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Fate

A next generation story.
von

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Fate fights his last stand

Harry konnte seinen Augen nicht trauen. Er war schon einmal hier gewesen. Hatte sich an der exakt gleichen Stelle befunden. Hatte das Gefühl gehabt von der Dunkelheit niedergedrückt zu werden. Hatte die Schreie gehört. Das Feuer gesehen. Doch damals war es nur ein Traum gewesen. Ein Hirngespinst entstanden aus seinen Ängsten. Dieses Mal wusste er, dass er nicht träumte. Noch war die Straße von keinen Kratern durchzogen. Noch brannte es nicht. Aber etwas in ihm sagte, dass genau das alles noch geschehen würde, denn der Zeiger der Uhr von dem Haus gegenüber zeigte erst auf halb zwölf. Noch eine halbe Stunde bis zum Geschehen aus seinem längst vergessenen Traum.

Er wusste nicht, wie es kam, dass er all das schon vor einem Jahr in seinen Träumen gesehen hatte, aber es jagte ihm Angst ein. Er drehte sich zu seiner Gruppe um, die ihn überrascht ansahen, weil er so plötzlich stehen geblieben und erstarrt war.

Albus hatte ihn über das Geschehen informiert. Er hatte sofort alle seine alten Kameraden zusammengetrommelt. Es waren nicht nur die Eltern der Kinder, sondern alle, die ihm in all seinen Kämpfen beigestanden hatte. Ein letztes gemeinsames Gefecht.

Er hatte sie in Gruppen aufgeteilt, damit sie die Kinder einkreisen konnten. Er war wütend auf sich selbst. Darauf, dass er den Puppenspieler unterschätzte hatte. Noch immer glaubte er, dass er mit Paul Hyde den Schuldigen gefasst hatte. Wäre er nur wachsamer gewesen. Hätte er sich nicht so von seiner Trauer zerfressen lassen. Doch er würde verhindern, dass den Kindern etwas geschah. Albus hatte versprochen zuhause zu bleiben und sich dort um Lucy zu kümmern. Aber James war immer noch da draußen und in Gefahr getötet zu werden. Harry konnte nicht noch ein Kind an das grausame Spiel des Puppenspielers verlieren.

Er versuchte die Erinnerung an seinen Traum abzuschütteln. Nichts davon würde eintreffen. Niemand würde im Feuerkreis sterben. Die Kinder würden sich nicht weiter gegenseitig töten. Er würde all das verhindern. Dieses Mal war er rechtzeitig vor Ort.

Seine Gruppe näherte sich dem Kings Cross Bahnhof. Harry hatte das Bild eines zerstörten Bahnhofgebäudes mit eingestürztem Dach vor Augen, doch noch war alles intakt. Harry war erleichtert darüber, sah dann aber noch einmal genauer auf die Fassade des Bahnhofs und erkannte, dass sich vor einem der bogenförmigen Fenster eine Gestalt befand.

„Ist das nicht die Tochter von George Weasley?“, fragte hinter Harry Hannah Longbottom.

Er versuchte das Gesicht der Person auszumachen und verfluchte dabei seine Kurzsichtigkeit. Trotz Brille konnte er nicht sagen, ob es Roxanne oder jemand anders war. Aber wer immer sich da oben befand wurde von Seilen gefesselt.

„Wir müssen sie da herunterholen“, entschied Harry.

Sie berieten kurz ihr Vorgehen bevor Hannah und Blaise Zabini apparierten, um Sekunden später auf dem schmalen Vorsprung vor dem Fenster neben der gefesselten Person aufzutauchen.

Harry beobachtete die Situation während er zeitgleich versuchte die umliegende Gegend im Auge zu behalten. Irgendwo hier in der Nähe mussten sich die Kinder befinden.

Im nächsten Augenblick explodierte hinter Blaise und Hannah das Fenster. Hannah wurde von der Wucht der Explosion vom Vorsprung gefegt und Blaise hing nur noch mit einer Hand am Vorsprung.

Über ihm thronte nun eine zweite Gestalt. Wieder konnte Harry nicht genau erkennen, um wen es sich dabei handelte, aber es war ihm egal. Justin Finch-Fletley hatte sich bereits aus der Gruppe entfernt und war schon in Richtung des Gebäudes gestürmt, um zu sehen, was mit Hannah passiert war. Harry stürmte hinterher. Beim Näherkommen erkannte er, dass Hannah Recht gehabt hatte. Das gefesselte Mädchen war Roxanne, die bewusstlos in den Seilen hing. Neben ihr stand Liam Pucey, der auf die Hand von Blaise trat, damit dieser ebenfalls losließ und herunterstürzte.

Harry zog seinen Zauberstab um Blaise Absturz abzumindern, doch bevor er noch einen Zauberspruch über seine Lippen bekam erschütterte die nächste Explosion den Boden und riss ihn von den Füßen.

Er spürte wie er mit dem Kopf gegen etwas Hartes schlug, dann wurde alles schwarz.

