thematisieren.. aber mit der Verhütung hast du schon recht.. das ist wohl etwas untergegangen im Schreiben..
aber es freut mich, dass der erotische Teil dich überzeugt hat! :)

Vielen lieben Dank für dein Feedback und vielleicht bis zum nächsten Mal! :D
Von:  Votani
2020-06-14T20:11:01+00:00 14.06.2020 22:11
Hey du! :)
Hab noch nie ueber Neji/Hanabi nachgedacht, aber beide Charas sind total toll und ich mag die Idee von dem Pairing irgendwie auch sehr gerne. Eigentlich wollte ich schreiben, aber dann habe ich lieber deine Geschichte gelesen. Mir hat der OS gut gefallen. Ich lese selten solch lange Geschichten in einem Zug durch, Hut ab! :D
Antwort von:  SarahSunshine
16.06.2020 23:58
Vielen lieben Dank! :)
Ich finde irgendwie ergeben die beiden einen interessante Dynamik :) zumindest sehe ich Hanabi als einen Charakter, der Neji etwas auflockern kann - oder zumindest möchte ich sie so sehen, wie man an der geschichte wohl erkennt :D
Finde es auch super, dass du es an einem Stück gelesen hast, ich wüsste jetzt nämlich nicht, wo ich einen Cut hätte einbringen sollen :p
Von:  _Natsumi_Ann_
2020-06-14T12:45:22+00:00 14.06.2020 14:45
MEINS!!! <3

Vielen Dank vorab schon mal!:)

Wollte ich nur schon mal so sagen xDD
Ausführlicher Kommentar folgt natürlich.


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