 
 

~~~

 

Alice erwachte durch die heftige Druckwelle, die plötzlich ihren Körper durchfuhr und sie ins Schwanken brachte. Verwirrt sah sie sich um. Das Letzte woran sie sich erinnern konnte, war, dass Louis sie vom Gehen hatte abhalten wollen. Und dann nichts. Jetzt aber war sie mitten in London und nur ein paar hunderte Meter von ihr entfernt hatte sich eine große Explosion ereignet. Sie konnte durch die Rauchschwaden das Bahnhofsgebäude von Kings Cross erkennen.

Doch während sie noch mit Entsetzen in Richtung der Explosion starrte, konnte sie im Augenwinkel eine Bewegung im Schatten ausmachen. Sie war hier nicht alleine. Etwas anderes hätte sie aber auch überrascht. Sie hatte es bereits geahnt, aber jetzt war sie sicher. Der Puppenspieler fuhr alles auf für das große Finale und sie hatte das Gefühl, dass ihr Schicksal darin nicht besonders rosig aussah.

Alice zog ihren Zauberstab und begab sich in die ungefähre Richtung aus der sie Bewegung ausgemacht hatte. War es eine schwarze Schachfigur würde sie den Kampf aufnehmen bis sie aus dem Weg geräumt war. Sie musste gar nicht weit gehen um zu finden was sie gesucht hatte.

Jane Flint stand mit erhobenem Zauberstab über Louis, der sich zusammengerollt hatte und sich die Hände aus dem Reflex heraus schützend vor das Gesicht hielt.

Alice stürmte los. Auf gar keinen Fall würde sie zulassen, dass die Flint ihren Freund verletzte. Noch hatte sie den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite.

„Expelliarmus“, bellte sie und entriss Jane ihren Zauberstab, die sie sich verdattert umdrehte und dann ihr Gesicht zu einer grimmigen Miene verzog. Alice wusste, dass Jane damit noch nicht gestoppt war und sie würde sicher keine Rücksicht walten lassen nur weil ihre Gegnerin entwaffnet war. Diesen Fehler würde sie so schnell nicht wieder machen. Mit „Petrificus Totalus“ warf sie einen Körperklammerfluch ihrem Entwaffnungszauber hinterher und Jane fiel steif um.

Sie eilte zu Louis, der immer noch am Boden lag. Erst jetzt erkannte sie, dass der Weasley aus zahlreichen Wunden blutete und kurz davor war bewusstlos zu werden.

„Louis hörst du mich? Du darfst nicht die Augen schließen“, flehte Alice ihn an, während sie in ihrem Kopf nach einem einfachen Heilzauber durchkramte. Rose war in so etwas immer besser gewesen. Sie vermisste ihre beste Freundin plötzlich schmerzlich. Sie hatte schon länger nicht mehr in dieser Weise an Rose gedacht, sondern immer nur daran sie zu stoppen.

Endlich fiel ihr ein Heilzauber ein und sie machte sich daran mit dem Zauberstab die Wunden zu schließen, als ein Fluch sie von hinten packte und kopfüber in die Luft zog.

Nicht schon wieder, dachte Alice, als sie am Fußknöchel in der Luft hing. Doch dieses Mal verdankte sie diesen Fluch nicht Rose. Es waren die Flintbrüder, die ihrer Schwester zur Hilfe kamen. Alice schickte ihnen Schockzauber entgegen, aber es war schwierig genau zu zielen, wenn alles für einen auf dem Kopf stand.

„Schau dir mal die Kleine an“, spottete Adrian. „Immer noch so wehrhaft!“

„Dann solltest du ja ein Heidenspaß mit ihr haben!“, gab sein Bruder Ryan zurück. „So magst du deine Mädchen doch am liebsten!“

Adrian lachte laut auf und griff in Alices Haare um sie senkrecht zu ziehen. Sie wollte ihm einen Flederwitchfluch ins Gesicht schleudern – auf dieser Distanz traf sie sicherlich – doch Ryan schlug ihr den Zauberstab aus der Hand.

„Komm lass uns zusammen ein wenig Spaß haben“, raunte ihr Adrian ins Ohr.

Alice sammelte wutentbrannt die Spucke in ihrem Mund und zielte auf sein Gesicht. Wenn er seinen Spaß wollte, würde sie sicher gerne nachhelfen. So leicht würde sie sich nie wieder geschlagen geben. Sie war eine Kämpferin wie alle in ihrer Familie und der Kampf war noch lange nicht zu Ende.

 
 

~~~

 

Rose sah sich James gegenüber, der sich vor ihr aufgebaut hatte. Heute schien nicht Scorpius als ihr Gegner bestimmt zu sein, worüber sie insgeheim erleichtert war. Sie wusste selbst noch nicht genau wie sie ihre neusten Erkenntnisse einordnen sollte, also konnte sie es nicht gebrauchen einen Gegner zu haben, der sie bis in die tiefsten Teile ihres Gefühlsozeans verwirrte.

Die ersten Sekunden hatte James verwirrt ausgesehen, während Rose noch ihren Gedanken hinterher gehangen hatte, doch jetzt schien er sich gesammelt zu haben.

„Rose“, sprach er sie mit fester Stimme an. „Du musst aus diesem Alptraum aufwachen.“

War sie doch schon längst, wollte sie erwidern. Der Nebel hatte sie im Stich gelassen und sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Sollte sie James angreifen? Ihn foltern? Ihn töten?

Es erschien ihr auf einmal völlig abstrus. Trotzdem konnte sie nicht untätig bleiben. Nie an einer Position verharren. Immer in Bewegung bleiben und einen Zauber nach dem anderen abfeuern, während man nicht den eigenen Schutz vernachlässigen sollte. So hatte sie es im Duellierklub gelernt und es war ihr in Fleisch und Blut übergegangen.

Deswegen feuerte sie mehrere Schockzauber hintereinander ab, während sie selbst auf Distanz zu James ging und ihn nicht aus den Augen ließ, um auch auf ungesagte Zauber rechtzeitig zu reagieren.

Mit dem Potter hatte sie das erste Mal einen ebenbürtigen Duellgegner. James hatte fast einen ebenso guten Ruf wie sie selbst im Duellierklub genossen, aber mit einem feinen, kleinen Unterschied: Er war nicht ungeschlagen. Sie schon. Sie hatte so viele Duelle bestritten, doch keiner hatte es jemals geschafft sie zu besiegen. Es hatte ihr immer Spaß gemacht, wenn sie wieder siegreich aus einem hitzigen Kampf hervorgegangen war. Darin war sie immer gut gewesen und auch jetzt legte sie alle Gedanken beiseite, um sich ganz dem Duell zu widmen.

James wehrte ihre Schockzauber geschickt mit Schutzschildzaubern ab und setzte selbst zum Angriff an, doch Rose blockte ebenfalls jeden Zauber und schoss in jeder Atempause ein Fluch nach dem anderen ab, während sie und James sich einander wie Raubkatzen umkreisten. Darauf wartend, dass einer von ihnen einen unvorsichtigen Schritt machte. Sie waren beide hochkonzentriert. Die Funken stoben in allen Farben. Zauber und Flüche trafen sich in der Luft und neutralisierten sich.

Rose keuchte bereits, doch sie würde sich nicht schlagen lassen. James war ebenso wie sie bereits leicht außer Atem und rang nach Luft. Bald würde einer von ihnen einen Fehler machen. Doch sie hatte nicht umsonst stundenlang trainiert. Hatte nicht jeden im Duellierklub herausgefordert und besiegt. Hatte nicht gegen mehrere Gegner gleichzeitig gekämpft, um jetzt hier von einem einzelnen Duellanten erledigt zu werden.

„Rose wach auf“, rief James ihr zu, während er zeitgleich einen ungesagten Lähmzauber hinterherschickte.

„Warum?“, warf sie zurück. „Weil du nicht wie Lily enden willst?!“

Da war der Fehler auf den sie solange gewartete hatte. James war bei der Erwähnung des Namens seiner toten Schwester wie erstarrt stehen geblieben. Sie nutzte seine Unachtsamkeit um ihn mit einem Schockzauber außer Gefecht zu setzen. James klappte in sich zusammen und blieb bewusstlos am Boden liegen. Rose hatte gesiegt, doch heute hatte dieser Sieg keinen süßen Nachgeschmack. Er schmeckte bitter und hinterließ in ihr eine tiefe Traurigkeit.

 
 

~~~

 

Lucy war der erste Gedanke, der Molly durch den Kopf schoss, als sich der Nebel in ihrem Kopf wieder lüftete. Doch ihre Schwester war fort. Oder eher war Molly nicht mehr in Malfoys Manor wie sie mit Entsetzen feststellen musste. Sie kniete auf dem Pflaster des Platzes vor dem Kings Cross Bahnhof. Dann erinnerte sie sich an Lucys Worte. Der Puppenspieler hatte sie alle geholt. Das konnte nur bedeuten, dass sie nicht alleine hier war. Der Bahnhof in ihrem Rücken war schwer beschädigt und es sah aus, als würde das Dach bald komplett einstürzen. Aus der anderen Richtung sah sie Funkenregen. Dort mussten bereits Duelle im Gange sein. Molly warf einen Blick zurück zum Kings Cross. Sie konnte von hier aus durch die Rauchschwaden nicht erkennen, ob sich noch Personen in der Nähe des Bahnhofes aufhielten, die gefährdet waren. Aber wenn sie sich jetzt dorthin aufmachte, konnte sie nicht ihren Freunden zu Hilfe eilen. Sie biss sich auf die Lippen, denn sie musste schnell eine Entscheidung empfehlen. Sie konnte nur darauf vertrauen, dass bald die ersten Einsatzkräfte vor Ort waren, um den Bahnhof vollständig zu evakuieren. Ihre Freunde brauchten Mollys Hilfe jetzt viel dringender. Also ließ sie den Bahnhof hinter sich und rannte in Richtung der Duelle.

Sie wusste, dass sie früher oder später auf schwarze Figuren treffen würde, denn nichts anderes würde der Puppenspieler im Sinne haben. Doch auch die weißen Figuren mussten sich in der Nähe aufhalten.

James musste hier sein und auch Adam. Hoffentlich ging es den beiden gut. Gerade um James machte sie sich furchtbare Sorgen. Er hatte gerade erst seine Schwester verloren. Er war ein viel zu leichtes Ziel für den Puppenspieler und seine Manipulation.

Doch Molly traf nicht zuerst auf James wie sie gehofft hatte. Es waren Adrian und Ryan Flint. Scheinbar hatte das Schicksal vorgesehen, dass dieses Duell noch keinen vernünftigen Ausgang gefunden hatte und sie wusste genau, dass mit vernünftig ein Resultat mit Toten gemeint war.

Sie erkannte, dass die Flintbrüder nicht alleine waren. Alice und Louis waren ebenfalls bei ihnen, doch das Duell schien bereits zu Ende gegangen zu sein, denn Louis lag am Boden und Alice hing kopfüber in der Luft. Immerhin waren beide noch am Leben. Molly hatte also noch die Chance das Schlimmste zu verhindern. Ebenfalls am Boden lag Jane Flint. Ihre Brüder hatten sich scheinbar noch nicht um sie gekümmert. Das bedeutete einen Gegenspieler weniger im Gefecht.

Noch war Molly unbemerkt geblieben und das wollte sie ausnutzen, doch kaum hatte sie einen Schritt aus ihrer Deckung heraus gemacht zischte bereits ein roter Zauberstrahl über den Platz auf die Flintbrüder zu. Sie sprang entsetzt zurück, erkannte dann aber auf der anderen Seite des Platzes Adam, der sich von dort aus dem Geschehen genähert hatte.

Der Schockzauber traf Ryan in die Brust, doch noch während er zusammensackte, reagierte Adrian mit dem Gegenzauber, sodass beide bereit zum Duell waren. Sie ließen von Alice und Louis ab und bewegte sich auf Adam zu, der mit einem Grinsen und einer Handbewegung aufforderte ruhig noch ein Stück näher zu kommen. Molly bewunderte ihn dafür und empfand ihn als unheimlich cool in dieser Situation. Im nächsten Augenblick schüttelte sie ungläubig über sich selbst den Kopf und machte sich daran sich von hinten anzuschleichen.

Die Flintbrüder würden gleich ihr blaues Wunder erleben. Molly hatte nämlich auch einige schöne Flüche auf Lager, die sie schon immer einmal hatte ausprobieren wollen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich damit auszutoben.

 
 

~~~

 

Roxanne hatte immer wieder die Besinnung verloren seit Liam sie gut sichtbar an der Fassade des Kings Cross Bahnhof mit Seilen befestigt hatte. Ohne die Seile, die sie aufrecht hielten, wäre sie in sich zusammengebrochen. Ihre Füße waren nur noch eine blutende Fleischmasse. Ihr Rücken brannte noch immer lichterloh von den Peitschhieben und sie hatte das Gefühl, dass sich das Fleisch von ihrem Rücken bereits begann abzulösen. Ihre Arme, die immer noch gefesselt über ihren Kopf war, waren völlig taub. Sie wusste nicht, ob sie sich im Fieberwahn befand oder ob sie hellwach war, denn Traum und Wirklichkeit verliefen ineinander und sie konnte nicht mehr unterscheiden, was real war und was ihrer Einbildung entsprungen war.

Da sah sie eben noch Alices Mutter neben sich stehen und im nächsten Augenblick wurde sie von einer unsichtbaren Macht weggerissen. Sie konnte spüren wie sich Fensterglasscherben in ihren Rücken bohrten. Dann war wieder alles schwarz und sie träumte von blutroten Oasen. Unter einem Baum lag ein Schachbrett auf dem umgekippten Figuren in einer Blutlache lagen. Alles war überall voller Blut. Egal wohin sie sich wand konnte sie nur Blut sehen. Sie wollte schreien, doch ihre Kehle war völlig ausgedörrt, sodass sie nicht mehr als ein Krächzen über die Lippen brachte. Doch sie konnte nicht das Blut trinken. Angewidert wich sie zurück. Warum kam ihr niemand zur Hilfe?

Dann einen Feuerring, den Liam entzündete. Darin waren die Erwachsenen. Sie sah ihre Eltern, die verzweifelt versuchten einen Ausweg aus dem Feuer zu finden. Roxanne wollte lachen, denn sie wusste es war sinnlos. Niemand würde gerettet werden. Sie alle waren verdammt.

Sie verlor sich wieder im Fieberwahn. Sie hatte das Gefühl ebenfalls im Feuerring festzustecken und zu verbrennen. Doch es war nur das Fieber, das ihren Verstand wie ein Spiegelei briet. Sie hatte das Gefühl es wären schon Stunden vergangen, als sie plötzlich zusammensackte und eine kühle Hand sich auf ihre Stirn legte. Diese Berührung erschien ihr so vertraut. Sie brachte ihr ein wenig Linderung und schien das Fieber zu senken. Dann schien sie auf einmal durch den blutroten Himmel zu fliegen. Wieder hatte sie das irrsinnige Bedürfnis zu lachen, weil alles so verrückt war. Die kühle Hand legte sich abermals auf ihre Stirn. Roxanne seufzte. Es war so eine Wohltat, aber das Feuer in ihr brannte immer noch lichterloh und die Schmerzen vernebelten alle ihre Sinne.

Eine Stimme drang an ihr Ohr. Liam war wieder da. Sie wollte schreien, denn sie wusste, dass er gekommen war, um sie weiter zu foltern. Sie wollte nur, dass alles aufhörte. Roxanne versuchte ihren Geist für den gleich folgenden Schmerz zu vorzubereiten, doch er blieb überraschenderweise aus. Sie zwang sich wieder zu Bewusstsein zu kommen, kämpfte gegen die wirren Traumbilder und konnte endlich wieder die Augen aufschlagen. Sie war nicht mehr gefesselt und befand sich auch nicht mehr an der Fassade des Kings Cross Bahnhof. Sie musste auf dem Dach eines Gebäudes in der Nähe liegen. Liam stand nur wenige Schritte von ihr entfernt. Sie sah seinen grimmigen Gesichtsausdruck und wusste, dass sein nächster Fluch ein tödlicher sein würde. Mit dem Rücken zu ihr stand eine andere Person.

Roxanne erkannte mit Entsetzen ihren Bruder, der im Duell mit Liam verstrickt war. Sie wollte schreien, ihn anflehen zu fliehen, ihn daran erinnern, dass er keine Schachfigur mehr war, doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst.

 
 

~~~

 

Liam frohlockte, als er Fred entdeckte, der ihm seine Kriegsbeute gestohlen hatte. Endlich konnte er sich für seine bittere Niederlage, den Verlust seines Zauberstabs und dem Verrat rächen. Darauf hatte er sich schon gefreut. Er überließ die Eltern ihrem Schicksal, ignorierte die Schreie und das Flehen und folgte dem Weasley, der versuchte seine Schwester in Sicherheit zu bringen. Er war auch keine Sekunde zu spät aufgetaucht, denn das Bahnhofsdach gab endgültig nach und begrub mit einem lauten Krachen und Gepolter alles unter sich. Liam genoss den Anblick. Nun gingen schon drei zerstörte Gebäude auf sein Konto. Er hatte das Dämonsfeuer in Hogwarts beschworen und die Bomben im Ministerium entzündet. Hier hatte er nur durch ein paar kleine Explosionszauber nachgeholfen das Ende des Bahnhofes zu besiegeln. Doch jetzt hatte er andere Beute im Sinn.

Fred war auf einem Bürogebäude in der Nähe wieder appariert, wo er seine Schwester abgelegt hatte. Was für ein Dummkopf, dachte sich Liam. Er hätte viel mehr Distanz zwischen sich und dem Schlachtfeld zurücklegen sollen. Wahrscheinlich war der Weasley immer noch ausgezerrt von dem Tod seiner geliebten Lily. Liam hatte kein Mitleid mit ihm, als er sich hinter Fred wieder materialisierte. Zum Glück hatte er Roxanne den Zauberstab abgenommen. Er hätte es zwar auch genossen Fred mit bloßen Händen langsam zu erdrosseln, doch er war ein Zauberer und es gab so viele schöne Flüche, deren Ausübung ihm viel mehr Vergnügen bereiten würde. Einen davon würde er sich für den Schluss aufheben, aber vorher würde er noch seinen Spaß mit Fred haben.

Der Weasley reagierte sofort, als er Liam bemerkte. Er richtete einen Schutzschild um seine Schwester auf. Dabei musste er sich keine Sorge um sie machen, denn Liams Aufmerksamkeit ruhte nur auf Fred, der sich vor Roxanne aufgebaut hatte. Er hatte im Gefühl, dass der Weasley keinen großen Widerstand leisten würde, denn nur ein Blick in seine Augen reichte aus, um zu wissen, dass er ein gebrochener Mann war, dem jeder Lebenswille fehlte.

Liam zischte verächtlich. Er wollte einen echten Gegner, der um sein Leben kämpfte. Er musste also die richtigen Reize aussenden. Fast bedauerlich schoss er seinen ersten Folterfluch auf Roxanne ab, denn Fred würde ihm sonst nicht den Kampf geben, den er sich wünschte. Doch der Weasley blockte den Fluch nicht mit seinem Zauberstab ab, sondern warf sich vor seine Schwester, sodass ihn  der Fluch traf. Der Folterfluch schien ihm keine Schmerzen zu bereiten und wieder zischte Liam, doch dieses Mal aus Ärger. Es machte keinen Spaß, wenn sein Gegenspieler keine Schmerzen mehr empfand. Er wollte Fred bestrafen, ihm grausame Schmerzen zufügen und ihn ausbluten lassen, doch genau das würde Fred bereitwillig auf sich nehmen. Wenn er ihn tötete, würde er dem Weasley nur einen Gefallen tun. Das trieb Liam zur Weißglut. Er wollte seine Rache, aber er würde sie auf diese Weise nicht bekommen. Fred griff ihn nicht an, sondern starrte nur ausdruckslos an ihm vorbei. Er war längst innerlich gestorben. Er war vermutlich nur hier, um seine Schwester vor demselben Schicksal zu beschützen, das Lily ereilte hatte. Nichts anderes zählte mehr für den Weasley.

„Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen und dich deiner geliebten Lily hinterher ins Totenreich schicken“, höhnte Liam. „Aber deine Schwester wird dieses Schicksal nicht erfahren. Ich werde sie zugrunde richten aber am Leben lassen. Das wird meine Rache sein!“

In Freds Gesicht zeigten sich wieder Regungen ab, als er verstand, was Liam sagte, doch es war längst zu spät. Er würde nicht mehr verhindern können, was Liam mit Roxanne anstellen würde. Er würde mit diesem Gedanken sterben. Das war Rache genug.

„Avada Kedavra!“, bellte Liam und der grüne Blitz schoss voller Vorfreude auf sein Ziel zu.

Fred klappte in sich zusammen und lag nun leblos neben seiner Schwester. Das war zu einfach, zu langweilig gewesen. Seinen Spaß musste sich Liam nun von anderer Stelle besorgen und er hatte da schon eine Idee.

Von hier oben thronte er über dem Geschehen und kam sich übermächtig vor. Der Feuerring wurde immer enger und bald würden die ersten in Flammen aufgehen und verbrennen. Ein Stück weiter Richtung Norden konnte er Funken und Blitze stoben sehen und auch im Westen davon war ein Duell im Gange. Es war Zeit für mehr Zerstörung und Chaos und Toten.

Warum sollte er sich nur auf Gebäuden beschränken?

 
 

~~~

 

Mehr. Und mehr. Noch viel mehr. Er war so hungrig. Er wollte Blut. Er wollte Tote. Er wollte eine völlige Vernichtung der magischen Welt.

Mit Begeisterung sah er zu wie Kings Cross wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzte. Nie wieder würde von diesen Gleisen aus ein Zug nach Hogwarts fahren. Nicht, dass es noch Hogwarts geben würde, aber es verschaffte ihm reichlich Genugtuung zu wissen, dass von dort keine Züge mehr ohne ihn abfuhren würden. All das war eine Wohltat für ihn gewesen. Er hätte sich jeden anderen magischen Ort als Schauplatz für seinen Showdown aussuchen können, doch er hatte den einen Ort gewählt, der wie er nichtmagisch war und dennoch einen Hauch Magie in sich trug. Ihm gefiel dieses poetische Sinnbild für sein Finale.

Es war fast schade, dass es schon so bald vorbei sein würde. Der Feuerkreis schloss sich immer enger und immer mehr der Zauberer griffen sich röchelnd an die Kehle, weil sie keine Luft mehr bekamen, da das Feuer ihnen den Sauerstoff raubte und der Rauch ihnen zusätzlich das Atmen erschwerte.

Viele von ihnen würden bewusstlos sein, wenn das Feuer nach ihren Leibern griff und sie in Asche verwandelt. Wie das Papier im Kamin, dem er so gern beim Verbrennen zusah.

Die Reihen seiner Schachfiguren waren bereits ausgedünnt, sodass es nur wenige Duelle gab. Aber was ihm gar nicht gefiel war die Tatsache, dass mehrere Figuren sich ausgerechnet zum Finale verspäteten. Er knirschte mit den Zähnen und sah ungeduldig auf die Uhr. Dann entspannte er sich wieder. Die Verspätung war nicht weiter schlimm, denn so konnte er ein viel längeres Finale genießen. Die Duelle würden kaum, dass sie ein Ende gefunden hatten, wieder angeheizt werden durch das Eintreffen der Zuspätkommer. Es gab kein Grund beunruhigt zu sein.

Lieber genoss er genüsslich die Show, die sich ihm darbot. Nur noch wenige Züge und er würde jede Sekunde davon auskosten und sich daran satt sehen.

Zumindest auf eine Schachfigur war Verlass. Der erste Tote hatte sich unter den Figuren gefunden. Der Verräter hatte es nicht anders verdient. Leider konnte er dessen Figur nicht mehr vom Schachbrett entfernen, denn er hatte bereits schon vorher seinen letzten Zug auf dem Brett unternommen.

Plötzlich ging ein Ruck durch das Gebäude und er sah mit Vergnügen wie die Straßen aufplatzen und sich die Risse zu tiefen Kratern verwandelten, die zielgenau auf die Plätze zuschossen auf denen noch Duelle ausgetragen  wurde.

Er trat näher an das Fenster. Von hier oben hatte er einen perfekten Blick auf das Geschehen. Er hob sein magisches Fernglas an die Augen und zoomte näher heran. Er konnte das Entsetzen und den Schrecken auf den Gesichtern sehen, als sie den Krater auf sich zukommen sahen. Gleich würde sie in seiner Tiefe verschluckt werden und er würde wieder einige Figuren vom Schachbrett nehmen können.

Welch ein köstliches Finale. Er lachte leise vor sich hin, während er zwischen den einzelnen Orten hin und her sah. Wer würde als nächstes draufgehen? Er konnte es kaum abwarten bis er die Antwort auf diese Frage erhielt. Er wollte mehr. Soviel mehr.

 
 

~~~

 

Louis hatte sich ergeben mit seinem Schicksal abgefunden. Er hatte sich zusammengerollt und hoffte nur, dass es schnell vorbei war und er danach endlich frei von diesen Schmerzen war.

Er wollte nicht mehr kämpfen. Er wollte nur noch, dass es aufhörte. Er hörte Alices Schreie, die sich noch heftig gegen ihr Schicksal wehrte. Dabei war es so sinnlos. Niemand von ihnen hatte eine Chance gegen den Puppenspieler. Es würde alles eintreten wie er geplant hatte. Warum sich also noch dagegen wehren?

Früher hatte er nicht an so etwas wie Vorherbestimmung geglaubt, doch jetzt war er sich sicher, dass er nichts unternehmen konnte. Es war alles bereits festgelegt und wenn er heute Nacht sterben sollte, dann würde es passieren. Egal wie sehr er dagegen aufbegehren würde.

Als Jane ihn attackierte hatte, hatte er nicht einmal mehr die Kraft gehabt seinen Zauberstab zu ziehen. Er hatte es einfach nur noch hingenommen. Sie hatte wütend über seine Gleichgültigkeit immer wieder den Folterfluch gegen ihn eingesetzt. Dabei hatte er immer wieder die Schreie aus dem Ministerium gehört und die Gesichter seiner toten Freunde gesehen.

Er wollte nur noch sterben. Er ertrug das alles nicht mehr länger. Er hatte Jane angefleht ihn zu töten, doch sie hatte nur böse gelacht. Dann war Alice aufgetaucht und er hatte sein Gesicht in seine Hände verborgen. Er wollte nicht sehen was passierte. Wollte nicht sehen, wie Alice getötet wurde.

Louis hoffte nur, dass alles schnell enden würde. Seine Verletzungen hatten ihn geschwächt und er spürte wie ihm das Bewusstsein entglitt.

Alice war plötzlich neben ihm und zog ihn in ihre Armen. Er öffnete die Augen und sah ihr verzweifeltes Gesicht. Sie wollte ihn anlächeln, ihm Mut machen, doch er sah nur ihre Angst ihn auch noch zu verlieren.

„Louis hörst du mich? Du darfst nicht die Augen schließen“, flehte Alice ihn an, doch er konnte ihrem Wunsch nicht entsprechen, denn er wollte nur die Welt ausschließen.

Im nächsten Augenblick wurde Alice weggerissen. Er hörte die Stimmen der Flintbrüder. Dann Alices Schreie. Und er wollte nur noch, dass alles endete.

Doch weder verlor er das Bewusstsein noch traf ihn ein Todesfluch. Also musste er weiter alles um ihn ertragen. Zwei weitere Personen kamen zum Geschehen dazu und wurden in ein Duell mit den Flintbrüdern verstrickt. Louis wollte sich die Ohren mit den Händen zuhalten, doch er war zu schwach um die Arme zu heben. Ohnmächtig musste er mit anhören wie das Duell voranschritt.

Auf einmal mischte sich unter den Kampfeslärm ein anderes Geräusch unter. Es klang als würde etwas mit Gewalt aufreißen und dann in sich zusammenbrechen.

Louis zwang sich die Augen zu öffnen, doch er ahnte längst, was da auf ihn zuschoss. Der Krater breitete sich schnell aus und hielt direkt auf ihn zu. Er hätte versuchen können sich wegzurollen, doch er hatte weder die Kraft noch den Willen dazu.

Der Boden unter ihm brach weg und er stürzte in die Tiefe. Endlich hatte es ein Ende gefunden, dachte er erleichtert, doch jemand bekam ihn zu packen und sein Fall wurde gestoppt.

Louis warf ein Blick hoch zu seinem Retter und war sich sicher, dass sein Verstand ihm einen Streich spielte. Dort oben kniete Lysander, der versuchte ihn wieder mit aller Kraft hochzuziehen.

 
 

~~~

 

Scorpius war die letzten Meter gerannt. Die Verwüstung und der Rauch ließen ihn darauf schließen, dass er viel zu spät dran war. Hätte er sich doch nur vollständig vom Nebel befallen lassen. Dann hätte er sofort hierher gefunden, indem er appariert wäre. So war nur seinem ziehenden Bauchgefühl zu Fuß gefolgt. Er musste sich beeilen und Rose finden.

Er rannte weiter und versuchte durch den starken Rauch etwas zu erkennen. Er roch Feuer und hörte Schreie, doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Er konnte nur an Rose denken. Dieses Mal würde er nicht aufgeben bis er sie gefunden hatte. Er würde sich von nichts und niemanden aufhalten lassen. Er musste husten, was ihn zwang für eine Sekunde stehen zu bleiben. Sein Atem ging bereits keuchend, doch er musste weiterlaufen, weitersuchen.

Wenn der Hausmeister Recht behielt, war Rose am Aufwachen. Er hatte es geschafft zu ihr durchzudringen und er konnte sie jetzt nicht im Stich lassen. Er würde alles daran setzen, um Rose zu retten. Scorpius rannte weiter, hörte ein reißendes, krachendes Geräusch nicht weit von sich entfernt. Er entschied sich dem Lärm nachzugehen, denn er hatte das Gefühl, dass Rose in der Nähe war. Endlich lichtete sich der Rauch etwas und er konnte sehen wie sich die Straße nur wenige Meter von ihm entfernt in einen gigantischen Schlund verwandelte und alles mit sich in die Tiefe riss. Da stürzten Gebäude ein, da verschwanden Straßenlaternen und Mülleimer.

Schockiert blieb Scorpius stehen. Fragte sich wie er das aufhalten konnte, als sein Blick auf die Gruppe Menschen fiel, die erst ihr Duell unterbrachen und die Gefahr auf sich zu kommen sah. Er wollte schreien und sie warnen, als bereits das Erdreich unter ihnen wegbrach.

Er sah wie Adrian Flint in die Tiefen stürzte. Scorpius wollte auf den Schlund zueilen, um zu sehen, ob er Adrian noch retten konnte, als er endlich Rose erspähte. Der Krater schoss direkt auf sie zu und er fing an zu rennen und schrie ihr gleichzeitig zu, dass sie von da weg musste.

Rose war wie versteinert stehen geblieben und er sah wie sie unsicher einen Schritt nach hinten machte, während ihr Blick weiter auf ihm ruhte. Sie brachte sich nicht in Sicherheit, kümmerte sich gar nicht um die Gefahr, die da auf sie zuschoss, sondern sah einfach nur ihn an.

Dann fiel sie in die Tiefe. Scorpius geriet in Panik. Ihm fehlten nur noch ein paar Meter, die er in drei großen Schritten hinter sich brachte. Er befürchtete das Schlimmste, doch erleichtert stellte er fest, dass Rose es geschafft hatte sich festzuhalten.

„Rose greif nach meiner Hand“, rief er ihr und streckte seine Hand nach ihr aus. Sie sah hoch und er sah ihren Zweifel und ihren Zwiespalt. Plötzlich erinnerte er sich zurück an den Tag, als Peeves sie ihm Lehrerzimmer eingesperrt hatte. Er hatte sie damals danach gefragt, ob sie seine Hand ergreifen würde, wenn ihr Leben davon abhing. Sie hatte ihn wütend gemacht, indem sie ihm nicht darauf geantwortet hatte, sondern nur gesagt hatte, sie könne sich nicht darin hineinversetzen.

„Vertraust du mir oder nicht?!“, brüllte er Rose an, die immer noch überlegte, während sie langsam aber sicher abrutschte. „Und wehe du sagst du kannst dich immer noch nicht in die Situation hineinversetzen, denn das hier ist verdammt ernst! Ich will dich nicht verlieren!“

Rose sah hoch, streckte ihm die Zunge heraus und ergriff dann seine ausgestreckte Hand.

„Wehe du lässt mich fallen“, brummte sie zurück.

Beinahe hätte er sie vor Überraschung wieder losgelassen, doch dieses Mal würde er sie nicht verlieren. Er zog sie mit aller Kraft hoch bis sie beide schnaufend nebeneinander am Abgrund lagen. Scorpius setzte sich wieder auf und kam nach einem Augenblick wieder zum Stehen.

Er streckte wieder seine Hand nach Rose aus, die sofort zugriff und sich hochziehen ließ. Sie stolperte und stieß gegen ihn. Er nutzte die Chance um sie in seine Arme zu ziehen, denn er würde sie nie wieder gehen lassen.

„Hey“, protestierte Rose, doch Scorpius hatte sich noch nie um ihre Widerworte geschert. Er würde seinen Fehler nicht noch einmal wiederholen. Inmitten des Schlachtfeldes küsste Scorpius Rose endlich und sie erwiderte den Kuss voller Leidenschaft, während sie sich an ihm festklammerte. Nichts anderes zählte in diesem Augenblick.

 
 

Das Schicksal konnte sie mal getrost an die Füße fassen.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  Joey-kun
2018-04-23T21:19:19+00:00 23.04.2018 23:19
Oooohhh was für ein romantisches, fast schon kitschiges Kapitelende! Aber es gefällt mir sehr :)
Die ganze Fanfiction ist super spannend und gut geschrieben.
Ich freu mich auf das nächste Kapitel!
LG Lena
Antwort von:  ChiaraAyumi
24.04.2018 09:36
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich dachte schon es liest niemand mehr diese Geschichte!
Diese Szene hatte ich von Anfang an im Kopf. Deswegen wird so früh auch schon die Anspielung gemacht, als Scorpius Rose fragt, ob sie seine Hand ergreifen würde, wenn sie in einer Notlage wäre :)
Schön, dass es dir gefallen hat. Ich bin schon fleißig dabei das letzte Kapitel zu schreiben!
Lieben Dank nochmal für deinen Kommentar. Du weißt gar nicht wie sehr mich das freut, dass es noch jemand liest :)
LG ChiaraAyumi
Antwort von:  Joey-kun
25.04.2018 22:07
Ich kann mir vorstellen, wie frustrierend das ist, wenn niemand ein Statement zu deiner Geschichte abgibt. Ich finde die Leser auf mexx sind Schreibfaul geworden, was Kommentare betrifft.
Ich ziehe den Hut vor dir, dass du trotzdem immer weiter geschrieben hast und deine Fanfiction ist auch wirklich gut. Sie ist sehr spannend.
Wahrscheinlich hast du durch die lange Schreibpause einige Fans verloren und natürlich auch die Zeit überschritten, in der Harry Potter noch (ich sag mal ganz salopp) voll im Trend lag. Die Bücher sind ausgeschrieben und jeder kennt das Ende und selbst der Hype um die neue Generation flacht mit den Jahren ab, wenn nichts neues mehr kommt.
Da bleiben dann halt doch nur die unersättlichen, ganz harten Fans wie ich übrig :D

Lange Rede, kurzer Sinn - schreib weiter, ich lese weiter und geb dir auch Feedback ;)

LG Lena


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